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Der brave Kirchenbauer Eduard Blömke

Beitritt
18.12.2001
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Der brave Kirchenbauer Eduard Blömke

<Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.>
I. Kor 3,9-10


Der brave Kirchenbauer Eduard Blömke

Dies ist die Geschichte des berühmten Kirchenbauers Eduard Blömke aus bayerischen Landen. Er lebte bereits vor langer, langer Zeit. In einer Zeit, die wir heute im Allgemeinen "das Mittelalter" zu nennen pflegen. Herr Blömke war ein recht unauffälliger und bescheidener alter Mann, sagten die Leute damals. Sein Leben wäre wahrscheinlich mit Ausnahme seiner allgemein hoch geschätzten Karriere als Architekt für Gotteshäuser genauso unauffällig verlaufen wie er selbst ein so unscheinbarer Geselle war. Wäre ihm da nicht eines Tages eine schicksalsschwere Begegnung widerfahren, die sein ganzes Leben für immer verändern sollte...

Es hieß, dieser ehrenwerte Herr Blömke habe damals in einer recht stürmischen Nacht eine übernatürliche Vision gehabt. Eine Vision, die er sein Leben lang nicht mehr vergessen sollte: Denn ein Engel Gottes erschien ihm unerwartet in seinem Schlafgemach und offenbarte ihm eine Botschaft seines Herrn.

Herr Blömke war zunächst so sprachlos über diese Offenbarung, dass er erst einmal kein einziges Wort herausbrachte; somit konnte er den Engel also auch nicht, wie es sich eigentlich gebührt hätte, angemessen begrüßen.
Doch der Engel erwies sich seinerzeit, wohl zu Herrn Blömkes Erleichterung, als durchaus höflich und nachsichtig; vermutlich war er solcherart Reaktionen zumindest bei Erstkontakten durchaus gewohnt.

"Fürchte dich nicht! Denn ich komme, um dir Worte unseres Herrn zu überbringen!"

Herr Blömke lag bereits in seinem behaglichen Schlafgemach und hatte sich die dicke Winter-Bettdecke bis zu seiner Nasenspitze hochgezogen. Er brachte jedoch noch immer kein Wort heraus.

Der Engel schwieg nun eine Weile, bewegte sich dabei nicht, sondern verharrte vielmehr weiter unbeirrt in seiner zuletzt eingenommenen Haltung.

Herrn Blömke lief es damals in seinem Bett gerade eiskalt den Rücken hinunter - wenn man der mittelalterlichen Überlieferung in allen Punkten glauben darf. Aber wie auch immer - nach einer Weile begann dieser Engel wieder zu sprechen. Und also sprach er nun in einer etwas tieferen Stimmlage als noch beim ersten Mal zu ihm: "Du bist doch der Kirchenbauer Eduard Blömke, nicht wahr?"

Herr Blömke wurde immer nervöser. Wia moan dan des jetz? Der woaß doch ganz bstimmt scho, wer i bin! Da Gabriel damois, ois a da heilige Maria de frohe Botschaft überbrocht hot, der hot a ja a glei gwusst, dass sie des is, und koane andre!

Unsicher und zaghaft brachte der Kirchenbauer die leisen Worte: "Jo, scho! I bin da Eduard Blömke!" hervor. Dem Engel huschte ein kurzes Lächeln der Erleichterung über sein Gesicht, dann setzte er wieder ernsthaft zum Sprechen an: "Eduard, so höre die Worte unseres Herrn: Deine Kirchen, Eduard, die du hast erbauen lassen für unseren Herrn, sie missfallen ihm! Sie langweilen ihn! Sie bringen ihn zum Klagen!"

Oh, mein Gott! dachte sich Herr Blömke jetzt still in seinem Inneren.

"Eduard, der Kirchenbauer, so höre, welche Botschaft ich dir überbringe: Du sollst nie wieder solche langweiligen Kirchen bauen!"

Kirchenbauer Blömke war mittlerweile wie starr vor Schreck! Was hatte er nur falsch gemacht? All die Jahre des mühsamen Planens, der Leitung und Verantwortung über die vielen Bauprojekte - viereinhalb Kirchen ließ er bislang erbauen. Eine von ihnen war damals bereits zur Hälfte vollendet. Und jetzt das!

"Engel! Hot da Herr, unsa Vater, sunst no was zu dir gsagt?" brach es nach einer Weile plötzlich aus ihm heraus.

Der Engel sprach daraufhin: "Nein, die Botschaft des Herrn ist hier zu Ende."

Dem Kirchenbauer rasten mit einem Male tiefgründige Gedanken durch seinen Kopf: "Des is ois? Koa Dankschee oda sowas? Koa Anerkennung für de gonzen Joar? So vui Joar hob i mi obegschundn, Tog ei, Tog aus - und jetza sowos! Sakrazement!!"

Als der Engel nun schon Abschied nehmen wollte, überkam Herrn Blömke mit einem Male eine solch große Wut, wie er sie selbst an sich bisher noch niemals kannte! Er rief jetzt ganz erregt: "Ja! Schau, dass'd weider kimmst! Wenn'st ma sunst nix zum song host!"

Der Engel machte sich daraufhin wortlos sogleich von dannen.


Nach diesem, für ihn so denkwürdigen Erlebnis legte der ehrenwerte Kirchenbauer Blömke bereits am nächsten Morgen seine leitende Arbeit bei der Kirchenbauverwaltung nieder und wollte von diesem Gewerbe fortan nie wieder etwas wissen. Für den Rest seines Lebens wurde er von nun an ein einfacher Landschaftsmaler.

Seine damals von ihm erbauten Kirchen sollen noch heute stehen. Nur leider wissen wir heute nicht mehr genau, welche es sein könnten. Es heißt, nach seiner Begegnung mit dem Engel ließ er seinen Namen aus der Liste der jeweiligen Erbauer der viereinhalb Kirchen kurzerhand streichen. Noch heute besteht bei den Historikern zumal leider Uneinigkeit darüber, welche viereinhalb Kirchen es damals wohl genau gewesen sein könnten. So bleibt die Erzählung um den braven Kirchenbauer Eduard Blömke bis heute eine Legende zum Weitererzählen...

© 2003 Die philosophische Ratte

 

Hi Philo!

Für mich ist es eine ganz nette Episode - vor allem die bayrischen Einschübe find ich gut. Allerdinsg könntest Du den Auftritt des Engels vielleicht noch ausbauen? Der hat irgendwie sehr wenig zu sagen... naja.
Wie gesagt, ich finde es durchaus nett für zwischendurch mal, aber ob es Kinder anspricht, kann ich nicht beurteilen.
cih wüßt gern, welche Kirchen das sind...*denk*

schöne Grüße
Anne

 

Hi Philo,

mir geht es ähnlich,wie Anne. Ich finde, Du hast eine ganz nette und witzige kleine Geschichte geschrieben, über die man als Erwachsener schmunzeln kann. Ich bezweifle aber ernsthaft, dass es eine richtige Kindergeschichte geworden ist.

Das fängt schon mit dem Bibelzitat aus dem Korintherbrief am Anfang an. Man wird diese Zeilen keinem Kind vorlesen können, ohne einiges (ganz schön viel sogar)zu erklären. In dem folgenden Text dann sind, wie ich finde, etliche Formulierungen, die überhaupt nicht kindgerecht sind. Ich liste nur ein paar Beispiele auf:

"mit Ausnahme seiner allgemein hoch geschätzten Karriere als Architekt für Gotteshäuser genauso unauffällig verlaufen wie er selbst ein so unscheinbarer Geselle war. "

"Wäre ihm da nicht eines Tages eine schicksalsschwere Begegnung widerfahren,"

"vermutlich war er solcherart Reaktionen zumindest bei Erstkontakten durchaus gewohnt."

Weiterhin habe ich Schwierigkeiten mit den bayrischen Gedanken und Worten des Eduard Blömke. Als waschechte Norddeutsche gelingt es mir zwar, diese Stellen sinnentnehmend zu lesen, sollte ich aber gezwungen sein, sie einem Kind vorzulesen, würde ich wohl kläglich an der Aussprache scheitern. Für mich hieße das, Deine Geschichte wäre nur für bayrische Kinder.. Das wäre doch schade, oder?

Von der Handlung her ist Deine Geschichte für mein Gefühl so, dass nur wir Erwachsene uns in dem Denken und Handeln des Kirchenbauers wiederfinden können, jedoch kein Kind. Und gerade das sollte aber, meiner Meinung nach bei Kindergeschichten der Fall sein. Das lesende oder zuhörende Kind muß mit dem Helden / der Heldin mitfiebern und mitleben können.

Weiterhin ist mir ein Bruch in Deiner Geschichte aufgefallen:

In dem Absatz: "Herr Blömke lag bereits in seinem behaglichen Bettchen - er war ein recht klein gewachsener Mann - und hatte sich bereits seine dicke Winter-Bettdecke (es war damals Winter, müsst ihr wissen) bis zu seiner Nasenspitze hochgezogen." gelingen Dir wirklich kindgerechte Formulierungen.

Wenig später aber sprichst Du schon keine Kinder mehr an, sondern den "geneigten Leser": "Oh, Verzeihung, lieber Leser! Ich vergas, zu erwähnen, dass Herr Blömke ein Kirchenbauer aus Bayern war. Ich wollte an der erwähnten Überlieferung nichts Wesentliches verändern, deshalb übernahm ich an dieser Stelle die Worte so, wie sie damals niedergeschrieben wurden."

Ein paar weitere Kleinigkeiten sind mir auch noch aufgefallen:

"Er lebte bereits vor langer, langer Zeit. Einer Zeit, die wir heute meist "das Mittelalter" zu nennen pflegen." --> Hier würde ich den zweiten Satz mit dem Wort "in" beginnen: In einer Zeit, die...

"Herr Blömke lag bereits in seinem behaglichen Bettchen - er war ein recht klein gewachsener Mann - und hatte sich bereits seine dicke..." --> die Wiederholung des Wortes "bereits" stört mich ein bißchen, vielleicht fällt Dir da noch etwas anderes ein?

" Er brachte jedoch noch immer kein Wort aus sich heraus." --> Dass Du "aus sich heraus" schreibst, finde ich schwerfällig, wäre es nicht besser, "er brachte noch immer kein Wort heraus" zu schreiben?

" Der Engel schwieg nun zunächst eine Weile, bewegte sich dabei nicht weiter, sondern verharrte vielmehr weiter unbeirrt in seiner zuletzt eingenommenen Haltung." --> Wortwiederholung "weiter"

"Ich vergas"--> vergaß (ich bin mir jetzt hier auch nicht ganz sicher, aber mit vergasen hat es doch nichts zu tun, oder?

"viereinhalb Kirchen lies er bislang erbauen" --> ließ

"Dem Kirchenbauer rasten mit einem Male sehr viele Gedanken auf einmal durch seinen Kopf:" --> "einem Male" und "einmal" klingt beim lauten Lesen sehr nach einer Wortwiederholung.

" Nach diesem (Komma)für ihn so denkwürdigem Erlebnis" --> denkwürdigen

So, ich hoffe sehr, Du nimmst mir mein Gemecker nicht übel! :)

Liebe Grüße
Barbara

 

Hey ihr zwei! :)

Danke euch fürs lesen und kommentieren!

@Maus

Allerdings könntest du den Auftritt des Engels vielleicht noch ausbauen?
Nun ja, ich wollte mich so weit wie möglich an die Bibel anlehnen und dort haben die Engel im Allgemeinen auch nie allzuviel zu sagen. Sind ja letztlich auch nur Handlanger Gottes (mit Ausnahme Luzifers freilich), also nach meiner Auffassung keine eigenständige Geschöpfe. Weiter vermenschlichen wollte ich ihn auch nicht, das hätte vielleicht zu sehr von Blömkes Zorn abgelenkt, der entsteht, gerade weil er so kurz und bündig mit dieser Botschaft des Engels abgespeist wird - ohne auch nur noch weitere Fragen stellen zu können (da der Engel keine Antworten darauf gewusst hätte). So, wie ja auch in der Bibel die Botschaften der Engel ganz ohne Widerspruch entgegengenommen werden (soweit mir bekannt).

@al-dente

So, ich hoffe sehr, Du nimmst mir mein Gemecker nicht übel! :)
Keine Angst, sowas gibt's bei mir generell nicht... :)

Okay: Ist meine allererste Kindergeschichte und bereits während des Schreibens war mir etwas unwohl bei dem Gedanken zumute, ob sich die Thematik an sich denn überhaupt für Kinder eignen könnte. Ich rechtfertigte das Weiterschreiben mir selbst gegenüber dann damit, dass die Geschichte doch vielleicht zumindest für Jugendliche ansprechend sein könnte. Und für letztere gibt es auf kg ja nicht noch eine extra Rubrik. Also stellte ich die Geschichte kurzerhand in "Kinder" (aber auch, weil ich unbedingt auch einmal eine Kindergeschichte schreiben wollte :) ).

Mir wurde gerade durch Deine Kritik auch besonders deutlich, dass sich der Text sprachlich gesehen (noch) nicht zu entscheiden weiß, welche Zielgruppe er denn nun eigentlich ansprechen möchte (er schwankt also, wie du schon angemerkt hast, zwischen einem Kind und einem Erwachsenen als Zuhörerschaft). Die größte Verfehlung stellt in diesem Kontext sicher das einführende Bibelzitat dar, das ich erst ganz zum Schluss einfügte und das ein Kind sicher nicht verstehen wird.

Ich überlege noch, ob ich die Geschichte so umschreiben werde, dass aus ihr eine Satire für Erwachsene wird oder ob ich sie doch noch angemessen kindgerechter umformuliere...

Danke noch für die orthografischen Hinweise!

lieben gruß
die philoratte

 

Hinweis: Ich lies diese Geschichte aufgrund des Anspruchs von Kinder hierher verlegen und nahm geringfügige Änderungen am Text vor.

 

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Obwohl ich selber sozusagen a Saupreiß bin, hatte ich keine Schwierigkeiten, die bayrischen Stellen zu verstehen. Im Gegenteil, der Dialekt kommt gut rüber und bildet einen klasse Gegensatz zum bürokratisch steifen Engel.

 

amüsante kleine Geschichte.
Aber heißt es nicht: Da Gabriel damois, ois a da heilige Maria de frohe Botschaft überbrocht hot, der hot a ja a glei gwusst, dass sie des is, und koane andre!

Da muss ich mich als Bayer doch melden, damit gscheits bayrisch geschrieben wird.

:-)

 

liebe ratte,

ich hab diese geschichte gerne gelesen. sie ist gar nicht so weit weg von mancher thoma-geschichte!
den engel noch etwas erhabener, erhobener, vergeistigter, den blömke noch etwas grantiger und rabiater:(er könnte dem engel ruhig einen holzscheit ins kreuz werfen...) und es ist eine rude sache! das ist gar nicht viel arbeit!

"Oh, Verzeihung, lieber Leser! Ich vergaß, zu erwähnen, dass Herr Blömke ein Kirchenbauer aus Bayern war. Ich wollte an der erwähnten Überlieferung nichts Wesentliches verändern, deshalb übernahm ich an dieser Stelle die Worte so, wie sie damals niedergeschrieben wurden."

das würd ich weglassen und eingangs darauf hinweisen, dass e.b. ein bazi ist.

gruß aus dem norden:
bobo

 

grüß Dich (DJ ?) Bobo!

Danke für Dein Lob.

sie ist gar nicht so weit von mancher thoma-geschichte!
Sein Münchener im Himmel ging mir während des Schreibens an dieser Geschichte auch tatsächlich immer wieder durch den Kopf! :)

Über Deine Vorschläge mach ich mir noch Gedanken. Danke dafür.

 

Servus philosophische Ratte!

Eine ausgezeichnete Gutenachtgeschichte war das jetzt. Der grantelnde Bayer der fast wie Pumukels Meister Eder mit dem hochherrschaftlichen Engel debattiert, hat mir sehr gut gefallen. Köstlich auch das Nachfragen des etwas unsicher gewordenen Engels ob er denn am richtigen Bett, beim richtigen Mann, stünde. Fast schade, dass er sich letztlich einfach aus dem Kirchenbaugeschäft zurückgezogen hat und uns nur 4 ganze Kirchen und eine "Unvollendete" hinterlassen hat. Mir schwant, dass die als langweilig klassifizierten Kirchen von dem Bayern uns heute gut gefallen würden.

Lieben Gruß an dich - Eva

 

Hallo Ratte.
Zur Geschichte an sich wurde ja schon genug gesagt. Mich persönlich würde interessieren, warum du sie gerade nach Satire hast verschieben lassen? Verzeih mir, wenn ich die satirischen Stellen nicht sehe. Aber ich sehe sie wirklich nicht. ;) Kann auch daran liegen, dass es spät ist und ich aus dem Urlaub kommen, aber eine kurze Erklärung würde mir vielleicht weiterhelfen. ;)

Saludo, Gam.

 

Die Satire der Geschichte besteht für mich aus zweierlei Absichten:

  • Bibelstellen mit Begegnungen zwischen Engel und Mensch werden auf die Schippe genommen (der Engel weiß zB. nicht, ob er an die richtige Adresse geraten ist, Blömke begegnet ihm, nachdem er bereits zu Bett gegangen ist - Umstände, die wir in der Bibel nie zu lesen bekommen!).
  • Der typische Eigensinn der Bayern wird damit karikiert, indem Blömke nach der Begegnung mit dem Engel nicht nur äußerst erbost (grantig) reagiert, sondern aus verletztem Stolz auch gleich noch sein Handwerk wechselt und sich aus der Liste der verantwortlichen Kirchenbauer streichen lässt. Eine wohl völlig überzogene Reaktion!
Die Satire besteht für mich aus den Anspielungen.

Alles klar jetzt, Gamdschie?

 

Hallo Philorat,

schon lange nichts mehr von Dir gelesen...
Sprachlich hat mir Deine Geschichte gut gefallen, immer etwas lakonisch, aber nicht bösartig.
Auch die grundlegende Idee Deiner Geschichte finde ich gut. Ich war nur über die Pointe enttäuscht. Ich dachte, es wird noch gesagt, welche nicht langweiligen Kirchen er zu Gottes wohlgefallen baut, so abgedreht, dass die Kunsthistoriker nicht begreifen, dass es sich um Kirchen handelt...
(Wohl eher etwas für `Sonstiges´?).

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 

Hi Wolto!

schon lange nichts mehr von Dir gelesen...
wow, dass dir das auffällt... :eek1:

Deinen Einfall, das Ende der Geschichte entsprechend umzugestalten, finde ich hochinteressant! Ich glaube aber auch, dass das sehr schwierig geworden wäre umzusetzen. Ich hätte diese alternativen Kirchen, die heute keiner mehr als solche erkennt, ausgiebig beschreiben und gewisse Umstände glaubwürdig machen müssen (naja, oder vielleicht auch nicht.. :hmm: ).

achja: PhiloRatte, Ratte, philo... was ihr wollt. Aber bitte nicht "Philorat"! :teach:

 

Hallo PhiloRatte,

schade, kann einen Philo- Rat immer `mal wieder brauchen...

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Ratte!

Alles Gute zu Deinem Geburtstag! :)

Mir hat Deine Geschichte gut gefallen – zwar hab ich mich nicht vor Lachen zerkugelt, wie es sich ein Schreiber von Satiren normalerweise erhofft, aber wie ich den Kommentaren entnehme, hattest Du das ursprünglich auch nicht vor. Ich habe aber immerhin geschmunzelt – und zwar am meisten über einen Punkt, den Du gar nicht als satirisch aufgezählt hast, bei Deiner Erklärung an Gamdschie: Wenn niemand mehr sagen kann, um welche Kirchen es sich handelt, sind sie offenbar auch nicht von den anderen zu unterscheiden und folgedessen gefallen sie dann Gott wohl alle nicht, wenn sie alle gleich langweilig sind... :shy:
Dann müßten sämtliche Kirchenbauer – ausgenommen Antoni Gaudi, aber der ist ja Spanier – zurücktreten...
Außerdem mußte ich dann auch noch an ein Transparent denken, das seit Monaten auf unserer Kirche hier in Breitensee hängt, darauf steht: "Gott wohnt, wo man ihn einläßt" Und ich kann es einfach nicht ohne der Frage "Wozu brauchen wir dann Kirchen?" lesen...

Zurück zu Deiner Geschichte:

Vom Aufbau usw. finde ich Dein Werk ok, so wie es jetzt ist. Die in den vorherigen Kommentaren kritisierten Stellen scheinst Du behoben zu haben. :)

Ob ich die fett geschriebenen Worte des Engels gut oder schlecht finde, bin ich mir noch unklar. An sich stört es mich, wenn man etwas in einer Geschichte so hervorhebt, daß man es als Leser auch ganz bestimmt nicht überliest. Aber in dem Fall ist das wohl doch anders und Du wolltest wohl nur den Engelsworten ein anderes Aussehen geben, um sie von menschlichen Worten zu unterscheiden?

Nur mehr ein paar Kleinigkeiten, die ich besser in der Reihe des Vorkommens aufzähle:

»Denn ein Engel Gottes erschien ihm unerwartet in seinem Schlafgemach und offenbarte ihm eine Botschaft seines Herrn.«
- würde das „Denn“ streichen, weil es durch den Doppelpunkt davor unnötig ist und nicht zu den schönsten Satzanfängen zählt...
- zu viel „ihm“ und „seine“ – Vorschlag: „Ein Engel Gottes erschien unerwartet in seinem Schlafgemach und offenbarte ihm eine Botschaft des Herrn.“

»dass er ersteinmal kein einziges Wort herausbrachte«
- erst einmal (auseinander)

»Herr Blömke lag bereits in seinem behaglichen Schlafgemach und hatte sich seine dicke Winter-Bettdecke bis zu seiner Nasenspitze hochgezogen.«
- zu viel „seine“ – Vorschlag: ... und hatte sich die dicke Winter-Bettdecke bis zur Nasenspitze hochgezogen.

»Der Engel schwieg nun zunächst eine Weile, bewegte sich dabei nicht, ...«
- „nun zunächst eine Weile“ – irgendwas ist da zuviel... würde entweder „schwieg nun eine Weile“ oder „schwieg zunächst, bewegte ...“

»Herrn Blömke lief es damals in seinem Bett gerade eiskalt den Rücken herunter«
- den Rücken hinunter

»... nach einer Weile begann dieser Engel wieder zu sprechen. Und also sprach er nun in einer etwas tieferen Stimmlage als noch beim ersten Mal zu ihm:«
- „Und also“? Würde schreiben „... begann dieser Engel wieder zu sprechen und sagte zu ihm in einer etwas tieferen Stimmlage als noch beim ersten Mal: ...“

»Dem Kirchenbauer rasten mit einem Male sehr viele Gedanken durch seinen Kopf:«
- finde ich unglücklich formuliert, da die folgenden Gedanken ja gar nicht viele sind...

»eine solch große Wut, wie er sie selbst an sich bisher noch niemals kannte!«
- würde statt dem „niemals“ ein „nicht“ schreiben

»Der Engel machte sich daraufhin wortlos sogleich von dannen.«
- entweder „daraufhin“ oder „sogleich“ – beides sagt dasselbe aus

»bis heute eine Legende zum Weitererzählen...«
- fände besser zum Beispiel „bis heute eine unaufgeklärte Legende“, „eine mysteriöse Legende“ – ohne „zum Weitererzählen...“ ;)

Alles liebe,
Susi

 

Hallo Häferl!

Alles Gute zu Deinem Geburtstag! :)
Dankeschön! :)


Ich geh mal der Reihe nach auf Deine Anmerkungen ein:

Bei den fetten Zitat-Hervorhebungen des Engels ging es mir, wie Du schon richtig vermutet hast, weniger um die Bedeutung seiner Worte, sondern um die rein optische Differenzierung zum restlichen Text. Dabei musste ich auf den "fetten" Akzent der Schrift zurückgreifen, da ich "kursiv" bereits für die Gedanken des Kirchenbauerbauers reserviert hatte. Wäre es möglich, auf kg alternative Schriften einzusetzen, hätte ich diese stattdessen für diesen Zweck verwendet.

Der teilweise sehr ungewöhnliche, mitunter pathetische Stil des Textes ("Denn", "Und also...", "sprach" oder auch der gewählte Ausdruck des Engels) zielt darauf ab, die eigenwilligen Formulierungen der Bibelerzählungen ein wenig nachzuahmen. Das war als Teil der Satire gedacht! :teach:
Mir ist aber klar, dass ich das nicht konsequent durchgezogen habe. (Wie so einiges in dieser Geschichte. *seufz*)

Deine übrigen Hinweise (besonders die Wortwiederholungen) werde ich gleich noch berücksichtigen. Danke dafür.

"Gott wohnt, wo man ihn einläßt."
Diese Schizophrenie der Verantwortlichen ging mir schon als Kind mächtig auf den Wecker: Wenn ich fragte, wo ich Gott finden könnte, bekam ich zur Antwort: In deinem Herzen. Damit konnte ich mich abfinden und das hab ich auch noch irgendwie verstanden.

Womit ich mich nicht abfinden konnte, war die vorgesetzte Notwendigkeit, an jeder Ecke Kirchen errichten zu müssen! Am besten noch für jeweils jede Konfession eine, damit es auch ja nicht zu wenige werden! Von ihrer besonders gegenüber Kindern einschüchternden Bauweise und Dekoration (Jesus am Kreuz festgenagelt, leidende Gesichter div. Heiliger usw.) ganz zu schweigen...
Und das damit verschleuderte Geld hätte man auch sinnvoller anlegen können (zB. in Kindergärten, Obdachlosenheime und ähnl. soziale Einrichtungen).

 

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