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Traummädchen

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02.04.2007
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Traummädchen

Wie jeden Samstagabend bahnte sich Eric seinen Weg durch das verdreckte breite Treppenhaus, durch den von der Nebelmaschine produzierten Dunst und die wogenden Menschenmassen. Unter den Sohlen seiner schwarzen Nike-Turnschuhe vibrierte der Bass und schickte Wellen freudiger Erregung durch ihn.
Er grüßte einen flüchtigen Bekannten, bevor er weiter ging. Sein Blick, der fixiert auf große Brüste und blondes Haar war, schwebte suchend durch den Raum. Die flirrenden Lichter der Scheinwerfer tanzten in allen Farben auf den Körpern der Jugendlichen, für Eric vor allem auf denen von jungen Mädchen, die sich im Takt der lauten Musik bewegten.
Er leckte sich kurz über seine trockenen Lippen.
Mit einem Seufzen sog er den Duft von Schweiß und abgestandenem Rauch ein, bevor er seinen Weg fortsetzte um sich zur überfüllten Bar zu zwängen. Dort angekommen bestellte er sich ein Bier, lehnte sich lässig gegen die Theke und starrte das Mädchen an, dass ihm schon vorhin ins Blickfeld gestochen war: Blond und schlank, wie er es erwartete, ansehnliche Brüste und ein zartes Gesicht.
Für einen Moment ließ er sich vom Beat der Trancemusik ablenken und von den glitzernden Lichtern verführen. Er dachte an den letzten Samstag, den er schon auf ähnliche Weise verbracht hatte. Was sollte er sonst an einem verbockten Wochenende tun? Seine oft überschwängliche Lebensweise hatte ihn schon viel zu früh mit Problemen konfrontiert, da konnte er sich ein weiteres Vergnügen leisten – wie fast jedes Wochenende. Mit einem Kopfschütteln kehrte er mit seinem Bewusstsein in die überfüllte Disco zurück und setzte die Bierflasche erneut an, dann lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Mädchen.
Ein dumpfes Geräusch erklang, als er die leere Bierflasche abstellte. Er hatte sich genug Mut angetrunken. Mit einem selbstsicheren Grinsen, seines guten Aussehens bewusst, tanzte er sich langsam an sie heran. Sie schien alleine, zumindest konnte er niemanden in ihrer Nähe entdecken, der zu ihr zu gehören schien. Als er schließlich nah genug bei ihr war, schenkte er ihr ein blendendes Lächeln. Irritiert sah sie ihn an, einen Moment verweilte ihr gelangweilter Blick auf seinen Lippen, bevor sie sich umwandte und ihm ihren Rücken zeigte.
Erik hielt sich noch eine geschlagene halbe Stunde inmitten des Trubels auf, immer wieder einen netten Blick aufsetzend, sobald sich die Blondine zu ihm umwandte. Es ärgerte ihn immer mehr, dass er für sie uninteressant schien. Fünf Minuten später entfernte er sich resigniert von seinem Zielobjekt und suchte Zuflucht an einer Seite des großen Raumes. Vielleicht war heute einfach nicht sein Tag. Mit seinen dreckigen Fingernägeln schabte er ein wenig aus Langeweile an dem vergilbten Putz an der Wand, dann zündete er sich eine Zigarette an und pustete den Rauch demonstrativ desinteressiert in die sowieso schon stickige Luft.
Von hier aus konnte er die kleine Bühne sehen, auf dem ein gestylter Typ mit Kopfhörern immer wieder neue Musik auflegte. Auf einer Musikbox in einer der vielen Ecken saß ein Liebespaar und knutschte, als würde jeder Kuss ihr letzter sein. Überdrüssig sah er weg. Sein Blick wurde von den Lichtern abgelenkt und in dem roten Scheinwerfer gefangen. Wenn er direkt hinein sah, war die Helligkeit so gleißend, dass er dachte, er befände sich in anderen Sphären aus rotem Licht.
Blinzelnd gewöhnten sich seine Augen wieder an die belebte Umgebung. Er drückte seine Zigarette aus und sah sich um. Er sollte heimgehen. Die Tanzfläche leerte sich allmählich; er konnte kein Mädchen sehen, welches ihm gefallen hätte. Er wandte seinen Blick ab und blinzelte kurz mit den Augen, ehe er realisierte, das ihn seine Augen nicht täuschten.
