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Das tote Mädchen

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27.02.2009
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Das tote Mädchen

blinde Rache

Eine Frau sprang laut schreiend aus ihrem Wagen. Sterne standen strahlend und kalt am nächtlichen Himmel. Sie rannte über den Asphalt, in den Wald hinein und betete zu Gott, dass dieses Wesen sie nicht verfolgen würde. Sie lief über Stock und Wurzelwerk und durchbrach Wände aus Blattgrün und Dornenbüschen. Schnittwunden zeichneten Sie im Gesicht. Sie stolperte über eine aus dem Erdreich ragende Baumwurzel und stürzte. Und nach dem unheilvollen Geräusch ihres Fußknöchels zu schließen hatte sie ihn sich gebrochen. Leise wimmernd hielt sie sich die Bruchstelle. Der Wald war totenstill und man hörte nach einer Weile nur noch ihren Atem, der sich stockend durch ihre Lungen presste. Ihr langes schwarzes Haar, teils in dornigem Gebüsch verfangen, glänzte trübe unter dem Nachtgestirn. Sie starrte mit glasigem Blick zwischen kahlem Geäst hindurch und in die Nacht hinauf. Eine schwarze Gestalt beugte sich über ihren Körper.
Hände packten sie am Hals und schnürten ihr die Luft ab. Sie versuchte sich mit Händen und Füßen zu wehren. Verschwommen sah sie ein überlegenes Lächeln im undurchsichtigen Schatten aufblitzen, der ihre Sicht füllte. Nur wenige Sekunden dauerte ihr Ringen. Die Augen quollen ihr blutig aus den Höhlen, bevor sie röchelnd das Zeitliche segnete.


Der Wald auf beiden Seiten der Straße ist wie ein undurchdringbarer Schatten. Äste falten sich wie Finger ineinander oder zeigen bedrohlich auf jeden, der ihre Ruhe stört.

Ich sitze im Auto und schaue genervt und übermüdet auf die Cockpit-Uhr. Gleich zwei Uhr in der Nacht. Das monotone Trommeln der Regentropfen und das Quietschen der Scheibenwischer machen mich verrückt und schläfrig zugleich.
Seit gut zweieinhalb Stunden schon sitze ich in der Karre und halte verzweifelt Ausschau nach irgendwelchen Schildern, die mir sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin, dass gleich hinter der nächsten Abzweigung Zivilisation ihren Einzug hält. Jede Unebenheit, jedes verfluchte Steinchen unter den Rädern meines alten Coupés beißt mir inzwischen schmerzhaft ins Steißbein und nagt an meinem Rückgrat.
Trübe sehe ich die im Lichtkegel der Scheinwerfer eingefangenen Mittelstreifen vorbeiziehen. Endlos. Ich schalte das Radio ein und stelle es laut. Limp Bizkid, yeah Baby! Das ist meine Musik, und ich drehe noch ein bisschen lauter.
<Ooooooooooh yeah, come on! ... !!>
Der Song ist zu Ende und es läuft - keine Ahnung was läuft, aber es ist Scheiße!
Ich verliere die Geduld, als ich erneut auf die leuchtenden Ziffern sehe. Zwei Uhr zwanzig. „Verflucht!! Wann komme ich endlich aus dieser Scheiß-Gegend raus?!“
Wieso musste ich auch noch auf Sophie hören? Wäre ich doch bloß den Weg gefahren, von dem ich weiß, dass er mich sicher nach Hause bringt. Ich wurde überstimmt von ´nem Haufen Teenager! Herr Gott, war ich dumm! Meine Tochter wollte, dass ich ihre Freunde akzeptiere. Das war meine erste Hürde. - Und die ist ja wohl voll in die Hose gegangen! Da fahre ich sie schon ins " Prime Rose" und dann so was! Ehrlich, ich habe genug Arbeit am Hals. Es wird mal wieder Zeit für ein Gespräch. Sie kann unmöglich bei diesen Pennern bleiben. Die haben doch nur Alk und Rauch im Hirn! Mit dem Ziel vor Augen will ich mehr denn je raus aus diesem Wald. Vielleicht drehe ich einfach um. Wäre wohl das Beste. Aber anhalten möchte ich auch nicht. Nicht in dieser Gegend. Das Gefühl, beobachtet zu werden, macht sich plötzlich in mir breit - und das bei Tempo fünfundsechzig!
Hier ist doch weit und breit niemand, du Flasche! Ich überlege mir, wie es wäre, würde ich das Lenkrad bei voller Fahrt durchziehen und möglicherweise einen Überschlag riskieren. Eine Zigarette wäre jetzt genau das richtige. Ich greife in meine Hemdtasche hinein, ziehe eine raus und stecke sie mir in den Mund. Für jemanden, wie mich, der quasi im Auto lebt, ist das die praktischste Variante seinen Nikotinhunger zu stillen. „Feuerzeug, wo ist das Feuerzeug.“ Müsste auf dem Beifahrersitz liegen. „Hab’s!“ Nebst Krümeln von Knabberzeugs, Taschentuchfetzen und einer CD Hülle ertaste ich das Edelstück aus Chrom. Qualmsschwaden steigen mir in die Nase und umspielen sich vor meinen Augen, wie fließendes Gewebe zweier Körper. Gibt es etwas Formvollendeteres? Diese Frage stelle ich mir oft. Der erste Zug ist eine Offenbahrung. Er lässt mich zurückfallen. Entspannen. KRRRSCHHH ... ZUMP.
Das Radio fällt aus. Und der Schock fährt mir in die Glieder. Nervös drücke ich den Einschaltknopf. Nichts. "Fuck-" Das Wort wäre mir fast im Hals stecken geblieben, als ich eine Gestalt am Straßenrand erspähe. Ein Tier. Nein. Herr im Himmel! Das Blut schießt mir in die Beine und ich trete reflexartig die Bremse durch. Die Zigarette fällt mir in den Schoß und hinterlässt ein Brandloch auf meiner Jeans und ein schneidender Schmerz auf meinem Schenkel. Laut fluchend wische ich ihn zu Boden. Schnell drücke ich den Türknopf zu. Der Schweiß läuft mir aus den Poren. Ich weiß nicht, wieso ich gehalten habe. Es war mit Sicherheit nur Einbildung. Ganz bestimmt. Was hat ein Mensch hier auch mitten im Nirgendwo zu suchen? Um diese Zeit?
Langsam hebe ich die Hand, als könnten mich meine Bewegungen verraten, und stelle den Spiegel so, dass ich die Person sehen könnte, würde er keine Ausgeburt meiner Fantasie sein. Ein Gesicht sieht mich an. Beschattet ist es und nur Augenpaare sehe ich im Tristen Licht der Scheinwerfer aufleuchten. Stöhnend drehe ich mich um und sehe - nichts! Schwer atmend spähe ich hinter die Sitze. Ich weiß, jemand ist da. Es muss so sein!
Nichts. Niemand war da. „Gan -ganz ruhig... Verdammter, das kann doch nicht sein. I-ich habe sie GESEHEN!“ Mit zittrigen Fingern greife ich in das Türfach und ziehe den Flachmann zu mir. Ich muss mich beruhigen. Ich bin einfach übermüdet. Dann kommt mir ein anderer, ein erschreckender Gedanke in den Sinn, der gar nicht mal so abwegig ist. Vielleicht träume ich das alles. Bin eingeschlafen und vom Weg abgekommen. Was wäre, wenn ich gegen einen Baum gefahren bin und jetzt ohnmächtig im brennenden Wrack liege, jedweder Hilfe weit entfernt! Oder man hat mich gefunden. Vielleicht bin ich ja jetzt schon im Krankenhaus irgendeines Hinterweltler-Kaffs, wegen meiner schweren Verletzungen unter Narkose gestellt. Vielleicht. Andererseits; Das alles scheint mir viel zu real. Ich meine, allein das ich an diese Alternative denke, zeigt wie wach ich bin. Oder? Der Verschluss will sich unter meinen verschwitzten Händen nicht öffnen lassen, und ich werfe die Pulle, mehr ängstlich als zornig, in die Fußkuhle. Die Krawatte schnürt mir die Luft ab und ich versuche sie zu lockern. Es klappt nicht. Einmal mehr beweist sich mein Versagen im Krawattebinden als echtes Handikap im Alltag.
"Ich bin hier, Papa." Eine zarte, singende Stimme hallt mir ins Ohr und in den Wald hinein, der aus seinem Schlaf erwacht und zurück ruft.
Mein Herz setzt viele Sekunden lang aus, um gleich darauf explosionsartig Blut zu pumpen. Ein Mädchen, das war die Stimme eines jungen Mädchens! Ich kann es nicht glauben. Der Laut kam von draußen herein geweht. Hektisch blicke ich in alle Richtungen. Inzwischen hat sich der Regen gelegt, mehr nehme ich nicht war. Bebend packe ich den Türgriff und reiße das Auto auf. Bäume flüstern und rascheln unheilvoll, etwas tappst dicht und rasch vor meinen Füßen davon und laute Eulenrufe schallen in die nächtliche Wildnis. Der Mond scheint kaum merklich hinter einem dichten Wolkenteppich hervor. Vereinzelte Grasbüschel und Unkraut schlingen sich zäh um meine Fußknöchel als ich mich einige Schritte vom Auto entferne. Panisch lasse ich meinen Blick schweifen. Da kommt mir eine Idee. Das könnten auch illegale Einwanderer sein. Das Kind lockt Vorbeifahrende, während sich der übrige Klan in den Büschen versteckt hält, um im richtigen Moment zuzuschlagen. Die alte Scheiße, wie man sie schon in vielen zweitklassigen Spielfilmen und Dokus verfolgen konnte. Dann sehe ich im roten Scheinwerferlicht meiner Heckleuchte eine Gestalt. Aus der Entfernung kann ich sie nur undeutlich erkennen. Ringsum erscheint mir der Wald, wie ein lauerndes Raubtier, das nur darauf wartet meinen Rücken zu sehen. Irgendwo da müssten die sich verkrochen haben.
Ich weiß nicht mehr was mich noch lenkt, ich weiß nur, dass meine Neugierde soeben überschattet wurde. Mein Taschenmesser habe im am Schlüsselbund befestigt und der steckt noch im Zündloch meines Coupés, drei Schritte weit fort. Wenn es ernst wird könnte ich in zwei Sekunden den Schlüssel rumdrehen und davon rauschen. Höchstens drei.
"Papa! Warum hast du das getan?" Mensch diese Stimme. Das ist doch Sophies Stimme! Aber das kann nicht sein. Meine Tochter ist im „Prime Rose“, gut hundert Kilometer weit hinter mir. Allmählich vergesse ich meine stürmischen Theorien.
"PAPA, DU MÖRDER!!!" Ich höre sie schluchzen und sehe, dass sie sich auf den Boden kauert. Das Mädchen braucht Hilfe!
"Ich ... ich bin nicht dein Papa", höre ich mich sagen. Nun, da mein Mund offen steht und ich die Sprache wieder gefunden habe, traue ich mir mehr zu.
"Hörst du, Kleines, ich bin nicht dein Vater! Aber was machst du hier? Ganz allein, mitten im Wald."
Am liebsten wäre ich zu ihr gelaufen und hätte sie getröstet. Sie in die Arme genommen und in die nächst beste Stadt gefahren. Doch die Angst hält mich zurück. Sie weint noch immer herzzerreißend und ungerührt.
"Wo ist meine Mama?! MAMA!!" Das bewegt mich gewaltig und ich renne auf sie zu. „Keine Sorge, ich bin da und helfe dir! Du musst keine Angst mehr ha … ben -“
Ich sehe diese Augen in ihrer beschatteten Gestalt aufleuchten. Nur die sehe ich.
Es sind die Augen, die ich im Rückspiegel gesehen habe. Ja, es war keine Einbildung! Kein Fantasiegebilde meiner müden, grauen Zellen. Ich war wohl soweit im Dämmerlicht, dass ich nicht bemerkte, wie sie ins Auto geschlüpft und wieder ausgebüxt ist. So muss es gewesen sein!
"Kihihihihi …" Ein kaltes, durchtriebenes Lachen durchdringt mich. Ich meine, es ist fühlbar kalt. Es ist so eisig, dass es mich schüttelt. Sie hört nicht auf zu Lachen und steigert sich in Hysterie.
Keuchend wische ich mir den Schweiß aus dem Gesicht. Mir wird schlecht und schwarz vor Augen. „Nein, was passiert hier?! Scheiße, ich sehe nichts mehr!“ Meine Stimme zittert. Ich kriege erneut panische Angst. Ist das eine Droge? Die verabreichen mir ´ne geruchlose Droge in Gasform! Jeden Moment erwarte ich, dass sie über mich herfallen. Mich umbringen und ausrauben. MICH UMBRINGEN!! Verzweifelt versuche ich mein Augenlicht wieder zu finden: Keine Nadel im Heuhaufen. Die Schwere der Finsternis erdrückt mich innerlich. Blind schlage ich um mich, doch niemand scheint auch nur in meine Nähe gekommen zu sein. Die warten bestimmt, bis sich die Droge vollends entfaltet hat. „WO SEIT IHR?! KOMMT HER, WENN IHR EUCH TRAUT!!“, schreie ich mich heiser.
Das Gelächter des Mädchens hört abrupt auf und augenblicklich verschwindet die Wirkung. Ich stehe noch immer an Ort und Stelle, die Scheinwerfer im Rücken. Aber das Mädchen ist verschwunden. Habe ich ihr und ihrer Sippschaft Angst einjagen können?
Ich falle wie gelähmt auf die Knie. Kalter Schweiß klebt und trieft. Ein böser Traum, mehr nicht.
Jäh fährt mir eine Hand an den Nacken und reißt mich brutal nach hinten. Eine kalte Hand, deren überlange Fingernägel sich in meinen Hals schneiden. Ein scharfer Schmerz lässt mich erbeben. Mir wird schwarz vor Augen und so spüre ich nur, wie sie ihre Wange an die meine presst. Ihre Haut fühlt sich rau und eingefallen an und doch weiß ich, dass sie kaum älter als zehn sein kann (Ihre Statur und Stimme sagen das zumindest). Stinkender Atem schlägt mir ins Gesicht. Eine andere Hand streichelt mir über die Brust. Dann fährt sie mir an den Hals und würgt mich. Die Starre setzt ein. Sterne explodieren vor meinen Augen und der Drang zu Atmen wird unerträglich. Reflexartig prügle ich um mich, schlage mit voller Wucht gegen ihre Seite und höre einige Rippen brechen. Doch anstatt sich vor Schmerzen aufzubäumen oder zusammenzubrechen hält sie mich weiter gepackt und drückt nur noch fester zu. „Wieso hast du mir wehgetan. Wieso hast du mich getötet.“ Ihre rauen Worte kamen völlig emotionslos über ihre Lippen. Ich konnte ihr Gesagtes nicht mehr zuordnen. . Irgendetwas, am Scheideweg zwischen Himmel und Erde sagt mir, Feuer würde helfen. Sie muss brennen. Ein Gedanke, wahrscheinlich aus den diversen Horrorstreifen, die ich mir leidenschaftlich gerne reinziehe. Ich habe keine Zeit über deren Glaubwürdigkeit zu philosophieren, denn ich weiß, dass ich in wenigen Sekunden ersticken werde. Ich packe krampfhaft und mit tauben Händen in meine Jeanstasche, reiße das Feuerzeug heraus und schlage den Deckel auf. Sofort lodert eine anderthalb Zentimeter hohe Flamme empor. Mit letzter Kraft drücke ich ihr das Feuer ins Gesicht, wo ich es zumindest vermutet habe, als ich noch drüber nachdenken konnte. Ein verirrter Gedanke, nicht mehr.
"AAAAAAAAARRR!!!" Ein gellender Schrei dröhnt mir in den Ohren. Der Schrei eines kleinen Mädchens. Sie lässt mich los und ich ziehe gewaltig Luft durch Nase und Mund, dass ich den Eindruck habe meine Lungen würden zerreißen. Sauerstoff durchströmt meinen Körper. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so lebendig gefühlt und zugleich näher am Abgrund, wie in diesem Moment. Was täte ich nur ohne dein Chromstück, meine kleine Sophie!
Allmählich lichtet sich mein Tunnelblick und ich drehe mich rasch um. Die Kleine winselt und hält sich das Gesicht. Dann richtet sie sich langsam auf und ich sehe ihre Züge zum ersten Mal deutlich vor mir. Eine graue, lederne, von tiefen Falten durchzogene Haut, glänzt aus schwarzen Haarstränen hervor. Ihre hervortretenden, liedlosen Augen, bestehen sichtlich nur aus schwarzen Pupillen, die in ihrer Tiefe selbst aus der nächtlichen Dunkelheit hervorstechen konnten. Kein Anzeichen einer Verbrennung lässt sich erkennen. Stattdessen sehe ich Knochen hervorschimmern. Blanker Knochen! Sie trägt ein zerschlissenes Kleid, was in einem anderen Leben vielleicht einmal recht hübsch ausgesehen hatte. Langsamen Schrittes geht sie auf mich zu, die Arme schützend angewinkelt und sie erinnert mich schmerzhaft an meine Tochter, wenn sie Mist gebaut hat. Ich muss meine Gefühle ignorieren. Ihr nur ins Gesicht sehen, das reicht schon um kein Ideal der Welt über meinen Selbsterhaltungstrieb zu stellen.
"Hilfe!" Sie fleht mich an, und mir steigen Tränen in die Augen.
Das Feuerzeug fest in der Hand, halte ich es ihr an das Kleid. Sofort tanzen Flammen auf.
"NEIN, NEEEIN, BITTE!! MAAMAAA!!!" Das Feuer umschließt sie und lässt nicht los. Sie wand und schrie sich die Seele aus dem Leib, als sie schließlich verstummte. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis das Feuer seinen Hunger gestillt hatte. Übrig bleibt ihr Skelett.

Wie versteinert stehe ich da. Ich sehe es vor meinen Füßen liegen. Der Schädel glänzt und ihr weit aufgerissener Unterkiefer spricht entsetzliches Leid. Gähnende Höhlen starren mich an. Undurchdringlich spiegeln sie das Pech der Hölle, welches, wie Tränen über das Gesicht zu fließen beginnt. Was habe ich getan? „Das kann doch alles nicht war sein!!“

Weiße Sonnenstrahlen lichten und ziehen den nächtlichen Wuchs des Waldes. Jedes noch so nichtige Glied gewinnt in seiner Farbentiefe und feinen Linienführung Geltung. Ein Anschein von Zartheit und Gebrechlichkeit liegt nun im Wesen der Wildnis. Der Keim reiner Schönheit.
Ich kann das erfrischende Plätschern eines kleinen Baches hören, ganz in meiner Nähe. Das Zirpen, Summen und Singen, und das Knistern und Rascheln der Äste und Blätter. Der Wind spielt mit meinem Haar und lässt meinen Mantel schlagen.

Polizeisirenen heulten laut auf. Dutzende Beamte durchkämmen den Wald und untersuchen den gesprungenen Asphalt.
„Wir müssen sie bitten, uns ins Präsidium zu begleiten, damit Sie Ihre Aussage machen können. Geht’s denn wieder?“
„Ja. Haben – haben Sie vielleicht etwas zu trinken?“ "Kein Problem." Die Frau gießt mir heißen Kaffee aus einer Thermoskanne ein. Zwei Pathologen (Zumindest glaube ich, dass sie es sind, so nah, wie sie sich an die Leiche trauen) diskutieren erregt über den Fund.
„Wie zum Teufel kann es sein, dass niemand ihren Leichnam bemerkt hat?“
„Diese Straße wird kaum befahren und hier in der Wildnis dauert der Verwesungsprozess nicht sonderlich lange an. Glauben Sie mir.“ Weitere schließen sich der Unterhaltung an. „Wissen wir schon wer das sein könnte? Hat man eine Vermisstenanzeige in dieser Gegend aufgestellt?“ „So weit ich weiß, wurde hier vor einem Jahr oder so ein junges Mädchen vermutet, das der eigene Vater getötet hatte. Erinnerst du dich noch an die Geschichte?“, rief meine Kaffeespenderin über mich hinweg. „Oh, ja. Ging durch alle Zeitungen. Nachdem ihr Vater sein Werk verrichtet hatte, ging er freiwillig ins Polizeipräsidium und gestand. Nach eigenen Angaben hatte er seine Frau und seine Tochter in diesen Wäldern ermordet. Wo genau sagte er natürlich nicht.“ „Ich weiß noch, wie wir uns den Arsch aufgerissen haben die zwei zu finden. Wochenlang haben wir gesucht; nichts, kann ich dir sagen. Nicht mal eine Hautschuppe, konnten wir finden.“ „Und da habt ihr einfach aufgegeben?“ Einige sahen mich mit aufgesetztem Mitgefühl an. Nur wenigen gelang es sich glaubhaft zu verkaufen. „Die Wälder hier sind riesig. Man hätte noch Monate suchen können und wäre noch immer zu keinem Ergebnis gekommen. Das Plato gänzlich zu durchkämmen ist unmöglich. Man bedenke, dass er die Leichen höchstwahrscheinlich verscharrt hatte. „Moment mal, das Kind wurde verbrannt! Und das vor wenigen Stunden. Aber das kann nicht sein!“ „Das Skelett … es ist warm!“ Sämtliche Köpfe drehten sich nun den beiden Männern zu. „Was sagen sie da?!“ Wie betäubt stehe ich in der Menge, und weiß nichts zu tun oder zu sagen. Der verrückte Gedanke, einfach abzuhauen schießt mir durch den Kopf. Glauben wird mir sowieso kein Mensch!
„Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“
Ein Mann steht hinter meinem Rücken und ich drehe mich zu ihm hin. `N Psychologe.
„Nein, können Sie nicht."
Er blickt mir verständnisvoll in die Augen.
„Versuchen Sie’s."

 

Hallo max,
deine Geschichte ist, der Kürze angemessen, kurzweilig. Sie hat diesen X-Faktor-/Twilightzone-charme.

Hier ein paar kleine Kritikpunkte:

Grundsätzlich beschreibst du die Autofahrt am anfang recht deaeiliert (auch wenn die Sache mit der Tochter mir nicht so ganz klar ist - will er sie irgendwo abohlen?), dann aber, als er das Mädchen sieht ist alles recht knapp gefasst. Du könntest hier, zur Verdichtung der Atmosphare, ein wenig ausfühlicher beschreiben.

"Etwas grauenfolles..." - grauenvolles (So etwas passiert mir ständig.)

"Da lag etwas." - Da liegt estwas (Es sei denn, es gibt hier einen guten Grund für dich von der Erzählzeit abzuweichen.)

"Man hob die Tote aus ihrer eingefallenen Haltung und in den Krankenwagen. " - Man hebt die Tote aus ihrer eingefallenen Haltung und in den Krankenwagen. (Das Gleiche in Himmelgün.)

"Sie zerschellt nicht. Natürlich nicht. Die ist aus Metall." - Das finde ich ein bisschen merkwürdig. Man würde, wenn man das Metall vorher in der Hand hatte, nie den Gedanken haben es könne zerbrechen.

Ansonsten könnte man natürlich hie und dort noch ein wenig feilen.

Wie gesagt eine nette, keleine und unterhaltsame Gruselepisode. Dran bleiben und weiter so. :-)

 

Hey Max!

Der Titel wird, auch wenn er englsich ist, groß geschrieben.

Limp Bizkid, Yea Baby! Das ist meine Musik, und ich drehe noch ein bisschen lauter.

Ooooooooooh yea, come on! ... !!

Oh bitte!
Etwas grauenfolles und unbegreifliches spielt sich vor mir ab, und ich muss mich übergeben.
Ehm, so erging es mir auch mit deiner Geschichte.

Das ist ganz billiger Horror, den du hier verkaufst, es ist nicht unheimlich, es ist nicht subtil, es ist nicht grauenvoll, es ist eine missratene Geschichte mit vielen, vielen Fehlern.
Mir hats nicht gefallen und schön, dass es kurz war. (Dieser Kommentar wird dir vielleicht nicht helfen, diese Geschichte hier zu verbessern, aber vielleicht schaust du dir an, wie eine gute Geschichte so geschrieben wird, guck dir mal die Empfehlungsthreads an.)

JoBlack

 

Hallo Max,

diesmal hast Du mich leider nicht erreicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich eigentlich in der Rubrik "Horror" wenig lese, mich auch für derartige Literatur und Filme nicht begeistere. Aber vor allem hat mich der Text weder berührt noch gegruselt oder sonst was. Da habe ich schon besseres von Dir gelesen.
Ich möchte mich sinnmäßig JoBlack anschließen, denn ich kann Dir auch keine Verbesserungsvorschläge machen.

Deine Fehlerquote ist immer noch erschreckend hoch, da hat sich leider noch nicht viel getan.

währe schreibt man wäre, da ist es ähnlich wie bei "nämlich" mit dem h, Du verstehst? Den Fehler habe ich schon öfters bei Dir gesehen.

Also, diesmal leider kein Lob,
trotzdem liebe Grüße
Giraffe.

 

Tag JoBlack

Du bist ja ganz schön gehässig!
Was ist los, kannst du dich nicht mal konkret äußern, oder hattest du keinen Bock?

Das ist doch keine Kritik! Das ist eine Beleidigung!

Max

 

Was ist los, kannst du dich nicht mal konkret äußern, oder hattest du keinen Bock?
Ich denke konkreter gehts gar nicht.
Ich hatte schon Bock, nur hatte ich das Gefühl, der Autor hätte kein Bock gehabt.

Das ist doch keine Kritik! Das ist eine Beleidigung!
Das ist deine Geschichte auch.

Guten Tag!

JoBlack

 
Zuletzt bearbeitet:

hei, max.
JO, mäßig spannend, ich fand, die hast du okay geschrieben. Mir gefiel trotzdem die Story, hast alles gut beschrieben, nur deine Rechtschreibfehler haben genervt. Wenn du sie noch mal genau durchliest, findest du sie bestimmt.

`N Psychologe.

Den fand ich jetzt lustig. Das Apostroph erstetzt ja die Buchstaben "Ei". Dann wird "n" klein geschrieben.

Auch wenn du viele Rechtschreibfehler hast und einiges in der Story nicht ganz aufkommt, finde ich sie nicht die Schlechteste.

 

Hallo Max,

Nein, das war leider nichts. Und konnte vermutlich auch nichts sein, denn die von dir konzipierte Handlung gibt einfach nichts her: glatt und langweilig. Und leider völlig unglaubwürdig.

Sprachlich haut auch wenig hin. Von der Zahl der Rechtschreibfehler einmal abgesehen, gibt es ungelenke bis unmögliche Formulierungen en masse.
Siehe hierzu den Einstieg:

Der Wald, auf beiden Seiten der Straße, ist ein undurchdringbarer Schatten, dessen Buschwerk er, wie Finger ineinander faltet -und bedrohlich auf mich zeigt.
Worauf bezieht sich denn hier das "dessen"? Von der Satzstruktur her müsste man vermuten, auf den Schatten - das ergibt aber leider wenig Sinn, da ein Schatten kein Buschwerk hat. Warum steht das "auf beiden Seiten der Straße" in Kommata?
Wie kann ein Schatten bzw. Wald, was auch immer von beiden du hier meinst, auf einen zeigen? Das klappt auch mit deiner absolut schrägen Finger-Metapher nicht, da die ja schon "ineinander gefaltet" (verschränkt?) sind.
(Auch hinter den Gedankenstrich gehört ein Leerzeichen.)
So geht's bedauerlicherweise weiter ...
Das gleich hinter der nächsten Abzweigung Zivilisation ihren Einzug gefunden hat.
"gehalten hat" wenn schon, aber das willst du nicht sagen. Du meinst schlicht: "beginnt".
Nun ja. Solche Sachen:
Meine Kravatte wird unerträglich eng
die selbst Word entdeckt, zeigen, dass du es hier an der nötigsten Sorgfalt hast fehlen lassen. Das ist, wie Jo anmerkte, dem Leser gegenüber unhöflich.

Mehr Erfolg beim nächsten Mal!


Gruß,
Abdul

P.S.: Der Titel ist bestenfalls ein Arbeitstitel.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Abdul,

danke für deinen Kommentar. Ich habe versucht ihn so gut es ging umzusetzen. Zu schreiben, dass die Handlung dieser Geschichte nichts her gibt hat bestimmt seinen Grund. Nur leider, leider sehe ich ihn nicht. Aus meiner Sicht ist es schwierig eigene Arbeiten treffsicher zu bewerten. Ein kleiner Ratschlag wäre nicht schlecht. Sollte ich vielleicht eine weitere Person ins Auto setzen, um den Protagonisten genauer ins Licht zu rücken?

Hinzu kommt noch der `Umstand`, das manche hier `Salvation` positiv bewerteten und so weiß ich mein Geschriebenes noch immer nicht richtig einzuordnen. Ist sie nun wirklich eine `missratene Geschichte`(JoBlack) oder eine `kleine, unterhaltsame Gruselepisode`(Der Hippie), die ich `wirklich geil geschrieben` habe (Diemond).
Ja, wen frage ich da? Du hast dich ja schon überdeutlich geäußert.

Grüße

Max

 

Hallo, max.

Ich habe deine Geschichte gelesen. Das erwähne ich extra, weil es ein echte Arbeit ist, sich da durch zu rackern.

Meine Meinung lässt sich in einem einzigen Wort zusammenfassen: Nö.

Beginnen wir mit der Geschichte an sich:
Der ganze Plot ist voll konstruiert und ergibt nicht wirklich Sinn.
Dieser Typ fährt einen Weg den er nicht kennt und von dem er nicht weiß, wohin er führt, weil seine Tochter die falschen Freunde hat (?), die gern mal stoned sind und was trinken - hat aber selber einen Flachmann im Handschuhfach (!), aus dem er, trotz der Absicht weiterzufahren (!!) trinken will.
Du benutzt die klassischen Gruselelemente: Geist im Rückspiegel, totes Mädchen will Rache an so ziemlich Jedem ... nichts Neues; du hast wahllos Versatzstücke aus The Grudge, The Ring, Supernatural usw. verbaut.
Da steckt nichts Eigenes drin. Der Höhepunkt ist die Errettung durch das Kruzifix, das pünktlich und ohne Erklärung zu dem Zeitpunkt eingeführt wird, in dem es gebraucht wird. Ideenloser geht es nicht.
Sehr vorhersehbar und langweilig.

Machen wir mit dem Ausdruck weiter:
Du hast dich, vor allem in der Einleitung, um sehr poetische und starke Worte bemüht. Die Betonung liegt auf "bemüht".
Die vielen Kommafehler, die unbeholfene Grammatik und der holprige Ausdruck passen einfach nicht zu einigen offenbar betont hochtrabenden Worten.
Ich vermute, du hattest während dem Schreiben eine Internetseite für Synonyme offen, und hast dir für jedes Wort die am tollsten klingende Entsprechung gewählt.
Anders kann ich mir Peinlichkeiten wie Diese nicht erklären:

Das Tannicht war totenstill und man hörte nur ihren Atem, der sich stockend durch ihre Lungen presste.

Oder der hier:
Ihr langes Schwarzes Haar, teils in dornigem Gebüsch verfangen, glänzte trübe im Nachtgestirn.

Das wirkt alles total gestelzt.
Hinzu kommt, dass du viele Adjektive und Verben benutzt hast, deren Bedeutung du nicht kennst. Auch hier ging es offenbar nur nach Klang.
Ich würde gern wieder Beispiele bringen, doch dafür müsste ich diesen Text nochmal durchgehen, und dazu habe zu dieser Zeit keine Lust mehr.

Dann wären da noch gefühlte eintausend Kommafehler.


Tja, das wars. Diese Kritik ist nicht schön, aber sie ist ehrlich.
Spannungsbogen, Entwicklung von Charakteren - das ist alles eine Sache der Übung.
Das verbessert man nur, indem man einsteckt und einsteckt.
Aber Rechtschreibung und Grammatik sollte man beherrschen - vor allem, wenn man etwas veröffentlicht, und dann auch noch gegen eine miese Kritik wettert. Das sollte man wirklich nur tun, wenn man perfekt ist.
Jo´s Kritik war nicht gehässig, sie war einfach nur ehrlich.
Deine Geschichte ist schlecht. Punkt.
Es ist einfach eine Zumutung für die Leser, hier einen Text in einem solchem Zustand präsentiert zu bekommen. Man opfert ja schließlich ca. 20 Minuten Lebenszeit dafür.
Das nächste Mal einfach von ein paar Leuten probelesen lassen - VOR der Veröffentlichung.

Ich hab auch schon miese Kritiken einstecken müssen - na und?
Davon geht die Welt nicht unter.

MfG
BR

 

Leider muss ich den meisten zustimmen. Zuerst einmal muss ich dir sagen, dass du den Lesefluss immer wieder dadurch störst, dass du in der Gegenwart schreibst und plötzlich ein Wort in der Vergangenheit benutzt.
Hier einige Beispiele:

Hände packten sie und ließen ihren Hals nicht mehr los. Sie versuchte sich mit Händen und Füßen zu wehren, doch es brachte nichts. Die Augen quollen ihr blutig aus den Höhlen, bevor sie röchelnd das zeitliche segnete.

Hände packten sie, in der Erzählform, die du verwendest, müsste es packen heißen
Sie versuchte sich, ändern in Sie versucht sich

röchelnd das zeitliche segnete, ändern in das zeitliche segnet.

Daran angeschlossen kommt mein zweiter Kritikpunkt. Sobald du in der Gegenwart schreibst, wird dein Text automatisch unglaubwürdiger. In einer Horrorgeschichte kannst du nicht in der Gegenwart schreiben, das passt meines Erachtens nicht.

Als nächstes hast du sehr viele Schreibfehler in deinem text.
Auch hier einige Beispiele:

Ein endloses Meer aus Sternen goss sich strahlend und kalt über den nächtlichen Himmel.
Mich stört das Wort "goss". Vielleicht solltest du es in "ergießt" ändern, da auch "goss" wieder ein Wort in der Vergangenheit ist

Der Schmerz stach ihr hetig ins Mark.
Das Wort hetik kenne ich nicht. Ändere es in heftig

Das Tannicht war totenstill und man hörte nur ihren Atem, der sich stockend durch ihre Lungen presste.

