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Vom Bellen und Rauchen

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10.12.2007
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Vom Bellen und Rauchen

Angeblich war er aus Mönchengladbach. Ein südländischer Typ mit langen dunklen Haaren, leicht gelockt. Sehr gepflegtes Äußeres, schöne Hände und gut riechendes Parfum. Seine Haut war weich, die Augen sanft.
Wir küssten uns leidenschaftlich und wild. Ich fuhr ihm durch die Haare, nahm seinen Kopf fest in beide Hände und biss ihm auf seine weichen schönen Lippen, während ich ihn gegen die Tür des geschlossenen Galeria Kaufhof drückte. Meine Hände wanderten unter sein Hemd und ertasteten seinen männlichen, aber doch weichen Oberkörper. Ich riss sein Hemd auf, die Knöpfe kullerten über den Boden. Ich drückte mich fest an ihn, küsste ihn und spürte, wie er sich aufgab. Ich führte Regie und er gab sich seiner Leidenschaft hin, legte ein Bein um mich und umschlang mich damit. Ich spürte seinen Penis, der sich immer aufdringlicher in seiner Härte bemerkbar machte.

Er törnte mich nicht an. Seine weichliche Art ließ meine Lust verpuffen. Ich stieß ihn von mir. Er sah mich fragend und verstört an. Ich erklärte es ihm.

„Du langweilst mich. Du bist zu weich. Du machst mich nicht an.“

„Aber … findest du es denn nicht schön?“

„Nein. Schön ist was anderes, Bub. Und wenn ich was Schönes suche, gehe ich zu einer Frau.“

„Soll … soll … was soll ich anders machen? Ich kann es anders machen!“

„Hast du noch mehr von dem Gras?“

„Ein bisschen noch…“

„Gib mir das.“

Er kramte in seiner Tasche und gibt mir seine Drogen.

„Du ich mag dich wirklich sehr! Du bist so ein toller Mensch und so…“

Jetzt begann er mir auf die Nerven zu gehen. So ein Weichei. Während ich einen weiteren Joint von seinem Gras baute, ließ er seine Hände über meinen Körper wandern. Er fasste mir an den Po an zwischen die Beine, streichelte meine Brust. Ganz sanft machte er das, und wurde nicht müde mir zu erzählen, wie lieb er mich schon habe, und was das für ein Wunder sei, da wir uns ja erst seit ein paar Minuten kannten.

„Junge, lass doch mal die Finger von mir. Bitte. Ich kann mich nicht konzentrieren.“

„Aber was ist denn nur? Wieso bist du nicht mehr zärtlich zu mir? Soll ich etwas für dich machen? Was soll ich machen?“

„Lass mich einfach drehen, Bub.“

Er sank vor mir auf die Knie, sah zu mir auf, und begann sich an meiner Hose zu schaffen zu machen. Ich ließ ihn gewähren. Vielleicht kann er das ja wenigstens.

Nein, kann er nicht.

Er hockte vor mir wie ein Hündchen, nuckelte an meinem Schwanz herum und machte dabei ein derart treudoofes Gesicht, dass ich ihm am liebsten eine Ohrfeige gegeben hätte. Ich entzog mich, packte mein Ding wieder ein und machte meine Hose zu.

„Du läufst mir nicht nach! Hast du das verstanden? Ich gehe jetzt und du wirst mir nicht nachlaufen.“

Er hörte. Ganz brav blieb er hocken und sah mir nach, wie ich um die nächste Ecke verschwand. Ich ging in den Park und rauchte zum Sonnenaufgang meinen Joint. Ich hatte es mir anders vorgestellt mit einem Mann. Wie wilde Tiere hatte ich mir das vorgestellt. Wilde Tiere, die wahnsinnig vor Hunger, halb aus Liebe, halb durch Gewalt, bellend, beißend, tobend, wild übereinander herfallen. Ganz unweiblich, hart und grob. Wie kämpfen hatte ich’s mir vorgestellt.

Wie es wohl wäre mit mir selbst zu schlafen?
Der Joint wirkte und ich ließ meine Gedanken schweifen. Seltsam war das. Kein wirklicher Unterschied dazu eine Frau zu küssen. Angeblich gibt’s ja bei den Schwulen auch meistens einen männlichen und einen weiblichen Part. Vermutlich hatte ich einfach den falschen erwischt. Aber würde mich ein männlicher Schwuler dann überhaupt wollen? Der sucht ja wahrscheinlich den weiblichen Schwulen. Oder tauschen die vielleicht ihre Rollen manchmal? Den Gedanken fand ich interessant. Ich glaub ich habe gar nicht nach einem Schwulen gesucht. Ich wollte einen ignoranten Harcore-Egomanenfascho, der sich mit mir und an mir zerfetzt.

Ich ging heim zu meiner konservativen Freundin, legte mich neben sie, und würde ihr jeder zeit schwören sie niemals zu betrügen...

 

Hi Banana Jones,

abgesehen von ein paar Kommata- und Rechtschreibfehler + Tempuswechsel eine Story, die mir sehr zusagt. Vor allem dank des letzten Satzes.

Wenngleich ich gegen die Behauptung, dass wilde Tiere unweiblich wären, vehement protestieren möchte!

In diesem Sinne eine gute und hoffentlich weniger konservative Nacht!

Lieben Gruß
darknurse

 

Hehe... dein Protest gefällt mir, darknurse ;)

Was Rechtschreibung und Tempus angeht, da bin ich schon eher der Legastheniker. Wo und wie und wie besser?

Dir eine aufregende Nacht! :)

 

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