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Die Tauben und die Türken

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04.04.2008
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Die Tauben und die Türken

1

Die Tauben und die Türken.


Es war vor fast genau sechs Wochen.
Die Sommerferien hatten gerade begonnen, und Evchen war am Tag zuvor mit der katholischen Jugendgruppe nach Oberbayern gefahren.
Ich kam schwer bepackt vom Markt. Aus meinem Einkaufskorb duftete es nach Knoblauch und Oliven, also war es ein Mittwoch.
Knoblauchzehen, so groß wie Pflaumen, kaufe ich mittwochs bei Ali auf dem Wochenmarkt, denn er ist nur an diesem Tag da.

Mein Schlüssel steckte schon im Schloss, da ging gegenüber die Wohnungstür auf.
Oh nein, ich würde es nicht mehr schaffen!
Frau Schmitt, ihres Zeichens allwissende Nachbarin, stand mit einem großen Schritt bereits neben mir.
“Haben Sie schon gehört, wer oben einzieht?”
Ihr Kopf machte eine ruckartige Bewegung nach rechts oben und dabei verdrehte sie die Augen in die gleiche Richtung.
“Keine Ahnung, Frau Schmitt, aber Sie sagen es mir jetzt sicher, oder?”
Offensichtlich spitze Bemerkungen prallten an ihrer geblümten Kittelschürze ab.
“Türken, Frau Hoffmann, Türken!”
Frau Schmitt stieß die Worte zischend hervor, wobei ihre ergrauten
Locken vor Empörung zitterten. Ihr Blick forderte zum Duell. Ich hatte nur den Wunsch, so schnell wie möglich in meine Wohnung zu gelangen, bückte mich und nahm die Taschen hoch.
“Ist doch in Ordnung. Die Wohnung steht seit einem Jahr leer und ist schön groß. Außerdem: Was erwarten Sie denn? Wir leben schließlich im Ruhrpott, schon vergessen?”
Frau Schmitt schnaubte.
“Jetzt machen Sie aber mal `nen Punkt! In diesem Haus haben bis jetzt immer nur Deutsche gewohnt! Mein Vater würde sich im Grab umdrehen, wenn er so etwas wüsste! Meine Großeltern waren 1904 die ersten Mieter, bis in die Siebziger war das hier ein respektabler Stadtteil und...”
Ich kannte diese Tiraden und hatte sie alle gründlich satt.
“Ja, ja, ich weiß. Doch wir haben jetzt 2008 und die Zeiten haben sich verändert. Wir wohnen doch freiwillig hier, nicht wahr? Weil die Wohnungen groß und preiswert sind. Außerdem leben im Norden der Stadt nun mal die meisten ausländischen Mitbürger, das ist doch nicht erst seit gestern so!”
Frau Schmitt stemmte die Hände in die breiten Hüften.
“Wollen Sie damit sagen, dass wir Deutsche das Feld räumen sollen?
Es sind doch viel zu viele Ausländer hier! Die Türken nehmen uns noch die letzten Arbeitsplätze weg und vermehren sich schlimmer als die Tauben!”
Je höher mein Wutpegel stieg, desto tiefer senkten sich meine Einkaufstaschen wieder.
“Nur, dass sie ihren Dreck nicht von der Dachrinne auf die Strasse
fallen lassen, wie? Wollen Sie damit sagen, dass alle Türken schmuddelig sind und stinken?”
Wir standen uns jetzt gegenüber und ich fühlte mich kampfbereit, obwohl mir klar war, wie unnütz ich meine Energie verschwendete. Egal! Frau Schmitt schaffte es immer wieder, mich auf die Palme zu bringen.
“Das habe ich noch nie gesagt, Frau Hoffmann! Passen Sie mal gut auf Ihre Zunge auf!”
“Hören Sie doch auf! Ihre Ausländerfeindlichkeit ist im ganzen Viertel bekannt!”
“Glauben Sie denn, ich bin die Einzige, die so denkt?”
“Ganz bestimmt nicht! Es gibt eine Menge ewig Gestrige, da bin ich mir sicher!”
“Ich habe gar nichts gegen Ausländer, solange sie unter sich bleiben.
Die Frauen können doch alle kein Deutsch, das muss man sich mal vorstellen. Leben seit dreißig Jahren hier und sprechen nur Türkisch.”
Das war in der Tat ein wunder Punkt. Ich versuchte einzulenken.
“Das trifft doch nur auf die alten Frauen zu, oder? Die jungen Frauen sprechen alle gut Deutsch.”
Frau Schmitt verbuchte die Runde offensichtlich auf ihr Konto.
“Na ja, gut deutsch ist übertrieben. Seien Sie doch ehrlich: Die meisten Türken sprechen weder Deutsch noch Türkisch richtig.”
Ich fühlte mich ertappt. Diese Gedanken waren mir selbst nicht fremd.
“Ja, da ist sicher noch viel zu tun, doch das war auch von Anfang an ein Versäumnis der Politik, eine Fehleinschätzung.“
Frau Schmitt holte bereits wieder tief Luft, doch ich kam ihr zuvor.
“Wie heißt die Familie denn?”
Sie zog die Mundwinkel kurz nach unten.
“Kücük, glaube ich.”
Ich gab mich betont erfreut.
“Ach wie nett. Das bedeutet: Klein.”
Frau Schmitt grinste schadenfroh und verbuchte auch diese Runde für sich.
“Na, klein werden sie bestimmt nicht sein! Sicher haben sie mindestens sechs Kinder. Aber wir werden ja sehen, ob sie auch mal den Taubendreck vom Bürgersteig schrubben, nicht wahr?”
Ich bemühte mich vergeblich um ein überlegenes Lächeln und wir trennten uns mit einem vorläufigen Waffenstillstand.

Gestern war der erste Schultag und ich stand noch am Herd, als Evchen aufgeregt in die Diele stürmte und rief:
“Mama, stell dir vor, was passiert ist! Du kommst im Leben nicht darauf, wer nächste Woche hier einzieht!”
Ich sah ihre hochroten Wangen und lachte. Jetzt wurde es spannend!
“Wer denn?” Ich musste seltsamerweise an Frau Schmitt denken, wieso eigentlich?
“Semra zieht hier ein! Meine allerbeste Freundin Semra!”
Evchen strahlte, ich auch. Semra war ein Volltreffer! Gar kein hinterwäldlerisches Türkenkind mit fünf Röcken und bestickten
Pantöffelchen! Da würde Frau Schmitt sich aber schämen!

Nachmittags klingelte es. Vor der Tür stand Frau Kücük. Sie trug ein blaues Jeanskleid und ein weißes Kopftuch. Ihre braunen Augen
lächelten, als sie mir die Hand gab und dabei ein Tablett mit duftendem Honiggebäck überreichte.
Beim Tee in unserem Wohnzimmer erzählte sie mir in fehlerfreiem Deutsch, dass ihr Mann Dachdecker sei und nach dem Einzug gern ein Taubengitter an unserer Regenrinne anbringen würde. Ob ich etwas dagegen hätte. Frau Schmitt von gegenüber sei jedenfalls sehr erfreut. Eine nette ältere Dame übrigens, so ganz ohne Vorurteile. Bemerkenswert in dieser Altersgruppe! Sie habe sich sogar schon die neue Moschee angesehen, wirklich toll!
Ich nickte zu allem mit trockenem Mund und dem sicheren Gefühl, dass Frau Schmitt wieder eine Runde gewonnen hatte.
Dann sagte Frau Kücük noch, wie sehr Semra sich freue, jetzt mit ihrer Schulfreundin in einem Haus zu wohnen. Das wäre doch prima für unsere beiden Einzelkinder!
Sicher, sicher. Wie konnte ich das Nicken bloß abstellen?

Heute morgen war Frau Schmitt wieder schneller ins Treppenhaus gehuscht, als ich in meine Wohnung. Sie tippte mir auf die Schulter, feixte und kniff schelmisch ein Auge zu.
“Nett, die Frau Kücük, so gar nicht türkisch. Ich wette, dass sie das Kopftuch auch nicht mehr lange trägt und dann können wir mal darüber reden, ob sie nicht „Klein“ auf das Klingelschild schreiben. Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen, was?“
Sieg nach Punkten für Frau Schmitt.

 

Hallo Jutta,

ja, da hast du mir ein Schmunzeln auf das Gesicht gezaubert. Ich weiß gar nicht recht wieso, hat sich die Frau Schmidt doch irgendwie überhaupt nicht verändert und doch macht sie eine positive Wandlung durch. Vielleicht es es das was für die Komik sorgt auch wenn ich einen Hauch von Tragik verspüre.
Ein bisschen enttäuscht war ich schon als ich den ganzen Text über auf die Türkentauben wartete, denn dass du diese Steilvorlage ausgelassen hast wundert mich doch sehr. Ist dir nicht bekannt, dass unsere heimischen Tauben vor einiger Zeit aus der Türkei eingewandert sind und mit deutscher Bezeichnung "Türkentaube" genannt wird. Das kannst du ja noch irgendwie einbauen, würde mich freuen.

Gern gelesen.

Gruß
Woitek

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Huah, da muss ich doch aus dem Winterschlaf erwachen...

Die Geschichte ist flüssig zu lesen, obwohl manche Stellen inhaltlich verwirrt (eventuell sogar verwirrend) erscheinen.

Aus meinem Einkaufskorb duftete es nach Knoblauch und Oliven, also war es ein Mittwoch.
Liest sich zum einen so, als ob die Erzählerin selbst nicht wüsste, an was für einem Tag sie einkaufen geht und dieser ihr erst durch den gekauften Knoblauch klar wird.
Zum anderen liest es sich wie eine Schelte, als müsste der Leser von vornerein wissen, was für ein Tag das ist, tut es aber nicht.
Auf jeden Fall konfuse Konstellation.

Frau Schmitt stieß die Worte zischend hervor, wobei ihre ergrauten
Locken vor Empörung zitterten. Ihr Blick forderte zum Duell.
Nach ihrem anfänglichen Erscheinen zu beurteilen, klingt sie für mich eher so, als suchte sie Beistand und Bestätigung.

Das Bild der weltoffenen und gut integrierten (dafür, dass sie im Ruhrpott lebt) Erzählerin, die genervt und manchmal sogar verzweifelt gegenüber ihrer vorurteilsbehafteten Nachbarin auftritt, halte ich - bis auf zwei mir aufgefallenen Ausnahmen - für gut gelungen.

Ausnahmen sind unter anderem die Wertungen der Erzählerin, die sie Frau Schmitt gegenüber zwar nicht ausspricht, aber sehr wohl dem Leser:

Das war in der Tat ein wunder Punkt. Ich versuchte einzulenken.
Überflüssig.

Die andere Ausnahme:

Gar kein hinterwäldlerisches Türkenkind mit fünf Röcken und bestickten Pantöffelchen!
Regt sich über Klischeedenken und Vorteile auf, betätigt und bestätigt diese aber selbst? Absicht oder Unachtsamkeit?

Das Klischee mit dem weggenommenen Arbeitsplatz, na ja, gehört wohl in so eine Geschichte.

Ansonsten, wo ich sogar lachen musste:

“Kücük, glaube ich.”
Ich gab mich betont erfreut.
“Ach wie nett. Das bedeutet: Klein.”
Frau Schmitt grinste schadenfroh und verbuchte auch diese Runde für sich.
“Na, klein werden sie bestimmt nicht sein! Sicher haben sie mindestens sechs Kinder.
Klar, das gibt Kindergeld!


Insgesamt gerne gelesen und amüsiert.

 

Hallo Jutta!

Mir gefällt Deine Geschichte leider gar nicht. Erzählt ist sie zwar ganz gut, wenn man von einigen Stellen absieht, an denen Du wertend berichtest statt zeigst und erzählst – das betrifft insbesondere das Rundenzählen von Frau Schmitt, das eigentlich nur im Kopf der Protagonistin zu existieren scheint, an Frau Schmitt erkenne ich das nicht.

Was mir aber wirklich nicht gefallen hat, ist die Art, wie die Protagonistin die Türken zu verteidigen meint. Sie akzeptiert sie doch selbst nur, weil sie so schön angepaßt sind, eben anders als andere Türken – Ausnahmen vom Klischee. Ich habe jedenfalls den Eindruck, daß sie – wären es Türken, die voll dem Klischee entsprechen – bald mit der Nachbarin gemeinsam am Gang stehen und über sie schimpfen würde.
Im Grunde geht es ihr doch nur ums Runtermachen der Frau Schmitt, denn wirklich gute oder neue Argumente finden sich keine in Deiner Geschichte, im Gegenteil, gerade bei schwierigeren Fragen weicht die Protagonistin mit »Wollen Sie damit sagen«-Unterstellungen aus. Was bleibt, sind hingeworfene Vorurteile ohne Gegenargumente, und zum »Guten« wendet es sich nur dadurch, daß Semra ja schon fast eine Deutsche ist … (Trotzdem hab ich aber den Eindruck, daß Du eigentlich etwas anderes wolltest.)

Ansonsten ist die Geschichte mit Klischees gespickt, angefangen vom Knoblauch über die geblümte Schürze, bis zum Honiggebäck, das die Frau Kücük natürlich mitten im Umzug gebacken hat, weil türkische Frauen ja immer Honiggebäck backen, egal in welcher Lebenslage sie gerade sind. Nein, halt: Der Frau Schmitt fehlen noch die Lockenwickler, dann hast Du alle beisammen.

Ein paar Details:

und Evchen war am Tag zuvor mit der katholischen Jugendgruppe nach Oberbayern gefahren.
Da lernt sie bestimmt viel Toleranz.

Aus meinem Einkaufskorb duftete es nach Knoblauch und Oliven,
–Nicht zum ersten Mal begegnet mir das in einer Kurzgeschichte, daß durch die Verwendung von Knoblauch die große Toleranz des Protagonisten oder der Protagonistin gegenüber Türken gezeigt werden soll. Ich finde das immer recht witzig, da Knoblauch auf der ganzen Welt verwendet und als gesund angesehen wird, einzig im nördlichen Europa mit Mißtrauen betrachtet wird.

Knoblauchzehen, so groß wie Pflaumen,
Die ganze Knolle ist dann wohl eine Melone?

“Keine Ahnung, Frau Schmitt, aber Sie sagen es mir jetzt sicher, oder?”
Offensichtlich spitze Bemerkungen prallten an ihrer geblümten Kittelschürze ab.
Was war an der Bemerkung »spitz«?

bückte mich und nahm die Taschen hoch.
Oben war es ein Einkaufskorb.

Frau Schmitt schnaubte.
Das riecht schon ein wenig nach Comic, paßt aber gut zu dem klischeeüberladenen Text.

Ich kannte diese Tiraden und hatte sie alle gründlich satt.
Hat sie denn schon öfter mit der Nachbarin über Türken gesprochen, auch als noch keine einziehen wollten, oder woher kennt sie die »Tiraden«?

Außerdem leben im Norden der Stadt nun mal die meisten ausländischen Mitbürger
Abgesehen davon, daß ich mich frage, was das für ein Argument ist (das stört die Nachbarin ja gerade), finde ich »ausländische Mitbürger« eine etwas übertrieben korrekte Wortwahl für eine direkte Rede.

Die Türken nehmen uns noch die letzten Arbeitsplätze weg und vermehren sich schlimmer als die Tauben!”
Je höher mein Wutpegel stieg, desto tiefer senkten sich meine Einkaufstaschen wieder.
“Nur, dass sie ihren Dreck nicht von der Dachrinne auf die Strasse
fallen lassen, wie? Wollen Sie damit sagen, dass alle Türken schmuddelig sind und stinken?”
Ich finde die Argumente der Protagonistin einfach unpassend, da sie der Nachbarin Dinge unterstellt, die diese so gar nicht gesagt hat, aber auf das Gesagte (Arbeitsplätze, Vermehrung) nicht eingeht. – Ja, Frau Schmitt regt sich nachher sogar auf, daß sie das gar nicht gesagt hat, aber es wirkt hier eher so, als wären Dir als Autorin nicht die passenden Argumente eingefallen.

Wir standen uns jetzt gegenüber und ich fühlte mich kampfbereit,
Mir erscheint sie vor allem kampflustig, als wollte sie gezielt provozieren. Dazu paßt auch dieses Runden-Zählen, das ja nicht von der Nachbarin kommt, sondern von der Protagonistin. Woran kann ich denn erkennen, daß die Nachbarin tatsächlich Rundensiege verbucht und nicht nur die Protagonistin selbst so drauf ist?

“Das habe ich noch nie gesagt, Frau Hoffmann! Passen Sie mal gut auf Ihre Zunge auf!”
“Hören Sie doch auf! Ihre Ausländerfeindlichkeit ist im ganzen Viertel bekannt!”
Geht es der Protagonistin darum, zu überzeugen, oder ist sie einfach nur auf Streit aus? Es wirkt eher so, als wollte sie die Nachbarin in genau der Ecke festzementieren, in der sie sie angeblich gar nicht haben will. Aber das ist natürlich nur meine Meinung.

Frau Schmitt verbuchte die Runde offensichtlich auf ihr Konto.
Was macht es offensichtlich, wodurch zeigt sich das? Jedesmal sind das nur die Behauptungen der ich-erzählenden Protagonistin, aber es wird mir als Leser nie gezeigt, wodurch so offensichtlich ist, daß Frau Schmitt Runden auf Konten verbucht.

Frau Schmitt holte bereits wieder tief Luft, doch ich kam ihr zuvor.
Ich sehe zwei keifende Frauen, und keine weiß wirklich, wovon sie spricht.

“Ach wie nett. Das bedeutet: Klein.”
Wow, die Protagonistin kann sogar zufällig Türkisch? (Das macht sicher der Knoblauch.)

Frau Schmitt grinste schadenfroh und verbuchte auch diese Runde für sich.
Sie könnten neben ihren Türen längst so eine Tafel montiert haben, wo sie dann wie beim Kegeln jeweils mit Kreide einen Strich für jeden Punkt machen.

Ich musste seltsamerweise an Frau Schmitt denken, wieso eigentlich?
Weil sie gern einen Strich auf die Tafel machen möchte?

Semra war ein Volltreffer! Gar kein hinterwäldlerisches Türkenkind mit fünf Röcken und bestickten
Pantöffelchen!
Was für ein Glück, ein gar nicht dem letzten Klischee entsprechendes türkisches Vorzeigemädchen. Fast schon eine Deutsche, da kann man sie ja gleich viel leichter akzeptieren.

Da würde Frau Schmitt sich aber schämen!
Mein Eindruck, es ginge hier nicht um Toleranz, sondern um Rechthaberei, bestätigt sich immer mehr.

Eine nette ältere Dame übrigens, so ganz ohne Vorurteile. Bemerkenswert in dieser Altersgruppe! Sie habe sich sogar schon die neue Moschee angesehen, wirklich toll!«
Ich nickte zu allem mit trockenem Mund und dem sicheren Gefühl, dass Frau Schmitt wieder eine Runde gewonnen hatte.
An die Protagonistin wäre die Runde wohl gegangen, wenn Frau Schmitt in ihrer Ecke stehengeblieben wäre?

“Nett, die Frau Kücük, so gar nicht türkisch. Ich wette, dass sie das Kopftuch auch nicht mehr lange trägt und dann können wir mal darüber reden, ob sie nicht „Klein“ auf das Klingelschild schreiben. Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen, was?“
Sieg nach Punkten für Frau Schmitt.
Ja, jetzt sind sie sich einig: Wir werden ihnen gemeinsam den Rest ihrer Identität austreiben und sie zu guten Deutschen machen. Wenn sie erst einmal alle so sind, wie wir, dann haben wir nichts mehr gegen sie.

Grüße,
Susi

 

was bedeutet die 1 über der Geschichte? Folgt da auch noch ein Teil 2?

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Susi, danke für deine differenzierte Rückmeldung. Und: Du hast es auf den Punkt gebracht! Natürlich ist es eine Anhäufung von Klischees, ein Seitenhieb auf das, was sich die ach so aufgeklärten und toleranten Deutschen so gerne auf die Fahnen schreiben. Übrigens: So ganz und gar frei bin ich davon sicher auch nicht.
LG,
Jutta
P.S. Nein, es folgt kein Teil 2. Das war eine fehlerhafte Numerierung.

 

Hallo Jutta,

aus anderen Foren kenne ich es, dass man die Mituser mit Respekt behandelt. Die Wortmeldungen anderer User zu ignorieren halte ich für respektlos.

Gruß
Woitek

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Woitek, willst Du nicht eigentlich sagen, dass DU dich von mir respektlos behandelt fühlst? Wenn Du meine Postings mal verfolgst, sollte rasch klar werden, dass ich mich immer um einen respektvollen Ton bemühe. Leider habe ich Deinen Eintrag einfach überlesen, sonst steckt da gar nix hinter!Ich bin auch nicht Deiner Meinung, dass man auf jede Wortmeldung reagieren muß, das geschieht hier auch gar nicht. Wenn jemand auf mein posting nicht antwortet, wird er/sie schon wissen warum, da bin ich nicht beleidigt. Den Begriff "Türkentauben" kenne ich wirklich nicht, mußte aber jetzt selber schmunzeln. Danke, und lassen wir doch in Zukunft diese Spiegelfechtereien, ja?
LG,
Jutta

 

Liebe Jutta,

Spiegelfechtereien sind das für mich gar nicht. Ich mache einfach meinem Unmut Luft. Ich könnte natürlich auch spekulieren warum die Jutta Hendeks und meinen Kommentar ignorierte, doch das mache ich eben nicht, weil es da zu häufig zu Irritationen führt.

Sie mal: Für mich ist es eine Frage der Höflichkeit. Ich habe deinen Text gelesen und dir meine Meinung über deinen Text gesagt. Damit habe ich meinen Freizeit für dein Ansinnen das Schreiben zu erlernen investiert.

Würden wir jetzt hier auf einer Couch sitzen und über deinen Text diskutieren und ich würde etwas dazu sagen und du würdest nicht antworten, würdest du mir zumindest durch einen Blick signalisieren, dass du es wahrgenommen hast, aber im Moment nichts dazu sagen kannst oder willst. Würdest du aber mit keiner Reaktion auf meine Worte an dich eingehen, hätte ich keine Lust mit dir weiter zu kommunierzieren.

Ich weiß jetzt nicht welche Erfahrung du mit Foren hast, doch eben dadurch, dass wir hier nur das geschriebene Wort voneinander haben ist eine Rückmeldung über die geglückte oder verunglückte Kommunikation immens wichtig.

In diesem Sinne wünsche ich dir weiterhin frohes Schaffen.

Gruß
Woitek

 

Hallo Jutta!
Die Geschichte war gut zu lesen. Ich fand die situation sehr realitäsnah beschrieben. Hat mir gut gefallen und ich musste natürlich auch lächeln:)

wünsch dir noch einen schönen Tag/ Abend

kröte

ps: ich erwarte keine antwort ;)

 
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Lieber Woitek,
jetzt noch einmal: Wenn Du spekulieren willst, bitte, dann tue das!! Mein Umgang mit diesem Forum ist so: Ich lese hier sehr viel, informiere mich, bin neugierig auf andere Schreibstile, Schwerpunkte, bewege mich in Gebieten, die mir nicht so geläufig sind (Horrror, Sci-Fi) und lese die Kommentare hauptsächlich im Hinblick auf Anregungen und Perspektivenerweiterung. Deshalb schreibe ich auch selber welche. Was der für mich fremde Leser, mit dem ich eben nicht auf der Couch sitze, damit macht, bleibt ihm/ihr überlassen. Ich antworte in aller Regel gerne, fühle mich aber nicht dazu verpflichtet und will mich auch nicht rechtfertigen müssen. Wenn ich einen Kommentar schreibe, hoffe ich, dass er für die Autorin in irgendeiner Art und Weise hilfreich ist, bin aber nicht der Meinung, dass ich das überprüfen können muß, oder dass mir Dank geschuldet wird.
Kurzum: Wenn mir keiner antwortet, fühle ich mich nicht weniger gewertschätzt. Für persönlichen Austausch würde ich dann in einen Literaturzirkel gehen, gerne auch mit Kaffee und Kuchen!
Ein schönes Wochenende!
LG,
Jutta

Hallo Kröte!
Na, dann kriegst du auch keine!
Schönes Wochenende!
LG,
Jutta

 

Politisch Korrekt

Hallo Jutta!

Deine Geschichte hat mir gut gefallen. Die Figur der Frau Schmitt hat mich zum Lächeln gebracht. Eine meiner Nachbarn entspricht genau diesem Menschenschlag.
Mich würde es freuen, wenn Du "Frau Schmitt" nochmal auftreten lassen würdest und nochmehr ihrer "Unarten" darstellen würdest!

 

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