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Der Weg zum Licht (nen besseren Titel habe ich noch nicht)

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23.09.2010
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Der Weg zum Licht (nen besseren Titel habe ich noch nicht)

Der Weg zum Licht

Da fliegen sie wieder. Es sind sieben, doch das weiß ich noch nicht. Ich beachte sie nicht. Doch sie fliegen. Die kleine Haltestelle ist verschneit. Sie stehen alle da und haben dunkle, dicke Mäntel an. Sie gucken, aber fixieren nicht. Die Lichter sind zu sehen und wir rattern weg. Wie jeden Morgen.

Da fliegen sie wieder. Es sind sieben, doch das weiß ich noch nicht. Die kleine Haltestelle ist verschneit. Sie stehen alle da und haben dunkle, dicke Mäntel an. Heute laufen sie mit ihren Stiefeln kleine Bahnen, denn es ist kalt. Die Lichter sind zu sehen und wir rattern weg. Wie jeden Morgen.

Da fliegen sie wieder. Es sind sieben, doch das weiß ich noch nicht. Die kleine Haltestelle ist verschneit. Sie stehen alle da und haben dunkle, dicke Mäntel an. Die Lichter sind zu sehen und auch ein Stern, denn es ist dunkler heute. Gelb leuchtet er und wir rattern weg. Wie jeden Morgen.

Da fliegen sie wieder. Es sind sieben, doch das weiß ich noch nicht. Die kleine Haltestelle ist verschneit. Sie stehen alle da und haben dunkle, dicke Mäntel an. Graue Wolken stehen am Himmel. Kein Stern ist zu sehen und sie rattern weg. Wie jeden Morgen.

Da fliegen sie wieder. Es sind sieben, doch das weiß ich noch nicht. Draußen ist es verschneit. Sie stehen alle da und haben dunkle, dicke Mäntel an. Die Lichter sind zu sehen und wir müssen nach draußen. Wie jeden Morgen.

Da fliegen sie wieder. Es sind sieben. Sieben Tauben. Draußen ist es verschneit. Sie stehen alle da und haben dunkle, dicke Mäntel an. Wir müssen nach draußen, wie jeden Morgen. Wir müssen an der schwarzen Mauer vorbei. Wir, nur ich nicht. Ein Licht ist zu sehen.

Sie fliegen...

 
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Hallo Valentin,
ich muss zugeben, dass mir nicht ganz deutlich ist was wo geschieht und aus welcher Perspektive die Geschichte erzählt wird. Aber das ist vielleicht auch gar nicht so wichtig. Sie wirkt bedrückend, freudlos, grau. Gefällt mir, wie du die Sätze leicht abwandelst, dadurch bekommt der Kurztext so was einlullendes. Als stünde man selbst Tag für Tag in dieser Kälte. Passt also zur Atmosphäre denke ich. Aber bitte bitte entferne das Eingeklammerte ... schreibs, wenns unbedingt sein muss, unter die Geschichte in nem extra Post. Das mit dem Nationalsozialismus würde ich an deiner Stelle ganz weglassen. Du hast den gelben Stern drin und ratternde Züge. Sollte der Leser drauf kommen können.
Grüße

 

hallo valentin,

ein interessanter versuch, durch minimale veränderungen in sich sonst wiederholenden abschnitten den fortgang einer geschichte zu erzählen.

aber leider: für mich ist das experiment misslungen. unklar wer schreibt. unklar was passiert. lediglich die kälte kommt deutlich spürbar zum vorschein.

vielleicht würde es helfen, etwas fleisch auf das skelett zu buttern? dein hinweis auf die nazi-zeit hilft nicht wirklich weiter.

bin gespannt, was andere zu deiner geschichte sagen.

herzliche grüße
ernst

 

Hallo Kubus und Ernst Clemens .
Ersteinmal vielen Dank fürs Lesen und euren Kommentar!

Die Geschichte spielt in der Zeit des Nationalsozialismus und ich wurde durch Borcherts Kurzgeschichten zu ihr inspiriert. Mein Hauptziel war es mit nur kleinen sprachlichen Veränderungen große inhaltliche Veräderungen und Folgen zu erreichen. Z.B die Bedeutung und Symbolik des Lichts verändert sich sehr stark. Am Anfang ist es das Licht der Staßenbahn-Scheinwerfer, später ein Zeichen für die KZ-Häftlinge sich nach draußen begeben zu müssen und am Ende symbolisiert es sogar den Tod (Licht am Ende des Tunnels...).
Die Tauben und die Zahl sieben stehen für die Hoffnung, welche trotz der Erschießung des Ich-Erzählers nicht stirbt, da die Tauben weiter fliegen.

Einen kleinen Haken habe ich an meiner Geschichte auch schon erkannt: Das Pronomen "sie" hat zwei verschidene Bedeutungen, die ich im Original jeweils farblich hervorheben konnte. Dies war hier leider nicht möglich und so muss man aus dem Kontext erschließen, ob es sich auf die sieben Tauben, oder auf die Nazis in den dunklen, dicken Mänteln bezieht.

Ich hoffe ich konnte trotz meiner Müdigkeit zum Vertändnis beitragen.

 

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