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Wie lange schreibt ihr an einer Kurzgeschichte?

Seniors
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25.01.2002
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Wie lange schreibt ihr an einer Kurzgeschichte?

Mich würde mal interessieren, wie lange ihr i. Allg. für das Schreiben einer Geschichte benötigt.
Schreibt ihr bloß mehrere Minuten an einem Text, ein paar Stunden oder gibt es auch Autoren, die sich tage- oder gar wochenlang mit einer Story befassen?

Danke für eure Feedbacks.

 

Servus Michael,

ich schreibe einen bis drei Tage an einer Geschichte. Dazu ist allerdings folgendes hinzuzufügen:

Da ich freiberuflich tätig bin, kann ich mir die Zeit oft nur sehr eingeschränkt einteilen. Die Erledigung von Aufträgen geht leider vor, da ich ja von etwas leben muß. Ich leide darunter, ehrlich gesagt!

Ich bräuchte, hätte ich die nötige Zeit, so ungefähr eine bis zwei Wochen für die Rohfassung, dann noch Tage für die Nachbearbeitung. Jedenfalls werde ich meine Geschichten zur Weihnachtszeit nochmals durchsehen und die Kritiken dazu in Betracht ziehen. Dann habe ich auch den nötigen Abstand zu meinen eigenen Texten, hoffe ich jedenfalls.

Ich merke, daß sich der Zeitmangel oft in den Geschichten niederschlägt. Aber ich versuche die "Löcher" so gut wie möglich für das Schreiben zu nützen, damit die Geschichte wenigstens fertig wird. Nachbearbeiten muß ich sie dann später. Sonst ist der Schreibfluß unterbrochen und die Geschichte liegt angerissen auf der Festplatte. Den Faden wieder zu finden, ist für mich persönlich dann schwierig, wenn nicht unmöglich.

Hinzu kommt noch, daß ich für einige meiner Ideen, die sich da so im Kopf zusammenbrauen Recherchen anstellen muß, damit der Hintergrund halbwegs glaubwürdig ist. Derzeit spinne ich eine Handlung im Alten Rom zusammen, aber da muß ich einiges an Informationen zusammentragen, damit der Kontext so einigermaßen stimmt. Erst dann kann ich dazudichten, etwas flunkern, aber wie gesagt das darf nur in sehr kleinem Rahmen sein, sonst wird's unglaubwürdig.

In einer Geschichte, die z.T im Alten Babylon zur Kassitenzeit spielt, habe ich aus der Stadt eine blühende, reiche Stadt gemacht, obwohl die Stadt zur Kassitenzeit wirtschaftlich schlechte Zeiten hatte. Das finde ich geht.

Dazu muß man aber nachforschen, da braucht auch Zeit.

In ein paar Minuten habe ich noch gar nichts zutande gebracht. Fazit: ein bis zwei TAge mindestens.

liebe Grüße

Echnaton

 

Mir geht's da ähnlich wie Echnaton; ich brauch' auch so circa zwei Tage... Eher mehr, weil mir die ganzen Fehler und Schwachpunkte erst auffallen, wenn mindestens ein Tag vergangen ist... :rolleyes:

Griasle,
stephy

 

Das ist bei mir schnell gesagt.

Zum Schreiben brauche ich zwei, drei Stunden und dann noch mal am nächsten Tag ein, zwei Stunden zum Korrekturlesen...
Außer, ich gehe vorher auf Recherche, was ich allerdings noch nie getan habe.

 

Die ersten Geschichten, die ich gepostet habe, sind durchweg "in einem Rutsch" entstanden, also innerhalb weniger Stunden.

Dann gab es eine Art "Knackpunkt" bei einer Geschichte, die immer größere Dimensionen annahm und einige Recherche notwendig machte. Seitdem ist bei mir die Ära der sog. Schnellschüsse vorbei. Für die letzten beiden Storys habe ich jeweils ca. 14 Tage benötigt, von der ersten Idee bis zum Posten. Die meiste Zeit nimmt dabei das Ausarbeiten und das mehrfache Überarbeiten in Anspruch.

 

Ich selbst benötige für die Ausarbeitung auch meist mehrere Tage. Davor brauche ich aber erst eine gute Grundidee. Und die zu finden, das dauert immer einige Zeit...
Das eigentliche Schreiben nimmt dann etwa zwei Tage in Anspruch. Kommt natürlich auch auf die Länge an. Danach lese ich sie etliche Male Korrektur und beinahe jedesmal finde ich noch irgendwelche Fehler / Kleinigkeiten, die man beheben / besser ausdrücken könnte und so zieht sich die Bearbeitung meist ziemlich in die Länge, bis ich endlich mit dem Text voll und ganz zufrieden bin.
Vor allem unter der Woche, wenn ich arbeiten muss, habe ich abends oft nur wenig Zeit und noch Lust, mit der Geschichte weiter zu machen.
So kann es auch mal eine Woche werden. Vor allem, wenn ich noch recherchieren muss, um Info-Material zu bekommen, wie es besonders bei "Flug Nr. 2324" der Fall war. Gott sei Dank ist nicht jede meiner Storys so aufwendig...
Aber ich denke, die Arbeit lohnt sich.
Und auch wenn die Kritiken unterschiedlich und nicht immer positiv ausfallen, so macht es mir trotzdem Freude, zu schreiben und ich denke, das ist auch die Hauptsache.

