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Traumführer

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14.12.2003
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Traumführer

Er lauschte in sich hinein, versuchte eine Regung zu finden.
Skrupel, Bedauern, Mitleid, oder gar das Gefühl verzeihen zu können. Wartete auf die innere Stimme, die ihm zurufen würde: “Lass es, kehr um!”
Nichts, sein Kopf war leer, seine Sinne taub. Nick starrte auf die Fahrbahn. Schatten, die sich zu winden schienen, er fuhr durch sie hindurch, sie waren nicht real. Was war real, was war Traum? Immer öfter verlor er den Bezug. Immer öfter erschien ihm ihr Gesicht. Augen, groß, ängstlich, wissend. Tränenspuren auf ihren Wangen. Lippen, gehauchte Worte: “Es tut mir so leid.” Der Schrei in ihm hatte seine Seele gespalten. Hass, kriechend, unaufhaltsam, fügte sie wieder zusammen.
Nicht lange war er auf der Suche nach ihm gewesen.
Dani, dessen Studium kein Ende fand. Der Menschen um sich scharte. Frauen liebte, sie zu seinen Hobbys zählte, so wie den Rausch des Geldes. Der charmant, kameradschaftlich, aber auch egoistisch, gedankenlos und grausam sein konnte.
Judith hatte ihn geliebt. Warum nur?
Nicks Gedanken flogen davon, machten Platz für das Jetzt. Nur noch wenige Meter, dann würde er sein Ziel erreicht haben. Er hoffte, betete, dass sein Plan gelingen möge.
Fast zwei Jahre hatte er sich vorbereitet, zielstrebig, verbissen. Er war ein Profi geworden.
Er bog in den Waldweg.
Die untergehende Sonne tauchte die Wolken in rot, gelb, violette Farben. Ein Schwarm Krähen erhob sich von einem Baum. Laut kreischend flogen sie in den bunten Himmel. Eine schwarze Armee des Todes. Nick schob den dunklen Gedanken von sich.
Dann sah er das Gebäude, das ihm ein zweites zu Hause geworden war. Groß, weiß, einem Luxushotel gleich. Integriert in den Wald, umgeben von einer Mauer, die von Büschen und Bäumen fast verdeckt wurde. Vor dem schmiedeeisernen Tor stand der rote Sportwagen. Dani lehnte dagegen, eine Zigarette zwischen den Lippen. Das rote Hemd, passend zu der Farbe seines Autos. Lächerlich.
Er spürte das Pochen in seinen Schläfen, kniff die Augen zusammen. Es war in den letzten Wochen häufiger geworden. Es würde vorübergehen, so wie es immer vorüber ging.
“Nobel, Nobel, ich bin beeindruckt.” Dani nickte anerkennend und spitzte seine Lippen.
“Steig in dein Auto, wir fahren rein.” Nick lehnte sich aus dem Fenster, drückte auf eine Taste seiner Fernbedienung. Gemächlich und lautlos öffnete sich das Tor. Feiner Kies knirschte unter den Reifen. Sie fuhren vorbei an dem schlichten Marmorblock, der Nick immer noch an einen Grabstein erinnerte. Auf hellem Untergrund, prangte in dunklen Lettern.
Institut für Bewusstsein und Traumforschung
Schlaflabor

Sie saßen auf der Terrasse vor dem Institutcafe. Die meisten Gäste und Versuchspersonen hatten sich schon zurückgezogen.
“Ist es tatsächlich so, dass im Traum deine Gedanken real werden, dass du alles empfindest wie im Wachzustand?” Dani hatte ein unmissverständliches Grinsen aufgesetzt.
Er wartete nicht auf eine Antwort.
“Mann Nick, was sich da für Möglichkeiten auftun, stell dir mal vor, ich könnte ...”
Nick ließ Danis Redeschwall an sich vorbei ziehen. Er hatte seinen Blick auf eine der zahlreichen Statuen konzentriert, die im Park verteilt waren und nun, in der Abenddämmerung, von Lampen angestrahlt wurden. Sie stellten Frauen, Männer und Kinder in schlafenden Positionen dar. Er dachte an die Eine, die noch nicht vollendet war. Sie würde zwei geschlechtslose Personen darstellen, wobei eine die andere führte.
Traumführer sollte sie heißen und er würde sie taufen.
Nick spürte die heranschleichende Schwere, die seinen Körper ergreifen wollte. Das Surren in seinem Kopf, das seine Sinne in die Scheinwelt transportieren würde, wenn er sich fallen ließe. Das Tor begann sich zu öffnen, bunte Farben, die ihn lockten.
Nein, Stop, nicht jetzt. Immer öfter musste er dagegen ankämpfen. Sein Geist durfte sich nicht entspannen. Er brauchte das Labor nicht mehr um einzutauchen.
Nick wollte es nicht wahrhaben und doch wusste er: In seiner Traumwelt hatte er die Kontrolle, im realen Leben ging sie ihm langsam verloren.
“... meinen Vater dazu bringen, eine großzügige Spende an das Institut ...” Danis Stimme drängte sich unangenehm in Nicks Bewußtsein. Er schaute auf den Mund seines Freundes. Eine Maschine, die Worte produzierte, sie herausschleuderte.
Du gehst mir auf die Nerven, dachte er. Hätte Dani in Nicks Augen geblickt, vielleicht wäre ihm die Verachtung für ihn darin aufgefallen.
“Lass uns schlafen gehen", sagte Nick. “Du musst dich morgen einigen Tests unterziehen, bevor wir auf die Reise gehen können.
Und zum ersten mal an diesem Tag huschte ein Lächeln über seine Lippen.

Sie hatten ihn an das EEG angeschlossen. Auch seine Herzfrequenz wurde überwacht.
Nick schaute zu Dani, der nur eine Armlänge entfernt, in einem Bett neben ihm lag. Ebenfalls verbunden mit elektrischen Geräten. Erst wenn Nick die luzide Traumphase erreicht hätte, würde Dani mit ihm verkabelt werden. Ihre Blicke trafen sich. Aufregung, Freude und Vertrauen, erkannte Nick in den Augen des Mannes, dessen Geist er brechen wollte.
Es missfiel ihm was er sah.
Das Tor öffnete sich. Farben wirbelten, zogen sich zusammen, stoben wieder auseinander.
Nick ließ sich fallen, wurde getragen von buntem Licht. Er liebte diesen Augenblick des Eintauchens. Friede, Wärme, erfrischende Kühle, stärkten im Wechsel seinen Geist.
Er flog seinem Ziel entgegen. Der Traumstation, die er sich selber gebildet hatte.
Dort hatte er schon auf so viele Menschen gewartet, war mit ihnen aufgebrochen, um die Dämonen und Gespenster ihrer Ängste zu bekämpfen, oder sich mit ihnen anzufreunden.
Es galt zu begreifen, warum alles genauso war, wie es war, warum sie sich fürchteten, sich fremd, verloren oder gar wahnsinnig fühlten. Sie kamen zu ihm, in seine Traumwelt. Denn er war der Führer und er war der Beste.
Nick flog über den See, der eingerahmt von bizarren Bergen, vor seiner Hütte lag. Anders als sonst, krochen und schlängelten sich verzerrte Schatten über das Wasser.
Nick wusste sie zu deuten, doch es kümmerte ihn nicht. Er ließ sich auf den Bootsteg gleiten. Seine Gedanken waren bei ihm. Er konnte sein Eintreffen kaum erwarten. Rache beherrschte seine Gefühle, Rache für Judith. Nick wusste um Danis schlimmsten Alptraum. Er würde es nutzen. Hass fraß sich schon so lange durch seine Seele, schmerzte in seiner Brust. Das Pochen in seinen Schläfen steigerte sich zu einem Trommelwirbel. Er musste sich beruhigen, denn hier, in dieser Welt steigerten sich Empfindungen um das Dreifache. Er wollte nicht riskieren, dass man ihn zurückholte.

Dröhnen durchzog die Luft, begleitet von einem Inferno aus buntem Licht, das sich unmittelbar neben der Hütte manifestierte. Eine verwehende Stimme, unsicher, ängstlich, rief seinen Namen. Er kommt, dachte Nick.
Die Farben stießen ihn hinaus, das Dröhnen verschwand, das Licht blieb. Dani schaute sich um, staunend, ungläubig.
“He", rief er und lief auf Nick zu. “Lass dich anfassen, bist du es wirklich? Mann, das war vielleicht ein Trip, ich bin froh noch heil zu sein.”
Nick bewegte sich nicht, ließ die Berührung zu. “Lass es auf dich wirken,” sagte er.
Dani hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben. Mit hochgezogenen Schultern drehte er sich im Kreis. “Verdammt real der Traum, dass glaubt mir kein Mensch.” Sein Blick fiel auf den See. Zuckende Schatten bewegten sich auf das Ufer zu.
“Was ... Was ist das?”
Nick sah die Verwirrung in seinen Augen.
“Das? Das sind deine Ängste.” Nick belog seinen Freund. Woher sollte er auch wissen, dass die Schatten Nicks brodelnde, fauchende Wut symbolisierten, dass er sie dort unter Kontrolle hielt.
Er spürte das Unbehagen in Dani. Es ging schneller als er gedacht hatte.
Das Spiel konnte beginnen.

“Und nun“, Dani räusperte sich, “wie geht es jetzt weiter?”
“Was denkst du wie es weitergehen sollte?” Nick fixierte die Augen seines Freundes, loggte sich in seine Gefühle und Gedanken.
“Mann, lass uns doch einen drauf machen, denk uns auf eine heiße Party, scharfe Weiber und so. Das kannst du doch, oder?”
“Ja“, antwortete Nick, “alles ist möglich.”
Dani lachte, kurz und trocken. Seine Augen wanderten, suchten die Umgebung ab, als erwarte er etwas Fremdartiges, Unwirkliches, das aus dem nahen, mystisch wirkenden Wald, auf ihn zustürmen könnte.
Nick konzentrierte sich.
Dani zuckte zusammen. Etwas hatte ihn berührt, ihm seinen Atem ins Gesicht gehaucht.
“Entspanne dich”, sagte Nick, “denn Ängste können hier zum Alptraum werden.” Die Worte, die er sonst nie jemandem sagen würde, verfehlten ihre Wirkung nicht.
Dani versuchte das Zittern seines Körpers zu verbergen.
“Ich muss mich bewegen”, sagte er und ging ein paar Schritte auf die Hütte zu.
Nick, der sich noch keinen Zentimeter vom Bootssteg entfernt hatte, schloss die Augen. Seine Schläfen pochten, als ein Teil seines Bewusstseins in Dani eindrang.
Ein Knarren, unheimlich laut, ließ Dani zusammenfahren. Verdammt, was ging hier vor? Die Tür der Hütte hatte sich etwas geöffnet. Er wagte es nicht, sich nach Nick umzusehen, wagte nicht, nur einen Ton über seine Lippen zu bringen. Er ließ die Tür nicht aus den Augen. In ihm entstand das Bild einer Kreatur mit langen, scharfen Klauen, Reißzähnen, gierig, sabbernd.
“Alles ist möglich”, hörte er Nicks Stimme in seinem Kopf.
Die Tür flog auf, Dani erstarrte. Er konnte nicht glauben was da aus der Hütte trat. Eine junge Frau, braunes Haar das ihr bis zur Schulter reichte, das Gesicht einer Göttin. Mandelförmige, grüne Augen. Augen voller Tränen.
“Sieh sie dir an”, hallte es in ihm. “Erkennst du sie?”
“Wie ... Nein, wieso ... sollte ich?” Dani hatte die letzte Silbe noch nicht zu Ende gedacht, als ein gewaltiger Schmerz seinen Schädel zu spalten schien.
“Sieh hin, sieh genau hin.” Nick war neben ihn getreten, sein Gesicht verzerrt vor Leid und Zorn. Die Frau lief an ihnen vorbei, zur Straße, die vorher noch nicht da gewesen war. Stieg in ein kleines schwarzes Auto. Fuhr davon, mit quietschenden Reifen.
Nick wühlte in Danis grübelnden Gedanken, ohne eine Erinnerung darin zu finden. Obwohl seine Qual ins unermessliche stieg, versetzte er sich und Dani in das Auto.
Und mit einem Mal, erkannte Dani die Frau am Steuer. Nick hörte den Gedanken: Judith, das ist doch Judith. Ja, mein Gott, er hatte sie betrogen, sich von ihr getrennt. Er hatte ihr nie etwas versprochen. Dani drehte sich zu Nick, der auf der Rückbank saß. “Was soll das, was willst du von mir?”
“Sie war meine Schwester.”
Danis Augen weiteten sich. Er fing an zu begreifen. Wie oft hatte er in Nicks ernste Augen geblickt. Seine hin und wieder kühle Ausstrahlung hin genommen. Jeder ist wie er ist, hatte er gedacht und ihn trotzdem gemocht.
"Aber, ich verstehe nicht ..." Dani stutzte. “Wie ..., war?” In dem Moment fuhr Judith in die scharfe Kurve. Viel zu schnell. Krachen, Scheppern, sprühende Funken, ein Karussell aus Himmel und Asphalt.
Nick ertrug es nicht mehr.