Vielleicht bin ich nur blöd, aber das Wort "Tannicht", kenne ich leider nicht. Vesuche ein eine andere Umschreibung, außerdem auch hier wieder Zeitenfehler. Das Wort "hörte" und "presste" musst du ändern.

Ihr langes Schwarzes Haar, teils in dornigem Gebüsch verfangen, glänzte trübe im Nachtgestirn.
Das Haar ist schwarz, also klein geschrieben.
Das Haar glänzte im Nachtgestirn. Hat sie es in die LKuft geworfen oder wie kommt das Haar in das Nachtgestirn. Achte darauf, dass die Dinge auch möglich sein sollten.

Ich schalte das Radio an und stelle es laut, bevor ich noch eindösen kann.

Dieser Satz klingt nicht gut. "bevor ich noch eindösen kann", hört sich an, als würdest du sagen wollen, und wen ich einschlafe, dann ist es auch nicht schlimm.
Würde ich so nicht stehen lassen

-und das bei Tempo hundertdreißig!
hallo!!! Du bist im Wald unterwegs. Was glaubst du, wie lange du da 130 fahren kannst. Geschweige denn, dass du dieses Tempo überhaupt erreichen kannst. Du bist schnell, wenn du von dreißig oder vierzig ausgehst

Die Bäume kommen immer näher.
KRRRSCHHH ... ZUMP.
Das Radio fällt aus. Und der Schock fährt mir in die Glieder. Nervös drücke ich den Einschaltknopf. Nichts. "Fuck-" Das Wort wäre mir fast im Hals stecken geblieben, als ich eine Gestalt am Straßenrand erspähe.

Aus deinen Sätzen lese ich, dass du mit 130 gegen einen Baum gefahren bist. Die einzige Sorge, die du danach hast, ist das Radio und der Schock, weil es nicht mehr geht. Kannst du jetzt nicht mehr fahren oder was?
Ich glaube, dass du ganz andere Sorgen hast, wenn du mit 130 gegen einen Baum fährst. Und die sind garantiert kein defektes Radio

und stelle den Spiegel so, dass ich den Menschen sehen könnte, stände er da.
Könnte, stände
ich glaube, schlimmer geht es nicht. Das erinnert mich an den Hund, der scheißt und den Hasen nicht fangen kann. Schreib es anders

liedlose Augen
Ich wusste nicht, dass Augen singen können. Du meisntest sicher lidlose Augen, oder?

glänzt aus schwatzen Haarstränen hervor.
schwatzen du meinstest schwarzen

Auch einfache Schreibfehler können amüsant werden, stören den lesefluss aber ungeheuerlich. Einige Fehler sind in Ordnung, aber so lang ist dein Text nicht.
Bisher habe ich nur einige Fehler aufgeschrieben. Sollte ich noch alle Fehler schreiben, die du gemacht hast, wäre ich bei dem kurzen Text wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit dran.
genau das ist das Schlechte an deiner Geschichte.

Lass mich noch einmal zusammen fassen:
1. Ich würde an deiner Stelle die Zeit ändern und in der vergangenheit schreiben
2. Einige Dinge, die mit Übertreibung erst richtig an Bedeutung gewinnen, stören den Lesefluss und hemmen das Vergnügen. Versuche immer glaubwürdig zu bleiben
3. Versuche mit einer Blockschrift zu schreiben und die wörtliche Rede immer in einer ectra zeile zu schreiben.

Ich glaube, dass ich genug gemeckert habe. Zum Schluss sei noch angemerkt, dass dieser Text wirklich etwas hat, auch wenn man die beschriebene Szene in fast jedem Horrorstreifen sieht


Gruß Kyrios

 
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Hallo Bad.

Ich erkläre es dir:
"Wieso musste ich auch auf sie hören? Wäre ich doch bloß den Weg gefahren, von dem ich weiß, dass er mich sicher nach Hause bringt."
Daraus entnehmen wir, dass der Protagonist allem Anschein nach von einer Person überredet wurde, statt die ihm bekannte Straße eine andere, angeblich kürzere oder angenehmere zu fahren. Wir lesen deutlich seinen Missmut heraus. Begründet (verdeutlicht) wird er vor allem aus dem vorherigen Textabschnitt.

"Ich wurde überstimmt von ´nem Haufen betrunkener Teenager! Herr Gott, war ich dumm! Aber meine Tochter, sie wollte, dass ich ihre Freunde "endlich akzeptiere". Das war meine erste Hürde."
Hier entlädt er sich in einem verbalen Kraftakt und verdeutlicht somit mehr noch seinen Missmut und seine fehlerhafte Entscheidung. Gleichzeitig wissen wir nun, wen er anspricht. Doch findet er auch Verständnis für sein Handeln. Er ist hin und her gerissen.

„Und die ist ja wohl voll in die Hose gegangen! Da fahre ich sie schon ins "abgefahrene Prime Rose" und dann so was!“
Wohin hat er sie gefahren? Ins "abgefahrene Prime Rose!“ (`ne Disco)
Den Ort haben wir also auch schon, von wo aus er "vor vier Stunden" aufgebrochen ist, um "sie" dort bei ihren Freunden abzuliefern.

"Ehrlich, ich habe genug Arbeit am Hals. Es wird mal wieder Zeit für ein Gespräch. Sie kann unmöglich bei diesen Pennern bleiben. Die haben doch nur Alk und Rauch im Hirn!"
Ja ... das kann ich mir sparen. ACH JA! " Alk und Rauch im Hirn!":
Es ist doch normal, dass Eltern misstrauisch sind, wenn ihre Kinder Drogen konsumieren. Da spielt es keine Rolle, ob sie es selbst tun oder nicht. Ihr Leitspruch lautet doch "Ich Erfahrung, du nicht."
Dass er sich einen Schluck genehmigen wollte, nachdem er jene Person in seinem Auto wusste, kannst du nicht nachvollziehen?

Dass ich wahllos Satzstücke aus anderen Storys verbaut habe ist eine üble Unterstellung. So könnte man sich gleich an jede Geschichte oder Buch oder Theaterstück herantasten.

Ps: Habe ich etwa schon wieder herumgemosert? Entschuldigung. `-´

Bis dann

Max

 
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Was noch …?
Es war falsch von mir mich auf JoBlacks Niveau herabgelassen zu haben. Die Frau ist zu weit gegangen. Gerade weil sie schon Erfahrung hat sammeln können, hätte ich doch etwas mehr Feingefühl erwartet. Auch du bist wirklich scharf an der Grenze vorbeigerauscht. Daran muss man sich hier wohl gewöhnen …
Das regt mich jetzt ehrlich auf, wenn du keine Kritiken willst, dann stell einfach keine Geschichten ein, oder schreib darunter, "ich möchte nicht, dass man etwas Ehrliches zu der Geschichte sagt, weil ich nicht einsehen kann, dass ich nicht in der Lage bin, zu erkennen, wie beschissen meine Geschichte ist, nein, stattdessen möchte ich nur Lob hören!" Dann werden dich schon bestimmte Leute kommentieren.

Ich find's echt krass, dass man selbser so blind ist, das kann doch nicht sein. Lies doch mal deine eigene Geschichte und ein paar andere, die gute Kritiken haben, vielleicht merkt du dann den Qualitätsunterschied. Wenn nicht, dann ist dir nicht mehr zu helfen.

 

N´Abend Kyrios,

ich habe willentlich den ersten Abschnitt in die Vergangenheit geschrieben, als Vorgeschmack sozusagen. Sie hebt sich durch Geschlechtsmerkmal, personaler Perspektive und Schreibstiel vom übrigen Text ab.
"Der Wald auf beiden Seiten ..." und " Weiße Sonnenstrahlen lichten ..." ist einer auktorialen Perspektive zugetan und "rahmt" das eigentliche Geschehen ein. Das "Bild" habe ich in der Ich-Perspektive geschrieben.
Ich dachte, ich hätte das gut verdeutlicht.
Ich habe in verschiedenen Zeiten Geschrieben, weil ich experimentierfreudig an die Geschichte herangegangen bin. Aber ich sehe schon, das es nicht gerade auf Begeisterung stößt. Ist vielleicht auch nur Geschmackssache. Es gibt ja schließlich einige Thriller-Autoren, die in der Gegenwart schreiben.
Das ist vielleicht auch nur was für Eingewaschene.

Da ich in der Ich-Perspektive geschrieben habe, dachte ich mir, dass der Text sowieso nur allein die Eindrücke des Protagonisten zeigen und es nicht nötig ist seine Gedankenwelt in .

"Ihr langes schwarzes Haar, teils in dornigem Gebüsch verfangen, glänzte trübe im Nachtgestirn."
Wenn die Glatze in der Sonne schimmert, heißt es nicht das sie auf dem Stern schwitzen muss.

Rechtschreibfehler ... Verflucht seien sie!

VIELEN, VIELEN DANK, FÜR DAS LOB. (Glückstränen) Klein war es und ungenau, aber ich habe wohl nichts anderes verdient. Ist mir inzwischen richtig peinlich den Text hier vorgestellt zu haben. (Deprimier)

Bis Bold

Struchhold

 
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Hallo JoBlack,

Was du hier vorliegst übertrifft wirklich alles. Hör dich selber an. Ich habe dementsprechend gehandelt und deinen Beitrag gemeldet, wie ich es gesagt habe.

 
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Hallo Max,

was erwartest du?
Soll ich dir schreiben, dass der Text die Offenbarung ist?
Es tut mir Leid, das kann ich nicht.
Du schreibst, dass einige Autoren auch in der gegenwart schreibe. Kannst du mir zehn Bücher nennen, in denen das vorkommt?
Zum Text.
Ich habe den Text zweimal gelesen. Das, was du schreibst, stimmt nicht mit dem überein, was du geschrieben hast. Zumindest in meinen Augen nicht.
Ich will nicht die gesamte Geschichte schlecht reden, aber du hast noch eine Menge Arbeit vor dir, damit sie gut wird.
Ich wollte nicht meckern, aber ich habe versucht dir so offen und ehrlich wie möglich zu antworten. Bei deinen nächsten Texten weiß ich aber, was ich dir schreiben soll. Wenn du mit Lob besser zurecht kommst als mit Kritik, dann sollst du sie auch haben.

Gruß Kyrios

Beiträge zusammengeführt

Ihr langes schwarzes Haar, teils in dornigem Gebüsch verfangen, glänzte trübe im Nachtgestirn.

Das ist einer der Sätze, über die du dich aufdregst?
Lies ihn doch einmal einem Freund vor udn hol dir eine Meinung von einem anderen. Wenn etwas trübe im Nachtgestirn glänzt, dann glänzt es darin, möchtest du etwas anderes sagen, dann bau den Satz um und erwähne das Licht, dass das Nachtgestirn wirft und in dessen Strahlen die Haare glänzen.

Außerdem finde ich, dass JoBlack recht hat. Zumindest mit seiner Meinung. Er hätte sie etwas umschreiben können, gesagt hat er aber das, was er gedacht hat und ich finde, dazu hat er ein Recht.
Es gibt zwei Arten etwas zu sagen. Die eine ist die direkte, die hat JoBlack angewendet. Die andere ist die viel gefährlichere. Die versteckte Schmäh. Er hätte seine Frage umschreiben können und dir sagen können, dass er dich das fragt. Dann hättest du annehmen können, dass er dir Recht geben wollte und damit liegst du falsch.

Kyrios

 

An der Stelle ist die Diskussion, wer es wo und wann zuerst an Höflichkeit oder korrektem Betragen mangeln ließ, bitte einzustellen. Persönliche Bemerkungen von beiden Seiten (Jo und max), die nichts zum Thema beitragen, werde ich nun löschen.

 
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Hallo, Max.

Ich glaube, beim Schreiben deiner Erklärungen hätte dir das Problem auffallen müssen.

"Wieso musste ich auch auf sie hören? Wäre ich doch bloß den Weg gefahren, von dem ich weiß, dass er mich sicher nach Hause bringt."

Dieser Satz ist die einzige Erklärung, warum der Kerl auf eben dieser Straße fährt.
Er soll die Freunde seiner Tochter akzeptieren? Er hat mit denen abgestimmt, welche Route er allein nach Hause fährt? Er lässt sich von bekifften Halbstarken vorschreiben, wo er langzufahren hat, obwohl er weiß, dass seine übliche Strecke ihn sicher nach Hause bringt?
Ob du es glaubst oder nicht, das steht da. Und ich kann da leider nur mit dem Kopf schütteln.
Ich würde vorschlagen, du lässt die Erklärung ganz raus. Er ist halt einfach auf dieser Straße. Gedanken über seine Tochter kann er sich trotzdem machen, doch benutze das besser nicht als Erklärung.
Straßen sind zum fahren da, und der Typ fährt da halt grade. Mehr müssen die Leser nicht wissen.

Und was die Versatzstücke betrifft:
Totes böses Geistermädchen jagt Autofahrer auf dunkler und einsamer Landstraße Angst ein.
Gab es genauso in einer Folge von Supernatural (nur, dass es der Fahrer da nicht überlebt hat), in Gothik mit Halle Berry und ca. 2098 Folgen von X-Factor.
Sorry, dass ich da gleich an deiner Fantasie gezweifelt habe.

Für eventuelle Unsachlickeit entschuldige ich mich (auch bei dir, max), doch ich bin ein Natural-Born-Sarkast :-)

MfG
BR

 

Hallo Max!

Ich hab den ganzen Text hier nochmals reingenommen, weil es sonst zuviel zum Zitieren gewesen wäre.
Was noch zu verbessern ist, hab ich unterstrichen, was ich bereits verbessert habe, ist fett. Überflüssige Kommas hab ich stillschweigend gelöscht oder hinzugefügt, getrennt geschriebene Verben zusammengefügt (nicht alle Kompositaverben werden jetzt getrennt geschrieben). Außerdem hab ich etliche Verben ins Präsens gesetzt, wo du es vergessen hast umzustellen, wie mir scheint. Du hast sehr viele "dass"-Konstruktionen, in Zukunft bemüh dich, das zu umgehen.

Eine Frau stürmte (stürmen geht in dem Fall nicht, das geht nur, wenn sie laufen würde, aber man kann nicht aus einem Auto hinauslaufen, du solltest aber ein ähnlich kräftiges Verb wie Stürmen finden) laut schreiend aus ihrem Wagen. Ein endloses Meer aus Sternen ergoss sich strahlend und kalt über den nächtlichen Himmel. Der Mond stand schwer und prall. Sie rannte in den Wald hinein und betete zu Gott, dass dieses Monstrum sie nicht auch noch verfolgen würde. Sie lief über Stock und Wurzelwerk und durchbrach Wände aus Blattgrün und Dornenbüsche. Schürfwunden spürte sie kaum. Sie stolperte über eine aus dem Erdreich ragende Baumwurzel und stürzte. Und nach dem unheilvollen Geräusch ihres Fußknöchels zu schließen hatte sie ihn sich gebrochen. Der Schmerz stach ihr heftig ins Mark. Das Tannicht war totenstill und man hörte nur ihren Atem, der sich stockend durch ihre Lungen presste. Ihr langes schwarzes Haar, teils in dornigem Gebüsch verfangen, glänzte trübe im Nachtgestirn. Sie starrte mit glasigem Blick zwischen kahlem Geäst hindurch und zum Himmel hinauf.
Hände packten sie und ließen ihren Hals nicht mehr los. Sie versuchte sich mit Händen und Füßen zu wehren, doch es brachte nichts. (das würde ich streichen, das schwächt ungemein die Spannung in der Szene). Die Augen quollen ihr blutig aus den Höhlen, bevor sie röchelnd das Zeitliche segnete.


Der Wald auf beiden Seiten der Straße ist wie ein undurchdringbarer Schatten, die Äste des Buschwerks falten sich wie Finger ineinander oder zeigen bedrohlich auf mich. (statt:dessen Buschwerk sich wie Finger ineinander falten oder bedrohlich auf mich zeigen).

Ich sitze im Auto und schaue genervt und übermüdet auf die Cockpit-Uhr. Gleich zwei.
Seit vier Stunden schon sitze ich in der Karre und halte verzweifelt Ausschau nach irgendwelchen Schildern, die mir sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin, dass gleich hinter der nächsten Abzweigung Zivilisation ihren Einzug hält. Jede Unebenheit, jedes verfluchte Steinchen unter den Rädern meines alten Coupés beißt mir inzwischen schmerzhaft ins Steißbein und nagt an meinem Rückgrat.
Trübe sehe ich die im Lichtkegel der Scheinwerfer eingefangenen Mittelstreifen vorbeiziehen. Endlos. Ich schalte das Radio ein und stelle es laut.
Limp Bizkid, yeah Baby! Das ist meine Musik, und ich drehe noch ein bisschen lauter.
<Ooooooooooh yeah, come on! ... !!>
Der Song ist zu Ende und es läuft - keine Ahnung was läuft, aber es ist Scheiße! (Dieser Typ benimmt sich wie ein Jugendlicher, aber nicht wie ein Vater ;))
Ich verliere die Geduld, als ich erneut auf die leuchtenden Ziffern sehe. Zwei Uhr einunddreißig. „Verflucht!! Wann komme ich endlich aus dieser Scheiß-Gegend raus?!“
Wieso musste ich auch auf sie hören? Wäre ich doch bloß den Weg gefahren, von dem ich weiß, dass er mich sicher nach Hause bringt. Ich wurde überstimmt von ´nem Haufen betrunkener Teenager! Herr Gott, war ich dumm! Aber meine Tochter, sie wollte, dass ich ihre Freunde "endlich akzeptiere". Das war meine erste Hürde. - Und die ist ja wohl voll in die Hose gegangen! Da fahre ich sie schon ins "abgefahrene Prime Rose" und dann so was! Ehrlich, ich habe genug Arbeit am Hals. Es wird mal wieder Zeit für ein Gespräch. Sie kann unmöglich bei diesen Pennern bleiben. Die haben doch nur Alk und Rauch im Hirn! Mit dem Ziel vor Augen will ich mehr denn je raus aus diesem Wald. Vielleicht drehe ich einfach um. Wäre wohl das Beste. Aber anhalten möchte ich auch nicht. Nicht in dieser Gegend. Das Gefühl beobachtet zu werden, macht sich plötzlich in mir breit - und das bei Tempo 60!
Hier ist doch weit und breit niemand, du Flasche! Ich überlege mir, wie es wäre, würde ich das Lenkrad bei voller Fahrt durchziehen und möglicherweise einen Überschlag riskieren.
KRRRSCHHH ... ZUMP.
Das Radio fällt aus. Und der Schock fährt mir in die Glieder. Nervös drücke ich den Einschaltknopf. Nichts. "Fuck-" Das Wort wäre mir fast im Hals stecken geblieben, als ich eine Gestalt am Straßenrand erspähe. Ein Tier. Nein. Herr im Himmel!! Das Blut schießt mir in die Beine und ich trete reflexartig die Bremse voll durch. Schnell drücke ich den Türknopf zu, der zum Glück auch mit den anderen Türen verbunden ist. Wieso Glück?! Was bilde ich mir ein?! Da braucht jemand Hilfe, verdammt!! War es denn ´jemand´? Der Schweiß läuft mir aus den Poren. Ich weiß nicht, wieso ich nicht einfach weiterfahre. Es war mit Sicherheit nur Einbildung! Ganz bestimmt. Was hat ein Mensch hier auch mitten im Nirgendwo zu suchen? Um diese Zeit?! (Tja, bis jetzt hast du verabsäumt zu sagen, ob es Tag oder Nacht ist)
Langsam hebe ich die Hand, als könnten mich meine Bewegungen verraten, und stelle den Spiegel so, dass ich den Menschen sehen könnte, wäre er keine Ausgeburt meiner Fantasie. Milchigweiße, lidlose Augen starren mich an. Eine graue, lederne, von tiefen Falten durchzogene Haut glänzt aus schwarzen Haarstränen hervor. Ich höre den rasselnden Atem, spüre wie er meinen Nacken kitzelt und rieche verwesendes Fleisch.
RÜCKSITZ, NEIN!!!
Ich blicke mich blitzschnell um und sehe: Nichts! Schwer atmend spähe ich hinter die Sitze. Ich weiß, es lauert dort. Es muss so sein!
Nichts. Niemand war da. „Ganz ruhig ... Verdammter, das kann doch nicht sein!! Ich habe sie GESEHEN!!“ Mit zittrigen Fingern greife ich in das Türfach und ziehe den Flachmann zu mir. (Der hat nix Besseres zu tun, als sich mit Alkohol zu betäuben??) Der Verschluss will sich unter meinen verschwitzten Händen nicht öffnen lassen, und ich werfe die Pulle, mehr ängstlich als zornig, in die Fußkule. Die Krawatte schnürt mir die Luft ab und ich versuche sie fahrig (statt: grobschlächtig) zu lockern.
"Haaaaaa ..." Ein zartes Stöhnen hallt mir ins Ohr und in den Wald hinein, der aus seinem Schlaf erwacht und zurückruft.
Mein Herz setzt viele Sekunden lang aus, um gleich darauf explosionsartig Blut zu pumpen. Der Laut kam von draußen hereingeweht. Wie von unsichtbaren Fäden gelenkt, steige ich aus dem Wagen. Ich weiß nicht, was mich lenkt, ich weiß nur, dass es keine Neugierde ist. Jeder normale Mensch wäre sicher schon längst getürmt. Bäume flüstern und rascheln unheilvoll, etwas tappst dicht und rasch vor meinen Füßen davon und laute Eulenrufe schallen in die nächtliche Wildnis. Der Mond scheint kaum merklich hinter einem Wolkenteppich hervor. Vereinzelte Grasbüschel und Unkraut schlingen sich zäh um meine Fußknöchel, als ich mich einige Schritte vom Auto entferne. Panisch lasse ich meinen Blick schweifen. Wo ist sie?! Dann sehe ich dieses Ding, im roten Scheinwerferlicht meiner Heckleuchte. Sie ist gehüllt in Lumpen und Haar, aus denen Kopf, Arme und Beine heraussehen. Aus der Entfernung kann ich ihr Gesicht nicht mehr erkennen, doch ist es mir zugewandt.
Ich weiß nicht, was ich tun soll und starre sie nur an.
"Papa! Warum hast du das getan?" Das habe ich nun wirklich nicht erwartet.
Es ist, als ob sie direkt neben mir steht, so klar erscheint mir ihr Gesagtes.
"PAPA, DU MÖRDER!!!" Ich höre sie schluchzen und sehe, dass sie sich auf den Boden kauert.
"Ich ... ich bin nicht dein Papa", höre ich mich sagen. Nun, da mein Mund offen steht und ich die Sprache wieder gefunden habe, traue ich mir mehr zu.
"Hörst du, Kleines, ich bin nicht dein Vater! Aber was machst du hier? Ganz allein, mitten im Wald."
Am liebsten wäre ich zu ihr gelaufen und hätte sie getröstet. Sie in die Arme genommen und in die nächstbeste Stadt gefahren. Doch die Angst hält mich zurück. Sie weint noch immer herzzerreißend und ungerührt, als hätte sie meine Worte nicht verstanden.
"Wo ist meine Mama?! MAMA!!" Das rührt mich gewaltig und ich renne auf sie zu. Dieses kleine Ding braucht dringend Hilfe!
"DU!!" Ich stolpere vor Schreck über meine Füße und falle voll auf die Fresse, dass ich eine blutige Nase kriege.
Ihre Stimme ist auf einmal unwirklich rau für ein Kind. Als ob plötzlich der Teufel in sie gefahren wäre. Von dort aus, wo ich liege, kann ich sie gut erkennen. Es ist die schreckliche Fratze, die mir schon im Auto begegnet war. Ja, es war keine Einbildung! Kein Fantasiegebilde meiner geschafften (??), grauen Zellen. Ihr Spiegelbild war real gewesen! (Hab die Zeiten teilweise ins Präsens gesetzt)
"Aber ... Du bist nicht echt ... Das ... das kann doch nicht sein ..."
Ihr grässliches Antlitz sieht mich wutverzerrt an, aus ihren bleichen, toten Augen.
"Wer bist du?"
Antworte gefälligst, oder du kannst ihr gleich eine in die Fresse hauen und warten, was passiert!! Nur ruhig. Konversation ist gefragt. Ja, wirklich jeder Mensch würde abhauen. Wieso ich nicht? (Das ist unfreiwillig komisch! :D)
Keuchend richte ich mich auf und wische mir mit dem Ärmel das Blut aus dem Gesicht.
"Ich will dir helfen, Kleines. Ich bin da, um dir zu helfen." Meine Stimme zittert.
Nichts passiert. Sie bewegt sich nicht und gibt keinen Laut von sich.
Dann löst sie sich auf, wie Rauch im Wind. Sie löst sich einfach auf, ins Nichts. Ich falle wie gelähmt auf die Knie. Kalter Schweiß klebt und trieft. Ein böser Traum, mehr nicht.
Jäh fährt mir eine Hand an den Nacken und reißt mich brutal nach hinten. Eine kalte Hand, deren überlange Fingernägel sich in meinen Hals schneiden. Ein scharfer Schmerz und unerträgliche Angst lässt mich erbeben. Mir wird schwarz vor Augen und so spüre ich nur, wie sie ihre Wange an die meine presst. Ihre Haut fühlt sich rau und eingefallen an und doch weiß ich, dass sie kaum älter als zehn sein kann (in einem anderen Leben vielleicht). Stinkender Atem (wahrscheinlich muss sie auch noch essen, hm? ;)) schlägt mir ins Gesicht, und ich kriege einen Würgekrampf. Eine andere Hand streichelt mir über das Gesicht und über die Brust, hinunter über meine Weichteile und Oberschenkel. SIE WIRD MICH TÖTEN. "Ja, ich werde dich töten." Sie fährt mir an den Hals und würgt mich, während ich noch immer blind geschlagen bin (was soll das heißen?), der Ohnmacht inzwischen sehr nahe. Ihre Erregtheit zeigt sich überdeutlich. Dieses perverse Miststück. (Das klingt so, als ob sie sexuell erregt wäre?!???!! ;)) Sterne explodieren vor meinen Augen und der Drang zu atmen wird unerträglich. Reflexartig prügle ich um mich, schlage mit voller Wucht gegen ihre Seite und höre einige Rippen brechen. Doch anstatt sich vor Schmerzen aufzubäumen oder zusammenzubrechen hält sie mich weiter gepackt und drückt nur noch fester zu. Irgendetwas, am Scheideweg zwischen Himmel und Erde sagt mir, dass mir mein über alles geliebter Kruzifix-Anhänger helfen wird (Made in Taiwan) (LOL, das ist WIRKLICH eine wichtige Information! :p). Sie muss ihn berühren. Ein Gedanke, wahrscheinlich aus den diversen Horrorstreifen, die ich mir leidenschaftlich gerne reinziehe. Ich weiß, dass ich in wenigen Sekunden ersticken werde und habe keine Zeit über deren Glaubwürdigkeit (die Glaubwürdigkeit der Sekunden?? ;))zu philosophieren. Ich packe den Anhänger krampfhaft und mit tauben Händen, reiße ihn mir vom Hals und drücke ihn in das Gesicht, das noch immer an meines stauchte (häh? außerdem gehört hier wieder Präsens).
"AAAAAAAAA!!!" Ein gellender Schrei dröhnt mir in den Ohren. Der Schrei eines kleinen Mädchens. Sie lässt mich los und ich ziehe gewaltig Luft durch Nase und Mund, dass ich den Eindruck habe meine Lungen würden zerreißen. Sauerstoff durchströmt meinen Körper. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so lebendig gefühlt, wie in diesem Moment. Was täte ich nur ohne deinen Anhänger, meine kleine Sophie! Allmählich lichtet sich mein Tunnelblick und ich drehe mich rasch um. Die Kleine winselt und hält sich das Gesicht. Dann richtet sie sich auf und ich sehe tiefe Fleischwunden. Sie blutet nicht, was sie doch hätte tun sollen. Stattdessen sehe ich Knochen hervorschimmern. Sie geht langsamen Schrittes auf mich zu, die Arme schützend angewinkelt und sie erinnert mich schmerzhaft an meine Tochter, wenn sie Mist gebaut hat. Ich muss meine Gefühle ignorieren. Ihr nur ins Gesicht sehen, das reicht schon, um kein Ideal der Welt über meinen Selbsterhaltungstrieb zu stellen.
"Hilfe!" Sie fleht mich an, und mir steigen Tränen in die Augen.
Meine geballte Hand, mit dem Kreuz im Anschlag, fährt ihr ins Gesicht und presst zu.
"NEIN, NEIN, BITTE NICHT!! MAAMAAA!!!" Ihr Gesicht, ihre Hände, mit denen sie es versucht zu schützen, zerfallen und schließlich löst sie sich endgültig auf.

Wie versteinert stehe ich da. Ich sehe eine kleine Gestalt vor meinen Füßen liegen. In genau denselben Bündeln, wie das Mädchen sie trug. Der Schädel glänzt blutig und weiß und ihr weit aufgerissener Unterkiefer spricht entsetzliches Leid. Gähnende Höhlen starren mich an. Undurchdringlich spiegeln sie das Pech der Hölle, welches wie Tränen über das Gesicht zu fließen beginnt. Was habe ich getan?

Weiße Sonnenstrahlen lichten und ziehen den nächtlichen Wuchs des Waldes. Jedes noch so nichtige Glied gewinnt in seiner Farbentiefe und feinen Linienführung Geltung. Ein Anschein von Zartheit und Gebrechlichkeit liegt nun im Wesen der Wildnis. Der Keim reiner Schönheit.
Ich kann das erfrischende Plätschern eines kleinen Baches hören, ganz in meiner Nähe. Das Zirpen, Summen und Singen, und das Knistern und Rascheln der Äste und Blätter. Der Wind spielt mit meinem Haar und lässt meinen Mantel schlagen.


Polizeisirenen heulen laut auf. Man hebt die Tote in den Krankenwagen. Dutzende Beamte durchkämmen den Wald und untersuchen den gesprungenen Asphalt.
„Wir müssen Sie bitten uns ins Präsidium zu begleiten, damit Sie Ihre Aussage machen können. Geht’s denn wieder?“
„Ja. Haben Sie vielleicht etwas zu trinken?“
"Kein Problem." Die Frau gießt mir heißen Kaffee aus einer Thermoskanne ein. Zwei Polypen diskutieren erregt über den Fund.
„Wie zum Teufel kann es sein, dass niemand ihre Leiche bemerkt hat?“
„Diese Straße wird kaum befahren und hier in der Wildnis hält der Verwesungsprozess nicht sonderlich lange an. Glauben Sie mir.“
„Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“
Ein Mann steht hinter meinem Rücken und ich drehe mich zu ihm hin. `N Psychologe.
„Nein, können Sie nicht. Was ich gesehen habe, werden Sie mir so oder so nicht glauben."
Er blickt mir verständnisvoll in die Augen.
„Versuchen Sie`s."


Bei der Szene auf der Straße, als er sie das erste Mal sieht, gehst du es viel zu schnell an, so dass man sich nicht auskennt, auch nicht weiß, ist es Tag oder Nacht, schon von vorneherein, ist klar, dass da etwas Gruseliges passiert, er WEISS es sozusagen schon vorher, dass ihm etwas begegnet, das killt die Spannung, weil du es gleich mit Pauken und trompeten rausposaunst, dass da was nicht stimmt.

Es stimmt schon, vom Plot her und wie dieses Wesen aussieht und wie er sie abwehren kann, und diese ganze Szene der Begegnung und des Kampfes - alles sattsam bekannt, das ist wirklich nichts Neues.

Aber da gibt es sprachlich überraschende Stellen in deiner Geschichte:

Weiße Sonnenstrahlen lichten und ziehen den nächtlichen Wuchs des Waldes. Jedes noch so nichtige Glied gewinnt in seiner Farbentiefe und feinen Linienführung Geltung. Ein Anschein von Zartheit und Gebrechlichkeit liegt nun im Wesen der Wildnis. Der Keim reiner Schönheit.
Ich kann das erfrischende Plätschern eines kleinen Baches hören, ganz in meiner Nähe. Das Zirpen, Summen und Singen, und das Knistern und Rascheln der Äste und Blätter. Der Wind spielt mit meinem Haar und lässt meinen Mantel schlagen.
Das ist doch sehr schön und setzt einen schönen Kontrapunkt zum gruseligen Geschehen. Du hast es auch schon am Beginn versucht, als sie aus dem Wagen flieht, und mit dem Buschwerk, das wie Finger ist. Ich sehe also schon Potential bei dir, vor allem die Sinneseindrücke kannst du auf besondere und originelle Weise darstellen, deswegen wirkt vieles doch ziemlich unmittelbar, kriegt eine poetische Note, auch wenn´s noch ein großer Durcheinander ist, vom Erzählen her.

Nochmals aber zur Geschichte: Beim ersten Mal Lesen dachte ich tatsächlich, dass der Typ ihr Vater wäre (weil er ja am Beginn auch von seiner Tochter spricht), und sie will jetzt eben Rache an ihm üben. Das wäre eine Anregung, die Geschichte in diese Richtung nochmals umzuarbeiten, dann das könnte spannend werden, du könntest hier die Zeitebenen verschieben: Vermeintlich wäre er am Heimweg von dem Platz, zu dem er seine Tochter gebracht hat, aber da ist sie dann schon längst tot, von ihm umgebracht usw., vielleicht ist er ja dazu verdammt, die Strecke immer wieder zu fahren ich hoffe, du verstehst, was ich meine. ;)

Gruß
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Andrea

Hey, vielen Dank für die wirklich sehr ausführliche Kritik.
Die Szene auf der Straße habe ich nun etwas ausführlicher geschmückt.
Ansonsten habe ich meine Hausaufgaben bei dir abgeschrieben ... Den geschichtlichen Werdegang habe ich noch´n bisschen aufgepuscht.
Deine Alternative (eigene Tochter umgebracht usw.) ist eine sehr gute Idee. Doch dann müsste ich seinen ganzen Charakter umschreiben, der einen Großteil des Textes einnimmt. Für eine weitere Geschichte ist dein Vorschlag dennoch keines
Wegs zu Schade.

Den Protagonisten habe ich absichtlich wie einen in die Jahre gekommenen Hartrocker dastehen lassen, dessen pubertären Scharm er noch immer nicht im Stande ist abzulegen. Inspiriert hat mich mein Onkel.
Tschüs

Max

 

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