Was ist neu

Was ich schon immer fragen/wissen wollte...

lakita, das ist aber was ganz anderes. Wer beweisen kann, dass er etwas als erster geschrieben hat, hat damit das Urheberrecht, klar.
Aber wenn jemand später so etwas schreibt (und wir gehen davon aus, dass er das Original in keinster Form kannte), wie soll derjenige beweisen, dass er von alleine drauf gekommen ist? Deshalb muss doch der Kläger beweisen, dass das von ihm gestohlen wurde.

 

Ich darf dran erinnern, dass sowas tatsächlich mal vorgekommen ist.
Eine Aussage von Makita hier im Forum wurde Teil eines Erfolgsromans, dessen Autorin später des Plagiats überführt wurde, und dann öffentlich Abbitte leisten musste. Und der Satz von Makita wurde in einigen Rezensionen und Artikeln zum Buch dann als Beispiel für den frischen, aufregenden Stil der Autorin genannt.
Also das klingt alles so nach fun&games, aber das ist grad mal 2 Jahre her, dass das tatsächlich so passiert ist.

 

Ja, aber da ging es doch wohl eher um das ganze Buch, oder? Da ging es doch wahrscheinlich nicht um den einen Satz von Makita. Was bedeutet in diesem Fall, sie wurde des Plagiats überführt?

 

Aber das ist dann eben ein ganzer Satz, der zudem komplizierter war als "Die Nacht war kalt." oder sowas.
Ich bleib dabei, wenn es um Vergleiche, Metaphern, einzelne Begriffe, Wortneuerfindungen, Neubedeutungen etc. geht, dann lassen die sich nicht durch Berufung auf das Urheberrecht schützen.
Meine Behauptung.
lakita, wie siehst du das?

 

Wenn sie einen Doktortitel gehabt hätte, hätte sie den sicher zurückgeben müssen.

Also der Fall ging ja durch die Medien, soweit ich weiß gelten für literarische Texte auch andere Regeln als für die Zitatenangabe in Doktorarbeiten. Ich würd da aber einfach auf Lakita hören, von Fall zu Fall muss da anders entschieden werden. Und auf der sicheren Seite ist man nie, man sollte sich aber auch nicht von US-Stories verrückt machen lassen. Es gibt da ja einen Haufen Geschichten von Klagen und Autoren, die so eine Angst vor Plagiatsklagen haben, dass sie gar nichts mehr von anderen lesen. Das hemmt irgendwann das eigene Schaffen und alles, was in die Richtung geht, sollte man tunlichst vermeiden.

Ich denke ein geflügeltes Wort zu übernehmen, ein bekanntes Zitat ironisch abzuwandeln, irgendwas, das so eine Art "common goods" geworden ist, das halte ich schon für okay. Aber eine spezifische Anmerkung eines anderen zu nehmen, einen Gedanken, eine Formulierung, und sie einfach wiederzugeben - das halte ich, aus literarischer Sicht, auch für unethisch, wenn man das ganz bewusst macht und in der Absicht tut, sich mit fremden Federn zu schmücken.

Wie das juristisch zu bewerten ist, im Sinne von: Der muss mir erstmal beweisen, dass ich das von ihm geklaut habe, das halte ich - aus Sicht eines Autors - für einen falschen Ansatz. Ich finde Kreativität läuft irgendwie anders.

Es gibt übrigens einen wunderbaren Film über ein Plagiat mit unguten Folgen: A Murder of Crows. Da gibt Cuba Godding Jr. einen brillianten Thriller als eigenen aus und nach dem Welterfolg stellt sich heraus, dass dort Details realer Taten geschildert werden, die nur der Mörder kennen konnte. Ich bin mir sicher der Drehbuchautor hat da auch seine Ängste vor Plagiatsvorwürfen literarisch verarbeitet. Das ist kreativ. :)

 

Wie das juristisch zu bewerten ist, im Sinne von: Der muss mir erstmal beweisen, dass ich das von ihm geklaut habe, das halte ich - aus Sicht eines Autors - für einen falschen Ansatz. Ich finde Kreativität läuft irgendwie anders.
Falls sich das auf mich bzw. mein Beispiel beziehen soll: In meinem Beispiel wurde eben nicht geklaut.

 

Ich muss meine flapsige Zustimmung wohl etwas relativieren. Ich verabscheue Plagiate, sehe es allerdings als äusserst schwierig an, in wie weit eine Quelle angefragt werden muss oder nicht. Markus hat ja bereits seine Grenze gezogen:

Wenn ich - um beim Beispiel "fleischgewordener Diminutiv" zu bleiben - stattdessen fleischgewordene Allusion oder Hyperbel schreibe, dann hat mich Quinn inspiriert, ich hab den Kerngedanken genommen, aber trotzdem etwas eigenes eingebracht.
Und so würde ich es unterstützen, das "fleischgewordene" untersteht meiner Ansicht nach hier nicht mehr dem Urheberrecht.

 

Im Mittelalter wurde der Überbringer schlechter Nachrichten geköpft. Genauso komme ich mir momentan vor. :D
Allerdings fühle ich mich nicht kopflos, was das Urheberrecht anbelangt.
Ich habe das Urheberrecht nicht erschaffen, ich bemühe mich nur redlich, es korrekt anzuwenden.
Und diese Anwendung ist leider nicht so schwarz-weiß gestrickt, wie im Strafrecht. Da sind viele Sachverhalte klar und verständlich. Wenn du jemanden tötest, wirst du bestraft. Punkt.

Wann eine Verletzung des Urheberrechts vorliegt, ist leider nicht so klar und wird es auch nie werden, weil es eben unzählige Gestaltungsmöglichkeiten gibt, die zu einer Rechtsverletzung führen können, während der Tod keine Alternative anbietet.

Ich habe an alle, die sich bisher hier beteiligt haben, eine PM geschickt mit sehr vielen Ausführungen und Beispielen zum Urheberrecht.
Diese Erklärungen veröffentliche ich nicht hier in diesem Thread, die sind viel zu lang. Alles weitere in der PM und ich hoffe, dass einigen von euch klarer wird, wie kompliziert es im Urheberrecht zugeht.
Vielleicht versteht der eine oder andere danach auch, weshalb ich mich hier nicht ins Getümmel werfe und entscheide, was erlaubt ist und was nicht.

Wer ebenfalls eine PM mit den Ausführungen zum Urheberrecht erhalten möchte, soll mir Bescheid geben.


Wichtig erscheint mir jedoch, dass wir jetzt nicht alle wie die Kanninchen vor der Schlange hocken und uns vor dem Urheberrecht fürchten. Solange die Grundidee für eine gute Kurzgeschichte mitsamt ihrer Ausführung eigene Schöpfung darstellt, befindet sich niemand im Maul der Schlange.

 

Eine Aussage von Makita hier im Forum wurde Teil eines Erfolgsromans, dessen Autorin später des Plagiats überführt wurde, und dann öffentlich Abbitte leisten musste.
Ja, Quinn, das ist alles wahr. Aber die Autorin hat halt übertrieben mit der Abschreiberei oder vielmehr mit copy&paste aus verschiedenen Foren und Blogs.

Einen Satz von irgendwem abzukupfern mag zwar ethisch nicht ganz in Ordnung sein, aber strafrechtlich relevant ist das nicht, weil nicht beweisbar. Auch mit Ideenklau ist so eine Sache: Es hat schon Romane gegeben, die nachweislich Daten und Ideen/Theorien aus Sachbüchern enthielten, und trotzdem vom Plagiatsvorwurf freigesprochen wurden. Weil sich aneignen von Informationen – bewusst oder unbewusst - essentiell für das Schreiben von Belletristik ist.

 
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Mal abgesehen von der rechtlichen Seiten. Als ich vor vier Jahren anfing, mich mit dem Schreiben zu beschäftigen, habe ich auch so schöne Metaphern, Bilder und tolle Sätze "gesammelt" und gedacht, wenn es sich anbietet, dann ... Damals habe ich mir natürlich noch gar keinen Kopf um Urheberrecht und Plagiat und so gemacht. Aber, immer wenn ich dachte, dass passt jetzt gut in meinen Text und ich entsprechenden Satz oder Bild einarbeitet hatte, wirkte es wie ein Fremdkörper. Weil es eben nicht meine Sprache und nicht meine Bilder waren und sich deshalb überhaupt nicht ins Textbild fügen wollten. Die fielen stilistisch so auf. Will nicht sagen, dass andere vielleicht begabter in der Auswahl sind, aber es ist ja auch nix, wo man dann irgendwie drauf stolz ist.
Was mein Unterbewußtsein mit den Dingen anstellt, darauf habe ich natürlich wenig Einfluss, aber immerhin lässt es mich in dem Glauben, alles was in meinen Texten steht, ist auch von mir :).

 

Reden, ohne dass einer zuhört

Bzw. Kommunikation allgemein
- Telefon (Handy, Festnetz, Münztelefon/Kartentelefon)
- Funkverkehr
- Internet (skype, icq, email, chatrooms, Foren mit Interna-Bereich, ...)
- Briefpost, Paketdienste, Kurierdienste

Mich würde interessieren, wer kann was überwachen und wie?

In erster Line will ich wissen, was technisch möglich ist und wer die Ressourcen dazu hat.

Erst in zweiter Linie interessiert mich die aktuelle Gesetzeslage (zB "das darf nur die Polizei und nur im akuten Verdachtsfall" oder sowas), in meinem fiktiven setting werde ich die aktuellen Gesetze wohl komplett aushebeln.

Also ich frage eigentlich nach der modernen Version des Big Brother.

Weiß hier jemand darüber Bescheid? Tipps für Quellen?

 
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Was zu Daenerys in GoT: ich möchte die Figur in einem Essay erwähnen, einnere mich aber nicht an entsprechende Details der Serie, habe die Bücher nicht gelesen, und beim Googlen fand ich nur so unendliche Plotbeschreibungen, dass das meinen Zeitrahmen sprengt:

a)

Übt Daenerys Rache an Drogos Tod, und wenn wie?
b)
Sie soll ja in der letzten Staffel Massenmord begehen - warum tut sie das? War das Rache, und wenn (kurz) wofür? Falls ja, setzt sie dafür ihre beiden letzten Drachen ein (= Feuer)?

Falls a) ja ist: War das im Buch auch so?

Falls b) ja ist, wird das vermutlich im Roman auch so sein, oder (gibt es den schon?)? Da der Autor sagte, er schreibe inzw. die Bücher nach dem Drehbuch, statt umgekehrt.

Meine Frage zielt darauf ab, ob sich die Figur der Daenerys mit zwei Frauenfiguren des Nibelungenlieds vergleichen ließe:
Krimhild durch die Rache für Siegfrieds Ermordung (sie legt Feuer an die Kriegerhalle und wird dafür geköpft) sowie Brunhild über das Kriegerinnen- und das Feuermotiv (das Daenerys hilft, Brunhild aber straft, ich weiß, nicht 1:1).

Stichworte würden mir schon reichen. Danke schonmal, liebe Leute! :gelb:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @Katla

Die erste Frage kann ich schnell beantworten, über die zweite muss ich nochmal in Ruhe nachdenken.

a) Nach Drogos Tod lässt Daenerys ihn auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Dazu stellt sie auch die (noch lebendige) "Hexe", die sie für seinen Tod und den Tod ihres Ungeborenen verantwortlich macht. Sie möchte sich und ihr liebstes Hochzeitsgeschenk (die Dracheneier) dann selbst opfern. Die Hexe stirbt, Drogons Leiche wird verbrannt, und der Rest ist Geschichte. Man könnte also sagen, sie hätte sich gerächt. Wenn ich mich recht entsinne, dann war in Buch und Serie größtenteils gleich.

Zu b) kann ich auf die Schnelle nur Folgendes sagen:

wird das vermutlich im Roman auch so sein, oder (gibt es den schon?)? Da der Autor sagte, er schreibe inzw. die Bücher nach dem Drehbuch, statt umgekehrt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Roman genauso ablaufen wird. Am Ende von Buch 5 und, ich glaube, Staffel 4 entwickeln sich die Geschichten derart stark auseinander, dass ich schwer vorstellbar fände, wenn die Romane auf die gleiche Weise enden. Aber das weiß ich natürlich nicht sicher; das ist nur mein Eindruck.

Ich denke über b) nochmal nach. Da war die Serie ja sehr sparsam (um nicht zu sagen, "rushed") in der Charaktererklärung, deshalb muss man wohl viel interpretieren, um diese Frage zu beantworten.

Cheers,
Maria

 

Gude @Katla,
yay, Nerdtalk!

zu a: Wie Teddy schreibt.

zu b: Da gibt es Stand jetzt nur die Serie, um die Frage zu klären und insbesondere deren letzte Staffel ist ja berüchtigt dafür, wie unausgegoren Charakterentwicklungen "zu Ende" gebracht wurden. Aber ich versuche mal in Kürze (und unspannend) darzustellen, was wohl beabsichtigt war:

Die Staffel endet mehr oder weniger mit dem Krieg der Königinnen, d.h. zwischen Daenerys und ihrer Gegenspielerin (Cersei) im Süden. Daenerys fackelt schließlich mithilfe ihres letzten Drachen die Hauptstadt des Königreiches ab. Feuer ist also wirklich ein durchschlagendes Motiv.
Als Grund dafür kann Rache gelten:
- einer ihrer Drachen (sind ja wie Kinder für sie) wird von Cerseis Leuten getötet
- ihre vertraute Beraterin wird von ihren Gegenspielern hingerichtet
Insgesamt vermutet man, dass eine Charakterentwicklung zur "Verrückten Königin" analog zu ihrem Vater (dem "Verrückten König") durchlaufen werden soll. Solche Anspielungen zeigen sich z.B. darin, dass sich Daenerys zunehmend von ihren Beratern isoliert und deren Fehleinschätzungen als bewusste Sabotageakte deutet bzw. sich schließlich verfolgt / verraten fühlt.
Ist in der Serie alles drastisch verkürzt, aber so ungefähr dürfte es gedacht gewesen sein :lol:

Liebe Grüße
Vulkangestein

 
Zuletzt bearbeitet:

@TeddyMaria und @Vulkangestein ,

super, danke für eure schnellen Antworten (und danke für die Spoiler, ich dachte, die letzte Staffel hätte einen solchen Diskussions-Sturm ausgelöst, dass das kein Geheimnis mehr sei, sorry.)

Ach, die Hexe, hatte ich das richtig erinnert?! Crazy, ich hätte schwören können, da hätte eine feindliche Armee hintergestanden oder so.
Dann würde ich wetten, Drogo sei an den historischen Attila angelehnt, der an Nasenbluten in seinem Zelt starb, nicht im Kampf. Das aber sprengte den Rahmen meines Essays. :lol:
Interessant, mit den neuen Büchern, mein Infostand war offenbar total veraltet.

Ich hab die Serie eh nur wegen Jason Mamoa angefangen, den ich aus Conan kannte. Danaerys hat mich als einzige Figur wirklich interessiert, durch die anderen Storylines hab ich mich mal mehr, mal weniger durchgezappt. Als ich dann hörte, dass sie gekillt wird, und dann noch so, hab ich die letzten Episoden gar nicht mehr eingeschaltet.
Aber dann kommt das ungefähr so hin, wie ich das schreiben wollte.

Eigentlich wollte ich Daenerys auch noch mit Penthesilea vergleichen, aber das hatte ich falsch erinnert, ich dachte, sie verliebte sich in Achill, und er töte sie, nicht umgekehrt. Oopsy. Vllt. hatten das Christa Wolf oder Marockh Lautenschlag in ihren Romanen so dargestellt, ich war sicher, das mal umgedreht gelesen zu haben. Schade! :D

Super, ich danke euch nochmal ganz herzlich! <3

Liebe Grüße, Katla

 

Hi @Katla (und @Vulkangestein)

So, habe eine Runde nachgedacht.

Nochmal zu Frage a:

Dann würde ich wetten, Drogo sei an den historischen Attila angelehnt, der an Nasenbluten in seinem Zelt starb, nicht im Kampf. Das aber sprengte den Rahmen meines Essays

Fast. Drogo hat sich im Kampf eine Verletzung zugezogen, die er selbst für harmlos hält. Daenerys überredet ihn aber, sich von der "Hexe", einer ihrer Sklavinnen, heilen zu lassen. An ihrer Behandlung stirbt er dann. Er ist also durch eine Kampfverletzung gestorben, wurde aber auch absichtlich falsch behandelt, starb also definitiv in seinem Zelt nach unwürdigem Siechtum.

Anyways, Frage b:

Ich denke, Vulkangestein hat recht, dass man das als Rache auslegen kann, und er spricht wichtige Punkte an. Ich glaube aber eigentlich, dass Rache nicht Daenerys' Motiv bei der grausamen Eroberung von King's Landing war.

Einerseits möchte die Geschichte hier ja eine "Madness" im Sinne ihres Vaters und der Inzuchtsgeschichte der Familie heraufbeschwören. Sie dreht durch. Das tut sie aber andererseits aufgrund ihrer Überzeugungen, die sie durch die gesamte Geschichte tragen. Daenerys ist davon überzeugt, dass a) sie die einzig wahre Königin ist und b) die Leute diese Tatsache sofort anerkennen werden, wenn sie Westeros erreicht. Als sie Westeros erreicht, muss sie aber erkennen, dass beides unzutreffend ist. Der wahre Thronerbe ist ihr (überraschend noch lebende) Neffe Aegon (aka Jon Snow). Sie muss erkennen, dass sie keinerlei Anrechte auf den Thron hat. Außerdem feiern die Bewohnerinnen Westeros' ihre Ankunft nicht, sondern fürchten sich vor Krieg und Zerstörung.

Damit kann sie nicht leben. Wie sollte sie auch? Das sind ihre Überzeugungen, ihr gesamtes Leben und Wirken baut darauf auf. Wenn diese Überzeugungen unzutreffend sind, ist ihr Lebenssinn verwirkt. Daenerys wurde in allen Büchern und Staffeln zuvor schon als Person gezeigt, die Recht hat. Es gibt nur ihr Recht, und alles andere kann sie nicht gelten lassen. Deshalb müssen jene, die ihre Ankunft nicht feiern, sondern sich widersetzen, eben sterben. Denn es gibt nur Schwarz und Weiß für Daenerys. Deshalb die "Madness" und das Massaker von King's Landing. Denke ich.

Ich könnte dazu noch mehr schreiben, aber ich muss los.


Cheers,
Maria

 
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@TeddyMaria - Ganz lieben Dank nochmal für deine spannenden Gedanken!

a) Alles klar, das ist natürlich ehrenrührig und erklärt einiges.

b) Ah spannend, du siehst das bissl von der Metaebene. Das Thema um diese "Verrücktheit" ist mir eben komplett neu, weil ich zwei oder drei Episoden vor Schluß nicht mehr reingeschaltet hatte, und als ich die ersten Diskussionen online las, fand ich das eben total aus dem Hut gezaubert, wie ein negatives ex machina. Das mit dem Vater hatte ich nicht mitbekommen, aber so richtig überzeugt mich das als kluge Plotentwicklung auch nicht. Das Ende klang mir bisher immer nach Marketing-Schockfaktor, á la wie kriege ich maximale Diskussion zu meiner Serie bzw. Hauptsache unerwartet, egal, wie.

Danaerys war bis nahezu ans Ende durchaus so konzipiert, dass sie auch "Recht hatte" - also Sklavenbefreiung, Frauenunterstützung, Bruch mit überkommenen Traditionen, Antifeudalismus und so. Am Ende der vorletzten Staffel waren die doch mit u.a. Snow in dieser Festung und überlegten Strategien, und da klang mir ihre auch als diplomatische, vernünftige. Dieser unmotivierte Schwenk dazu, das als Verstocktheit und Egozentrik zu zeigen, bricht halt ein bissl reim-dich-oder-ich-schlag-dich mit dem, wie ihre Figur etabliert wurde.

Und - in der GoT-Weltlogik :D - wenn einem das Drachenkind und die Beraterin ermordet werden, ist das schon ein guter Grund, ein kleines Reich in Schutt & Asche zu legen. Zumal Drachen beinahe ausgestorben sind, heul ...


Jetzt bin ich durch eure Antworten doch neugierig geworden, wie ich die Herleitung dieses Bruches sehen würde (ab davon, dass ich zugegebenermaßen parteiisch bin) - die Serie steht nicht mehr online in unserem TV, aber bei der näxten Wiederholung werde ich mir das wohl doch mal ansehen.

Liebe Grüße nochmal, Katla

 
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Liebe Freunde der Grammatik und lieber @Friedrichard,

ich brauche mal eure Hilfe, bitte. Meiner Meinung nach dekliniert man Beinamen wie Nachnamen. In einem Satz wie dem folgenden wird mMn 'Katharina' nicht in den Genitiv gesetzt, sondern nur 'die Große', also:
Mutter kann sämtliche Erlasse Katharina der Großen auswendig herunterbeten, (...)
vs
Mutter kann sämtliche Erlasse Katharinas der Großen auswendig herunterbeten, (...)

Ich sehe das wie z. B. 'die Gesetze Abraham Lincolns', das ja auch nicht 'die Gesetze Abrahams Lincolns' heißt. Sehe ich das richtig oder falsch?

Es wäre klasse, wenn ihr eine Quelle für eure Antwort angeben könntet (mögl. nicht Wikipedia), ich hab beim Duden nix gefunden, da wird das nur als Abkürzung behandelt, nicht als Deklination.

Ganz herzlichen Dank! :)

 

Da ich kein Germanist bin, kann ich Dir nur ein Echo meines Sprachgefühls anbieten. Version eins würde für mich nur dann funktionieren, wenn Du ein von (Katharina der Großen) hinzufügst. Warum eigentlich nicht?
Version zwei liest sich auf den ersten Blick richtiger, aber dennoch merkwürdig, weil der feststehende Eigenname angefasst und verändert wird.
Variante: Mutter kann sämtliche Erlasse der Kaiserin Katharina auswendig herunterbeten. Oder:
Mutter kann sämtliche Edikte herunterbeten, die Katharina die Große jemals erlassen hat.

Frohes Schaffen.

 

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