Was ist neu

Was ich schon immer fragen/wissen wollte...

Hier waren doch sicher welche bei den Soldaten. Würde mich ja interessieren, was die dazu sagen.
Ich kann dir sagen, dass niemand so viele Kriegsfilme sieht, wie Unteroffiziere bei der Bundeswehr und dass alles, was sie über das Soldatensein wissen, sie aus diesen Filmen kennen.

Full Metal Jacket z.B.
Also jedenfalls war das bei uns so, und es ist auch der Eindruck, den ich aus Erzählungen anderer bekommen habe. Soldaten haben furchtbar viel Freizeit, Langeweile und Zugang zu Kriegsfilmen.
Da ist nicht viel mit "Im 17. Jahrhundert hatte das eine Tradition", sondern da ist "Ich hab Full Metal Jacket 49mal gesehen und daher weiß ich das".


Solche Historienbetrachtung wie Deine war ein Problem des 19. Jahrhunderts und später des Faschismus und Feminismus (z.B. muttergöttinverehrende Kräuterweiblein im 'Mittelalter' als Hexen verbrannt ...). Heute geht man das anders an.
Wupps, mit der Keule drüber. :) Großartig


Also, mal zur Ehrenrettung, die nautische Tradition der westlichen Welt heute beginnt nicht mit Wikingerschiffen im 1. Jahrhundert und in Skandinavien, sondern das ist alles das viktorianische England. Die Kriegsmarine, Moby Dick, Berufssoldatentum, die Meuterei auf der Bounty, von mir aus noch bisschen früher mit dem Karibik-Kram. Das ist aus der Kolonialzeit alles (und das ist in der Tat ein Denken und eine Zeit schon, die uns nicht so fremd sind).
Da müsste man also anfangen. Das hat mit Skandinavien und solche Fahrten glaub ich wirklich wenig zu tun.
Das ist ja wieder: Wenn man einen Hammer hat, sieht die ganze Welt wie ein Nagel aus. Wenn du jetzt in Ägypten wohnen würdest, dann würdest du eine algerische Mitarbeiterin im Büro zu dem Thema fragen und kämst mit Cleopatras Barke?

 

Also, mal zur Ehrenrettung, die nautische Tradition der westlichen Welt heute beginnt nicht mit Wikingerschiffen im 1. Jahrhundert und in Skandinavien, sondern das ist alles das viktorianische England. Die Kriegsmarine, Moby Dick, Berufssoldatentum, die Meuterei auf der Bounty, von mir aus noch bisschen früher mit dem Karibik-Kram. Das ist aus der Kolonialzeit alles (und das ist in der Tat ein Denken und eine Zeit schon, die uns nicht so fremd sind).
Da müsste man also anfangen. Das hat mit Skandinavien und solche Fahrten glaub ich wirklich wenig zu tun.

Die Sichtweise mag was mit Literatur und Hollywood zu tun haben. Sori Quinn, aber wenn Du die Wikinger aushebeln willst, wären die ersten Seefahrer im Pazifik besser geeignet. Oder: Selbst die Pikten haben vor 400 die See vor der schottischen Kueste kontrolliert - da muss man schon ein bisschen grosszuegiger rangehen, als mit Bounty und Viktorianismus.

Klar, die ägyptische Variante wär doch auch lustig - wenn uns das jetzt noch irgendwie den angelsächsischen Raum erklärt, umso besser. ;)

 

Ja, natürlich waren es die ersten Seefahrer. Aber "unsere" moderne-nautische Tradition beginnt eben eher mit dieser Kriegsmarine, Katla.
Ich will die Wikinger nicht "aushebeln", ich glaube nur, sie spielen für die Beantwortung der Frage:: Warum nennen wir im Deutschen das Schiff Rainbow Warrior: Die Rainbow Warrior? keine Rolle.
Und dass du dann einem gleich auf die Finger haust mit Faschismus und der Hexenverbrennung fand ich nicht gut.

 
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Aber wollten wir nicht (ich gebe zu: mehr oder minder ernsthaft) eine Antwort auf die Frage suchen, warum bei Schiffen das grammatische Geschlecht einem dazu gegensätzlichen Konzept untergeordnet wird? Und bislang ging es dabei um den mitteleuropäischen bzw. angelsächsischen Raum, also ein Zweig indogermanischer Sprachen.

Wenn es um Sprachgeschichte geht, kann man suchen, wo was im Zusammenhang mit der Frage auftauchte, und da lande ich erstmal bei den Wikingern (> Normannen). Falls es die Sache mit sächlich>weiblich beim Schiff schon in der besprochenen Region lange vor 1800 - 1900 gab, ist es nur logisch, dort nach Ursachen zu suchen. Von daher geht es nicht darum, ob es innovativer war, Langboote mit ungewöhnlich wenig Tiefgang zu bauen, oder eine Armada aus Kanonenbooten. Oder ob die Kolonialreisen mehr oder weniger Geschick verlangten, als die Winkingfahrten - die sind eh mehr als ein paar Ueberfälle auf irische Klöster, sondern Städtegruendungen/-erweiterungen in Frankreich (Normannen > Paris) und Westrussland (die Rus > Ladoga, Kiew), Handelsbeziehungen zum Orient ... dabei ignoriere ich mal die Idee, dass sie Amerika entdeckt haben könnten, weil das nicht gesichert ist.

Ich meine gar nicht, eine Kultur/Epoche sei besser oder interessanter als eine andere, sondern: wie kommen wir - ganz laienhaft gesucht - hinter Dions Frage.

Das mit dem Faschismus meinte ich ganz neutral, nicht beleidigend. Es ist ein Problem, historische Funde im Zusammenhang mit ihrer Zeit zu interpretieren - und dieses archäologische Ratespiel wird zu verschiedenen Zeiten eben verschieden gelöst. Jujus Sicht ist unzeitgemäss - das ist alles.

 

Also, mal zur Ehrenrettung, die nautische Tradition der westlichen Welt heute beginnt nicht mit Wikingerschiffen im 1. Jahrhundert und in Skandinavien, sondern das ist alles das viktorianische England. Die Kriegsmarine, Moby Dick, Berufssoldatentum, die Meuterei auf der Bounty, von mir aus noch bisschen früher mit dem Karibik-Kram. Das ist aus der Kolonialzeit alles (und das ist in der Tat ein Denken und eine Zeit schon, die uns nicht so fremd sind).
Da müsste man also anfangen.
Das ist zu spät, fürchte ich.

Möglicherweise sind für dieses Durcheinander (das Schiff, aber die Gorch Fock) die Römer verantwortlich. Sie – und zuvor die Griechen – haben zuerst so große Boote gebaut, auf die die Bezeichnung Boot nicht mehr passte: Sie nannten sie nicht mehr (die) SCAPHA, sondern (die) NAVIS.

Da die Germanen schon Boote hatten, wurden sie da durch den römischen (und auch weiblichen) Ausdruck SCAPHA nicht beeinflusst, d.h. alles blieb wie es immer war - bis heute: U-Boote sind nicht weiblich, wie schon Makita es richtig bemerkte.

Anders war das bei größeren Booten, d.h. Schiffen, die sie erst durch die Römer kennenlernten. Da hörten sie was von der Navis, vielleicht sogar von der Navis namens XY auf dem Rhein oder Donau, und wenn sie solche Schiffe erbeuteten, behielten diese wahrscheinlich ihre Namen samt grammatikalischem Geschlecht. Später, als sie selbst in der Lage waren, größere Boote bzw. Schiffe zu bauen, übernahmen sie auch die von Römern stammende weibliche Form, ohne auf das germanische Wort Schiff zu verzichten.

Das ist jetzt eine Erklärung, die gewöhnlich für Neuheiten gilt – auch heute noch: Der Erfinder oder Finder gibt dem Ding einen Namen und die anderen oder neu hinzugekommenen übernehmen ihn. Manchmal wird das Ding auch nach dem Überbringer oder dem Ursprungsland benannt.

Klingt doch gut, oder?

 
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Ich brauche mal Hilfe:
Was sind die gängigen Tarife fuer die Uebersetzung eines Romans (bereits verlags-veröffentlicht, nicht grad unbekannter Autor) Dt > Engl fuer einen nicht ausgebildeten und nicht hauptberuflich dafuer arbeitenden Uebersetzer?

Gängig sind da wohl € pro Zeile oder Seite, aber wieviel?
Und gilt eine Normseite oder Arial 12 mit 1,5 Zeilenabstand?

Macht sowas jemand von euch? Oder kennt jemanden?

Ich schreib zwar Artikel auf Englisch und hab schon oft gegen Honorar uebersetzt, aber da keine Literatur, sondern Sach- und Fachtexte. Das wird ja alles ganz unterschiedlich bezahlt.

Daaaanke. :)

 

Ha, die Seite ist ja super. Lieben Dank, Asterix, sehr brauchbar.

Ich hatte zeitgleich einen Berufs-Uebersetzer gefunden, der mir das sagte (nur, falls jemand die Antwort auch mal braucht):
Alles pro Wort
€ 0,14 bei non-fiction und technischen Texten
€ 0,10 fuer Literatur
Und ich nicht gepruefte hätte damit pro Wort € 0,08 nehmen können.

Die ganze Sache hat sich aber erledigt, da es sich - wie ich vermutete - um ein eBook und Gewinnbeteiligung, also Uebersetzungsvorleistung, ging.

 

Die Frau eines ehemaligen Englischlehrers macht genau das! Zuletzt hat die Tiere essen von Safran Foer mitübersetzt. Ich versuch die mal dazu zu befragen, find ich ja auch spannend das Thema. Generell werden die meisten Übersetzer auch von erfolgreichen Büchern ziemlich schlecht bezahlt, aber in den letzten Jahren soll sich da ein bisschen was in die richtige Richtung von angemessenerer Entlohnung entwickelt haben. Wenns klappt, schreib ichs in den Faden hier, so ein Insider-Statement wär ja ne gute Ergänzung zu Listenpreisen. bedeutet Gewinnbeteiligung in dem Fall, das überhaupt kein Fixum drin gewesen wär?

 
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Ja, mach mal Kubus, finde ich theoretisch auch spannend. Obwohl ich auch sehe, dass es - ebenso wie beim Druck - geringerwertig ist, fuer eBook zu schreiben, oder das halt zu uebersetzen.
Ich wuerde Dir aber raten, wenn Du die Bekannte nach Tarifen und Konditionen befragst, jetzt gleich mal flott den Autor & Titel rauszunehmen, ansonsten könnte das problematisch fuer sie werden.

Verhandlungsgrundlage war die Eingabe:
Volle Vorleistung ohne Basishonorar und pro verkauftem eBook 30% vom Gewinn. Sagen wir einfach mal rund € 0,70. Mit meiner € 0,08-pro-Wort-Rechnung und geschätzten 400 Worten pro Seite bei einfach mal blind gesetzten 200 Seiten Buch habe ich mit Gewinnbeteiligung von 45 verkauften Exemplaren das Honorar fuer eine Seite raus. Und mit 9.000 knapp das gängige Honorar fuer das ganze Buch. (Stimmt meine Rechnung? :shy:)

Mag sogar sehr gut sein, dass er das Zehnfache verkauft in ein paar Jahren, aber ich denke fuer mich: Arbeit fuer lau und quasi-lau nur fuer eigene Projekte und solche, die mir konkreten, absehbaren und sicheren Vorteil in näherer Zukunft bringen (kann auch ideeller sein, oder rein aus Spass), als Hilfe fuer Freunde oder im Austausch. Fuer alles andere möchte ich spätestens bei Lieferung oder mit halbwegs tarifigerechtem Gehalt bezahlt werden.

 

Ja, das bleibt interessant, auch wenn du den Job nicht machen willst. Wie so viele Themen rund ums Buch. Und man mag den Entwicklungen gegenüberstehen wie man will, da ist fast überall Bewegung drin, spannende Zeiten sinds auf jeden Fall. Allein diese astronomisch anmutende Zahl für ein Übersetzerhonorar. 30 % eh! Da könnte man Glück und Erfolg und damit einen Jackpot geknackt haben. Das wäre bei den klassischen Übersetzermargen unvorstellbar - selbst die bekanntesten in diesem Business werden doch mickrig bezahlt, soweit ich weiß. Der Übersetzer von Unendlicher Spaß musste zeitweise von seinem Vater unterstützt werden während seiner sechsjährigen Arbeit an diesem Buch.
wobei ich nicht weiß, wie es mit kommerziell wirklich erfolgreichen Titeln aussieht. Zumindest von der finanziellen Seite her scheints meistens ein Job zu sein, der so schlecht entlohnt wird, dass die Arbeit in dem Bereich an Idealismus grenzt. zwei Übersetzer habe ich bisher kennengelernt, die gingen dazu passend leidenschaftlich im Übertragen und Neuschaffen auf. deren Arbeit wird viel zu wenig gewürdigt!

Ich kann deine Herangehensweise nachvollziehen, so ein Übersetzerjob kostet sicher eine gute Weile konzentrierter Arbeit, in der Schwarzbrot und Bier ja irgendwie bezahlt werden müssen. Aber wenns ein Erfolg würde - 30%!

Nee, ich glaube nicht, dass ich Autor und Titel rausnehmen sollte. Ich frage sie ja nicht nach ihrem Honorar, sondern was sie zu diesem speziellen Angebot und allgemein zu Einsteigerhonoraren sagt. ich muss sowieso demnächst zu meiner alten Schule, weil ich mein Abschlusszeugnis verbummelt habe, dann frage ich den Lehrer, ob seine Frau was dazu schreiben möchte. die hat bei uns mal ein Seminar gegeben und wirkte, als hätte es ihr viel Spaß gemacht, vielleicht hat sie ja Lust ein paar Sätze zu schreiben.

9000 verkaufte Exemplare, hm. Das klingt für mich nicht utopisch. Hier werden ja noch nicht annähernd so viele E-Books verkauft wie in Amiland beispielsweise, aber ich sehe immer mehr Leute mit Readern unterwegs. hast du Verkaufszahlen von anderen elektronischen Veröffentlichungen des Autors gecheckt oder vergleichbare Titel desselben Verlags?

 

Volle Vorleistung ohne Basishonorar und pro verkauftem eBook 30% vom Gewinn.
Grob gesagt ist Gewinn = Einnahmen – Kosten. Wie sich diese Kosten zusammensetzen, bestimmt der Verleger oder kann daran drehen. Die beste Methode ist, von jedem Buch oder eBook einen bestimmten Prozentsatz vom Verkaufspreis zu bekommen, aber dagegen wehren sich die Verlage.

Um bei einer Übersetzung nicht drauf zu zahlen, muss man die Verkaufschancen realistisch abschätzen. Als Bezugsgröße werden die Verkaufszahlen des Originals genommen, falls schon vorhanden. Soviel ich weiß, gibt es auch gestaffelte Tarife: Für die ersten 1000 Expl. bekommt man mehr Prozent pro Buch als für die von 1000 bis 5000 und so weiter.

Aber das scheint mehr Theorie zu sein: Vor ein paar Jahren habe ich mit einem Übersetzer gesprochen, und der sagte mir, pro Seite bekomme er ja nach Schwierigkeit 12 bis 16 €. Umsatzbeteiligung gäbe es fast nie, und wenn doch, läge sie bei max. 0,5 % - bei einem 10-€ Buch also bei 0,05 €. Wie die Situation bei eBooks ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

 
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@Illu: sehe ich auch so, ich hab den Rat mit der leicht reduzierten Variante von einem professionellen Uebersetzer bekommen, der will sicher auch seinen Beruf schuetzen. :-) Ich bin eine Quereinsteigerin in vielem, achte aber dennoch Ausbildungsberufe. So ein kleiner Kompromiss nach unten ist da ok.

Stand der Dinge:
Ich habe abgelehnt, fuer anderes als die € 0,08 / Wort zu arbeiten und bin froh, dass der Autor auch nicht weiter verhandeln wollte. Das liegt zum einen daran, dass ich vllt seine Buecher nicht genug 'privat' liebe, um in Vorleistung zu gehen. Zum anderen gibt mir das gar nix, ein eBook zu uebersetzen, damit ist nicht gut Eigenwerbung machen. Wenn es schon kein ordentliches Honorar gibt, muss mir ein nichteigenes Projekt Tueren öffnen, und das ist hier nicht drin. Ich hab einen Vollzeitjob, der gleichzeitig geliebtes Hobby ist und genug eigene - auch nichtliterarische - Projekte und Ideen, die vielleicht irgendwann oder vielleicht nie Gewinn abwerfen (aber da ist das Ideelle anders gewichtet).

Der Autor hat in knapp 20 Jahren 2 Millionen Printbuecher eines Titels verkauft. Und ist damals uebersetzt worden - fuer print. Ja, möglicherweise hätte ich damit was reinholen können, aber ich mag in Arbeitsverträgen Fakten, schwarze Zahlen, zeitnahes Honorar und keine Lotterie.

Falls jemand von euch Interesse hat: Ich verkuppel euch gern. Es geht um Dt > Engl. Der Autor sucht weiter, ich hab ihm Uebersetzerschulen und Unis geraten, das will er nun angehen. Das mag sehr gut was Dolles werden, und ich wuensche ihm auch den Erfolg.

 
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In der Tat schwierig, Katia. Anfangs dachte ich: ja fett, 30%! Das klingt auch alles total verlockend mit dem Kinofilm, der (irgendwann) gefilmt werden soll, hab was probeübersetzt und er fands klasse ... aber man muss auch sagen: Das ist verdammt viel Arbeit. Also da sitzt man wirklich sehr lange dran, da kann man die eigenen Sachen erstmal aufs Eis legen. Und wahrscheinlich mein Studium und Lebensstil gleich mit. Und wenn dann hinter der Belohnung auch noch ein Riesenfragezeichen steht ... also das ist motivationsstechnisch schon komplex. Es sei denn, man liebt das Werk. Oder das Übersetzten an sich findet man spannend – und spannend ist es schon auch irgendwie – aber arbeitet man da nicht lieber an die eigenen Sachen weiter? Da ist die Aussicht auf Geld natürlich wesentlich schlechter, aber ich denke, man schreibt nicht, um tolle Sachen zu übersetzten, sondern eher, weil man irgendwann tolle Sachen schreiben will.
Öffnet so was vielleicht Türen? Bin ich jetzt voll cool, wenn ich ein Buch eines bekannten Autors übersetze? Zieht das als Anmache?
Schon ein bisschen vielleicht, es gibt Frauen in Ulm, die finden das sicher interessant ;) , aber ob das jetzt in der Literaturwelt so der Kracher ist ... schwierig. Schaden tut's bestimmt nicht, auch wenn's nur ein eBook ist.
Aber man muss schon auch sagen: ein wenig suspekt ist das Ganze. Der Autor hat er hier null Risiko, keine Investition. Sein Werk wird übersetzt, er zahlt nichts dafür, und wenn's sich schlecht verkauft, macht er Gewinn, und wenn sich's gut verkauft, erst recht.
Der Übersetzer agiert hier als Investor. Man investiert wahnsinnig viel Zeit in ein Produkt, und hofft, dass es sich verkauft. Mit Geld kann man das ja machen, wenn man es in Überfluss besitzt, aber Zeit ist begrenzt.
Im Grunde sagt da einer: Ich will, dass du monatelang für mich schuftest! Aber was die Vergütung angeht "darfst du anfangs nicht zu viel erwarten", und eher "langfristig denken", "mein Zeug spricht sich langsam rum ..."
Das ist ja irgendwo nicht besonders seriös.

Oder seh ich das falsch und mach grad voll den Fehler?

 
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Moi Juju,

da sind wir uns mal einig, das ist doch auch mal schön. ;) Eben, das ist eine problematische Sache, die - wie man's dreht und wendet - nach Ausbeutung riecht. Es ist ja nicht einmal eine Mischkalkulation, die dem Übersetzer einen Vorschuß gewährt und den Autor einen Teil des Risikos mittragen läßt.

Richtig: es kostet verdammt viel Zeit, vor allem wenn man noch Sachen daneben machen muß/möchte - nicht mal eigenes Schreiben, sondern schlicht einen Job. Ich hatte seine Seite gar nicht erst probeübersetzt, rechne aber so: Fuer 20 Seiten report Dt > Engl (50% textreiche Tabellen, plus ein paar Fachtermini) incl. Korrektur brauche ich verlässlich genau 7,5 Stunden. Für meine KG (5.500 Wörter auf 10 Seiten), die eine eigenwillige Grammatik und Wortwahl hat, brauchte ich fast 50 Stunden. Und bin immer noch nicht glücklich damit.

Der Autor hat einen schlichten Stil, und wenn wir von 200 Seiten Literaturtext ausgehen, hätte ich für ihn die Hälfte der Zeit gerechnet, die ich für meinen Text brauchte, und das wären fürs Buch 400 Stunden. Also 3 Monate Arbeit, wenn Du noch was anderes Hauptberufliches zu tun hast, aber Freizeit abhakst.

Für was?
Frauen kriegst Du besser ins Bett mit Deinen eigenen Geschichten, zumal ja ne Veröffentlichung bei ist. (OT on: Seit ich hier Lesungen halte, hab ich keinen Mangel an geilen alten Böcken, die mir am Rockzipfel hängen - bei Mädels hat es bislang nur für rote Wangen und glänzende Augen gereicht ...:( OT off) Ne Intellektülle macht ein eBook nicht an, die will print (am besten in Leder gebunden!), ne Unliterarische turnt das Thema Übersetzung vermutlich eh ab.

Wenn jemand so an die Sache rangeht wie 'unser' Autor frage ich mich noch eines: kann ich nachprüfen, wieviel er verkauft, ohne einen Anwalt einzuschalten? Könnte oder würde ich ihm trauen, oder hätte ich Befürchtung, er nennt nicht die korrekten Verkaufszahlen, damit er selbst erstmal Gewinn machen kann? Ich muß ehrlich sagen, daß ich das Vertrauen nach dieser Art des Angebots und den vagen Versprechungen nicht hatte. Und wenn ich sehe, daß eben dieser Autor auf Facebook angibt, nur seine eigenen Bücher zu lesen (seit 20 Jahren?!), frage ich mich auch, inwieweit seine Hoffnung auf internationalen Durchbruch realistisch ist.

Wenn ich also 400 Stunden mind. in das Buch eines fremden Autors investiere, muß es um anderes gehen. Eben, wie Du sagst: man liebt den Autor bzw. sein Werk wirklich. Oder man möchte etwas unterstützen, was einem am Herzen liegt, von dem man unbedingt möchte, daß es veröffentlicht wird. Oder es ist ein Schreibstil, von dem man lernen kann ... naja. Zumal: beim Übersetzen lernt man wenig für's eigene Schreiben, finde ich. Jedenfalls nicht mehr als vom 'passiven' Lesen auch, das sind alles getrennte Prozesse.

"Investor" war übrigens auf den Punkt, Juju. Und glaub nicht, dass ich mal ein kleines Wort des Dankes für n Vermittlungsversuch erhalten hab. Das sind alles so Kleinigkeiten ...

P.S.
Ich denke, um 'Fehler' geht es nicht. Es muß passen. Machst Du es und Du wirst damit in 5 Jahren Millionär, würde ich mich aufrichtig für Dich freuen. Ich habe nicht das Vertrauen in das Projekt, da gibt es für mich nix zu bereuen. Man muß sich überlegen, wie man sich fühlen würde, wenn es nicht klappte. Und danach entscheiden: Ist der Ärger beim Scheitern größer als die Freude, falls es nach ein paar Jahren aufgeht?

 

Natürlich, Katla, wenn einem von vorneherein unwohl bei der Sache ist, lasst man besser Finger davon. Aber generell gilt: Um Geld/Gewinn zu verdienen bzw. zu machen, muss man zuvor schon etwas investieren – entweder Geld oder Zeit.

Ich finde Verträge, die einem Prozentanteile bei allen (auch zukünftigen) Verwertungen zusichern fairer als solche, in denen nur eine bestimmte Summe ausbezahlt wird, dafür man aber alle Rechte abtreten muss. Und das ist leider bei den Übersetzungen Standard: Der Übersetzer bekommt 4 oder 5 Tausend, der Autor und der Verlag aber bei Erfolg Hunderttausende, dies auch für Auswertungen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch gar nicht bekannt waren.

Bei Misserfolg ist natürlich die erste Option besser - und wenn man an die Sache nicht glaubt, so wie anscheinend du, auch die einzige.

 
Zuletzt bearbeitet:

Können sich bitte Leute mit mir per PN in Verbindung setzen, die
- detaillierteres Wissen darüber haben, was ein Finanzanalyst tut
- in Indien waren
- BWL studiert haben oder studieren und bald fertig sind
- bei einer Bank gearbeitet haben/arbeiten
- Erfahrungen mit Aussteigern haben oder welche sind
(Natürlich reicht es, sich in einem Punkt auszukennen, es muss nicht eine Person alle Punkte vereinen ;) ).

Je schneller, desto besser.

EDIT: Ich streiche raus, wozu ich schon genügend Infos habe.

EDIT2:
Danke, bitte nicht mehr schreiben.

 

Wie werden Zeitungsbeiträge honoriert?

Normalerweise nach Umfang. Spielt aber auch die Kreativität, die in einem Beitrag steckt, eine Rolle?

Wird also ein Gedicht anders honoriert als eine Reportage über den Kleintierzuchtverein?

 

Wenn die Kreativität honoriert wird, müssten BILD-Reporter am meisten verdienen.

 

Wie werden Zeitungsbeiträge honoriert?

Normalerweise nach Umfang. Spielt aber auch die Kreativität, die in einem Beitrag steckt, eine Rolle?

Wird also ein Gedicht anders honoriert als eine Reportage über den Kleintierzuchtverein?

Das kommt auf die Zeitung an und wie sie auf Einreichungen von sogenannten "freien Mitarbeitern" reagiert.
Normalerweise gibt es Geld pro Zeile und pro Foto (Foto meist deutlich mehr).

Gedichte oder so etwas, werden ja bei normalen Tageszeitungen nicht einfach von "freien" mal eingereicht, das wird unter das Kultur-Ressort fallen, wenn Zeitungen überhaupt Gedichte einfach so annehmen. Es ist die Frage, ob die überhaupt bezahlt werden, das scheint mir völlig zur Verhandlung frei zu stehen.

Aber die wenigstens Tageszeitungen werden sich darum reißen, Gedichte zu bringen. Es wird bei den meisten Zeitungen kein "normaler" Vorgang sein und über das Honorar wird man frei verhandeln können.
Wenn die Tageszeitung eine feste Ecke hat, in der sie Gedichte bringt (meist in der Samstagsuntergabe), muss man sich mal mit der zuständigen Redakteurin darüber unterhalten.
So oder so hilft zur Beantwortung der Frage nur eine konkrete Kontaktaufnahme.

---
Was die allgemeine Frage angeht: Die meisten "Stories" werden eh von Festangestellten geschrieben, die auch ein Festgehalt kriegen. Das ist nicht ganz so wie "Bringen Sie mir Fotos! Fotos von SPIDERMAN!"

 

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