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Voyeurismus

Verlorene Seele
Beitritt
23.02.2002
Beiträge
432
Zuletzt bearbeitet:

Voyeurismus

Ich liege vor Dir.
Halb sichtbar - Halb verborgen. Bekleidet mit dem nötigsten.
Dein Blick wandert an mir herab. Von oben nach unten.
Langsam! Kurze Pause.
Was sagst Du? Nichts? Aha, kein Schnellschuss also.
Noch mal von vorne, diesmal gründlich und suchend.
Fehler! Rot! Ich blute! Spüre Deinen Blick! Bald deine Gedanken?
Langeweile? Interesse? Selbstbefriedigung!
Du blickst zurück.
Verstehst Du mich nicht? Weiter geht's. Bis zum Ende.
Brav. Gut gemacht! Diskutier mit mir!
Schaffst Du es? Sinnvoll?
Sinnierend. Sinnentleert.
Meine Entscheidung, Deine Gedanken!
Schau mich an. Berühr mich. Benutze mich wenn Du willst. Spiel mit mir!
Verwische mein Blut.
Heile meine Wunden!

 

Die Idee find ich nicht schlecht, allerdings könnte man den ganzen Text viel raffinierter gestalten - du beziehst dich in deinem Text scheinbar nur auf das Geschriebene, auf dem die Augen der Betrachter weilen - vielleicht könntest du eine Ebene herstellen zwischen geschriebenem und Schreiber, quasi Text und Autor gleichstellen (bzw. wenn du das versucht hast, so mach dies deutlicher - durch Vermeidung diverser Zwischenkommentare wie etwa "Noch mal von vorne, diesmal gründlich und suchend" oder "Weiter geht's. Bis zum Ende. Brav")So wäre dein Beitrag noch ausbaufähiger. Lass es nicht bloß bei Spielereien, gib dem ganzen noch etwas mehr kritikfähigkeit, kritikfähigkeit gegenüber dem Leser.

 

Hi linjus,
danke für deine Stellungnahme zu meinem Text.
Um deine Frage/Aussage zu beantworten. Es würde dem Text nicht dienen, wenn ich Text und Autor gleichstellen würde, da das absolut nicht die Idee hinter diesem Experiment war.
Ich wollte etwas gleichstellen, dass hast du schon ganz richtig erkannt, aber es ist nicht Text und Autor, sondern etwas anderes. Und es würde mich freuen, wenn es einer von Euch (den Lesern) darauf kommen würde.
Du hattest den richtigen Ansatz, als du meintest:
"Du beziehst dich in deinem Text scheinbar nur auf das Geschriebene, auf dem die Augen des Betrachters weilen."

Ich hoffe, es werden manche unter diesem Ansatz noch einmal lesen und etwas dazu sagen. Ansonsten muss ich wohl mal wieder selbst erklären! :D

Danke erstmal bis hierhin, Gam.

 

Hallo Gamdschie,

ich würde den Text so interpretieren, dass ein (mit einer Geschichte?) beschriebenes Blatt Papier zum Schreiber spricht. Der ist gerade dabei, den Text zu überarbeiten (Blut = rote Tinte zur Fehler-Korrektur). Gleichgestellt hast du also Korrekturlesen mit Voyeurismus, in den ersten Zeilen außerdem das Papier mit einer (halbnackten) Person (ich würde ja auf eine Frau tippen :D), die zu ihrem Beobachter spricht. Oder sollte noch etwas anderes rauszulesen sein? (Und hat nicht linjus in etwa das Gleiche gemeint?)
Wenn das deiner Interpretation entspricht, ist das Experiment hier wohl, sich in ein Stück Papier hineinzuversetzen, oder?
Der Text hat mir vor allem inhaltlich gut gefallen, auch wenn ich ihn vielleicht falsch verstanden habe :D.

Gruß,
Juliane

 

ich sehe das ähnlich: ein Stück Papier, den Blicken der Beobachter, der Kritiker ausgesetzt (schon einmal von mir angedeutet).

ein interessanter Ansatz, wie schon erwähnt, allerdings, und das habe ich auch schon mal gesagt, könnte man dem Text noch mehr Tiefe geben - indem man Text und Schreiber gleichsetzt.

oh, ich wiederhole mich!

 

@Nudelsuppe
Danke fürs Lesen und kommentieren, du bist mit deiner Interpretation schon nahe dran.

@linjus
Auch dir nochmal danke. Wenn du das selbe meintest, wie Nudelsuppe, dann habe ich das wohl falsch verstanden, sorry.

Aber nochmal als Erklärung. Ich setze nicht Text und Schreiber gleich, sondern setze Text und Leser gleich! Der Text seid ihr als Leser. Und zwar nicht "eines" (ihr habt immer die unbestimmte Form benutzt), sondern nur dieses Textes. Natürlich kann man das auch auf andere Geschichten anwenden, aber ich meinte speziell, dass was ihr mit meinem Text vor euch sieht.
Ihr braucht euch nicht ein mal in ein Stück Papier heineinzuversetzen. Ihr seid der Text! Nicht mehr und nicht weniger!

Saludo, Gam.

 

@Kristin
Danke Dir für das Kompliment und freut mich, dass Dir der Text gefallen hat. ;)

Saludo, Gam.

 

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