Was verletzt mich?
wen jemand meine Schreib- und Zeichenfehler verbessert, ist das echt ok. Wenn ich mich dann ärgere, dann höchstens über mich, weil ich schon wieder ein Dösbaddel ( wie schreibt man DAS ?!? ) war..
Obwohl manche Geschichten auch gerade in Bezug auf sowas "schlecht" kritisiert werden:
Sag mal, bist Du eigentlich nicht in der Lage, zu sehen, was Du da für einen Mist schreibst? Du beleidigst Deine Leser! -- oder so in der Art. Ziemlich unnötig - und bei jemanden, den man nicht kennt, voll daneben.
Ich denke, vor allem kommt es auf den Ton an, in dem kritisiert wird.
- und dann sehe ich mir meinen Kritker an. Was schreibt er / sie selbst? wie intensiv beteiligt er sich? welche Kritiken kommen sonst so von ihm?
das heißt im Grunde: eine Kritik von jemandem, von dessen eigener Arbeit ich viel halte, ist stärker für mich. Ergo verletzt es - wenn überhaupt - eher.
Stark emotionale und unsachliche Kritiken nerven schon manchmal. Bei einer meiner Geschichten habe ich mal reihenweise solche Kritiken bekommen: so im Sil von:
"Jetzt habe ich endlich erkannt, wie schlecht ich selbst bin. Nach Deine hrevorragenden Geschichte kann ich selbst nicht mehr schreiben..." und es triefte...
oder "wie kann ich es nur wagen, echte Geschichten zu schreiben, wenn sowas ..."
naja, nachdem ich mich abgeregt habe, habe ich mich dann gefragt, ob die Geschichte eigentlich bei den Kritikern angekommen ist... und bin zu dem Schluß gekommen: Wohl nicht. - Schade. Waren ( sind ) echt Leute, auf deren Meinung ich was gebe...
nur frage ich mich, warum konnten die nicht schreiben: "Dein Text geht an meinem Verständnis total vorbei. ich kann damit nichts anfangen"
oder "Was Du damit sagen willst, ist mir schleierhaft, vielleicht hat Du es sehr ungeschickt ausgedrückt..."
aber stattdessen dann gleich Zunder geben.
Eine Verwechslung von Autor und Figur finde ich auch tödlich. Wenn das eine zwangsläufige Identität wäre ...
dann wäre Grisham ein betrügerischer Winkeladvokat, Shakespeare ein mordlüsternder, geiler Despot, von Mary Shelly würde ich mich sehr sehr fen halten und King hätte definitiv einen an der Klatsche.
.. soweit man sich persönlich auch einbringt: da ist ( hoffentlich ) IMMER eine Kluft!
Schwer zu kritisieren finde ich Texte, die viel zu persönlich sind. Unverarbeitete Probleme etc...
wenn ich den Text gut finde, ok. Nur ist das leidr selten der Fall - das man einen guten Text findet, und sofort erkennt, daß es um ein unverarb. Problem geht... denn gut ( textlich ) verarbeitet ist es ja zumind. verarbeitet ... irgendwie ...
aber wenn der Ausdruck ( mir ganz wichtig ) total daneben ist, der Txt nicht flüssig oder so übertrieben künstlich, ( = wirkt, wie Plastik-Veilchen im Vergleich zu echten ) ... dann fällt es mir wirklich schwer.
Kritisiere ich den Stil, fühlt sich ( vermutlich ) der Autor in seinem LEBENSstil angegriffen, der ja Inhalt ist.
Inhalt kann man da mal sowieso kaum "angreifen"...
Ergebnis: ich denke, um so "besser" und anspruchsvoller ich einen Autor finde, umso direkter - und auch penibler wird meine Kritik ...
dann bin ich evtl. Erbsenzähler. Aber ich denke, davon hat der Autor auch mal was...
Danke, für's solange "zuhören",
Gruß,
Arc