Der Wind heulte, tobte, schleuderte ihnen seine Kraft ins Gesicht.
Dani hatte sich winselnd auf den Boden gesetzt. Er versuchte seinen Kopf mit den Armen zu schützen. “Das habe ich nicht geahnt, bitte glaube mir. Ich würde alles tun um es ungeschehen zu machen.”
Nick stand wie festgewachsen auf der Spitze des Berges, sein Blick starr auf Dani gerichtet.
“Nick, ich flehe dich an, lass es gut sein. Ich ertrage die Höhe nicht.” Dani versuchte gegen den brüllenden Sturm anzuschreien. “Bring mich zurück, bitte, beende den Traum, ich kann sie doch nicht wieder lebendig machen.” Doch Nick rührte sich nicht. Sein Körper schien aus Stein gemeißelt, gerade so, wie die Traumfiguren des Institutes.
“Willst du mich umbringen? Du Mistkerl ..., du Mörder ..., wie viele hast du schon auf dem Gewissen? Spielst du hier Gott? Sag schon, wie viele hast du getötet in deinen beschissenen Träumen. Rede endlich mit mir.”
“Nur dich mein Freund, nur dich.” Und wieder hörte Dani die Worte in seinem Kopf.
“Nein” schrie er, “nein, es ist nur ein Traum, ich werde aufwachen.”

Der Himmel veränderte sich. Mit großen wogenden Schwingen, lebendig, krächzend, verteilte sich Dunkelheit über ihre Köpfe. Dani sah die Krallen, die nach ihm griffen, fühlte dass sein Körper den Boden verließ. Er starrte in die Tiefe, vermochte nicht zu begreifen. Konnte ein Alptraum so real sein, dass es ihm wie die Wirklichkeit vorkam? Die Flügel der Krähen peitschten ihn. Er spürte es kaum. Sein Verstand konnte das Grauen nicht mehr aufnehmen.
Sein letzter, verzweifelter, nach Hilfe und Gnade flehender Blick, fiel auf Nick.

Nick war aus seiner Starre erwacht. Wo kamen die Krähen her? Hatte er sie gerufen? Sie hatten Dani mitgenommen.
Nick hatte es gesehen, und doch wieder nicht. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit gefordert. Etwas sanftes, das seine Seele berührt hatte.
Was? Er konnte sich nicht erinnern.
Worte, voller Angst, ertönten in seinem Kopf.
“Willst du mich umbringen?” Wer hatte das gesagt? Er? Dani? War er zu weit gegangen? Wollte er wirklich seinen Tod?
“Nein”, schrie er in den Himmel, “kommt zurück!” In der gleichen Sekunde waren sie da. Klagende schrille Laute drangen aus ihren Kehlen. Dani hing wie gekreuzigt in ihrer Mitte.
Sein Blick war leer, als hätte sein Verstand sich weit, weit entfernt. Doch er lebte. Nick wusste, im Labor kämpften sie jetzt um sein Leben, versuchten ihn zurückzuholen.
Er musste ihnen helfen.
“Lasst ihn los!” Ungläubig starrte er auf die Krähen, sie gehorchten ihm nicht. Nick packte Danis Körper, dachte sich zurück zur Hütte. Augenblicklich stand er davor. Seinen Freund fest umklammernd, immer noch in den Krallen der Vögel. Er musste durch das Tor. Nur zwei Schritte. Er bündelte die ganze Kraft seines Willens. Das Pochen in seinen Schläfen steigerte sich.
“Ich bin der Führer, ich bin der Führer ...” Er schleuderte die Botschaft den Vögeln entgegen. Wieder und wieder. Sein Gehirn schien sich zu weiten, stieß und drängte gegen seinen Schädel. Die Krähen rollten ihre schwarzen Augen, wütend, entschlossen ihre Beute nicht herzugeben. Etwas platzte in Nicks Gehirn. Adern, wild pochend, versuchten durch die Haut seiner Schläfen zu stoßen. Nick gab nicht auf. Er wollte nicht zum Mörder werden. Sein Brustkorb schmerzte, als wäre jemand dabei ihn auseinander zu reißen. Seine geistige Macht hatte den Gipfel erreicht. “Lasst ihn los ..., jetzt.”
Dani hing in seinen Armen. Die Vögel flogen wild durcheinander, formierten sich aufs neue. Nick schleppte den immer schwerer werdenden Körper zum Tor. Unerträglich lautes Kreischen ertönte hinter ihm.
Gedanken, Bilder und Befehle, purzelten ungeordnet durch seinen Kopf. Er konnte sie nicht mehr zusammenfügen, nicht mehr realisieren. Die Kraft und die Macht über die Traumwelt, er hatte sie verloren. Und doch begriff er, dass es richtig war, so wie es war.
Er stand vor dem Tor, die Farben glühten, kreisten, streckten sich ihm entgegen.
Nick schrie, als die Krallen in seine Schulter schlugen.
“Dani wach auf, verdammt, wach endlich auf!”
Dani rührte sich. Die Vögel versuchten Nicks Arme zu ergreifen. Schwarze Flügel legten sich um seinen Hals. Er musste handeln, schnell. Er drückte seine Hände in den sich mühsam aufrichtenden Rücken und stieß ihn von sich. Dani taumelte, drehte sich. Nick sah das Grauen in seinen Augen, bevor die Farben ihn verschlangen.
Nick fühlte, wie er den Boden unter den Füssen verlor.
Das Tor entfernte sich, die Farben verblassten. Die Krähen schrieen nicht mehr.
Mit sanften Flügelschlägen, trugen sie ihren Traumführer davon.
Und bevor seine Sinne einen neuen Weg antraten, spürte Nick das ersterbende Pochen seines Herzens.

 

Mann oh Mann, Coleratio!

Ein Schwall an Traumvisionen, barock sprachschwer, ausladend.
Eine ungewöhnliche Todesursache sicher, nur hab ich mich diesmal durch Deine Geschichte durchackern müssen, bei anderen von Dir fiel mir das Lesen leichter.

Ich les sie noch mal, um sie besser zu verstehen.

LG
WU

 

Ohweia, lieber Urach,

ist da wirklich so schwer durchzukommen? :sconf:

Einwenig hatte ich mir dass schon gedacht. Aber da ich weiß, dass ihr alle schlaue Köpfchen habt ... nun ja, verstehen sollte man eine Geschichte, sonst ... ach herrjemine :schiel:
Mal sehen was die anderen sagen.

