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Wie Liebe sein kann

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21.02.2002
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Wie Liebe sein kann

1.

Ihr Herz schlug bis zum Hals und sie atmete tief durch als sie die lichtdurchflutete Passage betrat. Unsicher lenkte sie ihren Kopf bewusst vom Boden zurück nach oben und nach dem tristen Spaziergang zwischen grauen Betonwänden unter wolkenverhangenem Himmel blendete sie das Licht der Halogenleuchten. Sie zwang sich, die Menschen die ihr entgegen kamen verstohlen zu mustern. War er unter ihnen? Langsam schritt sie voran. Keine Hoffnungen machen, nicht wieder enttäuschen lassen, einfach einen netten Menschen kennen lernen, ruhig bleiben, keine Panik. Eine Beziehung und die Erfüllung ihrer Träume würde das sowieso nicht werden und überhaupt, warum hatte sie sich nur darauf eingelassen hierher zu kommen? Sicher ist er gar nicht da oder hässlich oder er würde bloß eine Affäre wollen. Was wäre denn, wenn er nur eine Affäre wollen würde und doch da und auch gar nicht so hässlich wäre? Nein, das würde ihr früher oder später nur wieder wehtun, davon hatte sie doch genug gehabt im letzten halben Jahr. Doch das hier, das wäre doch kein Weg dazu, dass sich jemand in sie verlieben würde. Oder doch?
Sie atmete tief durch, schüttelte die Gedanken hinfort und ordnete sich – ihre Haare, ihr Dekolleté, strich ihre Wangen hinunter um Make-up-Ränder zu verwischen und rieb den Schweiß, der sich auf ihren Handflächen gebildet hatte, sorgfältig an ihrer Hose ab.

Sie kam dem Treffpunkt näher und näher. Schritt um Schritt. Die Menschenmenge lichtete sich. Da wo es trappelte, raschelte und redete, da musste er sich verborgen haben. Und tatsächlich: dort, inmitten abgehetzter Großstädter, Juppies, Studenten, Hausfrauen, Pärchen, dort stand er: anziehend, schwarz, präsent. Und er passte überhaupt nicht in dieses Bild des feierabendlichen Großstadttreibens.
Passte er in ihr Bild? M wollte vorurteilsfrei sein, nicht vergleichen mit irgendwelchen Wunschvorstellungen, nicht vergleichen mit seinem Profilbild oder den vielen anderen Profilbildern von Männern die sie angeklickt, denen sie vielleicht geschrieben oder mit denen sie sich getroffen hatte.
Ein Lächeln auflegen und abwarten sagte sie sich, trat auf ihn zu und eine Welle von unsicherheit überkam sie. Im Moment als sie ihn sah, das Handy am Ohr und sie nahezu garnicht beachtend, wäre sie am liebsten wieder umgekehrt oder weitergelaufen. Ich bin's garnicht wirklich.
Doch dann kam er ihr einen winzigen Schritt entgegen. Er steckte das Mopbiltelefon weg und sein finsteres Gesicht wandelte sich. Ein freundliches aber geradezu schüchternes Lächeln ließ sie unweigerlich aufatmen. Dann begrüßte er sie und die ersten Worte, die durch seine Lippen drangen, klangen angenehm. Seine Stimme war tief, freundlich und sinnlich. Sie ließ M etwas erschauern. Sie war auf vieles vorbereitet, vor allem auf einen starken Regiolekt. Doch er hatte keinen. Die Art wie er sprach, die Melodie seiner Worte, das alles rief in ihr eine Erleichterung hervor. Denn das, das passte in ihr Bild.
Eine rauchen, Einkaufen, Eine rauchen, Kino. Bis auf Rauchen sehr nett. Sie wollte keinen Raucher. Erst recht nicht küssen. Doch ums Küssen ging es doch heute noch nicht. Würde es zwischen ihnen überhaupt irgendwann um einen Kuss gehen?
Es war in Ordnung mit ihm abseits des geschäftigen Treibens auf einem Platz abseits der Passage zu stehen. Beobachten, Reden, Lachen, Gemeinsamkeiten suchen und finden, sich näher kommen. Mit der Zeit war ihre anfängliche Befangenheit fast verschwunden. Nur sein Aussehen passte irgendwie nicht in das Bild. In ihr Bild vielleicht, aber nicht in das Bild hier. Und trotzdem fühlte sie dass er anders war als alle Männer die sie bisher so genau betrachtet hatte. Er passte in ihr Bild, doch er definierte es neu. Er war überraschend anders.
Er war ein bisschen kleiner als erwartet, sah dafür stämmiger aus. Später bemerkte sie sein breites Kreuz, den muskulösen Rücken und den attraktiven kleinen Hintern. Er trug eine dunkle Cargo und Springer, ein schwarzes Shirt und eine auf den ersten Blick furchtbar altmodische, graue, abgenutzte Bikerjacke, viel zu breit, dann diese Fransen und der Schnitt! M wusste wie alt er war. Diese Jacke verfälschte die Fakten um zehn Jahre. Und in ihrem Alter vertrug sie keinen Mann der vierundzwanzig Jahre älter aussah als sie. Ihr reichte ihr natürliches Interesse für solche, die gerade zu jung waren um ihre Väter sein zu können. Dreizehn Jahre Altersunterschied sollten reichen.
Als sie so dastanden und schwatzten - wobei „schwatzen“ ein Wort war das nur er sagte, das er liebevoll sagte und das ihn unheimlich niedlich machte - lenkte sie ihren Blick bewusst auf die vielen Details in seinem Gesicht.
Im Gedanken musterte sie das Profilfoto welches sie so oft betrachtet hatte, bevor sie ihn traf. Darauf, in einem Sepia-.Farbton, ein unheimlich cooler, rauchender Typ. Sein Gesicht war umgeben von dunklem Haar, Bartstoppeln zeichneten sich deutlich ab, er hatte Koteletten, und breite Augenbrauen. Seine Augen waren recht klein und seine Lider wulstig. Er hatte eine schöne, makellose Nase, nur der Ring an seinem rechten Nasenflügel war zu groß. Dafür waren seine Lippen sinnlich geschwungen und die Hand, die seinen Kopf abstützte und den Rest der selbst-gedrehten Zigarette hielt, welche den oberen Bildrand vernebelte, war schön. Der Typ auf dem Foto war cool, unnahbar, wirkte gelangweilt oder melancholisch und doch so sexy und anziehend, so interessant. Der Mann der vor ihr stand wirkte ebenso männlich, derselbe Bart, dieselben dunklen Augen, die Mimik und Gestik, die sie bisher nicht kannte und auch das Grau seiner Schläfen zogen sie erstmals an, obwohl sie auf den ersten Blick nicht gedacht hatte diesen Zausel derart attraktiv zu finden.
Sie empfand eine Faszination für diesen Mann, er wirkte nahezu rau und ihre Fantasie spielte Szenen in ihrem Kopf ab, in denen er sie dominierte, packte, gegen eine Wand drückte, ihr mit seiner tiefen Stimme schmutzige Dinge zuflüsterte, sie küsste, mit seinem Bart ihre Haut reizte, seine Lippen wild auf ihre presste und sie trotzdem zärtlich begehrte.
Sie schüttelte die Gedanken ab und beobachtete weiter. Der Spieß in seinem Ohrläppchen passte nicht zu ihm. Er war aus Holz, ja, und doch waren es eher die vielen feinen Locken in seinem Haar, die sein Inneres näher beschreiben konnten. Er überraschte sie. Das Sanfte an ihm erstaunte sie, ebenso wie sein Charme und sein Witz. Und auch seine ruhige und abgeklärte Art überraschten sie, ebenso wie die lebendigen Geschichten untermalt durch Blicke aus diesen leuchtenden Augen.