Auf dem kalten Boden, an die Wand gelehnt, hockte ein unscheinbares Mädchen. Nicht, dass sie sein Geschmack gewesen wäre; sie war klein, hatte schulterlanges braunes Haar und ein schwarzes Shirt an, dass ihren Oberkörper bedeckte. Nein, sie hatte auch kein hübsches Gesicht, ihre Wangenknochen stachen kantig aus ihrem Gesicht heraus und ihre braunen Augen lagen tief in den Augenhöhlen. Dazu kamen noch dunkle Augenringe und ein verschwommener, trüber Blick.
Doch unwillkürlich trat er näher und beobachtete sie mit großem Interesse. Er wusste nicht, was sie tat, aber es gefiel ihm.
Ihr ganzer Körper bewegte sich im Einklang mit dem bebenden Bass, es war, als hätte sie einen sitzenden Tanz für sich erfunden. Für kurze Momente schloss sie die Augen, um sie gleich darauf wieder aufzureißen und starr vor sich hin zu blicken. Es jagte Eric einen Schauer über den Rücken. Sie schien völlig im Rausch zu sein. Und egal, was sie dorthin versetzt hatte, Eric musste herausfinden, welche Substanz solch einen Zauber auslösen konnte.
Ihre Mundwinkel bewegten sich in kleinen Abständen immer wieder einer unkontrollierbaren Zuckung gleich nach oben, als würde sie versuchen, jedes Mal ein Lächeln anzudeuten. Erics Blick glitt tiefer in ihren Schoß und fixierte ihre kleinen Hände, die sich zu einer Faust schlossen und gleich darauf wieder öffneten, im Takt des zuckenden Mundwinkels und des dröhnenden Basses.
Betont gelangweilt schlenderte er näher an sie heran. Ohne Furcht ließ er sich neben ihr zu Boden sinken und schenkte ihr ein aufmerksames Lächeln, welches sich jedoch sofort in ihren glasigen Augen wieder verlor. Einen kurzen Moment lang betrachtete er ihre Bewegungen, einer sitzenden Ikone gleich, bevor er ihr seine Hand auf den Arm legte. Ihre Haut war erstaunlich warm. Eric neigte seinen Kopf, fast schon schien es als wolle er ihn auf ihrer Schulter ablegen, doch er wollte nur ihren Duft einatmen. Den Geruch, welchen er tief in sich aufnahm, konnte er nicht beschreiben. Es war eine elektrisierende Mischung aus Rauch, Kokos und einem undefinierbarem würzigem Hauch.
Vorsichtig strich er mit seinem Daumen auf ihrem Arm hin und her, doch sie regte sich nicht. Anscheinend hatte sie noch nicht einmal bemerkt, dass neben ihr jemand Platz genommen hatte. Seufzend holte er sich eine Zigarette aus seiner Hosentasche und zündete sie an. Während er den Qualm tief inhalierte, bewegte sie sich neben ihm. Unverständliche Worte grummelnd, schob sie ihre Hände an seinem Hosenbein entlang, als suche sie irgendetwas. Der Zigarettenrauch hatte sie wohl zurück in die Realität geholt.
„Hey“, widersprach Eric und drückte die Zigarette aus. Mit besonderer Vorsicht griff er nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Zieh mir ja nicht das Geld aus der Tasche.“
Sie wandte ihren Kopf und blickte ihn an.
Erics Schrei wurde durch den tiefen Bass übertönt und ging in der Masse unter. Er sprang torkelnd auf und wirbelte, Stossgebete stammelnd, herum, um wegzurennen. Der Schreck saß ihm in Mark und Bein. Mit hektischen Gesten zwängte er sich durch die Menschenmasse nach draußen, er traute sich nicht mal, einen Blick zurückzuwerfen.
Noch als er zwei Stunden später durch die kalten Straßen lief, ging ihm das Bild ihres Gesichtes nicht aus dem Kopf:
Dass aus ihrer Nase laufende Blut, perlenden Wassertropfen gleich, an ihrer Lippe entlang, bevor es zu Boden tropfte; die riesigen schwarzen Pupillen, wie die einer Katze in der Nacht und dieser Blick, dieser furchtbar tote Blick, als hätten ihre Lebensgeister schon Einzug in der Hölle genommen.