Viele Grüße,
Michael :)

 

Bei mir ist das ganz unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen natürlich von der Länge der Geschichte, zum anderen von der Zeit, die mir zur Verfügung steht.

Bei Geschichten, die nur wenige Seiten lang sind, geht das schon mal in einem Rutsch, oder an zwei Abenden. Bei Geschichten, die länger sind (bei mir meist zwischen 10 und 30 Seiten) dauert es natürlich länger - auch schon mal zwei bis drei Wochen. Dann steht aber erst die Rohfassung!

Danach kommen die Überarbeitungen (mindestens vier bis sechs, oftmals mehr), und da ich zwischen den einzelnen Überarbeitungen immer Zeit verstreichen lasse, um den nötigen Abstand zu haben, damit ich Schwachstellen und Fehler auch selbst erkennen kann, dauert es von der ersten Zeile bis zur Endfassung manchmal Monate. Und wenn ich dann nach einiger Zeit eine alte Geschichte mal wieder lese, fange ich schon wieder mit dem Überarbeiten an. Das hört wohl nie auf ...

 

hmmmm, damit's hier mal einen Gegenpol gibt, ich schreib zwischen 20 - 30 Minuten an einer Geschichte

 

Autsch, alles Schnellschreiber.
An meiner letzten story, "Descendit...", hab' ich ich etwas über 4 Monate geschrieben (trotz Semesterferien, in denen ich weder in Urlaub noch arbeiten war). Ideensammeln, Anfang finden, weitere Ideen sammeln, ausformulieren, neuen Anfang finden, Titel ändern, Konzept ändern, neuen Anfang finden, etc. pp.
Freilich hab' ich nicht jeden Tag dran gehockt, sonst würd' ich bei dem konfusen Zeug einigermaßen wahnsinnig werden. Außerdem bin ich stinkfaul :)

Außerdem arbeite ich grundsätzlich nicht absatzweise, wie das bei so ziemlich allen Unterhaltungsautoren der Fall ist, sondern eher wortweise. Muß alles stimmen. Manchmal sitze ich 10 Minuten vor'm PC, nur um das passende Wort zu finden. Außerdem muß die Atmosphäre stimmen, der Leser muß gefesselt und bewegt, nicht aber unterhalten werden, die Satzmelodie muß stimmen, blabla...
Für längere Geschichten brauche ich deshalb nicht unter einem Monat. Für die ganz kurzen, so ein bis zwei DinA4 Seiten nutze ich meine seltenen Schreibflashs (in Verbindung mit der Überwindung meiner chronischen Faulheit). Dann dauert das ganze mehrere Stunden, etwa so 'nen halben Tag. Naja, für eine Seite auch nicht grad flott :)

Ich schreibe deswegen auch ganz gern Gedichte, die gehen schneller!

 

Interessant, die extremen Unterschiede zu sehen.

Hätte nicht gedacht, dass die Schreibdauer der einzelnen Autoren für eine Geschichte wirklich zwischen 20 Minuten und 4 Monaten beträgt...

 

Hm, an sich brauche ich für eine Kurzgeschichte einen Tag. Aber die Idee dazu kommt mir oft schon Wochen vorher, ich mache mir zwar nciht unbedingt Notizen aber bastele in Gedanken bei Gelegenheit daran herum und wenn ich dann spontan das Gefühl habe sie umsetzen zu können schreib ich ein, zwei Stunden drauflos. Dann nochmal ein bis zwei Stunden Korrektur (muss nicht am gleichen Tag passieren) und dann wird sie hier reingestellt. :D
... und dann kommen die Kritiken und die weiteren Korrekturen folgen ... und folgen .... und folgen ... :D

 

Hätte nicht gedacht, dass die Schreibdauer der einzelnen Autoren für eine Geschichte wirklich zwischen 20 Minuten und 4 Monaten beträgt...
Das kann ich locker toppen, Michael. "Das dreizehnte Kapitel" ist vor knapp zwei Jahren entstanden, und jetzt schreibe ich gerade an einer Überarbeitung. Und wer weiß, wann die Endfassung fertig sein wird??
Außerdem bin ich stinkfaul
Tja, das ist natürlich auch so ein Problem (das ich allzu gut kenne :D). Aber ab und zu muss man halt den inneren Schweinestall ... äh, -hund, überwinden.

 

@ criss:
Ist natürlich auch Ansichtssache.
Die Idee zu "Identität" z. B. hatte ich vor zwei Jahren. Letztes Jahr habe ich sie ausgearbeitet, dann lag die halbfertige Geschichte lange Zeit auf Eis und heuer im Juni hab' ich die Story neu ausgegraben und innerhalb einer Woche zu Ende geschrieben. Einen Monat später ist die nochmals überarbeitete Version entstanden.
Es kommt eben auch drauf an, ob man permanent über eine Story drüber bleibt und weiterschreibt oder ob man zwischendurch eine längere Pause einlegt.

 

@criss:

Ich stimme Michael voll und ganz zu. Um das krasseste Beispiel zu wählen: "Pauke Pauke!" wurde vor mehr als zwanzig Jahren gezündet. Die Idee spukte permanent in meinem Kopf herum, wollte aber keine rechten Formen annehmen. Als es dann zum zweiten Mal zündete, gab es kein Halten mehr. Dennoch hat es ca. drei Wochen gedauert, bis ich die fertige Geschichte gepostet habe.

 

Mein Rekord - eben hab ich eine in 10 Minuten geschrieben. Sie ist auch dementsprechend kurz. :D
(... und wehe, jemand ergänzt: "Auch dementsprechend schlecht..." :D)

 

Geschichten reifen in meinem Kopf erst einige Tage, dann bringe ich erste Gedanken zu Papier, d. h. Datei. Manchmal gerate ich dann in einen Schreibfluss, manchmal läuft es schleppend. Um mal meine beiden Extremfälle zu nennen:
"Gefesselt und frei" (SE) in einigen Tagen,
(für "Hier" (SE) hab ich keine halbe Stunde gebraucht, aber die Story ist auch sehr kurz. "Gefesselt und frei" nenne ich wegen des Zeit/Länge-Quotienten.)
"Der böse Bart" (SE) etwa ein Jahr oder auch deutlich mehr. Weiß nicht mehr, hat aber ewig gedauert.

An "Gerede" (SE) hab ich auch recht lange gefeilt, obwohl die Story eher kurz ist.

 

Hallo,

ich schreibe 20-60 min. dann ist sie fertig. Meine surreale allerdings nicht!

Dann brauche ich noch 1 Stunde für die Korrektur.

Die erste Idee ist bei mir das Ende. Oftmals ist alles plötzlich da. Eine ganz banale Alltagssituation löst es aus.

ciao Arche

 
Zuletzt bearbeitet:

@ Ginny-Rose:

Mein Rekord - eben hab ich eine in 10 Minuten geschrieben. Sie ist auch dementsprechend kurz.
(... und wehe, jemand ergänzt: "Auch dementsprechend schlecht..." )
Hab' "Partystimmung" gerade gelesen. War richtig fies, aber irgendwie gelungen! :D
Kritik folgt noch.

Grüße - Michael :)

 

@Michael ... Und gearde wollte ich hier schreiben dass ich gemerkt hab dass das mit den 10 Minuten keine so gute Idee war ... :D
Auf ne Kritik freu ich mich, gab bisher schon interessante Interpreationen. :D

 

Da ich in der Regel mehrere Erzählungen am Wickel habe, braucht es auch seine Zeit, bis ich mal endlich eine beendet habe. Erst in Zeiten von Kurzgeschichten.de habe ich versucht, die Geschichten möglichst schnell fertig zu bekommen, was der Qualität m.E. ziemlich geschadet hat, schluderig und so.

Es gab Zeiten, da habe ich für Erzählungen schon mal ein halbes Jahr gebraucht. Meine erste ernsthafte "Der Weg eines alten Mannes" etwa habe ich beim Busfahren (damals hatte ich eine Phase, in der ich viel Bus fahren musste) ersonnen und immer wieder verworfen, neu entwickelt und wieder verworfen, bis ich sie relativ schnell zu Papier gebracht und nach dem Korrekturlesen nie wieder angesehen habe. Der ganze Vogang hat tatsächlich fast ein halbes Jahr gedauert. Ich habe jetzt wieder eine längere Erzählung am Wickel, die habe ich 1998 begonnen und zeitweise auf den Müll befördert, habe sie weitergeschrieben und wieder verbannt. Ich denke nach dem jetzigen Reaktivieren werde ich sie wohl beenden.
Aber wie gesagt, ich habe noch mehrere Eisen im Feuer.

Wenn ich nicht so grottig faul wäre, würde es mir vermutlich auch gelingen, eine Erzählung innerhalb einer oder zwei Wochen zu beenden.

Soweit und viele Grüße!

 

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