Als sie im Kino neben ihm Platz nahm, war er schon ein guter Bekannter. Sie hatten Erwartungen abgesteckt, wurden entspannter und erste Berührungen waren nicht einmal unangenehm. Es war unheimlich komisch, sie führten eine Diskussion über den Film, wie schlecht er sein könnte oder wie grandios und dann redeten sie über die männliche Konkurrenz auf der Leinwand. Es war schön für sie mit ihm zu lachen. Und plötzlich, plötzlich und unverhofft aus dem Lachen heraus, kam der Spruch, der ihr Herz erwärmte, kurz zum Hüpfen brachte, ihn zum Objekt machte, welches auf ganzer Linie interessant zu sein schien. Er wurde zum heimlichen Verbündeten in diesem Saal hier und in der Welt, sie wusste nicht warum.
„Irgendwas is’ ja immer“.
Nur sie beide, sie wusste wirklich nicht warum. Doch da war er. Mit dieser Melodie in seiner Stimme die so leichtfertig war. Mit dem Ausatmen danach, gespielter Resignation, mit den erwartungsvollen Augen. Sie beide gegen die Welt. Wieso gerade in diesem Moment? Warum gerade dieser Satz? Egal wieso und warum, mit diesen Worten wurde aus einem recht geplantem und gezwungenem Kennenlernen ein Date, ein umeinander Werben, ein Vorstellen und Weiterdenken, eine sprichwörtliche Verabredung, sie beide gegen die Welt.

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2.