Wieder ein trister Samstagabend, der vorbeizurauschen schien wie die restlichen Abende der Woche es getan hatten. Eric hatte die letzten Stunden zusammengekauert auf seinem Bett verbracht, möglichst immer eine brennende Zigarette in den Händen, den Blick starr auf den flimmernden Bildschirm seines Fernsehers gerichtet. Noch während er mit den Augen die Szenen eines Actionfilms verfolgte, spürte er diese aufsteigende Leere in sich, die ihn in den Wahnsinn trieb.
Kein Bass, keine Musik, kein Dröhnen, kein Hochgefühl, keine Mädchen, keine geile Nacht.
Nachdem er ein Stück durch seine Wohnung gelaufen war, ruhelos und ungeduldig, immer das Bild des Mädchens vor Augen, hatte er einen Entschluss gefasst. Mit einem grimmigen Gesicht nahm er seine Jacke an sich, zog die Wohungstür hinter sich zu und verließ seinen Block, um wieder einmal in die Disco zu gehen. Nichts, gar nichts, würde ihn abhalten, an seinem Lieblingsort zu sein und auf Jagd zu gehen. Nicht einmal dieses Mädchen.
Trotz alledem war er vorsichtig und aufgeregt.
Wie nun jeden Samstagabend bahnte sich Eric seinen Weg durch das verdreckte breite Treppenhaus, durch den von der Nebelmaschine produzierten Dunst und die wogenden Menschenmassen. Unter den Sohlen seiner schwarzen Nike-Turnschuhe vibrierte der Bass und schickte Wellen von Erregung durch ihn.
Wie immer und doch anders.
Doch diesmal hielt er nicht Ausschau nach einer vollbusigen Blondine oder der umringten Bar. Sein Blick fiel sofort zur Seite, an die vergilbte Wand. Er erstarrte.
Schon wieder saß sie da, die gleichen zuckenden Bewegungen ausführend, den gleichen Blick. Hastig suchten seine Augen nach Blutspuren in ihrem Gesicht, nach Blicken die an Tote erinnerten, doch sie sah so aus, wie er sie kennengelernt hatte.
Ihre magische Aura, ihre anziehenden Bewegungen ließen ihn die wenigen Schritte bis zu ihr unwillkürlich machen, dann ließ er sich neben ihr zu Boden fallen, sah in ihre leeren Augen, sagte: „Na, auch wieder hier. Wie geht´s?" und zündete sich eine Zigarette an.

 

Hallo ihr Lesenden!
Ich hoffe, mein Versuch, das Thema welches mir ständig im Kopf rumspukte, aufs Blatt zu bringen, ist nicht vollkommen misslungen. Über jegliche Kritik würde ich mich freuen, egal ob negativ oder positiv.
Danke im voraus!
Shelly

 

Hi Shelly

Gut, dann bin ich halt die erste, wollte mich eigentlich jmd anschließen, aber wenn alle stumm bleiben. ;D
Die Geschichte lässt mich hoffen, dass du noch bessere Geschichten schreiben wirst, wenn du wirklich lernen willst. Ich denke, da ist Potenzial.

Eigentlich ist es eine ganz normale Jugendgeschichte. Junge geht in die Disco, will seinen Spaß haben, wird von seinem “Traummädchen“ abgeblitzt und ’landet’ bei dem hässlichen Entlein.
Und genau das ist es, was mir nicht gefiel. Dein Prot. ist mir zu beliebig, er ist ein ganz normaler Junge, ja schon fast, klischeehaft, dass er auf Blondinen mit großen Brüsten und blauen Augen steht. Die Blondine ist auch eine Klischee-Blondine. Nämlich eine, die natürlich zwei Freundinnen hat und natürlich in der Mitte stehen muss, und natürlich wird sie von einem Blödmann angemacht.
Nachdem er erkennt, dass er keine Chance hat, findet er das scheue Mädchen in der Ecke, die zwar hübsch ist, aber modisch total out. Und sie hat keine langen, blonden Haare, sondern schulterlange braune. Wie langweilig, denkt dein Klischee-Typ. Aber das hässliche Entlein hat dafür wunderschöne, strahlende Augen. …
Hat wirklich schon alles gegeben und du konntest nichts Neues daraus machen. Um so einer Geschichte einen einzigartigen Touch zu geben, braucht man etwas mehr. Dass dein hässliches Entlein noch eine Behinderung hat, macht es nicht einzigartig, sondern noch eine Spur schleimiger und mMn moralischer. Der Junge erkennt, dass er keine zwei großen Brüste braucht, um ein warmes Lächeln zu 'schenken'. An der Wortwahl und den üblichen Phrasen musst du noch arbeiten.

durch den von der Nebelmaschine produzierten Dunst und die wogenden Menschenmassen. Unter den Sohlen seiner schwarzen Nike-Turnschuhe vibrierte der Bass und schickte Wogen freudiger Erregung durch ihn.
Er grüßte einen flüchtigen Bekannten, dann setzte er seinen Weg fort.
hört sich nicht gerade 'jugendlich' an, aber okay, ...
Eric leckte sich kurz über seine trockenen Lippen.
Kurz sog er den Duft von Schweiß und abgestandenem Rauch ein, dann setzte er seinen Weg fort um sich zur überfüllten Bar zu zwängen.
... aber doch nicht so oft!
Für einen Moment ließ er sich vom Beat der Trancemusik ablenken, ließ sich von den glitzernden Lichtern verführen und sinnierte über sein Leben nach.
Ob man in der Disko über das Leben sinniert. :hmm:
schenkte er ihr ein blendendes Lächeln. Irritiert blickte sie ihn an, überwältigt von seinen glasklaren blauen Augen und dem braungebrannten Gesicht.
Ich gehe dann davon aus, dass er eklige Zähne hat, dafür schöne Augen?
Blinzelnd gewöhnten sich seine Augen wieder an die triste Umgebung
Finde ich nicht
Körper ein leeres Gefühl, wie wenn all seine Gedärme aus ihm herausgeschüttelt waren.
wie wenn hört sich schrecklich an ...
Nicht aus Lust, nicht aus Leidenschaft, nicht aus Begierde – sondern aus reinem Mitgefühl.
Verstehe ich nicht, seit wann ist ein Lächeln aus Mitleid etwas gutes?

Ich könnte jetzt so weiter machen, aber ich bin zu müde. ;)

Cu
JoBlack

 

Hallo Shelly,

Jo hat schon einiges angesprochen, was mir auch auffiel. Oft auch tauchen Wortwiederholungen auf, so wie zB:

Die flirrenden Lichter der Scheinwerfer tanzten in allen Farben auf den Körpern der Jugendlichen, auf den Körpern von reifen Mädchen, die sich im Takt der lauten Musik bewegten.

Für einen Moment ließ er sich vom Beat der Trancemusik ablenken, ließ sich von den glitzernden Lichtern verführen und sinnierte über sein Leben nach.

Die Flasche war leer. Klirrend stellte er sie auf die Theke zurück und stieß sich von der Bar ab.
Das hört sich nicht klirrend an.

Sein Blick wurde von den Lichtern abgelenkt und in dem roten Scheinwerfer gefangen. Wenn er direkt hinein sah, war das Licht so gleißend, dass er dachte, er befände sich in außerirdischen Sphären aus rotem Licht.
Mein Gott, wenn er noch näher an die Boxen heran trat, würde es ihm die Ohren wegfetzen!
Schon da wird dem Leser klar, dass sie taub sein muss - ("Sie hört Musik nur, wenn sie laut ist" - Grönemeyer)

Konstruiere doch nicht solche Herzschmerz-Geschichten, sondern bleibe bei deinen Erfahrungen. Schreib über Dinge, die du kennst, das wird dann sicher um einiges realer und unverkrampfter.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi bernadette, Hi JoBlack!
Vielen vielen Dank für eure Kritik.
Nun ist mir selber aufgefallen, wie klischeehaft die ganze Sache ist. Eigentlich wollte ich am Anfang bewusst auf die Blondinen mit großen Brüsten setzen, auf die ein Junge steht, um ihn „ganz normal“ zu machen, aber das ganze Geschnulze am Ende mit den wunderbaren Augen und der tanzenden Blondine mit ihren beiden Freundinnen war unbeabsichtigt. Genauso das mit der Behinderung, was total aufgesetzt klingt.
Die Fehler habe ich versucht zu berichtigen. Ich habe jetzt das Ende rapide umgeschrieben, so dass die Geschichte nun in eine ganz ganz andere Richtung geht.

sondern bleibe bei deinen Erfahrungen. Schreib über Dinge, die du kennst, das wird dann sicher um einiges realer und unverkrampfter.

Das hat mich dazu angeregt, meiner Meinung nach ist das nah dran am wahren Leben.

Ich bitte auch hier um Kritik!
LG
Shelly

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Shelly,


ab dem Zeitpunkt, als Eric das Mädchen in Trance entdeckt, gefällt mir die Geschichte richtig gut, da hast du dir wirklich Mühe gemacht, prima :).

Zuvor sind mir immer noch ein paar Formulierungen im Text, die etwas steif wirken und Eric unsymphatisch wirken lassen (oder war das deine Absicht?)
Zwar kommt es mir etwas komisch vor, dass Eric solange an dem Blick des Mädchens zu knabbern hat, aber das ist nur ein kleines Detail.


Die flirrenden Lichter der Scheinwerfer tanzten in allen Farben auf den Körpern der Jugendlichen, für Eric vor allem auf denen von reifen Mädchen, die sich im Takt der lauten Musik bewegten.
reife Mädchen? Ich kenne reifes Obst, frühreife Mädchen und reife Frauen - was aber meinst du mit reifen Mädchen?
Er dachte an den letzten Samstag, den er schon auf ähnliche Weise verbracht hatte. Was sollte er sonst an einem verbockten Samstagabend tun?
Zweimal Samstag, da könnte man einmal Wochenende einsetzen

Seine Lebensweise hatte ihn schon viel zu früh ausgebrannt, da konnte er sich ein weiteres Vergnügen leisten – wie fast jedes Wochenende.
Diesen Satz verstehe ich nicht.


Mit einem Kopfschütteln kehrte er mit seinem Bewusstsein in die überfüllte Disco zurück und setzte die Bierflasche erneut an, dann lenkte er seinen Blick wieder auf das Mädchen.
Mit einem dumpfen Geräusch stellte er die leere Bierflasche ab. Er hatte sich genug Mut angetrunken. Mit einem selbstsicheren Blick, seines guten Aussehens bewusst, tanzte er sich langsam an sie heran.
Wiederholung

Als er schließlich nah genug an ihr dran war, schenkte er ihr ein blendendes Lächeln.
dran war = Umgangssprache / zudem fast Wortwiederholung mit: langsam an sie heran im Satz davor

Irritiert blickte sie ihn an, einen Moment verweilte ihr gelangweilter Blick auf seinen Lippen, bevor sie sich umwandte und ihm ihren Rücken zeigte.
Erik hielt sich noch eine geschlagene halbe Stunde inmitten des Trubels auf, immer wieder einen netten Blick aufsetzend, sobald sich die Blondine zu ihm umwandte.
Viermal Blick/blicken in kurzem Abstand. Versuche, andere Begriffe zu finden.

Die Tanzfläche leerte sich allmählich; er konnte kein Mädchen sehen, welches seinen Kriterien entsprochen hätte.
Sowas meine ich zB mit einer steifen Formulierung. Wieso nicht einfach: ... sehen, was ihm gefiel.

Er wandte seinen Blick ab und erstarrte.
Erstarren finde ich ein etwas überdimensioniertes Verb. Vielleicht eher: blickte erstaunt oder so

Nicht, dass sie sein Geschmack gewesen wäre; sie war klein, hatte schulterlanges braunes Haar und ein schwarzes Shirt an, dass ihren Oberkörper verbarg.
Oberkörper bedeckte /verbergen kann das Shirt ihn nicht

Den Geruch, welchen er tief in sich aufnahm, konnte er nicht beschreiben. Es war eine elektrisierende Mischung aus Rauch, Kokos und einem undefinierbarem würzigen Geruch.
Zweimal Geruch

Unverständliche Worte grummelnd KOMMA schob sie ihre Hände an seinem Hosenbein entlang KOMMA als suche sie irgendetwas.

Der Zigarettenrauch hatte sie wohl geweckt.
Geweckt finde ich hier nicht so passend - vielleicht: ins Jetzt zurückgeholt / aus ihrer Trance geholt oder so in etwa

„Hey.“, widersprach Eric und drückte die Zigarette aus. Mit besonderer Vorsicht griff er nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Zieh mir ja nicht das Geld aus der Tasche.“
Punkt direkt nach hey weg

Was ich nicht ganz verstehe, ist der Titel. Weil er träumt? Meist wird es von Frauensicht ausgelegt: Der tolle Typ, ein Traumjunge. So habe ich es zuerst verstanden.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi bernadette!
Vielen vielen Dank für deine Kritik, hab mich wirklich sehr gefreut!
Die Fehler habe ich, so gut es ging, ausgebessert. Sobald ich mehr Zeit habe suche ich noch nach den "steifen Stellen" im Text und versuch sie anzupassen.
Nunja, Eric ist meiner Meinung nach kein allzu sympathischer Geselle, er ist halt irgendwo ein Standardtyp und hat doch seine guten Seiten. Vielleicht soviel zu meinen unsympathischen Formulierungen :-)
Zur Überschrift: Traumjunge bezog sich ja nun eigentlich auf den Text vorher in dem Sinne, dass Eric wie im Traum auf das Mädchen aufmerksam wird und sich auch wie ein Traumjunge plötzlich verhält. "Traumjunge" sollte bewusst auf die naive Teenager-Äußerung zurückführen und halt nicht so enden. Da ich ja nun aber das Konzept über den Haufen geworfen habe, muss ich mir vielleicht eine neue Überschrift ausdenken und diese umändern lassen, aber noch habe ich dazu keine gute Idee.
Mal sehen!
Nochmals vielen Dank!
LG
Shelly

 

Hi Shelly

Ist viel besser geworden. Ein großes Lob an dieser Stelle. Und doch fehlt da etwas, nach meinem Gefühl. Vllt ist es deswegen weil du dem Ganzen eine neue Richtung gegeben hast.

Dass aus ihrer Nase laufende Blut, perlenden Wassertropfen gleich, an ihrer Lippe entlang, bevor es zu Boden tropfte; die riesigen schwarzen Pupillen, wie die einer Katze in der Nacht und dieser Blick, dieser furchtbar tote Blick, als hätten ihre Lebensgeister schon Einzug in der Hölle genommen.
Wieso hatte er diesem tranceartigen Zustand etwas abgewinnen wollen?
Das ist für mich kein passables Ende. Die Frage kannst du eh streichen. Mit diesem Ende bekommt die Geschichte für mich eine neue Wende, die unvollständig ist. Wenn du vllt eine neue Idee hast oder dir was dazu einfällt, kannst du es ja immer noch ändern.
Aber ich würde auf jeden Fall die Frage noch rausnehmen. Und den Rest zu Ende stricken.
Vllt in der Art, dass er am nächsten Samstag wieder hingeht. Getreu dem Motto: Neuer Versuch, neues Glück?

Ansonsten gut, dass du die typisch-jugendlichen-schwach-Stellen rausgenommen hast. :)

Cu JoBlack

 

Danke für dein Kommentar und dein Lob JoBlack!
Okay, ich werde dir Frage ausnehmen, aber meinst du jetzt, ich solle Eric nur denken lassen dass er nächsten Samstag wieder dort hin gehen wird oder ich soll es geschehen lassen in der Geschichte?
Nochmals vielen Dank!
LG
Shelly

 

Hi Shelly,

ja, eigentlich war das nur so eine Idee von mir, weil ich das Ende für nicht so gelungen halte. Da fehlt einfach was: Junge geht in die Disko, wird abgewiesen, ist deprimiert, findet ein Mädel, das er interessant findet, sie entpuppt sich als ein Mysterium und er haut von der Disko ab und denkt über das Mädchen nach. Und jetzt?

Wie du das dann letztendlich umsetzt, ist deine Sache.

aber meinst du jetzt, ich solle Eric nur denken lassen dass er nächsten Samstag wieder dort hin gehen wird oder ich soll es geschehen lassen in der Geschichte?
Er denkt ja auch, dass er auf Blondinen steht, sieht dann das andere Mädel und findet sie interessant. Also, was man denkt und sich vorzunehmen meint, klappt nicht immer. Der könnte also ruhig da wieder antanzen.
Aber beides ist nicht schlecht. Wäre zumindest ein Ende.

Cu JoBlack


edit:
Der Titel passt nicht mehr. Lass dir schnell was einfallen! (-;

 

So, ich habe jetzt also einen ganzen Block als Ende hinten ran gesetzt. Ich hoffe es wurde deutlich, dass Eric sich zum Bösen hingezogen fühlte, trotz seiner Angst. Und ich hoffe, dass der Schluss passt, obwohl mir dabei mulmig ist.
Jetzt muss ich noch an der Überschrift arbeiten!
LG
Shelly

 

Mein Gott, diese JoBlack lässt dich ja gar nicht mehr in Ruhe ;)

Hi Shelly

Ihre magische Aura, ihre anziehenden Bewegungen ließen ihn die wenigen Schritte bis zu ihr unwillkürlich machen, dann ließ er sich neben ihr zu Boden fallen, sah in ihre leeren Augen, sagte: „Na, auch wieder hier. Wie geht´s?" und zündete sich eine Zigarette an.
Genau nach meinem Geschmack.

Wieder Samstag. Wieder ein trister Abend. Wieder alleine.
Hmm ... aber wie wäre es, wenn du diese Stichworte ausformulierst?
Bsp:
Wieder allein an einem tristen Samstag lag Eric in seinem Bett. Während er an das Mädchen dachte, fluteten verschwommene Disko-Bilder durch seinen Kopf.
Wieder bahnte er sich seinen Weg durch das verdreckte breite Treppenhaus, durch den von der Nebelmaschine produzierten Dunst und die wogenden Menschenmassen, wieder spürte er den vibrierenden Bass unter den Sohlen seiner Turnschuhe.
Hier könntest du ihn zB ein déjà-vu erleben lassen. Ist aber auch wieder eine Idee, da deine GEschichte ja mit surrealistischen Elementen spielt.
So, ich nerv dich auch nicht mehr. ;-)

Cu JoBlack

 

Hi JoBlack!
Oh man, ich bin ja so froh dass es dich gibt!
Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ich habe jetzt die ersten Worte des "End-Blocks" ausformuliert, ähnlich wie du es vorgeschlagen hast. Außerdem habe ich gezielt die Wörter aus dem Anfang verwendet, um den Eintritt in die Disco wie ein déja-vu wirken zu lassen, ohne es zu erwähnen.
Jetzt hapert es nur noch an der Überschrift, aber da will ich mal noch eine Nacht drüber schlafen.
LG
Shelly

P.S:: An welchen Moderatoren muss ich da meine Bitte für eine Änderung der Übschrift stellen?

 

Hallo Illusionist!
Ich hätte gerne die Überschrift meiner Geschichte "Traumjunge" umgeändert in "Traummädchen". Wäre das möglich?
LG
Shelly

 

Hi!

Ich hab die Geschichte in ihrer ursprünglichen Version auch gelesen, und war nicht sehr begeistert... hatte nichts individuelles, war sone typische 0815 Geschichte.
Aber jeeeetzt...genial xD Da is dir echt was besonderes gelungen, auf sone Idee muss man erstmal kommen, kam auch recht überraschend und ich würd ja fast gern wissen wies weitergeht, aber damit würde man die Wirkung der Geschichte so als ganzes wahrscheinlich kaputt machen^^
Jedenfalls ganz großen Respekt, auch das du dich nochma rangetraut hast und das ganze dann echt noch verändert!

lg
Smilla

 

Hi Fräulein Smilla!
Vielen vielen Dank für dein Lob! *rotwerd*
Ja es ist schwer wenn man vor einer eigentlich fertigen langweiligen Geschichte steht und daraus etwas spritziges machen soll.
Danke, dein Kommentar hat mich sehr gefreut!
LG
Shelly

 

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