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Treffpunkt Flughafen

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01.12.2008
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Treffpunkt Flughafen

Hektische Schritte, eintönige Lautsprecherdurchsagen, lange Flure und Aufbruchstimmung – alle Flughäfen der Welt ähneln sich; leuchtende Böden, die einem entgegenblitzen, als hätte ein unermüdliches Putztrupp sie gerade wieder frisch poliert, helle Lichter, die sich überall hin ergiessen und jeden Winkel dieses geschäftigen Ortes ausleuchten, adrette Damen an einer endlosen Reihe von Schaltern und gelangweilte oder freundliche Blicke...

Und dann das Herzstück eines jeden Flughafens: die grossen schwarzen Tafeln, die An- und Abflüge verkünden. Da tauchen sie auf einmal auf: vielversprechende Namen von entlegenen Orten. Wie durch Magie scheinen Timbuktu oder Sydney auf einmal täuschend näher zu rücken, nur noch einige Flugstunden entfernt. Hinter den schwarzen Tafeln lassen sich bunte, atemberaubende Landschaften und Städte vermuten. Und auch die Besucher der Flughäfen zeugen von dieser Nähe der Ferne. Hier eine Gruppe von Indern, die Neuankömmlinge laut und stürmisch begrüsst, dort ein arabischer Geschäftsmann, der hektisch auf seine goldene Armbanduhr blickt und dann schnell gen Ausgang marschiert.

Als Kind war ich immer stolz, wenn ich das Flugzeug nehmen musste und für einige Stunden Teil dieses hektischen, verheissungsvollen Geschehens sein durfte. Auch wenn es dabei für mich persönlich nie in entfernte Winkel dieser Erde ging, sondern ins nächste Nachbarland, wurde auch ich vom Reisefieber gepackt, ungeduldig endlich anderen Orten entgegen zu streben.

Ich konnte damals noch nicht ahnen, welche Überraschung das Leben für mich im Zusammenhang mit Flughäfen bereit hielt. Ein Flughafen als Drehscheibe in meiner Existenz, eine Begegnung, die mein Leben für immer verändern sollte. Ort des Geschehens: der Flughafen Düsseldorf.

„Verdammt, warum meldet er sich nicht?“ Ich hielt mein Handy fest in der Hand und guckte immer wieder auf das Display. „Auf dem Foto sah er ja wirklich gut aus und am Telefon gestern klang er eigentlich auch ganz sympathisch,“ ging es mir durch den Kopf. Ich stand am Eingang zum Flughafen auf der Abflugsebene, ein bisschen ratlos mit meinem kleinen Wochenendkoffer und dem Rückflugticket nach Paris in der Handtasche.

„Ich bin übers Wochenende in Düsseldorf und fliege am Sonntag Abend zurück. Vielleicht können wir uns ja ganz unverbindlich im Flughafen Düsseldorf treffen, am besten 2 Stunden vor meinem Abflug, so bleibt uns ein bisschen Zeit zum Quatschen.“ Er war am Vortag auf diesen Vorschlag am Telefon eingegangen und wir hatten uns dann für 18.00 Uhr heute verabredet. Jetzt stand ich hier und es war bereits 18.15 Uhr. Seine Nummer hatte ich nicht bei mir. Langsam schlenderte ich in Richtung der Flughafengalerie. Das war dann wohl doch ein verpasstes Rendez-vous.

Und dann endlich klingelte es. Gespannt drückte ich auf die Tastatur und hielt das Handy eng an mein Ohr. Tatsächlich, ich erkannte seine Stimme wieder. Eine weiche, tiefe Stimme in dessen Unterton ich gleichzeitig eine gewisse Stärke und Entschiedenheit herauszuhören glaubte. Er entschuldigte sich hastig für die Verspätung und wir vereinbarten einen genauen Treffpunkt, denn wir waren nur noch wenige Meter Luftlinie getrennt.

So also musste man sich bei einem „blind date“ fühlen. Ich war unglaublich neugierig zu erfahren, wer sich hinter dieser interessanten Stimme und dem einen Foto, das ich gesehen hatte, wohl verbarg. Das Internet macht es möglich, ging es mir durch den Kopf. Eine Partnerbörse, mehrere Mouse-clicks auf dem Computer, ein paar hastige Zeilen per e-mail und schon ging man einem Rendez-vous mit einem völlig fremden Menschen entgegen. Ein kurzes Fenster in dem Leben zweier Menschen, das sich für wenige Stunden auftut...

„Aber was ist jetzt, wenn er sich als furchtbarer Langeweiler entpuppt? Wie kann man sich dann nach dem Treffen möglichst schonend aus dem Staub machen?, fragte ich mich gerade als ich ihn auch schon erblickte. Ja, das war er nach dem Foto zu urteilen. Und auch in seinem Blick las ich einen leichten Schimmer des Erkennens.

Kurze Sekunden, die ganz langsam vergingen. Wir schüttelten uns die Hand und stellten uns vor. Ja, er gefiel mir vom ersten Eindruck her...

 

Hallo Silke

und herzlich Willkommen hier auf kg.de.

Deine Geschichte läßt mich völlig unzufrieden zurück.

Du führst lange in das Thema Flughafen ein, erklärst umständlich, wieso die zwei sich dort treffen (ihr Paristicket z.B. verstehe ich überhaupt nicht, ich dachte, es geht nur um den Treffpunkt Flugplatz) und als man dann endlich soweit ist, dass er auftaucht, hört die Geschichte unvermittelt auf - auch noch mit drei ...

Tipp: Kürze im oberen Teil umständliche Erklärungen mit der Verspätung. Der Aufbau davon ist auch nicht besonders verständlich und gehe mehr auf die Internetbekanntschaft ein. Ansonsten ist die Geschichte hier unter Romantik/Erotik auch falsch gepostet, denn ich bekomme viel mehr Flughafenatmosphäre als Herzklopfen durch die Zeilen mitgeteilt.

Liebe Grüße
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo silke2972!
Herzlich willkommen auf kg.de!

Dein Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Mit Spannung hatte ich die Geschichte vom Blind Date am Flughafen verfolgt, musste aber feststellen, dass sie als Geschichte zu wenig für mich beeinhaltet. Es ging alles zu glatt. Junge Frau verabredet sich mit tollem Typ im Internet, kennt nur sein Foto und seine Stimme am Telefon - alles deutet auf einen Traumtypen hin. Dann ist da noch eine kurze Spannung, als er sich nicht sofort nach Ankunft auf dem Handy meldete und später dann der Zweifel, ob er auch wirklich so toll ist, oder sich letztendlich als Langweiler entpuppt. Dann, plopp, taucht er auf und ist der Traumtyp.
Romantik hin und her. Spannender für mich wäre es gewesen, wenn es nach dem "er gefiel mir vom ersten Eindruck her", weiterginge und er sich beispielsweise später als Blender oder Playboy entpuppte.

Gruß
Leia4e

 

Hallo Leia und Bernadette,

danke für Eure Rückmeldungen, sie sind hilfreich!
Gruß
Silke

 

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