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Stil Alleine sieht man immer mehr (Gefühlvolle Schilderung)

Team-Bossy a.D.
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23.02.2005
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Alleine sieht man immer mehr (Gefühlvolle Schilderung)

Tim war froh, auf dem Heimweg endlich alleine zu sein. Den ganzen Morgen mit seinen bescheuerten Klassenkameraden zu verbringen, rang ihm, wie immer, viel Geduld ab. Wie freute er sich auf seinen Kater Piefke, der einfach immer nur da war und nichts von einem wollte, außer ein paar Streicheleinheiten, die er dann mit behaglichem Schnurren kommentierte. Mit ein paar Ausnahmen mochte Tim Tiere lieber als Menschen.

Lehmige, frische Erde in großen und kleinen Klumpen, manche schon wie Fladen breitgetreten, säumten eine längere Strecke hinweg den Gehweg der belebten Einkaufsstraße, die er in sich versunken entlang ging. Einige Schritte weiter saugte eine schmale Baustelleneinfahrt zwischen zwei restaurierten Jugendstilhäusern die Spuren auf.
Seine Schuhe waren lehmverschmiert und zu allem Unmut bemerkte er auch noch, dass ein Schnürsenkel offen war. Er setzte sich auf den niedrigen Mauervorsprung unterhalb des Schaufensters einer chemischen Reinigung. Ein scharfer Geruch, der direkt unter ihm aus dem Kellergitter entwich, kroch seine Nase hoch und ließ ihn herzhaft niesen.

Während er in sein Taschentuch schnäuzte, entdeckte er auf der gegenüberliegenden Straßenseite dicht am Bürgersteig auf einem Autostellplatz eine Katze, die an einem Kanaldeckel herumkratzte. Sie war ein großes Tier mit grauem wuscheligem Angorafell, ganz anders als Piefke, dessen Fell glänzend glatt und fuchsrot war. Es schien so, als würde ihr auffallend buschiger Schwanz mit den Pendelbewegungen den Asphalt fegen, so angespannt wirkte sie. Sie beobachtete etwas, das wohl in eine der Spalten des Deckels verschwunden war. Der Verkehr auf dieser Hauptdurchgangsstraße war beachtlich, so war immer wieder sekundenlang der Blick auf diese Szene durch Fahrzeuge verdeckt.
Tim beobachtete gespannt das Geschehen und vergaß dabei, die Schuhe zu binden.
Lange würde sie nicht mehr vor ihrer Beute ausharren können, das wusste er, denn die Parkplätze in dieser Straße waren sehr begehrt. Er nahm sich vor, abzuwarten und überlegte sich, in welche Richtung sie wohl flüchten würde.

Es dauerte auch nicht lange. Ein Paketdiensttransporter fuhr mit Karacho auf die Lücke zu.
Was ... ? Tim spürte einen Schlag auf Herz und Lungen. Er schnappte nach Luft. Die Katze war wohl zu sehr in ihre Jagd vertieft. Sie entschwand weder nach links noch nach rechts. Er wollte einen warnenden Schrei loslassen, damit sie erschrecken und wegrennen würde. Doch nur ein klägliches, leises Krächzen kam aus seinem Hals. Der Fahrer schien sie nicht zu bemerken und lenkte den Transporter flott in einem Rutsch halbschräg in die Lücke; die Zeit zum korrekten Parken wollte er wohl einsparen.
Welch ein Glück für die Katze, dachte sich Tim, hätte er seinen Lieferwagen ordentlich abgestellt, wäre sie vielleicht unter sein Rad gekommen. Er entspannte sich. Aber nur für kurze Zeit, denn ihr wurde es wohl zu langweilig, noch länger an dem Deckel auszuharren.

Sie wählte nicht den Weg nach links oder rechts, sondern kam direkt auf Tim zu. Starr vor Angst beobachtete er die vielen Autos, die nach der Rotphase der Ampel wieder anfuhren. Ein dicker, dunkelblauer Mercedes beschleunigte rapide und kam mit überhöhter Geschwindigkeit auf die Katze zu. Sie rettete sich auf die andere Fahrbahn. Tim sprang auf und atmete tief aus. Aber die Gefahr war noch nicht vorüber. Ihm war es schlecht vor Angst um das Tier. „Bitte komm heil hier rüber“, flüsterte er vor sich hin, während er am Gehsteigrand unruhig hin und her tippelte. Unaufhörlich knetete er seine Hände. „Komm, das schafft du.“ Sie hatte nun den größten Teil der Straße überquert.

