Was ist neu

Am Fluss

Challenge-Text
Challenge-Text
Beitritt
23.06.2021
Beiträge
377
Zuletzt bearbeitet:
Anmerkungen zum Text

Veröffentlicht für die Challenge "Sandige Betten".

Am Fluss

Die engen Grenzen der Stadt liegen hinter mir und fühle mich frei, wie schon lange nicht mehr. Als würde ich mit der Stadt auch die alten Fesseln hinter mir lassen.

Vor mir die Uferstraße wirkt wie eine schlängelnde Verheißung. In zehn Minuten werde ich da sein, wenn die Wegbeschreibung stimmt. Nur noch zehn Minuten, denke ich. Niemand ist hier, der mich ausbremsen kann und ich beschleunige meinen Wagen.

Durch das offene Seitenfenster strömt kühle Abendluft ins Auto und ich lasse meinen Ellenbogen nach draußen ragen. Wie ein Teenie. Über dem Neckar bildet sich feiner Nebel und verzaubert die Aussicht. Die seltsame Freiheit der Gefühle ist neu für mich und verblüffend. Kein schlechtes Gewissen, nichts.

Im Autoradio singen Foolsgarden: And all that I can see is just another lemon tree. And I wonder, wonder. Ich muss lächeln. Die Frucht am Baum der Erkenntnis war weder Apfel noch Zitrone. Sie war ein Zeichen der Auflehnung. »Du sollst nicht singen!«, haben mir die Ältesten immer wieder eingetrichtert. »Musik verführt zu Übermut.« Heute lasse ich mich verführen. »I wonder how, I wonder why? Yesterday you told me 'bout the blue, blue sky«, singe ich schief und so laut ich kann. »And all that I can see, ist just a yellow lemon tree.« Vom Beifahrersitz greife ich den mitgebrachten Apfel. Das Fruchtfleisch ist fest und die leichte Säure prickelt auf den Lippen, als ich hineinbeiße. So schmeckt Freiheit. Ich kann mir das Grinsen nicht mehr verkneifen und ich will auch nicht.

Nach der übernächsten Kurve sehe ich den Wegweiser. Ich bremse ab und biege langsam in den kleinen Kiesweg ein, hinunter zum Campingplatz in den Auen. Eine Wiese am Fluss mit verlassenen Wohnwagen und alten Sanitäranlagen. Heute ist alles groß, alles schön. So müssen sich Drogen anfühlen. Hinter den Hügeln zeigen die Abendwolken ihr letztes Orange und direkt am Fluss steht ihr dunkelroter Espace. Mein Herz pocht und ich halte den Atem an. Ist das hier nur ein Traum? Aber nichts passiert. Also steige ich aus, schließe meinen Kombi ab und gehe zur Wiese. Wann bin ich zum letzten Mal so federnd gelaufen?

Neben dem Van flackert ein Lagerfeuer mit einem kleinen Kessel. Ich rieche das brennende Holz und eine Ahnung von Hühnersuppe. Und sehe Michelle. Sie beugt sich vor zum Kessel und für einen Moment bleibe ich stehen. In mir singen Schandmaul: Hätt‘ ich einen Pinsel, zu malen dein Antlitz ... Die Art, wie Michelle die Haare hinter ihr Ohr klemmt, die Fülle roter Locken, die über ihre Schulter hängen, die weiche Linie ihres Rückens, die konzentrierte Leichtigkeit ihrer Bewegungen … ich sauge ihren Anblick in mich auf. Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir. Jeder Lufthauch erzählt mir von Dir. Jeder Atemzug, jeder Blick … trägt Deinen Namen weit mit sich mit. Ich spüre die Sehnsucht wie ein Vibrieren im Bauch.

Jetzt dreht sie sich um. Sieht mich, springt auf und kommt mir entgegen. Ihr Lachen, ihre Stimme … »Schön, dass du da bist«, sagt sie und umarmt mich voll Wärme und Nähe. Wie sie mich fest hält. Das Vibrieren breitet sich weiter in mir aus. »Ja«, sage ich nur. Alle anderen Worte verschwinden in innerem Aufruhr.

Die frommen Mitglieder meiner Gemeinde würden verteufeln, was ich tue. »Du sollst nicht ehebrechen«, würden sie mir vorhalten. »Denn solches ist dem HERRN ein Gräuel.« Beinahe höre ich die raue Stimme des Ältesten. Und doch wird sie leiser und leiser. Jahre voller Gottesdienste, Bibelstunden, Bußübungen, Nächte voller Gebete verblassen in diesem Moment und ich weiß nicht, warum. Aber noch nie habe mich so lebendig und frei gefühlt, so glücklich.

»Heute bleiben wir brav, oder?«, fragt sie.

»Ich weiß es nicht,« sage ich, ohne nachzudenken. Lasse meine meine Hände über ihren Rücken nach unten gleiten und ehe ich richtig merke, was passiert, halte ich ihren Hintern in den Händen. Ihre Haut ist kühl und glatt und ich spüre, wie sie sich an mich schmiegt und leise seufzt. Dieses gehauchte Seufzen ist das erotischste Geräusch, dass ich je gehört habe und ich schmelze in ihre Umarmung hinein, vergesse alles, was früher war. Ich weiß nicht mehr wo sie anfängt und ich aufhöre.

Sie küsst mich und meine Lippen prickeln noch intensiver, als vorher. Dann spüre ich ihre Zunge. Sanft, zurückhaltend und ... fragend? Wurde ich je so sinnlich geküsst? Ihre Haare riechen nach Shampoo, Lagerfeuer und nach ihr selbst. Ich möchte mich in Ihr verlieren, schmiege mich an sie und jetzt wandert die Sehnsucht auch in mein Becken. Sie spürt wohl, was da passiert, denn sie lässt wieder dieses Seufzen hören. »Ist das für mich?«, fragt sie und wir müssen lachen.

»Komm mit!«, sagt sie und zeigt zum Feuer. »Ich hab‘ uns Suppe gemacht.«

Wir sitzen eng nebeneinander und essen aus einem Teller. Die Suppe ist heiß und wir pusten uns Löffel für Löffel kühl. Und küssen uns. So vertraut und so aufregend. Ich esse mit links, halte sie mit dem rechten Arm. Nie wieder loslassen. Es fühlt sich gut an und so richtig. Sie lehnt sich an mich und ich bin dankbar für den Baumstamm, auf dem wir so dicht bei einander sitzen.

Nach dem Essen schlendern wir zum Ufer. Der Neckar fließt langsam und wieder zieht Nebel über den Fluss. Um uns herum ist es still bis auf die Wellen. Hier ist niemand außer uns. Als wären wir für einen kostbaren Moment aus der Alltagswelt gefallen. Michelle dreht sich zu mir. Schweigend, als wolle sie die Stille nicht stören. Kann man hingebungsvoll stehen? Sie ist offen, wie eine Einladung. Ich küsse sie wieder. Erst auf die Lippen, dann am Hals. Und kann mich nicht mehr bremsen. Ich streife ihr Sweatshirt nach oben. Darunter trägt sie nichts. Im Halbdunkel sehe ich ihre weiße Haut, als würde sie leuchten. So glatt, so weich. Mit den Händen streiche ich über ihre Taille nach oben, berühre mit den Daumen vorsichtig die weiche Rundung ihre Brüste. Wieder seufzt sie. Leise, von tief innen.

»Komm!«, sagt sie und zieht mich mit zum Van. Sie öffnet die Klappe und wir klettern nach innen, ohne uns richtig voneinander lösen zu können. Dann schiebt sie den Schlafsack zur Seite und zieht mich an sich. Wieder streife ich ihr Sweatshirt nach oben und dieses Mal zieht sie es über den Kopf. Die Bewegung ist leicht und unfassbar schön. Ich habe keine Worte dafür. Statt dessen küsse ich wieder ihren Hals und sie lässt ihren Kopf sinken, hingebungsvoll und offen.

Und irgendwo in mir singen Foolsgarden: And I wonder, wonder …

 

Ich würde mich über Feedback freuen.

Vor allem frage ich mich, ob ich die nächste Stunde auch erzählen soll. Dann würde es aber vermutlich noch expliziter werden. :rolleyes:

 

Moin GG,

nur ganz kurz,

aber hier

Wenn er ihre Wegbeschreibung richtig verstanden hatt, trennen ihn nur noch zehn Minuten vom Campingplatz und einem Wiedersehen. ...
kündet sich im kleinen Missgeschick eine mittlere Katastrophe der Zeitenfolge an, wenn Gegenwart auf Vergangenes stößt

Er hat nur den einen roten Apfel vom Obstteller mitgenommen und war gegangen.

Und gleich nochmals

Das Autoradio spielt Foolsgarden: ... And I wonder, wonder. Sean lächelte. Es war keine Zitrone gewesen, am Baum der ErkenntnisKOMMA und auch kein Apfel, aber die Symbolik gefällt ihm trotzdem.

Bis bald & schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 

Hallo @Ronnie ,

danke für das Feedback.

Ich würde einen Ich-Erzähler für die Geschichte nehmen. Mit einem personalen wirkt es recht distanziert - du wolltest doch sicher eine möglichst intime Stimmung hervor rufen. ;)
Ja, ich hatte tatsächlich über einen Ich-Erzähler nachgedacht.

Ne - mach das nicht. Nimm´s mir nicht übel, aber ich kann dieses literarische Gefummel inzwischen echt nicht mehr lesen. Belasse es dabei und denke nochmal über den Erzähler nach, das wäre mein Rat. ;) Gruß, Ronnie
Eben. Danke für das Feedback.

kündet sich im kleinen Missgeschick eine mittlere Katastrophe der Zeitenfolge an, wenn Gegenwart auf Vergangenes stößt
Oops, I did it again. Die erste Version des Textes war in der Vergangenheit geschrieben. Daher die Fehler. Wird noch korrigiert. Dazu muss ich aber noch einmal an den PC. Dir auch vielen Dank.

Dann frage ich mich auch noch, ob ich statt Foolsgarden zu doppeln, evtl. noch andere Musik an den Schluss setzen soll.

"Steamy Windows" Tina Turner,
"One Moment in Time" W. Houston, oder
"Railway Hotel" von Mike Batt zum Beispiel.

Liebe Grüße
Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen ,

Ich würde mich über Feedback freuen. Vor allem frage ich mich, ob ich die nächste Stunde auch erzählen soll. Dann würde es aber vermutlich noch expliziter werden. :rolleyes:
Hehe, du kannst es wohl gar nicht erwarten, dass man dir Feedback gibt. Du weißt doch, dass so manche Geschichte hier erstmal ein, zwei Tage dümpelt und man als Autor leider diese Folterqualen des Wartens ertragen muss, um dann meist dafür umso wuchtiger mit ausführlicher Reaktion belohnt zu werden.
Also deine Aufforderung ist irgendwie ein bisschen drüber, auch wenn ich gut verstehen kann, dass ausgerechnet es bei diesem Thema "Erotik" besonders pressiert.

Ok, denn will ich mal:
Vorweg, um deine Frage zu beantworten: die nächste Stunde würde mich persönlich nicht interessieren. Denn ja, es müsste und würde dann expliziter werden und das würde mich zwar schon interessieren, wie du es umsetzt, ohne daraus einen Porno zu drehen, also das schon, aber das wäre jetzt nur meine Neugierde, wie andere Autoren, dieses Thema technisch umsetzen.
Inhaltlich mehr schreiben, solltest du allerdings schon.
Und zwar wäre mir wichtig, viel viel mehr über deine Figuren zu erfahren. Gleich zu Beginn deiner Geschichte deutest du ja schon eine Schwierigkeit an, dass es Stimmen im näheren Kreis des Protagonisten gibt, die das verurteilen würden, wenn sie es wüssten.
Er geht also fremd. Deine Protagonistin auch? Das habe ich nicht lesen können.

Und was genau könnte man ihm vorhalten, ausser dass in unserer Gesellschaft allgemein anerkannt ist, dass das Fremdgehen nicht in Ordnung ist. Wenn es nicht mehr als das ist, ist es eigentlich überflüssig, es müsste hier noch mehr hinzukommen. Was wäre das Besondere, das besonders Verwerfliche an seinem Tun oder an ihrem gemeinsamen Tun?
Das würde mich brennend interessieren.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Das Thema "das gehen zwei fremd" ist eigentlich nicht so arg elektrisierend und auch nicht, wie sie es tun. Es wird erst interessant, wenn man weiß, dass sie aus dem Rahmen des Üblichen fallen. Wenn da irgendwas ist, was mich als Leser dranbleiben lässt, weil ich unbedingt erfahren möchte, was danach passiert, wenn es auffliegt oder was die beiden alles anstellen, damit es nicht auffliegt.

Die engen Mauern der Stadt liegen hinter ihm. Vor ihm die kurvenreiche Uferstraße wie eine schlängelnde Verheißung. Wenn er ihre Wegbeschreibung richtig verstanden hatt, trennen ihn nur noch zehn Minuten vom Campingplatz und einem Wiedersehen. Jetzt, in der blauen Dämmerung zieht ein leichter Nebel über den Neckar und jeder Meter, jede Kurve wispert von Vorfreude.
Ich muss gestehen und ich vermute, dass dies rein mein ureigenes Problem ist, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um mich an deinem Handlungsort einzufinden.
Die engen Mauern waren für mich in Südfrankreich, vielleicht Spanien, ebenso die kurvenreiche Uferstraße. Ich hatte schwierigste Haarnadelkurven im Blick und immer aber auch den azurblauen Meeresblick dazu. Nun gut aber Neckar ist halt das Wort, dass mich rausgehauen hat. Dann hatte ich zeitgleich den Eindruck, es spielt im Mittelalter, aber da hat man nicht Campingplatz gesagt, also war es nicht stimmig. Dann
Die seltsame Freiheit seiner Gefühle ist neu für Sean Baptiste Willer.
schreibst du diesen Namen und ich denke, ja doch, es ist was, was im Mittelalter spielt.
Beim Weiterlesen begreife ich endlich und füge mich.
Allerdings würde mir reichen, wenn du einfach nur Sean schreibst, wozu noch der ganze Namensrest? Es sei denn, du benötigst das später für irgendetwas in Richtung Entdeckung des Paares, das fremd geht.

Ja, die frommen Geschwister würden verteufeln, was er hier tut. »Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Weib«, würden sie ihm vorhalten. »Du sollst nicht ehebrechen.« Er kann die Stimme des Gemeindeältesten beinahe hören, rau und streng. Und doch fühlt er sich wundervoll losgelöst und frei. Die alten Regeln haben – warum auch immer – ihre Bedeutung verloren.
Hier war ich wieder im Mittelalter. Und an dieser Stelle frage ich mich, wieso du das anreißt, aber dann im Laufe der Geschichte nicht nochmals aufgreifst. Und wie denkt Sean denn darüber? Also im Normalfall, in dem von dir beschriebenen Fall ist er ja eigentlich schon nicht mehr in der Lage mit Vernunft zu denken, er ist schlicht auf dem Weg zu einem gepflegten Beischlaf.
Vielleicht ist es auch gar nicht so von Interesse, wie er sonst denkt, hängt davon ab, was du erzählen wolltest. Mir kommen nur solche Gedanken beim Lesen deiner Story.
Sollen die anderen doch das Kongress-Essen genießen.
Ja und hier war ich dann endlich auch davon überzeugt, dass das alles nicht im Mittelalter spielt. Bis auf natürlich den Campingplatz, der hatte von Anfang an gestört bei meinem Mittelalterfeeling.
Das Autoradio spielt Foolsgarden: Lemon Tree. And all that I can see is just another lemon tree. And I wonder, wonder.
Ich muss etwas schmunzeln, es ist erstaunlich, ich lese jetzt die dritte Geschichte und in allen ist Musik wichtig. Man könnte fast glauben, Erotik und Musik bilden eine besonders gute Verbindung, einmal abgesehen davon, dass Musik immer eine gute Möglichkeit ist, etwas noch mehr zu untermalen, zu unterstreichen.
Beinahe hätte er mitgesungen.
Warum lässt du ihn nicht wirklich mitsingen? Wäre hier so eine Stelle, wo ich mehr über deinen Prota erfahren könnte. Vielleicht fühlt er sich lächerlich, wenn er selbst singt, weil ihm mal jemand gesagt hat, dass seine Stimmt scheusslich klingt?
Er spürte die Sehnsucht, wie ein Vibrieren im Bauch.
Guter Satz. Plastisch und nachvollziehbar.
hält er die weiche Haut ihrer Pobacken in seinen Händen.
Das Bild kommt bei mir nicht richtig an. Ich weiß natürlich was du ausdrücken möchtest, aber ich habe die Phantasie, dass er die Haut hält und irgendwie löst sich die von den Pobacken, verstehst du, welches schiefe Bild bei mir ankommt? Vielleicht zwei Sätze draus machen? Er hält ihre Pobacken in seinen Händen (vielleicht greift er auch erst nach ihnen) und dann erlebt er, wie sich die Haut dort anfühlt?
Vielleicht bin ich aber an dieser Stelle zu kritisch.
denn sie seufzt wieder dieses gehauchte Seufzen.
diese Doppelung seufzt und Seufzen würde ich verändern.
Kaum hörbar, aber es erscheint ihm wie das erotischste Geräusch, dass er je gehört hat.
Ich merke immer wieder, dass es irr schwer ist, solche Äusserungen in einen show-Teil zu setzen. Vielleicht ist das aber die hohe Kunst bei einem erotischen Text. Ich verstehe sofort wie du es meinst und finde diesen Satz auch sehr treffend, aber es ist irgendwie resümierend, mir wäre lieber, ich erführe, weshalb er das so empfindet und ich resümiere es dann als Leser.
Aber wie schon geschrieben, mir ist bewusst, wie schwierig das ist, es so elegant darzustellen.
Kann man hingebungsvoll stehen? Sie ist offen, wie eine Einladung.
Gefällt mir und das Verpacken in eine Frage ist pfiffig gelöst.
. Er streicht mir den Händen
mit

Wie schon eingangs erwähnt, passiert mir zu wenig in Bezug auf die Entfaltung der Charaktere in deiner Geschichte.

In dem Moment, in dem man mehr von ihnen erfährt, ist der sich anbahnende Geschlechtsverkehr gleich ganz anders eingebettet. So wirkt das alles etwas zu zielorientiert.
Da war zum Beispiel eine Stelle, die ich leider nicht zitiert habe, "Heute bleiben wir aber brav..." sagt sie. Wieso klinkst du dich da nicht ein und erzählst, zeigst mehr von den beiden. Ist damit zum Beispiel gemeint, dass sie schon irgendwann mal nicht brav gewesen sind oder soll es ein Wunsch von ihr sein, dass sie auch heute, wie sonst auch brav bleiben?

Ich hoffe, du kannst nachvollziehen, was mir fehlt. Ich denke, du kannst aus der Geschichte noch was machen.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo @lakita,

Hehe, du kannst es wohl gar nicht erwarten, dass man dir Feedback gibt. Du weißt doch, dass so manche Geschichte hier erstmal ein, zwei Tage dümpelt und man als Autor leider diese Folterqualen des Wartens ertragen muss, um dann meist dafür umso wuchtiger mit ausführlicher Reaktion belohnt zu werden.
Also deine Aufforderung ist irgendwie ein bisschen drüber, auch wenn ich gut verstehen kann, dass ausgerechnet es bei diesem Thema "Erotik" besonders pressiert.
Oh, so sollte das nicht wirken. Natürlich bin ich super gespannt, aber das hatte ich direkt nach der Geschichte gepostet (nicht aus Ungeduld, sondern um meine Frage zur "Verlängerung" unterzubringen.

Vorweg, um deine Frage zu beantworten: die nächste Stunde würde mich persönlich nicht interessieren.
Danke.

Und zwar wäre mir wichtig, viel viel mehr über deine Figuren zu erfahren. Gleich zu Beginn deiner Geschichte deutest du ja schon eine Schwierigkeit an, dass es Stimmen im näheren Kreis des Protagonisten gibt, die das verurteilen würden, wenn sie es wüssten.
Er geht also fremd. Deine Protagonistin auch? Das habe ich nicht lesen können.
Sie nicht. Sie ist geschieden. Aber es stimmt schon, das wird nicht klar.

Und was genau könnte man ihm vorhalten, ausser dass in unserer Gesellschaft allgemein anerkannt ist, dass das Fremdgehen nicht in Ordnung ist. Wenn es nicht mehr als das ist, ist es eigentlich überflüssig, es müsste hier noch mehr hinzukommen. Was wäre das Besondere, das besonders Verwerfliche an seinem Tun oder an ihrem gemeinsamen Tun?
Das würde mich brennend interessieren.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Das Thema "das gehen zwei fremd" ist eigentlich nicht so arg elektrisierend und auch nicht, wie sie es tun. Es wird erst interessant, wenn man weiß, dass sie aus dem Rahmen des Üblichen fallen. Wenn da irgendwas ist, was mich als Leser dranbleiben lässt, weil ich unbedingt erfahren möchte, was danach passiert, wenn es auffliegt oder was die beiden alles anstellen, damit es nicht auffliegt.
Deshalb der Sean Baptiste Willer. Mein Gedanke war, dass er in einer sehr fundamentalistischen Freikirche ist, deshalb die Anlehnung an die Hugenotten. Deshalb nennen sich die Gemeindemitglieder auch "Schwestern / Brüder". Da ist Sex und vor allem Ehebruch eine der ganz schlimmen Verfehlungen oder Sünde. Aber auch das ist offensichtlich nicht aus meinem Kopf im Text gelangt.

Ich muss gestehen und ich vermute, dass dies rein mein ureigenes Problem ist, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um mich an deinem Handlungsort einzufinden.
Die engen Mauern waren für mich in Südfrankreich, vielleicht Spanien, ebenso die kurvenreiche Uferstraße. Ich hatte schwierigste Haarnadelkurven im Blick und immer aber auch den azurblauen Meeresblick dazu. Nun gut aber Neckar ist halt das Wort, dass mich rausgehauen hat. Dann hatte ich zeitgleich den Eindruck, es spielt im Mittelalter, aber da hat man nicht Campingplatz gesagt, also war es nicht stimmig.
Mittelalter wäre natürlich auch cool und Italien. Ich war im Urlaub an der Amalfiküste und in Apulien am Ionischen Meer. Aber ich hatte beim Schreiben an Heidelberg gedacht. Und das Mittelalter wäre eher in der engen Weltanschauung.

schreibst du diesen Namen und ich denke, ja doch, es ist was, was im Mittelalter spielt.
Beim Weiterlesen begreife ich endlich und füge mich.
Allerdings würde mir reichen, wenn du einfach nur Sean schreibst, wozu noch der ganze Namensrest? Es sei denn, du benötigst das später für irgendetwas in Richtung Entdeckung des Paares, das fremd geht.
s.o.

Hier war ich wieder im Mittelalter. Und an dieser Stelle frage ich mich, wieso du das anreißt, aber dann im Laufe der Geschichte nicht nochmals aufgreifst. Und wie denkt Sean denn darüber? Also im Normalfall, in dem von dir beschriebenen Fall ist er ja eigentlich schon nicht mehr in der Lage mit Vernunft zu denken, er ist schlicht auf dem Weg zu einem gepflegten Beischlaf.
Vielleicht ist es auch gar nicht so von Interesse, wie er sonst denkt, hängt davon ab, was du erzählen wolltest. Mir kommen nur solche Gedanken beim Lesen deiner Story.
ok, interessante Assoziationen. Ich fange an zu überlegen, wie ich den Konflikt aus meinem Kopf in den Text bekomme.

Ich muss etwas schmunzeln, es ist erstaunlich, ich lese jetzt die dritte Geschichte und in allen ist Musik wichtig. Man könnte fast glauben, Erotik und Musik bilden eine besonders gute Verbindung, einmal abgesehen davon, dass Musik immer eine gute Möglichkeit ist, etwas noch mehr zu untermalen, zu unterstreichen.
Scheint so. :lol:


Warum lässt du ihn nicht wirklich mitsingen? Wäre hier so eine Stelle, wo ich mehr über deinen Prota erfahren könnte. Vielleicht fühlt er sich lächerlich, wenn er selbst singt, weil ihm mal jemand gesagt hat, dass seine Stimmt scheusslich klingt?
Das ist wahr.

Guter Satz. Plastisch und nachvollziehbar.
Danke.

Das Bild kommt bei mir nicht richtig an. Ich weiß natürlich was du ausdrücken möchtest, aber ich habe die Phantasie, dass er die Haut hält und irgendwie löst sich die von den Pobacken, verstehst du, welches schiefe Bild bei mir ankommt? Vielleicht zwei Sätze draus machen? Er hält ihre Pobacken in seinen Händen (vielleicht greift er auch erst nach ihnen) und dann erlebt er, wie sich die Haut dort anfühlt?
Vielleicht bin ich aber an dieser Stelle zu kritisch.
:eek: das wäre dann eher Horror. Ich nehme mir den Satz noch einmal vor.

denn sie seufzt wieder dieses gehauchte Seufzen.
diese Doppelung seufzt und Seufzen würde ich verändern.
Das ist wahr.

Ich merke immer wieder, dass es irr schwer ist, solche Äusserungen in einen show-Teil zu setzen. Vielleicht ist das aber die hohe Kunst bei einem erotischen Text. Ich verstehe sofort wie du es meinst und finde diesen Satz auch sehr treffend, aber es ist irgendwie resümierend, mir wäre lieber, ich erführe, weshalb er das so empfindet und ich resümiere es dann als Leser.
Aber wie schon geschrieben, mir ist bewusst, wie schwierig das ist, es so elegant darzustellen.
Ja.

Gefällt mir und das Verpacken in eine Frage ist pfiffig gelöst.
Danke.

In dem Moment, in dem man mehr von ihnen erfährt, ist der sich anbahnende Geschlechtsverkehr gleich ganz anders eingebettet. So wirkt das alles etwas zu zielorientiert.
Da war zum Beispiel eine Stelle, die ich leider nicht zitiert habe, "Heute bleiben wir aber brav..." sagt sie. Wieso klinkst du dich da nicht ein und erzählst, zeigst mehr von den beiden. Ist damit zum Beispiel gemeint, dass sie schon irgendwann mal nicht brav gewesen sind oder soll es ein Wunsch von ihr sein, dass sie auch heute, wie sonst auch brav bleiben?
Ja, sie waren schon zweimal 'unartig'.

Ich hoffe, du kannst nachvollziehen, was mir fehlt. Ich denke, du kannst aus der Geschichte noch was machen.
Ja, ich glaube zu verstehen, was du meinst. Ob ich das hinbekomme muss ich noch grübeln. Ich habe ja noch 25 Tage Zeit.

Vielen Dank, für die Zeit und die Anregungen.

Liebe Grüße
Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen ,

Deshalb der Sean Baptiste Willer. Mein Gedanke war, dass er in einer sehr fundamentalistischen Freikirche ist, deshalb die Anlehnung an die Hugenotten. Deshalb nennen sich die Gemeindemitglieder auch "Schwestern / Brüder". Da ist Sex und vor allem Ehebruch eine der ganz schlimmen Verfehlungen oder Sünde. Aber auch das ist offensichtlich nicht aus meinem Kopf im Text gelangt.
Da isser ja, der gut ausbaufähige Teil, in dem zumindestens dein Protagonist sich in einer hochproblematischen Situation befindet. In solch einer Freikirche Mitglied zu sein, ist eventuell prägender als das übliche Leben, dass Katholiken und Protestanten so führen, wo es oftmals kaum noch zu Begegnungen zwischen Mensch und Kirche kommt, man also, obwohl man dem katholischen oder protestantischen Glauben angehört diesen nicht mehr praktiziert.
In so einer Freikirche stelle ich mir vor, ist das eventuell ganz anders und somit für deine Protagonisten auch hochproblematisch mit seinem schlechten Gewissen klar zu kommen.
Das ist sehr gut ausbaufähig. Wie wäre es denn, wenn du sie auch zu so einer Freikirchlerin machst und beide ringen mit ihren Gewissen, reden darüber und je mehr sie darüber reden, desto intensiver fühlen sie sich aber zum anderen hingezogen und vielleicht ermahnen sie sich noch mittendrin, während des Geschlechtsverkehrs, dass sie das gar nicht tun dürfen. So nach dem Motto, je verbotener etwas ist, desto erregender ist die Tat.

Mittelalter wäre natürlich auch cool und Italien. Ich war im Urlaub an der Amalfiküste und in Apulien am Ionischen Meer. Aber ich hatte beim Schreiben an Heidelberg gedacht. Und das Mittelalter wäre eher in der engen Weltanschauung.
Ich habe keine geschichtliche Erfahrung, ob im Mittelalter bereits es solche Freikirchengedanken gab, ich denke aber eher nicht. Aber wenn du doch das Mittelalter wählen solltest, dann wäre meine oben beschriebene Sache mit dem schlechten Gewissen und der sog. Todsünde, die die beiden begehen, natürlich noch viel wuchtiger in den Ausschlägen.
Ja, ich glaube zu verstehen, was du meinst. Ob ich das hinbekomme muss ich noch grübeln. Ich habe ja noch 25 Tage Zeit.
Dass mit den 25 Tagen ist jetzt Ironie? Abgabetermin ist doch der 13.11. oder hab ich da was verpeilt?

Lieben Gruß

lakita

 

Au Backe. Ich dachte, es wäre der 31.11. ?

Ansonsten hast du recht. Im Mittelalter gab es keine Freikirchen im heutigen Sinn aber Sekten und Wiedertäufer. Und die Kirche hatte einen sehr großen Einfluss.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe keine geschichtliche Erfahrung, ob im Mittelalter bereits es solche Freikirchengedanken gab, ich denke aber eher nicht.
Hallo @lakita und @C. Gerald Gerdsen ,

darf ich kurz?

'Freikirche' wird zwar protestantisch verstanden (in Teilablösung vom Katholizismus), aber es gab nach der 'totalen Gleichschaltung' jeglicher Glaubenskonzepte sog. "Ketzerorden", die sich unabhängig vom staatstragenden Christentum sahen und rigoros verfolgt bzw. später ausgelöscht wurden: Waldenser, Katharer ...
Genau, in der Frühen Neuzeit, zu Beginn des Protestantismus gab es in Münster die Wiedertäuferbewegung (das "Täuferreich"), die ursprünglich eine extrem soziale und egalitäre Alternativgesellschaft bildeten, was aber durch Machtgerangel, Verrat und - aus heutiger Sicht - Psychopathologien in einer abartigen Gewaltorgie endete, noch bevor die Staatskirche / der Staat eingriff und die Hauptverantwortlichen öffentlich zu Tode folterte - die Schaukäfige für die Leichen hängen heute noch dort.

Solche Gedanken und Organisationen - ob mit eher katholischer oder später eher protestantischer Orientierung - gab es seit der christlichen Mission bzw. Konvertierung dessen, was heute Deutschland ist (südlich des Rheins ab 450, nördlich ab 1050, oder ab 1250, wenn man die Reheidninisierung durch einwandernde Slawen in der Region Oldenburg/Holstein -> östl. Elbe mitrechnet).

Der Unterschied 'Religion' vs 'Sekte' ist ja auch kein inhaltlicher, sondern hängt von der Zahl der Mitglieder und der Unterstützung / Legitimation seitens der Staatsmacht ('weltlicher Arm') ab.

Und das Mittelalter wäre eher in der engen Weltanschauung.
Wesentlich mehr die Frühe Neuzeit.
Was da passierte, wird ständig dem Mittelalter zugeschoben, vielleicht, weil die Illusion so schön ist, alles entwickelte sich vom Restriktiven zum Freiheitlicheren, das ist aber nicht der Fall, es gibt Fortschritte und Rückschritte. Das MA war bereits ein Rückschritt, aber die Frühe Neuzeit ein ganz wesentlich krasserer. Auch, vom Standpunkt der Massenmorde her gesehen: die meisten 'Ketzer' und 'Hexen' wurden zw. 1650 und 1750 hingerichtet, und zwar bevorzugt lebendig verbrannt, gegenüber dem früheren vorher-Erdrosseln.

Liebe Grüsse,
Katla

 

Lieben Dank @Katla !

Ich bin mal wieder hocherfreut, wieviel man hier lernen kann, einerseits durch Selbstrecherche, weil Autoren Begriffe verwenden, die mir nichts sagen, andererseits
jetzt durch solche Beiträge wie deiner Katla.
Und nicht zu vergessen ist es so, dass jeder Text, der kein Wald- und Wiesentext ist, also mal eben so aus der reinsten Lebenserfahrung geschüttelt werden kann, gut recherchiert sein möchte, was auch automatisch dazu führt, dass man als Autor Fachwissen anhäuft.
Ein Aspekt des Schreibens, den ich sehr liebe.

Liebe Grüße an alle Wissensdurstigen


lakita

 

Hallo Ihr zwei Lieben,

die Waldenser und Hugenotten kenne ich ganz gut, zumal einige der wichtigsten Waldenser-Gründungen von mir aus gesehen in direkten Nachbarorten liegen.

Als Nachfahre von Waldensern könnte mein Protagonist eher Jean Villier oder Johannes Willer heißen. ? Aber im Ernst: Die heutigen Waldenser sind nicht mehr fundamentalisch und radikal. Das finden wir eher in Baptistengemeinden, Brüdergemeinden oder bei den "Freien Christengemeinden". Oder bei den sogenannten "Megachurches". Hier treffen Pietismus, Erweckungsbewegung und Fundamentalismus auf reaktionäres Weltbild und amerikanische Fernsehprediger.

Ich schaue mal, ob ich das noch einbauen kann.

Liebe Grüße
Gerald

Und ich liebe es auch, wieviel ich hier lernen kann.

 
Zuletzt bearbeitet:

Als Nachfahre von Waldensern könnte mein Protagonist eher Jean Villier oder Johannes Willer heißen. ? Aber im Ernst: Die heutigen Waldenser sind nicht mehr fundamentalisch und radikal.
Cool!

Wie wär's - nur ne Idee -, wenn du eine fiktionale Religionsgemeinschaft erfindest? Zumindest ich meine, die Waldenser waren wohl recht liberal (waren das nicht die mit dem Predigen unter freiem Himmel und den Priesterinnen?), also nicht so passend im Vergleich mit den Evangelisten aus den USA.
Hier in Finnland gibt es die Laestedianer, eine gar nicht so unbedeutende, total durchgeknallte lutheranische Religionsgemeinschaft, die Ähnlichkeit mit den Amish haben. Sowas könntest du fiktional auf deine Region angleichen, das fände ich cool.
Zu den Laestedianern gibt es in Verbindung mit selbstbestimmter Sexualität vs Religion & Gewalt auch einen tollen Film (die Romanvorlage finde ich meh): Populärmusik aus Vittula (finn. vittu = wörtl. Fotze, -la = typische Endung bei Ortsnamen: -moor.) Das war damals ein Kulthit, weil sich die Problematik keinesfalls erledigt hat und junge Leute da heute noch leiden.
Sowas ist ein toller Konfliktpool, grad wenn es um Teenage-Protas geht.

Sorry, ich schreib auch noch direkt was direkt zu deinem Text. Rate aber schon mal, deine überzähligen Absätze da kurz im Mittelteil rauszunehmen. ;-)
Liebe Grüße,
Katla

 

So ihr Lieben,

ich habe den Text noch einmal kräftig überarbeitet und versucht, die Anregungen von @Ronnie, @lakita und @Katla umzusetzen. Ich weiß aber nicht, ob das gelungen ist. :shy:

@Friedrichard, du wirst sicher wieder Fehler finden, auch wenn ich viermal drüber gelesen habe. :lol: Das soll aber keine Aufforderung sein.

Ich bin gespannt, wie der Text jetzt gefällt.

Liebe Grüße
Gerald

 

Hallo C. Gerald Gerdsen,

hab mir die Mühe gemacht und die ganzen Kommentare dazu auch gelesen. Was ist daraus in deine Geschichte eingeflossen - die Ich-Form. Gut. Aber nichts ist stimmig in der Geschichte, denn ich wurde das Gefühl nicht los, dass hier einfach irgendetwas zusammengeschustert wurde.
Wenn er so religiös erzogen wurde, wie Du schreibst, dauert es lange, bis du zu so einer entspannten Sexualität finden kannst - wenn überhaupt. Ich habe unzählige Familienaufstellungen mitgemacht - immer waren Personen dabei, die genau aus so einer "Erziehung" kamen und unter den unsäglichen Zweifeln, Ängsten und Minderwertigkeitsgefühlen litten, nachdem sie untreu wurden oder sich in ihren Beziehungen quälten, diese aber nicht aufzulösen vermochten. Es ging über Handgreiflichkeiten bis Burnout und von Alkohol bis Prostitution. Alles dabei. Und genau das vermisse ich bei Deinem Filou. Alles so easy, so locker und völlig entkrampft. Keine Ladehemmungen, sofort einen Harten und die Dame recht schön und willig ... wo hat er sie getroffen, bei seinem Kongress? Was ist das für ein Kongress? Nee, da fehlt die Geschichte ... und für eine saftige Sexgeschichte fehlt der richtige Duft.
Wann hat er denn begonnen, all die "Glaubenssätze" hinter sich zu lassen?
Wo fand die Begattung statt? Im Auto? Neben dem Auto, am Lagerfeuer? Nebel über dem Neckar, dann war´s wohl kalt, entweder das Wasser oder die Luft ... bei 15°C kondensiert Wasser, weil die Luft gesättigt ist ... bisschen konzentrierter überlegen, wenn ich einen Tipp geben darf.

‚Campingplatz in den Auen‘
... hab ich mal gegoogelt ... den Namen hab ich nicht gefunden ... wenn man Heidelberg sagt, muss man auch Haide oder unter´m Dilsberg sagen ... aber vielleicht gibt´s den Platz ja, nur nicht im Internet.
Grüße Detlev

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Detlev,

danke für das Feedback.

Den Campingplatz gibt es wirklich. Er heißt vermutlich anders. Und nein die Geschichte ist nicht zusammen geschustert, eher frei nacherzählt. Aber die erlebte Geschichte landet nicht so richtig im Text.

Ich glaube, dass ich in Google-Maps den richtigen Platz gefunden habe, aber das ist eigentlich für die Geschichte nicht wirklich relevant. Haide ist auf der falschen Seite, aber das macht für hier keinen Unterschied

Da es eine nacherzählte Geschichte ist, gäbe es tatsächlich Antworten auf deine Fragen nach der Vorgeschichte: Kennen lernen auf einer Fortbildung, Kongress (Kinderpsychotherapie, wobei sie auf dem Kongress war, nicht er) etc. Aber ich vermute kaum, dass das den eigentlich Text wirklich besser machen würde. Ich wollte einfach nur eine erotische Szene schildern. Das ist mir wohl nicht gut gelungen, aber ich sachte ja schon im Einführungsthread, dass ich Erotik nicht gut schreiben kann. Bin sonst eher in anderen Genres unterwegs.

Die anderen Anmerkungen sind mir wichtiger. Du scheinst aus der Therapie-Szene zu kommen, mit Familienaufstellungen und ähnlichem und ich stimme dir zu, dass genau da der Knackpunkt liegt. Ich habe den Konflikt mit der religiösen Herkunft intensiviert (die Diskussionen dazu hast du ja gelesen). Vermutlich hast du völlig recht, das Menschen mit einer entsprechenden Vorgeschichte die Situation völlig anders erleben würden. Viel mehr Zweifel, viel mehr Selbsthass mit all seinen Folgen.

Das wäre aber eine ganz andere Geschichte und ich weiß nicht, ob ich die schreiben könnte.

Ich werde diesen Text wohl weitgehend so lassen, auch wenn ich mir ihrer Probleme bewusst bin. Trotzdem - oder gerade deshalb - vielen Dank für dein ausführliches Feedback.

Liebe Grüße
Gerald

 

Hey Gerald.

Ich wollte einfach nur eine erotische Szene schildern. Das ist mir wohl nicht gut gelungen,
Ach, das würde ich jetzt nicht behaupten ... Vielmehr mangelt es am eigentlichen Konflikt: Du machst es deinem Protagonisten einfach zu leicht, an den ersehnten "Locus amoenus" zu gelangen bzw. an die "verbotene Frucht". Hier fehlt jetzt - meiner Meinung nach - etwas schnödes Schreib-Handwerk: Ich würde das religiöse Umfeld als Antagonisten noch stärker beleuchten, der den Handlungsträger vielleicht mit hundert Augen belauert; vielleicht eine Kleinstadt, jeder kennt jeden - jede/r überwacht den Nachbarn; und sich in diesem Szenario aus religiösem Fanatismus seine Freiheit, Liebe und Leidenschaft zu erstreiten, das wäre dann das, was Spannung herstellt ... So ist das einfach "nett zu haben", aber so richtig beutelt es mich als Leser nicht. :)

Liebe Grüße.

Dante

 

Hey Dante,

das ist - glaube ich - sowieso meine Lernaufgabe für die nächste Zeit. Konflikt und Entwicklung (also plotten). Handwerkszeug, wie du schon sagt.

Aber braucht Erotik einen Konflikt? Ich dachte, für ein Moment "aus der Zeit gefallen" zu sein, würde auch als erotische Kurzgeschichte funktionieren. Nach dem Feedback hier in den Kommentaren nimmt das die Leser*innen wohl nicht richtig mit.

Danke für's Feedback und
Liebe Grüße
Gerald (GG)

 

Aber braucht Erotik einen Konflikt? Ich dachte, für ein Moment "aus der Zeit gefallen" zu sein, würde auch als erotische Kurzgeschichte funktionieren.
Schau dir einmal die aktuell empfohlene Story von anschi an: "Wie auf einer Insel". Da ist der Konflikt zwar eine "Unterströmung", die wirklich sehr schwer zu machen ist ... aber die braucht man, um die Geschichte "ans Laufen" zu kriegen:

Das Mädchen geht zur Großmutter mit dem Korb voller Köstlichkeiten, und die Oma macht die Tür auf - und freut sich, dass ihre Enkelin gekommen ist; und dann essen sie die ganzen Leckereien und lachen und sind glücklich. No! :D

 

Vermutlich hast du Recht. Wenn du die Geschichte namens "Gravitation" meinst, dann kann ich dir nur zustimmen.

Liebe Grüße
Gerald

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom