Was ist neu

Wenn nur das andere nicht wäre

Team-Bossy a.D.
Seniors
Beitritt
23.02.2005
Beiträge
5.271
Zuletzt bearbeitet:

Wenn nur das andere nicht wäre

Der alte Volvo brummelt in den Hinterhof. Drei Türen werden zugeschlagen. Inas Buch, das sie mir so ans Herz gelegt hat, liegt noch unberührt auf dem Sofa. Zwei Tage sind wie immer zu wenig für mich. Das scheinbar Notwendige ist erledigt. Der Haushalt ist, im Gegensatz zu mir, wieder in Ordnung gebracht.
Werde ich jemals die fünf grade sein lassen können?

„Hi Mum.“ Jule kommt mir mit pubertärem Geschlurfe entgegen, „Jan und Paps schrauben noch am Moped herum, der Gaszug ist gerissen.“ Sie küsst mich flüchtig auf die Wange und schnappt sich einen Apfel aus dem Obstkorb.
„Hattet ihr ein schönes Wochenende?“
„Jo, ging so. Eigentlich wollten wir Billard spielen gehen, aber Paps musste noch zu einem Termin. Er bekommt vielleicht einen Riesenauftrag.“
„Wäre zu wünschen, er ist mit dem Geld schon wieder zwei Monate hinterher.“
„Ich brauch nächste Woche unbedingt die Kohle fürs Landschulheim, die Stenzel ist eh schon sauer.“

Beim Gedanken an den aktuellen Kontostand scheint mein Blick wenig zuversichtlich, denn Jule fragt entnervt: „Ich kann das doch nächste Woche endlich bezahlen?“
„Nachher spreche ich mit deinem Vater“, versuche ich sie mit gespieltem Optimismus zu beruhigen.

„Wir waschen uns kurz die Hände, machst du uns bitte einen Kaffee?“ Erics Stimme dringt nicht nur aus dem Flur in die Küche, sondern auch ungefiltert in mein Innerstes und lässt immer noch das trügerische Gefühl von Sicherheit aufleben.
Für ihn aus der alten Espressokanne, den mag er am liebsten. Ich drehe das Gas auf, als er mich kurz mit beiden Händen an den Schultern umfasst und dabei leicht in die Locken pustet. Ein Hauch dringt bis an meinen Nacken und ich spüre eine Angespanntheit in mir, die mich irritiert. Tief hole ich Luft. Er kann doch nicht Rituale aus alten Zeiten weiterzelebrieren, als hätte es nie einen Bruch zwischen uns gegeben!

„Hast du das Alleinsein genossen?“
Höre ich aus dieser Frage eine zweite?
Ich wende mich vom Herd ab und sehe zu ihm auf. Seine grünen Augen blitzen, die blaue Baskenmütze kaschiert vorteilhaft die Geheimratsecken des sonst wuscheligen Schopfes. Um seine rauen Lippen zuckt ein Lächeln.
„Deinem Mund nach zu urteilen bist du auch solo?“, gebe ich fragend Antwort.
Übergeschäftig drücke ich ihn am Oberarm etwas zur Seite, um die Kaffeetassen aus dem Hängeschrank zu holen. Seine körperliche Präsenz verunsichert mich. Hätte ich mir nur endlich wieder einmal eine Affäre gegönnt, dann wäre ich jetzt sicher mit ganz anderen Gedanken beschäftigt.
„Gut, dass du Zeit auf einen Kaffee hast. Wir müssen besprechen, wie Jule zu ihrem Landschulheimgeld kommt.“
„Ich hab sogar Zeit, um mit dir später auf meinen neuen Auftrag anzustoßen.“ Er lächelt mich weiter an und zieht aus einer Plastiktüte eine beschlagene Flasche Sekt. „Extra noch in der Tanke geholt. Hab ja sonst keinen, mit dem ich feiern könnte. Damit dürfte auch diese Frage geklärt sein."

„Der Kunde hat einen Narren an mir gefressen. Ich soll seine neue Villa von vorne bis hinten mit Marmor und Granit ausstaffieren.“
„Ist das sicher?“
„Fast.“
„Also ist noch gar nichts klar.“
„Sind wir wieder bei unserem wunden Punkt angekommen?“, stöhnt er theatralisch.
„Sieht so aus. Du sprichst wieder von einem Kunden mit viel Geld, der erst mal nur ein Interessent ist, und ich muss den letzten Cent zusammenkratzen, damit ich noch Brot auf den Tisch bekomme.“

Der Kaffee gluckert. Ich gieße ihn in zwei Tassen und stelle sie auf den alten Eichentisch. Jule wirft einen Blick in die Küche: „Wir gehen noch zu Toni, der hat doch heute Geburtstag. Tschüss Paps.“
„Danke noch fürs Reparieren, mach’s gut“, setzt Jans Stimme aus dem Flur nach.
„Kommt nicht zu spät, morgen ist wieder Schule“, rufe ich ihnen hinterher.

Der Sektkorken knallt verhalten. „Lass uns erst mal ein Schlückchen von dem hier trinken, der Kaffee ist sowieso noch zu heiß“, bestimmt Eric und holt zwei Gläser aus dem Schrank.
„Glaub mir“, raunt er mir beschwörend zu, während er die sprudelnde Flüssigkeit einschenkt, „den Auftrag habe ich sicher. Prost!“
So gerne würde ich ihm glauben. Hätte ich nicht meinen Halbtagsjob, wäre Geldnot unser stetiger Begleiter. So reicht es gerade, um über die Runden zu kommen, auch wenn Eric nicht pünktlich zahlen kann. Wehe aber, es kommen zusätzliche Kosten auf uns zu.

Unsere Augen suchen einander, als die sich zugeneigten Gläser leicht zusammen stoßen. Er rollt seines vorsichtig an meinem, indem er subtil den Stiel dreht. Es schlägt leicht nach links und rechts aus. Immer wieder hin und her. Dadurch entsteht ein Rhythmus, den ich sofort in mich aufnehme und mitsumme. Das Sirren der aneinanderreibenden Gläser übernimmt den Oberton. Immer noch sehen wir uns an. Seine Gesichtszüge sind weich und offen, dadurch verliert die schmale, große gebogene Nase ihre Dominanz. Der Leberfleck über der Lippe scheint etwas gewachsen zu sein. Seine Augen werden dunkler und mir wird warm. Ich löse mich aus dieser Innigkeit und setze zum Trinken an.

Mit dem ersten Zug leere ich das Glas zur Hälfte. Eric lehnt sich entspannt an den Stuhlrücken und betrachtet mich. Seine Augen bleiben an meiner rechten Hand hängen, die auf den Holztisch trommelt. Das hat ihn schon immer genervt. Er bedeckt sie mit seiner. Sacht, langsam, ohne ein Wort. Mir wird heiß und ich spüre, wie sich erste Schweißperlen über der Oberlippe bilden. Das ist sicher der Sekt, der mir auch schon zu Kopf steigt. Kein Wunder, habe ich heute doch nur gefrühstückt. Er neigt sich mit leicht schräger Kopfhaltung zu mir und betrachtet mich sorgsam. Die Fingerspitzen der freien Hand streifen hauchzart meine linke Wange. Fast kann ich es nicht spüren. Ich rutsche unruhig auf dem Stuhl hin und her.
Wann hat mich zuletzt jemand so berührt?

„Du wirst immer schöner“, flüstert er mir zu. Seine Finger wandern hinter mein Ohr und hangeln sich den Weg am Haaransatz bis zur hinteren Mitte entlang. Er weiß, dass ich das mag. Wer sollte es auch wissen, wenn nicht er? Mein Schoß zieht sich pochend zusammen. Ich strecke und dehne meinen Hals und seufze behaglich.
„Komm, ich massier dich ein wenig am Nacken“, schlägt er mir vor und steht schon hinter meinem Stuhl. Mit einem zweiten Schluck leere ich das Glas und verdränge jeden vernünftigen Gedanken. Hier und jetzt und sonst nichts. Beide Daumen arbeiten sich mit leichtem Druck die Halswirbel entlang nach oben, um dann in kreisenden Bewegungen zu enden. Ich kichere.
„Was ist so lustig?“
„Gerade dachte ich an den misslungenen Versuch meines letzten Bettgefährten, mich liebevoll zu massieren.“
„Ist das schon lange her?“
„Zu lange jedenfalls. Ich bin richtig ausgehungert“, antworte ich ihm mit übertriebener Gestik, die das Ganze als Spaß deklarieren soll. Doch uns beiden ist klar, dass ich damit die Bahn frei gebe.
„Nur ich weiß, was du wirklich willst“, flüstert er mir ins Ohr und fährt mit der Zungenspitze die Konturen ab.
„Das sollte ich dann doch ausnutzen“, murmle ich und fasse hinter mir seine Knie. Meine Hände reiben sich mit festem Druck an den Innenseiten nach oben, verharren, kneten leicht, ziehen weiter, bis ich an seinem knackigen Hintern ankomme. Sein Atem dicht an meinem Ohr wird schneller und unregelmäßiger.
Mich elektrisiert dieses Geräusch, das wie eine stürmische Windböe in mich bläst. Vom Schoß bis zu den Haarspitzen zieht ein Schauer durch mich. Ich zittere.

„Es ist etwas unbequem für mich“, mache ich ihm meine anstrengende Armhaltung klar. „Komm... “ Ich muss mich räuspern, weil meine Stimme wegrutscht. „... zu mir rüber.“
Mit einem heiß gehauchten Kuss verabschiedet er sich von meinem Ohr. Breitbeinig stellt er sich vor mich hin und nimmt mein Gesicht in seine Hände: “Katharina, mir ist grade alles scheißegal, ich will dich jetzt. Ganz.“
Er spricht mir aus der Seele. Auch ich will vögeln, ihn und mich spüren. Will genießen können ohne Worte und Erklärungen, wie ich es gerne hätte. Will Gemeinsamkeit erleben, die es nur gibt, wenn man sich körperlich schon nahe waren.

„Ich nehm dich“, gebe ich ihm knapp zur Antwort, da meine Stimme wieder droht, zusammenzubrechen; hake beide Zeigefinger in die seitlichen Gürtellaschen der Jeans ein und ziehe seine Hüften nah an mich heran. Er öffnet den Knopf der Hose, während ich seine kräftigen Hände küsse, die ich so mag. Den Reißverschluss übernehme ich. Langsam teile ich die beiden Stoffhälften und spüre eine kribbelnde Wiedersehensfreude. Prall drückt sein Geschlecht gegen den leichten Baumwollstoff der Unterhose. Ich streife die Jeans bis zu den Waden hinab und ziehe mit der linken Hand langsam den Bund der Boxershorts in meine Richtung. Neugierig linse ich hinein. Seine vorwitzige, tiefrote Eichel scheint sich für mich heute extra groß und rund zu präsentieren.
„Lange nicht gesehen“, begrüße und betrachte ich sie, während ich den Zeige- und Ringfinger der rechten Hand gemächlich über die Hüfte nach hinten tippeln lasse. Als flache Hand gleiten sie mit den drei anderen unter die Shorts und umschließen fest seine kleine rechte Pobacke. Eric stöhnt auf, als ich einen Finger in die Spalte rutschen lasse und den Anus kitzle.
Seine Hände verlieren sich unkontrolliert in meinem Haar. Während ich vorsichtig die Unterhose wieder in die Gesellschaft der Jeans schiebe, verteile ich kleine, scheue Küsse um seinen Bauchnabel. Tief nehme ich den Duft aus einer Mischung von Sandelholz und seiner Männlichkeit in mich auf. Meine Gier auf ihn dringt aus mir heraus, durchnässt meinen Slip und es kostet mich viel Kraft, nichts zu überstürzen und auf dem Stuhl sitzen zu bleiben.
Die Zunge gespitzt, tupfe ich in seine kleine Nabelkuhle, was ihm hörbar gefällt.
Mit beiden Händen packe ich gleichzeitig den Hintern, spreize die Pobacken auseinander; die Zunge in der Kuhle und ein Finger der Rechten im Anus fangen langsam an zu drängen und ich spüre am Hals seinen harten Schwanz, der um meine Aufmerksamkeit buhlt.
Ich nehme ihn in meine Linke und schlürfe mit breiter Zunge seinem Schoß entgegen, während die Rechte noch in der Pospalte verharrt.
„Er ist so schön“, schwärme ich, nässe großzügig mit meiner Spucke meine Lippen ein und begrüße mit vielen Küssen erst die Eichel, dann den ganzen Schaft.
„Hör auf, ich komm sonst viel zu früh“, warnt mich Eric.

„Dann ziehe ich in der Zwangspause mal meine Klamotten aus.“
„Das mach ich“, bestimmt er und zieht mich vom Stuhl hoch.
„Komm lass, ich brauch keine Aufwärm-Phase. Das Zeug muss runter“, dominiere ich ihn und schlüpfe rasch aus meinen Kleidern.
„Zieh deine Sachen auch ganz aus, dann kannst du dich wenigstens bewegen“, schlage ich vor und sehe grinsend auf seine Hosen, die ihm auf Wadenhöhe hängen.

Im Nu stehen wir uns nackt gegenüber, umarmen und küssen uns. Seine Zunge ist sofort forsch in meinem Mund, es bedarf keinerlei Anstandsregeln, sie schlängelt sich wissend um meine, man kennt sich. Die stoßweisen Atemzüge von Eric törnen mich immer mehr an. Heute brauche ich keine Hilfe, die meinen Schoß auf Touren bringt. Ich drücke ihn sanft auf den Stuhl und setze mich rittlings auf ihn, während sein Schwanz wie selbstverständlich in meine feuchte Wärme hineingleitet. Wir sitzen einen Augenblick still da und sehen uns an.

„Es ist so herrlich mit dir“, flüstert Eric, fährt von der Hüfte beginnend mit seinen Händen meine Seiten langsam hoch, bis er mit einem Schwenk nach vorne bei meinen Brüsten angekommen ist.
„Ja, wenn nur das andere nicht wäre“, gebe ich zur Antwort und genieße, wie seine Daumen über meine Brustwarzen streicheln, die ihm Paroli bieten.
Ich drücke mich gegen ihn, reibe meine empfindsamsten Körperstellen fest gegen seinen Schoß, stehe vorsichtig ein paar Zentimeter auf und schiebe mein Becken leicht vor und zurück. Obwohl ich denke, endlos weit und weich zu sein, fühle ich ihn großartig in mir. Den Kopf nach hinten gebogen, die Brüste von ihm mit Mund und Händen liebkost, bewege ich mich immer schneller.

Die Süße vor dem Zenit möchte ich noch etwas herauszögern und verhalte mich still, doch Eric nimmt meinen Po führend in seine Hände, drückt mich hemmungslos einige Male kurz, aber mit Kraft gegen sich, schreit auf und lässt mich im Taumel gewähren, bis auch ich die Spannung aus mir herausjaule. Wir nehmen uns fest in die Arme. Angestautes entlädt sich durch einen erlösenden Weinkrampf, der ihn nicht irritiert. Saugend küsst er mir die Tränen von den Wangen und wiegt mich sacht hin und her. Noch sind wir eins.

Von Sekunde zu Sekunde schleicht sich jedoch die kalte Realität mehr ins Hirn und über die Haut. Gerade mache ich Anstalten, aufzustehen, als Jan in die Küche stürmt: „Ich Depp habe ...“, dann erst realisiert er die Situation, „... oh weia, sorry, also euch soll einer verstehen.“ Mir ist diese Szene abgrundtief peinlich. Eric und Jan hingegen scheinen weniger Probleme damit zu haben.
„Na ja, jedenfalls habe ich das Geschenk vergessen. Bin schon wieder weg.“ Doch nach ein paar Schritten hält er kurz inne und fragt uns interessiert: „Ihr habt ja hoffentlich einen Gummi benutzt, so oft, wie ihr beide in der Gegend rumpoppt?“
„Mir scheint, die Rollen sind grade vertauscht“, grinst Eric ihn an und versucht so, der Frage aus dem Weg zu gehen.
„Ihr müsst es ja selber wissen“, kommt es schulterzuckend von ihm, „dann also tschüss und das nächste Mal vielleicht im Schlafzimmer.“ Weg ist er.

Wir stehen schweigend auf und suchen unsere Kleidung zusammen. „Wieder habe ich versagt“, schimpft Eric mit sich,“ natürlich hätten wir Gummis nehmen müssen, ist ja nicht mehr so wie früher.“
„Für mich war es so, deswegen habe ich da auch nicht dran gedacht.“
„Ich könnte jetzt noch mal einen heißen Kaffee gebrauchen.“
„Ich mach uns einen frischen“, biete ich ihm an und greife nach der Espressokanne.
„Das nächste Mal erinnerst du mich dran“, fängt Eric nach einiger Zeit das Gespräch wieder an.
„An was? Das Geld für Jule?“
„Nein, an den Gummi“, lächelt er mich frech an und ich drehe mich zum Herd, um ihm nicht zu offensichtlich durch mein Grinsen zu zeigen, dass ich nichts gegen eine sichere Wiederholung habe.

 

Das ist ja fast eine Hymne auf den Mann als Mann! Du zeigst sehr anschaulich, Bernadette, warum wir trotz mancher Fehler doch noch gebraucht werden: Zum Reparieren (von Mofas) und zum Ficken (von einsamen Frauen). :D

Du hast hier in einer typischen Kurzgeschichte einen Alltag dargestellt, der in vielen Quasifamilien stattfindet: Kinder, die sich mit der häuslichen Situation abgefunden haben, und eine Frau und einen Mann, die beide die Trennung zwar gewollt haben, aber dann beim Wiedersehen, in Erinnerung an alte Zeiten, doch so etwas wie Wehmut aufkommen lassen, zumal das Finden neuer Partner durch (leidvolle) Erfahrung nicht gerade flott vonstatten geht bzw. gehen kann.

Und man ist vertraut miteinander. Es gibt kein vorsichtiges Tasten, Sex ist eingeübt, man weiß einfach auf welche Knöpfe man drücken muß, um zum Ziel zu gelangen. Doch Sex ist nicht alles, auch dieses Paar hat auf dieser Ebene funktioniert bzw. funktioniert noch immer, und dennoch gibt es Anderes, Trennendes und anscheinend Wichtigeres.

Hat mir gefallen, Bernadette, deine kleine Geschichte über das Wiedersehen der beiden Ex samt der gut beschriebenen Sexszene, wenngleich mir die Kinder ein wenig zu aufgeklärt vorkommen, oder besser gesagt nur der Jan, der sich nicht oder nur wenig schockiert zeigt über seine nackte, noch auf dem Schwanz seines Vaters sitzende und vom Orgasmus sicher noch gezeichnete Mutter, jedenfalls kam mir seine Bemerkung über die Kondome ziemlich erwachsen vor, allerdings könnte das aber auch ein geschicktes Manöver sein, sich und andere aus einer peinlichen Situation zu befreien - und erheiternd war das allemal.

Dion

 

Hallo Bernadette,

es ist schon der Titel, der hier sehr gut passt.
Die sexuelle Ebene, auf der sich Expartner noch verstehen, wenn es auch im "normalen" Leben nicht mehr geht.
Ein wenig wurde ich durch deine Geschichte an "Salz auf unserer Haut" erinnert. Eine andere Liebegeschichte, die eben nur auf dem Einen *g* beruht.

Ob es deinen Protagonisten danach wirklich besser geht weiß ich nicht. Vielleicht im Moment, aber ob es ihnen auch innerlicht gut tut? Keine Ahnung.

Du bringst auch eine humorvolle Note ein - das unterscheidet sie von Geschichten, die ein ähnliches Thema haben. Die Protagonisten nehmen sich selbst nicht so ernst und deswegen wirkt das hier - auch im Gegensatz zu ähnlichen Geschichten - nicht wie ein Verzweiflungsfick.
Den Sex zwischen den beiden hast du auf jeden Fall erotisch beschrieben. Süßer Typ, dieser Eric. :D

Mit der Szene mit den Kindern kann ich mich auch nicht so richtig anfreunden. Im Gegensatz zu Dion würde ich es nicht unbedingt "aufgeklärt" sondern vielmehr "abgeklärt" nennen. Ich weiß nicht, ob Kinder so locker reagieren, wenn sie ihre Eltern beim Sex erwischen. Ich stelle mir eher vor, dass sie ein bisschen schockiert sind - peinlich berührt auf jeden Fall.
Das ist natürlich Geschmackssache, aber ich würde auf diese Passage verzichten.

Lieben Gruß, Fleur

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Fleur und Dion ,

euch antworte ich gleichzeitig, da die kritischen Bemerkungen in die gleiche Richtung gehen:

Dion schrieb:
wenngleich mir die Kinder ein wenig zu aufgeklärt vorkommen, oder besser gesagt nur der Jan

Fleur schrieb:
Mit der Szene mit den Kindern kann ich mich auch nicht so richtig anfreunden. Im Gegensatz zu Dion würde ich es nicht unbedingt "aufgeklärt" sondern vielmehr "abgeklärt" nennen. Ich weiß nicht, ob Kinder so locker reagieren, wenn sie ihre Eltern beim Sex erwischen

Mir war klar, dass jemand der Kritiker diese Szene aufgreifen wird. Das gleiche hatte ich schon mal in einer anderen KG (So schön wie die Schwarzbunte).
Als Kompromiss - da hätte ich aber auch gleich drauf kommen können - habe ich aus dem Mofa ein Moped gemacht, so ist Jan doch mindestens 16 und kann auch schon 18 sein :D.

Ich kenne solche Jugendlichen und kann deshalb beruhigt die Passage stehen lassen. Ob das nur mit Auf- oder Abgeklärtheit zu tun hat, denke ich nicht mal. Es gibt Eltern-Kind-Beziehungen, die laufen ab einem gewissen Alter auf dieser Kommunikationsebene, das kommt individuell auf die Eltern drauf an, ob sie das so akzeptieren können.

Ansonsten freue ich mich sehr über eure positiven Worte, auch, dass ich die Sexszene scheinbar nicht in Klischees ersoffen habe oder dergleichen ;).

@ Fleur

Süßer Typ, dieser Eric.
Prima, wenn er dir gefällt :) Dann ist er doch so geraten, dass man resp. Frau sich was darunter vorstellen kann, egal nun, ob das auch immer positiv, wie bei dir, rüberkommt. Du stehst wohl auf Franzosen ? :Pfeif:

Du bringst auch eine humorvolle Note ein
Das Drumrum war für mich auch wichtig.

es ist schon der Titel, der hier sehr gut passt
Das freut mich besonders, da ich mir darüber überhaupt keine Gedanken gemacht habe, sondern er mir einfach so einfiel (ich übernehme manchmal direkte Aussagen, das ist so schön unverfänglich und passt doch sehr).
Alternativ hätte man ja noch: Sex mit dem Ex wählen können :D

Euch beiden vielen Dank.

bernadette

 

Hallo Blackwood,

Ich weiß offen gestanden nicht, ob ich Dich für die gut untergebrachte Botschaft durch die Hintertür loben soll oder Dich bitten soll, den Verantwortungs-Gedanken deutlicher in den Kontext zu stellen.

Hab ich den Text (unbewußt) doch fast termingerecht zum Weltaidstag hier reingestellt ;) und war dann froh, die Thematik Verhütung mit aufgegriffen zu haben. Mir ist das bei anderen Texten, anprechende Erotik hin oder her, manchmal einfach auch etwas an der Realität vorbeigeschrieben. Beim Sex akzeptiert das Lesevolk das oft problemlos, Hauptsache, man hatte seine Freude.


Das brauche ich nicht wirklich, erinnert an die Softporno-Romane meiner Schwester;

Überredet, wird geändert. Damit war ich auch nicht so ganz zufrieden.

Zur Szene mit Jan:
Ich bin für Kritik generell offen, aber Jan bleibt so, wie er ist :).

Danke fürs Lesen und Drüber nachdenken.

Lieber Gruß
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Mein Schoß brodelt, spuckt merklich Lava
Blackwood schrieb:
Das brauche ich nicht wirklich, erinnert an die Softporno-Romane meiner Schwester;
bernadette schrieb:
Überredet, wird geändert. Damit war ich auch nicht so ganz zufrieden.
So schnell überredet, Bernadette? Oder kennst du die Schreibe von Blackwoods Schwester und willst nicht mal in Verdacht geraten, auf gleichem Level zu schreiben? :D

Ich mag deutliche Worte und kräftige Bilder, selbst wenn sie – wie in diesem Fall – ein wenig über das Ziel hinausschießen. Und bedenke: Mit Ausnahme Blackwood waren bisher alle Kommentatoren mit dem Satz zufrieden oder haben zumindest nichts dagegen gesagt!

EDIT: Grammatikfehler beseitigt.

 

Mit Ausnahme Blackwood waren bisher alle Kommentatoren mit dem Satz zufrieden
Glücklicherweise bin ich ja an keinen Mehrheitsbeschluss gebunden ;).

 

bernadette schrieb:
Glücklicherweise bin ich ja an keinen Mehrheitsbeschluss gebunden ;).
Aber ja, du kannst schreiben, was du willst. Nur der Satz, der jetzt da steht
Erregende Säfte dringen aus mir heraus, durchnässen meinen Slip und es kostet mich nicht nur Kraft, nichts zu überstürzen, sondern auch auf dem Stuhl sitzen zu bleiben.
, ist
1. weniger stark als der vorherige, und
2. nur eine Behauptung, es sei denn
3. die Prot selbst erregen ihre eigenen Säfte, denn
4. ihr Ex kann das noch gar nicht wissen

Will sagen, daß wenn schon, Säfte ohne Adjektiv besser wäre als mit. :D

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Bernadette!

Deine Geschichte lässt mich etwas gespalten zurück. Sie hat mir stellenweise sehr gut gefallen, besonders die Sexszene ist dir sehr gut gelungen!

Aber vielleicht mal im Einzelnen:

Du sprichst wieder von einem Kunden mit viel Geld, der erst mal nur ein Interessent ist, und ich muss den letzten Cent zusammenkratzen

Komma: ...Interessent ist, und ich...


Ich gieße ihn in zwei Tassen ein
Ich denke, das "ein" kannst du dir hier sparen, klingt nicht gut.


Unsere Augen suchen sich, als die sich zugeneigten Gläser leicht aneinander stoßen. Er rollt seines vorsichtig an meinem, indem er subtil den Stiel dreht. Es schlägt leicht nach links und rechts aus. Immer wieder hin und her. Dadurch entsteht ein Rhythmus, den ich sofort in mir aufnehme und mitsumme. Das dumpfe Geräusch der aneinanderreibenden Gläser untermalt das Geschehen.

Eine sehr schöne Stelle, wenn auch nicht perfekt: ...den ich sofort in mich aufnehme...muss es heißen
Und der letzte Satz gefällt mir nicht: Können Gläser wirklich ein "dumpfes" Geräusch erzeugen? "untermalt das Geschehen" wirkt sehr distanzierend und rein kommentierend - da werde ich als Leser wieder weg gestoßen.
Beide Daumen arbeiten sich mit leichtem Druck den Halswirbel entlang nach oben, um dann in kreisenden Bewegungen zu enden.

Entweder "die Wirbelsäule entlang" oder "die Halswirbel entlang", denn es geht ja nicht nur um einen Wirbel, oder? ;)

Mich elektrisiert dieses Geräusch, das wie eine stürmische Winböe in mich zischt.

Missglücktes Bild: Kann eine Windböe zischen? Auch ist mir das "Zischen" zu hart und kalt für diesen Moment.
Breitbeinig stellt sich vor mich hin und nimmt mein Gesicht in seine Hände.

Da fehlt ein "er": ...stellt er sich vor mich hin...
Erregende Säfte dringen aus mir heraus, durchnässen meinen Slip und es kostet mich nicht nur Kraft, nichts zu überstürzen, sondern auch auf dem Stuhl sitzen zu bleiben.

Es sind ja sowohl Säfte der Erregung als auch erregende Säfte: Mich stört das auch etwas...der zweite Teil klingt sehr holprig mit dem doppelten "nicht" und mit dem "sondern": warum nicht einfach: es kostet mich viel Kraft, nichts zu überstürzen und auf dem Stuhl sitzen zu bleiben

Vom Bauchnabel fahre ich mit breiter Zunge hinunter und nehme ihn in meine Linke, während die Rechte noch in der Pospalte verharrt.

Den Bauchnabel nimmt sie hier in die Linke? Du könntest dieser Unsicherheit entgehen, indem du umdrehst: "Ich nehme ihn in meine Linke und vom Bauchnabel fahre ich mit breiter Zunge hinunter" Außer die Reihenfolge ist wirklich andersrum gewesen! :D

„Dann ziehe ich in der Zwangspause mal meine Klamotten aus“, schlage ich vor.
„Das mach ich“, bestimmt er und zieht mich vom Stuhl hoch.
„Komm lass, ich brauch keine Aufwärm-Phase. Das Zeug muss runter“, dominiere ich ihn und schlüpfe rasch aus meinen Kleidern.
„Zieh deine Sachen auch ganz aus, dann kannst du dich wenigstens bewegen“, schlage ich vor und sehe grinsend auf seine Hosen, die ihm auf Wadenhöhe hängen.

Zweimal "schlage ich vor". An dieser Stelle fällt auch besonders auf, dass du die Dialoge nicht gern ohne die ensprechenden Reaktionen dabei darstellst bzw. ohne zu betonen, wer spricht und wie. Manchmal stört das etwas, es klingt etwas bemüht.
Die stoßweißen Atemzüge

stoßweisen


Den Kopf nach hinten gebogen, die Brüste von ihm mit Mund und Händen liebkost, bewege ich mich immer schneller dem Höhepunkt unserer Begegnung zu.

Der eingeschobene Satzteil gefällt mir nicht (Vorschlag: "seine Hände und sein Mund auf meinen Brüsten"), und auch "Höhepunkt der Begegnung" klingt sehr trocken und eher abtörnend!
Die Süße vor dem Zenit möchte ich noch etwas herauszögern

hinauszögern

Von Sekunde zu Sekunde schleicht sich jedoch mehr die kalte Realität ins Hirn und über die Haut.

Schön! eine Kleinigkeit: "mehr" würde mir hinter "die kalte Realität" besser gefallen!
„Ihr müsst es ja selber wissen“, kam es schulterzuckend von ihm, „dann also tschüss und das nächste Mal vielleicht im Schlafzimmer.“ Weg war er.

Wir stehen schweigend auf suchen unsere Kleidung zusammen. „Wieder habe ich versagt“, schimpft Eric mit sich,“ natürlich hätten wir Gummis nehmen müssen, ist ja nicht mehr so wie früher.“
„Für mich war es so, deswegen habe ich da auch nicht dran gedacht.“
„Ich könnte jetzt noch mal einen heißen Kaffee gebrauchen.“
„Ich mach uns einen frischen“, bot ich mich an und machte mich ans Werk.
„Das nächste Mal erinnerst du mich dran“, fing Eric nach einiger Zeit das Gespräch wieder an.

Da sind noch ein paar Präteritumformen drinnen, die du wohl übersehen hast, denn ich kann mir den plötzlichen Tempuswechsel hier nicht erklären.


Er spricht mir aus der Seele. Auch ich will vögeln, ihn und mich spüren. Will genießen können ohne Worte und Erklärungen, wie ich es gerne hätte. Will Gemeinsamkeit erleben, die es nur gibt, wenn sich die Körper schon nahe waren.

„Ich nehm dich“, gebe ich ihm knapp zur Antwort, da meine Stimme wieder droht, zusammenzubrechen; hake beide Zeigefinger in die seitlichen Gürtellaschen der Jeans ein und ziehe seine Hüften nah an mich heran. Er öffnet den Knopf der Hose, während ich seine kräftigen Hände küsse, die ich so mag. Den Reißverschluss übernehme ich. Langsam teile ich die beiden Stoffhälften und spüre eine kribbelnde Wiedersehensfreude. Prall drückt sein Geschlecht gegen den leichten Baumwollstoff der Unterhose. Ich streife die Jeans bis zu den Waden hinab und ziehe mit der linken Hand langsam den Bund der Boxershorts in meine Richtung. Neugierig linse ich hinein. Seine vorwitzige, tiefrote Eichel scheint sich für mich heute extra groß und rund zu präsentieren.

Sehr schön und authentisch!

Auffällig ist auch, welche Hauptrolle die Hände und Finger (seine und ihre) in dieser Geschichte spielen. Das hat mir gut gefallen. Ob es ein Hinweis darauf ist, dass zwischen den beiden sowohl Nähe (Hände als Verbindung) als auch Distanz (direkte körperliche Berührung gibt es nur während der Penetration, es gibt keine körpernahe Umarmung) besteht, ist vielleicht etwas zu weit hergeholt. Es gibt viel Spannung zwischen den beiden, das darzustellen, ist dir jedenfalls sehr gut gelungen!

Stellenweise liest sich dein Text aber wie aus einem typischen Frauenroman: Besonders der Anfang erscheint mir wenig inspiriert. Oder anders gesagt: Ich hab da den Eindruck, dass es dir nur darum ging, möglichst realistisch runterzuerzählen.

Trau dich mehr, experimentiere mehr mit Worten! :)

Gruß
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Andrea,

Sie hat mir stellenweise sehr gut gefallen, besonders die Sexszene ist dir sehr gut gelungen!

Das ist schon mal sehr erfreulich.

Und der letzte Satz gefällt mir nicht: Können Gläser wirklich ein „dumpfes“ Geräusch erzeugen? „untermalt das Geschehen“ wirkt sehr distanzierend und rein kommentierend - da werde ich als Leser wieder weg gestoßen.
Ich habe dummerweise diese Szene mit leeren Sektgläsern ausprobiert, da es mir erstmal nur um die Glasstellung ging. Das Geräusch habe ich im Nachhinein eingebaut, was ein Fehler war, denn:
Im Versuch zwei mit wassergefüllten Gläsern hörten diese sich natürlich ganz anders an...
Entweder „die Wirbelsäule entlang“ oder „die Halswirbel entlang“, denn es geht ja nicht nur um einen Wirbel, oder?
Ohne Frage.
Mich elektrisiert dieses Geräusch, das wie eine stürmische Windböe in mich zischt.
Missglücktes Bild: Kann eine Windböe zischen? Auch ist mir das „Zischen“ zu hart und kalt für diesen Moment.
Hach, da habe ich vor deinem Einwand auch lange dran rumüberlegt, ist blasen nun besser?
Es sind ja sowohl Säfte der Erregung als auch erregende Säfte: Mich stört das auch etwas...
Das wird die Stelle, die ich zum permanenten Ändern freigebe .
der zweite Teil klingt sehr holprig mit dem doppelten „nicht“ und mit dem „sondern“:
Da hast du aber Recht. Betriebsblind.

Den Bauchnabel nimmt sie hier in die Linke? Du könntest dieser Unsicherheit entgehen, indem du umdrehst: „Ich nehme ihn in meine Linke und vom Bauchnabel fahre ich mit breiter Zunge hinunter“
Die Idee ist gut. Isoliert gesehen. Dies hatte zur Folge, dass ich zwei Satzanfänge mit Ich kurz hintereinander gehabt hätte (das war sowieso ein großes Problem in der Geschichte); so musste ich nun drei Sätze umstellen. Ich denke, der Originalsatz kam auch so zustande, weil ich dem Anfangs-Ich aus dem Weg gehen wollte.

Zweimal „schlage ich vor“. An dieser Stelle fällt auch besonders auf, dass du die Dialoge nicht gern ohne die ensprechenden Reaktionen dabei darstellst bzw. ohne zu betonen, wer spricht und wie.
Nochmal betriebsblind. Da versuche ich mich noch dran, die Kommentare wegzulassen. Gut als Manko erkannt!

Von Sekunde zu Sekunde schleicht sich jedoch mehr die kalte Realität ins Hirn und über die Haut.
Schön! eine Kleinigkeit: „mehr“ würde mir hinter „die kalte Realität“ besser gefallen!
Unbedingt!

Da sind noch ein paar Präteritumformen drinnen, die du wohl übersehen hast, denn ich kann mir den plötzlichen Tempuswechsel hier nicht erklären.
*hüstel* - ich mir auch nicht.

Es gibt viel Spannung zwischen den beiden, das darzustellen, ist dir jedenfalls sehr gut gelungen!
Danke.

Stellenweise liest sich dein Text aber wie aus einem typischen Frauenroman: Besonders der Anfang erscheint mir wenig inspiriert. Oder anders gesagt: Ich hab da den Eindruck, dass es dir nur darum ging, möglichst realistisch runterzuerzählen.
Na, das gibt mir sicher noch länger zu denken. Ich ahne zwar, was du damit meinst, aber ich wollte auch keine abgehobene KG, sondern eher eine Alltägliche erzählen, wo es eben auch um solche Themen wie Landschulheimgeld etc. geht.
Trau dich mehr, experimentiere mehr mit Worten!
*seufz* das sag ich mir auch oft, aber dann steht wieder mir wieder meine Jungfrau im Aszendent im Weg .

Einen ganz herzlichen Dank für deine aufschlußreiche Kritik, über die ich mich sehr gefreut habe.

bernadette

 

Hallo bernadette

Schön, dass Deine Prots dieses ganz normale Leben verkörpern - schön, wie Du sie teilweise sehr detaliert beschreibst und nochmal schön, wie unkompliziert Du mit einer Sexualität umgehst, die in den Köpfen so vieler als verabscheuungswürdig gilt: Sex mit der/dem Ex. - wohl aber immer noch häufig praktiziert wird. Diese Selbstverständlichkeit, dieses Sichzuhausefühlen, in übertragenem Sinne ein Gefühl von Heimat zu vermitteln ... Bernadette, Du hast so viel dazugelernt; diese Schreibe ist Dir so ähnlich und was oft in deinen anderen Geschichten nur spärlich schimmerte - hier hat es geleuchtet, hat sich aufgeschwungen zum Kleinod und mir Spaß beim Lesen bereitet. Laß Dich nicht beirren, trage Dein Haupt mit Stolz und lass die Story so, wie sie ist - teilweise roh, sanft, natürlich und auch frei von überzogenen Ausdrücken. Ein Stück Alltag mit ganz viel Licht. Lebensecht.
So, jetzt aber genug.
Liebe Grüße
Detlev

 

Jeder Feuerwehrmann, liebe bernadette, weiß, dass Schwelbrände am schwierigsten zu löschen sind. Und ein solcher liegt eindeutig bei deinen beiden Prots vor. ;-)

Mein Fazit vorneweg: Ich habe deine Geschichte mit großem Vergnügen gelesen. Du beweist sozusagen literarisch, dass man auch mit einfachen Zutaten etwas sehr Geschmackvolles zubereiten kann. Es sind keine Ausnahmemenschen in puncto Schönheit, Coolness und Charisma, die deinen Plot tragen, aber das beeinträchtigt die erotische Dichte kein bisschen. Schön auch, dass dein Paar beweist, wieviel erotische Unverkrampftheit aus Routine resultieren kann, was dem Lustgewinn dient.
Der ONS, so spannend er - auch als Szenario von Erotik-Stories - sein kann, läuft in der Realität in den meisten Fällen sub-optimal, wenn nicht sogar peinlich und desillusionierend ab, weil Vertrautheit und "Teamgeist" (noch) fehlen.

Du hast befürchtest, die Schilderung der Handlung im Klischee zu ersäufen? Aber keinesfalls! Ich finde dich streckenweise geradezu innovativ, was die Formulierungen und Details angeht. Obwohl du akribisch beschreibst, ist dein Kopfdrehbuch an keiner Stelle technische Gebrauchsanleitung, wie das leider in Gürtellinie unterwandernden Geschichten oft der Fall ist.

Die Szene mit den halbwüchsigen Kindern hat mich köstlich amüsiert. Ich halte sie auch für realistisch. Eltern, die es miteinander treiben, sind IMMER peinlich. Da ist Flapsigkeit einfach wohlmeinende Diplomatie. ;-)

Danke für das Lesevergnügen!

Chica

 

Lieber Detlev,

ich weiß gar nicht, wie ich mich für das Lob bedanken soll :). Ich freue mich sehr, dass du Spaß beim Lesen hattest und eine Steigerung in meiner Schreibe siehst. Spricht ja nur für euch Kritiker, -wenn man sie ernstnimmt- die normalerweise an einem rummäkeln ;).

Liebe Chica,

gerade von dir solche Worte:

Ich finde dich streckenweise geradezu innovativ, was die Formulierungen und Details angeht
zu lesen macht mich stolz und läßt mich mit einem Lächeln den Tag beenden.

Du beweist sozusagen literarisch, dass man auch mit einfachen Zutaten etwas sehr Geschmackvolles zubereiten kann
Das zu lesen ist für mich auch wichtig. Sie hätte auch gut in Alltag gepasst, dachte ich zwischendurch, aber es knisterte doch zu sehr...

Euch beiden ein inniges Danke
bernadette

 

Hallo bernadette,

deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie verbindet auf eine stimmige Weise Alltag mit Erotik und entwickelt dabei eine melancholisch angehauchte Romantik, die aus der Beziehung der beiden Prots entsteht, und aus der Tatsache, dass sie sich lange und gut kennen, das etwas sehr Vertrautes zwischen ihnen existiert. Sie können in einigen wesentlichen Punkten nicht miteinander (was du geschickt über Andeutungen und Dialoge akzentuierst) und in einigen wesentlichen Punkten nicht ohne einander (auch hier verzichtest du wohltuend auf das Winken mit Zaunpfählen). Dadurch wird das alles sehr glaubwürdig und fesselnd.

Das Erscheinen von Jan und seine Reaktionen entziehen der zuvor subtil geschilderten Erotik jegliche Substanz. Die Seifenblase zerplatzt, der Zauber ist vorbei und der Alltag hat sie wieder. Auch das finde ich gut, es bewahrt die Geschichte davor, in Rührseligkeit oder Schwärmerei abzudriften.

Eine Stelle hat mir nicht so gut gefallen, sie liest sich holprig, das könntest du besser gestalten:

„Ich hab sogar Zeit, um mit dir später auf meinen neuen Auftrag anzustoßen“, lächelt er mich weiter an und zieht aus einer Plastiktüte eine beschlagene Flasche Sekt. „Extra noch in der Tanke geholt. Hab ja sonst keinen, mit dem ich feiern könnte. Somit ist auch deine Frage geklärt“, grinst er mich spitzbübisch an.

Das ist mit etwas zu viel des Lächelns und Grinsens. Mein Vorschlag:

„Ich hab sogar Zeit, um mit dir später auf meinen neuen Auftrag anzustoßen.“ Er lächelt mich weiter an und zieht aus einer Plastiktüte eine beschlagene Flasche Sekt. „Extra noch in der Tanke geholt. Hab ja sonst keinen, mit dem ich feiern könnte. Damit dürfte auch diese Frage geklärt sein."

Oder etwas in der Art.

Grüße von Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi bernadette,

anders als die anderen Leser habe ich Eric ja als geschicktes Ekel empfunden, typisch Mann halt. Der Verantwortung der Zahlungen weicht er aus, indem er die richtigen stimulierenden Knöpfe drückt und die noch vorhandene erotische Spannung ausnutzt. Da bleibt kein Platz mehr für unbezahlte Rechnungen und wenn deine Prot das Gefühl hätte, er nimmt sich immer nur das Gute, könnte ich sie gut verstehen.
Damit will ich die Geschichte nicht schmälern, schließlich ist sie realistisch. Viele Männer bleiben eben auch immer die Träumer nach dem Erfolg der niemals dauerhaft eintritt und leeren die Sektflaschen schon bei der eventuellen Möglichkeit.
Und diese zugleich verhasste Eigenschaft scheint deine Protagonistin letztlich auch anzuturnen. Solange er beim Moped des Sohns und bei der Massage zupackend ist, braucht er sein Leben nicht in den Griff zu bekommen.
Das liest sich jetzt so, als hätte mir die Geschichte nicht gefallen. Dem ist aber nicht so. Ich muss allerdings zugeben, die Sexszene übersprungen zu haben. ;)

Mir müssen besprechen, wie Jule zu ihrem Landschulheimgeld kommt.
Versehen oder Lokalkolorit?
Er neigt sich mit leicht schräger Kopfhaltung zu mir hin
"hin" kannst du streichen, drückt "zu mir" ja schon aus.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Rick,

deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
Danke :).

Eine Stelle hat mir nicht so gut gefallen, sie liest sich holprig, das könntest du besser gestalten:
Das ist mit etwas zu viel des Lächelns und Grinsens.
Stimmt, deine Version ist fließender. Werd ich doch glatt übernehmen.

Hallo sim,

anders als die anderen Leser habe ich Eric ja als geschicktes Ekel empfunden, typisch Mann halt
eben ein Mensch halt ;) - die Prot ist doch mindestens genauso scharf auf ihn
Ich muss allerdings zugeben, die Sexszene übersprungen zu haben.
Was? Unverschämtheit. Ich lese deine doch auch immer! :naughty:
Wenn du wüstest, was du verpasst, schreibt doch:
Wolf-Michael Stein schrieb:
Ich hatte beim Lesen der gelungenen Sexszenen den Verdacht, hier schreibt ein Mann - weil Du weißt, wie Mann es gern hat.
:D

Das "Mir müssen... " ist ein versehentlicher Lokalkolorit.

Danke für den Kommentar mit der anderen Sicht der Dinge und dem versteckten Lob.

Hallo Wolf-Michael,

Diesen Jan habe ich als aktuellen Freund verstanden, mit dem Deine Prot normalerweise im Schlafzimmer zugange ist - und so könnte sein Hinweis „Das nächste Mal im Schlafzimmer“, auch verstanden werden.

Du hast anfangs nicht aufmerksam genug gelesen:

Der alte Volvo brummelt in den Hinterhof. Drei Türen werden zugeschlagen.
und:
„Danke noch fürs Reparieren, mach’s gut“, setzt Jans Stimme aus dem Flur nach.
"Kommt nicht zu spät, morgen ist wieder Schule“, rufe ich ihnen hinterher.
Damit meint die Prot eindeutig auch Jan.

Aber das kann ja mal passieren, dass die Konzentration nicht immer 100% beim Text ist.

Ich bin mir nicht sicher, aber schreibt man „das andere“ und das „nächste Mal“ nicht groß?

Das nächste Mal schreibt man groß, ja, aber das habe ich doch auch, oder?
Das andere wird kleingeschrieben, das habe ich aber auch vor dem Posten extra nochmal nachgesehen ;)

Euch Dreien ein herzliches Danke für die Gedanken, Kommentare und Verbesserungen zu dieser Geschichte :).

bernadette

 

Hallo bernadette,

Ich geb zu, ich bin neugierig gewesen, wie erotisch deine Geschichte wohl ist. :D

Die "Sexszene" ist detailliert geschrieben und wahrscheinlich liegt es an meiner Erkältung, dass meine Augen diesen Teil überspringen wollten. :D

Damit will ich nicht sagen, das mir die Geschichte nicht gefallen hat. Im Gegenteil, die Geschichte lebt ja nicht nur Erotik, sondern hat auch eine gewisse Dramatik.

Auch wenn die beiden immer wieder in Kiste springen und für ein paar Minuten "sich blendend verstehen", schwelt die Krise in der Beziehung weiter.

LG

Goldene Dame

 

Die "Sexszene" ist detailliert geschrieben und wahrscheinlich liegt es an meiner Erkältung, dass meine Augen diesen Teil überspringen wollten. :D
Du kannst sie ja gesundet nochmal lesen und hast dann vielleicht mehr Genuss ;) - gute Besserung übrigens :).

Auch wenn die beiden immer wieder in Kiste springen und für ein paar Minuten "sich blendend verstehen", schwelt die Krise in der Beziehung weiter.

Die harmonischen Momente in einer krisengeschüttelten Beziehung nimmt man deswegen wahrscheinlich besonders intensiv wahr und kann sie auch gebührend geniessen.

Danke für deinen Kommentar.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Bernadette,

komisch, ich dachte ich hätte hierzu schon etwas gesagt. Ich glaube, mein Erinnerungsvermögen lässt mich auch langsam im Stich.
Deine Geschichte jedenfalls war mir noch sehr gut im Gedächtnis und das ist ja immer ein gutes Zeichen.
Auch wenn der Focus durchaus auf der Sexszene liegt (jaaaaaa, ich finde Eric auch toll), bringst du subtil auch die Probleme der Beiden ins Spiel.

Zumindest habe ich einige Stellen so gedeutet, z. B. diese hier:

Werde ich jemals die Fünf grade sein lassen können?

Das gibt schon großen Aufschluss über den Charakter deiner Protagonistin. Und es macht klar, warum es mit Eric (ich glaub, der nimmt so einiges nicht ganz ernst) nicht ganz klappen kann.
Jedenfalls hat mir gut gefallen, dass du auch solche Dinge in die Geschichte gepackt hast. Und zwar auf eine unaufdringliche Art, so dass es nicht stört.

Die Sexszene ist auch sehr gut geworden. Sie liest sich nicht kitschig und auch nicht pornographisch. Ich werde mir die jetzt noch ein paar Mal durchlesen, vielleicht lerne ich das dann auch irgendwann einmal. Die erotische Stimmung kam jedenfalls an (Und ich möchte Eric kennen lernen). ;)

Was mir nicht so gut gefällt ist der Titel. Er passt zwar insofern, dass es ja im Text auftaucht und auch inhaltlich stimmt - aber er klingt so... na ja. Mir hätte hier etwas Spezielleres besser gefallen. Eine bestimmte Idee habe ich jetzt nicht - und überhaupt ist das ja nur Geschmackssache, aber ich dachte mir, dass ich dir meinen Eindruck einfach mal mitteile.

Sehr gern gelesen.

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Bernadette,
was soll ich zu dieser in Allem runden Geschichte mit diesen Kommentaren noch Neues Schreiben. Ich will selbst auf die Gefahr hin, dass ich wiederhole, tief den Hut ziehen:
Gut umgesetzter Alltagsplot, nichts ist konstruiert und aufgesetzt, die erotische Spannung springt aus den Prots heraus, erfasst den Leser (mich) und lässt ihn (mich)die gemalten Bilder dann genießen.:lol:
Der Schluss ist gut, weil er durch das Auftreten des Sohnes die Handlung eben als Kurzgeschichte nüchtern zu macht. Der Leser ist mit den Prots im Alltag zurück, aber da ist noch was, bis auf die Tatsache, dass sie als Paar in einer Beziehung nie wieder zusammenkommen. Deiner Prota ist wirklich ein hochdotierter Zeitungsredakteur zu wünschen, vielleicht käme sie dann auch zum Lesen...ob dann aber der Sex so aufreizend würde??

Ich finde man sollte sich den Wecker stellen, um alle paar Wochen diese Geschichte wieder auf die erste Seite zu holen... als Beispiel für Erotik. :thumbsup: Besonders für Manche, die „ohne Liebe geht kein Sex“ oder „Sex als Langeweilekiller“ das Thema beschreiben. Wobei ich nichts gegen romantische Liebe sagen will!
Gruß Thomas !

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom