Was ist neu

Was ich schon immer fragen/wissen wollte...

Voller[/I] klingt irgendwie richtiger, aber auch so nach abgefüllt, oder nach Steigerungsform.
Voll klingt komisch, aber vllt auch nur, weil es inzw soviel 'voll krass' gibt.

Was wäre denn 'hochsprachlicher'?

"Voll Neugier" klingt eher veraltet. Voller Neugier ist normale Sprache.
Beides geht, beides ist hochsprachlich. Das sind auch feste Wendungen, das hat mit "voll krass" und "voll, voller, am vollsten" nichts zu tun.

Wenn ich den Link von yours lese, ist das ein Beispiel wie beim Genetiv mit wegen. Wegen erfordert grammatikalisch den Genitiv, aber weil es so selten korrekt verwendet wird, wirkt es heute schon veraltet und "highbrow".

 
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Ha, Quinn, echt? Juhee! :)

Danke, und das mag jetzt ein gemeines Beispiel sein von "ich glaube, was ich glauben will", aber das voller wäre auch meine bevorzugte Variante, einfach vom Fluß her. Und das wird jetzt genommen.
edit: aha, ich habs grad im Dokument gesucht, und das ist auch die neuste verbesserte Form gewesen. :-)

Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen: dass das mit krass und Steigerung nicht tatsächlich was zu tun hat, war mit klar, aber manchmal versauen Assoziationen eine Formulierung, und das ging mir hier jeweils so. Lustig, ganz so simpel war die Frage wohl doch nicht, ich dachte, ich stehe hier total auf dem Schlauch.

 

Wenn ich den Link von yours lese, ist das ein Beispiel wie beim Genetiv mit wegen. Wegen erfordert grammatikalisch den Genitiv, aber weil es so selten korrekt verwendet wird, wirkt es heute schon veraltet und "highbrow".

Nein, bei wegen klingt alles andere als der Genitiv assig und falsch. ;)

 

hm.....also doch. Ich habe dem Duden da echt nicht geglaubt, weil originell und original doch unterschiedliche Bedeutungen haben ....aber Originellität gibts ja nicht :dozey:

danke, Quinn !

 

Vermutlich kennt ihr das: Ihr lest irgendetwas und denkt euch, welch genialer Vergleich das doch ist. Als Beispiel möchte ich Quinns "fleischgewordenen Diminutiv" nehmen. Darf man solche Vergleiche dann auch in den eigenen Geschichten verwenden? Muss man da zitieren? Ist das Diebstahl ideellster Art? Man kann es ja kaum nachweisen, ob ich nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen bin. Gewiss ist es verwerflich sich nur solcher Vergleiche zu bedienen, aber wenn es manchmal einfach passt?

Über eine Aufklärung würde ich mich sehr freuen.

Und: Keine Angst, ich werde den fleischgewordenen Diminutiv nicht verwursten.

Beste Grüße
markus.

 
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Klar, kann man machen. So entstehen neue Redewedungen und Sprichwörter. Stephen King hat einiges geprägt: Pyrokinesis, todash .. Sheakesspeare natürlich, Goethe, die Bibel und so … die haben auch alle "geklaut", bzw. sind später beraubt worden … und dann streiten sich hinterher welche, wer zuerst was gesagt hat. Im Forum fällt so was eher auf, klar, aber Vergleiche und Sprichwörter und Sprache an sich kann man so nicht copywriten, meine ich.

 

Danke für deine schnelle Antwort, JuJu. Ich finde auch, dass Nachahmung die schönste Form von Bewunderung ist. Wenn jemand meine Vergleiche und Formulierungen verwendet, würde ich mich geschmeichelt fühlen.

