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Café Ellinikós

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06.10.2017
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Café Ellinikós

Der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang, und durchpflügt die flirrende Hitze. Die vertrockneten Grashalme am Rande der Böschung bewegen sich im Wind wie die Haare einer schlafenden Hexe. Ray setzt die Baseballkappe ab, wedelt sich Luft zu und streicht eine nasse Strähne aus der Stirn. Vorsichtig betastet er die Beule am Haaransatz und schaut aus dem Fenster.
„Ein Fisch“, sagt er, mehr zu sich selbst.
Der Mann neben Ray sagt nichts. Das liegt vor allem daran, dass er gar nicht dort sitzt.

„Wäre doch wirklich toll, Ray, wenn wir einen Hund hätten ….“ Jane nahm eine ihrer dicken, roten Haarsträhnen zwischen die Finger, wedelte ihm damit vor dem Gesicht herum, kitzelte seine Nase und machte leise Winselgeräusche.
„Guck mal, wie der sich freut! Der mag dich!“, sagte sie.
Ray lachte, schnippte den Wedelschwanz zur Seite und küsste Jane auf den Hals.
Auf die Stirn. Andere Seite vom Hals. Ohren. Brust. Überall.
Alles.
Später zupfte sie ein wenig auf ihrer Gitarre und begann, leise zu singen:
“Oh Ray,
won’t you buy me
a cute little dog … “
In gespielter Genervtheit stöhnte er auf, verdrehte die Augen, und plötzlich wechselte Jane zu Punk, griff abwechselnd drei Akkorde, haute hart in die Saiten und ließ ihre Locken durch die Luft fetzen. Ray war sprang auf, war bereit: der Meister der Luftgitarre, King of Headbanging. Er spielte zusammen mit Jane in perfekter Disharmonie, bis er nicht mehr konnte, bis er seine imaginäre Gitarre zertrümmerte und sich erschöpft zurück auf die Dielen fallen ließ. Mein Gott, dachte er schwer atmend, wir haben Massivholzdielen …
Vor zwei Monaten waren sie zusammen in die Wohnung gezogen, Ray und Jane, und noch immer fühlte er sich ein wenig wie ein Einbrecher. Mitten in der Stadt gelegen, in einer der hippen Ecken – natürlich war das kein Schnäppchen, aber die hohen Decken, die Holzböden, der Erker, der Balkon mit Abendsonne und Blick ins Grüne entsprachen genau dem, was Jane sich vorgestellt hatte.
Du musst dann heute mit dem Hund gehen“, sagte Ray grinsend, als er sein weißes Hemd zuknöpfte. „Der Herr Ober muss jetzt leider los.“
„Wir spielen heute Abend im Krachhaus“, sagte Jane.
„Armer Hund“, sagte er und zerwuselte ihre rote Mähne, die sie gerade zu bürsten begonnen hatte.

Ray zusammen mit Jane in dieser Wohnung ... Things on strange places – so hatte er eine seiner Fotoserien genannt. Das Leben schien seinen Spaß daran zu haben, unpassende Dinge zu kombinieren. Er verbrauchte einen Großteil seiner Energie dafür, Jane nicht merken zu lassen, dass das so war. Schon recht irgendwie, wenn sie etwas stilvoller wohnten. Mit ein paar zusätzlichen Nebenjobs würde er das hinbekommen.

Er ließ die Kamera sinken, für den Fisch war er zu langsam gewesen.
Es war stickig und warm, und beim Anblick des alten Ehepaares, das ihm schräg gegenüber saß und angezogen war, als würde es nach Alaska fahren, schwitzte Ray noch mehr. Der Mann spielte mit den Kugeln eines Perlenkettchens, das er in der Hand hielt. Als er merkte, dass Ray ihn dabei beobachtete, zwinkerte er ihm zu. Die Lachfalten in seinem Ledergesicht ließen Ray an die Porträts denken, die er im Altersheim gemacht hatte. Er war geduldig gewesen, hatte lange mit den Leuten geredet, sie erzählen lassen und so getan, als hätte er selbst etwas zu erzählen. Am Ende waren es genau die Fotos geworden, die er sich vorgestellt hatte: Keine senilen, zahnlosen Sabbergreise mit trübem Blick, sondern verwegene Abenteurer, unsterblich Verliebte, verschlagene Halunken und neugierige Kinder, deren Augen die Vergangenheit spiegelten. Und allen stand zum Schluss die gleiche Verwunderung darüber im Gesicht, wie sie hierhergekommen waren.
„Komboloi“, sagte der Alte stolz und ließ den Perlenkranz zwischen seinen Fingern einen klackernden Tanz vollführen, und dann legte er selbst los und brachte seine Sprache zum Springen: ratterte labyrinthartige Sätze herunter, komplizierte Wörter, für die es besondere Buchstaben brauchte. Vielleicht erzählte er seine Lebensgeschichte, rezitierte ein Gedicht, erklärte, wie der perfekte Schnaps gebrannt wurde, schimpfte über den Zustand der Welt oder fragte Ray nach dem Woher und dem Wohin, nach seinem Ziel.
Einfach weg – das war Rays Ziel. Egal wohin, eigentlich. Hinter die Berge.
Der Zug erreichte eine Hochebene, Olivenhaine zogen vorbei, Feigenbäume, niedrige Eichen und schlitzäugige Ziegen, die durch die Macchia staksten und an den Rinden der Bäume knabberten.

„Ziegenhirte“, sagte Jane und führte ihre Zungenspitze an die Lippen, „Dimi sieht aus wie ein Ziegenhirte!“
Ray hatte seine neuesten Porträtfotos auf dem Esstisch ausgebreitet, betrachtete sie kritisch und überlegte, welche davon er für den Wettbewerb einreichen könnte.
Das Bild von Dimi wäre auf jeden Fall dabei. Er war einer der Vollzeit-Kellner im Hellas – der Neffe vom Chef. Ein echter Kumpel, und an den Tagen, an denen Ray dort aushalf, waren sie beide das Dream-Team, die Trinkgeldkönige.
„Tss, tsss, keine Vorurteile, du schlimmer Mensch! Nur weil er ein Ziegenbärtchen hat und Grieche ist …“ Ray lachte, biss Jane in den Hals, machte Hundegeräusche: winselte, knurrte, hechelte.
Die Sonne schien durchs offene Fenster und die hellen Vorhänge bewegten sich leicht im Wind.
„Guter Hund!“, sagte Jane und kraulte ihm das Kinn.

Ziegenhirte, dachte Ray grinsend, als er und Dimi an diesem Abend ihre Athenteller, Olympia-Spieße und Getränketabletts aneinander vorbei jonglierten. Dabei hätte Dimi alles sein können. Mit seinem Blick, der jede Kleinigkeit aufsaugte, als wäre sie bemerkenswert, dem Lachen, das selbst die griesgrämigsten Gäste gegen ihren Willen die Mundwinkel nach oben ziehen ließ, seinen Rabenhaaren und den strahlenden Zähnen – kleinen Leuchttürmen, die abwechselnd mit den Augen helle Blitze in die Umgebung schickten. In die jeweiligen Klamotten gesteckt wäre er als Juniorchef einer Investmentfirma durchgegangen, als Dirigent eines Symphonieorchesters, als genialer Astrophysiker – oder eben tatsächlich als junger Ziegenhirte, zufrieden in die Kamera blickend, abgelichtet unter einer knorrigen Olive, auf deren Zweige die Abendsonne schien.
Er war Kellner im Restaurant seines Onkels, aber das würde er nicht bleiben.

„Bald bin ich hier weg“, sagte Dimi, als beide nach Küchenschluss einen Absacker tranken. „Malaka“, zischte er leise – keine Vokabel, die es auf die bedruckten Servietten geschafft hätte – und deutete mit dem Kopf in Richtung seines Onkels. Dimi schenkte nach, und während er erzählte, richteten sich seine Leuchtaugen in die Ferne, auf bizarre, schneebedeckte Berge und in dunkle Schluchten, tiefer als der Grand Canyon, aus denen einst seine Großeltern gekommen waren. Noch immer nahezu unberührt, das Pindos-Gebirge, und genau darin läge das Potential. Eine Goldgrube wäre das: ein kleines, uriges Hotel, Trekkingtouren, Rafting, Mountainbiken, und am Ende eines aufregenden Tages die herrlichsten Speisen, direkt aus den dampfenden Kesseln der Götter, aus den Flüssen und Wäldern, von den sonnigen Hängen und aus den grünen Tälern. Forellen, Kaninchen, Pilze, Käse, Wein, Tsipouro ... „Hör auf“, sagte Ray, „ich krieg‘ Hunger!“
„Alles original und unverfälscht“, sagte Dimi. Ruhe pur, nur das Rauschen der Eichenwälder und ab und zu das Heulen der Wölfe, manchmal kämen ein paar Bären vorbeispaziert …
Dimi strich sich durchs Haar, während er erzählte, knippelte am Ouzo-Etikett, legte einen kleinen Kreis aus Papierkügelchen, zerstörte ihn wieder, begann von vorne und summte dabei leise. Dann sah er Ray fragend an, als hätte er ihn komplett vergessen. Schenkte nach. Ja, sagte er, das würde er machen, wenn er genügend Startkapital zusammen hätte. Zunächst wollte er hier etwas Eigenes aufbauen: ein kleines Café, ein Kafenion mit Stil, abseits der üblichen Athenteller-Gastronomie. Ein Geheimtipp würde das werden, ein paar kleine Gerichte, jeden Tag frisch zubereitet nach den Rezepten seiner Giagia. Orangenkuchen, Tyropita, Stifado … Die Einrichtung ganz im Stil dieser Bergdörfer, Naturstein und Holz, ein knisterndes Kaminfeuer, mit einer kleinen Bühne vielleicht sogar, und er könnte …
Ray schob sein Glas über den Tisch. Er schrieb am nächsten Morgen eine Klausur, die er nicht verhauen durfte – sowieso hatte er sein Studium ziemlich vernachlässigt in letzter Zeit … Aber es war gut, mit Dimi hier zu sitzen und seinen Visionen zuzuhören. Jemand, der wusste, was er wollte: das würde er auch gern sein.
Die Flasche war fast leer, als Ray sagte: „Lass uns das zusammen machen! Ich kann kochen lernen und alles, zum Großmarkt fahren, Salat putzen, servieren. Ich kann … Alles.“
Sie schoben ein Blech Moussaka in den Ofen, öffneten eine Flasche eisgekühlten Wein und redeten weiter. Sprachen über Details, über Nägel mit Köpfen. Es war ganz einfach, sie hatten eine Vision und Ideen und es konnte funktionieren. Es würde funktionieren.
„Kafé Ellinikós“, sagte Dimi und servierte schwankend zwei kleine Tassen sehr süßen, starken Kaffee.

Die Frau des Geschichtenerzählers öffnete ihre verbeulte Thermoskanne, und Kaffeeduft durchströmte das Abteil. Der Alte hörte schlagartig auf zu reden, als hätte man ihm den Stecker gezogen, und nahm den dampfenden Becher entgegen.
Ray malte mit dem Finger einen Kreis auf die Fensterscheibe, zwei Punkte für die Augen, ein Smiley ohne Mund. Die Landschaft wischte vorbei wie Fotos auf einem Smartphone: trockenes Gras und Ginster und Schafe und Eichen und Ziegen und nichts, NichtsNichts, NichtsNichts, NichtsNichts, bis sie den Tunnel verließen und eine neue Gegend erschien. Der Zug schrammte links millimeterdicht an den Felswänden vorbei und rechts am Abgrund – kein Platz mehr für irgendwas, um neben den Gleisen zu liegen. Eine Eisenbrücke tauchte auf, die ins Endlose zu führen schien; auf filigranen Stelzen überspannte sie eine Schlucht und wirkte wie die Hauptattraktion eines stillgelegten Vergnügungsparks. Die Männer, die das gebaut haben, dachte Ray, hätte ich gerne porträtiert.

Porträtaufnahmen waren inzwischen Rays Steckenpferd, obwohl er die Serie mit den Dingen an seltsamen Plätzen immer noch sehr mochte. Eine Blechgießkanne am Rand eines Roggenfeldes zum Beispiel, eine Luftmatratze auf zugefrorenem See, ein Fahrrad unterhalb der Klippen ...
Wenn sie ihr Café hatten, würde er ein kleines Studio im Nebenzimmer einrichten, er könnte die Gäste porträtieren, in seiner eigenen Galerie ausstellen … Er reihte Detail an Detail, redete sich in Ekstase, und Dimi und Jane verdrehten synchron die Augen. „Oh Mann, Ray! Ruhe jetzt, wir haben’s verstanden“, stöhnte Jane und hielt ihm den Mund zu. Ihre Hand roch nach frischem Oregano.
Jane und Ray hatten griechisch gekocht und Dimi zu sich eingeladen. Ihre Moussaka hatte sein Wohlwollen gefunden, die Aufnahmeprüfung bestanden, und das Joghurt-Kirsch-Dessert, das Jane danach servierte, quittierte er mit nach oben gestrecktem Daumen und Kussmund.
Jane nahm ihre Gitarre und zupfte etwas, das entfernt griechisch klang. „Und das Coolste ist, ich kann dann jederzeit mit meiner Band dort auftreten!“, sagte sie.
„Hm, solange wir nichts Besseres haben … manchmal ... Mal sehen“, sagte Dimi, ohne das Gesicht zu verziehen. Jane stutzte kurz, dann schüttelte sie ihre Faust unter seiner Nase, sagte Na warte! und boxte ihn mehrfach in die Seite.
Ray lehnte sich zurück. Er war sich sicher gewesen, dass es funktionieren würde, dass sie die gleiche Wellenlänge hatten: Jane und er und der Ziegenhirte, wie sie Dimi nun manchmal nannten, wenn er nicht dabei war.
Ray brachte drei Tassen Kaffee an den Tisch. Café Ellinikos, so wollten sie ihr Restaurant nennen.
Jane scrollte durch verschiedene Webseiten, machte Notizen, kaute an ihrem Stift. Sie hatte zwei Semester BWL studiert, bevor sie auf Pädagogik und später auf Schmuckdesign umgestiegen war, und nun fachsimpelte sie und kalkulierte, als hätte sie nie etwas anderes getan und Ray war wieder fasziniert davon, wie sie das immer hinbekam: gleichzeitig seriös und wild auszusehen.
„Geschmorte Kaninchenkeule“, sagte Dimi und schenkte allen Wein nach, „in Weißwein, mit Knoblauch und Thymian. Pfeffer natürlich und ein bisschen Zimt …“

Ein Hauch von Thymian wehte herüber, als die alte Frau die Thermoskanne wieder in ihrem Korb verstaute und dabei ein frisches Kräuterbündel berührte.
Die beiden Alten wären sicher ein gutes Motiv, dort, wo sie hingehören, dachte Ray, während das Ehepaar in seinen dicken Jacken diverse Koffer, Körbe und Tüten aufnahm und damit den Zug verließ.

Dimi hatte vorgeschlagen, gemeinsam in die Heimat seiner Großeltern zu fahren. Eine Studienreise, Inspirationen sammeln, alte Rezepte erfragen, wertvolle Überlieferungen vor der Versenkung bewahren – und Ray könnte fotografieren: Schluchten und gepflasterte Pfade, die tief in die Wälder und in die Vergangenheit führten, das schwarze Wasser des wilden Acheron, Natursteinhäuser mit Schieferdächern, die silbern in der Sonne schimmerten, und natürlich die Menschen, die darunter wohnten: eine Giagia, eine alte Bäuerin mit Kopftuch und krummen Beinen, die nie aus ihrem Bergdorf herausgekommen war, aber dennoch die ganze Welt gesehen hatte; einen kleinen Jungen mit abgeklebtem Brillenglas, der im Regen auf einer Steinmauer saß und einen nassen Hund umarmte; einen Ziegenhirten, zufrieden in die Kamera blickend, abgelichtet unter einer knorrigen Olive.

Sie würden alleine fahren, Dimi und Ray. Jane musste für ihre Klausuren lernen; Ray selbst hatte sein Studium abgebrochen, um mehr Zeit für die Jobs zu haben. Seit kurzem war er tagsüber als Fahrradkurier unterwegs: Speedy Ray, ein Pegasus mit bereiften Hufen, der über die Straßen der Stadt flog, von nichts und niemandem aufzuhalten, und mit diesen Fotos würde er seinen Durchbruch schaffen.

Ray musste geschlafen haben. Auf den Plätzen schräg gegenüber saßen mittlerweile drei Gestalten in schwarzen Gewändern, mit hohen Hüten und dichten Bärten. Märchenfiguren, diffusen Kindheitserinnerungen entsprungen: orthodoxe Priester, die mit ihren Perlenkränzen klapperten, während sie sich murmelnd unterhielten. Einer trug eine schwere Goldkette um den Hals und erinnerte Ray an einen alternden Gangster-Rapper. He, Brüder, stellte er sich vor, die drei zu fragen, was dagegen, wenn ich ein paar Porträts von euch mache?

„Schöne Kette“, sagte Ray, als er mit seinen Küssen an Janes Halskuhle angelangt war. Er betrachtete das silberne Amulett, das an einem Lederband hing. „Neu?“
„Ja“, sagte Jane, „Das ist so ein Griechen-Ding, ein Zauberkreis. Hat der Ziegenhirte mir gegeben, zur Besiegelung unserer Café-Ellinikós-Partnerschaft sozusagen. Total süß, oder?“
„Total“, sagte Ray und widmete sich wieder Janes Hals, den Ohren, der Brust und dem Bauch, aber dann kam Moff angejapst und kläffte hysterisch, sprang zwischen den beiden hin und her, und Jane sagte: „Oh! Kannst du bitte nachher mit Moff gehen? Ich muss gleich mit Dimi zu diesem Makler. Wenn wir Glück haben, bekommen wir heute den Zuschlag für die Räume!“

„Fuck - was ist das denn?!“, hatte Ray eine Woche zuvor gefragt, als er von seiner Kurier-Tour heimgekommen war, durstig und verschwitzt, und fast über eine graue Fellrolle gestolpert wäre, die im Flur auf den Holzdielen lag und ihn misstrauisch anblinzelte.
„Das ist unser Hund, Ray!“ Jane platze fast vor Begeisterung und ihre roten Haare standen wild nach allen Seiten ab.
„Wie, jetzt …“, sagte er und kratzte sich am Kopf. „Wir brauchen keinen Hund! Jetzt noch nicht, jedenfalls. Du weißt das auch … Aber das hier - das ist ein verdammter Mops! Vor allem brauchen wir keinen gottverdammten Mops!“
Janes Gesichtsausdruck schwankte zwischen beleidigt, traurig und trotzig, aber dann bewegte sich der Hund, schnupperte an ihr, sabberte, schniefte, musterte Ray mit skeptischen Knopfaugen und zerfurchter Stirn – und Jane sah einfach nur glücklich aus.
„Er heißt Zeus“, sagte sie leise und kraulte die Speckwülste auf dem Rücken des Tieres. „Ein Freund vom Ziegenhirten – also der Vater von dem Freund eigentlich, von dem ist die Mutter ins Heim gekommen. Ganz plötzlich. Und jetzt ist da Zeus … Na ja, und Dimi wusste ja, dass wir einen Hund wollen und …“
„Hund …“, sagte Ray tonlos.
„Wir können ihn auch anders nennen“, sagte Jane.
„Horst“, sagte Ray, „Klingt doof und nach kurzen Beinen. Passt.“
Jane verdrehte die Augen und presste ihre vollen Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Zeus atmete.
Die Welt ist voll von herrlichen Hunden, großen Tieren mit klugen Augen, ausdauernd und schnell, loyal bis in den Tod, dachte Ray, aber ein Mops, Heilige Scheiße …
„Moff?“, schlug er vor und kniff dem Tier leicht in den Nacken.
„Moff …“, probierte Jane nachdenklich. „Moff ... Moff!“
Sie lächelte entgegenkommend. „Ja, Ray - das klingt wirklich gut! Das klingt nach Mops und Wuff und tatsächlich auch nach kurzen Beinen: Moff!“
Ray unterdrückte ein Grinsen. Seine Intention war letztlich gewesen, eine Kurzform für Motherfucker zu finden. Tut mir leid, Jane, dachte er, irgendwann werden wir Kinder haben, freche, rothaarige Rotznasen, die einem riesigen Setter hinterherjagen, und allen werden wir wunderschöne Namen geben.

Hätten wir ihnen gegeben“, sagte Ray leise zu sich selbst. Neben ihm saß ja niemand – der Mann, der eigentlich dort sitzen sollte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.
Gut, vielleicht war es auch nicht ganz so schlimm.
Wahrscheinlich lag er zu Hause, erholte sich von den Blessuren, eine Schnabeltasse voll Tee in der Hand und neben sich seine fürsorgliche Freundin.

Seine Freundin.
Falls Jane nicht gerade kopf- und ziellos durch die Straßen rannte und
Moff! rief, was ziemlich wahrscheinlich war: „Moff! Moooohoff!
Ray liebte sie immer noch bei dieser Vorstellung.

Die Abendsonne scheint durchs offene Fenster, die Vorhänge bewegen sich im Wind.
Janes Haar glüht wie Kaminfeuer, aber ihre Augen sind starr vor Kälte.
„Rainer … Ich muss … “, sagt Janes Stimme.
Da weiß Ray, dass es vorbei ist.
Er betrachtet den Schatten an der Wand, ihr Profil an der grauen Tapete, der Mund bewegt sich, geht auf und zu und sagt Wörter wie Dimitris und passiert und Café und Schnapsidee und trotzdem Freunde. Ihre Schattennase ist viel zu lang, einzelne Locken springen auf und ab, und Ray denkt: Ich werde nicht miterleben, wie dieses Haar seine Leuchtkraft verliert.
Ray sagt ein paar sinnlose Sätze, die mit Aber beginnen. Er hört wieder auf, als er merkt, dass die Wörter noch gar nicht erfunden sind, die irgendetwas ändern könnten.
Moff liegt auf seinem Kissen und bewegt die Augen zwischen Jane und Ray hin und her, langsam und gelangweilt wie ein geschmierter Schiedsrichter.
„Hm“, sagt Jane, „blöd jetzt - aber ich muss wirklich zur Probe … Wir reden später weiter, ja? Tut mir leid … Alles …“
„Ja“, sagt Ray und schaut ihr ins Gesicht, sieht dort verschiedene, komplizierte Ausdrücke in schneller Folge miteinander verschmelzen wie durch Morphing: Bedauern, Erleichterung, Schuld, Verliebtheit, Trotz und …
Er wartet nicht ab, was davon am Ende stehen bleibt; er dreht seinen Kopf zurück zur Tapete, schaut zu, wie der Schatten verschwindet und eine leere Leinwand hinterlässt, als wäre es ein Film ohne Abspann.

Jane hat ihre Gitarre mitgenommen, also kann er sie nicht zertrümmern. Er denkt kurz darüber nach, die Wohnung zu verwüsten, die Dielen rauszureißen, die Fenster einzuschlagen, aber dann packt er nur die Kamera und ein paar Klamotten in den Kurierrucksack, stopft Moff obendrauf, springt aufs Rad und flitzt mit seinem wütenden Gepäck auf dem Rücken quer durch die Stadt, überfährt rote Ampeln, holpert Treppen hinunter, hält ein Tempo, als gälte es, eine Ladung Herzklappen in die Chirurgie zu bringen, und erst, als er eine ruhige Stelle im Stadtpark erreicht hat, bremst er schlingernd ab. Moff kriecht aus dem Rucksack und schnauft fassungslos. Ich hab immer gewusst, dass du ein Dreckskerl bist, sagt sein Blick. „Wir sind frei, Moff“, sagt Ray und fährt davon, ohne sich umzudrehen – er braucht das Gefühl, ein elender Fiesling zu sein.
„Hi“, sagt er, der Form halber, nachdem Dimi die Tür geöffnet hat; mehr wird nicht geredet und der Ziegenhirte ist viel zu überrascht, als dass er sich richtig wehren könnte. Trotzdem brummt Rays Stirn von dem Schlag, den er abbekommen hat, auch seine Fingerknöchel schmerzen: Er hätte nicht gedacht, dass ein Nasenbein so hart sein konnte. Zur Sicherheit schlägt er ein weiteres Mal zu, Malaka!, und dann zurück aufs Rad und im Herzklappentempo zum Bahnhof, Zug zum Flughafen und ab in die Luft und in die Hauptstadt von Hellas, wo er in einen graffitiverzierten Eisenbahnwaggon springt und weiterfährt, immer weiter, und der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang, durchpflügt die flirrende Hitze, und die vertrockneten Grashalme am Rande der Böschung bewegen sich im Wind wie die Haare einer schlafenden Hexe. Neben den Gleisen liegt ein Fisch, weit entfernt vom Meer, glitzert silbern in der Sonne wie ein großes Amulett an einem schmalen Hals.

Auf der letzten Etappe wird Ray von einem Pickup mitgenommen, einem staubigen Toyota mit fünf schmalbärtigen Ziegen auf der Ladefläche. „Jásu, Bro“, sagt der Fahrer und begrüßt Ray mit Ghettofaust. Ein junger Typ mit Sonnenbrille und New-York-Yankees-Cap, der beim Fahren raumgreifend gestikuliert und dabei lispelnd schwierig klingende Flüche in seiner Muttersprache ausstößt. Sie schrauben sich auf engen Serpentinen langsam in die Höhe, holpern über Kopfsteinpflaster und näheren sich den versteckten Dörfern dieser Gegend, die Hinter den Bergen genannt wird.
Ray fühlt verstohlen die Beule an seiner Stirn, als befürchtet er, sich unbemerkt in ein Einhorn verwandelt zu haben: einen hornamputierten Ziegenbock.
„Was machst du?“, fragt der Fahrer in gebrochenem Englisch. „Hier. Hier ist nichts?"
Einen Traum begraben, will Ray sagen, aber er ist sich sicher, dass der Grieche ihn nicht verstehen wird. „Fotografieren“, sagt er stattdessen, „ich arbeite an einem Bildband über alte Kafenions in dieser Gegend.“ Das könnte ja so sein, denkt er, das könnte durchaus so sein. Als erstes wird er jetzt in dieses Dorf gehen und versuchen, etwas zu trinken zu bekommen, Wasser auf jeden Fall und vielleicht einen verdammten Kafé Ellinikós, und dann wird er sich umdrehen und nach Hause laufen. Pinienwälder durchwandern und Flüsse auf uralten Steinbogenbrücken überqueren: einzig dafür gebaut, die verschiedenen Seiten des Nirgendwo miteinander zu verbinden; und er wird an bizzaren Felsensäulen vorbeikommen, auf deren Spitzen wahnsinnige Mönche vor Jahrhunderten diese Klöster errichtet haben, die wie Luftschlösser aus dem Wolkendunst ragen.
„Fotografieren“, sagt Ray nochmal und hebt zur Bestätigung seine Kamera hoch. Der Ziegenrapper antwortet mit einem griechischen Sprechgesang. Kurz vor dem Ort hält er an, lässt Ray aussteigen, kontrolliert die Laderampe, zählt die Ziegen und tritt beiläufig nach einem struppigen Hund, der von irgendwo her angelaufen kommt. Dann verabschiedet er sich mit einer Abfolge diverser Handschläge und biegt auf eine Schotterpiste ab.
Ray atmet tief ein. Die Luft riecht nach absolut nichts, und noch nie hat er einen Geruch so deutlich wahrgenommen. Er läuft los, auf das Dorf zu, und der Hund trottet in vorsichtigem Abstand hinter ihm her wie ein kleines, mobiles Weizenfeld. Kommt dann näher, wedelt zaghaft mit dem Schwanz und schnuppert am Rucksack. Hier bin ich, sagen seine Augen, Ich komme mit.
Ray kann seinen Kopf kraulen, ohne sich zu bücken. „Komm!“, sagt er.

 
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Und da lag dieser der Fisch, draußen neben den Gleisen, weit entfernt vom Meer
Haha mein erster Kommentarversuch in der neuen Umgebung, den Text muss ich noch zu Ende lesen, der Anfang prickelt allerdings für mich nicht gerade, soll Spannung wecken, mag sich aber recht einfach erklären lassen, gibt in Zügen Speisewagen, Container werden transportiert, da kann sich schon mal ein Fisch verselbständigen... zumindest erwarte ich gleich eine absurde Wendung, eine echte Überraschung.

Glitzerte silbern in der Sonne wie eine viel zu großes Amulett für einen viel zu kurzen Moment.
Na ja, und dann folgt eine Plattitüde, die nach Paolo Coelho klingt, aber nur an der Oberfläche funktioniert, warum glitzert der denn nur einen Moment, warum ein Amulett?

und ließ den Perlenkranz zwischen seinen Fingern einen klackernden Tanz vollführen, und dann legte er selbst los und brachte seine Sprache zum Springen: ratterte labyrinthartige Sätze herunter, komplizierte Wörter in kyrillischen Buchstaben.
die Beschreibung zuvor gefällt mir gut, auch wenn mir nicht klar wird, wie diese alten Abenteurer aussehen, du deutest da zu viel an, das könnte man beschreiben, aber wie man kyrillische Buchstaben hört ... keine Ahnung.

Mit seinem wachen Blick, der jede Kleinigkeit aufsaugte, als wäre sie bemerkenswert, dem einnehmenden Lachen, das selbst die griesgrämigsten Gäste gegen ihren Willen die Mundwinkel nach oben ziehen ließ, seinen glänzenden Rabenhaaren und den strahlenden Zähnen – kleinen Leuchttürmen,
so viele Adjektive, das kleistert den Text zu, lädt ihn unnötig auf.

Auf den Plätzen schräg gegenüber saßen mittlerweile drei Gestalten in langen, schwarzen Gewändern, mit hohen Hüten und dichten Bärten. Dunkle Märchenfiguren, diffusen Kindheitserinnerungen entsprungen: orthodoxe Priester, die mit ihren Kombolois klapperten, während sie sich murmelnd unterhielten. Einer trug eine schwere Goldkette um den Hals und erinnerte Ray an einen alternden Gangsta-Rapper.
hier dasselbe.

Janes Haar glüht wie Kaminfeuer aber ihre Augen sind starr vor Kälte.
das ist hübsch


Das war's auf die Schnelle, später vielleicht mehr, wenn ich schaue, was aus dem Fisch wird, allerdings befürchte ich, dass er nur ein Effekt war.
Okay, das mit dem Fisch war ne Finte, ein Teil des Flickenteppichs aus Sehnsucht, den du zeigst. Mir fehlt der Fokus, zu viel Lautmalerei, aber einige schöne Bilder. Vielleicht arbeitest du ja noch an der Geschichte und schälst die Essenz heraus, den Geschmack des Cafés sozusagen.

(Was übrigens wunderbar ist: ich kann mit der Zitierfunktion den Kommentar nach und nach ergänzen, ganz wie ich Lust habe, top, @Webmaster !)

viele Grüße
Isegrims

 

Hallo @Isegrims,

Haha mein erster Kommentarversuch in der neuen Umgebung,
Prima, dass du meiner Geschichte deinen ersten Neuumgebungskommentar widmest!

der Anfang prickelt allerdings für mich nicht gerade
Das ist natürlich weniger prima. :sconf:

soll Spannung wecken, mag sich aber recht einfach erklären lassen, gibt in Zügen Speisewagen, Container werden transportiert, da kann sich schon mal ein Fisch verselbständigen...
Soll eher Neugier wecken - falls das einen Unterschied macht (für mich macht es das). Natürlich gibt es vielerlei mögliche Gründe, warum ein Fisch da liegen kann, das ist sicher auch meinem Prot klar, aber er nimmt es ja auch auf eine Weise wahr, dass er sich nicht großartig darüber wundert, sondern es ist für ihn mehr eine Bestätigung dafür, das nicht immer alles dorthin passt, wo es sich gerade befindet.

Na ja, und dann folgt eine Plattitüde, die nach Paolo Coelho klingt
Oh, Plattitüde klingt gar nicht gut. Von Coelho habe ich nur den Alchimisten gelesen, vor hundert Jahren allerdings und kann mich jetzt nicht mehr an einzelne Plattitüden erinnern,
aber vielleicht bist du im Moment auch nur zu ungeduldig ...
warum glitzert der denn nur einen Moment, warum ein Amulett?
Na, ließ doch mal weiter, Isegrims. ;)

die Beschreibung zuvor gefällt mir gut, auch wenn mir nicht klar wird, wie diese alten Abenteurer aussehen, du deutest da zu viel an, das könnte man beschreiben,
Freut mich, dass die Beschreibung dir gefällt. Und ja, da könnte man sicher mehr beschreiben, da gebe ich dir absolut recht. Ich habe allerdings versucht, den Umfang des Textes in einigermaßen kurzgeschichtenfähigem Umfang zu halten, was nicht einfach war, und deshalb an einigen mir nicht ganz so wichtigen Stellen einiges nur kurz abgehandelt. Ich schaue mir das nochmal an.

aber wie man kyrillische Buchstaben hört ... keine Ahnung.
Er hört die kyrillischen Buchstaben ja nicht, aber er ist, wie vielleicht (hoffentlich) rauskommt, ja ein ziemlich visueller Typ, und während er der fremdsprachigen Rede des Alten zuhört, sieht er eben auch mal vor seinem geistigen Auge solche Buchstaben. Das finde ich jetzt nicht abwegig.


so viele Adjektive, das kleistert den Text zu, lädt ihn unnötig auf.
Oh! Da hast du mich aber erwischt, und du hast recht, da sind ziemlich viele Adjektive drin, keine Ahnung, wie die da rein gekommen sind. Normalerweise ist das nämlich gar nicht so sehr mein Ding, und ich gehe da auf jeden Fall nochmal durch.

Janes Haar glüht wie Kaminfeuer aber ihre Augen sind starr vor Kälte.

das ist hübsch
Das freut mich. :)

Das war's auf die Schnelle, später vielleicht mehr, wenn ich schaue, was aus dem Fisch wird
Aus dem Fisch wird nicht mehr viel, da muss ich dich enttäuschen, aber er gehört eben zu den Dingen, die sich in der Geschichte aneinanderreihen:
ein Teil des Flickenteppichs aus Sehnsucht, den du zeigst.

Mir fehlt der Fokus,
Das ist eine meiner Spezialitäten: Geschichten ohne genauen Fokus … :hmm:

zu viel Lautmalerei
:(
aber einige schöne Bilder.
:)

Vielleicht arbeitest du ja noch an der Geschichte
Aber natürlich, dafür bin ich hier!
und schälst die Essenz heraus, den Geschmack des Cafés sozusagen.
Ob das natürlich gelingt …

Isegrims, ich danke dir sehr für deinen Kommentar, und ich werde einige der von dir angesprochenen Punkte auf jeden Fall berücksichtigen. Wenn es wieder kühler ist. :bier:

Liebe Grüße von Raindog

 
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Liebe @Raindog,

so viel Liebe zum Detail, so viel griechisches Ambiente, dazu ein bisschen "Griechischer Wein", ein bisschen „Alexis Sorbas", sehr viel Sehnsucht nach einer Welt, nach deren Entrücktheit wir uns sehnen. Das alles tippt deine Geschichte an – und darin besteht für mich ihr Reiz. Die eigentliche Story verblasst leider ein wenig dahinter, ist für mein Empfinden auch ein bisschen zu einfach gestrickt: Drei Freunde steigern sich in einen Griechenlandtraum hinein und malen sich dort eine gemeinsame Zukunft aus: Dimi, der zurück in die Heimat seiner Vorfahren will, Ray, der nach Sinn sucht und ihn dort zu finden hofft und Jane, die dort irgendwie Musik machen möchte. Alles scheitert daran, dass Dimi Ray seine Jane wegnimmt, Ray daraufhin Dimi krankenhausreif schlägt und zur Schmerzbewältigung nun allein nach Griechenland reist, wo auch er sein Happy-End findet. Na ja. So richtig hat mich diese Plot-Idee und besonders ihre Ausführung leider nicht mitgerissen. Deine Art zu schreiben und zu erzählen dagegen schon. Ich mag deine Einfälle und deine Bilder, obwohl mir manches unterm Strich ein bisschen zu langatmig vorkam. Und auch die Charakteristik deiner Protagonisten überzeugt mich nicht so ganz. Bei Dimi hast du dir sehr viel Mühe gegeben, indem du ihn in seiner Sehnsucht/seinem Heimweh beschreibst. Allerdings bleibt er am Ende doch irgendein Grieche, der den Traum träumt, zurückzukehren und ein Hotel aufzumachen. Warum er sich in Jane verliebt und ob es ihm nichts ausmacht, seinem besten Freund die Freundin wegzunehmen, erfahre ich dagegen nicht. Auch Janes Innenleben bleibt mir verschlossen. Und warum Ray nach diesem Platzen der gemeinsamen Träume allein aufbricht und gerade ihr Sehnsuchtsland als Ort für die Bewältigung seiner Traurigkeit wählt, mag ich nicht so richtig nachvollziehen. Das hier reicht mir nicht als echte Begründung:

Einfach weg – das war Rays Ziel. Egal wohin, eigentlich. Hinter die Berge. Und vielleicht würde es ja gerade gut tun, Salz in die Wunden zu reiben, also war er nun dorthin unterwegs, wohin er ursprünglich mit dem Ziegenhirten reisen wollte.
Wieso tut es gut, Salz in die Wunden zu reiben?

Den eigentlichen Konflikt tippst du mMn nur an:

„Schöne Kette“, sagte Ray, als er mit seinen Küssen an Janes Halskuhle angelangt war. Er betrachtete das silberne Amulett, das an einem Lederband hing. „Neu?“
„Ja“, sagte Jane, „Das ist so ein Griechen-Ding, ein Zauberkreis. Hat der Ziegenhirte mir gegeben, zur Besiegelung unserer Café-Ellinikós-Partnerschaft sozusagen. Total süß, oder?“
„Hm, solange wir nichts Besseres haben … manchmal ... Mal sehen“, sagte Dimi, ohne das Gesicht zu verziehen. Jane stutzte kurz, dann schüttelte sie ihre Faust unter seiner Nase, sagte Na warte! und boxte ihn mehrfach in die Seite.
Ray lehnte sich zurück. Er war sich sicher gewesen, dass es funktionieren würde, dass sie die gleiche Wellenlänge hatten: Jane und er und der Ziegenhirte, wie sie Dimi nun manchmal nannten, wenn er nicht dabei war.

Den fett gedruckten Satz verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht. (Liegt vermutlich an mir.)Ich habe mich gefragt, ob du bewusst diese Vagheit wählst, um alles in der Schwebe zu lassen. Nur hätte ich mir als Leser vorher eine (etwas klarere) Andeutung der aufziehenden "Katastrophe" gewünscht.Die eigentliche Auseinandersetzung geschieht dann im Zeitraffer: Ray schlägt Dimi krankenhausreif und verzieht sich. Dimi ab.

Immer wieder taucht in deinem Text das Hundemotiv auf: einmal winselt Jane, einmal Ray, dann bringt Jane den Mops mit, den Ray später mitnimmt. Und in Griechenland taucht dann ein weiterer Hund auf, der zum Gefährten Rays wird. Irgendwie ist das ein durchgängiges Motiv, was ich aber nicht ganz vestehe.

Er lief los, auf das Dorf zu, und der Hund trottete in vorsichtigem Abstand hinter ihm her wie ein kleines, mobiles Weizenfeld.
Diese Formulierung hat mir allerdings gefallen.

Noch ein paar Anmerkungen:

Und da lag dieser der Fisch, draußen neben den Gleisen, weit entfernt vom Meer.
Glitzerte silbern in der Sonne wie eine viel zu großes Amulett für einen viel zu kurzen Moment.

Für mich kein gelungenes Bild: ein viel zu großes Amulett für einen viel zu kurzen Moment??? Was meinst du?

Der Mann neben ihm sagte nichts. Das lag vor allem daran, dass neben ihm gar niemand saß. Der Mann, der eigentlich dort gesessen hätte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.

Hier fällst du mir etwas zu früh mit der Tür ins Haus. Ich glaube, deine Geschichte hätte an Spannung gewonnen, wenn diese Auflösung nicht gleich am Anfang stehen würde.
An späterer Stelle wiederholst du dich.
Hätten wir ihnen gegeben “, sagte Ray leise zu sich selbst. Neben ihm saß ja niemand – der Mann, der eigentlich dort sitzen sollte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.

Hier fände ich diese Aussage passender.

Übrigens frage ich mich bei dieser wie auch der nächsten wörtlichen Wiederholung, warum du das machst.

...wedelte ihm damit vor dem Gesicht herum, kitzelte seine Nase und machte leise Winselgeräusche.
Ray lachte, schnippte den Wedelschwanz zur Seite und küsste Jane auf den Hals.
Auf die Stirn.
Andere Seite vom Hals. Ohren. Brust. Überall.
Alles
.

„Bin ich nicht ein guter Hund?“, fragte er und küsste sie auf die Stirn. Ohren. Brust. Überall. Alles.
Liebte sie über alles.

Ich finde das auch sprachlich nicht so richtig geglückt.

Später zupfte sie ein wenig auf ihrer Gitarre und begann(,) leise zu singen

stieß die Faust in die Luft und spielte zusammen mit Jane in perfekter DisharmonieK bis er nicht mehr konnte,

Ray war sofort einsatzbereit: der Meister der Luftgitarre, King of Headbanging, rutschte auf die Knie,

"der" groß, weil ganzer Satz.

„Armer Hund“, sagte er und zerwuselte ihre rote Mähne, die sie gerade begonnen hatte, zu bürsten.
Vielleicht besser: ..., die sie gerade zu brüsten begonnen hatte.

Es war stickig und warm, und beim Anblick des alten Ehepaares, das ihm schräg gegenüber saß und angezogen war, als würde es nach Alaska fahren, schwitzte Ray noch mehr.

Den Vergleich halte ich für übertrieben.

und dann legte er selbst los und brachte seine Sprache zum Springen: ratterte labyrinthartige Sätze herunter, komplizierte Wörter in kyrillischen Buchstaben.

Gibt der Sprechblasen von sich?

Trotzdem brummt Rays Stirn von dem Schlag, den er abbekommen hat, auch seine Fingerknöchel schmerzen: er hätte nicht gedacht, dass ein Nasenbein so hart sein kann.

Groß. s.o. - Und vielleicht Konj.: konnte

Er lief los, auf das Dorf zu, und der Hund trottete in vorsichtigem Abstand hinter ihm her wie ein kleines, mobiles Weizenfeld. Kam dann näher, wedelte zaghaft mit dem Schwanz und schnupperte am Rucksack. Hier bin ich, sagten seine Augen, Ich komme mit.
Ray konnte seinen Kopf kraulen, ohne sich zu bücken. „Komm!“, sagte er.

Das hätte ich für ein zwar offenes, aber sehr schönes Ende gehalten. Du hebst danach aber neu an, indem du der Geschichte ein Happy End verpasst. So sehr mir der Schluss:

Elasofaffalakamalakasas!“ rief es von hinten. Unter triumphierendem Gesumm transportierte die Wespe einen Kuchenkrümel ab, als wäre sie ein Rettungshubschrauber in unwegsamem Gelände. Rays Hund saß in der offenen Tür, hechelte leise und ließ ihn nicht aus den Augen.
„Kaffee“, sagte Ray, überzeugt wie jemand, der die Antwort auf alle Fragen kennt,
„Café Ellinikós“.

sprachlich und in seinen Bildern gefällt, kommt mir diese Wende doch irgendwie ein bisschen angehängt vor.

Fazit: Ich habe deinen Text gerne gelesen, weil mir deine Bilder und Ideen gefallen haben. Allerdings fehlt mir eine gewisse Stringenz und eine Fokussierung auf den Konflikt. So verliert sich für mein Empfinden deine Geschichte in schönen Griechenland-Bildern und -Sehnsüchten.

Liebe raindog: Die Außenaufnahmen für deine Geschichte stehen, nur müsste mMn das eigentliche Geschehen noch klarer und berührender gestaltet werden, damit ich am Ende das Gefühl habe, Ray zu verstehen und mich darüber freue, dass er nach seiner Odyssee seinen Platz im Leben gefunden hat.

Liebe Grüße
barnhelm

Nb: Warum ist der letzte Teil nicht mehr "kursiv" gedruckt?

 

Hi @Raindog,
hab deine Geschichte sehr gern gelesen, weil mir dein Stil gefällt. Mit der Story ging es mir leider etwas wie @barnhelm. Vor allem am Ende. Er spürt noch die Beule am Kopf, ist aber schon bereit für die neue große Liebe. Das geht ein bisschen schnell. Ich dachte erst an einen Unfall als Hintergrundstory. So dass die Geschichte am Anfang ganz gut funktioniert hat. Aber nachdem der Betrug raus kam, hat die Geschichte für mich etwas an Reiz verloren. Trotzdem jede Menge schöner Bilder, gutes Tempo und das Griechenland- Flair schürt die Sehnsucht nach Urlaub und Ausstieg. Gut das jetzt das Wochenende anfängt. LG Snowmaid

 

Hey @Raindog,
auch für mich der erste Komm im "neuen" Forum hier. Muss mich erstmal dran gewöhnen.
Mit deiner Geschichte geht es mir ein wenig wie den Vorkommentatoren. Die Bilder sind der Hammer, du hast diese Reise durch Griechenland so detailliert und plastisch beschrieben, viele schöne Vergleiche gefunden.
Vor allem den Abschnitt mit dem Zug im Tunnel fand ich besonders gelungen.
"Die Landschaft wischte vorbei wie Fotos auf einem Smartphone" ist mein Lieblingssatz. Toller Vergleich. Auch der mundlose Smiley hat mir sehr gefallen. Damit hast du Rays Gefühle gut zum Ausdruck gebracht.
Leider hab aber auch ich den Eindruck, dass du dich in den Impressionen etwas verloren hast und die eigentliche Story dadurch etwas auf der (Zug)-Strecke bleibt. Das Verhältnis zwischen Jane und Dimi kommt mir da zu plötzlich, auch beim zweiten Lesen habe ich keine versteckten Hinweise auf eine Romanze zwischen den beiden entdeckt, oder sie waren so versteckt, dass ich sie nicht gefunden habe.
Weil die Geschichte aus Rays Perspektive erzählt wird, dachte ich zuerst, er kriegt das einfach nur nicht mit, weil er zu sehr in seinen Träumen lebt. Aber sie hätten ja trotzdem da sein, nur vielleicht von Ray anders interpretiert werden können.
Eigentlich fand ich Jane und Ray nämlich ganz gut charakterisiert. Sie scheinen beide auf ihre Art in einer Traumwelt zu leben. Einerseits ist da der Traum vom kleinen Café im Süden, andererseits muss es aber auch die schicke Wohnung im hippen Szeneviertel sein, nicht gerade billig, also wie wollen sie diese beiden Welten - vor allem finanziell - zusammenbringen?
Jane scheint mir eine Art Modepunk zu sein, irgendwie individuell, irgendwie wild und rebellisch, aber so ein bisschen Möchtegern, denn eigentlich will sie ja die schicke Wohnung mit dem schicken Hund und dem schicken Ziegenhirten. Ihr feuerrotes Haar im Kontrast zu den eisigen Augen, die du an einer Stelle beschreibst, hat diese Ambivalenz gut rübergebracht.
Die Funktion des Hundemotivs habe ich aber auch nicht so ganz verstanden. (Musste an den "Raindog", denken, den du in deine nächste Geschichte einbauen wolltest *grins*).
Weil es ja schon in der ersten Szene der beiden um 'nen Hund geht, dachte ich zunächst, es wäre eine Parodie auf diese hippen Paare, die eigentlich total spießig sind, vor allem, dass Ray später noch mal den Hund macht, fand ich etwas ... Ja ... gewöhnungsbedürftig. Also wirklich warm bin ich mit den beiden nicht geworden, obwohl ich Ray eigentlich ganz sympathisch fand. Vor allem das:
" Horst. Klingt doof und nach kurzen Beinen. Passt." Und dann:"Zeus atmete." Herrlich! So klassisch Raindog. Davon hätte ich gerne etwas mehr gehabt.
Aber nach mir geht's hier ja nicht, und ich denke, du wolltest einfach mal einen neuen Stil ausprobieren, was dir - vom Sprachlichen her - wie gesagt auch super gelungen ist. Nur an der Handlung müsstest du mMn noch etwas feilen.

Liebe Grüße aus'm Regen inne Hitze.
Chai

 

Hej @Raindog,

ich mag es, dich mit diesem Bild vom nassen Hund zu verbinden. Es ist ein wundervolles , aktives Gemälde, nicht wahr?
Aber zum Thema ;): ich habe diese Geschichte mit Freude gelesen und in Ruhe, weil deine Sprache das möglich macht und ohne große Stolpereien und Pausen, bin durch Griechenland mitgereist und habe mich amüsiert, hauptsächlich wegen der Autorin feinen Humors. :hmm: kann man das so sagen?
Es ist eine kunstvolle, im wahrsten Sinn, Erzählung: Musik, Fotographie, Essen, Land und Leute. Du machst alles richtig, verbindest, wiederholst Bezüge zueinander, zeigst mir das jeweilige setting - manchmal mit der Lupe ;) und so deutlich, dass ich das Gefühl habe, zu schwitzen. Na ja, kann auch an der Hitze hier liegen.

Dass ich bereits bei der ersten Erwähnung von Dimi und Jane an eine Dreiecksbeziehung dachte, wirst du mir sicher zugestehen. Zu deutlich zeigst du mir Jane und Rays (Rainer :lol::sealed:) federleichtes Glück, eine wilde Rothaarige, die die Gitarre immer zur Hand hat, Schabernack und jugendlichen Leichtsinn (zu teure erste Wohnung, Hund, Jobs, Studium).
Der Bruch liegt auf der Hand - macht ja nix. Dass er sich am Ende bewahrheitet und der einhorngehörnte Rainer sich flugs neu zu verlieben scheint ... passt mir nicht. :susp: Das soll aber deine Sorge nicht sein.
Diese Gedanken während der Zugfahrt, die Rückblicke, die sind von Ton melancholisch, das ist gut, denn ich ahne, dass zu diesem Zeitpunkt alles anders ist, dass es mit Jane (die spricht sich doch bestimmt auch deutsch aus;)) Dimi zu tun hat. Was nichts macht, denn du zeigst mir den Weg dorthin.

Glitzerte silbern in der Sonne wie eine viel zu großes Amulett für einen viel zu kurzen Moment.

Der Fisch in der Sonne ist toll, das Amulett auch, der Moment dann zu viel für mich, denn ich weiß, dass er vorbeifährt, ich erfahre aber nicht, warum er viel zu kurz ist und wenn er damit bloß das Foto meint, das er nicht machen kann, verflüchtigt sich bei mir das traurige Bild vom Fisch in der Sonne vor lauter Pragmatismus. :sad:

Der Mann neben ihm sagte nichts. Das lag vor allem daran, dass neben ihm gar niemand saß. Der Mann, der eigentlich dort gesessen hätte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.

Dieses Paradoxon (um mal griechisch zu bleiben) ist wirklich toll. Der Mann, der nichts sagt, weil er nicht da ist. I like very very. Am Ende macht es natürlich Sinn, obwohl der Vergleich mit der Mumie die Atmosphäre der Nachdenklich- und Traurigkeit verzerrt. Du kannst wirklich supergute Bilder zaubern und Assoziationen bauen, bytheway, und ich dachte nie, dass ich das mal sagen würde, aber in dieser Geschichte, wird es mir mit ihnen an manchen Stellen ... zu eng. Ich habe keinen Platz, mir eigene Bilder zu bauen. Beim Lesen, im Gegensatz halt zu Filmen, bei denen ich ja nun mal keinen Platz habe, mag ich es sehr gerne, wenn ich etwas, vorzugsweise Bilder von mir aus mitbringe und dann einwebe in diese Welt, von der ich lese. Mag ein Spleen sein. Das Lesen wird dann für mich lebendiger. Ich konsumiere nicht bloß eine Geschichte und expliziert ausgearbeitete Charaktere, ich bringe mich ein, werde aktiv und die Geschichte kommt mir näher, ich kann dann viel besser ... mitleiden in deinem Fall :sad: Love it (trotzdem) Ich werde dir noch welche herauszusuchen, weil das ja sonst gemein ist, wenn du nicht nachvollziehen kannst, wie es einem Leserlein wann wie geht.

und spielte zusammen mit Jane in perfekter Disharmonie

An dieser Stelle, also danach, hätte ich schon mal weniger gebraucht - ich weiß genau, wie Ray aussieht, wenn er Luftgitarre spielt. Aber ich mag es sehr gerne, dass du bereits hier von Disharmonie sprichst. Eine feine Kleinigkeit. Mir schwant Übles.

Things on strange places – so hatte Ray eine seiner Fotoserien genannt.

Das würde mir als Faden gefallen, aber ich hab ihn wohl verknotet oder abgeschnitten oder ... jedenfalls ist er weg. Natürlich rede ich mir ein, wer sich wann am falschen Platz befindet, aber ich wünschte mir Anhaltspunkte, Krumen und Ansätze.

Und vielleicht würde es ja gerade gut tun, Salz in die Wunden zu reiben, also war er nun dorthin unterwegs, wohin er ursprünglich mit dem Ziegenhirten reisen wollte.

wohin er ursprünglich mit dem Ziegenhirten reisen wollte ist vielleicht ein Tick zu deutlich, es gefiele mir besser, er würde das zu diesem Zeitpunkt noch etwas verschwommen lassen.

Er war einer der Vollzeit-Kellner im Hellas – der Neffe vom Chef. Ein echter Kumpel, und an den Tagen, an denen Ray dort aushalf, waren sie beide das Dream-Team, die Trinkgeldkönige.

Und hier fällt mir auf, dass ich ein anderes Gewicht wünsche. Mehr Fokus auf die drei, weniger auf die Arbeit mit den Fotos, den Portraitierten, den Fremdenbeschreibungen, mehr Dimi. Also wie eine Dreiecksgeschichte eben so funktioniert, denn ich kenne die Beziehung zwischen Jane und Ray und Dimi ist ... ein beschriebenes Phantom.

Ray lachte, biss Jane in den Hals, machte Hundegeräusche: winselte, knurrte, hechelte. Schleckte sie ab. „Bin ich nicht ein guter Hund?“, fragte er und küsste sie auf die Stirn. Ohren. Brust. Überall. Alles.
Liebte sie über alles.
Die Sonne schien durchs offene Fenster und die hellen Vorhänge bewegten sich leicht im Wind..
„Der weltbeste Hund!“, sagte Jane und kraulte ihm das Kinn.

Also, nicht, dass es nicht süß wäre, den beiden bei ihren Albernheiten zuzusehen, aber das hatten wir ja schon und irgendwie hab ich das Gefühl, es wäre Zeit für eine Andeutung, dass eben alles gar nicht mehr so dufte ist. Sie nicht so liebt wie Rainer. (sorry :D)

Die Landschaft wischte vorbei wie Fotos auf einem Smartphone: trockenes Gras und Ginster und Schafe und Eichen und Ziegen und nichts, NichtsNichts, NichtsNichts, NichtsNichts, bis sie den Tunnel verließen und eine neue Gegend erschien.

Das monotone Zuggeräusch in diese wiederkehrende Nichtse zu packen ist superklasse, liebe Raindog.

Die Einrichtung ganz im Stil dieser Bergdörfer, Naturstein und Holz, ein knisterndes Kaminfeuer, mit einer kleinen Bühne vielleicht sogar, und er könnte …

An dieser Stelle dachte ich, Rainer würde aufhorchen, ignorieren und an seine Kunst denken, nicht an Janes Gitarrenspiel auf der Bühne. Überhaupt wäre mehr unterschwellige Rivalität mittlerweile angebracht - so für die Atmosphäre, find ich.

„Und Fotos von den Gästen“, sagte Ray, „Ich könnte nebenbei sogar die Gäste porträtieren, die das möchten.“

das also vor der nächsten Szene im Zug ... direkt an die Andeutung zur Bühne/Janes Gitarre (bilde ich mir jedenfalls ein, dass das damit gemeint ist)

Ray blickte begeistert in die Runde, und Jane und Dimi streckten die Daumen nach oben.

Also wirklich, das wäre doch ein guter Abend, um mir zu zeigen, das knistert es doch im Karton

Es musste möglich sein, dieses Café auch ohne Eigenkapital zu eröffnen. Sie waren dabei, einen Businessplan zu erstellen. Jane scrollte durch verschiedene Webseiten, machte Notizen, kaute an ihrem Stift. Sie hatte zwei Semester BWL studiert, bevor sie auf Pädagogik und später auf Schmuckdesign umgestiegen war, und nun fachsimpelte sie und kalkulierte, als hätte sie nie etwas anderes getan. Sprach von Existenzgründerförderung und Umsatzsteuer und Konzessionen, und Ray war wieder fasziniert davon, wie sie das immer hinbekam: gleichzeitig seriös und wild auszusehen.

Stattdessen erzählst du mir eiskalt ... so was da. :D

„Geschmorte Kaninchenkeule“, sagte Dimi und schenkte allen Wein nach, „in Weißwein, mit Knoblauch und Thymian. Ein bisschen Zimt …“

Ein Hauch von Thymian wehte herüber, als die alte Frau die Thermoskanne wieder in ihrem Korb verstaute und dabei ein frisches Kräuterbündel berührte.


So ein schöner Übergang, du :thumbsup:

Eine Studienreise, Inspirationen sammeln, alte Rezepte erfragen, wertvolle Überlieferungen vor der Versenkung bewahren – und Ray könnte fotografieren: die Schluchten und Bergseen, die Kalksteinhäuser, deren Schieferdächer silbern in der Sonne schimmerten, endlose, gepflasterte Pfade, die tief in die Wälder und in die Vergangenheit führten, das schwarze Wasser des wilden Acheron ... Ray stellte sich vor, wie er geduldig am Ufer eines tobenden Flusses saß, stundenlang wartete, um genau in dem Moment auf den Auslöser zu drücken, in dem eine Forelle aus dem Wasser sprang, mit nassen Augen und gerunzelter Stirn in die Linse glotzte, während sich im Hintergrund der Kopf eines Bären aus dem Dickicht schob. Und Porträts – natürlich würde er die Einheimischen porträtieren: eine Giagia, eine alte Bäuerin mit Kopftuch und krummen Beinen, die nie aus ihrem Bergdorf herausgekommen war, aber dennoch die ganze Welt gesehen hatte; eine junge Frau, deren Augen in die Ferne gerichtet waren, auf der Suche nach etwas oder jemanden, dessen Zukunft sich in ihnen spiegeln würde; einen kleinen Jungen mit abgeklebtem Brillenglas, der im Regen auf einer Steinmauer saß und einen nassen Hund umarmte; einen Ziegenhirten, zufrieden in die Kamera blickend, abgelichtet unter einer knorrigen Olive.

Bei diesen Aufzählungen habe ich erneut die drei vermisst. Nicht schon wieder griechische Landschaften, sondern das schwieriger werdenden Verhältnis, warum er nun denn alleine im Zug in die Heimat Dimis Großeltern sitzt. Aber er denkt nur an Fotos ohne Selbstreflexion - ich krieg sooonn Hals auf den :xxlmad: Rainer.

„Total“, sagte Ray und widmete sich wieder Janes Hals, den Ohren, der Brust und dem Bauch,

Ach Rainerlein

„Er heißt Zeus“, sagte sie leise und kraulte die Speckwülste auf dem Rücken des Tieres. „Ein Freund vom Ziegenhirten – also der Vater von dem Freund eigentlich, von dem ist die Mutter ins Heim gekommen. Ganz plötzlich. Und jetzt ist da Zeus … Na ja, und Dimi wusste ja, dass wir einen Hund wollen und …“

Schön und lustig und begabt und hin oder her: ich mag die doofe Jane nicht - merkst du, du hast das gut hingekriegt.

Neben ihm saß ja niemand – der Mann, der eigentlich dort sitzen sollte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.

Ich würde es nicht erneut brauchen.

Ray sagt ein paar sinnlose Sätze, die mit Aber beginnen. Er hört wieder auf, als er merkt, dass die Wörter noch gar nicht erfunden sind, die irgendetwas ändern könnten.

Ich wein’ gleich. Es ist wirklich ein Drama immer. Eigentlich könnte man nach: Du Rainer ... ich muss .. auch nix mehr sagen, denn es hat noch nie funktioniert. Keiner sagte: Achso, nee, klar, an dieses Aber hab ich gar nicht gedacht, du. Weisstu, ich ruf deinen Rivalen eben mal an und sag, dass ich bei dir bleibe. - Nee. Kenne keinen Fall davor.

Moff liegt auf seinem Kissen und bewegt die Augen zwischen Jane und Ray hin und her, langsam und gelangweilt wie ein geschmierter Schiedsrichter.

Zum Glück muss ich hier wieder lachen.

Er wartet nicht ab, was davon am Ende stehen bleibt; er dreht seinen Kopf zurück zur Tapete, schaut zu, wie der Schatten verschwindet und eine leere Leinwand hinterlässt, als wäre es ein Film ohne Abspann.

Das ist bemerkenswert. Ich würd ja ... leiden.

als gälte es, eine Ladung Herzklappen in die Chirurgie zu bringen, und erst, als er eine ruhige Stelle im Stadtpark erreicht hat, bremst er schlingernd ab.

:lol:

Zur Sicherheit schlägt er ein weiteres Mal zu, Malaka!, und dann zurück aufs Rad und im Herzklappentempo zum Bahnhof, Zug zum Flughafen und ab in die Luft und in die Hauptstadt von Hellas, wo er in einen graffitiverzierten Eisenbahnwaggon springt und weiterfährt, immer weiter, und der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar, wie eine Lawine im Rückwärtsgang, durchpflügt die flirrende Hitze, und die vertrockneten Grashalme am Rande der Böschung bewegen sich im Wind wie die Haare einer schlafenden Hexe.

I am overloaded. Zu und zu viele Bilder, my dear Raindog. Also jetzt so bis hierher. Ich hab sie alle gelesen und gemocht und gelacht, aber sie lenken mich ab. Ich will dicht dran bleiben, aber die meiste Zeit verknüpfe ich Situationen mit Bildern.

Auf der letzten Etappe wurde er von einem Pickup mitgenommen, einem staubigen Toyota mit fünf schmalbärtigen Ziegen auf der Ladefläche. „Jásu, Bro“, sagte der Fahrer und begrüßte Ray mit Ghettofaust. Ein junger Typ mit Sonnenbrille und New-York-Yankees-Cap, der beim Fahren raumgreifend gestikulierte und dabei lispelnd schwierig klingende Flüche in seiner Muttersprache ausstieß. Das Lenkrad fixierte er mit den Knien, während die Finger seiner linken Hand auf ein Smartphone trommelten. Das Klack-Klack-Geräusch erinnerte Ray an den alten Mann und die Priester mit ihren Kombolois, und dann sah er die animierte Grafik auf dem Display. „Komboloi-App!“, sagte der junge Grieche stolz.
Sie schraubten sich auf engen Serpentinen langsam in die Höhe, holperten über Kopfsteinpflaster und näherten sich den versteckten Dörfern dieser Gegend, die Hinter den Bergen genannt wurde.
„Was machst du?“, fragte der Fahrer in gebrochenem Englisch. „Hier. Hier ist nichts?"
„Ich weiß“, sagte Ray. „Ich kannte mal jemanden, der hierher zurück wollte. Ist leider gestorben. Trotzdem schön hier.“ Der Ziegenrapper antwortete mit einem griechischen Sprechgesang, der Anteilnahme und Bestätigung beinhalten konnte, aber vielleicht auch etwas völlig anderes.
Kurz vor dem Ortseingang hielt er an, ließ Ray aussteigen, kontrollierte die Laderampe, zählte die Ziegen und trat beiläufig nach einem struppigen Hund, der von irgendwo her angelaufen kam. Dann verabschiedete er sich mit einer Abfolge diverser Handschläge und bog auf eine Schotterpiste ab.
Ray atmete die frische Luft, die nach nichts anderem roch, als das, was sie war.

Das alles hätte ich gerne im Kino gesehen, aber zum Lesen ist es mir etwas zu unerheblich. Ich weiß aber wie viel Freude es dir gemacht haben muss das zu schreiben, dieses Griechenland zu zeigen, dass dir offenbar näher ist als Irland. ;)
Mobiles Weizenfeld ist zu und zu ... herrlich.
Ja, Rainer ist ein visueller Mann und alles passt. Ich habe deine Geschichte sehr gemocht, denn ich bin kein großer Freund vom Kürzen, ich scrolle ... nee, Spaß. Ich habs beim ersten Mal alles gelesen und die Liebe und Mühe und Sorgfalt bewundert und geschätzt. Du kannst das, also mach das!

Es war mir ein Vergnügen und ich bin froh, dass du es Immer wieder tust .. deine Geschichten hier teilen.

Lieber Gruß, Kanji

 

Hallo, @Raindog

Ich habe Deine Geschichte sehr gerne gelesen, obwohl der gebannte Blick aufs Handy mich doch ein wenig von dieser Mondfinsternis abgelenkt hat. Aber ist halt auch ein besonderes Ereignis (die Geschichte und der Blutmond). Ich wollte die ganze Zeit mehr erfahren, mehr offenlegen, das war spannend, hat mich bei Laune gehalten.

Ich muss sagen, die Luft war etwas raus, als ich dann wusste, dass Dimi mit Jane zusammen war und Ray Dimi verprügelt hat. Danach war es nicht so richtig spannend mehr, und ich musste mich durch das Ende ziemlich quälen. Du hast es irgendwie nicht geschafft, mich besonders zu faszinieren für Rays Reise durch Griechenland. Das erschien mir nur nerviges Beiwerk, um die zentrale Handlung in dieser Dreiecksbeziehung zu verlängern. Sobald sich das mit der Dreiecksbeziehung geklärt hat, hat mich das nicht mehr richtig interessiert.

Was schade ist, denn in meiner Familie sind alle riesige Griechenlandfans. Seit letztem Jahr, seit meiner Tour übers Festland, gehöre ich auch dazu. Also: Schade!

Ich dachte kurz, auch in dem Örtchen gäbe es ein Geheimnis aufzuklären:

„Ich kannte mal jemanden, der hierher zurück wollte. Ist leider gestorben. Trotzdem schön hier.“

Ehrlich gesagt, keine Ahnung, wer gestorben ist. Ich dachte, Dimi wäre am Leben, es muss also jemand anderes sein. Aber das klärt sich auch danach nicht mehr, also … Ich versteh’s nicht so ganz, und das hat es dann auch nicht spannend gemacht.

Also, Rays Reise nach Griechenland war für mich nicht so interessant. Das ist natürlich schade, denn eigentlich ist das ja die Hauptsache. Andererseits hat sich der Konflikt zu der Zeit, zu der er nach Griechenland fährt, schon geklärt, also ist das wohl das Problem, denke ich.

Auch der Anfang mit dem Fisch, das hat mich nicht so richtig reingezogen. Also insgesamt würde ich sagen, die Rahmenhandlung bräuchte auch ein Ziel, einen Konflikt. So wirkt sie wie ein Lückenfüller oder eine Methode, die Du benutzt, um das vergangene Geschehen durch Deinen Prot zu reflektieren.

Ein bisschen abgelenkt vom Text war ich dann hier:

komplizierte Wörter in kyrillischen Buchstaben.

Äh … Kyrillisch und Griechisch sehen sich sehr ähnlich. Es handelt sich aber um unterschiedliche Alphabete. Dass das Kyrillische dem Griechischen ähnelt, liegt daran, dass es sich aus dem Griechischen entwickelt hat. Es ist aber nicht das gleiche. Habe ich jetzt extra nochmal für Dich recherchiert, um sicherzugehen, dass ich mich nicht irre. Habe darüber schon lange mit meiner Mutter diskutiert. Ich habe ja Russisch gelernt und beherrsche deswegen Kyrillisch, und ich habe einen Kumpel, der Philosophie studiert und in diesem Rahmen Griechisch gelernt hat. Er kann die E-Mails von meiner Russisch-Lehrerin aber auch nur sehr holprig lesen. Also: Ja, wenn man Kyrillisch kann, ist es auch möglich, Griechisch zu lesen (weiß ich aus meinem Griechenland-Urlaub, ich musste mir aber auch ein paar falsche Freunde und ein paar zusätzliche Buchstaben anlernen). Aber Deutsch und Niederländisch sind ja auch zwei unterschiedliche Sprachen, obwohl sie ähnlich klingen. Also nein. Einfach nein. Klingt natürlich doof, wenn man da schnöde „griechische Buchstaben“ schreiben muss. Aber dass das ganze Bild auf sehr wackeligen Beinen steht, wurde ja schon wiederholt gesagt.

Mist, das ratterte während des Lesens des gesamten Textes in meinem Hinterkopf. Sorry.

Ein paar Kleinigkeiten noch:

„Wäre doch wirklich toll, Ray, wenn wir einen Hund hätten ….“.

Punkt weg nach der wörtlichen Rede.

Der Zug ratterte bergan, gleichmäßig und unbeirrbar, wie eine Lawine im Rückwärtsgang und durchpflügte die flirrende Hitze.

Hier würde ich entweder das Komma vor „wie“ weglassen oder vor das „und“ noch ein Komma setzen.

Die Flasche war fast leer als Ray sagte:

Komma vor „als“.

Ray atmete die frische Luft, die nach nichts anderem roch, als das, was sie war.

Komma weg vor „als“.

So, das soll’s erstmal gewesen sein von mir. Eigentlich fand ich die Konstellation dieser Drei, die in ihren Plänen wohl oft übers Ziel hinausschießen und selten was zu Ende bringen (das hast Du toll gezeigt mit der zu teuren Wohnung, den vielen Jobs und den wahnsinnigen vielen Studiengängen der Jane), sehr interessant. Wenn Du es jetzt noch schaffst, die Rahmenhandlung spannend zu verpacken … Du weißt ja: Make it work!

Gute Nacht,
Maria

 

Liebe @barnhelm,

ich habe mich sehr über deinen ausführlichen Kommentar gefreut, zumal du ja, wie ich deinem Profil entnehme, im Urlaub bist.

sehr viel Sehnsucht nach einer Welt, nach deren Entrücktheit wir uns sehnen. Das alles tippt deine Geschichte an – und darin besteht für mich ihr Reiz.
Ich bin froh, dass trotz der vielen Mängel, deren ich mir zum großen Teil bewusst bin, dennoch ein Reiz besteht.

Die eigentliche Story verblasst leider ein wenig dahinter, ist für mein Empfinden auch ein bisschen zu einfach gestrickt: Drei Freunde steigern sich in einen Griechenlandtraum hinein und malen sich dort eine gemeinsame Zukunft aus
Ich gebe zu, der Plot ist wirklich nicht der Hammer und ich habe lange überlegt, ob ich das so mache – ich neige ja sowieso zu diesen dahinplätschernden Geschichten und hatte wohl gehofft, das Wie des Erzählens reicht aus. Tut es nicht, das entnehme ich deinem und den anderen Kommentaren. Und genau deshalb bin ich ja hier.

Dimi, der zurück in die Heimat seiner Vorfahren will, Ray, der nach Sinn sucht und ihn dort zu finden hofft und Jane, die dort irgendwie Musik machen möchte.
Vielleicht hast du es an einer Stelle überlesen, oder ich habe es nicht so gut rübergebracht: Ray und Jane wollen nicht in Griechenland etwas eröffnen, sondern nur Dimi später irgendwann, und die drei wollen in Deutschland dieses Café führen.

.. zur Schmerzbewältigung nun allein nach Griechenland reist, wo auch er sein Happy-End findet.
Gedacht von mir war es gar nicht direkt als Happy End, ein Wohlfühlende eher, weil für mich offenbleibt, ob er danach mit Valerie zusammenkommt oder den Hund behält, natürlich knistert es, das sollte nur zeigen, dass er lernen wird, über seinen Verlust wegzukommen, vielleicht auch seinen Traum vom Café, in den er sich mit den anderen so reingesteigert hat, selbst wahr zu machen.

So richtig hat mich diese Plot-Idee und besonders ihre Ausführung leider nicht mitgerissen.
Ja, ich denke, das ist mir auch nicht so absolut gelungen … Die Geschichte dreht sich bei mir aber schon so lange im Kreis – die wollte jetzt raus.

Deine Art zu schreiben und zu erzählen dagegen schon. Ich mag deine Einfälle und deine Bilder, obwohl mir manches unterm Strich ein bisschen zu langatmig vorkam.
Über den ersten Teil des Satzes freue ich mich natürlich sehr, und mit dem Langatmig hast du sicher auch recht und ich meine Probleme. Probleme, die Balance zu finden, wo ich zuviel erzähle, beschreibe, oder weglasse:
Warum er sich in Jane verliebt und ob es ihm nichts ausmacht, seinem besten Freund die Freundin wegzunehmen, erfahre ich dagegen nicht. Auch Janes Innenleben bleibt mir verschlossen.
Siehste, das meine ich ungefähr. An einigen Stellen hatte ich gehofft, es funktioniert zwischen den Zeilen. Deshalb, weil ich meine Prots ja in- und auswendig kenne … Aber das tun die Leser natürlich nicht, und ich habe hier vielleicht zu viel weggelassen, weil ich dachte, dass es sonst zu langatmig wird … Zum Innenleben von Jane oder Dimi werden wir allerdings nicht viel erfahren, weil die Geschichte ja aus der Sicht von Ray erzählt wird. Das muss ich irgendwie anders hinbiegen …

warum Ray nach diesem Platzen der gemeinsamen Träume allein aufbricht und gerade ihr Sehnsuchtsland als Ort für die Bewältigung seiner Traurigkeit wählt, mag ich nicht so richtig nachvollziehen. … Wieso tut es gut, Salz in die Wunden zu reiben?
Schocktherapie … Ray will ja erstmal wirklich einfach nur weg, aber er hat auch so ein Jetzt-Erst-Recht-Gefühl, er hatte sich ja so reingesteigert in den Traum vom Café und dem Durchbruch mit seiner Fotografie, und diese Reise war ein Teil davon. Und ihm ist einerseits klar, dass es wehtun wird, andererseits hält er auch noch fest an diesem Traum.

Den eigentlichen Konflikt tippst du mMn nur an
Ich sehe, ich habe da zu wenig getan.

Den fett gedruckten Satz verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.
Er war sich sicher gewesen, dass es funktionieren würde, dass sie die gleiche Wellenlänge hatten: Jane und er und der Ziegenhirte,
Ich hatte vorher einen viel längeren Absatz geschrieben, wie sich Jane und Dimi dann kennenlernen und sie zusammen überlegen, dieses Ding durchzuziehen, aber das fand ich dann selbst ziemlich langweilig und wollte hier nur kurz ausdrücken, dass Ray sich freut, dass die drei als Team harmonieren.

Nur hätte ich mir als Leser vorher eine (etwas klarere) Andeutung der aufziehenden "Katastrophe" gewünscht. Die eigentliche Auseinandersetzung geschieht dann im Zeitraffer
Die Andeutungen sind lediglich die Kette und der Mops, vielleicht ist das zu wenig. Ich denke darüber nach.

Immer wieder taucht in deinem Text das Hundemotiv auf… Irgendwie ist das ein durchgängiges Motiv, was ich aber nicht ganz verstehe.
Hier ist gar keine tiefe Symbolik vorhanden, also gibt es auch nicht viel zu verstehen. Der Hund hat sich von selbst in die Geschichte reingeschrieben ;) und taucht als ein Nebenfaden immer wieder auf. Jane hätte gerne einen Hund, Ray mag Hunde auch, es passt aber nicht in ihr derzeitiges Leben, dann schleppt Dimi trotzdem diesen Mops an, mischt sich also schon irgendwie in die Beziehung ein, und Ray läuft später ein anderer Hund über den Weg, mit dem er viel mehr anfangen kann/könnte und mit dem er sich momentan wahrscheinlich auch identifiziert. That’s all.

Er lief los, auf das Dorf zu, und der Hund trottete in vorsichtigem Abstand hinter ihm her wie ein kleines, mobiles Weizenfeld.
Diese Formulierung hat mir allerdings gefallen.
Danke, freut mich! Ich habe das irgendwie schon immer im Kopf gehabt, dass das manchmal so aussieht.

Für mich kein gelungenes Bild: ein viel zu großes Amulett für einen viel zu kurzen Moment??? Was meinst du?
Das Amulett ist ja die Erinnerung an die Kette, die Dimi Jane geschenkt hat. Und der silberne Fisch ähnelt einem viel zu großen Amulett, viel zu groß auch deshalb, weil Ray jetzt kapiert, welche Bedeutung das Geschenk ja wohl hatte, und viel zu kurz, weil ihre, Rays und Janes Beziehung nur kurz geleuchtet hat – das war so meine Intention. Aber das mit dem „zu kurzen Moment“ überlege ich mir nochmal. Scheint nicht zu funktionieren.

Der Mann, der eigentlich dort gesessen hätte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.
Hier fällst du mir etwas zu früh mit der Tür ins Haus. Ich glaube, deine Geschichte hätte an Spannung gewonnen, wenn diese Auflösung nicht gleich am Anfang stehen würde.
An späterer Stelle wiederholst du dich… Übrigens frage ich mich bei dieser wie auch der nächsten wörtlichen Wiederholung, warum du das machst.
Ja, mit der Tür ins Haus … Ich wollte die Geschichte von hinten auftröseln, am Anfang also schon einiges verraten bzw. andeuten, aber auch das überlege ich mir nochmal. Die Wiederholung kommt dann an der Stelle, wo sich die Geschichte sozusagen selbst eingeholt hat, ist sicher Geschmackssache. Auch bei der Küss-Wiederholung, das schaue ich mir auch nochmal an. Soll eigentlich andeuten, dass für Ray in der Beziehung immer noch alles läuft, alles gleich geblieben ist.
und küsste Jane auf den Hals. Auf die Stirn. Andere Seite vom Hals. Ohren. Brust. Überall. Alles.

und dann legte er selbst los und brachte seine Sprache zum Springen: ratterte labyrinthartige Sätze herunter, komplizierte Wörter in kyrillischen Buchstaben.
Gibt der Sprechblasen von sich?
Haha :lol:, über die kyrillischen Buchstaben hatte sich auch schon @Isegrims gewundert, und @TeddyMaria (Danke!) hat mich darauf hingewiesen, dass das gar kein kyrillisches Alphabet ist. Aber darum geht es dir gar nicht, ich weiß, die Sprechblasen. Ich werde trotzdem an den Buchstaben festhalten, habe jetzt „besondere“ Buchstaben daraus gemacht. Ray ist ein sehr visueller Typ, vielleicht ein Synästhetiker, und er sieht also auch mal ein paar griechische Schriftzeichen vor seinem geistigen Auge, während er dem Alten zuhört und nix versteht.

Er lief los, auf das Dorf zu, und der Hund trottete in vorsichtigem Abstand hinter ihm her wie ein kleines, mobiles Weizenfeld. Kam dann näher, wedelte zaghaft mit dem Schwanz und schnupperte am Rucksack. Hier bin ich, sagten seine Augen, Ich komme mit.
Ray konnte seinen Kopf kraulen, ohne sich zu bücken. „Komm!“, sagte er.
Das hätte ich für ein zwar offenes, aber sehr schönes Ende gehalten. Du hebst danach aber neu an, indem du der Geschichte ein Happy End verpasst. So sehr mir der Schluss… sprachlich und in seinen Bildern gefällt, kommt mir diese Wende doch irgendwie ein bisschen angehängt vor.
Das wäre auch ein schönes Ende, wenn ich es mir so anschaue. Wenn ich den anderen Teil nicht geschrieben hätte … Also, wie oben schon gesagt, ich sehe das gar nicht so sehr als fettes Happy End, aber wenn es so rüberkommt, na, ich überlege mir das noch. Habe ja sowieso noch viel zu überlegen, das wird sicher einige Zeit dauern, aber ich hoffe selber stark, die Geschichte noch irgendwie: besser zu machen.
Ich habe deinen Text gerne gelesen, weil mir deine Bilder und Ideen gefallen haben. Allerdings fehlt mir eine gewisse Stringenz und eine Fokussierung auf den Konflikt. …
nur müsste mMn das eigentliche Geschehen noch klarer und berührender gestaltet werden, damit ich am Ende das Gefühl habe, Ray zu verstehen und mich darüber freue, dass er nach seiner Odyssee seinen Platz im Leben gefunden hat.
Das wird nicht einfach, aber ich versuche es.

Nb: Warum ist der letzte Teil nicht mehr "kursiv" gedruckt?
Das Nicht-Kursive ist ja zunächst der Rückblick, und ab dem Zeitpunkt, wo die Gegenwart den Rückblick eingeholt hat (Hilfe, Knoten im Kopf …), habe ich es dann Nicht-Kursiv weiterlaufen lassen. Ist ein bisschen Spielerei.
Liebe Barnhelm, danke für den Wahnsinnskommentar, das ist so hilfreich! Ich weiß selbst, das bei der Geschichte einiges im Argen liegt, aber wie gesagt, sie musste raus, denn von alleine wäre sie nicht mehr besser geworden.

Liebe Grüße von Raindog. Und ein schönes Urlaubswochenende!

Hi @Snowmaid,

dein Nick tut gut, etwas gedankliche Abkühlung hilft ja auch schon!

hab deine Geschichte sehr gern gelesen, weil mir dein Stil gefällt.
Das freut mich.
Mit der Story ging es mir leider etwas wie @barnhelm. Vor allem am Ende. Er spürt noch die Beule am Kopf, ist aber schon bereit für die neue große Liebe. Das geht ein bisschen schnell. … Aber nachdem der Betrug raus kam, hat die Geschichte für mich etwas an Reiz verloren.
Ich kann das inzwischen schon nachvollziehen, muss jetzt nur noch einen Weg finden, das zu ändern.
Trotzdem jede Menge schöner Bilder, gutes Tempo und das Griechenland- Flair schürt die Sehnsucht nach Urlaub und Ausstieg. Gut das jetzt das Wochenende anfängt.
Ja, das mit den Bildern scheine ich ja ganz gut hinzukriegen, das ist schon mal der Anfang, und ja: Wochenendeeeeee!!!
Danke für deinen Kommentar, Snowmaid, liebe Grüße von Raindog


(Allen anderen Kommentatoren schon mal ein riesiges Danke im Voraus!)

 

Hi, @Chai,

ich freue mich, dass du auch wieder bei mir vorbeikommst, und auch bei dir ist es das erste Mal im neuen Umfeld hier, ich fühle mich geehrt.

Die Bilder sind der Hammer, du hast diese Reise durch Griechenland so detailliert und plastisch beschrieben, viele schöne Vergleiche gefunden.
Das freut mich richtig, und ich genieße das Lob, weil ich ja weiß, dass danach die Abers kommen.

"Die Landschaft wischte vorbei wie Fotos auf einem Smartphone" ist mein Lieblingssatz. Toller Vergleich. Auch der mundlose Smiley hat mir sehr gefallen. Damit hast du Rays Gefühle gut zum Ausdruck gebracht.
Yes! :) Danke.

Leider hab aber auch ich den Eindruck, dass du dich in den Impressionen etwas verloren hast und die eigentliche Story dadurch etwas auf der (Zug)-Strecke bleibt. Das Verhältnis zwischen Jane und Dimi kommt mir da zu plötzlich, auch beim zweiten Lesen habe ich keine versteckten Hinweise auf eine Romanze zwischen den beiden entdeckt, oder sie waren so versteckt, dass ich sie nicht gefunden habe.
So kommt es wohl raus, die Story ist auf der Strecke geblieben. Da muss ich was machen, was, weiß ich noch nicht, aber werde ich. Die versteckten Hinweise der Romanze sind nur die Kette und die Tatsache, dass Dimi mit dem Mops schon mal ein Bein in Janes Tür stellt (das brauchst du dir jetzt lieber nicht bildlich vorzustellen …) Ja – ich muss das deutlicher machen, mit den beiden.

Eigentlich fand ich Jane und Ray nämlich ganz gut charakterisiert. Sie scheinen beide auf ihre Art in einer Traumwelt zu leben. Einerseits ist da der Traum vom kleinen Café im Süden, andererseits muss es aber auch die schicke Wohnung im hippen Szeneviertel sein, nicht gerade billig, also wie wollen sie diese beiden Welten - vor allem finanziell - zusammenbringen?
Freut mich, dass du sie gut gezeichnet findest. Ja, sie sind schon meistens sehr unbekümmert und Ray ist sowieso ein Träumer, der noch immer nicht so richtig weiß, wo er hin will, mit dem Studium nicht vorwärts kommt, diese teure Bude seiner Jane zuliebe irgendwie versucht, zu finanzieren und vom Ruhm als Starfotograf träumt … Da kommt ihm Dimis Idee mit dem Café irgendwie als rettender Anker vor – das sie übrigens nicht im Süden, sondern in Deutschland eröffnen wollen (Dimi will erst später, wenn er genügend Geld hat, nach Griechenland)


Jane scheint mir eine Art Modepunk zu sein, irgendwie individuell, irgendwie wild und rebellisch, aber so ein bisschen Möchtegern, denn eigentlich will sie ja die schicke Wohnung mit dem schicken Hund und dem schicken Ziegenhirten. Ihr feuerrotes Haar im Kontrast zu den eisigen Augen, die du an einer Stelle beschreibst, hat diese Ambivalenz gut rübergebracht.
Ja, deine Beschreibung auf Jane passt, sie ist das alles, und sie ist sorglos und natürlich auch verwöhnt, macht sich keinen Kopf, wie das mit dieser Wohnung gehen soll, möchte unbedingt einen Hund, hat aber gar keine Zeit dafür. Ray muss dann ja wohl auch meistens mit Moff Gassi gehen … :rolleyes:

Die Funktion des Hundemotivs habe ich aber auch nicht so ganz verstanden. (Musste an den "Raindog", denken, den du in deine nächste Geschichte einbauen wolltest *grins*).
Das war nicht der Grund – über die „Funktion“ des Hundemotivs verweise ich dich einfach auf meine Antwort an barnhelm. An dieser Stelle hier habe ich aber wirklich an dich gedacht, habe sozusagen mein „Versprechen“, ein klein wenig versteckt, eingelöst:
…einen kleinen Jungen mit abgeklebtem Brillenglas, der im Regen auf einer Steinmauer saß und einen nassen Hund umarmte
;)

obwohl ich Ray eigentlich ganz sympathisch fand. Vor allem das:
"Horst. Klingt doof und nach kurzen Beinen. Passt." Und dann: "Zeus atmete." Herrlich! So klassisch Raindog. Davon hätte ich gerne etwas mehr gehabt.
Okay, mehr davon …

Aber nach mir geht's hier ja nicht
Doch, auch ….

… vom Sprachlichen her - wie gesagt auch super gelungen ... Nur an der Handlung müsstest du mMn noch etwas feilen.
Danke und ja, ich weiß.


Ganz großen Dank für deinen Kommentar, Chai, und liebe Grüße aus der Hitze in den Regen von Raindog

Hi @Kanji,

wie schön, dass du auch bei mir vorbeikommst, und auch noch mit einem so ausführlichen Kommentar! Bei der Hitze, ich weiß das wirklich zu schätzen, Leute!

ich mag es, dich mit diesem Bild vom nassen Hund zu verbinden. Es ist ein wundervolles , aktives Gemälde, nicht wahr?
Mir hat es dieser nasse Hund von Banksy (ich will mich ja nicht mit fremdem Fell schmücken) auch sehr angetan und passt so schön zu meinem Nick. Aber dein Avatar-Bild stammt vermutlich sogar aus eigener Hand? Gefällt mir sehr! Und das vorherige sowieso!

ich habe diese Geschichte mit Freude gelesen und in Ruhe, weil deine Sprache das möglich macht und ohne große Stolpereien und Pausen, bin durch Griechenland mitgereist und habe mich amüsiert, hauptsächlich wegen der Autorin feinen Humors. kann man das so sagen?
Das kannst du gerne so oder anders sagen, weil mich das alles wahnsinnig freut! :)

Du machst alles richtig, verbindest, wiederholst Bezüge zueinander, zeigst mir das jeweilige setting - manchmal mit der Lupe und so deutlich, dass ich das Gefühl habe, zu schwitzen. Na ja, kann auch an der Hitze hier liegen.
Ja, das könnte auch ein Grund sein … ;)


Dass ich bereits bei der ersten Erwähnung von Dimi und Jane an eine Dreiecksbeziehung dachte, wirst du mir sicher zugestehen.
Es sei dir zugestanden, und wohl auch jedem Leser, weil: iss halt immer so … Und das sollte auch nicht der Überraschungsknaller werden, sondern eher soll man Ray auf dem Weg dahin begleiten, so Slice of Life-mäßig eben.


Der Bruch liegt auf der Hand - macht ja nix. Dass er sich am Ende bewahrheitet und der einhorngehörnte Rainer sich flugs neu zu verlieben scheint ... passt mir nicht. Das soll aber deine Sorge nicht sein.
Na das sagst du, wessen Sorge denn sonst? Ich habe ja nun schon gemerkt, dass es wohl an dieser Stelle zu schnell geht, obwohl er sich ja vielleicht gar nicht richtig verliebt, es ist nur so eine Ahnung, dass es auch ein Leben nach Jane geben könnte.

Diese Gedanken während der Zugfahrt, die Rückblicke, die sind von Ton melancholisch, das ist gut, denn ich ahne, dass zu diesem Zeitpunkt alles anders ist, dass es mit Jane (die spricht sich doch bestimmt auch deutsch aus ) Dimi zu tun hat. Was nichts macht, denn du zeigst mir den Weg dorthin.
Bingo! Genau so habe ich mir das gedacht, man ahnt bereits viel, erlebt aber den Weg dahin. Und mit Jane hast du natürlich auch Recht, die heißt eigentlich Janina. :sealed:

Der Fisch in der Sonne ist toll, das Amulett auch, der Moment dann zu viel für mich, denn ich weiß, dass er vorbeifährt, ich erfahre aber nicht, warum er viel zu kurz ist und wenn er damit bloß das Foto meint, das er nicht machen kann, verflüchtigt sich bei mir das traurige Bild vom Fisch in der Sonne vor lauter Pragmatismus.
Den Pragmatismus habe ich dort nicht als solchen gewollt, und ich verstehe vollkommen, dass der nicht dahin passt. Meine Idee bei dem Amulett und dem Moment war ja, dass Ray an die von Dimi geschenkte Kette denkt, und mit dem zu kurzen Moment seine Beziehung zu Jane meint. Ist mir nicht gelungen, wie ich sehe, und vielleicht fliegt das raus. Natürlich erfährt der Leser an dieser Stelle noch nicht, warum der Moment viel zu kurz ist, ist mir ja klar – aber wenn es dazu führt, dass der Leser enttäuscht ist oder sich verarscht vorkommt … dann ist das wohl Mist.

Dieses Paradoxon (um mal griechisch zu bleiben) ist wirklich toll. Der Mann, der nichts sagt, weil er nicht da ist. I like very very. Am Ende macht es natürlich Sinn, obwohl der Vergleich mit der Mumie die Atmosphäre der Nachdenklich- und Traurigkeit verzerrt.
Den mag ich auch, denn Mann, der nicht da ist.

Danke für den Hinweis mit dem traurigkeitsverzerrenden Mumienvergleich. Kommt vielleicht an der Stelle weg.

Du kannst wirklich supergute Bilder zaubern und Assoziationen bauen, bytheway, und ich dachte nie, dass ich das mal sagen würde, aber in dieser Geschichte, wird es mir mit ihnen an manchen Stellen ... zu eng. Ich habe keinen Platz, mir eigene Bilder zu bauen.
Ich freue mich wirklich, dass viele meiner Bilder offenbar ganz gut gelingen. Und was du hier sagst, mit dem „zu eng werden“ ist sehr wichtig für mich, da spitze ich sehr aufmerksam die Ohren wenn du so etwas sagst:
Beim Lesen, im Gegensatz halt zu Filmen, bei denen ich ja nun mal keinen Platz habe, mag ich es sehr gerne, wenn ich etwas, vorzugsweise Bilder von mir aus mitbringe und dann einwebe in diese Welt, von der ich lese. …Ich konsumiere nicht bloß eine Geschichte und expliziert ausgearbeitete Charaktere, ich bringe mich ein, werde aktiv und die Geschichte kommt mir näher
Ich werde versuchen, ein Auge darauf zu haben.

An dieser Stelle, also danach, hätte ich schon mal weniger gebraucht - ich weiß genau, wie Ray aussieht, wenn er Luftgitarre spielt. Aber ich mag es sehr gerne, dass du bereits hier von Disharmonie sprichst. Eine feine Kleinigkeit. Mir schwant Übles.
Fein, dass dir die feine Kleinigkeit nicht entgangen ist. Und ja, mit dem zu viel Gezeigten, bzw. weniger davon: es schwirrt mir halt immer im Kopf herum: SHOW, SHOW, SHOW! Und plötzlich möchtest du von mir nicht gezeigt bekommen, wie schön ausgelassen der Luftgitarre spielt … Bäh! :sick: Aber ich glaube, zu verstehen: in meinem Fall etwas weniger Show, besser lesbare Zwischenzeilen, und sowieso nur das allernötigste Tell.

Things on strange places – so hatte Ray eine seiner Fotoserien genannt.

Das würde mir als Faden gefallen, aber ich hab ihn wohl verknotet oder abgeschnitten oder ... jedenfalls ist er weg. Natürlich rede ich mir ein, wer sich wann am falschen Platz befindet, aber ich wünschte mir Anhaltspunkte, Krumen und Ansätze.
Ja, ich weiß! Ich habe den Faden wohl abgeschnitten. Der war zu lang! Ich habe mich irgendwann wirklich sehr bemüht, die Länge der Geschichte in Grenzen zu halten. Und dabei vielleicht ganz nützliche Fäden gekappt. Mal sehen, ob ich die noch irgendwo habe …

Mehr Fokus auf die drei, weniger auf die Arbeit mit den Fotos, den Portraitierten, den Fremdenbeschreibungen, mehr Dimi. Also wie eine Dreiecksgeschichte eben so funktioniert, denn ich kenne die Beziehung zwischen Jane und Ray und Dimi ist ... ein beschriebenes Phantom.
Mehr Fokus auf die drei, das muss ich wohl hinkriegen. Die Fotobeschreibungen möchte ich trotzdem nicht missen, weil sie Ray mMn gut als den poetischen Träumer, der er ist. Vielleicht ist etwas weniger davon ja möglich.

wohin er ursprünglich mit dem Ziegenhirten reisen wollte
ist vielleicht ein Tick zu deutlich, es gefiele mir besser, er würde das zu diesem Zeitpunkt noch etwas verschwommen lassen.
Ich denke darüber nach. Und darüber auch:
irgendwie hab ich das Gefühl, es wäre Zeit für eine Andeutung, dass eben alles gar nicht mehr so dufte ist. Sie nicht so liebt wie Rainer. (sorry )
Echt gemein, dass der plötzlich Rainer heißt, stimmt’s? :lol:


Das monotone Zuggeräusch in diese wiederkehrende Nichtse zu packen ist superklasse, liebe Raindog.
Danke! :shy:

Bei diesen Aufzählungen habe ich erneut die drei vermisst. Nicht schon wieder griechische Landschaften, sondern das schwieriger werdenden Verhältnis, warum er nun denn alleine im Zug in die Heimat Dimis Großeltern sitzt. Aber er denkt nur an Fotos ohne Selbstreflexion - ich krieg sooonn Hals auf den Rainer.

Also ich habe das jetzt verstanden: ich sollte endlich mehr Fokus auf die drei legen. Aber der Rainer – der versteht gar nix … :hmm:

Ach Rainerlein
Du sagst es …


ich mag die doofe Jane nicht - merkst du, du hast das gut hingekriegt.
Ha!

Ray sagt ein paar sinnlose Sätze, die mit Aber beginnen. Er hört wieder auf, als er merkt, dass die Wörter noch gar nicht erfunden sind, die irgendetwas ändern könnten.

Ich wein’ gleich. Es ist wirklich ein Drama immer. Eigentlich könnte man nach: Du Rainer ... ich muss .. auch nix mehr sagen, denn es hat noch nie funktioniert. Keiner sagte: Achso, nee, klar, an dieses Aber hab ich gar nicht gedacht, du. Weisstu, ich ruf deinen Rivalen eben mal an und sag, dass ich bei dir bleibe. - Nee. Kenne keinen Fall davor.
Ja, wäre wohl das erste Mal. Ray probiert es trotzdem kurz mit den Abers.


Moff liegt auf seinem Kissen und bewegt die Augen zwischen Jane und Ray hin und her, langsam und gelangweilt wie ein geschmierter Schiedsrichter.
Zum Glück muss ich hier wieder lachen.
Das darfst du! Ist aber auch ein echter Motherf … , dieser Moff.

Er wartet nicht ab, was davon am Ende stehen bleibt; er dreht seinen Kopf zurück zur Tapete, schaut zu, wie der Schatten verschwindet und eine leere Leinwand hinterlässt, als wäre es ein Film ohne Abspann.
Das ist bemerkenswert. Ich würd ja ... leiden.
Das tut er doch, auf seine Weise.


I am overloaded. Zu und zu viele Bilder, my dear Raindog. Also jetzt so bis hierher. Ich hab sie alle gelesen und gemocht und gelacht, aber sie lenken mich ab.
Das scheint tatsächlich der Fall zu sein … Ich werde etwas Zeit brauchen zum …. entbildern der Geschichte, aber ich werde mich bemühen. Also versuchen, auszudünnen.


Das alles hätte ich gerne im Kino gesehen, aber zum Lesen ist es mir etwas zu unerheblich. Ich weiß aber wie viel Freude es dir gemacht haben muss das zu schreiben, dieses Griechenland zu zeigen, dass dir offenbar näher ist als Irland.
Mobiles Weizenfeld ist zu und zu ... herrlich.
Ja, mit dem Kino hast du wohl auch nicht unrecht. Ich habe selbst schon manchmal den Eindruck gehabt, eine von mir beschriebene Szene klingt wie diese Tonspur für Sehbehinderte im Fernsehen … :cool:
Und natürlich hat es mir sehr viel Freude gemacht! Beide Länder sind mir übrigens gleich nah, aber bei der Irlandgeschichte hatte ich mich wahrscheinlich besser im Griff. Zu der Zeit war es auch nicht so heiß …
Und ich freue mich sehr, dass das mobile Weizenfeld Anklang findet, ich finde es nämlich auch einfach süß, aber manchmal zünden solche Vergleiche ja auch nicht.

Ja, Rainer ist ein visueller Mann und alles passt. Ich habe deine Geschichte sehr gemocht, denn ich bin kein großer Freund vom Kürzen, ich scrolle ... nee, Spaß. Ich habs beim ersten Mal alles gelesen und die Liebe und Mühe und Sorgfalt bewundert und geschätzt. Du kannst das, also mach das!
Es war mir ein Vergnügen und ich bin froh, dass du es Immer wieder tust .. deine Geschichten hier teilen.

Danke, liebe Kanji, für deinen superlangen, äußerst hilfreichen Kommentar, und für das Lob und die ganzen Hinweise. Ich bin zwar keine ganz so fleißige Schreiberin wie du, aber ich hoffe doch, dass du ab und zu durch eine neue Geschichte von mir scrollen kannst! :D


Liebe Grüße von Raindog

 

Hej @Raindog,

weil mir der Austausch mit dir so gut gefällt, möchte ich noch mal einhakeln, auch weil ich selbst weiß, dass man durch Leseerlebnisse einzelner Wortkrieger schon ins Schwimmen geraten kann: lassen, wegnehmen, austauschen , na, der übliche Weg eben. Und damit du mich nicht falsch verstehst oder „mis-“ :hmm:, greife ich eben noch mal was auf, okay?

Und das sollte auch nicht der Überraschungsknaller werden, sondern eher soll man Ray auf dem Weg dahin begleiten, so Slice of Life-mäßig eben.

Das ist dir auch gelungen, ich bin bei ihm und seiner Liebe, seinen Träumen vom Café, seiner Ausstellung. Vielleicht liegt es – mal wieder – an der Gewichtung. Mir fällt das auch immer sehr schwer, aber eine ausgewogene Waage ist manchmal eher ungünstig innerhalb einer KG.Wenn alles gleich wichtig wird, wird es eventuelle zu viel oder eben dann zu ... ausgeglichen und somit ... umspannend, oder so.

Und mit Jane hast du natürlich auch Recht, die heißt eigentlich Janina. :sealed:

War ja klar – ich hoffe, sie hat sich den nicht auch noch selbst gegeben. :rolleyes:

Meine Idee bei dem Amulett und dem Moment war ja, dass Ray an die von Dimi geschenkte Kette denkt, und mit dem zu kurzen Moment seine Beziehung zu Jane meint.

Oh Mann, klar, ich Dummi! Aber bitte sei gnädig und hilf mir/uns doch an dieser Stelle kurz auf die Sprünge, denn das ist eine toller Bezug. Nur einen dash, denn ich weiß ja zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts davon. Ob er den Fisch später sehen könnte? :hmm:

Aber ich glaube, zu verstehen: in meinem Fall etwas weniger Show, besser lesbare Zwischenzeilen, und sowieso nur das allernötigste Tell.

Ich sach's dir und bin voll bei dir. :kuss:

Ja, ich weiß! Ich habe den Faden wohl abgeschnitten. Der war zu lang! Ich habe mich irgendwann wirklich sehr bemüht, die Länge der Geschichte in Grenzen zu halten. Und dabei vielleicht ganz nützliche Fäden gekappt. Mal sehen, ob ich die noch irgendwo habe …

Der liegt da sicher irgendwo rum und lässt sich fix anhäkeln.

Mehr Fokus auf die drei, das muss ich wohl hinkriegen. Die Fotobeschreibungen möchte ich trotzdem nicht missen, weil sie Ray mMn gut als den poetischen Träumer, der er ist. Vielleicht ist etwas weniger davon ja möglich.

Nein, ich möchte das auch nicht missen - aber weißt du, vielleicht wäre es in diesem Format einer KG nützlich, wenn nicht so viele verschiedene Fotoaspekte einfließen würden, Altersheim und ich komm grad nich drauf, sondern dieses erste Motto
Things on strange places
, was richtig toll ist, weil sie ja auch alle drei (noch) an den falschen Plätzen sind. Wenn du das deutlicher einweben könntest, wäre zumindest ich glücklich. :lol:

Ja, mit dem Kino hast du wohl auch nicht unrecht. Ich habe selbst schon manchmal den Eindruck gehabt, eine von mir beschriebene Szene klingt wie diese Tonspur für Sehbehinderte im Fernsehen … :cool:

Das merke ich und es wirklich schön zu sehen/lesen.

Beide Länder sind mir übrigens gleich nah, aber bei der Irlandgeschichte hatte ich mich wahrscheinlich besser im Griff. Zu der Zeit war es auch nicht so heiß …

Und das alles und noch viel mehr spielt eben immer mit ein. Das macht die Geschichten dann ja auch speziell und differenziert, jede enthält die jeweilige Stimmung, das Klima, das Umfeld, da ist ja immer alles drin, auch wenn mans gar nicht so mitkriegt - denke ich :shy:

[QUOTE="Raindog, post: 707949, member: 31703“]... aber ich hoffe doch, dass du ab und zu durch eine neue Geschichte von mir scrollen kannst! :D[/QUOTE]

Da mach ich einmal einen Joke ... :shy:, ich tät mich freuen, mehr und immer wieder von dir zu lesen.

Lieber Gruß, Kanji

 

Hallo @Raindog,

ich mag deinen Avatar auch sehr gern! So passend. :herz:

Deine Geschichte ... mhh, sagen wir mal, es ist nicht meine Lieblingsgeschichte von dir. Du hast es wahrscheinlich geahnt, ich brauch eben mehr Action.

Was mich irritiert ist, dass die Gegenwart kursiv ist und die Vergangenheit normal, das hätte ich irgendwie andersrum erwartet, weiß auch nicht wieso. Brauchst du das kursive überhaupt? Warum nicht einfach Präsens und Präteritum verwenden?

Wie der Fisch wohl dorthin gekommen ist, fragte sich Ray.
Diesen Einstieg mit dem Fisch finde ich irgendwie verrückt und süß. Das ist ja nun keine Frage, die einen wirklich mitfiebern lässt. Oh, was macht der Fisch da? Wie kommt er dahin? Wird Ray das Rätsel lösen?
Also diesen Einstieg mit dem Fisch verstehe ich nicht so ganz.

Der Mann neben ihm sagte nichts. Das lag vor allem daran, dass neben ihm gar niemand saß. Der Mann, der eigentlich dort gesessen hätte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.

Ich weiß auch nicht, das gefällt mir nicht so gut. Mir würde es reichen, wenn dort ständ:
„Ein Fisch“, sagte er, mehr zu sich selbst und schaute betrübt auf den leeren Platz neben sich.
Ok, das ist jetzt vielleicht etwas platt und du möchtest irgendwie anders haben, ich verstehe das. Aber bei mir zündet das nicht so. Und der Satz mit dem bandagierten Kopf nimmt zu viel vorweg.

Ray lachte, schnippte den Wedelschwanz zur Seite und küsste Jane auf den Hals
Das ist süß. Ach, mit Hunden kriegt man mich einfach rum ...

ließ ihre Locken durch die Luft fetzen wie die Peitschen eines Höllenkutschers.
Das ist mir etwas zu viel an der Stelle.
Generell könnte die Abrockszene der beiden etwas kürzer sein.

Mein Gott, dachte er schwer atmend, wir haben Massivholzdielen …
Hää? Weil ihm die Knie so weh tun? Finde ich nicht so lustig.


und noch immer fühlte er sich ein wenig wie ein Einbrecher.
Das versteh ich nicht ganz. Das würde Sinn machen, wenn er zu Jane in die Wohnung gezogen wäre, aber wenn ich das richtig verstanden habe, sind sie zusammen dort eingezogen.

Dass er mit dieser Wahnsinnsfrau zusammen war, grenzte an ein Wunder,
Das ist mir zu abgedroschen. Da fällt dir doch bestimmt was Verrückteres ein. ;)
Es war stickig und warm, und beim Anblick des alten Ehepaares, das ihm schräg gegenüber saß und angezogen war, als würde es nach Alaska fahren, schwitzte Ray noch mehr.

Hihi, das kann ich mir gut vorstellen. Alte Leute ziehen sich eh immer so warm an und Leute aus südlichen Ländern sowieso.


Die Lachfalten in seinem Ledergesicht ließen Ray an die Porträts denken, die er im Altersheim gemacht hatte. Er war geduldig gewesen, hatte lange mit den Leuten geredet, sie erzählen lassen und so getan, als hätte er selbst etwas zu erzählen. Am Ende waren es seine besten Fotos geworden:
Das finde ich einen schönen Übergang zu mehr Informationen über Ray. So etwas gelingt mir noch gar nicht, da kann ich mir was abschauen. :)

deren Augen die Vergangenheit spiegelten.

Ist spiegeln hier das richtige Verb? Von wo denn spiegeln? Aus dem Hirn? Das ist doch irgendwie schief.

wohin er ursprünglich mit dem Ziegenhirten reisen wollte.
„Ziegenhirte“, sagte Jane und führte ihre Zungenspitze an die Lippen, „Dimi sieht aus wie ein Ziegenhirte!“

Ab hier war klar, worauf das ganze hinaus läuft.

, welche davon er für den Wettbewerb einreichen würde.
„Würde“ passt nicht ganz, als würde er versuchen in die Zukunft zu schauen. Vielleicht eher „sollte“?

Ihre Athenteller
Ihre klein.

Mit seinem wachen Blick, der jede Kleinigkeit aufsaugte, als wäre sie bemerkenswert, dem einnehmenden Lachen, das selbst die griesgrämigsten Gäste gegen ihren Willen die Mundwinkel nach oben ziehen ließ, seinen glänzenden Rabenhaaren und den strahlenden Zähnen – kleinen Leuchttürmen, die abwechselnd mit den Augen helle Blitze in die Umgebung schickten: in die jeweiligen Klamotten gesteckt wäre er als Juniorchef einer Investmentfirma durchgegangen, als charismatischer Dirigent eines Symphonieorchesters, als genialer Astrophysiker oder eben tatsächlich als junger Ziegenhirte, zufrieden in die Kamera blickend, abgelichtet unter einer knorrigen Olive, auf deren Zweige die Abendsonne schien.
Wow, das ist ein Satz! Und mir eindeutig zu dick aufgetragen, die Hälfte davon würde mir reichen.

Trekkintouren
Da fehlt ein g

Kafé Ellinikós
Warum schreibst du das im Titel anders?

NichtsNichts, NichtsNichts, NichtsNichts
Mag ich diese Lautmalerei.

um neben den Gleisen zu liegen.
Kann weg.

Gangsta-Rapper.
„Schöne Kette“, sagte Ray,
Hier fehlt eine Leerzeile.

„Horst“, sagte Ray, „Klingt doof und nach kurzen Beinen. Passt.“
:D

gegeben “
Leerzeichen zu viel

Neben ihm saß ja niemand – der Mann, der eigentlich dort sitzen sollte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.

Ist diese Wiederholung Absicht?

Die Abendsonne scheint durchs offene Fenster
Warum ab hier auf einmal Präsens?

„Rainer … Ich muss … “, sagt Janes Stimme.
Da weiß Ray, dass es vorbei ist.
Mhh, wir wussten es da ja schon. Vielleicht würde eine andere Anordnung Sinn machen? So plätschert es so hinterher, eigentlich ist ja schon längst alles klar.

„Wir sind frei, Moff“, sagt Ray und fährt davon, ohne sich umzudrehen
Er lässt den Mops im Park frei? Warum hat den Jane eigentlich nicht mitgenommen? War doch eher ihrer oder?

die nach nichts anderem roch als das, was sie war.
Hmm, das sagt irgendwie gar nichts aus oder?

ein Kurzes Augenzwinkern
k klein

Café Ellinikós
Müsste es hier nicht auch mit K geschrieben werden?

Also diese Abschlussszene in Griechenland, die zieht sich schon ganz schön. Irgendwie habe ich gegen Ende der Geschichte noch weniger Geduld mich auf deine Beschreibungen einzulassen. Ich meine da passiert ja eigentlich nichts.
Ray geht nach Griechenland um dort Salz in die Wunde zu reiben, und was genau will er da machen? Weiß er das überhaupt selbst? Trockene Sesamkringel kaufen wohl nicht.
Ach ich weiß nicht, irgendwie gefällt mir diese Idee nicht, dass er alleine dorthin fährt. Ich weiß nicht, ob jemand so etwas wirklich tun würde. Man will sich doch eher ablenken, seine eigenen Wege gehen. So löst er sich ja gar nicht von Dimi und Jane, sondern lebt sein Leben so als wäre noch alles gut. Als wäre er alleine nicht in der Lage sein Leben zu planen, eigene Entscheidungen zu treffen.

Ich fände es glaube ich schön, wenn Rays Reise nach Griechenland mehr beinhalten würde als nur eie Beschreibung der Reise, die er noch nicht mal selbst geplant hat. Sollte er nicht irgendetwas machen, das er mit den anderen nie gemacht hätte?

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Liebe @Raindog,

... einen kleinen Jungen mit abgeklebtem Brillenglas, der im Regen auf einer Steinmauer saß und einen nassen Hund umarmte.
Da isser ja, der Raindog. Ja, Mensch, das ist mir gar nicht aufgefsallen mit dem nassen Hund. Aber passt. Keine Frage.

Noch einen schönen Abend dir.

Liebe Grüße,
Chai

 

Hallo @TeddyMaria,

dass du tatsächlich deinen Blick mehr auf meine Geschichte als auf die Mondfinsternis gerichtet hast: ich fühle mich extremst geehrt. Und ich danke dir dafür, für deinen hilfreichen Kommentar. Allein die Vorstellung, dass du da unter dem Blutmond sitzt und diesen Kommentar in ein winziges Handy hineintippst … :eek:

Ich wollte die ganze Zeit mehr erfahren, mehr offenlegen, das war spannend, hat mich bei Laune gehalten.
Egal, dass dir dann später die Luft ausgegagen ist – das hier freut mich sehr. :)

Du hast es irgendwie nicht geschafft, mich besonders zu faszinieren für Rays Reise durch Griechenland. Das erschien mir nur nerviges Beiwerk, um die zentrale Handlung in dieser Dreiecksbeziehung zu verlängern. Sobald sich das mit der Dreiecksbeziehung geklärt hat, hat mich das nicht mehr richtig interessiert.
Ich sehe immer mehr, dass mir das in der Tat nicht gelungen ist und ich da noch einmal massiv rangehen muss. Das wird etwas Zeit brauchen, aber die nehme ich mir.

Was schade ist, denn in meiner Familie sind alle riesige Griechenlandfans. Seit letztem Jahr, seit meiner Tour übers Festland, gehöre ich auch dazu.
Das ist in der Tat schade, denn wahrscheinlich haben Ray und du ähnliche Plätze besucht: Epirus, Thessalien? Aber diese zu beschreiben trägt vielleicht zur Stimmung, aber nicht zur Spannung der Geschichte bei – das habe ich inzwischen gemerkt.

„Ich kannte mal jemanden, der hierher zurück wollte. Ist leider gestorben. Trotzdem schön hier.“
Ehrlich gesagt, keine Ahnung, wer gestorben ist. Ich dachte, Dimi wäre am Leben, es muss also jemand anderes sein. Aber das klärt sich auch danach nicht mehr, also … Ich versteh’s nicht so ganz, und das hat es dann auch nicht spannend gemacht.
Ehrlich gesagt ist da auch niemand gestorben: Ray sagt das nur so, weil Dimi natürlich für ihn gestorben ist, auch sein Traum vom gemeinsamen Café ist erstmal begraben, aber er will dem Fahrer sowieso auch nicht die ganze Geschichte erklären.
Und wo auch immer es vielleicht spannend sein sollte: an der Stelle sicher nicht, das war dort nicht der Plan. Der im Übrigen nicht aufgegangen ist, weil es wohl so ist, wie du hier sagst:
Andererseits hat sich der Konflikt zu der Zeit, zu der er nach Griechenland fährt, schon geklärt, also ist das wohl das Problem, denke ich.
Ja, wirklich, sieht ganz danach aus, und ich denke, an der Stelle werde ich noch sehr viel tun müssen und ein schreckliches Darling-Gemetzel veranstalten. :baddevil:

Auch der Anfang mit dem Fisch, das hat mich nicht so richtig reingezogen. Also insgesamt würde ich sagen, die Rahmenhandlung bräuchte auch ein Ziel, einen Konflikt.
Auch hier, ich werde tatsächlich einiges umbauen. Der Fisch wurde ja schon mehrfach angesprochen, der irritiert bzw. weckt falsche Erwartungen, aber ich werde ihn trotzdem behalten, weil er seine Berechtigung hat in der Geschichte – nur sollte er wahrscheinlich erst später seinen Auftritt haben.

Ich danke dir sehr für deine fundierten Infos zu dem kyrillischen Alphabet, die ich jetzt nicht extra zitiere, weil es da gar keine Diskussion gibt. Ich bin froh, diesen Fehler mit deiner Hilfe so schnell beseitigt zu haben. Ich war mir in dem Moment, als ich es schrieb, absolut sicher und habe gar nicht weiter recherchiert.

Also: Ja, wenn man Kyrillisch kann, ist es auch möglich, Griechisch zu lesen
Ach, deswegen: Ich habe nämlich in der Schule auch Russisch gehabt (bitte beachte den feinen Unterschied zwischen gehabt und gelernt) und aus irgendeinem Grund immer angenommen, beides wäre kyrillisch…
Mist, das ratterte während des Lesens des gesamten Textes in meinem Hinterkopf. Sorry.
Ja, gar nix Mist und kein Grund für sorry: Danke! :kuss:

Aber dass das ganze Bild auf sehr wackeligen Beinen steht, wurde ja schon wiederholt gesagt.
Wurde gesagt, aber ich bleibe trotzdem dabei, ich finde das plausibel, dass Ray sich das so vorstellt: diese Buchstaben im Geiste vor sich sieht, während der Mann redet. Wenigstens für einen Moment.

Eigentlich fand ich die Konstellation dieser Drei, die in ihren Plänen wohl oft übers Ziel hinausschießen und selten was zu Ende bringen (das hast Du toll gezeigt mit der zu teuren Wohnung, den vielen Jobs und den wahnsinnigen vielen Studiengängen der Jane), sehr interessant.
Schön, dass du es trotz allem interessant gefunden hast!
Wenn Du es jetzt noch schaffst, die Rahmenhandlung spannend zu verpacken … Du weißt ja: Make it work!
I’ll try!

Ich bin übrigens megastolz, mit wie wenigen Kommafehlern ich hier rausgekommen bin! :bounce:

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar
und gute Nacht
wünscht dir Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Nichtgeburtstagskind,

ich mag deinen Avatar auch sehr gern! So passend.
Danke! Freut mich sehr, und auch, dass du zum Kommentieren vorbeikommst, auch wenn, oder gerade weil das so ist:
… es ist nicht meine Lieblingsgeschichte von dir. Du hast es wahrscheinlich geahnt, ich brauch eben mehr Action.
Hab’s geahnt! ;)

Was mich irritiert ist, dass die Gegenwart kursiv ist und die Vergangenheit normal, das hätte ich irgendwie andersrum erwartet, weiß auch nicht wieso. Brauchst du das kursive überhaupt? Warum nicht einfach Präsens und Präteritum verwenden?
Das ist wohl auch meistens andersrum – genau deshalb wollte ich einfach mal etwas gaaaaanz Neues machen. :D Präsens und Präteritum wären auch eine Variante, aber ich möchte es gerne so. Ich habe ja später noch einen bestimmten Abschnitt im Präsens, darüber sprechen wir weiter unten noch. Inzwischen habe ich nun auch den allerersten Absatz im Präsens, und dieser andere Absatz endet später an der gleichen Stelle. Somit passt das für mich.

Diesen Einstieg mit dem Fisch finde ich irgendwie verrückt und süß. Das ist ja nun keine Frage, die einen wirklich mitfiebern lässt. Oh, was macht der Fisch da? Wie kommt er dahin? Wird Ray das Rätsel lösen? Also diesen Einstieg mit dem Fisch verstehe ich nicht so ganz.
Da bist du nicht allein. Zum Mitfiebern ist das auch nicht gedacht, es soll eher so diese, na, Trance, zeigen, in der man sich beim Zugfahren manchmal befindet, wenn man die Gegend und Gegenstände an sich vorbeiziehen sieht und sich vielleicht über manches davon kurz wundert, es einem aber auch nicht so wichtig ist. Aber als Einstieg nicht gut geeignet, der Fisch – das habe ich gemerkt. Ich habe es jetzt geändert, der Fisch wird zwar erwähnt, aber nicht so vordergründig, und taucht erst später richtig auf.

Der Mann neben ihm sagte nichts. Das lag vor allem daran, dass neben ihm gar niemand saß. Der Mann, der eigentlich dort gesessen hätte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.
Ich weiß auch nicht, das gefällt mir nicht so gut. …Und der Satz mit dem bandagierten Kopf nimmt zu viel vorweg.
Den bandagierten Kopf habe ich auch verschoben. Der Mann neben ihm, der dort gar nicht sitzt – der bleibt allerdings dort sitzen, der gefällt mir.

Ray lachte, schnippte den Wedelschwanz zur Seite und küsste Jane auf den Hals
Das ist süß. Ach, mit Hunden kriegt man mich einfach rum ...
Gut zu wissen! :herz:


Generell könnte die Abrockszene der beiden etwas kürzer sein.
Wurde eingedampft.

Mein Gott, dachte er schwer atmend, wir haben Massivholzdielen …
Hää? Weil ihm die Knie so weh tun? Finde ich nicht so lustig.
Ist der Übergang zum Thema, dass sie in so einer tollen Wohnung wohnen und Ray das immer mal wieder überraschend ins Bewusstsein kommt.

und noch immer fühlte er sich ein wenig wie ein Einbrecher. Das versteh ich nicht ganz. Das würde Sinn machen, wenn er zu Jane in die Wohnung gezogen wäre, aber wenn ich das richtig verstanden habe, sind sie zusammen dort eingezogen.
Er fühlt sich wie ein Einbrecher, weil er sich noch nicht mit dieser hippen Wohnung identifizieren kann, sie die sich ja auch nicht wirklich gut leisten können.

Dass er mit dieser Wahnsinnsfrau zusammen war, grenzte an ein Wunder, Das ist mir zu abgedroschen. Da fällt dir doch bestimmt was Verrückteres ein.
Ich schaue mal in meinem Zettelkasten unter Verrücktes nach. Naja, verrückt ist es jetzt nicht, aber schon besser.

Es war stickig und warm, und beim Anblick des alten Ehepaares, das ihm schräg gegenüber saß und angezogen war, als würde es nach Alaska fahren, schwitzte Ray noch mehr.
Hihi, das kann ich mir gut vorstellen. Alte Leute ziehen sich eh immer so warm an und Leute aus südlichen Ländern sowieso.
Wenn das hier noch lange so weitergeht mit der Hitze, hole ich auch bald die Daunenjacke hervor! :lol:

Die Lachfalten in seinem Ledergesicht ließen Ray an die Porträts denken, die er im Altersheim gemacht hatte. Er war geduldig gewesen, hatte lange mit den Leuten geredet, sie erzählen lassen und so getan, als hätte er selbst etwas zu erzählen. Am Ende waren es seine besten Fotos geworden: Das finde ich einen schönen Übergang zu mehr Informationen über Ray. So etwas gelingt mir noch gar nicht, da kann ich mir was abschauen.
Schön, dass das mit dem Übergang für dich funktioniert. Wobei ich ja überlege, die Fotobeschreibungen zu reduzieren. Mal schauen …

deren Augen die Vergangenheit spiegelten.
Ist spiegeln hier das richtige Verb? Von wo denn spiegeln? Aus dem Hirn? Das ist doch irgendwie schief.
Na, physikalisch korrekt ist das nicht, aber Ray ist ein poetischer Träumer, der denkt manchmal solche Sachen, lass den …

wohin er ursprünglich mit dem Ziegenhirten reisen wollte. „Ziegenhirte“, sagte Jane und führte ihre Zungenspitze an die Lippen, „Dimi sieht aus wie ein Ziegenhirte!“
Ab hier war klar, worauf das ganze hinaus läuft.
Ich weiß das – meine Intention bei der Geschichte ist auch nicht, dass es die Riesenüberraschung sein soll, dass Jane etwas mit Dimi anfängt, sondern eher, dass man Ray dabei zusieht, wie er es erlebt und langsam mitkriegt. Das mag actionhungrigen Lesern wie dir zu wenig sein … Ich selbst werde aber versuchen, das ganze Zusehen spannender zu machen. Den ersten von dir zitierten Satz habe ich inzwischen entfernt.

Mit seinem wachen Blick, der jede Kleinigkeit aufsaugte, als wäre sie bemerkenswert, dem einnehmenden Lachen, das selbst die griesgrämigsten Gäste gegen ihren Willen die Mundwinkel nach oben ziehen ließ, seinen glänzenden Rabenhaaren und den strahlenden Zähnen – kleinen Leuchttürmen, die abwechselnd mit den Augen helle Blitze in die Umgebung schickten: in die jeweiligen Klamotten gesteckt wäre er als Juniorchef einer Investmentfirma durchgegangen, als charismatischer Dirigent eines Symphonieorchesters, als genialer Astrophysiker oder eben tatsächlich als junger Ziegenhirte, zufrieden in die Kamera blickend, abgelichtet unter einer knorrigen Olive, auf deren Zweige die Abendsonne schien.
Wow, das ist ein Satz! Und mir eindeutig zu dick aufgetragen, die Hälfte davon würde mir reichen.
Wirklich, ein echt langer Satz … Ich werde ihn beobachten. :susp:

Kafé Ellinikós Warum schreibst du das im Titel anders?
Kafé ist das Getränk (Kafé Ellinikós oder Ellinikós Kafés], Café das Café halt, das Restaurant, dem die drei einen etwas wortspielerischen Namen geben wollen.

NichtsNichts, NichtsNichts, NichtsNichts Mag ich diese Lautmalerei.
Ich auch! :)

um neben den Gleisen zu liegen. Kann weg.
Bleibt.
(Das ist ja auch so ein verspielter Gedankengang von Ray.)

Gangsta-Rapper.
„Schöne Kette“, sagte Ray, .
Hier fehlt eine Leerzeile.
Ist Absicht an dieser Stelle, der Leser soll ruhig mal kurz denken, Ray spricht den Priester an …

Neben ihm saß ja niemand – der Mann, der eigentlich dort sitzen sollte, lag jetzt im Krankenhaus, den Kopf einbandagiert wie eine ägyptische Mumie.
Ist diese Wiederholung Absicht?
Ist Absicht gewesen, aber am Anfang habe ich das ja inzwischen entfernt.

Die Abendsonne scheint durchs offene Fenster Warum ab hier auf einmal Präsens?
Gefällt mir so, gefühlsmäßig. Die Szene eben, in der Ray mitkriegt, dass es vorbei ist, und die mit genau der Stelle im Zug endet, die der Beginn der Geschichte ist. Danach kommt kein Rückblick mehr, aber die anschließende Szene ist trotzdem wieder im Präteritum – ich spiele und probiere da gerne ein wenig herum.

„Rainer … Ich muss … “, sagt Janes Stimme.
Da weiß Ray, dass es vorbei ist.

Mhh, wir wussten es da ja schon. Vielleicht würde eine andere Anordnung Sinn machen? So plätschert es so hinterher, eigentlich ist ja schon längst alles klar.
Ich weiß, dass ihr das schon wusstet. Andere Anordnungen, stärkerer Fokus: das sind jetzt all die Sachen, mit denen ich mich beschäftigen werde. Das braucht nur etwas mehr Zeit als die ersten Schönheitskorrekturen.

„Wir sind frei, Moff“, sagt Ray und fährt davon, ohne sich umzudrehen
Er lässt den Mops im Park frei? Warum hat den Jane eigentlich nicht mitgenommen? War doch eher ihrer oder?
Ja, er lässt den Mops im Park frei. Jane ist doch nur zu ihrer Probe gegangen und denkt, Ray ist noch zuhause, wenn sie wiederkommt. Er haut Hals über Kopf ab, will am liebsten irgendetwas zerstören, verkloppt Dimi und lässt eben den Hund frei, um Jane wenigstens auch eins reinzudrehen ... Nicht, dass das schön wäre … :cry:

die nach nichts anderem roch als das, was sie war. Hmm, das sagt irgendwie gar nichts aus oder?
Wohl nicht so, wie ich mir das dachte. Habe das geändert: Die Luft roch nach absolut nichts, und noch nie hatte er einen Geruch so deutlich wahrgenommen. Ich weiß, paradox, schräg - will ich aber wirklich so.

Café Ellinikós
Müsste es hier nicht auch mit K geschrieben werden?
Nein. Ich habe jetzt den ganzen letzten Absatz mal gekillt, aber es war bewusst so. Ray bestellt zwar bei der jungen Frau diesen Kaffee (also für sie ist das schon mit K zu verstehen), aber er antwortet auch sich selbst auf die Frage, was er denn möchte: Café Ellinikós. Also diesen Traum vom eigenen Café auch ohne die abtrünnigen Partner weiterverfolgen.

Also diese Abschlussszene in Griechenland, die zieht sich schon ganz schön. Irgendwie habe ich gegen Ende der Geschichte noch weniger Geduld mich auf deine Beschreibungen einzulassen. Ich meine da passiert ja eigentlich nichts.
Du sagst es, und auch @barnhelm hat überlegt, ob man den letzten Absatz nicht weglassen könnte, da er für die Geschichte wohl wirklich nicht viel bringt. Ich habe ihn in die stinkende Grube mit den zerfetzen Darlings geworfen und mir blutet das Herz, aber ich halte das aus … Wirklich! :aua::wein::bier::wein:
Das ist jetzt erstmal der Anfang, etwas, was schnell zu bewerkstelligen war, die anderen Änderungen werden etwas mehr Zeit brauchen.

Ray geht nach Griechenland um dort Salz in die Wunde zu reiben, und was genau will er da machen? Weiß er das überhaupt selbst?
Ich habe die gleiche Frage in einem früheren Post schon beantwortet, ich zitiere das einfach nochmal:
Schocktherapie … Ray will ja erstmal wirklich einfach nur weg, aber er hat auch so ein Jetzt-Erst-Recht-Gefühl, er hatte sich ja so reingesteigert in den Traum vom Café und dem Durchbruch mit seiner Fotografie, und diese Reise war ein Teil davon. Und ihm ist einerseits klar, dass es wehtun wird, andererseits hält er auch noch fest an diesem Traum.

Ich fände es glaube ich schön, wenn Rays Reise nach Griechenland mehr beinhalten würde als nur eine Beschreibung der Reise, die er noch nicht mal selbst geplant hat. Sollte er nicht irgendetwas machen, das er mit den anderen nie gemacht hätte?
Das gehört auch zu den Dingen, die ich mir noch überlegen werde, die etwas Zeit brauchen.
Liebes NGK, ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar und für deine Leseeindrücke, von denen ich ja einige momentan schon umsetze.

Viele Grüße von Raindog

 

Hallo @Raindog,

ich habe den ein oder anderen Kommentar überflogen und der Haupttenor, den ich dabei heraushörte war: Tolles Setting, Geschichte eher geht so. Eben sehe ich, dass die Geschichte erst vor kurzem überarbeitet wurde, also schauma mal ... Kleine Warnung: Er ist ein bisschen wirr, mein Kommentar, folgt keiner klaren Linie, aber du wirst dich schon zurechtfinden.

Ich stolpere leider schon ein wenig über den ersten Satz:

Der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang und durchpflügt die flirrende Hitze.

Das doppelte und irritiert mich hier ein wenig, spontan fällt mir da als Alternative "Der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang durchpflügt er die flirrende Hitze" ein.

brachte seine Sprache zum Springen: ratterte labyrinthartige Sätze herunter,

Wenn ich mich nicht täusche, schreibt man nach Doppelpunkt immer groß

Hm ... Ich mach mal einen Zwischenstop, irgendwo mittendrin. Ich bin ein wenig verwirrt. Hier geschieht vieles, was ich (noch) nicht so recht miteinander zu verknüpfen weiß, ich habe Bilder im Kopf, weiß aber noch nicht, wie ich sie zusammenfügen muss. Nicht mein liebstes Leseerlebnis, ehrlich gesagt, ich habe den Eindruck, als müsste ich die Geschichte noch ein zweites Mal lesen, um sie vollauf zu verstehen.

Bis hier fühlt es sich übrigens ein bisschen so an, als würde bald irgendwas Schlimmes geschehen. Diese Harmonie zwischen den beiden, dieses gemeinsame Lachen und all die Vertrautheiten der frischen Liebe, dieses ... Gefühl, das kommt mir aus anderen Büchern und auch Filmen sehr bekannt vor, ich erwarte fast, das einer der beiden jetzt in ein Auto steigt und bei einem Unfall ums Leben kommt. Aber das kann täuschen, wollte dir nur meinen Eindruck mitteilen.

Das liegt wohl auch an der Grundstimmung, die spätestens im Gespräch mit Dimi deutlich wird, irgendwie sehnsüchtig, in die Ferne blickend, ruhelos nach ... Größerem strebend, so fühlt sich das alles an. Wie eine Zwischenebene, nicht angekommen.

Ich werde übrigens auch schon sehnsüchtig bei diesen Träumereien vom

Kafé Ellinikós

- so heißt es übrigens an einer Stelle in der Geschichte, im Titel wiederum Café, vielleicht willst du das hier odert dort noch anpassen -, ich denke an meine eigenen Griechenlandurlaube zurück, an streunende Hunde und bequeme Esel und runzlige, sonnengegerbte Männer am Straßenrand und vertrocknetes Gras und ... hach.

Der Mann hörte schlagartig auf, zu reden

Würde das Komma hier streichen, ist meines Erachtens optional und mit wirkt es ... krampfig.

Gangsta-Rapper

Ich weiß nicht, das wirkt in der Form ein wenig unecht und deplatziert, irgendwie ... altbacken, finde ich, als hätte Mutti sich bei Google informiert, wie man das nennt, diese Musik mit den schlimmen Wörtern. Vielleicht eher "Gangsterrapper"?

Und dann hat Zeus, oder Horst, seinen Auftritt, und die Stimmung schlägt um. Rays Freiheitsdrang, seine Sehnsucht wird noch deutlicher - was will er mit einem blöden Mops, er will die ganze Welt! So fühlt es sich an. Und vielleicht steigt keiner in ein Auto und stirbt, aber ... irgendwas stirbt, als Jane entgegenkommend lächelt. Udd siehe da, nur ein paar Zeilen später ist es so weit, und wie du den "Unfall" beschreibst ist großartig und niederschmetternd:

Die Abendsonne scheint durchs offene Fenster, die Vorhänge bewegen sich im Wind.
Janes Haar glüht wie Kaminfeuer aber ihre Augen sind starr vor Kälte.
„Rainer … Ich muss … “, sagt Janes Stimme.
Da weiß Ray, dass es vorbei ist.
Er betrachtet den Schatten an der Wand, ihr Profil an der grauen Tapete, der Mund bewegt sich, geht auf und zu und sagt Wörter wie Dimitris und passiert und Café und Schnapsidee und trotzdem Freunde. Ihre Schattennase ist viel zu lang, einzelne Locken springen auf und ab, und Ray denkt: Ich werde nicht miterleben, wie dieses Haar seine Leuchtkraft verliert.
Ray sagt ein paar sinnlose Sätze, die mit Aber beginnen. Er hört wieder auf, als er merkt, dass die Wörter noch gar nicht erfunden sind, die irgendetwas ändern könnten.

Und wow, dann die temporeiche Fluchtszene, die Sache mit Moff, die mich wütend macht, die mich Malaka! schreien lässt.

Ich hab immer gewusst, dass du ein Dreckskerl bist

sagte Moffs Blick, und so was in der Art habe ich auch gefühlt, nicht, dass Ray ein Dreckskerl ist, aber ... Dass die Harmonie trügerisch ist. Ich denke, Jane hat gut daran getan, so frühzeitig die Reißleine zu ziehen, wer weiß, wie lange das noch weitergangen wäre, vielleicht hätten sie Kinder bekommen, aber irgendwann wäre Rays Freiheitsdrang zu groß gewesen, er wäre ausgebrochen, da bin ich mir sicher. Er muss erst mit sich selbst ins Reine kommen.

umdrehen und nachhause laufen

"umdrehen und nach Hause laufen"

Das Ende ist schwebend, aber irgendwie ... versöhnlich.

Keine Ahnung, wie viel hier überarbeitungstechnisch schon passiert ist, und wie gesagt, ich habe nur so am Rande aufgeschnappt, dass wohl nicht jeder begeistert war über die Geschichte. Ich bin es jedenfalls, trotz leichter Einstiegsprobleme wurde ich voll eingefangen, von deiner Sprache, von den Charakteren, von dem Zauber Griechenlands. Sehr stimmungsvoll, sehr fein gestrickt, all das, wirklich bewundernswert und eine tolle Erfahrung. Vielen Dank dafür!

Liebe Grüße,

Lani

 

Der Mann neben Ray sagt nichts. Das liegt vor allem daran, dass neben ihm gar niemand sitzt.

Schon zu Anfang denk ich – vllt. hab ich da ein bisschen mit den Namen gespielt – an Man Ray
Der Mann neben Ray
und als der Name Jane auftaucht an “Apeman“, nicht so sehr an die Kamera (da hätt‘ es keiner Jane bedurft), aber den m. E. besten Song der Kinks, mit den Zeilen “I'll be your Tarzan, you'll be my Jane / I'll keep you warm and you'll keep me sane / and we'll sit in the trees and eat bananas all day / Just like an ape man“, geschrieben von Ray Davies. Und dann wird das alles zugleich, erweitert um Loriots „ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos“, was natürlich nur Sexisten und Wortspieler doppeldeutig finden können.

Zeit, in Dein Werk hineinzuschauen,

Raindog,
wo es um Liebe und Zukunft geht und doch in kleinbürgerlicher Eifersucht endet. Also kann es keine Liebe gewesen sein (um nicht ins referierenzu kommen gleich der Hinweis, auf das m. E. beste Zeitmagazin der letzten zehn Jahre – ganz jenseits von Designer-Schickschnack im ZEITmagazin Nr. 52/2013, „Liebe: ‚Mit allen Stürmen‘.
Wir wollten wissen: ‚Was ist Ihre Wahrheit über die Liebe?‘ Wir bekamen 44 Antworten – und eine halbe. Alle so unterschiedlich und spannend wie die Liebe selbst .“ Keine bange, das Heft ist im Internet eingestellt unter https://www.zeit.de/2013/52/was-ist-liebe. Ein Heft, dass geradezu jede wissenschaftliche Arbeit ersetzen kann.

Gleichwohl hab ich auf meiner Wanderung durch die vielgestaltige kleine Welt noch einige Flusen aufgelesen, nämlich direkt zu Anfang, wenn es heißt

Der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang[,] und durchpflügt die flirrende Hitze.
Warum das Komma?

Die Konjunktion setzt den Hauptsatz und nicht die Apposition fort, also eigentlich „Der Zug rattert bergan … und durchpflügt die flirrende Hitze.“

„Armer Hund“, sagte er und zerwuselte ihre rote Mähne, die sie gerade zu bürsten begonnen hatte..
(da musstu einen Punkt einfangen, ist mir auch erst beim zwoten Mal aufgefallen). Diese kleine Flüchtigkeit dagegen schon beim ersten Mal
..., für die es besondere Buchstaben b[r]auchte.

Die Einrichtung ganz im Stil dieser Bergdörfer, Naturstein und Holz, ein knisterndes Kaminfeuer, mit einer kleinen Bühne vielleicht sogar, und er könnte …
Passt das Pärchen, das einerseits die Aussage (zur Bühne) hervorheben soll im „sogar“ und zugleich im „vielleicht“ relativiert?

Jemand, der wusste, was er wollte: das wäre er auch gerne gewesen.
Warum nur zeitlich begrenzt? Lass das „Gewese“ weg ...

Die beiden Alten wären ein schönes Motiv gewesen, dachte Ray, …
Oh Gott, bei zwo Alten mufflt „gewesen“ richtig – warum nicht radikal den Konj. irrealis statt dieser Mischpoke mit Verwesungsgeruch: „Die beiden … gäben ein schönes Motiv“, oder. wenn‘s denn sein muss, „… hätten … gegeben“ immer eingedenk dessen, dass der Konjunktiv nix mit der Zeitenfolge zu tun hat, sondern geradezu die religiöse Seite der Sprache nahe bei der Philosphie der Potentialität und Aktualität eines Paul Tillich aufzeigt- dass etwas sei/werde, muss es erst möglich sein. Mathematisch quasi Wahrscheinlichkeit von 0 bis 1 (Halbwahrheit will ich da mal mit 0,5 bewerten)

Diese Fotos würden sein Durchbruch werden.
Hier wieder Variationen übers „werden“. Warum nicht mal „können“, was ja in seiner Zweiwertigkeit – kann oder kann eben nicht – dem binären Zeitalter angemessen wäre ...

Eine letzte Flüchtigkeit

Jane verdrehte die Augen und presste ihre vollen Lippen zu eine[m] schmalen Strich zusammen.

Gern gelesen vom

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Lani,

schön, dass du auch bei mir vorbeikommst!

Er ist ein bisschen wirr, mein Kommentar, folgt keiner klaren Linie, aber du wirst dich schon zurechtfinden.
Das werde ich, und außerdem sind wir dann quitt: :)
Ich bin ein wenig verwirrt. Hier geschieht vieles, was ich (noch) nicht so recht miteinander zu verknüpfen weiß, ich habe Bilder im Kopf, weiß aber noch nicht, wie ich sie zusammenfügen muss.

Ich stolpere leider schon ein wenig über den ersten Satz:
Der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang, und durchpflügt die flirrende Hitze.
Das ist natürlich blöd, gleich beim ersten Satz. Ich finde den jetzt aber trotzdem gar nicht so schlimm … Ich lass den mal vorerst noch. Habe jetzt nach Friedels Komm noch ein Komma gesetzt, vielleicht hast du das ja auch einfach vermisst.

brachte seine Sprache zum Springen: ratterte labyrinthartige Sätze herunter,
Wenn ich mich nicht täusche, schreibt man nach Doppelpunkt immer groß
Nur, wenn danach ein ganzer Satz folgt, aber ist das ja nicht.

Bis hier fühlt es sich übrigens ein bisschen so an, als würde bald irgendwas Schlimmes geschehen. Diese Harmonie zwischen den beiden, dieses gemeinsame Lachen und all die Vertrautheiten der frischen Liebe, dieses ... Gefühl, das kommt mir aus anderen Büchern und auch Filmen sehr bekannt vor
Ja, das soll genau so rüberkommen, aber da das natürlich auch nichts gänzlich Neues ist, ist die Gefahr auch da, dass man an schon Gesehenes/Gelesenes denken muss.

Ich werde übrigens auch schon sehnsüchtig bei diesen Träumereien vom Kafé Ellinikós
Das ist schön.
so heißt es übrigens an einer Stelle in der Geschichte, im Titel wiederum Café, vielleicht willst du das hier odert dort noch anpassen
Ja, ich weiß. Bin da noch uneins mit mir. Das Getränk ist ja der Kafé Ellinikós, und meine Protas wollten ihr Café so nennen, ein kleines Wortspiel: Café Ellinikós. Aber wenn es immer nur nach Faselfehler aussieht, werde ich mir’s überlegen, das zu vereinheitlichen.

ich denke an meine eigenen Griechenlandurlaube zurück, an streunende Hunde und bequeme Esel und runzlige, sonnengegerbte Männer am Straßenrand und vertrocknetes Gras und ... hach.
Ach jaaaaa … Na gut, bei uns sieht es ja jetzt auch schon fast so aus … :sconf:

Der Mann hörte schlagartig auf, zu reden
Würde das Komma hier streichen, ist meines Erachtens optional und mit wirkt es ... krampfig.
Na, auf krampfige Kommas kann ich gerne verzichten. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob’s nicht doch dort hingehört. Aber egal, TeddyMaria und Friedel sind ja schon durch … :sealed:

Gangsta-Rapper
Ich weiß nicht, das wirkt in der Form ein wenig unecht und deplatziert, irgendwie ... altbacken, finde ich, als hätte Mutti sich bei Google informiert, wie man das nennt, diese Musik mit den schlimmen Wörtern. Vielleicht eher "Gangsterrapper"?
Haha! :lol: Also, Mutti hat gar nicht gegoogelt – ich empfinde das eigentlich als ganz gebräuchliche Version, aber wenn es so altbacken rüberkommt, dann will ich es gerne ändern (Gangster-Rapper). Schließlich bist du jünger als ich und näher dran.

Rays Freiheitsdrang, seine Sehnsucht wird noch deutlicher - was will er mit einem blöden Mops, er will die ganze Welt! So fühlt es sich an.
Ja, er weiß es auch selbst nicht genau, aber auf keinen Fall einen Mops …

und wie du den "Unfall" beschreibst ist großartig und niederschmetternd: Die Abendsonne scheint durchs offene Fenster, die Vorhänge bewegen sich im Wind.
Janes Haar glüht wie Kaminfeuer aber ihre Augen sind starr vor Kälte.
„Rainer … Ich muss … “, sagt Janes Stimme.
Da weiß Ray, dass es vorbei ist.
Das freut mich, dass dich die Szene erreicht hat.

Und wow, dann die temporeiche Fluchtszene, die Sache mit Moff, die mich wütend macht, die mich Malaka! schreien lässt. Ich hab immer gewusst, dass du ein Dreckskerl bist
sagte Moffs Blick, und so was in der Art habe ich auch gefühlt, nicht, dass Ray ein Dreckskerl ist, aber ... Dass die Harmonie trügerisch ist.
Ja, von Dauer war das leider nicht. Und das mit Moff ist schon … :(

Ich denke, Jane hat gut daran getan, so frühzeitig die Reißleine zu ziehen, wer weiß, wie lange das noch weitergangen wäre, vielleicht hätten sie Kinder bekommen, aber irgendwann wäre Rays Freiheitsdrang zu groß gewesen, er wäre ausgebrochen, da bin ich mir sicher. Er muss erst mit sich selbst ins Reine kommen.
Ja, das muss er, der Rainer.
Ich weiß auch nicht, wie es geworden wäre, wenn … Aber hätte, hätte, Fahrradkette!

Das Ende ist schwebend, aber irgendwie ... versöhnlich.
Ja, so sollte das sein. Ich hatte erst ein anderes, inhaltlich so ähnlich, aber zu vordergründig. Und zu lang. Ich habe es weggeschmissen, und, apropos versöhnlich, mich mit dem jetzigen Ende versöhnt.

Keine Ahnung, wie viel hier überarbeitungstechnisch schon passiert ist, und wie gesagt, ich habe nur so am Rande aufgeschnappt, dass wohl nicht jeder begeistert war über die Geschichte. Ich bin es jedenfalls, trotz leichter Einstiegsprobleme wurde ich voll eingefangen, von deiner Sprache, von den Charakteren, von dem Zauber Griechenlands. Sehr stimmungsvoll, sehr fein gestrickt, all das, wirklich bewundernswert und eine tolle Erfahrung. Vielen Dank dafür!
Ich glaube, während du den Kommentar geschrieben hast, bist du gerade in die offene Baustelle gerannt. In dem Moment habe ich das Ende geändert und einiges gestrafft. Wahrscheinlich hat es der Geschichte schon ganz gut getan. Im Groben wird sie jetzt so bleiben, aber es werden noch einige Feinarbeiten folgen, denke ich, die etwas mehr Zeit brauchen.

Ich danke dir, liebe Lani, für deinen tollen Kommentar, für die Hinweise und Korrekturen. Und natürlich besonders für dein Lob.
Eine gute Nacht wünscht dir Raindog (Apropos: Bei uns hat es vorhin geregnet!!! :bounce:)


Lieber @Friedrichard,

ich freue mich über deinen Besuch!

Schon zu Anfang denk ich – vllt. hab ich da ein bisschen mit den Namen gespielt – an Man Ray
Da hast du richtig gedacht, ich habe da auch ein bisschen gespielt, war Absicht.

und als der Name Jane auftaucht an “Apeman“, nicht so sehr an die Kamera (da hätt‘ es keiner Jane bedurft), aber den m. E. besten Song der Kinks, mit den Zeilen “I'll be your Tarzan, you'll be my Jane / I'll keep you warm and you'll keep me sane / and we'll sit in the trees and eat bananas all day / Just like an ape man“, geschrieben von Ray Davies.
Das passt ja auch. Bei mir war der Name Jane ursprünglich aus einem anderen Grund in die Geschichte gewandert, das hat sich dann aber zerschlagen, der Faden, aber egal – in Kürze: eigentlich heißt sie Janina, hätte sich am liebsten Janis genannt, aber das fand sie dann selbst zu aufgesetzt …

Und dann wird das alles zugleich, erweitert um Loriots „ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos“, was natürlich nur Sexisten und Wortspieler doppeldeutig finden können.

Auf jeden Fall isses ein sehr schöner Spruch von Loriot! :)

Den Zeit-Artikel werde ich mir nachher mal durchlesen.

Ich danke dir im Namen aller vergessenen Kommas, überflüssigen Punkte, fehlenden Buchstaben und diversen Werdens, Würdens und Könntens.

Die Einrichtung ganz im Stil dieser Bergdörfer, Naturstein und Holz, ein knisterndes Kaminfeuer, mit einer kleinen Bühne vielleicht sogar, und er könnte …

Passt das Pärchen, das einerseits die Aussage (zur Bühne) hervorheben soll im „sogar“ und zugleich im „vielleicht“ relativiert?
Ich bin jetzt etwas überfordert, es ist wahrscheinlich nicht exakt, dieses vielleicht sogar, aber es ist genau das, was ich meine …

Danke, lieber Friedel, für deinen Kommentar und die Hilfestellung und besonders fürs:

Gern gelesen

Viele Grüße von Raindog

 

Hey @Raindog,
nur nochmal 'ne kurze Rückmeldung:
Finde ich gut, die Geschichte jetzt früher enden zu lassen. Wirkt runder auf mich, die "Amy Winehouse"-Geschichte war fast wie eine neue Geschichte, die mit der alten jetzt nicht sooo viel zu tun hatte für mich.
Ja, das wollte ich nur nochmal gesagt haben.

Liebe Grüße von Chai

 

ich schrieb:
Passt das Pärchen, das einerseits die Aussage (zur Bühne) hervorheben soll im „sogar“ und zugleich im „vielleicht“ relativiert?
worauf Du antwortest:
Ich bin jetzt etwas überfordert, es ist wahrscheinlich nicht exakt, dieses vielleicht sogar, aber es ist genau das, was ich meine …
Was denn auch so bleiben soll, sogar das Friedchen nutzt vielleicht wenn was unbestimmt ist und bleibt incl. Unsicherheit.

Tschüssikowski

Friedel

 

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