Das zweite Date: zwei gute Bekannte begegnen sich wieder. Er ergreift die Initiative, lernt ihre unentschlossene Seite kennen, sie lässt sich fallen. Er führt sie aus in ein nettes Restaurant, sie vertraut ihm, lernt seinen Geschmack und seinen Stil besser kennen. Nach dem Auseinandergehen beim letzten Mal – er brachte sie zum Bahnhof nachdem sie Bier in einer dunklen Kneipe getrunken hatten und sich immer näher gekommen waren - fand sie ihn interessanter denn je. Heute waren nur die ersten paar Minuten fremd, sie kamen zusammen und das nicht mehr nur räumlich.
Nach dem Essen war jegliche Scheu verschwunden. Sie überfraß sich furchtbar, es wurde viel gelacht. Sie hörte auf damit, ihn beeindrucken zu wollen, ließ sich fallen und war so wie sie sich fühlte – sie selbst zusammen mit einem Freund.
Als sie in der Spelunke ankamen, der sie so einige unvergessliche Nächte zu verdanken hatte, sollte es nur ein Absacker werden. Der Abend sollte gar nicht so lang werden und doch fand sie sich Stunden später mit ihm auf dem Hof wieder. Ein Paar stritt, Tränen flossen, doch zwischen M und ihrem Partner, für diesen und dem letzten schönen Abend, knüpften sich immer mehr zarte Bande. Man sprach über Privates, Vergangenheit, Sex. Sie wollte herausfinden was eine Frau an seiner Seite erwarten würde. Eine lose Bindung mit viel Sex? Hatte sie schon gehabt, suchte sie nicht. Erwartungsdruck aufgrund sexueller Vorlieben, eine Art Rollenspiel statt Intimität? Sie wollte ihn nicht als Lehrer sehen, wollte gleichberechtigt sein. Die Diskussion bei Bier und Zigarette taten gut. Sie spielten in all diesen Belangen, über die sie lang gegrübelt hatte, in einem Team. Gleichberechtigt. Sie hinterfragte ihn und hielt sich doch bedeckt. Wollte sie ihn haben? Sie dachte schon. Insgeheim. Wollte er sie haben? Auch das dachte sie. Sie konnte sich etwas entspannen, sich wieder einen Hauch sicherer fühlen. Er war kein Mann der sie besitzen oder benutzen wollte, kein Mann der wirkte als wolle er nur spielen, sondern ein Mann der vielleicht eine Frau wollte um sich selbst zu finden, um sie auf seine Augenhöhe heben zu können, um sich in ihr zu verlieren.
Und das taten sie immer öfter. Sich betrachten und analysieren. Zuneigung zeigen.

Wieder ging ein schöner Abend vorbei. Er setzte sie in ein Taxi und schrieb ihr am nächsten Tag. Sie wollte ihrer Freundin erzählen wie es war und er brannte darauf zu wissen was M wohl berichtete. Hatte er einen guten Eindruck hinterlassen? Tatsächlich schwärmte sie ein wenig von ihm. M war vorsichtig optimistisch, vielleicht hatte sie diesmal wirklich Glück. Und sie hatte jemanden gefunden von dem sie meinte, er teile ihre Begeisterung. Vielleicht, unter Umständen, eventuell. Ein ehemals Fremder, ein Biker, auf keinen Fall der perfekte Schwiegersohn, und doch ein Mann voller Ziele und Träume, der sich darzustellen wusste, der sympathisch wirkte, der ihr seine Welt zeigen wollte. Doch würde sie sich wieder finden in dieser, seiner Welt!? Noch war ihr das alles so fremd. Und noch wäre er eine Art Lehrer.
‚How to become a bikers girl in the next four weeks – Crash-Kurs für Einsteiger’. Wollte sie dieses Kapitel lesen? Ihr Herz sagte ja, ihr Kopf vorerst nein. Sie hatte gewisse Berührungsängste mit dieser Szene, dabei war sie ihrer gar nicht so fremd. Doch seine Geschichten von durchzechten Bikertreffen, Abstürze auf Männerabenden und in Kneipen – das waren Dinge die sie abschreckten. Doch war sie selbst wirklich anders? Festivals, Partys, Mallorca-Urlaube, was dachte er wohl über sie? Trotz allem fühlte sie sich zu alt für einen scheinbar jung-gebliebenen Mittdreißiger der nicht erwachsen werden wollte. Sie hielt sich selbst für zu reif und ihn zu alt für jemanden, der sich immer wieder selbst beweisen musste und im schlechtesten Fall nicht mehr vom Leben erwartete, als immer ein kaltes Bier in der Hand, ab und an einen Joint und um sich rum ewig trunkige Kumpels. Sie suchte was Ernstes und hoffte nur dass ihr erster Eindruck sie nicht täuschte und dass sie herausfinden würde, wie er wirklich war noch bevor sie ihn zu sehr mögen würde.

M verwarf ihre Gedanken vorerst und wollte alles auf sich zukommen lassen. Sie wollte ihn auf sich zukommen lassen. Vielleicht wollte sie ihn auch in ihr Herz kommen lassen. Hauptsache nicht nur in ihr Bett. Sie hatte ihm bewusst ihre Unentschlossenheit gezeigt und hoffte dass er dieses Signal erkennen würde. Er müsse den ersten Schritt machen, sie wollte sich nicht die Finger verbrennen. Hatte Wünsche aber auch Ängste und hinzu kam dass sie gewissermaßen auch jemanden hatte. Jemanden der trotzdem nicht zählte. Er galt einfach nicht. Er galt nicht in ihrer Welt weil er dort auch gar keine Geltung haben wollte und auch nicht bekommen sollte. Trotzdem war er jemand, mit dem etwas nicht beendet war. Und jetzt, jetzt war es an der Zeit dazu dies zu beenden, dessen war sie sich sicherer denn je.

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3.

Drei Wochen, drei weitere Dates, viele Tränen und doch auch viele glückliche Momente später waren sie ein Paar. Auf das Ende eines Kapitels folgte das nächste.
M hatte mit jemand anderes noch ein paar Worte wechseön müssen. Jemand hatte ihr seine Liebe gestanden doch sie wusste, dass dieses Geständnis zu spät und sie sich sicher war. Denn auf der einen Seite war jemand der viel zu spät registrierte was er an ihr hatte und auf der anderen er, der es vielleicht von Anfang an zu wissen schien. Der Mann der drei weiteren Dates. Der Mann wegen dem sie keine Tränen vergoss. Der Mann der glücklichen Momente. Ihr Mann.
M war sich nicht sicher warum er sich so um sie bemühte. Er war toll, schüchtern und fordernd, liebevoll und kumpelhaft, sanft und rau. Beim ersten Mal als sie mit ihm das Bett teilte, kam sie sich unglaublich unbeholfen vor. Sie trug ein Shirt und ihren String und hatte Angst dass er ihre welligen Oberschenkel oder den breiten Hintern sehen würde. Sie wollte sich nicht verstellen doch gefallen wollte sie ihm. Sie zog sich im Sitzen an und aus. Beim Einschlafen drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm und hoffte er würde sich an sie schmiegen. Sie bot sich ihm an und traute sich nicht die Initiative zu ergreifen. Hoffentlich tat er es. Und wie ein starker Beschützer legte er seinen Arm um sie. Sie zog anfangs den Bauch ein, aus Angst, er würde ihre kleinen Speckfalten umgreifen, doch irgendwann entspannte sie sich und ließ ihn zärtlich ihre Hüfte streicheln. Sie war aufgeregt und vielleicht auch erregt, doch sie hatten etwas getrunken und so sollte an diesem Abend nicht mehr passieren. Immerhin hatten sie sich doch vorsichtig angenähert bis jetzt. Das erste Händchenhalten auf der dunklen Treppe: es fühlte sich toll an und auch als die Gefahr des Stürzens gebannt war wollte sie ihn nicht mehr loslassen. Am Abend hatte er dann noch versucht sie zu küssen und sie wehrte ihn nur ein wenig ab. Es war doch so eine merkwürdige Situation. Beide Männer waren da an diesem Abend, beide versuchten sie zu küssen. M wäre am liebsten weggerannt. Das war doch auch gar nicht sie, die draußen die Nähe wiederfand, die sie vermisste wenn er nicht da war und die auf der anderen Seite drinnen umgarnt wurde von jemandem der entweder die Entwicklung vor den Türen ignorierte oder nicht sehen wollte. So viel Aufmerksamkeit war ihr zu viel. Sie wusste nicht ob sie bereit war sich vollständig auf etwas Neues und festes einzulassen. Wahrscheinlich hatte sie einfach Angst dass alles was jetzt so einfach erschien dann komplizierter wurde. Doch war es im Moment so einfach?
Im Bett mit ihm dachte sie nicht mehr darüber nach. Die beiden redeten zumindest darüber, es langsam angehen zu lassen. Es sollte nicht so passieren, nicht so angetrunken und verwirrt, nicht bei der erstbesten Gelegenheit. Sie schliefen Arm in Arm ein und das Gefühl war toll.

Am nächsten Morgen war M lächelnd aufgewacht. Im Gedanken seine Worte, es wäre fies wenn sie vor ihm liege. Und sie hatte seine Lust gespürt und es genossen. In ihren Träumen waren sie weiter gegangen. Die Spannung zwischen ihnen war abenteuerlich, noch ein wenig wollte sie sie bewahren. Als sie sich umgedreht hatte an diesem Morgen, lächelte er sie an. Die Welt war wieder in Ordnung. Ihre Welt fühlte sich gut an. Sie hatte sich entschieden. Hätte sie mit ihm geschlafen, wäre es für einen weiteren Mann so einfach gewesen, vielleicht hätte sie dann nie gemerkt dass sie ihm wirklich wichtig war und es hier nicht um ein Spiel ging. Es war kein Ausprobieren, es war ein aneinander Annähern.

Das Date danach war nicht wieder in dieser Spelunke und trotzdem waren sie wieder nicht allein. Auch der Andere war da und blieb hartnäckig, doch wieder ging M mit ihrem Mann nach Hause. An diesem Abend würde es offiziell sein, doch das wussten die Beiden nicht als sie wie Teenager in der Szenedisko rumturtelten. Sie knutschten wie verliebte Vierzehnjährige und hielten Händchen wann immer es ging. Und in der Nacht war es nicht nur fieses Aneinanderkuscheln. In dieser Nacht war es nicht Shirt und String. In dieser Nacht war es Haut auf Haut, Mund auf Mund, Kuss um Kuss. In dieser Nacht wurde aus den verliebten Teenagern ein verliebtes Paar. Eine Beziehung war herangewachsen. Der letzte Schritt wurde getan. Der Sex war toll und sie wusste dass er noch toller werden würde. Sein Schweiß auf ihrem Körper, seine Haare in ihrem Mund, seine Hände auf ihrer Haut, das alles fühlte sich an als sei es nie anders gewesen. Und doch war es so aufregend. Sie konnten dabei miteinander reden. Sie konnten lachen und dann wieder vor Leidenschaft vergehen. Sie beide zusammen gegen die Welt.

