Was ist neu

Was wirklich zählt

Mitglied
Beitritt
22.09.2019
Beiträge
10
Zuletzt bearbeitet:

Was wirklich zählt

Es war einmal eine junge Frau. Sie hieß Mia und hatte lange braune Haare. Sie hütete ein großes Geheimnis. Damit niemand jemals herausfand, was es war, verboten Mias Eltern ihr jeglichen Kontakt mit Menschen. Allerdings war Mia mittlerweile 18 Jahre alt und beschloss, diese Regel nun zu ignorieren. Sie wollte unbedingt einen Freund, wie alle ihre Heldinnen in ihren Lieblingsfilmen. So hat es sich zugetragen, dass sie eines Tages mit einem jungen Mann namens Finn ausging.

Sie wollten sich um Mitternacht in einem Café treffen, das sich am anderen Ende der Stadt befand. Mia schlich sich aus dem Haus, als ihre Eltern schliefen. Als sie hinaus in die kalte Winterluft trat, fröstelte sie und zog ihren Mantel enger zu sich heran. Während sie die verschneite Straße entlang ging, versuchte sie ihr wild klopfendes Herz zu beruhigen. "Tief ein- und ausatmen.", versuchte sich sich in Gedanken vorzusagen. Doch sie kehrte immer wieder zu demselben Gedanken zurück: "Was, wenn es heute passiert?" Je näher sie dem Café kam, desto heftiger klopfte ihr Herz. Als sie Finn sah, klopfte es schon so laut, dass sie befürchtete, er könnte es hören. Zudem waren ihre Knie weich und sie glaubte nicht mehr lange stehen zu können.

Er grinste ihr schon von Weitem entgegen und sagte: „Du bist ja noch schöner als bei unserem letzten Zusammentreffen.“ Mia kicherte und kratzte sich verlegen am Kopf. Er hatte sie vor zwei Tagen in der Stadtbibliothek angesprochen und sie um ein Date gebeten. Finn reichte ihr seinen Arm und sie hakte sich bei ihm unter, während sie durch den Schnee gingen. Das Café war überfüllt, aber sie ergatterten noch einen Platz in der Mitte des Raumes. Er nahm ihr den Mantel ab und schob ihren Stuhl bereit. Sie setzte sich erleichtert hin. Noch länger hätten sie ihre Beine nicht getragen. Er setzte sich ihr gegenüber hin.

„Ach ist er aufmerksam!“, dachte sie bei sich. Er sah ihr tief in die Augen und sie konnte den Blick nicht abwenden. „Und wie schön er doch ist!“ Wie bei der letzten Begegnung konnte sie sich an seinem Anblick nicht satt sehen. Doch leider wendete er den Kopf zu früh ab, schaute auf die Karte und fragte: „So Mia, mich würde brennend interessieren, was dein Geheimnis ist.“ Finn hob den Kopf und sah sie gespannt an. Sie konnte nur verblüfft zurückstarren. Dann wurde sie wütend. Sie interessierte sich für seine Familie, war gespannt auf seine Hobbies und Interessen und das Erste, was er wissen wollte, war, welches Geheimnis sie verbarg. Ging es ihm nur darum? Scheinbar merkte er den Stimmungsumschwung, denn er grinste wieder und sagte: „Irgendwann werde ich es schon erfahren. Verzeih, ich war neugierig.“ Und als er ihre Augen fixierte und fragte: „Was magst du gerne? Wie kann man dir eine Freude machen?“, konnte sie ihm nicht lange böse sein. „Dich“, antwortete sie und wurde rot, als sie bemerkte, was sie gerade gesagt hatte. Er lachte und griff nach ihrer Hand, während ihr Herz einen Salto machte. „Geht mir genauso.“, sagte er leise.