Ein weiteres Auto kam angefahren, so dass Tim ihr nicht helfen konnte. Sie blickte dem Fahrzeug entgegen und rührte sich nicht. „Komm hier rüber“, rief er entsetzt. Wieso starrte sie denn auf das Fahrzeug und flüchtete nicht? Die Frau am Steuer fuhr unvermindert weiter, ihr Blick auf den Rückspiegel gerichtet, zupfte sie an den Haaren herum. Sie konnte so nicht an dem grauen Wuschel vorbeilenken oder die Bremspedale durchdrücken, sondern erfasste die Katze mit der vollen Breite des rechten Vorderreifens.

Tim hörte einen kurzen, schrillen Schrei, hörte Knochen knacken und sah verstört dem Auto hinterher.
„Oh Gott, die Katze!“ rief eine Frau mit hoher Stimme, die plötzlich neben ihm stand. Sie rannte schnurstracks auf die Fahrbahn, ohne auf den nachfolgenden Verkehr zu achten. Die beiden Seiten ihres offenen, langen hellen Mantels wehten wie Fahnen im auffrischenden Wind. Tim kniff die Augen zusammen und drehte sich langsam um. So konnte er die Mieze nicht ansehen, zermalmt und mit Blut durchtränkt. Ein saurer Geruch kam aus seinem Magen hoch, er bekam einen Hustenanfall. Es würgte ihn.
Die Frau sieht aus wie ein Engel, der angeflogen kommt. Sicher kümmert sie sich um sie, dachte Tim, und hastete los, um schnell nach Hause zu Piefke zu kommen.

 

Hallo bernadette,

wie auch Lakitas Text, mangelt es deinem für mein gefühl ein bisschen am Timing in den Sätzen.
Genau kann ich das nicht sagen, weil er für deine Verhältnisse auch etwas wenig ausgearbeitet ist. Viele der Details würdest du bei anderen jedenfalls sofort auch bemerken.
In der Struktur ist es für die Gefühlserzeugung durchaus geschickt, Protagonist und Leser mitfiebern zu lassen.
Dass Tim, wenn auch in dem Trost, jemand anderes hilft, so einfach verschwindet, erscheint mir nicht ganz plausibel. Dazu müsste vielleicht der Gedanke an Piefke dabei interesiver und nicht nur passiv sein. Dann dürfte er aber nicht langsam trotten. Dadurch verschenkst du für mein Gefühl etwas an Emotion.
Details:

Wie freute er sich auf seinen Kater Piefke, der einfach immer nur da war und nichts von einem will, außer ein paar Streicheleinheiten, die er dann mit behaglichem Schnurren kommentierte.
Tempus: wollte
Er mochte mit ein paar Ausnahmen Tiere lieber als Menschen.
Perspektivischer Bezug. So mag der Kater Tiere lieber.
Lehmiger, frische Erde in großen und kleinen Klumpen
Casus: Lehmige
manche schon wie Fladen breitgetreten, säumten schon eine längere Strecke hinweg den Gehweg
Wortwiederholung. Auf das erste "schon" kannst du verzichten.
da sie etwas beobachtete, das wohl in eine der Spalten des Deckels verschwunden war.
würde ich einen eigenen Satz draus machen; Casus: in einer der Spalten.
Was... ?
Was ...?
Tim spürte in sich einen Schlag, der auf das Herz und auf die Lungen prallte.
Verdichten. Tim spürte einen Schlag auf Herz und Lungen.
Starr vor Angst beobachtete er, wie eine Vielzahl von Autos nach der Rotphase der Ampel wieder anfuhren.
Numerus. Bezug liegt auf Vielzahl, also "anfuhr". Eine Möglichkeit wäre auch: Starr vor Angst beobachtete er die vielen Autos, die nach der Rotphase der Ampel wieder anfuhren.
diesem konnte sie ausweichen, indem sie sich auf die andere Fahrbahn rettete.
Passive Perspektive mindert das Gefühl. Ich würde einen eigenen Satz draus machen und nur schreiben: Die Katze sprang auf die andere Fahrbahn.
Tim hörte einen kurzen, schrillen Schrei von ihr, ein Knacken der Knochen und sah verstört dem Auto hinterher, das einfach weiterfuhr.
Zuordnung und Substativierung der Adjektive bremsen Tempo und Gefühl. Tim hörte einen kurzen schrillen Schrei, hörte Knochen knacken und sah verstört dem Auto hinterher.
Wenn es nicht weiterfahren würde, müsste er nicht hinterherschauen. Wortwiederholungen als Stilmittel sind sehr gut zur Emotionserzeugung geeignet.
Ein saurer Geruch kam aus seinem Magen hoch, als er einen Hustenanfall bekam.
würde ich gleichwertig nebeneinander stellen. Ein saurer Geruch kam aus einen Magen hoch, er bekam einen Hustenanfall. Es würgte ihn.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

Genau kann ich das nicht sagen, weil er für deine Verhältnisse auch etwas wenig ausgearbeitet ist. Viele der Details würdest du bei anderen jedenfalls sofort auch bemerken.
Ja, da hast du allerdings recht :Pfeif: Ich hatte erst eine andere Version zur Hälfte geschrieben, an der ich intensiver gearbeitet habe.

Dann meinte ich beim nochmaligen Durchlesen der Vorgaben herauszulesen, dass der Prot die Katze nur zufällig beobachtete und sie vorher nicht kennen darf, denn eine vorherige Beziehung macht das ganze ja "einfacher". Ich hatte mir auch vorgenommen, erst meine fertigzuschreiben (und das noch am WE), bevor ich die anderen lese, damit ich ganz unbefangen an die Schreibarbeit gehe. Tja, so ist es, wenn man sich unnötig unter Druck setzt.

Danke für die Tipps, die werde ich sicher zum größten Teil umsetzen, wenn ich die nächsten Tage wieder Luft habe.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,

die Grundkonstellation die Katze entkommen zu lassen fand ich sehr gut gewählt. So kann der Leser mitfiebern. Allerdings hast du genau dieses auch zu übertrieben, so dass man fast denken konnte: "du blöde Katze, jetzt hast du schon zweimal Glück gehabt, jetzt bleib halt drüben. Es geschieht dir nur Recht, wenn du überfahren wirst."
Ich hätte es bei dem Transporter belassen, dann hätte es besser gewirkt. So fällt es mir schwer Mitleid für die Katze zu empfinden, weil sie an ihrem Tod überspitzt gesagt eine gewisse Teilschuld trägt.

Witzig finde ich, dass mein Prot auch Tim heißt. Anscheinend verbindet man kleine Jungs mit diesem Namen.

lg neukerchemer

 
Zuletzt bearbeitet:

Zitat Aufgabenstellung:
Warum ist man von manchen Dingen berührt, von manchen nicht? Wie schafft es ein Autor die Gefühle zu wecken und warum wirkt eine Situation traurig auf mich, während eine eigentlich viel schlimmere Schilderung eines anderen Verfassers bei mir keine Gefühlsregung verursacht?
Hallo bernadette!
Durchaus schilderst du die Situation des Überfahrens schlimm; du lässt die Katze ein paar mal um Haaresbreite entkommen und dann erwischt es sie doch, was du auch in aller Ausführlichkeit beschreibst.
Und trotzdem erreichtest du keine Gefühlsregung bei mir :(

Es kann also nur am Stil liegen. Nehmen wir einmal folgenden Absatz:

Lehmige, frische Erde in großen und kleinen Klumpen, manche schon wie Fladen breitgetreten, säumten eine längere Strecke hinweg den Gehweg der belebten Einkaufsstraße, die er in sich versunken entlang ging. Einige Schritte weiter saugte eine schmale Baustelleneinfahrt zwischen zwei restaurierten Jugendstilhäusern die Spuren auf.
Seine Schuhe waren lehmverschmiert und zu allem Unmut bemerkte er auch noch, dass ein Schnürsenkel offen war. Er setzte sich auf den niedrigen Mauervorsprung unterhalb des Schaufensters einer chemischen Reinigung. Ein scharfer Geruch, der direkt unter ihm aus dem Kellergitter entwich, kroch seine Nase hoch und ließ ihn herzhaft niesen.
Reine Betrachtung. Sicherlich ist so etwas gut, um z.B. die Lokation in einer längeren Geschichte darzustellen, um aber Gefühle beim Leser hervorzurufen, nicht geeignet.
Versuche doch, diese Beobachtungen aus der Sicht von Tim vorzunehmen. Wie wirkt das Ganze auf ihn? Warum fällt es ihm überhaupt auf?
Mir fallen Dreckspuren auf Straßen nicht mehr auf, interessieren mich also auch nicht. Fazit: Sie erzeugen keine Gefühle, bringen mir auch den Prot nicht näher.
Allein in diesem Abschnitt beschreibst du sehr viele Details, aber sind sie für das Ziel deiner Geschichte von Bedeutung? Interessiert mich als Leser, ob Tim vor einer chemischen Reinigung sitzt oder vor einem Schuhgeschäft?

Tim beobachtete gespannt das Geschehen und vergaß dabei, die Schuhe zu binden.
Im nächsten Abschnitt stellst du uns die Katze vor. Was ist an ihr so interessant, dass du oben zitierten Satz erwähnst. Es ist doch lediglich eine Katze auf einer belebten Einkaufsstraße, die nach etwas in einem Gulli greift.
Zeige mir doch, was Tim empfindet, warum ihn dieses Szenario so interessiert?
Stattdessen beschreibst du wieder sehr viel und verlangst vom Leser, dass er ebenso wie Tim die Situation spannend finden soll.

Worauf ich hinaus will, ist: Wenn ich als Leser Tims Handeln nachvollziehen kann, dann kann ich auch Gefühle entwickeln (aber, wem erzähl ich das?:D ).

Du bringst mir Tim leider nicht nahe, von daher ist mir deine doch recht brutale Darstellung des Überfahrens auch egal.
Entschuldige bitte diesen Verriss, ist nur ein Erklärungsversuch für mein Nichtempfinden ... :shy:

Trotzdem einen lieben Gruß! Salem

 

Hy. Im letzten Absatz hast du einmal "Tom" statt "Tim" geschrieben. Ansonsten... die Beschreibung des Ortes, gleich am Anfang, war gut gelungen. Da muss ich Salem widersprechen. Nur... vielleicht ließe sich die Szene, wo die Katze über die Straße geht, etwas weiter dramatisieren? Nun, LG

 

Hallo Salem,


Reine Betrachtung. Sicherlich ist so etwas gut, um z.B. die Lokation in einer längeren Geschichte darzustellen, um aber Gefühle beim Leser hervorzurufen, nicht geeignet.

Zu beschreiben sind der Junge, die Umgebung, der Tod der Katze und des Jungen Gefühle

Vielleicht hänge ich zu wortwörtlich an der Aufgabenstellung?
Versuche doch, diese Beobachtungen aus der Sicht von Tim vorzunehmen.
Das ist ein guter Tipp.

Interessiert mich als Leser, ob Tim vor einer chemischen Reinigung sitzt oder vor einem Schuhgeschäft?
Na, die chemische Reinigung hat ihn zum Naseputzen gebracht und deshalb nur hat er die Katze gesehen :D

Es ist doch lediglich eine Katze auf einer belebten Einkaufsstraße, die nach etwas in einem Gulli greift.
Zeige mir doch, was Tim empfindet, warum ihn dieses Szenario so interessiert?
Na, da bist du aber hart mit mir im Gericht ;). Ich finde schon, dass ich durch Piefke klarmache, dass Tim Katzen gerne mag. Dann interessiert man sich auch für andere Katzen, was die so machen, wie dich sich von der eigenen unterscheiden.
Entschuldige bitte diesen Verriss, ist nur ein Erklärungsversuch für mein Nichtempfinden
Ich fühle mich nicht verrissen. Im Gegenteil, du hast mir ja einige Dinge nahegelegt, die ich mir gerne durch den Kopf gehen lasse. Mal sehen, was sich am Text dadurch ändert.
Dank dir für deine Mühe.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Antti1,

Im letzten Absatz hast du einmal "Tom" statt "Tim" geschrieben.
Tatsächlich. Danke für den Hinweis.
Ansonsten... die Beschreibung des Ortes, gleich am Anfang, war gut gelungen.
Tja, so sieht das jeder anders :Pfeif:

Nur... vielleicht ließe sich die Szene, wo die Katze über die Straße geht, etwas weiter dramatisieren?
Wenn das so einfach wäre, ohne langweilig zu werden oder sich zu wiederholen :shy:

Danke für deinen Kommentar.
Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,

eine Geschichte, die ich drei Mal las. Aus irgendwelchen Gründen fand' ich sie beim ersten Mal nicht so gut. Hab sie wohl zu langsam gelesen. Dann ist sie aber gleich viel besser geworden - mit höherem Tempo.

Geblieben ist:

Ein Paketdiensttransporter fuhr mit Karacho auf die Lücke zu.
Was ... ? Tim spürte einen Schlag auf Herz und Lungen.

Ich weiß nicht, wo der Schlag herkommt?

Und: Karacho ist - ich weiß nicht: - Karacho eben :)


Lehmige, frische Erde in großen und kleinen Klumpen, manche schon wie Fladen breitgetreten, säumten eine längere Strecke hinweg den Gehweg der belebten Einkaufsstraße, die e

Das war für mich ein Rätsel, welches durch die Baustelleneinfahrt gelöst wird. Ich überlegte "warum die Dinge nicht gleich beim Namen nennen?" Vielleicht ja wegen der folgenden Möglichkeit der Formulierung (Baustelleneinfahrt, die aufsaugt?)

Auch passierte einiges mit lehmigen Schuhen und Unmut, Schnürsenkeln, Taschentüchern. Deshalb stelle ich einfach mal die männliche Frage, ob dies nicht für den kleinen Tim doch sehr weiblich ist, da so darauf zu achten? In einer anderen Ausprägung, treten Tims schon mal gern in Lehmhügel.

Letztlich finde ich für mich schade, dass ich in die drei Straßenverkehrsszenen bildlich gar nicht hineinkomme. Ich kanns mir nicht vorstellen! Ich denke einfach mal, drei hintereinandergeschaltete Szenen gleicher Art, sind auch nicht ohne. Vielleicht auch nur für mich.

Was ich schön an der Geschichte finde: ihr Sprachstil, das prima Flüssige und die ungewohnten Formulierungen (Sie war ein großes Tier und: das Aufsaugen der Baustelleneinfahrt.), die mich entweder als Leser immer wieder wachrütteln, (Aufsaugen) oder meinen Sinn für Ästhetik ansprechen (Sie war ein großes Tier.)

Dir eine schöne Zeit!

covellin

 

Hallo bernadette,

deiner Geschichte mangelt es nicht an Spannung, dreimal fieberte ich mit der armen Katze mit. Dreimal hab ich gehofft, dass es doch noch gutgeht, aber ich wusste ja leider, dass der Plot der Geschichte anders ausgehen würde. Was mir schwerer gefallen ist, ist mein Gefühl, als die Katze starb. Das konnte ich lesen, ohne feuchte Augen zu bekommen und ich fühlte nicht so recht Schmerz mit der Katze und auch nicht mit Tim. Deswegen, weil er ja nicht seine Katze verloren hatte, sondern er nur mitansehen musste, wie eine Katze starb. Eine Katze, die er erst Minuten vorher das allererste Mal gesehen hatte. Zu der er selbst keine Verbindung aufgenommen hatte. Etwas anderes wäre es für mich gewesen, wenn ich hätte mitlesen müssen, wie er liebevoll die Katze zu sich herüber lockt, ihr vielleicht sogar ein Stückchen Fleisch hinhält, damit sie zu ihm kommt.

Die Szenen allerdings, in denen er beobachtet und ich als Leserin mitfiebere, dass doch bitte alles gutgehen möge, die stecken aus meiner Sicht voller Gefühl. Da hab ich die Befürchtung, dass was schief gehen kann, da fühle ich mich hilflos, weil gleich was passiert und ich nicht eingreifen, es aufhalten kann. Da hast du beeindruckend dicht geschrieben und Gefühle erzeugt.

Lieben Gruß
lakita

 

Mahlzeit,

mal etwas anderes. Ein vorgegebenes Thema oder vorgegebene Wörter, wie auch immer, jedenfalls ein Strang, an dem man sich ausrichten muss. Aber nur, wenn man mitmacht. Für mich wär das nix. Da könnte ich nicht ich sein. Und ich hatte das Gefühl, Du warst auch nicht ganz Du, sondern neben Dir stehend und die Hand über die Tastatur leitend.

Der Text kommt nicht aus Deinem Innersten. Sach ich mal so ...

Gruß
Heiko

 

Der Text kommt nicht aus Deinem Innersten. Sach ich mal so ...
Dem ist nichts hinzuzufügen. War eben eine Übung.:shy:

bernadette

 

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