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Verhängnisvolle E-mail

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25.10.2001
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Verhängnisvolle E-mail

Mann, wie öde, dachte ich, als ich mich auf den Stuhl fallen ließ. Neunzig Minuten Textverarbeitung können schon grausam sein, sich jedoch auch versüßen lassen, lässt der liebe Lehrer Herr Meier* uns ins Internet.
"Aber ich bitte euch, die Finger von irgendwelchen obszönen Seiten zu lassen.", lautete seine dringende Bitte.
Sicher. Wird gemacht. Ich vergnügte mich im Chat während nebenher Musik lief. Herr Meier sang ausgelassen zu "Overload" mit und bewegte sich dabei sogar ein wenig. Ich chattete eine Zeitlang, bis auf einmal eine E-mail in den Briefkasten eintraf.
Nanu?, dachte ich mir verwundert und zögerte erst, den Kasten zu öffnen. Schließlich jedoch überwog mich die Neugier.
"Hey, ich hab Post bekommen.", flüsterte ich meiner besten Freundin zu.
"Aha." Klang nicht gerade desintressiert, aber auch nicht sehr teilnahmslustig. Nun ja, jedenfalls öffnete ich den Briefkasten und las folgende Nachricht:

Hallo, Süsse,

naaaa, wie geht's uns denn so?


Mehr gab es nicht zum Lesen. Ich beschloss, nicht darauf zu antworten. Womöglich war die Mail gar nicht für mich bestimmt. Also klickte ich sie weg und plauderte munter mit den anderen Teilnehmern im Raum weiter, über Gott und die Welt.
Einer von ihnen, er hieß Xmf* oder so was in der Art, schien sich ganz besonders für mich zu interessieren.
"Wie alt bist'n?", lautete seine Frage.
"16", schrieb ich zurück.
"Aha. Wann haste Geburstag."
Im Internet solltest du nicht alle Informationen über dich presigeben, flüsterte eine Stimme in mir.
"Im Oktober.", log ich.
"Wann genau?"
Allmählich nervte dieser Typ mich.
"Was willst du eigentlich genau von mir?"
"Quatschen. Was sonst?"
"Nur das?"
"Ey, was du wieder denkst."
Ich beschloss, ihn zu ignorieren und unterhielt mich mit meiner Freundin, die sich im selben Raum befand.
Eine Weile ging das ganz gut, als wieder eine Mail ankam.
Ich öffnete den Briefkasten und las:

Du bist ganz schön fies, weisst du das? Aber trotzdem finde ich dich ganz in Ordnung. Schreibst du mir mal zurück und sagst mir, was du von mir hälst? BBiiittttee

Bussi.

Penner. , dachte ich mir und fasste den Entschluss, das nicht auf mich sitzen zu lassen. Hämisch schrieb ich:

Hallo, du Trottel,

du willst also, dass ich dich wissen lasse, was GENAU ich von DIR halte? Okay. DU BIST EIN ARROGANTER MACHO!

Und jetzt nerv mich nicht weiter!

Mehr hatte ich nicht zu schreiben. Rasch klcikte ich auf den Button, um die Nachricht zu senden. Ich grinste zufrieden in mich rein. Im Chat ging es weiterhin munter zu. Dieser Xmf, oder wie auch immer er hieß, war zwar noch im Raum, sprach aber mit niemandem mehr. Nun, das war mir nur recht. Viellciht war er ja gerade dabei, meine Mail zu lesen. Der Gedanke daran, an sein dummes Gesicht, veranlasste mich dazu, ihn im Raum zu fragen:

"Naaaaaaaa, du, was hälst du von meiner Antwort????"

Warten. Nichts geschah. Ich wunderte mich.
Aber gut, dann hatte ich wenigstens meine Ruhe. Zufrieden chatte ich weiter, als ich auf einmal Herr Meier neben mir stehen sah. Er sah nicht sehr glücklich.
"Das hast du jetzt aber nicht ersnt gemeint, oder?"
Er sah mich durch seine Brillengläser an. Ich starrte ihm entgegen, nichtswissend. Worauf wollte er hinaus?
"Was denn?", fragte ich verwundert.
Wortlos wandte er sich um und schlurfte zurück an seinen Computer. Ich blieb zurück. Meine Freundin sah mich erst fragend an, als sie dann auf einmal los prustete. Ich dagegen verstand nichts. Was zum Teufel hatte Herr Meier denn gemeint?
"Wieso lachst du denn?"
"Kannste dir das nicht denken?"
Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Nein."
"Egal. Vielleicht kommst du selbst drauf."
Ich dachte tatsäclich nach und hätte mich ohrfeigen können, als mir das berühmte Licht aufging: Der Versender der Mail war kein geringerer als mein Textverarbeitungslehrer gewesen, welcher mir nur einen harmlosen, kleinen Streich spielen wollte.
Zugegeben, etwas Peinlicheres ist mir in der Schule noch nie passiert und wenn ich jetzt daran denke, finde ich das alles nur noch zum Lachen. Das liegt wohl daran, dass ich jetzt aus der Schule drausen bin. Aber die restliche Zeit in der Neunten Klasse, in der ich Herrn Meier über den Weg gelaufen bin, habe ich jedesmal mit einer hochriten Birne verbringen müssen.
Gibt's sonst noch was? Eiegentlich kann ich nur noch hinzufügen, dass ich mich nach meiner Erleuchtung bei ihm entschuldigt habe. Ist ja wohl auhc vertsändlich, oder?
;-)

