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Verlorenes Paradies....

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22.10.2001
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Verlorenes Paradies....

Ein Märchen....

Er wusste nicht ,wie lange er schon in dieser Welt weilte, es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Es hatte ihn irgendwann vor langer Zeit hierher verschlagen, sein Name war Sternenritter. Die Natur war karg und ein dunkler Nebelschleier lag beständig auf der Weite der Landschaft, so dass die Sonnenstrahlen sie nie ganz durchdringen konnten.
Wesen , Kobolde und Gnome bevölkerten diese Welt, die so bizarr wirkte ,wie die Wesen selber. Auf der Anhöhe stand ein Schloss, welches seine besten Zeiten schon hinter sich hatte und in diesem verblassten Glanz wohnte die Königin der Nacht, die über die Wesen herrschte. Wenn man von den Bergen auf die Landschaft blickte , sah man dunkle Wege. Es waren die Pfade der Gnome, die sich ihren Weg zu den Wesen bahnten und dabei eine zerstörerische Wirkung hinterließen. Sie benutzten meist die gleichen Pfade und wenn es ihnen gelang einen anderen Zugang zu den Wesen zu finden, freuten sie sich diebisch, denn ihre Gesinnung war abgrundtief böse. So verödete nach und nach die blühende Landschaft und die Nebel verfinsterten sich weiter.
Wie alle Geschöpfe hatten auch die Gnome Feinde. Es waren die Kobolde, die
am Tage schwer zu erkennen waren, weil sie heller als die Sonne strahlten und nur hin und wieder als Lichtblitz hell aufleuchteten , während die Gnome schwarzen glühenden Kohlen glichen. Es war es ein ständiger Kampf des Lichtes gegen die Finsternis, denn die Gnome wollten die Wesen vernichten, was die Kobolde verhindern wollten. Allerdings brauchten die Kobolde immer die Einwilligung der Wesen, was den Kampf für diese wesentlich erschwerte, während die Gnome
versuchten die Wesen willenlos zu machen, um so die Herrschaft über sie zu bekommen.
Als erstes fiel dem Sternenritter der Baum des Lebens auf , so nannten ihn die Wesen, der mitten in der Welt stand. Schon damals machte er sich Gedanken, wieso er nie in einem satten Grün zu sehen war, sondern in einen ewigen Herbst gehüllt war . Nach und nach fielen die Blätter , so als wäre dem Baum der Lebensquell versiegt, der ihn am Leben halten sollte. Die Wesen , Elfen , Feen, Zauberer, Zwerge....erschienen unterschiedlich , teils heller , wenn das Licht der Kobolde auf sie abstrahlte , teils dunkler , wenn die Gome ihre Begleiter waren und ihre Schatten warfen. Selten sah man ein wirklich helles Wesen.
Immer wenn die Sonne versunken war, erschien sie , die Königin der Nacht. Sie war schwarz gekleidet mit dunklen Augen auf porzellanfarbenem Gesicht. Sie wirkte zerbrechlich im Mondlicht, das nur schwach ihre Silouette zeichnete.
Manchmal erschien sie ihm schön, wenn ihre Kälte nicht so auf ihn abstrahlte . Dann suchte er einen Weg zu ihr , was schwierig war, denn sie floh in die Einsamkeit. Sie erschrickte oft wenn sie ihn sah, denn der Glanz seines Schwertes blendete sie und verursachte ihr Schmerzen. Sein Schwert kam wie er aus einer anderen Welt und brachte Kunde von dieser , in der es Kontraste gab, nicht wie hier wo alle Konturen im Nebel verblassten , wo alles irgendwie zur Unkenntlichkeit verschwommen war. Sie sprachen miteinander und wenn er sie so prüfend ansah, dachte er , wie sie wohl in einem hellen strahlenden Kleid aussehen würde mit Blumen im Haar. Sie wirkte müde und traurig und nur hin und wieder blitzten ihre Augen lebendig auf, während er die meiste Zeit in zwei dunkle Unendlichkeiten blickte. Manchmal streckte sie ihre Hand nach ihm aus, doch nur , wenn er es nicht sah, so als wollte sie ihn spüren , vielmehr die Welt aus der er kam. Sie konnte nicht von hier , sie war eine Gefangene ihrer selbst. Ihr Lächeln war nicht echt , denn auf den Wegen ,die sie eingeschlagen hatte, musste sie sich Masken zugelegen, die man bei Bedarf auf und wieder absetzen konnte. Jahrelang schon führten sie Dialoge , die jedoch nur der Austausch ihrer jeweils eigenen Welt war und die nicht ankamen ,weder beim Verstand noch im Herzen und diese plötzliche Erkenntnis traf ihn unvermittelt. Er verspürte einen tiefen Schmerz und doch war es ihm als wäre was zerbrochen ,was ihn befreite , die letzte Fessel ,die ihn noch an diesem Ort hielt. All die Jahre , die er hier verbrachte, empfand er nun als verloren. Er hatte nichts bewirkt , würde nichts bewirken, dieser Ort würde immer mehr der Finsternis anheim fallen und er konnte es nicht aufhalten. Nein, sie gehörte hierher, das hatte er nun erkannt und sie glich einem Vogel , dem man die Käfigtür offen lässt , aus dem er jedoch niemals entfliehen würde. Schließlich kannte er nur die Gefangenschaft und für die Freiheit fehlte ihm der Mut.
Er hatte das Gefühl ,dass dies ihre letzte Chance war ,die sie vertan hatte. Er konnte nichts mehr für sie tun, nur noch selbst diese Welt verlassen, ohne Wehmut und ohne zurück zu blicken , ehe das letzte Blatt vom Baum des Lebens fiel und noch ehe der letzte Kobold von hier verschwunden sein würde. Sie blickte ihm nach ,ohne eine Regung , nur von fern sah sie ein letztes Mal einen Glanz am Horizont .Es war sein Schwert, dessen Licht sie nun nie mehr schmerzen würde.....