Ich danke dir jedenfalls fürs lesen. Meine nächste wird dann wieder etwas leichter lesbar. (Händeübermkopfzusammenschlag)

lieben Gruß, coleratio

 

Hi coleratio,

mir ging es ganz anders als Urach. Ich habe diese Traumgeschichte genossen, mit Spannung gelesen und war gar nicht in der Lage, auf eventuelle Fehler zu achten. Die Bilder mögen nicht immer gleich eingängig gewesen sein, das tat der Spannung aber überhaupt keinen Abbruch. Und die Todesursache durch einen Traum ist sicherlich ungewöhnlich.
Für mich ist dies eine deiner besten Geschichten.

Solange ich doch noch Notien machen konnte:

Skrupel, Bedauern, Mitleid, oder gar das Gefühl verzeihen zu können. Wartete auf die innere Stimme, die ihm zurufen würde: “Lass es, kehr um!”
Irgendwie erscheint mir die Interpunktion ungewöhnlich, das liegt vielleicht daran, dass du keinen der Sätze vervollständigst.
Dann sah er das Gebäude, dass ihm ein zweites zu Hause geworden war
“Ich muss mich bewegen”, sagte er und ging einpaar Schritte auf die Hütte zu.
fehlendes Leerzeichen

Lieben Gruß, sim

 

Hallo coleratio,

Alles ist relativ. Auch meine Leser-haltung.

Nichts für ungut.

LG
WU

 

Hi Sim,

Mann, was bin ich erleichtert.

Ich habe diese Traumgeschichte genossen, mit Spannung gelesen und war gar nicht in der Lage, auf eventuelle Fehler zu achten.
Was für ein Satz :bounce: :bounce: :bounce:

Ich freue mich sehr, dass dir meine KG gefallen hat.
Ich danke dir.
Fehler wird berichtigt.
Aber, Hilfe, ich seh das fehlende Leerzeichen nicht :schiel:

@ Urach
Ist doch kein Problem.
Ich freue mich, dass dir meine anderen KGs gefallen haben ;)

lieben Gruß, coleratio

 

Moin coleratio.

Schreiten wir sofort zur Tat:

Er lauschte in sich hinein, versuchte eine Regung zu finden.
Skrupel, Bedauern, Mitleid, oder gar das Gefühl verzeihen zu können. Wartete auf die innere Stimme, die ihm zurufen würde: “Lass es, kehr um!”
ein sehr schöner Anfang, der Spannung weckt. Besonders der Mittelsatz gefällt mir, da du einmal aus dem herkömmlichen Schreibstil (SPO) ausbrichst.


Nichts, leer war sein Kopf, taub seine Sinne.
Hier gefiele mir besser: Nichts, sein Kopf war leer, seine Sinne taub.
Aber Geschmacksache ...

Schatten die sich zu winden schienen, er fuhr durch sie hindurch, sie waren nicht real. Was war real, was war Traum? Immer öfter verlor er den Bezug. Immer öfter erschien ihm ihr Gesicht. Augen, groß, ängstlich, wissend.Tränenspuren auf ihren Wangen. Lippen, gehauchte Worte: “Es tut mir so leid.”
Mensch, coleratio. Hast du heimlich einen Schreibkurs besucht? Ganz tolle Satzkonstruktionen.

Dani, der Schönling, der Mann der Herzen eroberte, sie ausquetschte, sie auf seinem Weg fallen ließ, ohne noch einmal zurückzusehen.
Argh... ne, nicht solche abgedroschenen Klischees, bitte. Das kannst du viel besser.


und der nun einen Feind zum Freund hatte.
genauso!

Nicks Gedanken flatterten davon, machten Platz für das Jetzt.
Manchmal benutzt du lustige Prädikate. Stelle dir das mal bildlich vor; klar weiß man, was du gemeint hast, aber hier vielleicht besser: flogen
"...machten Platz für das Jetzt." Sehr schön!


Nur noch wenige Meter, dann würde er sein Ziel erreicht haben. Er hoffte, betete, dass sein Plan gelingen möge.
Fast zwei Jahre hatte er sich vorbereitet, zielstrebig, verbissen. Er war ein Profi geworden.
Auch hier erzeugst du Spannung.

"Er bog in den Weg, der nach wenigen Metern enden würde."
- ... der nach wenigen Metern endete.
Wenn es nur wenige Meter sind, sieht er ja das Ende, gelle?!

Ein Schwarm Krähen erhob sich plötzlich von einem Baum.
ohne plötzlich; ich finde, dann klingt es mystischer.


Laut kreischend flogen sie in den bunten Himmel. Eine schwarze Armee des Todes, so kam es ihm vor.
Diesen Gedankengang kann ich zwar nicht soo nachvollziehen, aber hier regiert mir wieder zusehr der Kitsch.
Vorschlag: "Ein Schwarm Krähen erhob sich von einem Baum, flog kreischend davon. Eine schwarze Armee des Todes, dachte er und grinste über diesen Gedankengang."
Eine "Gruselstimmung", wie du sie aufbringen möchtest, passt hier noch nicht hin, finde ich.


Das rote Hemd, passend zu der Farbe seines Autos. Lächerlich.
Durch dieses eine Wort charakterisierst du sehr schön. Manchmal reicht schon ein kleiner Zusatz.


Er spürte das Pochen in seinen Schläfen, kniff die Augen zusammen. Es war in den letzten Wochen häufiger geworden. Es würde vorübergehen, so wie es immer vorüber ging.
Da ist Kumpel Spannungsbogen wieder!

Sie saßen auf der Terrasse vor dem Institutcafe. Die meisten Gäste und Versuchspersonen hatten sich schon zurückgezogen.
“Ist es tatsächlich so, dass im Traum deine Gedanken real werden, dass du alles empfindest wie im Wachzustand?” Dani hatte ein unmissverständliches Grinsen aufgesetzt.
Er wartete nicht auf eine Antwort.
“Mann Nick, was sich da für Möglichkeiten auftun, stell dir mal vor, ich könnte ...”
Nick ließ Danis Redeschwall an sich vorbei ziehen. Er hatte seinen Blick auf eine der zahlreichen Statuen konzentriert die im Park verteilt waren und nun, in der Abenddämmerung, von Lampen angestrahlt wurden. Sie stellten Frauen, Männer und Kinder in schlafenden Positionen dar. Er dachte an die Eine, die noch nicht vollendet war. Sie würde zwei geschlechtslose Personen darstellen, wobei eine die andere führte.
Traumführer sollte sie heißen und er würde sie taufen.
Nick spürte die heranschleichende Schwere die seinen Körper ergreifen wollte. Das Surren in seinem Kopf, dass seine Sinne in die Scheinwelt transportieren würde, wenn er sich fallen ließe. Das Tor begann sich zu öffnen, bunte Farben die ihn lockten.
Nein, Stop, nicht jetzt. Immer öfter musste er dagegen ankämpfen. Sein Geist durfte sich nicht entspannen. Er brauchte das Labor nicht mehr um einzutauchen.
Nick wollte es nicht wahrhaben und doch wusste er: In seiner Traumwelt hatte er die Kontrolle, im realen Leben ging sie ihm langsam verloren.
“... meinen Vater dazu bringen, eine großzügige Spende an das Institut ...” Danis Stimme wirkte wie eine Ohrfeige, die Nick zurückholte. Er schaute auf den Mund seines Freundes.
Sehr stimmungsvoller Abschnitt. Man spürt förmlich das schleichende Unheil, das da herankriecht. Sehr gut!

Eine Maschine die Worte produzierte, sie herausschleuderte, ohne Sinn, ohne Verstand.
Einfach streichen. Ohne den Beisatz erzeugst du viel mehr.

Auch seine Herzfrequenz würde überwacht werden.
Auch seine Herzfrequenz wurde überwacht.

Anders als sonst, krochen, huschten, schlängelten sich verzerrte Schatten über das Wasser.
Hier solltest du dich für eines entscheiden. Immer dran denken: Wenn du ein Stilmittel zu häufig benutzt, wird es langweilig. Und dann: Warum anders als sonst? Wie anders? Wenn du das nicht klärst, lass es weg, da es sonst nur ein eingefügtes Klischee ist.
Alternativ: "Verzerrte Schatten krochen über das Wasser, anders als sonst, langsam, beinahe träge wippten sie über die Oberfläche. Irgendwie unnatürlich, fand Nick."
Hier wird das "anders" begründet. Den nächsten Satz: Nick beachtete... würde ich dann streichen, denn er passt ja eh nicht. Wenn er die Schatten nicht beachtet, weiß er auch nicht, dass sie anders als sonst sind. :D


Die Farben stießen ihn hinaus, dass Dröhnen verschwand, dass Licht blieb
das Dröhnen, das Licht

Mann, dass war vielleicht ein Trip,
das

Sein Blick fiel auf den See. Zuckende Schatten bewegten sich auf das Ufer zu.
Hier könntes du noch einen kurzen Bezug zu der Schattenbeschreibung von vorhin einbringen. Vielleicht, dass sie jetzt anders sind (aber bitte beschreiben ...) ;)

das aus dem nahen, dunklen, mystischen Wald, auf ihn zustürmen könnte.
:hmm:


Er heulte, pfiff, tobte, schleuderte ihnen seine Kraft ins Gesicht.
Bitte nur eins. Und: Wer schleudert seine Kraft?

Der Himmel veränderte sich. Mit großen wogenden Schwingen, lebendig, krächzend, verteilte sich Dunkelheit über ihre Köpfe. Dani sah die Krallen die nach ihm griffen, fühlte das sein Körper den Boden verließ. Er starrte in die Tiefe, vermochte nicht zu begreifen. Konnte ein Alptraum so real sein, dass es ihm wie die Wirklichkeit vorkam? Die Flügel der Krähen peitschten ihn. Er spürte es kaum. Sein Verstand konnte das Grauen nicht mehr aufnehmen.
Sein letzter, verzweifelter, nach Hilfe und Gnade flehender Blick, fiel auf Nick.
Ein sehr heftiger Abschnitt. Hier erzeugst du pures Grauen. :thumbsup:

So, und ab hier habe ich atemlos gelesen. Sehr gelungener Schluss; sogar überraschend, da ich dachte, ... Nein, nicht zu viel verraten.

Wie ich finde, eine deiner besten Arbeiten (sage ich das eigentlich immer?).
Wenn ja, liegt es daran, dass du dich von Geschichte zu Geschichte steigerst. Faszinierend!
Die oben gemachten Anmerkungen sind wie immer nur mein Empfinden, ist ja klar. Musst natürlich nix übernehmen.

Empfehlen würde ich, dein neu angewandtes Silmittel der Synonymaneinanderreihung solltest du an einigen Stellen noch einmal überdenken. Gerade gegen Ende wird es zu viel, wie ich finde.

Ansonsten kann ich nur sagen: dickes Kompliment. War richtig spannend! :thumbsup:

Gruß! Salem

 

coleratio schrieb:
Aber, Hilfe, ich seh das fehlende Leerzeichen nicht :schiel:
einpaar Schritte = ein paar Schritte ;)

 

Hallo Coleratio,
ich habe deine Geschichte jetzt gelesen, bin mir aber noch nicht sicher, wie sie auf mich wirkt, sorry, das schwüle Wetter drückt mir immer noch auf den Schädel. Ich schicke dir erst einmal nur meine Fehlerliste:

" Schatten die sich zu winden schienen," Komma nach Schatten
" Er hatte seinen Blick auf eine der zahlreichen Statuen konzentriert die im Park verteilt waren" Komma nach konzentriert
" Nick spürte die heranschleichende Schwere die seinen Körper ergreifen wollte." Komma nach Schwere
" Das Surren in seinem Kopf, dass seine Sinne" das
" Eine Maschine die Worte produzierte," Komma nach Maschine
" Die Farben stießen ihn hinaus, dass Dröhnen verschwand, dass Licht blieb." beide Male das
" Mann, dass war vielleicht ein Trip," " Verdammt real der Traum, dass glaubt mir kein Mensch. " " Judith, dass ist doch Judith " hier auch
" sagte er und ging einpaar Schritte auf die Hütte zu." ein paar
" Eine junge Frau, lange braune Haare, dass Gesicht einer Göttin." das
" Dani sah die Krallen die nach ihm griffen, fühlte das sein Körper den Boden verließ. " Komma nach Krallen, dass

bis bald, liebe Grüße
tamara

 

Moin Coleratio!

Freut mich, mal wieder was von Dir zu lesen.
Ich falle einfach mal mit der Tür ins Haus, ok?
Nick hast Du gut charaktisiert, vor allem die Trauer und der Zorn kommen gut durch, auch wenn diese beiden Gefühlsregungen, für meinen Geschmack, vielleicht etwas zu oft beschrieben werden. Dani dagegen bleibt blass, es fehlt ein wenig die Tiefe. Vielleicht reicht das Bild des aalglatten Partyyuppies für seine Opferrolle auch aus, doch über diese Beschreibung würde ich vielleicht noch einmal rübergehen:

Dani, der Schönling, der Mann der Herzen eroberte, sie ausquetschte, sie auf seinem Weg fallen ließ, ohne noch einmal zurückzusehen.
Die Atmosphäre im Garten des Schlafinstitutes gefällt mir wieder sehr gut, Du baust geschickt eine unheilvolle Atmosphäre auf. Ähnlich verhält es sich mit der Traumwelt. Beides sehr gelungen.
Die Flügel der Krähen peitschten ihn. Er spürte es kaum. Sein Verstand konnte das Grauen nicht mehr aufnehmen.
:thumbsup:

Die Gefühlswandlung Nicks zum Ende hin wirkt auf mich ein wenig unmotiviert.

“Willst du mich umbringen?” Wer hatte das gesagt? Er? Dani? War er zu weit gegangen? Wollte er wirklich seinen Tod?
Es fehlt irgendwie ein Zeichen, ein Symbol, dass diese Wandlung einleitet, vor allem vor dem Hintergrund, dass Nick dieses Mord seit zwei Jahren plant. Auch Danis "blasser" Charakter spielt hier eine Rolle.

Im Nachinein frage ich mich, warum Nick nicht einfach einen Killer engagiert und in den Urlaub gefahren ist, um möglichst nicht mit Danis Ableben in Verbindung gebracht zu werden. Während des Lesens habe ich mir diese Frage überhaupt nicht gestellt, was eindeutig für Deine Geschichte spricht.

Insgesamt eine sehr stimmungsvolle Geschichte, die vielleicht noch ein paar Ecken und Kanten hat. Mir gefällt sie, vor allem durch Deine Art zu Erzählen.


Jorgo

Textkram:

Eine schwarze Armee des Todes, so kam es ihm vor.
Streichen?
Groß, weiß, einem Luxushotel gleich.
Holprige Formulierung, meiner Meinung nach.
Auch seine Herzfrequenz würde überwacht werden.
Hat zwar nicht genau die selbe Bedeutung, aber vielleicht: Auch seine Herzfrequenz wurde überwacht?
Nick wühlte in Danis grübelnden Gedanken und erkannte, er erinnerte sich nicht. Obwohl seine Qual ins unermessliche stieg, versetzte er sich und Dani in das Auto.
Perspektivwechsel?
Die Krähen rollten ihre schwarzen Augen, wütend, entschlossen ihre Beute nicht herzugeben.
Schönes Bild, aber können Krähen die Augen rollen?
Etwas platzte in Nicks Gehirn. Adern, wild pochend, versuchten durch die Haut seiner Schläfen zu stoßen.
Starkes Bild, ohne wenn und aber!

Und noch drei Tippfehler:

“Ich muss mich bewegen”, sagte er und ging einpaar Schritte auf die Hütte zu.
Nick war neben ihn getreten, sein Gesicht verzerrt vor Leid, Trauer , Zorn.
Nick fühlte, wie er den Boden unter den Füssen verlor.

 

hello coleratio,

das nenne ich doch mal eine originelle Todesursache!

Dies fiel mir auf:
'Eine schwarze Armee des Todes, so kam es ihm vor.' Das würde druckvoller ohne den zweiten Halbsatz wirken.

'Ebenfalls verbunden mit elektrischen Geräten.' Haarfönen? Kaffeemaschinen? Stereoanlagen? Vielleicht geht's etwas konkreter...? Oszillographen?

Eine ausgesprochen spannende undunterhaltsame Geschichte ist Dir da aus der Feder geflossen!

Viele Grüße vom gox

 

Liebe Coleratio,
ich hab's jetzt noch einmal gelesen, der letzte Abschnitt ist stark, da spüre ich Nicks Verzweifelung. Allerdings hatte ich mir gedacht, dass Nick Opfer seines eigenen Plans wird. Und ich muss mich den Kritikern anschließen, deine Prots wirken auf mich zu flach. Vielleicht liegt es daran, dass du die Leser am Anfang absichtlich im Unklaren über Nicks Motive lässt, aber auch später schreibst du, dass er Zorn, Trauer etc. empfindet, aber ich spüre es nicht. Dani ist noch blasser. Na ja, das ist wohl alles Geschmacksache, ich mag schöne psychologische Charakterisierungen.
Die Idee deiner KG ist gut, aber inzwischen wimmelt es mir hier in diesem Thread zu sehr von fantastischen Plots, ich glaube, da kann ich nicht mehr objektiv sein.
Zur Sprache ein Beispiel: "Die untergehende Sonne tauchte die Wolken in rot, gelb, violette Farben." du benutzt eine Menge Adjektive, hier wäre ein Bild ausdrucksstärker gewesen.
Im Großen und Ganzen habe ich deine KG verstanden, nur der Anfang ist wirklich verwirrend, als Leser weiß ich nicht, wo dein Prot ist, aber das kann auch neugierig machen. Ich weiß allerdings immer noch nicht, wer "Es tut mir so leid" sagt und schreit, wer “Nobel, Nobel..." sagt.

Noch einmal Kleinkram:
Am Anfang schreibst du zweimal kurz hintereinander "Nur noch wenige Meter" und "Er bog in den Weg, der nach wenigen Metern enden würde." Das zweite könnte man durch einen stärkeren Ausdruck ersetzten, etwa "der ihn an sein Ziel bringen würde" oder ähnlich.
"Der Schrei in ihm hatte seine Seele gespalten. Hass, kriechend, unaufhaltsam, fügte sie wieder zusammen. Nicht lange war er auf der Suche nach ihm gewesen." Ich dachte zuerst, er hätte den Schrei gesucht!
Tut mir Leid, dass ich dir diesmal nichts Positiveres schreiben kann, ich denke, ehrliche Kritik bringt uns am weitesten. Ich hoffe, du kannst mit meinen Hinweisen etwas anfangen. :kuss:
ganz liebe Grüße und viel Erfolg!
tamara

 

Hi coleratio!

Erstmal Krimskrams, wie immer:

Schatten die sich zu winden schienen, er fuhr durch sie hindurch, sie waren nicht real.
Schatten, die...

Dann sah er das Gebäude, dass ihm ein zweites zu Hause geworden war.
... das Gebäude, das ihm ...

Nick spürte die heranschleichende Schwere die seinen Körper ergreifen wollte.
... Schwere, die ...

Das Surren in seinem Kopf, dass seine Sinne in die Scheinwelt transportieren würde, wenn er sich fallen ließe.
... Kopf, das ...

Das Tor begann sich zu öffnen, bunte Farben die ihn lockten.
... Farben, die ...

“... meinen Vater dazu bringen, eine großzügige Spende an das Institut ...” Danis Stimme wirkte wie eine Ohrfeige, die Nick zurückholte. Er schaute auf den Mund seines Freundes.
Den Vergleich finde ich unpassend, da Danis Stimme nicht mit einem Schlag wieder beginnt, sondern ja die ganze Zeit da war.

“Lass uns schlafen gehen,” sagte Nick.
Komma und Anführungszeichen vertauscht ;) (ich sehe grad: passiert dir öfter. Vielleicht nochmal drüber sehen)

Und zum ersten mal an diesem Tage, huschte ein Lächeln über seine Lippen.
Tage? Viel zu formell. Außerdem: kein Komma. ;)
“Das?, das sind deine Ängste.” Nick belog seinen Freund.
das Komma ist zuviel, außerdem Das groß
Eine junge Frau, lange braune Haare, dass Gesicht einer Göttin.
...Haare, das Gesicht einer ...

Gleichmal: Dein Stil gefällt mir hier besonders. Er ist gewaltig, die Farben, selbst die vielen Adjektive, gefällt mir sehr gut!
Ebenso erzeugst du gekonnt Spannung, und zwar vom ersten bis zum letzten Satz. Das muss man erst mal schaffen, nicht?
Und dass du den Leser anfangs im Unklaren lässt: Das ist vollkommen okay, sogar gut, schließlich soll man ja auf irgendetwas gespannt sein und spätestens ab der Erklärung der Traumführer, weiß man ja, was Nick vor hat. Ich dachte ja zuerst, Judith sei seine Ex gewesen, hätte Nick verlassen, um dem Macho verfallen zu können. ;)

Allerdings: Ich finde Dani ist Klischee. Klingt jetzt hart, aber ich empfinde es so. Der Macho, einmal drüber und vorbei. Und zum Schluss die Reue, schließlich steckt in jedem Menschen etwas gutes, nicht? ;)
Ebenso ist seine Sprache, sein Gerede äußerst machohaft, aber ich denke, das war vollkommen deine Absicht.


Alles in allem aber hat mir die Story super gefallen. Eine echt interessante Idee, die gleichzeitig einfach nach Dir klingt.


Liebe Grüße
Tama

 

Oh Mann, da hab ich ja noch ne Menge zu tun :shy:

Aber erstmal ein ganz dickes Dankeschön an euch.
Werde auf jeden einzelnen noch zurückkommen. Allerdings muß ich zwischendurch mal die Sonne anbeten. Komme ja nur Sonntags dazu

Ich fange mal mit dem lieben Salem an.

Natürlich habe ich mich sehr, sehr über deinen Komm gefreut. :kuss:
-Mensch, coleratio. Hast du heimlich einen Schreibkurs besucht? Ganz tolle Satzkonstruktionen.-
Nee, hab nur überlegt, wie ich möglichst viel Information in kurze Sätze packen kann.

Der Schönling, der Mann der ...
Ja ja, ich dachte mir sowas schon. Okay, wird geändert, der Feind auch.
-Nicks Gedanken flatterten davon, machten Platz für das Jetzt.-
Ooooch, dabei fand ich flattern so schön. Aber, ich guck mal.

Der Weg, der nach wenigen Metern endet.
Jawoll!!!
-Laut kreischend flogen sie in den bunten Himmel. Eine schwarze Armee des Todes, so kam es ihm vor.-

-Diesen Gedankengang kann ich zwar nicht soo nachvollziehen, aber hier regiert mir wieder zusehr der Kitsch.-
Nicht? Ich würde so denken, aber Frauen sind eben anders als Männer ;)
Hier wollte ich den ersten Bezug zu den Krähen im Traum aufbauen.
Seine schweren Gedanken zum Ausdruck bringen.

Anders als sonst, krochen, huschten, schlängelten sich verzerrte Schatten über das Wasser.
Du fragst: warum anders als sonst?
Das erkläre ich ein paar Sätze später. Die Schatten stellen seine negativen Gefühle dar, die er bei anderen Traumführungen nicht hat.
Werde es etwas deutlicher schreiben.
Er heulte, pfiff, tobte, schleuderte ihnen seine Kraft ins Gesicht.

Bitte nur eins. Und: Wer schleudert seine Kraft?

Der Sturm auf dem Berg :D
Okay, ich streiche (vielleicht) pfiff. :Pfeif:

Deine anderen Tips sehe ich mir auch noch mal genau an.
Ich freue mich natürlich riesig, dass dir so viele Passagen meiner KG gefallen haben.

-Wie ich finde, eine deiner besten Arbeiten (sage ich das eigentlich immer?).-

Zumindest öfter. Was für mich natürlich ein Kompliment ist und ich deshalb gerne immer wieder von dir höre :)

lieben Gruß, coleratio

Jetzt mach ich ne Pause, bis später ;)
PS. musste mal wieder die Hälfte meiner Quoten löschen :crying:

 

Hi Tamara,

auch dir danke ich fürs lesen und kritisieren. :)
gleich vorab, werde so wenig wie möglich Smileys und Quoten verwenden, weil der Aufwand, sie nachher wieder zu löschen, deprimierend ist. (seufz)

[QUOTE Und ich muss mich den Kritikern anschließen, deine Prots wirken auf mich zu flach. Vielleicht liegt es daran, dass du die Leser am Anfang absichtlich im Unklaren über Nicks Motive lässt, aber auch später schreibst du, dass er Zorn, Trauer etc. empfindet, aber ich spüre es nicht. Dani ist noch blasser. Na ja, das ist wohl alles Geschmacksache, ich mag schöne psychologische Charakterisierungen. [/QUOTE]

Niemand hat gesagt, dass meine Prots (beide) zu flach sind.
Don Jorgo meint, Dani könnte ich etwas stärker zeichnen. Das kann ich aber mit zwei zusätzlichen Sätzen ändern
Und natürlich lasse ich den Leser anfangs im Uklaren, wo bleibt denn sonst die Spannung. ;)
Das ist natürlich schade, dass du Zorn und Trauer nicht spüren kannst.
Da kann ich ja nur froh sein, dass die anderen Kritiker es können.

Was die häufigen Adjektive angeht, so haben sie mir in dieser Geschichte nun mal gut gefallen. Ist vielleicht ne Stimmungssache.

Du sagst, du weißt am Anfang nicht nicht wo mein Prot ist?
Auf einer Strasse, (... er fuhr durch sie hindurch ...)

-Es tut mir so leid-, sagt Judith, die bei dem Unfall gestorben ist. Nick denkt während der Fahrt zum Trauminstitut an sie.
Nicks Seele schreit
Du weißt nicht wer Nobel, Nobel sagt: hier

Nobel, Nobel, ich bin beeindruckt.” Dani nickte anerkennend und spitzte seine Lippen.
Sonst war ausser Nick ja auch niemand vor dem Tor. Und Nick selber kennt das Institut schon zwei Jahre.

Dein Einwand mit den -wenigen Metern- ist richtig. Werde ich ändern.
Das du glaubtest, Nick suche den Schrei, lag wohl daran, dass ich keinen Absatz gemacht hatte. Ist aber schon geändert.
Deine Fehlerliste, vielen Dank dafür, werde ich noch bearbeiten.

@Don Jorgo,

auch mich freut es immer wieder wenn du meine KGs liest und kommentierst. :)

Dani bleibt blass: Ja, du hast recht. Eigentlich war das auch meine Absicht.
Aber ich schau mal was ich ändern kann. Den Schönlingssatz werde ich rauswerfen und neu formullieren.
Das ein Zeichen am Ende fehlt, das Nicks Stimmungswandel beschreibt, habe ich mir beim letzten durchlesen auch gedacht. Doch da hatte ich keine Lust mehr was zu ändern. (schäm) werde ich aber noch mal ran gehen.

Nick hatte nie vor, Dani zu töten. Er wollte den arroganten, verwöhnten Herzensbrecher nur winseln sehen.
Siehe Zitat: ... Freude und Vertrauen, erkannte Nick in den Augen des Mannes, dessen Geist er brechen wollte.
Und das konnte er am Besten in seinem Element, dem Traum, indem alles möglich ist.
Auch dir vielen Dank für die Fehlerliste, wird alles bearbeitet.

@ Gox

na, Stammtischkamerad! :D

Schreibst du eigentlich in Humor?
Zumindest mit deinen tollen Vergleichen: Haarfönen, Kaffeemaschinen ...
und ähnlichem (aus anderen Kritiken) bringst du mich immer zum lachen. Herrlich.
Oszillographen, ist das so ein Ding, an das man angeschlossen wird im Traumlabor?
Auch deinen Vorschlag habe ich im Kopf gespeichert.
Es freut mich, dass dich meine KG unterhalten hat, und dass du sie als spannend empfunden hast.

Vielen Dank noch mal.
ganz lieben Gruß, coleratio

Tamira, ein kleines Päuschen.

 

Hi Tamira,

ich danke dir für deine liebe Kritik. :kuss:

ich werde morgen Abend (so Gott will) die geschichte bearbeiten.
Auch dir vielen Dank für die Fehlerliste und Verbesserungsvorschläge.
Habe alle ausgedruckt und hoffe sie morgen im Geschäft schon in mein Manuskript übertragen zu können.

Dein Stil gefällt mir hier besonders. Er ist gewaltig, die Farben, selbst die vielen Adjektive, gefällt mir sehr gut!
Das freut mich ganz besonders, denn nachdem ich einmal damit angefangen hatte, konnte ich garnicht mehr aufhören ( Salem wird jetzt grinsen) :D
Ebenso erzeugst du gekonnt Spannung, und zwar vom ersten bis zum letzten Satz. Das muss man erst mal schaffen, nicht?
:bounce:

Dani ist Klischee: Na guuuuut. Ich werde versuchen ihn nicht so rüberzubringen. Aber ich denke, ganz werde ich es nicht verhindern können. Denn er soll so sein, wie ich ihn beschrieben habe. Reicher Sohn, verwöhnt, selbstherrlich, unbedacht, was kostet die Welt.
Nein, böse wollte ich ihn nicht schildern, einfach nur Gedankenlos.
Gut, ich muß mir überlegen, wie ich das in zwei bis drei Sätzen hinkriege.
Seine Sprache soll so sein, ja. Naja, ich werd mal sehn :shy:

Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat.

ganz liebe Grüsse, coleratio

 

Habe meine KG überarbeitet.
Wäre schön, wenn ihr mir sagt, ob es jetzt in Ordnung (verständlicher) geworden ist.
Danke euch, col.

 

Hallo Coleratio,
Danis Charakterisierung ist jetzt viel ausdrucksstärker! Und auch sonst gefällt mir der Anfang besser, obwohl ich gar nicht weiß, was du geändert hast.
Übrigens hatte ich schon vermutet, dass Dani "nobel ..." sagt, aber ich hatte fälschlicherweise gedacht, das beziehe sich auf den Sportwagen, das Haus wird ein Stück weiter oben beschrieben. Und der Rest ist – wie gesagt – Geschmackssache, nichts für Ungut.
liebe Grüße
tamara

 

Hallo coleratio,

ich hatte deine Geschichte schon vor der Korrektur gelesen und muss dir als erstes mal ein Lob dafür aussprechen: Dani ht deutlich Gestalt angenommen, wirkt jetzt nicht mehr so sehr klischeehaft.

Die Idee zu deiner Geschichte ist brilliant, die Umsetzung schwankt zwischen Horror und Fantasy, sehr gelungen in meinen Augen.
Besonders gut gefallen hat mir die Gedankenwelt und die Charakterisierung deines Protagonisten an sich, der sehr plastisch und realisitisch wirkt.
Beim Aufbau ist es dir gelungen, gerade die richtige Mischung zwischen Spannung und Grusel zu erzeugen, dass man richtig in die Geschichte hinein gezogen wird.

Ein winziges bisschen hab ich mich daran gestört, dass du einmal die Perspektive zu Dani wechselst, nämlich, als er von den Krähen davon getragen wird. Das ist so ein kurzer Abschnitt mitten in den Gedanken von Nick, dass ich ihn als etwas deplaziert empfand.
Außerdem muss ich persönlich bei "Dani" immer an eine Frau denken... aber vielleicht ist das nur in meinem verqueren Hirn so.

Alles in allem... beinahe langweilig... kann ich deine Geschichte nur loben... wobei... eventuell könnte man dir ankreiden, dass die eigentliche Ursache seines Todes ein bisschen im Dunkeln bleibt. ich meine: in den Träumen von Krähen entführt.... ähm... allerdings ist es nicht an mir zu entscheiden, ob die Geschichte in die Kategorie passt. :)
Es ist auf jeden Fall eine Klassegeschichte.

Liebe Grüße,

Ronja

:cat:

 

Gude Coleratio!

Gute Geschichte, unterhaltsam und originell, Kompliment!

Kleiner Verbesserungsvorschlag: Letzten Satz einfach weglassen, vorletzter ist viel besser und reicht aus.

Na dann, schönes Sonnen und besten Gruß

nico

 

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