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Träume ... in der Hölle geboren

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29.12.2001
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Träume ... in der Hölle geboren

Sophies Gesicht fühlte sich plötzlich weich und seltsam schlaff an, als ob ihre Haut zu flüssiger Masse würde. Sie fuhr erschrocken mit der Hand in ihre Haare und ließ die Finger abwärts gleiten, versuchte dieses Fließen aufzuhalten. Sie spürte Falten wo ihre Haut glatt sein sollte, ein dunkles großes Loch wo ihr rechtes Auge sitzen sollte, und ein sonderbares Kribbeln zwischen den Fingern; über das sie jetzt nicht nachdenken wollte. Aus dem Loch in ihrem Schädel drang ein zischelndes Geräusch, das ihr eisige Schauer über den Rücken jagte. Sie wagte nicht zu atmen und versuchte krampfhaft nicht mit den Fingern dieses Geräusch zu untersuchen. Ihre Hände zitterten unkontrolliert. Mit fahrigen Bewegungen wischte Sophie sich unablässig an ihrer Bluse ab, während sie mit ihrem linken Auge verzweifelt in die Runde starrte. Konnte aber nichts erkennen. Nur rabenschwarze Dunkelheit.
Sophie hatte noch nie Angst vor der Dunkelheit gehabt. Auch als kleines Mädchen hatte sie sich in ihrem dunklen Zimmer eher geborgen gefühlt als gefürchtet. Doch jetzt. Jetzt hätte sie schreien mögen. So laut schreien, bis sie keine Luft mehr bekam. Sie riss den Mund auf, aber kein Ton kam aus ihrer Kehle. Das Entsetzen riss sie in einem Strudel aus Angst und Grauen, und doch - kein Schrei kam über ihre Lippen.
Endlich hatte sie ihre Hände nicht mehr länger unter Kontrolle und griff in wilder Panik in ihr Gesicht - oder dorthin, wo sie ihr Gesicht vermutete. Sie fühlte keinen Mund und keine Nase, nur dieses entsetzliche Loch in dem sich mit einem Mal etwas bewegte.
Noch bevor sie darüber nachdenken konnte, oder ihr Ekel sie in den Wahnsinn trieb, schoss mit einem lauten, bösartigen Fauchen blitzartig ein langes, dünnes - kaltes Wesen - daraus hervor. Es zappelte nach links und rechts. Ein mattes, blaues Glühen ging von dem widerlichen Ding aus. Sophie konnte nun mit ihrem linken Auge genau sehen wie dieses Ding hin und her zuckte, aber nicht wirklich was es war. Ein Würgen kam ihre Kehle hoch und sie fürchtete sich sofort übergeben müssen.
Dann biss dieses Ding zu.
Blitzschnell und unerbittlich schlug es seine Zähne zwischen Sophies linkem Auge und diesem grässlichen Loch. Sophie stand da, die Beine vor Grauen gelähmt. Sie konnte nicht weglaufen, ja sie dachte nicht einmal daran wegzulaufen. Wohin hätte sie auch sollen. Das Grauen saß in ihrem Gesicht, wie sollte sie davor davonlaufen. Sophie brüllte vor Schmerz, Angst und einem wahnsinnigen Entsetzen. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Es kommt immer noch schlimmer.
Dort, wo der Biss der Schlange sie getroffen hatte, quollen im nächsten Augenblick dicke weiße Maden hervor, die sich sofort über ihr Gesicht ausbreiteten. Jetzt öffnete sich auch ihr Mund, und sie fühlte wie die rundlichen weißen Würmer über ihre Lippen krabbelten, sich unter ihren Haaren verkrochen und am Hals entlang in ihre Bluse fielen, auf der Suche nach fressbarer Nahrung.
Sophie ruderte mit ihren Armen gleich zwei Windmühlenflügel herum und versuchte vergeblich die Maden aus ihrem Gesicht zu wischen. Sie waren überall und wurden immer mehr und mehr.
"Nein, oh Gott, oh Gott, oh Gott! Nein!" Schlagartig war auch ihre Stimme wieder da, und Sophie schrie und spuckte und würgte, während Ekel und Abscheu ihr einst so schönes Gesicht zu einer Grimasse des Grauens verzerrte. Ihre Hände zerrten wie rasend an ihrer Bluse und rissen sie in Fetzen. Sie begann hysterisch auf der Stelle zu trampeln und wischte und fegte wie verrückt die kleinen, dicken, weißen Würmer von ihrem Körper, die in stetigem Strom aus der Bisswunde zwischen ihren Augen fielen. Die Schlange in ihrer rechten Augenhöhle zuckte wie rasend hin und her und versuchte ihre Hände zu erwischen.
Sophie schrie bis ihr die Luft wegblieb, schrie bis sie fast ohnmächtig wurde. Als sie endlich nach Atem rang, bekam sie wieder Maden in den Mund, schluckte einige und fühlte das lebendige Krabbeln auf ihrer Zunge und in ihrer Kehle. Ihre Stimme überschlug sich, kippte und wurde zu einem jaulenden Wimmern. Heiße Tränen liefen aus ihrem linken Auge und schwemmten die Würmer von ihrem Gesicht auf ihren halbnackten Körper. Das Grauen schüttelte sie und sie begann mit ihren Fingernägeln die Haut von ihrem Gesicht zu reißen. Da zuckte die Schlange weit nach vor, ihr Maul öffnete sich, wurde riesengroß, und sie biss Sophie in ihr linkes Auge, aus dem sofort ...