 

Hallöchen erst mal!

Ein wirklich gelungener Einstieg - Kompliment!

Allerdings lese ich die Geschichte eher als ein Auftakt zu einer größeren Story... Ich seh' sie so, wie sie ist, nicht als abgeschlossen...
Mich würde interessieren, ob Du es auch so gedacht hast - als "Einleitung" sozusagen, für etwas Größeres...? Oder ist es wirklich für Dich abgeschlossen?

Sehr schön erzählt. Obwohl mir persönlich die Dialoge fehlen...

Griasle!
stephy

 

Hallodri!
Hab mich wieder mal dazu durchgeungen eine Geschichte zu lesen....
Deine Wortwahl finde ich sehr beeindruckend.... zeigt ein großes Talent hinter dem Schreiber! die Geschichte finde ich auch nett erzählt... allerdings sind mir pers. fast zu wenig Anhaltspunkte... Als Einstieg ist es perfekt, doch wenns eine ganze Geschichte wäre, würden irgendwie die Details und ganz normale Kleinigkeiten wie Gefühle fehlen...
Aber ich spreche nur von mir! Bitte nicht böse sein!
Wäre dir dankbar, wenn du vielleicht auch eine Kritik zu meiner Geschichte, die bis jetzt zwar noch nicht fertig ist, aber immerhin... (Eldith) hättest!
Deine Merdania

 

Hallo stephi, hallo merdania,

danke für eurer Beitrag. Ich freue mich wirklich , dass es euch im Großen gefällt. Ich bin allerdings Neuling und muss noch vieles verbessern z. B. dass ich keine großartige Einleitung mache um dann grob abzubrechen und Dialoge gäben dem Ganzen noch etwas mehr Würze.
Im Grunde war es kein Märchen, ich wollte jemandem durch das Märchen etwas mitteilen. WEnn eine Fortsetzung folgen würde, würde auch real eine Fortsetzung folgen. Ich bin da etwas indifferent. Und wie sollte sie aussehen???
Gefühle kann ich da nicht reinpacken, denn bei den beiden handelt es sich nicht um eine leidenschaftliche Liebe, eher um mögen und ab und zu nicht mögen. Schwierig halt..... *grins
Merdania , ich lese deine Geschichte und schreibe morgen was dazu.

Bis dann Gina :-)

 

Danke Paulchen :-)

Ich war zwar Genesis und Peter Gabriel Fan in meinen Jugendtagen, aber diese Geschichte ist davon nicht inspiriert. Ist aber interessant, wenn es so ist. Ich habe mir früher nie die Texte übersetzt. Diese Geschichte beeinhaltet reale Personen und ihre Beziehung zueinander aus der religiösen Dimension heraus betrachtet. Leider hab ich im Moment keine Zeit sonst würde ich sie weiterschreiben.

Gruß Gina :-)

 

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