Cu, eure L. R.
;) [/LIST]

 

Tach!

"Liebes Tagebuch: Heute hab ich auf soner Internetseite, wo's lauter so kurze Geschichten, also quasi so Kurzgeschichten und so zu lesen gibt, was gelesen, das war irgendwie schon ein bisserl seltsam. Das fing irgendwie ganz nett an, so die ersten fünf, zehn Sätze, und dann wurd es irgendwie fad, weil die versprochene Dramatik irgendwie nicht so recht aufkam, und lustig/humorvoll war's leider wohl auch nur auf so eine "Muß man wohl dabei gewesen sein..."-Art. Was soll ich sagen, liebes Tagebuch - es war wohl ein Textlein, das mich in seiner stilistschen Uneinheitlichkeit und etwas nachlässigen Erzählweise eher an eine Schulhoferzählung erinnert. Aber vielleicht bin ich ja auch nur zu nörgelig, was den Begriff "Geschichte" angeht???
Na egal. Jetzt mach ich mir Pizza - Tschöö, bis morgen, liebes Tagebuch..."

Verstanden, liebe L.R., worauf ich hinaus will? Es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen "erzählen" und "Erzählen". Dabei geht es hauptsächlich um Sachen wie Stil, Technik, Spannungsbögen, Atmosphäre usw. (Von einigen formalen Aspekten mal ganz abgesehen...)
SO ist das für meinen Geschmack jedenfalls noch viel zu unausgegoren und hat nur wenig mit einer richtigen Erzählung (im literarischen Sinne) zu tun. Aber trotzdem: Nicht aufgeben! Übung macht die Meisterin... ;)

Kopf hoch,
Horni

(Einst Hohenörgelpriester des legasthenischen Yo! - heuzutage Teddybär vom Dienst. :D )

 

Ist ja wohl auhc vertsändlich, oder?

Na, net so richtig! Es wäre schön gewesen, wenn du dir den Text wenigstens einmal durchgelesen hättest, dann wären solche Fehler sicher nicht passiert.
Aber gut, war wohl in der Hektik der Vorfreude.

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Der Text selber... Ahem... Falls es sich um eine wahre Geschichte handelt, war sie sicher ganz witzig für euch - so wie du sie erzählt hast, war sie meines Erachtens nach sehr fade.
Wobei ich mich wundere, dass ihr in Textverarbeitung Internet surft?!? Tja, als ICH noch in die Schule ging, gab´s kein Internet. Auch keine Textverarbeitung. Damals gab´s noch überhaupt keine Schule, aber das ist eine andere Geschichte.

Wie dem auch sei: Eine gründliche Überarbeitung würde dem Text - und potenziellen Lesern - gut tun.
So, und jetzt: Weiter schreiben!
:)

 

Ich muß sagen, die ich die Geschichte ganz lustig fand. Es geht doch nicht nur um den Aufbau, sondern vielmehr darum, ob man sich zu dieser Geschichte seine eigenen Gedanken machen kann.
Ich konnte mir also sehr gut vorstellen, wie die Protagonistin mit dem hochroten Kopf an ihrem Lehrer vorbeigeht. (hihi)

Alles in allem recht gut gelungen. Ein paar Dinge könnte man schon noch verbessern wie zum Beispiel den formalen Aufbau der Geschichte.

Gruß, Leia

 

Für eine 16-Jährige doch echt nicht schlecht! Also ich weiß gar nicht, was Ihr habt!
Gerade eben erst haben meine Freundin und ich uns schief gelacht über mein Tagebuch von der 5. Klasse. Das war 94 - da war ich... ähm... gerade mal unschuldige 11 Jahre alt und hab an die 10 Seiten pro Tag geschrieben... haha :D

Ich finde, wenn Du dabei bleibst (beim Schreiben), könnte da echt was Gutes draus werden!

Griasle!
stephy

 

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