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Und irgendwann frage ich dich: Hast du geweint?

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18.05.2004
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Und irgendwann frage ich dich: Hast du geweint?

Der Himmel war so grau heute.
So grau und die Wolken so unheimlich schwer.
Wenn es nicht geregnet hätte, wären sie sicher herab gefallen. Sie hätten alles in eine dichte Nebelwelt gehüllt. So undurchsichtig und matt, dass man sich nicht hätte bewegen können. Sie sind nicht gefallen und trotzdem fühle ich mich, wie in einer Wolke. So schwer und traurig, dass ich mich kaum rühren mag. Auf meinem Bett liegen Scherben.
Sie bohren sich in mein Fleisch, reißen die Haut auf. Meine Decke ist schon so rot. So rot vom Blut. Hast du die Scherben auf meinem Bett gesehen?
Ich muss so still liegen, sonst kann ich den Schmerz kaum ertragen.
Ich atme ein, ich atme aus. Die Wolken legen sich vor meine Augen. Ich sehe nichts. Ein Schleier vor meinen Augen. Es regnet. Ich atme ein. Ich atme aus. Nichts verändert sich. Scherben in meinem Fleisch. Ich blute aus.
Wie lange noch?
Wenn ich die Augen schließe sind alle Wolken fort, nur die Regentropfen brennen noch zwischen meinen Lidern. Im Dunkeln kann ich sehen.
Tausend Sterne. Sie leuchten bunt und fröhlich. Meistens zu zweit. Sternenpaare die das Dunkle bezwingen, sie fühlen sich gut und schön.
Sie müssen sich gegenseitig festhalten, sonst fallen sie sehr, sehr tief und zerbrechen irgendwann.
Wo ist mein Stern? Wahrscheinlich schon gefallen, denn ich spüre nun die Scherben. Ich atme ein, ich atme aus, doch nichts verändert sich. Ich sehe nur noch Nächte, die Tage kommen nicht, bald habe ich keine Tränen mehr, denn irgendwann sind selbst die dicksten Wolken nicht mehr grau und schwer. Und wenn ich dich dann irgendwann wieder sehe, werde ich dich fragen:
Hast du geweint?

 

Hey!

Ich will dir nicht in deinen Text reden, aber mach doch mal klar, worauf du hinaus willst.
Ich meine, etweder ist es ein "Tagebucheintrag" im weitesten Sinne oder aber eine Geschichte. Beim einen würd ich Bilder verwenden die mehr verdichtet sind und stärkere Wechselwirkungen zwischen ihnen auftreten lassen, beim anderen wär mehr Handlung gut.

Gruß,
Monty

 

Hi,

dem schließ ich mich an. Als Geschichte fehlt die Handlung. Als Gefühlsdarstellung sind die verschiedenen (doch recht bekannten) Bilder, welche die innere, verfahrene Situation untermalen schön geschrieben, keine Frage (klasse find ich den Rückbezug auf die Scherben auf dem Bett, die wohl von dem zerbrochenen Stern herrühren - wenn ichs richtig verstanden hab), aber die Bilder selbst sind doch zumeist zu bekannt für ihre gewollte Bedeutung, um mich auf so engem Raum mit ihrer metaphorischen Keule nicht zu erschlagen. Ich glaube, damit muss man vorsichtig sein. In eine richtige Geschichte eingewoben könnten Deine Worte genau so dosiert sein, dass sie ihre Wirkung nicht verfehlen - bzw. davon erdrückt werden.

Gruß, baddax

 

Hallo Zith,

ich schließe mich im Grundsatz meinen Vorrednern an.
Die Handlung fehlt. Das heißt es ist meiner Meinung nach auch keine Kurzgeschichte.

Gefallen hat es mir trotzdem. Du zeichnest sehr schöne Bilder.

Ich habe die Geschichte so interpretiert, dass der Prot. Liebeskummer hatte. Ich denke, dass er sich von seiner Frau/ Freundin getrennt hat und das ganze Leben ihm nur noch grau, trübe und traurig erscheint.
Dahingehend habe ich auch deine abschliessende Frage gesehen: Er wartet darauf, dass Mädchen irgendwann wieder zu treffen, um sie dann zu fragen, ob nur er so gelitten hat oder sie auch.

Ich hätte sogar noch einen zweiten Ansatz, aber mich würde erst ineressieren was du zu diesem sagst.

LG
Bella

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Erstmal danke für's Lesen und natürlich Eure Kritiken. ;)

Allgemein kann ich Euch allen zustimmen. Eine aktive Handlung hat meine Geschichte wohl nicht. Es geht mehr um die Gefühle, Gedanken, die die Person hat.
Ich habe versucht ein wenig Handlung zu verstecken, vielleicht zu sehr. :shy:
Na ja,
Monty:
Wie gesagt, ich gebe Dir recht, ich müsste etwas mehr Handlung einbringen... Danke! Ich freu mich schon das zu verbessern. Dachte, es wäre klar worauf ich hinaus will... Dazu mehr später...

baddax:
Ja, ich dachte mir mit den Scherben, in denen Sie/Er nun liegt und stirbt, dass Sie/Er sie mit dem zerbrochenem Stern verbindet, also der Beziehung, die sie/er verloren hat.
Mit der Handlung, klar. Muss mehr rein, denn sonst wirkt das echt ein wenig erschlagend. Danke!

bella:
Danke! Das Lob hat mich sehr gefreut!
Es ist ja wirklich, wie schon bemerkt, keine echte Handlung zu finden... Ich änder's.
So, wie du die Geschichte interpretiert hast, kann man es natürlich auch sehen.


Nochmal Danke an Euch!
Ich werd mich dann mal bald ans Verändern machen! :)

LG
Zith

 

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