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Checkliste für die Überarbeitung eurer Texte

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07.01.2019
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Checkliste für die Überarbeitung eurer Texte

Hey und einen schönen guten Morgen in die Runde, ich hoffe ich bin hier richtig, ansonsten bitte einfach löschen :-)

Ich habe so meine Schwierigkeiten bei der Überarbeitung von Texten. Nicht nur Inhaltlich sondern vor allem, wenn es darum geht formal alles zu erwischen was sich so angehäuft hat.
Also bin ich gerade dabei mir eine Checkliste zu machen, an was ich denken muss, wenn ich einen Text, nach der ersten Schreibphase überarbeite. Die kann ich dann Punkt für Punkt durchgehen und euch hoffentlich mit so dummen Flüchtigkeitsfehler zu verschonen.
Ganz oben steht im Moment die Zeichensetzung, eines meiner größten Probleme, vorne weh die Kommasetzung.
Folgen werden noch Rechtschreibung, vorzugsweise so fatale Fehler wie das/dass, falsche Wortendungen, weil die Finger zu schnell oder zu langsam waren.
Dann kommt noch die Zeitform und die Perspektive, mit der ich ebenfalls noch so meine Schwierigkeiten habe.
Dann werde ich darauf achten Show-don't tell, so gut es geht, ein zu halten und gucken was wichtig und was unwichtig ist.

Jetzt meine Frage. Habt ihr auch so eine Liste und wenn ja was steht bei euch so drauf? Worauf schaut ihr, wenn ihr einen Text überarbeitet ? Habt ihr ein bestimmtes Schema oder lest ihr einfach wild drauf los und ändert alles was euch so auffällt ? Ich habe einer meiner Geschichten mal aufgenommen und sie mir angehört um zu sehen wo es hakt, vieles ist beim bewussten laut lesen und rhythmisch lesen schon aufgefallen, was man unter normalen Bedingungen schnell überlesen hätte. Dann habe ich mal versuche meine Geschichte so zu lesen als wäre sie hier im Forum und ich würde sie das erste mal lesen und Kommentieren, das gestaltet sich jedoch als schwierig :-)

Ich bin gespannt auf eure Ideen und vielleicht kriege ich ja noch ein bisschen Inspiration um zumindest das formale mal auf die Kette zu bekommen. Inhaltlich bin ich dann immer noch auf euer Schwarmwissen angewiesen, aber wenn die Formalitäten passen, liest es sich ja gleich viel lieber :-) hoffe ich :-)

gespannte Grüße
Shey :-)

 

Hey @Shey,

ich steh nicht besonders auf Listen, daher gleich am Anfang: ich benutze keine :D

Aber was immer hilft, und was ich hier gelernt habe, denn anfangs war ich da zu ungeduldig, ist, den Text zumindest ein paar Tage liegen zu lassen, bevor man ihn hochlädt. Und in dieser Zeit immer mal wieder lesen.
Im ersten Schritt alles auf Rechtschreibung, Grammatik, Flüchtigkeitsfehler, Logik und korrekte Zeitformen überprüfen, also recht kühl und systematisch. Danach die Geschichte sich selbst vorlesen, das muss nicht laut sein, reicht sogar geflüstert. Ich mach das erst seit kurzem und es hilft ungemein, um zu merken, welche Sätze keinen guten Fluss haben, Wortwiederholungen fallen viel eher beim aktiven Vorlesen auf, als wenn man den Text nur still liest, man bekommt ein noch besseres Gefühl für den Klang der Geschichte, finde ich.

So, ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber so mache ich das immer. Ich schreibe aber auch sehr aus dem Bauch heraus, ich weiß, dass es Autoren gibt, die viel strukturierter und professioneller schreiben als ich. Daher bin ich vielleicht nicht das beste Beispiel. Aber ich dachte mir, ich lass dir meine Gedanken dazu trotzdem mal da ;)

Liebe Grüße
RinaWu

 

Hallöchen @RinaWu, vielen Dank. Ja so ähnlich habe ich das bisher auf gemacht, nur leider habe ich dann immer irgendwas vergessen, entweder die Wörtliche Rede zu überprüfen oder auf die Zeitform zu achten, seit neustem ist die Perspektive dazu gekommen, da diese in den letzten beiden Geschichten bemängelt wurde, also nur so a la "Ich finde es schade das du plötzlich zur Mutter schwänkst, wäre lieber beim Kind geblieben" da werde ich dann in Zukunft auch drauf achten und es bewusster machen um auch einfach Argumentationsgrundlagen zu machen :-)
Ich schreibe auch so vor mich hin, habe es mit Strukturen versucht, aber gerade die erste Fassung hat sich dann immer nicht an meinen Plan gehalten, freche freche Geschichten die ihren eigenen Kopf haben :-)
Ich bin für gewöhnlich eher der chaotische Typ Mensch der nicht viel Struktur hat und wenn, sich nicht dran hält, weil wieder irgendwas dazwischen kommt. Aber bei der Überarbeitung von Texten komme ich doch sehr schnell an meine chaotischen Grenzen und verrenne mich in Kleinigkeiten und verliere den Überblick. Bis ich da also ein bisschen mehr Routine habe muss ich mich doch wohl oder übel an einer Liste lang hangeln, um nicht im Wirrwarr von Buchstaben, Wörtern und Zeichen zu ertrinken.
Den Text liegen lassen und immer mal wieder lesen, vielleicht sogar schonmal mit was anderem Anfang um nicht betriebsblind zu werden mache ich eh, ich muss mich immer noch sehr überwinden hier einen Text hoch zu laden, weil ich immer Angst habe, das er so schlecht ist das ich irgendwas raus geschmissen oder nicht mehr gelesen werde :-) Also lasse ich ihn liegen, lese und ändere ihn, bis ich mir irgendwann selber in den Hinter trete und ich hochlade.

Das laut lesen habe ich wie gesagt bei der letzten Geschichte auch gemacht und es wirkt wirklich Wunder und auch bei dem Anhören nachher sind mir nochmal Dinge aufgefallen, die mir beim Lesen erst gar nicht als schlimm erschienen, sie beim Hören dann aber doch irgendwie mies klangen. Das werde ich also auf jeden Fall beibehalten.

Ich danke dir, dass du deine Gedanken mit mir geteilt hast :-)

 

Moin @Shey ,

ja, so dumm ist die Idee von systematischem Herangehen, nachdem die Kreativität, wie eine wilde Horde durch den Text geschossen ist, gar nicht. Ich bin zwar ein Listenmensch, noch reichen sie mir allerdings oft im Kopf. Aber schaden kann es nie.
Ergänzend zu Deinen Ansätzen/Punkten hätte ich noch die Suche von unnützem Beiwerk im Angebot. Bei mir persönlich lohnt immer eine wordsuche nach: dann, also, auch, hatte, gewesen, ... musst Du halt schauen, was sich bei Dir da so einschleicht.
Ich schaffe es immer wieder in der wörtlichen Rede die Anreden groß zu schreiben, also lohnt das als Suchkriterium auch immer.
Ansonsten kann ich auch nur das laute Lesen, vorlesen klappt bei mir am Besten (denn man will ja seinen aufopfernd zuhörenden Ehemann nicht ärgern, ne, man will sogar Eindruck machen). Ich drucke mir den Text aus und mache beim Lesen sofort ein Zeichen, wenn es hakt,
Und genug Zeit für die Bearbeitung einplanen ist wohl auch so eine chronische Schwachstelle, Zeitdruck ist doof, erst raushauen, wenn man sich sicher ist, dass man alleine nicht weiter kommt.

Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß beim Schreiben (denn darum geht es doch eigentlich)
witch

 

Super interessantes Thema. Deshalb von mir super knapp (so, wie ich es eben momentan schaffe) eine Liste von Bearbeitungsprozessen, die ich eigentlich immer durchgehe (mehr oder weniger bewusst):

1. Nachdenken (aber nur kurz)
2. Schreiben (wild)
3. Nicht weiterkommen und das Geschriebene in die Tonne treten
4. Neuschreiben (wild)
5. Nicht weiterkommen und das Geschriebene in die Tonne treten
6. Mich bei jemandem beschweren, dass ich nicht weiter komme - das bringt mich meist auf neue Ideen.
7. Neuschreiben (wild)
8. Paar Tage liegen lassen, nachdenken, realisieren (ohne den Text anzugucken), wo inhaltliche Schwachstellen sein könnten
9. Inhaltliche Überarbeitung
9a. Glattziehen aller inhaltlichen Schwächen, die mir bei 8 eingefallen sind
9b. Nachdenken, welches die schwächste Szene in der Geschichte ist. Überlegen, ob ich sie streichen oder umschreiben könnte
10. Liegenlassen
11. Lesen und Sätze straffen, umstellen, stärkere Verben einsetzen, präzisere Formulierungen finden
12. Korrekturlesen
13. Korrekturlesen
14. Liegenlassen
15. Korrekturlesen
16. Laut lesen (das hilft wirklich, wirklich ungemein, ich kann es so sehr empfehlen)
17. Posten, rausschicken, Feedback holen, was auch immer

Ihr seht, ich schreibe immer erstmal wild alles auf, was mir in den Kopf fällt. Das führt oft dazu, dass ich irgendwann nicht weiter weiß. Daraufhin mache ich eine kurze Pause und fange nochmal von vorne an. Normalerweise schreibe ich eine Geschichte dreimal, bevor ich zufrieden bin. Danach mache ich eine inhaltliche Überarbeitung. Ich glaube nicht, dass sich die RGZ-Korrektur lohnt, bevor der Text nicht halbwegs fertig ist. Im zweiten Überarbeitungsschritt feile ich an der Sprache. Mir ist vor allem wichtig, dass ich farbige, kräftige, bedeutungsvolle Verben finde und unnötiges Gerede rausstreiche. Und erst im dritten Überarbeitungsschritt kommt dann die Korrektur.

 
Zuletzt bearbeitet:

hey @TeddyMaria wie schön das du dich äußerst, das deine Meinung mir wichtig ist weißt du ja :Pfeif:;)
Interessanter Ansatz, also erst Mal schreiben und zum Schluss erst korrigieren, wenn man da so drüber nachdenkt, macht das wirklich Sinn. Wenn man erst RGZ korrigiert und dann wild umschreibt fängt man ja nachher wieder von vorne an, das macht ja nun wirklich kein Sinn und desswegen wahrscheinlich auch bei mir die Flüchtigkeitsfehler, weil ich es bis jetzt immer irgendwie anders herum gemacht habe.
Bei den starken, farbigen, kräftigen Verben hab ich noch so meine Schwierigkeiten, irgendwie ist mein Wortschatz noch nicht so ausgeschmückt oder sie sind so weit im Kopfkämmerchen verschwunden das es schwer fällt sie frei zu buddeln. Hast du da vielleicht eine gute Seite die man in solchen Fällen zu Rate ziehen kann?

Wild drauf los schreiben finde ich gut. Wenn ich mir vor ab zu viele Gedanken machen geht es eh meist schief, weil ich dann so darauf bedacht bin den Faden nicht zu verlieren, dass ich nicht mal mehr den Anfang finde.

Wie ich bei RinaWu schon schrieb, tue ich mich bei der Überarbeitung aber auch meist sehr schwer, gerade was Dinge angeht wie dein Punkt 9 und 11 angehen. Vielleicht ist das RGZ korrigieren eine Art Flucht vor dem Inhalt, weil die RGZ Fehler irgendwie greifbarer sind? Man weiß es nicht. Fakt ist, ich will mich nicht mehr vor der Überarbeitung bange machen. Habe bei Blutkunst schon aufgegeben und kämpfe jetzt seit gefühlt einer Ewigkeit an der Lia und Eleni Geschichte, habe mittlerweile 8 mal neu angefangen und finde den flow irgendwie nicht wieder :-(

Vielleicht ist auch dieser Thread eine Art Flucht vor der Geschichte, wie das immer so ist im Leben, man findet immer irgendwas was wichtiger ist als sich mit den Dingen zu beschäftigen die einem nicht behagen.
Aber es baut mich auf, das auch eine so versierte Schreiberin wie du die Punkte 2-7 verfolgen. Klingt jetzt vielleicht doof aber ein bisschen machte es mir schon Mut, dass auch andere so Frustmomente haben :rotfl:

vielen Dank für deine Antwort und liebe Grüße
Shey :-)