Sein Gesicht näherte sich ihrem. Ihr Herz schlug mittlerweile Purzelbäume und ihr Bauch kribbelte. Als seine Lippen sich auf ihre legten, änderte sich plötzlich ihre Umgebung. Nebel stieg auf und hüllte Mia ein. Als sie erkannte, was das bedeutete, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Sie konnte es nicht fassen. Ihr wurde eiskalt. "Bitte nicht hier. Lass es nicht hier passieren. Bitte.", dachte sie verzweifelt. Sie versuchte sich mit aller Kraft bei Bewusstsein zu halten, krallte sich mit beiden Händen an die Stuhllehne unter ihr. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter, als sie dennoch vom Stuhl abhob und sich schwindelerregend schnell zu drehen begann. Plötzlich knallte es und es fühlte sich so an, als würde sie in tausende kleine Teile zerspringen. Es tat nicht weh, aber sie glaubte ein Stück ihrer Seele zu verlieren. Dann wurde kurzzeitig alles schwarz. Als sie wieder zu sich kam, saß sie auf dem Stuhl und beobachtete, wie der Nebel sich langsam wieder entfernte. Sie blickte an sich hinunter. Obwohl sie es so oft gesehen hatte, brach es ihr immer noch das Herz. Sich so zu sehen, war furchtbar. Sie wimmerte und fühlte sich verlassen und einsam. Statt ihrer saß nun ein Erdmännchen auf ihrem Platz.

Ja, das war ihr Geheimnis, das sie hütete. War sie aufgeregt, verwandelte sie sich in ein Erdmännchen und zwar solange, bis sie ihre Gefühle wieder unter Kontrolle hatte. Wie man sich vorstellen kann, ist das immer unterschiedlich lang. Einmal ist sie zwei Stunden in dieser Gestalt gewesen. Es war eine sehr lästige Angewohnheit, wie Mia fand.

Fieberhaft überlegte sie, ob sie schnell aus dem Café flüchten sollte. Mit etwas Glück würde Finn denken, er habe es sich nur eingebildet und sie wäre nur nach draußen gegangen. Aber es war hoffnungslos, denn viele im Café und auch Finn hatten es sehr deutlich gesehen. Langsam, sehr langsam hob sie ihren kleinen Kopf und sah Finn an. Er war ziemlich blass geworden und starrte sie befremdet an. Er rieb sich die Augen und sah sie dann nochmal an. Dann schüttelte er immer wieder den Kopf und sprach vor sich hin: "Es ist alles in Ordnung. Ein Mensch hat sich nur gerade in ein Erdmännchen verwandelt." Er zuckte zusammen, stand hastig auf und floh. Mia war wie benommen. Sie konnte sich nicht rühren. Tiefer Selbsthass breitete sich in ihr aus. Einzig die schockierten Blicke der anderen, brachten sie dazu, das Café zu verlassen. Sie sah Finn von diesem Tag an nie wieder.

Nach dem Vorfall traf sich Mia noch mit ein paar anderen Männern. Um so eine peinliche Situation wie mit Finn zu vermeiden, erzählte sie diesen schon vor der ersten Verabredung, was ihr Geheimnis war. Leider glaubten sie, das Geheimnis wäre nur ein Märchen. Als sie es mit eigenen Augen sahen, ließen sie Mia daher trotzdem erneut stehen. Mias Selbstwertgefühl war im Keller. Sie schloss sich in ihr Zimmer ein und weinte tagelang. Sie fühlte sich so leer und antriebslos und verstand die Welt nicht mehr.

