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Das eifersüchtige Ehepaar

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08.01.2019
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Anmerkungen zum Text

Dies ist der erste Teil eines neuen Projekts von mir. Die Geschichte an sich ist in sich abgeschlossen und dient vorwiegend dazu, die Hauptfigur Harold Boiled zu beschreiben und kennen zu lernen (auch für mich als Autor). Ich würde gerne mehr Geschichten über diesen Detektiv schreiben und habe bereits einige Ideen, um die Welt in der er lebt zu gestalten.

Das eifersüchtige Ehepaar

Es ist kaum zu fassen. Nein, ich hänge hier nicht ab. Ich kämpfe um mein Leben. Versuche nicht abzustürzen. Achso, stimmt ja. Das ist kein verdammter Film. Das ist so ein Ramschbuch, das du in der Hand hast. Dass sich überhaupt noch jemand so was durchliest. Na gut, dann versuch dir mal Folgendes vorzustellen:
Es regnet wie aus Kübeln. Auf 'nem Dach mitten in der Stadt steht ein mieser Drecksack und ich hänge ungefähr einhundert Meter über dem Asphalt an der Kante. Jetzt dauerts auch nicht mehr lange, bis er mir den Rest gibt.
Aber jetzt willst du sicher wissen, wie ich hier gelandet bin. Oder es ist dir egal, dann leg' das Buch weg. Und? Noch da? Ja? Na gut. Selber schuld.
Also dann sollte ich mich wohl erst mal vorstellen, oder? Ich bin Harold. Harold Boiled. 'N paar Leute haben mir den Spitznamen „Hard Boiled“ gegeben. Is' mir recht. Mit meinem Ruf gibt es immerhin weniger Trottel, die sich mit mir anlegen wollen. Außerdem stärkt so ein Name auch das Vertrauen meiner Klienten. Ach ja, ich bin übrigens Privatdetektiv.
Vor ein paar Tagen hab ich 'nen Auftrag bekommen. Eine junge Frau kam in mein Büro. Sie war sehr zögerlich, hat zuerst nicht einmal die Zähne auseinander bekommen. Auf ihre Weise war sie ein echter Hingucker, sie war voller jugendlicher Schönheit, wirkte unschuldig und freundlich. Umso verblüffter war ich über die Bitte, die sie dann formulierte: »Bitte Mister Boiled, beschatten Sie meinen Mann. Ich glaube, er betrügt mich!«
Ich werde nicht oft von meinen Klienten überrascht, aber dass eine junge Frau, mit so gutgläubigem Blick vermutet, dass ihr Mann fremdgeht, das war neu. Und es weckte meine Aufmerksamkeit. Also versprach ich ihr, herauszufinden, ob etwas an ihrer Vermutung dran war.
Abends saß ich auf dem Dach eines Gebäudes, von dem aus ich das Büro ihres Mannes observieren konnte. Während es auf mich runterpisste, war ich einerseits froh, dass ich meinen Hut und Regenmantel trug, andererseits war ich sauer auf den Autor. Muss dieser Drecksregen sein, nur weil du 'ne düstere Stimmung haben willst?1
Ich verfluchte das Wetter und musste niesen. Ich meine, ernsthaft? Deinetwegen erkälte ich mich jetzt auch noch!2
Wie aus dem Nichts sprang die Tür zum Treppenhaus hinter mir auf und dieser Typ, von dem ich Anfangs erzählt habe, stürmte auf mich zu. Ohne Vorwarnung griff er mich an. Ich hatte kaum genug Zeit, um zu reagieren. Durch den Überraschungsmoment konnte er mich überwältigen und über die Dachkante stoßen. Durch reines Glück bekam ich die Kante zu fassen und hielt mich fest.
Du ahnst sicher schon, dass das hier jetzt die Ausgangssituation vom Anfang ist, richtig? Tja, da hast du völlig Recht.
Da hing ich also, dieser Typ stand auf dem Dach und blickte auf mich runter. Dann hob er seinen Fuß und trat mir auf die Finger. Ich stürzte.
Glücklicherweise konnte ich mich an dem Fenstersims ein Stockwerk tiefer festhalten und mich durch das offene Fenster hereinziehen. Das war echt viel Glück auf einmal!3
Nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte, brauchte ich 'nen Drink. Außerdem wollte ich mich auf der Straße umhören, ob jemand etwas über diesen Verrückten wusste.
Wenn man sich auf der Straße umhören will, dann sollte man in eine Kneipe gehen. Ja ja, schon klar. Streng genommen ist man dann ja nicht mehr auf der Straße, sondern in einem Gebäude. Klugscheißer. Und ich meine nicht, man muss in irgendeine Kneipe, sondern in die eine Kneipe gehen. Kein Scherz. Der Besitzer hat das Ding wirklich »eine Kneipe« genannt. Er erzählt immer, das wäre im Vollsuff gewesen, aber ich bin mir sicher, das hat der Typ gemacht, weil er das tatsächlich lustig findet. Naja, immer noch besser, als irgend so ein dämliches Wortspiel. Wunder-Bar, Liefer-Bar, Sonder-Bar oder so ein Schwachsinn. Was auch immer sich diese pseudowitzigen Möchtegerne ausdenken. Die ganze Stadt geht Tag für Tag den Bach runter, aber Hauptsache ich hab meinem Laden einen lustigen Namen gegeben. Ich würde drüber lachen, wenn das nicht so erbärmlich wäre.
In der Kneipe ging ich direkt zum Barkeeper und bestellte mir einen doppelten Whisky. Der Barkeeper heißt Jimmy. Ein guter Mann. Er hört viel, ist immer 'ne brauchbare Quelle.
Leider konnte er mir dieses Mal nicht weiterhelfen und ich ging nach Hause, meinen Rausch ausschlafen.
Am nächsten Morgen betrat Mr. Fynn selbst mein Büro, in dem ich auch wohne.
»Mister Boiled, ich brauche ihre Hilfe. Sie müssen meine Frau beschatten, denn ich glaube, sie betrügt mich. Wissen Sie, ich mache in letzter Zeit viele Überstunden und ich denke, sie nutzt diese Zeit, die ich außer Haus bin. Gestern hatte sie sogar jemanden geschickt, der mich überwacht hat. Sicher nur deshalb, damit er sie rechtzeitig warnen könnte, wenn ich nach Hause komme. Mein Leibwächter konnte ihn vertreiben, aber ich muss wissen, ob sich mein Verdacht bestätigt.«
Es traf mich wie ein … ein … ein Baseballschläger eine Piñata. Diese beiden jungen Menschen, dieses frisch verheiratete Paar ... war total dämlich! Anstatt miteinander zu reden, verdächtigen sie sich gegenseitig sich zu betrügen. Irgendwie hatten die das doch verdient, dass ich ihr Geld nehme, oder?
Ich versprach Fynn, dass ich das am Abend überprüfen würde und schickte ihn raus.
Während ich später das Gebäude verließ dachte ich: Diese verdammte Stadt. Sie zwingt brave Bürger sich gegenseitig zu misstrauen und macht Verbrecher aus den einfachen Leuten. Ich brauch 'nen Whisky.

Ach ja. Falls du dich fragst, weshalb ich nach der Szene auf dem Dach nicht die Erzählzeit geändert habe... du glaubst doch nicht, dass ich diesen Text geschrieben habe, während ich an dem Vorsprung gehangen bin, oder? Natürlich war die Anfangsszene nur dazu da, um Spannung aufzubauen.4

1 Anmerkung des Autors: Ja.
2 Anmerkung des Autors: Halt die Klappe und mach weiter.
3 Anmerkung des Autors: Ich kann meinen Protagonisten doch nicht auf halbem Wege sterben lassen, oder?
4 Anmerkung des Autors: Ich glaub das haben die auch so kapiert.

 

Hola @Jäff Roxx,

netter Nick, mal sehen, was in seinem Profil steht. Hui, ein junger Autor! mit Romanerfahrung – das erhöht mein Interesse an Deinem ‚Einstand’.

Am Ende Deiner ziemlich kurzen (kein Werturteil) Geschichte, die eher ein Text als eine Kurzgeschichte ist, fehlen mir einige Dinge, die ich bei ‚Krimi’ und ‚Satire’ erwartet hätte, besonders eine Handlung.

Deine unübliche Weise, den Text aufzubauen, würde ich unter ‚Geschmackssache’ verbuchen. Mir schien er stellenweise ein wenig anbiedernd, sich der Sympathien des Lesers versichernd und, Pardon, hin und wieder kalauernd. Ist nicht bös gemeint – Du kennst ja ‚mMn’:).

Prima finde ich Deine Art zu schreiben, das liest sich angenehm und zügig, schlaglochfrei sozusagen. Fehlerfrei sowieso, und dass Du gleich zu kommentieren beginnst (an MSK), finde ich auch sehr gut. Ich wünsch’ Dir eine gute Zeit im Forum und glaube, dass es sich lohnen wird für Dich und uns.

Schöne Grüße!
José

 
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Hallo @josefelipe
Vielen Dank für dein Feedback und deine Willkommenssagung :)
Falls ich etwas dazu noch sagen kann, wie in der Anmerkung ging es mir bei diesem Text vor allem darum den Hauptcharakter (und auch ein wenig meinen eigenartigen Humor) auszuprobieren. Die nächste Geschichte (ein richtiger Krimi mit Handlung) ist bereits verfasst und kommt dann auch demnächst.

LG
Jäff

 

Hallo @Jäff Roxx,

herzlich willkommen bei uns! Du bist kein Neuling, was das Schreiben angeht, also gehe ich direkt in die Vollen.

Ich mag deine Art zu schreiben, auch dieser merkwürdige Humor kommt bei mir ganz gut an. Der Inhalt der Geschichte ist jetzt nicht so der Hammer, aber die Figur trägt den Text einigermaßen.
Ich finde das Ganze aber unsauber umgesetzt. Sei ehrlich, wie oft hast du diesen Text durchgearbeitet?

Schauen wir mal rein:

Versuche nicht abzustürzen.
Komma nach versuche.

Achso, stimmt ja. Das ist kein verdammter Film.
Das gefällt mir. Ist ja wirklich so. Im Film eine Szene und im Buch muss man erstmal mit langweiligen Beschreibungen anfangen, damit der Leser mitkommt ... Anstrengend!

dann versuch dir mal Folgendes vorzustellen
Hier auch ein Komma nach versuch.

Hard Boiled
Finde ich jetzt nicht so furchteinflößend. Was ist denn da hartgekocht? Die Eier? Höhö ...

Auf ihre Weise war sie ein echter Hingucker, sie war voller jugendlicher Schönheit, wirkte unschuldig und freundlich.
Diese Beschreibung sagt alles und nichts. Hast du schon vergessen? Das ist kein Film.

Also versprach ich ihr, herauszufinden,
Bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube dieses Komma kann weg.

Muss dieser Drecksregen sein, nur weil du 'ne düstere Stimmung haben willst?
Mit „du“ meinst du wieder den Leser? Das finde ich hier irgendwie irritierend, weil ich die Schuld eher dem Autor geben würde. Oder wird der Autor von Bedürfnissen der Leser dazu gezwungen, es regnen zu lassen?

hier dachte ich erst, das sei ein Fehler. Ein vergessener Anhang oder so. Die Texte in den Fußnoten finde ich dann auch nicht so witzig, dass sie die Verwirrung rechtfertigen, die die Zahlen auslösen.

Ich verfluchte das Wetter und musste niesen. Ich meine, ernsthaft? Deinetwegen erkälte ich mich jetzt auch noch!
Ist dieser Zeitwechsel auch Absicht?

und dieser Typ, von dem ich Anfangs erzählt habe, stürmte auf mich zu.
Und dieser Typ – du weißt schon, der Drecksack vom Anfang – stürmte auf mich zu.
Empfinde ich als passender.

Durch den Überraschungsmoment konnte er mich überwältigen und über die Dachkante stoßen. Durch reines Glück bekam ich die Kante zu fassen und hielt mich fest.
Zwei Satzanfänge mit durch.
Ich finde auch, dass du es dir in dieser Szene sehr einfach machst, nur oberflächlich erzählst.

Da hing ich also, dieser Typ stand auf dem Dach und blickte auf mich runter. Dann hob er seinen Fuß und trat mir auf die Finger. Ich stürzte.
... und popelte mir dabei in der Nase.
Wo sind denn die Emotionen? Klar, das ist ein total cooler Typ, der wahrscheinlich dreimal die Woche sowas erlebt, aber irgendwas muss mich doch an dem Text mitnehmen. Wie soll ich mitfiebern, wenn es noch nicht mal der Protagonist tut?

Glücklicherweise konnte ich mich an dem Fenstersims ein Stockwerk tiefer festhalten und mich durch das offene Fenster hereinziehen. Das war echt viel Glück auf einmal!
Die Szene glaubt sich der Autor wohl noch nicht einmal selbst. Warum machst du es dir so einfach?

Wenn man sich auf der Straße umhören will, dann sollte man in eine Kneipe gehen.
Hier wäre ich fasst ausgestiegen, musste mich antreiben weiterzulesen. Der Harold ist so emotionslos, das nimmt mich einfach nicht mit. Es interessiert mich kaum, was denn nun mit dem Ehemann los ist und wer der Verrückte war.

Streng genommen ist man dann ja nicht mehr auf der Straße, sondern in einem Gebäude. Klugscheißer.
Das finde ich nicht so prickelnd.

Naja, immer noch besser, als irgend so ein dämliches Wortspiel. Wunder-Bar, Liefer-Bar, Sonder-Bar oder so ein Schwachsinn. Was auch immer sich diese pseudowitzigen Möchtegerne ausdenken. Die ganze Stadt geht Tag für Tag den Bach runter, aber Hauptsache ich hab meinem Laden einen lustigen Namen gegeben. Ich würde drüber lachen, wenn das nicht so erbärmlich wäre.
Hier übereizt du das Thema meiner Meinung nach etwas.

Leider konnte er mir dieses Mal nicht weiterhelfen und ich ging nach Hause, meinen Rausch ausschlafen.
Das heisst die ganze Bar Szene gab es nur, damit du deinen Witz mit den Barnamen unterbringen konntest?

Mister Boiled, ich brauche ihre Hilfe. Sie müssen meine Frau beschatten, denn ich glaube, sie betrügt mich. Wissen Sie, ich mache in letzter Zeit viele Überstunden und ich denke, sie nutzt diese Zeit, die ich außer Haus bin. Gestern hatte sie sogar jemanden geschickt, der mich überwacht hat. Sicher nur deshalb, damit er sie rechtzeitig warnen könnte, wenn ich nach Hause komme. Mein Leibwächter konnte ihn vertreiben, aber ich muss wissen, ob sich mein Verdacht bestätigt.«
Keiner hält so einen Monolog. Entweder antwortet der andere zwischendurch und der Sprecher tut etwas. Macht eine Pause, fährt sich durch die Haare oder so.

verdächtigen sie sich gegenseitig sich zu betrügen.
Komma nach gegenseitig?

Ich versprach Fynn
Mr. Fynn?

dass ich ihr Geld nehme,
nahm

Während ich später das Gebäude verließ dachte ich
Komma nach verließ

Sie zwingt brave Bürger sich gegenseitig zu misstrauen und
Komma nach Bürger und misstrauen.

Ach ja. Falls du dich fragst, weshalb ich nach der Szene auf dem Dach nicht die Erzählzeit geändert habe... du glaubst doch nicht, dass ich diesen Text geschrieben habe, während ich an dem Vorsprung gehangen bin, oder?
Leerzeichen nach habe
Während ich an dem Vorsprung hing.
Diesen Witz mit der Erzählzeit finde ich auch ziemlich krampfig. Der normale Leser würde sowas wahrscheinlich gar nicht bemerken.

Ich habe den Eindruck, du hast bei deiner Charakterstudie die Geschichte vergessen. Die ist nämlich ziemlich mau. Und der Herr Hard Boiled ist zwar ganz unterhaltsam, aber eben doch nicht so mitreissend, dass er dieses Manko ausgleichen könnte. Und bei den Witzen würde ich vorsichtig sein. Schreibst du den Text für die Witze oder die Witze für den Text? Bzw. willst du eine Geschichte oder einen Witz erzählen?

Mir wird auch zu viel erzählt und zu wenig gezeigt. Dabei hast du doch am Anfang darauf hingewiesen, dass wir nicht in einem Film sind. Trotzdem erfahre ich kaum etwas über Umgebungen oder Figuren. Wie sehen die aus? Wie bewegen die sich? Ich habe kaum Bilder vor Augen. So wirkt alles ziemlich lieblos, als würde es dir gar nicht um die Geschichte gehen.

Ich glaube, wenn du etwas Arbeit darein steckst, kann das noch ganz unterhaltsam werden mit dem Harold.

Übrigens kannst du bei uns auch Geschichte als Serie markieren, wenn du davon mehrere abgeschlossene Teile einstellen willst. Keine Ahnung, ob du das selbst noch ändern kannst. Sonst müsste das vllt ein Mod machen.

Viel Spaß bei uns und liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Glücklicherweise konnte ich mich an dem Fenstersims ein Stockwerk tiefer festhalten und mich durch das offene Fenster hereinziehen. Das war echt viel Glück auf einmal!
Die Szene glaubt sich der Autor wohl noch nicht einmal selbst.
Also ich finde das jetzt nicht soo arg unglaubwürdig.
Wenn nämlich der Typ am Sims draußen hängt und sich selber dann durchs offene Fenster hereinzieht, heißt das nichts anderes, als dass er gleichzeitig drinnen und draußen ist, er also offenbar imstande ist, in Augenblicken höchster Lebensgefahr quasi aus sich herauszutreten, sich zu verdoppeln gleichsam, sich gewissermaßen als so was wie seinen eigenen Schutzengel zu duplizieren, um nicht zu sagen: sich in einen solchen zu transformieren.
(Wobei man natürlich schon auch fragen könnte, warum er überhaupt noch draußen herumhängt, wenn er eh schon drinnen ist. Na egal.)
Was ich sagen will, würdest du hineinziehen schreiben, wäre die Szene um einiges … äh, weniger mystisch. Na egal.

Willkommen hier, Jäff Roxx

offshore

 

@Jäff Roxx Heyho.:D

Der Stil von der Geschichte hat mir gefallen und an der ein oder anderen Stelle musste ich sogar ein bißchen schmunzeln. Die ganze Handlung und der Erzählstil haben mich sehr an "Pulp" (zu Deutsch "Ausgeträumt") von Charles Bukowski erinnert. Finde an der ein oder anderen Stelle hätte man noch schöner formulieren können, um den Bärbeißigen Charakter des Protagonisten noch besser rüber zu bringen.

Es traf mich wie ein … ein … ein Baseballschläger eine Piñata.
Dieser Satz beispielsweise, kommt mir etwas uncharakteristisch für den Protagonisten vor. Ist er jetzt ein harter Typ oder ein Spaßvogel? Hoffe es ist deutlich, was ich meine.:D

Generell begrüße ich aber solche Noir-Stories, also hau weiter raus.:thumbsup:

 

Und? Noch da? Ja? Na gut. Selber schuld.

„Harold Boiled“ in MetaGer eingegeben und neben verstümmelnden streaming-Empfehlungen (zB „http://www.kino-zeit.de/blog/ich-glotz-tv-vod/streaming-empfehlungen-fuer-oktober-2017 von Scopia ...anonym öffnen“) dann doch Klartext für „HAROLD BOILED RUFFLE CREW - Strickpullover – Zalando.de“ gefunden,

was ich für schräger halte als den Text – und sollte der über das ruhmreiche Zalando entstanden sein, wär‘s doch nahe dran an Satire (dem strahlenden Start-up geht's wohl nicht so gut), denn was ich vermisse ist der Witz und der Biss (etwa des Typs, frei nach Tucholsky „Fräulein, werfen Sie Ihr Kind weg, ich mach Ihnen ein neues“), somit hat die Einbeziehung des Publikums eher die Wirkung eines Wattebäuschchens -

doch bevor ich‘s vergess,

welcome to the pleasuredome Mr. Jäff Roxx!

'N paar Leute haben mir den Spitznamen „Hard Boiled“ gegeben.
‘n paar Flusen – wie hier – gibt es noch aufzuzeigen (wobei Zeichensetzung von mir unangetastet bleibt, hat das Feld doch schon @Nichtgeburtstagskind beackert). Also, das einleitende „n“ zu den paar Leuten bitte als Minuskel, die Ästhetik des Apostrophes ersetzt die Majuskel des „Ei“s.

... und dieser Typ, von dem ich Anfangs erzählt habe, stürmte auf mich zu.
„anfangs“ - ob Adverb oder Präposition, immer mit Minuskel

»Mister Boiled, ich brauche ihre Hilfe. … Wissen Sie, ich mache in letzter Zeit viele Überstunden …
Warum einmal vertraut („ihre Hilfe“) und dann doch höflich „Wissen Sie ...“ Ich fordere Gleichbehandlung in jedem Satz!

Ich versprach Fynn, dass ich das am Abend überprüfen würde und schickte ihn raus.
Abgesehen vom fehlenden Komma zum Abschluss des Nebensatzes („…, dass … würdeKOMMA und …) warum der Konjunktiv, wenn das schlichte Futur I Zukunftsmusik genug ist, weiß doch kaum einer, was drei Stunden später sein wird ...¿

Falls du dich fragst, weshalb ich nach der Szene auf dem Dach nicht die Erzählzeit geändert habe... du glaubst doch nicht, …
Ha, doch noch ne Fluse jenseits der Kommata! Die Auslassungspunkte direkt am Wort behaupten nämlich, dass an dem Wort mindestens ein Buchstabe fehle, aber der Plural (geändert haben) hätte auch „Erzählzeiten“ erfordert. Da wäre die Ästhetik des Apostrophs schon rationeller. Aber für Auslassungen jenseits des einzelnen Buchstabens sind es dann doch die drei Punkte, die i. d. R. durch Leerzeichen vom Wort getrennt werden.

Nun gut, ein kurzer, manierlicher Einstieg mit erstaunlicher Fehlerquote, die ich eher auf Flüchtigkeit zurückführe (Du wirst doch keine Angst haben, am Sims zu hängen), was sich ja in der Zeichensetzung überdeutlich zeigt, manchmal klappt‘s und dann wieder nicht.

Und bevor‘s wieder vorbei ist noch ein gutes neues Jahr vom

Friedel!

 

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