Hey @greenwitch auch an dich ein herzliches vielen Dank für deinen Beitrag.
Die Word-Suche habe ich direkt mal auf meiner Schmiercheckliste ergänz, werde zu Hause nochmal in Ruhe drüber gucken und es Ordentlich zu Papier bringen :-)
Das laut Vorlesen erledige ich dann eben über Kopfhörer und Audacity, ich lese es mir quasi selber vor. Es hapert noch etwas an meinem Selbstbewusstsein es anderen vor zu lesen während sie mir gegenüber sitzen. Vielleicht auch nicht richtig, aber im Moment kämpfe ich noch alleine auf weiter Flur. Mein Freund ist was das angeht leider nicht brauchbar, mein Bruder hat zu viel zu tun um sich um seine kleine Schwester zu kümmern und ein guter Freund gibt so konstruktive Kommentare wie "Find ich gut" :rotfl:
Vielleicht springe ich über meinen Schatten und werde meine Mama und meine beste Freundin mal um Hilfe bitten, wenn ich so weit bin :-)

Wie ich bei TeddyMaria schon sagte, ist das hier alles vielleicht eine Flucht vor den Dingen die ich nicht kann oder mir nicht zu traue, da haben mich deine Gedanken ein ganzes Stück weiter gebracht :-)

Liebe Grüße auch an dich
Shey :-)

 

Fakt ist, ich will mich nicht mehr vor der Überarbeitung bange machen. Habe bei Blutkunst schon aufgegeben und kämpfe jetzt seit gefühlt einer Ewigkeit an der Lia und Eleni Geschichte, habe mittlerweile 8 mal neu angefangen und finde den flow irgendwie nicht wieder :-(

Liebe @Shey

Das Gefuehl, dass ich nach ganz viel Feedback auf einmal a) keine Lust mehr auf meine Geschichte habe, b) den Flow nicht wiederfinde und mir c) die Sprache nicht gefallen will, habe ich auch oft. Ich glaube, in dem Stadium der Bearbeitung NACH Feedback ist es das Wichtigste, dass Du Deine eigenen Wuensche wiederfindest. Was moechtest Du von Deiner Geschichte?

Inzwischen lasse ich die Geschichte und die Kommentare vor der inhaltlichen Ueberarbeitung nach Feedback noch eine Weile liegen und ueberarbeite dann irgendwann, wenn ich in der Stimmung bin, die Geschichte - aber ohne mir davor die Kommentare nochmal durchzulesen. Wenn ich nach der Ueberarbeitung die Kommentare nochmal lese, stelle ich dann fest, dass ich Vieles nicht umgesetzt habe. Aber ich weiss dann auch, dass ich das mache, weil es eben meine Geschichte ist und ich sie so ueberarbeitet habe, wie ich es will.

Wenn ein/e Autor/in frustriert ist oder sich vor der Ueberarbeitung fuerchtet, bin ich (nicht ganz sicher, aber doch sehr) sicher, dass es daran liegt, dass er/sie eben gerade nicht die Geschichte atmet, sie nicht fuehlt, nicht ganz bei ihr ist. Ich glaube, das Einzige, was da hilft, ist Zeit. Du MUSST ja nicht auf Teufel komm raus und jetzt sofort. Und vielleicht ist die Geschichte in Deinen Augen auch schon in ihrer bestmoeglichen Version. Mit der Zeit wirst auch Du als Autorin besser lernen, was Deine Idee der Geschichte ist und behalten oder ausgebaut werden muss, egal was andere dazu sagen, und Dich nicht unnoetig zu verbiegen und Dich mit etwas zu frustrieren, auf das Du urspruenglich gar nicht hinauswolltest.

So, das war's aber auch von mir fuer heute.

Cheers,
Maria

 

wahnsinnig inspirierende Wort @TeddyMaria, damit ich nicht noch mehr deiner wertvollen Zeit stehle (schmunzel) bedanke ich mich an dieser Stelle für deine Rückmeldung.
An meinem gesunden Egoismus mir und meinen Geschichten gegenüber muss ich noch etwas arbeiten, aber ich habe in den letzten sieben Monaten soviel von euch allen gelernt, dass ich das jetzt auch noch auf die Kette kriege :-)

 

Cooles Thema und sicher hilfreich für manch Schreib-Anfänger (wie mich).

Ich habe die letzten Wochen festgestellt: Ich muss mich zu Struktur zwingen. Ich bin von Natur aus der ungeduldige Typ und im Kopf bei der Story immer zwei bis zehn Schritte weiter, als mit den lahmen Tipp-Fingern.

Deshalb schreibe ich meist erst das Grundgerüst auf.
Vorher mache ich aber tatsächlich händisch einen groben Plan, seit ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich mich völlig verlaber, wenn ich nicht zumindest ansatzweise weiß, wie die Geschichte enden soll. Darauf stehen dann Eckdaten, z.B. zum Protagonisten, zur Perspektive, zur Zeitform usw.

Wenn ich mich vorher festlege, fällt es mir leichter, mich auf das Wesentliche (Handlung) zu konzentrieren. Falls ich merke, dass die Story doch ne andre Wendung nimmt, auch gut.

Dann schreibe ich.

Für mich wichtig: Ich muss, bevor ich am nächsten Tag (oder einer noch längeren Pause) weiterschreibe, nochmal die komplette Geschichte durchlesen. Sonst kann es passieren, dass ich im Stil verrutsche.
Dabei bügle ich auch den ein oder anderen Tipp- oder Logikfehler aus.

Hat man generell mit Handwerklichem Probleme, kann es helfen, sich die Baustellen einzeln vorzunehmen, statt zu versuchen, alle Fehler mit einer Korrektur weg zu bekommen.
Ich mache z.B. immer gesondert einen Komma-Durchgang (und hab danach meist zu viele drin :) )
Selbiges gilt dann für z.B. Grammatik, Groß- Kleinschreibung, das/dass, usw.
Lästig, aber lohnt sich. Und man zwingt sich, sich aktiv mit seinen Schwachstellen bewusst auseinanderzusetzen.
Der Satz "Ich war noch nie gut in Rechtschreibung!", ist zu ungenau für eine präzise Korrektur. Wenn ich aber z.B. weiß: Ich hab Schwierigkeiten mit der das/dass-Schreibung, kann ich gezielt darauf achten und ggf. mir die Regel nochmal zu Gemüte führen.

Auf jeden Fall muss ich es ausdrucken. Auf Papier sehe ich viel mehr, als am Bildschirm.
Zudem laut vorlesen.

Thema Wortschatz/Stilistik/Kreativität:
Stephen King hat mal geschrieben (nicht wörtlich, aber grob):
Wer schreiben lernen will, muss vor allem schreiben, aber mindestens genau so viel, wenn nicht noch mehr, lesen. Immer, überall, alles.

Das trifft's ganz gut, mMn. :teach:

LG,
JG

P.S.: Achja, keinesfalls verlasse ich mich auf die Word-Korrektur. Die ist des Teufels!

 

Hey shey,

probiere das mal von Andreas Eschbach aus. Ist wirklich gut.

Habe ich bei meinen ersten Texten so durchgezogen.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo Shey,
die Liste von Andreas Eschbach mag ich auch sehr (wird in meinem Textverarbeitungsprogramm auf Knopfdruck über den Text gestülpt :schiel:).
Für Dialoge finde ich es nützlich, mir nur die wörtliche Rede im Text anzeigen zu lassen. So fällt es mir leichter, zu erlesen, wie natürlich die Dialoge klingen.
Durch die Korrekturen und Hinweise hier im Forum zu meinem Text habe ich mittlerweile eine Blacklist mit meinen typischen Fehlern und stilistisch fragwürdigen Entscheidungen. Sowas würde ich dir auch empfehlen.

man liest sich
huxley

 

Hallo Shey ,

als Ergänzung zum Vorlesen. Ich nehme das sogar auf und höre es mir dann später an. Das verschafft noch einmal einen anderen Eindruck.

LG
Mae

 

Ich spinne mal mit.

-Landkarten

Klingt jetzt nur nach Fantasy, ist aber sowieso wichtig. Ich merke gerade beim Wordlbuildung einer Stadt, wie genau man auf Feinheiten und Widersprüche achten muss. Eben lag das eine Viertel noch südlich von zweiten, dann nördlich und irgendwie hat sich ein Pub über fünfzig Seiten hinweg einfach von einer Seite der Stadt auf die andere verirrt.

-wandern/spazieren gehen und dabei erdachte Charaktere spontan in das, was man sieht, einbinden, sich vorstellen, was sie sagen oder wie sie handeln könnten.

Ich überlege mir immer ein Szenario und stelle mir dann vor, wie meine Charaktere darauf reagieren würden. Je einzigartiger die Reaktion ist und je genauer ich das weiß, desto sicherer bin ich mir, ob die Richtung passt, in die ich die Figur entickeln will und ob sie überhaupt rüberkommt, wie ich mir das vorstelle. Ist für mich so eine Art Tuningtest: Wer nicht gut genug ist, muss gehen oder zurück in die Werkstatt.

Natürlich ist das wie gesagt eher zusätzliche Arbeit, hat jetzt auch nichts mit Korrektur-Routine zu tun, kann einem aber unter Umständen trotzdem Zeit, Frust und möglicherweise einige Punkte der großen Liste ersparen.

Ganz im Gegenteil. Das hat zwar nichts mit Schreiben und Korrektur in erster Linie zu tun, aber das Herumspinnen und Brüten über einer Geschichte ist mMn. genauso wichtig wie das aktive Schreiben. Viele Richtungsfehler kann man von vornerein verhindern, wenn man bereits weiß, welche Richtungen und Entscheidungen man bereits ausschließen möchte. Außerdem hilft mir es immer, das große Ganze im Auge zu behalten und nicht zu tief in einer Szene zu versinken. Ich will ja schließlich eine Spur aufbauen von Szenen, die zusammen passen, und das kann ich am besten bewerten, wenn ich nicht am Schreibtisch sitze. Aber da hat ja jeder seine eigenen Methoden.

Das Gefuehl, dass ich nach ganz viel Feedback auf einmal a) keine Lust mehr auf meine Geschichte habe, b) den Flow nicht wiederfinde und mir c) die Sprache nicht gefallen will, habe ich auch oft. Ich glaube, in dem Stadium der Bearbeitung NACH Feedback ist es das Wichtigste, dass Du Deine eigenen Wuensche wiederfindest.

Ich merke langsam, wie wichtig es ist, bereits mit einem ganzen Rohschnitt zu den Wortkriegern zu gehen. Viele Fragen, die gestellt wurden, habe ich mir noch nicht einmal selbst gestellt und jetzt habe ich Lust, sie zu beantworten. Aber ohne Feedback, sondern erst mal, wie ich es will.
Dass man keine Lust mehr auf die Geschichte bekommt, kenne ich, wenn auch nicht so schlimm, dass es mir bisher komplett die Laune verschlagen hat. Ich denke, das ist die Kehrseite an der kritikorientieren Rückmeldung: Man verliert zu schnell das eigentlich gute, nicht genannte aus den Augen.

Mit der Zeit wirst auch Du als Autorin besser lernen, was Deine Idee der Geschichte ist und behalten oder ausgebaut werden muss, egal was andere dazu sagen, und Dich nicht unnoetig zu verbiegen und Dich mit etwas zu frustrieren, auf das Du urspruenglich gar nicht hinauswolltest.

Ich beginne oft einen Text nur mit einem Dialog, einem Szenario, einer vollkommen bescheuerten Idee und ähnlichem. In dem Stadium existiert für mich noch gar nicht "die Idee" eines Textes. Wobei ich immer öfter selbst an den Punkt gelange, wo ich Ideen, die ich zwar unterhaltend, aber einfach nicht "wow, das MUSS ich schreiben" finde, verwerfe und auf Einfälle warte, die mich packen und zum Schreiben zwingen.

Für mich wichtig: Ich muss, bevor ich am nächsten Tag (oder einer noch längeren Pause) weiterschreibe, nochmal die komplette Geschichte durchlesen. Sonst kann es passieren, dass ich im Stil verrutsche.
Dabei bügle ich auch den ein oder anderen Tipp- oder Logikfehler aus.

Ich habe das tatsächlich auch immer so gemacht und heute, als ich mal ein Romankapitel überflogen habe, gemerkt, dass es für mich Gift ist, alte Kapitel zu wiederholen. Ich muss direkt weitermachen, ansonsten versinke ich in einem Zustand, in dem ich nur Fehler ausbesser und Sätze ändere, aber nichts Neues auf Papier bekomme. Und mit auf der Stelle treten wurde bisher noch nichts gewonnen.

Liebe Grüße
Meuvind

 

Guten Morgen @JGardener

(und hab danach meist zu viele drin :) )
das Problem kenne ich leider :-)
Ich mache z.B. immer gesondert einen Komma-Durchgang (und hab danach meist zu viele drin :) )
Selbiges gilt dann für z.B. Grammatik, Groß- Kleinschreibung, das/dass, usw.
Lästig, aber lohnt sich. Und man zwingt sich, sich aktiv mit seinen Schwachstellen bewusst auseinanderzusetzen.
Der Satz "Ich war noch nie gut in Rechtschreibung!", ist zu ungenau für eine präzise Korrektur. Wenn ich aber z.B. weiß: Ich hab Schwierigkeiten mit der das/dass-Schreibung, kann ich gezielt darauf achten und ggf. mir die Regel nochmal zu Gemüte führen.
so mach ich das auch und dann eben nochmal mit der Zeitform und ab jetzt auch mit der Perspektive, zumindest das ich bewusster entscheide, aus welcher Perspektive ich gerade schreibe und wieso ich ggf einen Wechsel eingebaut habe.
Auf jeden Fall muss ich es ausdrucken. Auf Papier sehe ich viel mehr, als am Bildschirm.
Zudem laut vorlesen.
Japp das mach ich auch und dann nehme ich es auf und höre es mir an :-)


guten Morgen auch dir, @GoMusic vielen Dank das werde ich mir gleich nochmal genauer ansehen, im Moment sind meine Augen noch sehr Müde und es ist so klein geschrieben :-)
Aber so beim groben überfliegen habe ich doch schon einige Sachen gesehen die Sinn machen. Füllwörter finden, zu länge Sätze eliminieren und die Redebegleitwörter sind mir in meinen Texten auch das ein oder andere Mal negativ aufgefallen.

Guten Morgen @Huxley

wird in meinem Textverarbeitungsprogramm auf Knopfdruck über den Text gestülpt :schiel:).
wie funktioniert das denn?
Für Dialoge finde ich es nützlich, mir nur die wörtliche Rede im Text anzeigen zu lassen. So fällt es mir leichter, zu erlesen, wie natürlich die Dialoge klingen.
das habe ich beim letzten Mal auch gemacht, allerdings in dem ich ihn nochmal in ein gesondertes Dolument übertragen habe, das war ne miese Arbeit aber an der ein oder anderen Stelle mit Sicherheit Sinnvoll.
Durch die Korrekturen und Hinweise hier im Forum zu meinem Text habe ich mittlerweile eine Blacklist mit meinen typischen Fehlern und stilistisch fragwürdigen Entscheidungen. Sowas würde ich dir auch empfehlen.
da arbeite ich gerade dran, daraus ist diese Checklisten Idee entstanden :-)


Natürlich ist das wie gesagt eher zusätzliche Arbeit, hat jetzt auch nichts mit Korrektur-Routine zu tun, kann einem aber unter Umständen trotzdem Zeit, Frust und möglicherweise einige Punkte der großen Liste ersparen.
Vorallem wenn es um die Art der Charaktere geht, wie sie Reden wie sie Handeln, kann das mit Sicherheit hilfreich sein auch was die Landschaft angeht ist das vor allem im Fantasybereich hilfreich, wenn man genau weiß wo man sich gerade befindet und wie es da aussieht.
Das ist meiner Meinung auch die Schwierigkeit bei diesen Romanen, sich in einer völlig neuen Ausgedachten Welt befinden und sich dann darin auch noch auskennen. Wenn ich nur an Herr der Ringe denke, ist es bewundernswert das sich Tolkin nicht in ihrem eigenen Roman verlaufen hat :-)


Hey @Maedy

Ich nehme das sogar auf und höre es mir dann später an. Das verschafft noch einmal einen anderen Eindruck.
das mach ich auch manchmal :-) Welches Programm nutzt du dafür ?

Guten Morgen @Meuvind

Ich merke langsam, wie wichtig es ist, bereits mit einem ganzen Rohschnitt zu den Wortkriegern zu gehen. Viele Fragen, die gestellt wurden, habe ich mir noch nicht einmal selbst gestellt und jetzt habe ich Lust, sie zu beantworten.
Wie genau meinst du das? also mit Rohschnitt zu den Kriegern?

ich beginne oft einen Text nur mit einem Dialog, einem Szenario, einer vollkommen bescheuerten Idee und ähnlichem.
Ich beginne einfach einen Text :-)
Ich habe eine eine grobe Idee wo von es handeln soll und dann schreibe ich los, meistens komme ich dann irgendwann nicht weiter und schreibe neu oder anderes oder verwerfe die Idee dann komplett und warte auf eine Neue oder ich lasse die eine Idee pausieren, weil mir das grundgerüst super gefällt ich aber noch auf einen vernünftigen Zungang warte und schreib dann erst was anderes, zwischendurch kehre ich zu diesen "verlorenen" Ideen zurück und manchmal landen sie dann im Müll, manchmal werden sie kurz entstaubt und erst Mal wieder weg gelegt und manchmal, werden sie entstaubt und neu angefangen.
ch habe das tatsächlich auch immer so gemacht und heute, als ich mal ein Romankapitel überflogen habe, gemerkt, dass es für mich Gift ist, alte Kapitel zu wiederholen.
das Problem kenne ich auch, ich finde dann hier noch was und da noch was, verliere das grobe Ganze aus dem Auge und vor allem die Tatsache, das ich noch kein Ende habe. Ich muss auch immer erstmal schreiben um weiter zu kommen, um ein Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss zu haben und dann kann ich das kauderwelsch was ich da geschrieben habe durchlesen und fröhlich vor mich hin korrigieren. Ansonsten hangel ich mich so an Kleinigkeiten lang das ich, ähnlich wie du auch nichts neues auf Papier bekommen.


Ich bin begeistert über die vielen Rückmeldung eurer Arbeitsweise :-) es tut gut sich über solche Sachen aus zu tauschen, wo ich dich in meinem näheren Umfeld die Einzige bin, die ein solches Hobbie hat und so gar keinen Menschen habe mit dem ich mich darüber austauschen kann. In solchen Situationen freut es mich um so mehr das ich hier gelandet bin :-) und ja ich gebe ich zu ich habe mir ähnliche Seiten angeschaut um ggf noch mehr Feedback zu bekommen aber keine ansprechende gefunden.

 

Hallo Shey,

ich nehme einfach die „Sprachmemos“ auf meinem Smartphone und höre es mir dann morgens im Bus an.

LG

 

das ist auch eine Methode, allerdings fahre ich selten Bus :-)
Ich habe zuhause ein Aufnahme Programm, kann das dann auch als MP3 auf dem Rechner speichern und verschicken und so. Dient dazu, das ich es vielleicht mal meinem Bruder schicke, der sich mit dem schreiben selbst ein klein wenig auseinander setzt aber zum lesen und wirklich aktiv selber schreiben irgendwie keine zeit hat. Wenn ich ihm ne MP3 schicke die er einfach neben bei laufen lassen kann, kriege ich da vielleicht eher mal Rückmeldung von ihm :-)

 

wie funktioniert das denn?
Hallo @Shey
Das ist eine Funktion des Programms Papyrus. Andreas Eschbach hat seine Erfahrungen dort in die Stilanalyse einfließen lassen. Du kannst dir ja mal die Testversion herunterladen.
Ich schreibe seit 12 Jahren damit und möchte es nicht mehr missen.

man liest sich
Huxley

 

davon hab ich schon gehört. Hab auch schon Mal drüber nachgedacht es zu testen aber ich hab angst das es mir gefällt und dann muss ich es mir kaufen und dafür habe ich kein Geld im Moment :rotfl:also lasse ich es lieber, bestechende Logik oder :lol:

 

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