Am dritten Abend ihres Rückzugs hatte sie einen Traum. Sie ging einen Schotterweg entlang, der von Bäumen, Wiesen und Blumen umsäumt war. Rosenduft lag in der Luft und die Steine übten einen leichten Druck auf ihren nackten Füßen aus. Doch sie ließ sich davon nicht beirren. Ein innerer Drang führte sie immer weiter den Weg entlang. Ganz vorne auf einem Podest stand eine Frau, die aussah wie eine ältere Version von ihr. Als Mia bei ihr ankam, sagte sie: „Mia, sei nicht traurig. Ich sage dir jetzt etwas. Es wird bergauf gehen, du musst nicht immer unglücklich sein. Im Leben geht es um den Charakter und nicht darum, wie man aussieht oder welche Fehler man hat. Du hast keinen leichten Einstieg ins Leben, aber ich verspreche dir, du schaffst das. Es verdient dich nur der, der dich so akzeptiert wie du bist. Jemand, der Geduld mit dir hat, bis du dich besser unter Kontrolle hast und dich nicht in ein Erdmännchen verwandelst, wenn du es nicht möchtest. Und ich finde, deine Fähigkeit ist etwas ganz Besonderes.“ Mia schaute sie an und spürte, wie auf einmal wieder mehr Leben ins sie kam, die die Leere beinahe vollständig verdrängte. „Ich kann es kontrollieren?“, fragte sie hoffnungsvoll. „Ja, wenn du genug übst, wirst du es können. Dann kannst du dich gezielt hin- und zurückverwandeln.“ „Wow. Das ist cool. Können Sie das auch?“ Die Frau lachte freundlich. „Ich bin die erwachsene Version von dir. Daher bin ich mir ja so sicher, dass es bergauf geht.“ Mia starrte die Frau verblüfft an. Eigentlich hat sie es insgeheim schon geahnt. Diese Erkenntnis ließ die Traurigkeit ganz verschwinden und neue Hoffnung und Vorfreude durchströmte sie. So eine starke, selbstbewusste Frau wollte sie schon immer unbedingt werden.

So ging sie ihren eigenen Weg und wurde glücklich. Auch wenn das Treffen mit ihrem zukünftigen Ich nur ein Traum gewesen war, hatte er ihr doch ihre Möglichkeiten offenbart. Sie würde es schaffen, egal wie hart es werden würde. Sie würde sich nicht verrückt machen, denn der Mann, der sie so akzeptierte wie sie war, würde noch kommen. Und sie würde sich nicht mit weniger zufrieden geben. Eines Tages würde sie die Frau sein, die sie in ihren Träumen getroffen hatte. Da war sie sich ganz sicher.

 

Hallo @Cygnus ,

ich kenne das Gefühl, wenn man auf den ersten Kommentar wartet. Also hier ist er:

Mein erster Gedanke war: Warum wurde die Geschichte nicht als Märchen eingeordnet? Denn das ist sie für mich.
Flüssig geschrieben und mit sehr wenigen Fehlern, was ich schon mal dankend bemerke. :)

Den Titel finde ich ein bisschen nichtssagend, da würde ich mir was Spezifischeres ausdenken, denn so hat man keine Ahnung, ob einen hier ein Krimi, eine Gruselgeschichte oder eine Lovestory erwartet.

Damit niemand jemals herausfand, was es war, verboten Mias Eltern ihr jeglichen Männerkontakt.
Da entgeht mir ein bisschen die Logik, denn weiter unten steht, dass sie sich immer verwandelt, wenn sie aufgeregt ist, also doch auch in Gegenwart von Frauen?
Statt ihrer saß dort ein Erdmännchen.
Das hätte ich nicht so kurz und bündig geschildert, sondern mehr Emotionen reingelegt, nicht einfach nur baff, sie war ein Erdmännchen, sondern wie sich ihre Emotionen aufstauen, wie sie Angst kriegt, dass es jetzt passiert u.s.w.

Das Ende finde ich für meinen Teil etwas zu banal. Da hätte ich mir etwas Überraschendes gewünscht, einen Clou bei der Geschichte. Lustig hätte ich zum Beispiel gefunden, wenn sie dann ein Erdmännchen kennenlernt.

Kleinigkeiten:

Einmal war sie 2 Stunden in dieser Gestalt
Die 2 würde ich ausschreiben.
„Dich.“, sagte sie
Nach direkter Rede kein Punkt, wenn danach ein Komma folgt.

Ansonsten habe ich die Geschichte gerne gelesen und freue mich auf weitere.