Sophie fuhr mit einem unmenschlichen Schrei hoch, sie war schweißgebadet und blutüberströmt. Ihre Haare fielen ihr in Strähnen ins Gesicht. Zwischen ihren Fingern klebten Blut, unter ihren Nägeln Haare und Hautfetzen. Sie warf sich herum und schlug wie eine Rasende um sich. Mit einem krachenden Laut landete sie auf dem Boden, rollte sich blitzschnell herum, sprang auf die Beine und riss sich die letzten Reste ihres Nachthemds vom Körper. Sie rannte schreiend ins Badezimmer, eine dünne Spur aus Blut hinter sich her ziehend, drehte mit rasenden Fingern an den Armaturen und stellte sich unter die Dusche. Erst als sie das kochendheiße Wasser nicht mehr länger aushielt drehte sie ab und stand noch eine lange Weile im dampfenden Bad. Zitternd, nur Schmerz und Ekel.

"Ich möchte wieder träumen." bettelte Sophie. Sie war in ihr Schlafzimmer zurückgekehrt, kauerte sich in eine Ecke wie ein verängstigtes gefangenes Tier und schluchzte, den Kopf zwischen ihre angewinkelten Beine gesteckt. "Ich möchte meine Träume von früher wieder haben; nicht diese ... diese schrecklichen Sachen." Tränen der Angst und der Resignation liefen ihr über die Wangen. Im Zimmer war es, bis auf einen schwachen Schimmer der Straßenlaternen, der durch ihre Vorhänge drang, dunkel. Das leise Brummen gelegentlich vorbeifahrender Autos war das einzige Geräusch in der dunklen Stille die sie umgab.
Und ein Atmen. Leise. Beinahe unhörbar. Wie aus einer anderen Welt.

[Beitrag editiert von: fredy daxboeck am 29.12.2001 um 03:19]

 

Hallo! Na, da hat wohl einer die Info betreffend Vorworte nicht gelesen, was?

- - - - -

Zur Geschichte:

Die Tatsache, daß es sich um einen Traum handelt, ändert nichts an der Tatsache, daß einem Sophie völlig kalt läßt! Sie träumt schlecht? Na und? Was geht mich an!

Man erfährt zu wenig über das Wie und Warum von Sophies Träumen. Es fehlt der Hintergrund. Das mag beabsichtigt sein, aber ist fehlgeschlagen.

Du konzentrierst dich zu sehr auf die Darstellung eines höllischen Traums... Das mag vielen gefallen, mir aber nicht!

Mir fehlt ein wichtiger Aspekt. Nicht die Darstellung von "Ekel" tut dem Forum Horror gut, davon gibt es genügend. Geh eingehender auf Sophie ein. Wie gesagt: Das Wie und Warum. Gib uns ein, zwei Sätze... die letzten beiden Absätze reichen einfach nicht!

Sodele

Poncher

 

info gelesen und korrigiert

hab leider nicht die ganze datenbank gelesen bevor ich einen beitrag hier reingestellt habe ... sorry

zur kritik: wenn du nicht klar kommst mit der story tut´s mir leid ... ich werde für dich was leichteres reinstellen :D

schöne grüße

fredy

 

Hallo! Ich behaupte mal, das ist deine ersten oder zumindest eine deiner ersten Horror-Geschichten überhaupt.
Du widmest dich nämlich einem jener Themen, die man als "Anfänger" - bitte nicht neg. auffassen! - zuerst hernimmt: Alpträume. Gleich Vampiren oder "dem Ding unter dem Bett" bietet es den Vorteil, rasch und einfach eine Story zu erzählen, ohne allzu viel Aufwand.
Den ersten Absatz fand ich noch ganz akzeptabel; leider gleitet deine Story dann jedoch in die üblichen Niederungen hinab: Böses Monster, Maden, pfui gack, etc. Und: "Huch, war alles nur ein Traum!"
Man muss ein SEHR guter Schriftsteller sein, um dieses Thema interessant, spannend, vielleicht sogar furchteinflößend aufbereiten zu können.
Meiner Ansicht nach hast du dich dabei ein wenig übernommen.

Trotzdem: Sollte es deine erste Story in diesem Genre sein, muss ich dir Lob zollen - unter diesem Gesichtspunkt ist sie ganz ordentlich geworden!

Also: Fleißig weiter schreiben und gute Storys lesen, dann wird das schon! :)

 

hallo rainer

danke für die blumen ... auch wenn sie bereits etwas vertrocknet und die köpfe abgebrochen sind. ich habe bewußt diese story gewählt um sie als erstes hier reinzustellen.
sie ist eine der ersten texte überhaupt und ich habe sie nie überarbeitet.
aus dem einfachen grunde weil ich irgendwann sehen will wie weit ich gekommen bin ... falls ich weiterkommen sollte :D

schöne grüße

fredy

 

Heyho,

ich muss sowohl Rainer als auch Poncher zustimmen - Du hast Talent aber diese Geschichte ist völliger Unsinn. Ich weiss schon gar nicht mehr, wie oft ich eine vielversprechende Story gelesen habe, die dann mit dem größten und enttäuschendsten aller Deus Ex Machinas - dem Aufwachen - endet. Ein solches Ende ist weder originell noch interessant und es hinterlässt den faden Beigeschmack, gerade etwas furchtbar sinnloses gelesen zu haben. Um es überspitzt zu formulieren: Bitte verschwende nicht Deine und meine Zeit mit einer Erzählung, die wir in dieser Form schon tausend mal gelesen haben und die schon beim ersten mal keinen Blumentopf gewinnen konnte. Nutze das durchaus vorhandene Talent lieber für eine interessante Story-Idee.

Cheers

 

hallo wendigo

danke für die nette geste mit dem talent :D

kurz zur story selbst: diese geschichte ist ein traum und entstand, wie viele andere geschichten, in den ersten wochen nach meiner 'fsme'.
ich bin aus der hölle zurückgekehrt und habe diese träume mitgebracht.
sie waren zum teil zu realistisch . . .
ich habe sie dann niedergeschrieben, um mich ihnen zu stellen. das ende sollte weder originell noch interesant sein ...
es ging mir in der hauptsache um den moment an dem du aufwachst - dich in dieser welt wieder orientiert hast und eine heidenangst empfindest
weiterzuschlafen.

schöne grüße

fredy
____________
sorry, wenn ich deine zeit verschwendet hab :sad:

 

:confused: fsme?!? HÄH?!? Was soll das sein? Bin ich der einzige, der daneben steht?

 

Ach so! Natürlich weiß ich, was FSME ist. Aber in dem Zusammenhang hier wär ich nicht drauf gekommen.

 

Haste zu viel "Aliens" geschaut, was? Mich erinnerte die Geschichte auf jeden Fall sofort daran.

Genau ab hier:

schoss mit einem lauten, bösartigen Fauchen blitzartig ein langes, dünnes - kaltes Wesen - daraus hervor.

Ansonsten, ja. Alter Hut.
Qual lass nach. Oh, ein Traum. Konnte man vorraussehen.
Ansonsten gar nicht mal so schlecht geschrieben, würd ich sagen.

Ach ja. Am Anfang hast du geschrieben, dass sie nicht schreien konnte, dann konnte sich jedoch schreien, bis sie keine Luft mehr bekam.

Sie riss den Mund auf, aber kein Ton kam aus ihrer Kehle.

dann

Sie schrie bis ihr die Luft wegblieb, schrie, bis sie fast ohnmächtig wurde.

Nach "schrie" hast du übrigens das Komma vergessen.

[Beitrag editiert von: Uffmucker am 06.01.2002 um 12:51]

 

@Uffi:

"Ein Fisch der in Freiheit lebt,
kann nur schwer verstehen,
was einer empfindet,
der am Haken hängt."

Renee Richards
in "Zweiter Aufschlag"

Genügt?

 

@Uffi:
Ich kenn Dich sonst nicht so als einen, der kalte Ohrfeigen verteilt. Aber wahrscheinlich hast Du ja Fredys Posting von 0:03 nicht gelesen, bzw. das davor.
DANACH kam mir Deine Kritik wirklich sehr kalt vor. Nichts gegen die Kritik an sich, aber am Schluß das mit dem Beistrich - mir hats die Haare aufgestellt - sehe jetzt aus wie Struwwelpeter! :)

[Beitrag editiert von: Häferl am 06.01.2002 um 16:43]

 

@Häferl:
Oh......ähem.....nee. Sorry.

Ich geb grundsätzlich keine Ohrfeigen. Wenn dann immer mit der Faust drauf! :D

Das mit FSME zu verbinden is doch net schlecht.

[Beitrag editiert von: Uffmucker am 06.01.2002 um 16:50]

 

hi uffmucker

Haste zu viel "Aliens" geschaut, was?
nein, leider noch nie einer dieser kerle gesehen ;)

Qual lass nach. Oh, ein Traum. Konnte man vorraussehen.
darf ich damit annehmen du hast den titel gelesen :D

Am Anfang hast du geschrieben, dass sie nicht schreien konnte, dann konnte sich jedoch schreien
da kam irgendwann zwischendurch ... /*Schlagartig war auch ihre Stimme wieder da*/ ... ist sicher untergegangen.

Ansonsten gar nicht mal so schlecht geschrieben, würd ich sagen.
vielen dank. ich hab´s schon mal erwähnt, es war ein erstes ding - entstanden aus verzweiflung ... und nie editiert weil ich später wissen wollte ob ich mich beim schreiben je weiterentwickeln würde oder nicht.

sorry, dass ich es euch vor den latz geknallt habe ohne vorwarnung oder so. ich hab einfach nicht daran gedacht, dass natürlich jede/r die/der dies liest seine eigenen interpretationen dazu hat.
auch nicht dass es hier nicht als 'mein ding' mit dem ich klarkommen muss angesehen wird, sondern eine story wie jede andere auch.

hier möchte ich mich bei poncher entschuldigen, weil meine erste antwort ziemlich happig ausfiel.
sorry, wird nicht wieder vorkommen. du hast kritisiert und ich war eingeschnappt. war kein guter anfang :(

@häferl ... danke für deine tapfere verteidigung ... aber da satzzeichen und ich grundsätzlich auf kriegsfuß stehen, hab ich´s so aufgefaßt wie´s uffmucker gemeint hat :cool:

in diesem sinne

schöne grüße

fredy
_____________
dem wachen ist das konzept des traums bekannt
aber für den träumenden gibt es kein erwachen
keine wirkliche welt
keine sichere zuflucht
nur das kreischende tohuwabohu des schlafs

[Beitrag editiert von: fredy daxboeck am 07.01.2002 um 00:09]

 

Den Film "Aliens" kann ich jedem nur ans Herz legen... :D

Also, Freddy: Es macht schon einen gewaltigen Unterschied aus, ob eine Story auf Erfahrungen beruht oder rein fiktiv ist!
Wenn ich sie nochmal lesen würde, ich käme sicher zu anderen Schlussfolgerungen. Und ich denke, so ergeht es jedem hier, der sie bereits gelesen hat, ohne die Hintergründe zu kennen.
Ungewöhnlich finde ich es schon, denn als Horror- und SF-Fan erwarte ich natürlích nicht, dass irgendwas "real" sein könnte, was geschrieben wurde in einer Story...

 

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