Das nächste Date war kein Date mehr. Bei der nächsten Gelegenheit kamen sie als Paar und auch der andere erfuhr es. An diesem Abend ging das junge Liebespaar getrennt aus der Spelunke und der Andere und M redeten die halbe Nacht. Weinend schlief sie ein. Hatte sie in dem anderen einen Freund verloren? Hatte sie sich richtig entschieden? Eigentlich gab es ja keinen Zweifel aber es tat weh einen vermeintlichen Freund so leiden zu sehen. Sie hatte irgendwann mal gewollt, dass dieser Andere sich in sie verlieben würde und nun wollte sie dass er es doch bloß nie getan hätte. Sie fühlte sich furchtbar, hatte sie sich doch gewünscht dass jemand um sie kämpfte und nun kämpfte sie dagegen an. Erst als ihr Liebster am Morgen zu ihr ins Bett stieg und sie weckte, beruhigte sich ihr Gemüt. Angsterfüllt erzählte sie ihm die ganze Wahrheit. Dass da mehr gewesen sei als Freundschaft und irgendwie in der letzten Nacht alles eskaliert war. Dass sie im Regen nach Hause gelaufen war und geweint hatte. Dass ihr Kopf so leer war und schmerzte und dass erst jetzt, wo er wieder da war, alles wieder gut war. Entgegen ihrer Befürchtung verstand er sie. Oder versuchte es zumindest. Und er war ihr nicht böse. Würde er ihr misstrauen in Zukunft? In Zukunft würde er das aber doch nicht müssen, das fühlte sie. Sie hatte sich doch entschieden und nur weil sie sich entschieden hatte, taten ihr die Begebenheiten der letzten Nacht so weh. Alles war so endgültig wie es in den letzten zwei Jahren nie wieder war. Unumkehrbar. Begriff er das auch? Draußen graute der Morgen bereits und wieder schlief sie in seinen Armen ein. Beschützt und innig. So wie sie es wollte. So wie sie es sich lange Zeit gewünscht hatte. Sie schlief ein in den Armen ihres Mann, in den Armen von ihrem neuen Freund. Es klang so kitschig und so fühlte sich das Turteln und Knutschen auch an. Und wie in einer Liebesschnulze schien es jedoch auch nach der letzten Nacht ein Happy End zu geben. Nur dass diese Schnulze nicht nach dem Abspann enden sollte.

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4.

Ein halbes jahr später. Wieder eine Wohnungsbesichtigung. Vielleicht ist es diesmal das richtige? M freute sich jedes Mal von neuem. Nachdem der erste Traum von den gemeinsamen vier Wänden, dem gemeinsamen Neuanfang und der gemeinsamen Zukunft zerplatzen musste, packten sie es wieder an. Balkon, zwei Räume hier, und hier das Schlafzimmer, da rumlümmeln auf dem Balkon. Sie blickten sich immer noch an wie vor einem halben Jahr. Sahen sich tief in die Augen und machten Späße. Jeder sah dass sie glücklich waren. Und immer noch waren sie ein Team. Nach sechs Monaten.
Mittlerweile wohnen sie zusammen. Der Andere ist ein guter Freund geblieben. Oder geworden? Es hatte sich eben vieles verändert. Jeden Abend nebeneinander einzuschlafen war das größte. Sie wollten sich nicht mehr hergeben. Und die Spuren auf diesem Weg?
Es hatte das erste „Ich liebe dich“ gegeben.
„Ich liebe dich“ sagte er, als sie gar nicht damit rechnete. Sie waren zum ersten Mal allein weg. Als Paar aber allein. Auf dieser Reise in die Vergangenheit von Rock und Electro-Musik war niemand der sie treffen wollte. Also gingen sie zusammen hin, turtelten, tanzten, beobachteten und scherzten miteinander. Vergangene Affären wurden ausgewertet. Kleine Eifersüchteleien zugegeben. Und mitten zwischen Bässen, fremden Menschen, Nebel und ehemals schüchternen Liebesbekundungen sagte er es. Einfach so. „Ich liebe dich“. Sie meinte sie hätte sich verhört. Sie hatte Angst er würde es noch mal sagen. Was würde sie sagen? Sie schwieg und nahm ihn in den Arm. Musste sie was sagen? Sie wollte schweigen. Sie war noch nicht soweit. Er war ihr zu wichtig geworden als dass sie sich etwas einreden wollte. In ihr musste ein „Ich liebe dich“ eben wachsen. Auch wenn sie es empfand, sagen wollte sie es nicht. Und er war dankbar. Dankbar für ihre Reaktion. Wie sie ihm sanft den Nacken streichelte und an sich zog. Wie sie ihn küsste und er dabei erleichtert lächelte. Bald später würde sie es auch sagen. Das hoffte er und so war es. Auch sie liebte ihn. Er nahm sie mit zur ersten Bikerparty und an einer Seite zwischen seinen freunden in seiner Welt fühlte sie sich wohl. Mitten zwischen Feuerwerk, Feuertonne und angeheiterter Partystimmung sagte sie es. „Ich liebe dich, liebe dich, liebe dich“. Drei mal. Es musste raus. Es tat gut. Sie wollte nur dass er sie in den Arm nahm. Sie fühlte sich erleichtert und war doch angespannt. Diese drei Worte bedeuteten doch so viel. Doch er liebte sie auch. Das wusste sie, das sagte er. Und so war es.
Doch dann hatte es auch einen Streit gegeben.
Es war nicht dieser Streit um Kleinigkeiten, kein Streit um Prinzipien, vielleicht war es nicht mal ein richtiger Streit. Tränen flossen als er sie bat ihm ihre Liebe auch zu beweisen. Dabei, so meinte sie, tat sie doch alles um ihm zu zeigen dass er der eine war. Sie weinte bitterlich. Würde er nie verstehen dass sie nur ihn liebte? Wie sollte sie denn sein Vertrauen gewinnen? Hatte es doch gelitten? Musste sie Angst darum haben dass alles vorbei war bevor es anfing? Auch er war am Boden zerstört. Nach einer Feier redeten sie über Prinzipien, angetrunken, vielleicht betrunken, liebestrunken. Und trotzdem hätte dieser dumme Streit bitter enden können. Dann wären es doch aber nicht sie gewesen oder? Als sie sich in den Armen lagen und er sie darum bat, fast bettelte sie solle aufhören zu weinen, wurde ihm klar was er angerichtet hatte. Er? Er war der Alkohol, er schuf Verzweiflung und Ängste wo keine hätten sein müssen, er zerstörte einen schönen Abend. Beide gingen aufeinander zu nachdem sie voreinander weggerannt waren. Beschwichtigend Worte. Entschuldigungen. Küsse. Gegenseitiges Festhalten und Einsicht. Am nächsten morgen war wieder alles normal. Sie hatten etwas Intimes geteilt. Sie hatten zum ersten Mal zusammen geweint. Sie hatten eine kleine Krise überwunden. Zusammen. Es tat gut sich so nah zu sein. Und in der Nacht in der die Tränen trocknen mussten spross aus ihnen ein ganz neues Vertrauen und verriet ihm, dass er vielleicht nie wieder an ihrer Liebe zweifeln musste.


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5.
Sie packte Umzugskisten, an diesem Abend nicht nur mit ihrem sondern auch mit seinem Zeug. Küchenausstattung, Tassen mit Liebesbotschaften von verflossenen Liebhaberinnen, Erinnerungsstücke aus seinem Leben vor ihr. Ständig erinnerte sie irgendetwas daran, dass sie ihn, auch wenn es sich so anfühlte, nicht ihr ganzes Leben lang kannte. Sie war bereits über ein halbes Jahr mit ihm zusammen (und immer noch sooo glücklich, wie er gern betonte), wagte das gemeinsame Leben, wagte die gemeinsame Wohnung mit einem Mann der ihr mehr bedeutete als jemals ein Mann ihr bedeutet hatte.
Alle doof außer Papi und Schatz. Er war ihr Eichhörnchenkönig weil sie seine Eichhörnchenkönigin war. Und auch wenn sie es hasste dass die alte Wohnung, seine ehemalige Junggesellenbude, ein Schlachtfeld war und sie zum zwanzigtausendsten Mal Tabakkrümel vom Tisch wischen musste, so war jeder Gram, jeder Gedanke an alles was in dieser Wohnung passiert war bevor sie die Tür betrat, vergessen. Sie fühlte sich wie der glücklichste Mensch wenn er bei ihr war und wenn sie allein war und an ihn dachte fühlte sie trotzdem dass dieses Glück in ihr wohnte und herauszuplatzen drohte weil sie so voll damit war.

Als vor einigen Wochen der Anruf gekommen war, dass sie diese Wohnung bekommen konnten und der Mietvertrag zum Unterschreiben vorlag, war sie so glücklich dass sie Angst hatte vor Freude in Tränen auszubrechen wenn er sie küssen würde nachdem sie sich, den Mietvertrag in der Tasche, in die Arme fallen würden vor der Tür der Maklerin. Natürlich hatte sie damals nicht geweint denn es gab viel zu tun und auch wenn der Mann, der sie jeden Tag ertragen musste von nun an, sie unterstützte bei Nachprüfungen, Arbeit und natürlich der Umzugsplanung, so war jeder Tag aufregend und voll von gemeinsamen Plänen. Und diese Wohnung regte die beiden zum planen und träumen ein.
Bei der Besichtigung fiel ihr zuerst die Fassade des Hauses auf, in dem die Hochparterrenwohnung lag, für die sie sich interessiert hatten. Heißluftballons schwebten darauf in die Luft und eigentlich mochte sie diese kitschigen bunten Dinger nicht obwohl sie etwas symbolisches hatten. Denn eigentlich wollte sie, nicht nur dank dieser Wohnung, fliegen und schweben mit ihm, war im siebenten Himmel und auch wenn sie in einsamen Stunden Angst vor einem Absturz hatte, Angst hatte ihn zu verlieren, so glaubte sie nicht dass irgendetwas dieses Hochgefühl zerstören könnte. Sich an den Händen fassend, betraten sie den Hof, den Hausflur und schließlich die Wohnung. Deckenspots, mediterran angehauchte Badfliesen, ein riesiger Balkon, eine tolle Küche und zwei nahezu gleichgroße Räume – das junge Paar sah sich an und wahrscheinlich spürte die Maklerin dass in dieser Wohnung nicht mehr länger Stille herrschen sollte. Zwar war nicht klar wo nun welches Möbel stehen sollte doch nachdem sie nicht einmal zwanzig Schritte gegangen waren tat sich das Gefühl auf, ein zu Hause gefunden zu haben. Die Wohnungssuche war beendet.

Am nächsten Morgen war sie zeitig wach und wartete wie so oft bis er von der Nachtschicht kam und sich zu ihr kuschelte. Sie genoss es ihn wieder zu riechen, ihn zu spüren und noch mehr genoss sie es dass sie spürte dass er bei ihr auch nach der stressigen Schicht Ruhe fand und bald tief schlief. Nun konnte auch sie noch einmal träumen von ihm. Als sie das nächste Mal die Augen aufschlug blickte sie in seine Augen, startete den Tag mit ihm und freute sich darauf, das gemeinsame Reich zu gestalten. Nur noch wenige Tage trennten Chaos und Ruhepol, gemeinsame Entspannung und Stress, Zukunft und Vergangenheit. Doch was würde danach kommen? Man würde einziehen, jeden Fleck der neuen Wohnung mit Sex erfüllen, im Sommer gemeinsam auf dem Balkon frühstücken, Kochabende unterhalten, Freunde einladen, auf der Couch in der gemütlichen Ecke vor dem Fernseher den Kater kraulen bis dieser genervt abziehen würde und hoffentlich auch den Alltag so meistern wie sie es bis jetzt taten. Sie hatten sich nicht wirklich ernsthaft gestritten bis jetzt, lachten indes viel und an 29 von 30 Tagen im Monat liebte sie jedes Haar an ihm und das musste bedeuten dass sie ihn seeehr liebte. Der fehlende Tag war der, an dem einer von beiden genervt oder übermüdet war, aber sogar an diesem liebte sie ihn an 23 von 24 Stunden, vor allem wenn sie eng angekuschelt einschliefen.
Was würde sich also verändern? Hoffentlich nicht viel.
Sie freute sich darauf, dass mit dem abflauendem Stress und den neuen Eindrücken der Sex wieder Teenager aus ihnen machte. Zwar hatten sie noch Sex, aber nicht mehr so viel oder wild wie noch vor Monaten. Sie machte sich keine Sorgen, es würde wieder wild zur Sache gehen, nur hatte sie zu viel Umzug im Kopf, zu viele Farben in den Synapsen und zuviel Arbeit zwischen den Fingern als dass die Leidenschaft oft in ihr aufglimmte. Sie wusste dass er sich darum sorgte aber mehr als ihn mit Worten beschwichtigen wollte sie nicht. Sie wollte die Leidenschaft spüren sich ihm hingeben zu wollen und nicht um seinetwillen den Alltag verdrängen und den Vamp spielen. Sie war der Vamp, sie lauerte nur auf den perfekten Augenblick. Also war sie es nicht jetzt. Und entgegen seiner Ängste begehrte sie ihn über alle Maßen. Sie wollte dass kein anderer Mann sie verführte, wollte von ihm in der neuen Küche, auf dem neuen Balkon, auf der alten Couch zwischen neuen griechischen Mustern und im neuen Schlafzimmer genommen werden, umgeben von glutroten Wänden und schwitzend als wäre es Sommer. Er müsste sie erobern aber das würde er tun. Bald würde draußen der Schneematsch auf der Straße liegen und ein verliebtes Paar würde hinter dunklen Gardinen Wochenenden im Bett verbringen und sich durch die Kissen wühlend wieder völlig neu erfahren lernen.
Und dann? Wie sah es in ferner Zukunft aus? Der Alltag jetzt war perfekt, doch würden sie zusammen in den Urlaub fahren und würde auch das toll sein? Sie hatte keine Angst vor Veränderungen, doch war ihr vieles in seinem Leben noch fremd. Beide waren getrennt in den Urlaub gefahren bis jetzt, beide hatten keine Kinder haben wollen bis jetzt und beide hatten Jahre vollen Singledaseins genossen. Auch die Vergangenheiten waren grundunterschiedlich. Die Gegenwarten so gleich. Und die Zukunft war hoffentlich nur ein Singular aus Glück.
Auf jeden Fall konnten sie es scheinbar nicht erwarten zusammen in Hotelzimmern eindrucksvolle Urlaubstage zu resümieren, irgendwann zu heiraten und neben einer weiteren Katze und einem Hund irgendwann vielleicht auch ein Baby zu bekommen. Dann würden sie wieder umziehen müssen. Dabei waren sie im Moment mitten im Umzugsstress. Das ganze bald wieder? Nein, da freute sie sich lieber auf die kommenden Wochen und Monate, auf die nächsten Jahre und das Leben mit ihm zu Zweit und irgendwann, irgendwann in einigen Jahren wenn sie endlich beide Arbeit hatten und Geld verdienten und dann hoffentlich das Leben nicht mehr voller Überraschungen war sondern die Überraschungen nur noch das waren, was beide miteinander planten, dann war es vielleicht Zeit einen weiteren Schritt zu wagen. Oder zwei, oder drei. Je nachdem, wie viele Schritte sie im letzten halben Jahr gegangen oder besser gerannt waren und wie lange sie brauchten um sich an die Hand zu nehmen und sich weiter gemeinsam durchs Leben zu führen. Auf jeden Fall war sie sich sicher dass sie nur noch seine Hand an ihrer spüren wollte. Beim nächsten Schritt, in der nächsten leidenschaftlichen Nacht, am nächste Morgen. Ihn an jedem Morgen der noch kommen würde und sie wäre immer das glückliche Mädchen als dass sie sich jetzt fühlte.
"Werden wir irgendwann heiraten?" fragte er und die letzten schlaftrunkenen Blicke trafen sich genau ind er Mitte zwischen seinen Augen und ihren. "Natürlich", antwortete sie schlief auch an diesem Abend ein mit einem Lächeln auf den Lippen und seiner Hand in ihrer und sie wusste dass das Glück ebenso in ihrer Hand lag ab jetzt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo instinct,

das ist ein sehr seltsamer Text. Ich sag jetzt nicht "der Text hat mich ratlos zurueckgelassen" weil sich das immer so anhoert, als sei man vom Text ueberfahren und veletzt auf der Strasse ligen gelassen worden. Ich sage lieber: Der Text macht mich ratlos. Ich weiss nicht, was er will. Die ganze Zeit dachte ich, dass Du auf etwas hinerzaehlst. Dass Du die ganze Kennenlerngeschichte abwickeln musst und das eben auf eher unbunte und berichtende Weise tust, aber dann kommt gar nichts. Es wird von einer unspektakulaeren Liebesgeschichte erzaehlt, ohne dass irgendwas szenisch ausgebaut wird - am ehesten vielleicht das erste Treffen. Es ist vollkommen blutleer. Die Protagonistin heisst M., denkt in konzentrischen Kreisen viel durchschnittliches Zeug, der erste Sex ist "toll" und es gibt nicht einen einzigen Dialog. Dadurch bleibt alles, der erste Streit, der komische "andere" schemenhaft. Die Beschreibung des Geliebten liest sich, wie eine detaillierte Bildbeschreibung. Ich koennte ein Phantombild zeichnen, aber einen emotionalen Zugang bekomme ich zu ihm nicht.
Nochmal: Das ist ein seltsamer Text. Ich habe ein paar stilistische Holperer und Zeichensetzungsfehler gefunden, aber ich will den Text nicht nochmal lesen um sie rauszuschreiben. Es ist nicht der schlechteste Text, den ich hier gelesen habe, aber ich glaube sagen zu koennen, dass es tatsaechlich der langweiligste ist. Und das heisst schon etwas, weil ich echt kein Plotfanatiker bin. Wenn eine langweilige Liebe mir schoen beschrieben wird, bin ich eigentlich schon gluecklich.
Es tut mir leid, dass ich nicht besser beschreiben kann, was bei mir diesen Eindruck erzeugt - erste Rettungsmassnamen waeren, wie gesagt, Taufe der Protagonistin und Dialoge, aber da fehlt noch mehr. Ich bin ganz verwirrt.

liebe Gruesse
feirefiz

Edit: Fuer eine Kurzgeschichte ist es natuerlich auch nicht so ideal die mehrmonatige Entwicklung einer Beziehung chronologisch abzuerzaehlen. Da waere es guenstiger, eine aussagekraeftige Szene huebsch bunt auszumalen und dann kurze Hinweise auf frueher zu geben, um eine Entwicklung darzustellen. Meinetwegen auch zwei Szenen miteinander kontrastieren, aber alles dazwischen so minutioes und berichtend auszuwalzen, ist nicht so spannend.

 

Hallo feirefiz und danke dass du dir für meinen Text Zeit genommen hast.
ich habe überlegt ob ich die Geschichte zur Geschichte aufschreibe um den Leser nicht schnöde dastehen zu lassen aber ich wollte erstmal ins Dunkle führen.

Die Geschichte ist so wie sie ist eine Beschreibung einer realen Beziehung und soll verschenkt werden an "ihn". Dadurch füllt er natürlich mit seinen gedanken eben den fehlenden Kontext den du erwähnt hast. Mit der Veröffentlichung hier ging es mir darum zu erfahren ob der Text an sich stimmig ist, nicht zu viele grammatikalische oder Rechtschreibfehler etc., ich glaube du hast recht, für das breite Publikum ist er nicht geeignet.

Deine Anmerkungen werde ich trotzdem überdenken, auch wenn ich nichts an der Spannung ändern möchte denn ich denke der Mann der ihn lesen wird braucht nicht mehr Worte um aufgewühlt zu werden.

Danke und viele Grüße
M

 

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