 
Zuletzt bearbeitet:

Oh, ja. Ein Erdmäcnnchen und ein Erdfrauchen. Fast wie die Überraschung bei Shrek.
Ich hab die Geschichte schon gestern gelesen. Mich stört ein Prinzip im Stil, aber ich kann es einfach nicht genau benennen. Jetzt wo SVeit es benennt, ja, das ist es. Die Innere Logik.

Sie schämte sich zutiefst und wäre am liebsten im Boden versunken. Fi
Warum schämt sie sich? Du wirfst Fakten in den Raum, die sich nicht entwickeln. Die nicht nachvollziehbar sind. Die Geschichte lebt nicht, sie entfaltet sich nicht, sie kommt fast steril rüber. Man taucht nicht in die Geschichte ein, man betrachtet sie in einem Reagenzglas. Das betrifft jeden Moment der ganzen Geschichte.

Wie sVeit schreibt:
"Statt ihrer saß dort ein Erdmännchen. "
sollte werden zu
Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust .... Oh nein, bitte nicht, gleich passiert es, ich will nicht ... sie schloss die Augen, fühlte, wie sich ... Seine Berührung war fort, würde nie wieder kommen. Sie hörte sein Keuchen, wie es sich entfernte, schnell, panisch. Eine Träne rann ihre pelzige Wange hinunter. Langsam öffente sie die Augen ....
oder so was ähnliches

Hey, du musst nicht meinen Stil kopieren. An mir ist eine herz-schmerz-Rosamunde-Pilcher verloren gegangen. Aber verstehst du, was ich sagen will?
Du kannst schreiben
"Sie schleckte ihr Eis und war für einen Moment glücklich"
oder
"Strachiatella! Oh Mann, sie konnte sich einfach nicht entscheiden. Erst ein Schokostückchen herauspicken und knuspern lassen? Oder es mit spitzer Zunge freischlecken? Die Creme begann in der Sonne zu schimmern, zu fließen. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Sie öffnete den Mund, die Scheibe vor ihr beschlug. Ein bitterer Zug verdrängte ihr Lächeln. Taschengeld gab es erst morgen wieder."

Prinzip: Du darfst nicht schreiben, wie die Person sich fühlt "sie fühlte sich glücklich", sondern, wie das auf den Leser wirkt, wie sie aussieht, wie sie sich verhält.

Falsch: er erschrak sich. (gähn)
korrekt: er zuckte zusammen. Die Tasse fiel auf den Boden, zersplitterte, verteilte den Kaffee auf dem Teppich. (oh schreck.... der Leser rührt herzklopfend in seiner Teetasse)

 

Hi!

Der Twist, dass sie sich in ein Erdmännchen verwandelt, war für mich sehr überraschend und witzig. Ich hätte zuerst ganz klassisch etwas mit Werwölfen, Vampiren oder Ähnlichem vermutet.

Wie Uhdrapur schon geschrieben hat, fehlt auch mir ein bisschen Emotion und Detail in der Geschichte. Mir ist speziell der Moment aufgefallen:

„Das ist also dein Geheimnis?“, fragte er verächtlich. „Also entschuldige, aber ich will sicher mit keinem Erdmännchen befreundet sein.“
Das erscheint mir keine normale Reaktion, wenn sich eine Person plötzlich in ein Tier verwandelt oder ist das in dieser Welt normal? Hat Finn schon vermutet, dass sie sich in etwas verwandeln kann und wollte nur noch genau wissen in welches Tier? Das ist mir dabei durch den Kopf gegangen.

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo,

stimmt. Daran sollte ich noch arbeiten. Vielen Dank für den Tipp!

Hallo,

ob ich es als Märchen einordnen soll, hab ich mir auch schon überlegt. Wusste aber dann nicht, ob ich die Charakteristika eines Märchens erfülle.

An den Emotionen in der Geschichte muss ich arbeiten. Werde es beim nächsten Mal im Hinterkopf behalten.