 

Nee, allein von der Logik her ist das unmöglich, dass es da ein Copywrite gibt. Dann würde man nicht ständig lesen, dass eiskalte Finger über irgendeinen Nacken huschten und es wäre nich andauernd die Rede von Augen, die wie Sterne am Himmel strahlen. Klar, wenn man was Anständiges liest, kommt so was kaum noch vor, weil die besseren Autoren natürlich versuchen, eigene Bilder zu schaffen. Und: Das macht ja auch viel mehr Spaß, finde ich. Okay, wenn man einen achthundert Seiten Roman schreibt, darf man ruhig mal ein paar verbrauchte Dinger drin haben, meine ich, damit man nicht aus dem Schreibflow kommt, weil man sich etwas ganz Besonderes ausdenken will. Aber irgendwie kombiniert doch jeder wohl schon mal Gehörtes mit eigenen Worten. Das ist nun mal so. Und wenn du jetzt hier im Forum eine Geschichte einstellst, in der einige Metaphern von Fliege oder fiz beinhalten, die jeder kennt, kommt das natürlich beim fleißigen Forumleser schón etwas seltsam an. Aber wenn du einen langen Text an einen Verlag schickst, der inspiriert ist von all den tollen Geschichten, die du auf KG.de bisher gelesen hast. Ja Herrschaften, wer sollte sich denn da beschweren? Das ist doch der ganz normale Lauf der Dinge. Man macht sich Dinge zu eigen, die man gut findet, und baut sie in eine Geschichte ein, die vollkommen die eigene ist. So sehe ich das.


Lollek

 

Schön gesagt, juju und herrlollek.
Und dafür gibt's dann ja immer noch die Widmung auf Seite 3 und die Danksagungen auf Seite 798.
;)

 

Ok, und hier mein Senf dazu, natürlich aus der höchst juristischen Sicht:

So einfach, wie ihr euch das macht, ist es nicht.
Das Urheberrecht steht wie ein großes Dach über all diesen sog. Nachahmungen.
Jemanden zu zitieren, ist im Zweifelsfall die entscheidend sicherste Methode oder schriftlich vom Urheber das Ok für die Verwendungsmöglichkeit einzuholen ist auch eine sichere Maßnahme.

Ich finde den Gedanken höchst gefährlich, dass Nachahmen das größte Kompliment ist, das man einem Urheber machen kann.
Ich fürchte, dass führt zu Selbstbedienungsexzessen. Ein schönes Foto zum Beispiel, soll doch der Fotograph sich freuen, dass ich das in meiner Homepage zeige oder via facebook. Wir haben ja bereits im Internet eine derartige Mentalität und mir macht das Angst, dass ich irgendwann mal nur noch mit Rechtsbeistand mein Recht auf meine Urheberschaft werde durchsetzen können. Da möchte ich nicht landen, auch, wenn sich mir der Eindruck aufdrängt, dass wir da schon sind.

Ich wünsche mir, dass VOR einer sog. Nachahmung genau geprüft wird, ob diese Nachahmung nicht ein Eingriff in die Rechte des Urhebers ist.

Und wer jetzt von mir erwartet, dass ich eine exakte Definition beiliefere, ab wann der Eingriff gegeben ist, erwartet von mir fast so Unmögliches wie die Voraussage der Lottozahlen für Samstag. :D

Jeder einzelne Fall ist anders.

Ich hoffe, ich habe euch nun genug Angst gemacht. Falls nicht, hier noch der wiederholte Hinweis, dass die Verletzung des Urheberrechts strafbar ist.

 
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Danke euch,
lollek,
./,
und lakita §.

Gewiss ist es langweilig, nur Allgemeinplätze zu schreiben oder sich anderer Gedanken zu bedienen; und sieht einem Schriftsteller nicht ähnlich, bloßes Kopieren ohne bereits Dagewesenes mit eigenen Ideen zu vermischen. Wenn ich - um beim Beispiel "fleischgewordener Diminutiv" zu bleiben - stattdessen fleischgewordene Allusion oder Hyperbel schreibe, dann hat mich Quinn inspiriert, ich hab den Kerngedanken genommen, aber trotzdem etwas eigenes eingebracht. Freilich klingt das nicht golden. Aber es wäre doch traurig, wenn es so wäre, wie du es schreibst, lakita. Da hätte einmal ein genialer Autor in einem genialen Moment einen genialen Vergleich geschrieben, den aber nur - sagen wir - fünfzig Leute lesen. Und weil er das Recht auf diesen verdammt guten Vergleich hat, darf ihn niemand anders verwenden und wenn dieser jemand selbst darauf käme, weil er nicht zu jenen auserlesenen fünfzig Lesern gehörte, kommt nachher jemand und verurteilt ihn, wirft ihm Verletzung eines Urheberrechts vor. Das würde die Literatur gehörig verzetteln und verkomplizieren, wenn jedes Wort nach einmaliger Verwendung die Erlaubnis auf Wiederholung oder Nachahmung verliert.

Ein anderes Problem: Angenommen ich finde einen Ausdruck so passend, dass ich ihn einfach verwenden muss. Weil ich kein schlechtes Gewissen will oder die Urheberrechte wahren möchte, schreibe ich den Autor an, ob das okay ist. Er sagt, na klar, aber nur wenn du dem Leser dann auch sagst, dass das von mir ist. Schreibe ich dann in einem Nachwort: der Vergleich auf S. 28 ist von Soundso, die zwei Sätze auf S. 139 stammen so ähnlich von Dings und den letzten Satz "Und wenn sie ...", habe ich aus einem Märchen abgeschrieben. Das käme doch total blöd und als Leser würde ich mir sehr verarscht vorkommen irgendwie. Ich habe letztens "Leonce und Lena" von Georg Büchner gelesen und er zitiert vielleicht einige Male, dabei hat er zig Werke darin verarbeitet, ohne einen leisen Rülpser darüber zu verlieren. Bei "Der Schwarm" hat Frank Schätzing, beispielsweise, hunderte wissenschaftliche Arbeiten und auch Begrifflichkeiten verwendet und ich habe irgendwo gelesen, dass ihm irgendjemand deswegen an den Fuß pinkeln wollte. Dabei ist es doch genial, dass die teilweise für Laien schwer fassbaren Zusammenhänge in solch einem wunderbaren Werk verständlich und veranschaulicht werden.

Nachahmung ist die schönste Form der Schmeichelei, lakita. Ich habe nicht gesagt, dass Urheberrechtsbrüche aus dieser Motivation legitim sind, aber sie zeigen dem Urheber dennoch: Jemand muss gut finden, was ich gemacht habe, warum sonst sollte er es kopieren?

Vielen Dank für eure Gedanken!

Beste Grüße
markus.

PS: An dieser Stelle möchte ich Werbung für das Copywrite-Spiel machen! Ich möchte nicht nur einzelne Formulierungen klauen, sondern ganze Storys - freilich mit Lizenz.

 

Hallo Markus,

so ganz verstehe ich deine Erwiderung nicht.

Willst du:

Da hätte einmal ein genialer Autor in einem genialen Moment einen genialen Vergleich geschrieben, den aber nur - sagen wir - fünfzig Leute lesen. Und weil er das Recht auf diesen verdammt guten Vergleich hat, darf ihn niemand anders verwenden und wenn er selbst darauf käme, weil er nicht zu jenen auserlesenen fünfzig Lesern gehörte, kommt nachher jemand und verurteilt ihn, wirft ihm Verletzung eines Urheberrechts vor.
das Urheberrecht mit diesen Argumenten brechen?


Ich kann jemanden zitieren oder ihn vorher fragen. Ist das verdammt nochmal ein so großer Aufwand? Ich zolle damit dem Autoren, dem Urheber ebenfalls Respekt, indem ich anerkenne, dass es sich um SEINE gedankliche oder handwerkliche Leistung handelt.

Wenn ich vom Autoren die Erlaubnis habe, muss ich das nicht extra dem Leserpublikum mitteilen. Eine Abmahnung wegen Plagiatsverdacht kann man zwar damit ein wenig eindämmen, aber das grundsätzliche Erheben von Klagen jedweder Art ist dem Deutschen gestattet. Ich könnte dich also jetzt verklagen, weil ich der Meinung bin, du hast von mir ein paar Sätze entnommen. Ob ich dann solch eine Klage gewinne, steht auf einem anderen Blatt und hängt auch nicht von der Frage ab, ob man überhaupt eine Klage erheben kann.

Wenn ich selbst zufällig dasselbe Erfunden habe und nachweisen, also beweisen kann, dass es genau so ist, passiert mir auch nichts.

Nachahmung ist meiner Meinung nach in unserer heutigen Zeit nicht die schönste Schmeichelei! Ganz im Gegenteil, ich würde mich als erstes mal darüber ärgern, dass mein Tun missachtet wird, weil jemand abkupfert.

Und das Argument: Es tun doch alle, also bin ich gedeckt, wenn ichs auch tue, sehen wir ja grad live on stage mit unserer Wissenschaftsministerin.

Damals wie heute wurde falsch zitiert und abgeschrieben und damals wie heute wars verboten und damals wie heute weiß es jeder, der ein schriftliches Examen abliefern muss oder eine Doktorarbeit schreibt, dass er sein Examen/Doktortitel aberkannt bekommt, wenn er dabei erwischt wird.


Wenn du allerdings mit Nachahmung meinst, dass du eine brillante Idee auf deine eigene Weise wiedergeben möchtest, bin ich bei dir. :)

 

Wenn ich selbst zufällig dasselbe Erfunden habe und nachweisen, also beweisen kann, dass es genau so ist, passiert mir auch nichts.
Wie soll das funktionieren? Es dürfte im vorliegenden Beispiel schon schwierig genug sein, zu beweisen, dass man die Geschichte, in der die originale Formulierung steht, nicht gelesen hat. Aber wie soll man darüber hinaus beweisen, dass einem auch nie jemand davon erzählt hat?
Im Gegenteil, muss nicht, wenn jemand verklagt wird, der Kläger beweisen, dass geklaut und nicht selbst ausgedacht wurde? (Keine rhetorische Frage, ich dachte bisher wirklich, dass es so ist.)

 
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Klar muss der Kläger beweisen, dass er der Urheber ist, womit dann automatisch der andere es nicht sein kann.

Wenn zwei Leute dasselbe erfunden haben, ist für die Beweislage entscheidend, wer von beiden früher erfunden hat. Wenn das nicht beweisbar ist, dann ist derjenige beweisfällig geblieben, der sich eines Anspruchs berühmt hatte, wie man so schön sagt.
Dass es schwierig ist, sowas zu beweisen, ändert nichts an der Rechtslage.

Und man glaubt ehrlich gesagt gar nicht, wie irritierend unglaublich manche Sachverhalte im wahren Leben sind. Das ist ja die Erkenntnis, die fast jeder hier wohl gewonnen hat. Es gibt derartig seltsame Zusammenhänge und Zufälle im Leben, wenn man die zur einer Geschichte verarbeiten würde, keiner würde sie glauben. :D

Ich wollte jetzt keine große Diskussion um praktische Umsetzbarkeiten führen.
Ich wollte schlicht ein kleines Flämmchen für das Urheberrecht entzünden, denn ein Urheberrecht ist immer noch ein Urheberrecht, auch, wenn viele in eine andere Richtung gucken.

 
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Liebe lakita,

ich will nichts brechen. (EDIT: auch nichts auspusten.) Schon gar nicht das Urheberrecht. (Ich kaufe noch DVDs und werde von meinen Freunden deswegen schief angeguckt.) Freilich ist es doof, wenn jemand abkupfert und freilich verstößt er gegen das Gesetz und gegen vieles andere, aber es ist doch trotzdem ein Zeugnis der Begeisterung für die Sache.

Allein, dass ich mir darüber Gedanken mache, sollte dir eigentlich zeigen, dass ich nicht böswillig irgendetwas von fremder Feder abschreiben will. Und ich würde auch vorher fragen. Aber spinnen wir das mal weiter: der Autor ist tot (verfallen die Rechte tatsächlich nach 70 Jahren, oder sind das nur die Rechte an der Veröffentlichung?) oder der Autor heißt Stephen King und bekommt täglich Millionen Emails oder er (sie) heißt "lakita" und antwortet nicht auf meine Frage. Das beschränkt meine Möglichkeiten auf lebende Autoren, mit denen solch ein Austausch auch möglich ist. Und dabei sind die unerreichbaren Schriftsteller, jene mit vollen Postfächern und jene, die schon längst tot sind, die interessantesten. Nicht nur, aber vor allem. Und dann steh ich da, mit dem wunderbaren Ausdruck, den ich singen und schreien - aber nicht schreiben darf.

Und ich dachte wie Tserk, dass der Kläger beweisen muss, nicht der Angeklagte.

Beste Grüße
markus.

 

Sag mal, Lakita, du redest ständig von Urheberrecht. Ich kann mir das echt nicht vorstellen, dass du damit Worte oder Metaphern meinst. Wie soll das denn gehen. Ich hab noch in keinem Roman Quellenzitate gesehen, die sagen, dieses Wortspiel ist an xys Wortspiel aus seinem Roman von dingsbumms angelehnt, das ist doch Blödsinn. Wenn jemand ein Wort neu erfunden hat, weil er drei deutsche Wörter aneinandergehängt hat, hat derjenige doch nicht wirklich ein Recht, dieses Wort als sein eigenes zu bezeichnen. Dann würde es ja irgendwann immer weniger Wörter geben, die man überhaupt benutzen kann. Oder verstehe ich hier gerade alles falsch?

 

Oder verstehe ich hier gerade alles falsch?
Nein, so verstehe ich das auch. Und es macht mir schon ein wenig Angst, wenn ich mir vorstelle, dass es einen großen Wortschatz gibt, einen für Neologismen, Metaphern und andere Wortspielereien, und sobald jemand in dem riesigen Haufen etwas entdeckt und für sich beansprucht, ist's für all die anderen, denen der Schatz ja auch irgendwie gehört, verboten. Das ist doch traurig.

 

Ich steh hier gerade auch auf dem Schlauch. Vergleiche, Metaphern, Wortspiele, Worterfindungen geschützt?

Ein Plagiat ist es für mich, wenn man einen Satz Buchstabe für Buchstabe abschreibt (vorausgesetzt, der Satz ist einigermaßen komplex: "Der Himmel war strahlendblau." - hier stelle ich nicht die Frage nach dem Urheberrecht.)

An wissenschaftliche Texte lege ich ganz andere Maßstäbe als an Prosa, das lässt sich meiner Meinung nach nur schlecht bis gar nciht vergleichen, weil man als Autor einer wissenschaftlichen Arbeit aufgefordert ist, einen Überblick über die Literatur zu dem Thema zu haben und wissenschaftliche Erkenntnisse / Hypothesen / Feststellungen / Behauptungen seiner "peers" korrekt und mit Quellenangabe noch im Fließtext wiederzugeben.
Wissenschafltiche Arbeiten würde ich aus dieser Diskussion hier mal komplett ausklammern.

Wie sollen sich denn neue Begriffe oder neue Begriffsbedeutungen durchsetzen (oder neue Redewendungen entstehen, wie Juju meinte), wenn sowas durch das Urheberrecht aktiv verhindert wird?
Woher will Autor X wissen, dass ein bestimmter Vergleich jetzt wirklich originell von dem Autor Y ist, bei dem X es zum ersten Mal gelesen hat? Und wie soll Autor X das überprüfen und sich absichern? Das ist bei Prosa völlig unmöglich, da müsste man nicht nur sämtliche Prosatexte der Welt kennen, sondern noch absolutes Wissen über die gesprochene Sprache besitzen.
Woher wollen wir denn hier wissen, dass "fleischgewordener Diminutiv" tatsächlich von Quinn stammt? Der kann das irgendwo anders herhaben, vielleicht hat sein Schwager das erfunden und mal so vor sich hingeredet und Quinn hat das aufgeschrieben, oder das sagt man halt so, wo Quinn wohnt, oder er hat es aus diesem Text von 1754 ...

In dem Zusammenhang fällt mir "Avatar" ein (wikipedia dazu):

Avatare werden beispielsweise in Form eines Bildes, Icons oder als 3D-Figur eines Menschen oder eines anderen Wesens dargestellt. Die Verwendung des Begriffes Avatar in diesem Zusammenhang wurde 1992 von Neal Stephenson in seinem Science-Fiction-Roman Snow Crash populär gemacht. Im Epilog behauptet er, dass er den Begriff für dieses Buch erfunden habe, ebenso wie „Metaversum“; dabei handelt sich aber um eine Marketing-Legende. Als phantastische Figur mit dem Sinngehalt „Rollentausch“ stammt „Avatar“ bereits aus der gleichnamigen Erzählung von Théophile Gautier aus dem Jahr 1857. 1953 schrieb Giacinto Scelsi seine „Quattro Illustrazioni“, vier Illustrationen oder Erleuchtungen über die Metamorphosen von Vishnu, deren Einzelteile er „Avatare“ betitelte.

 

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