Vielen Dank für die vielen Tipps!

Oh, ja. Ein Erdmäcnnchen und ein Erdfrauchen. Fast wie die Überraschung bei Shrek.
Ich hab die Geschichte schon gestern gelesen. Mich stört ein Prinzip im Stil, aber ich kann es einfach nicht genau benennen. Jetzt wo SVeit es benennt, ja, das ist es. Die Innere Logik.

Sie schämte sich zutiefst und wäre am liebsten im Boden versunken. Fi
Warum schämt sie sich? Du wirfst Fakten in den Raum, die sich nicht entwickeln. Die nicht nachvollziehbar sind. Die Geschichte lebt nicht, sie entfaltet sich nicht, sie kommt fast steril rüber. Man taucht nicht in die Geschichte ein, man betrachtet sie in einem Reagenzglas. Das betrifft jeden Moment der ganzen Geschichte.

Wie sVeit schreibt:
"Statt ihrer saß dort ein Erdmännchen. "
sollte werden zu
Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust .... Oh nein, bitte nicht, gleich passiert es, ich will nicht ... sie schloss die Augen, fühlte, wie sich ... Seine Berührung war fort, würde nie wieder kommen. Sie hörte sein Keuchen, wie es sich entfernte, schnell, panisch. Eine Träne rann ihre pelzige Wange hinunter. Langsam öffente sie die Augen ....
oder so was ähnliches

Hey, du musst nicht meinen Stil kopieren. An mir ist eine herz-schmerz-Rosamunde-Pilcher verloren gegangen. Aber verstehst du, was ich sagen will?
Du kannst schreiben
"Sie schleckte ihr Eis und war für einen Moment glücklich"
oder
"Strachiatella! Oh Mann, sie konnte sich einfach nicht entscheiden. Erst ein Schokostückchen herauspicken und knuspern lassen? Oder es mit spitzer Zunge freischlecken? Die Creme begann in der Sonne zu schimmern, zu fließen. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Sie öffnete den Mund, die Scheibe vor ihr beschlug. Ein bitterer Zug verdrängte ihr Lächeln. Taschengeld gab es erst morgen wieder."

Prinzip: Du darfst nicht schreiben, wie die Person sich fühlt "sie fühlte sich glücklich", sondern, wie das auf den Leser wirkt, wie sie aussieht, wie sie sich verhält.

Falsch: er erschrak sich. (gähn)
korrekt: er zuckte zusammen. Die Tasse fiel auf den Boden, zersplitterte, verteilte den Kaffee auf dem Teppich. (oh schreck.... der Leser rührt herzklopfend in seiner Teetasse)


Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung! Ich werde versuchen, das bei meinen nächsten Geschichten zu beachten. Ich kann es sehr gut nachvollziehen was du meinst.

 

Ich werde versuchen, das bei meinen nächsten Geschichten zu beachten.

Hallo Cygnus,

Und willkommen hier.
Ich kann hier nur meinen Kommentar wiederholen, den ich heute schon an anderer Stelle geschrieben habe:

Warum versuchst du es nicht schon hier, bei dieser Geschichte?
Nutze doch die tollen Tipps sofort!
Wäre es nicht schön, durch weitere, spätere Rückmeldungen eine Entwicklung / Verbesserung zu erkennen?

Zumindest solltest du die Fehler sofort korrigieren, damit nicht noch weitere Leser drüber stolpern. Dafür einfach auf den Knopf "bearbeiten" klicken, der erscheint, wenn du deinen Text öffnest.

Viel Spaß hier und liebe Grüße,
GoMusic

 

Liebe/r Cygnus,

die Idee deiner Geschichte ist wirklich gut! Du hast sie schlüssig geschrieben und einen roten Faden beibehalten.
Dennoch sind mir einige Dinge aufgefallen, für die ich dir nachfolgend Verbesserungsvorschläge geben möchte.

In der ganzen Stadt war bekannt, dass sie ein großes Geheimnis hütete. Damit niemand jemals herausfand, was es war, verboten Mias Eltern ihr jeglichen Männerkontakt

es ist für mich unschlüssig, warum sie nur den Kontakt zu Männern verboten bekommt. Frauen können doch genauso neugierig sein, wenn nicht noch mehr, als Männer.

Dass die ganze Stadt weiß, dass sie ein Geheimnis hütet, klingt für mich etwas unrealistisch. Wenn dem so wäre, hätte doch sicherlich schon der ein oder andere versucht, es heraus zu finden.

Er holte sie bei ihrem Haus ab. Sie war furchtbar aufgeregt, besonders weil sie fürchtete, ihr Geheimnis könne auffliegen.

Ist die Gefahr, dass ihre Eltern sie sahen nicht viel zu groß, wenn er sie bei ihrem Haus abholte? Und statt könne, besser könnte. Du sprichst hier ja nicht im Konjunktiv. :)

vor 2 Tagen

Die "2" bitte ausschreiben.

hielt sich daran fest

Das erzeugt bei mir das Bild, dass sie sich an seinem Arm festklammerte. Ich fände es schöner, wenn du schreiben würdest, dass sie sich bei ihm unterhakte.
Du vielleicht auch.


in der Nähe von Mias Haus.

Auch hier wieder: Die Gefahr, dass sie gesehen werden könnten, erscheint mir sehr hoch.

Es war überfüllt, aber sie ergatterten noch einen Platz in der Mitte des Raumes.

Wenn die ganze Stadt weiß, dass sie ein Geheimnis hat und folglich keine Jungen sehen darf, werden das die Stadtbewohner bestimmt auch wissen. Es erscheint mir folglich sehr wagemutig, sich in ein überfülltes Café zu setzen. Mysteriöser und geheimnisvoller wäre hier ein abgelegener Platz. Das deckt sich dann auch mehr mit dem Verbotenen ihrer Handlung.

wendete er den Kopf zu früh

wendete er den Kopf zu früh ab

„So Mia, mich würde brennend interessieren, was dein Geheimnis ist.“

Das klingt nicht sehr beiläufig. Das würde authentischer rüberkommen, wenn du zunächst ein Gesprächsverlauf darstellst und seine Frage dann darin einfließen lässt.

Wenn sie ehrlich war, ärgerte es sie ein bisschen.

hier würde ich den Nebensatz einfügen: dass er sie danach fragte.

auf seine Hobbys

Hobbies

welches Geheimnis sie versteckte

statt "versteckte", lieber "verbarg"

konnte sie nicht lange böse sein.

konnte sie ihm nicht lange böse sein.

„Dich.“, sagte sie

statt "sagte", besser "antwortete"

Ihr Herz drehte mittlerweile Purzelbäume und ihr Bauch kribbelte.

Ihr Herz schlug mittlerweile Purzelbäume

Sie hob vom Stuhl ab und als sie auf Tischhöhe angelangt war, ertönte ein Geräusch. Es hörte sich an wie das Platzen eines Luftballons. Dann wurde sie auf ihren Stuhl zurückkatapultiert. Statt ihrer saß dort ein Erdmännchen.

Alternativ: Sie hob vom Stuhl ab und als sie auf Tischhöhe angelangt war, ertönte ein Geräusch, das wie das Platzen eines Lufballons klang. Vor ihren Augen wurde es kurzzeitig schwarz, woraufhin sie unsanft auf ihrem Stuhl aufschlug. Doch statt in ihrer saß sie dort in der Gestalt eines Erdmännchens.

Ja, das war ihr Geheimnis, das sie hütete.

statt "das", "welches"

Einmal war sie 2 Stunden in dieser Gestalt gewesen. Es war eine sehr lästige Angewohnheit, wie Mia fand.

Entweder: "ist sie zwei Stunden in dieser Gestalt gewesen" oder "war sie zwei Stunden in dieser Gestalt".


Aber es war lächerlich, denn viele im Café und auch Finn hatten es sehr deutlich gesehen.

statt "lächerlich", "hoffnungslos"

wechselte er ins rot.

wechselte seine Gesichtsfarbe ins Rot.

trotzdem wieder stehen.

trotzdem erneut stehen

Jemand, der Geduld mit dir hat, bis du dich besser unter Kontrolle hast und dich nicht in ein Erdmännchen verwandelst, wenn es dir nicht passt.

wenn du es nicht möchtest.

Mia schaute sie an und auf einmal kam wieder mehr Leben in sie und die Leere war beinahe verschwunden.

Mia schaute sie an und spürte, wie auf einmal wieder mehr Leben ins sie kam, die die Leere beinahe vollständig verdrängte.

kannst du dich gezielt hin und her verwandeln.“

hin- und zurückverwandeln

„Ich bin du, als Erwachsene.

Ich bin die erwachsene Version von dir.


Deinen Abschluss, der Geschichte finde ich sehr gut gelungen, ebenso wie die Botschaft, die darin enthalten ist.

 

Entschuldige, @Cygnus und auch @More_fascinaton

Aber wo ich das gerade lese:

statt "das", "welches"

... möchte ich eben einschreiten. Rein von der Grammatik her ist es nämlich halbwegs egal, ob Du "das" oder "welches" schreibst. Geht beides. Aber ich würde Dich bestärken, "das" und nicht "welches" zu schreiben (so wie Du es schon gemacht hast). "welches" ist länger, weniger geläufig und klingt von daher sehr gestelzt – zumindest in meinen Ohren. Ich lese das auch fast nur in wissenschaftlichen Texten, wenn die Autor/inn/en sich darum bemühen, besonders schlau zu klingen. Wer auf schöne Sprache achtet, benutzt die schnörkellose Variante. Denn: Wozu der Schnörkel, wenn er weder inhaltlich noch von der Korrektheit des Satzes irgendetwas beisteuert und nicht einmal schön klingt?

Das ist zumindest meine Überzeugung.

Cheers – und nichts für ungut fürs Reingrätschen,
Maria

 

Entschuldige, @Cygnus und auch @More_fascinaton

Aber wo ich das gerade lese:

statt "das", "welches"

... möchte ich eben einschreiten. Rein von der Grammatik her ist es nämlich halbwegs egal, ob Du "das" oder "welches" schreibst. Geht beides. Aber ich würde Dich bestärken, "das" und nicht "welches" zu schreiben (so wie Du es schon gemacht hast). "welches" ist länger, weniger geläufig und klingt von daher sehr gestelzt – zumindest in meinen Ohren. Ich lese das auch fast nur in wissenschaftlichen Texten, wenn die Autor/inn/en sich darum bemühen, besonders schlau zu klingen. Wer auf schöne Sprache achtet, benutzt die schnörkellose Variante. Denn: Wozu der Schnörkel, wenn er weder inhaltlich noch von der Korrektheit des Satzes irgendetwas beisteuert und nicht einmal schön klingt?

Das ist zumindest meine Überzeugung.

Cheers – und nichts für ungut fürs Reingrätschen,
Maria


Alles gut!:)

Ich muss leider gestehen, ich verfalle dank des Hausarbeiten Schreibens gerne auch beim Schreiben anderer Texte in den wissenschaftlicheren Stil.
Ich finde es nur grundsätzlich schöner, solche Dopplungen zu vermeiden, weshalb ich hier auch die Anmerkung gesetzt habe.

Aber du hast natürlich völlig recht, grammatikalisch macht es natürlich keinen Unterschied. Für mich ist das reine Geschmackssache und es sollte jeder für sich entscheiden.

 

Vielen Dank nochmal an euch alle für die vielen hilfreichen Tipps. Ich habe meinen Text nochmal überarbeitet und hoffe, dass ich die Hinweise gut umsetzen konnte.
Lg Cygnus

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom