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Doppelgänger

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18.10.2021
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Doppelgänger

Im zweiten Stock muss Markus seine Einkaufstaschen absetzen. Er schnauft schwer, sein linkes Kniegelenk schmerzt. Das Licht geht aus, und einen Moment lang steht er im Dunkeln. Seit der Zeitumstellung fällt durch das Dachfenster kein Tageslicht mehr in das schmale Treppenhaus, wenn er gegen halb sechs nach Hause kommt. Doch er will sich nicht schon wieder über die zu kurze Zeitschaltung im Hausflur und den Regelungsirrsinn der EU ärgern. Lieber denkt er darüber nach, ob er noch etwas von seinem Roten im Haus hat. Der würde nämlich viel besser zu den Semmelknödeln passen, die er sich gleich kochen will. Er schließt die Tür zu seiner Wohnung auf und überlegt, ob er noch bis zur Markthalle zurückgehen würde, falls der Rote ausgetrunken ist.
Musik, die aus der Küche dringt, unterbricht ihn bei dem Gedanken. Nanu, fragt sich Markus, hat er morgens vergessen, das Radio auszuschalten? Ohne seinen Mantel abzulegen, eilt er in die Küche. Tatsächlich ist das Radio angeschaltet. Popmusik, eigentlich nicht sein Geschmack, dudelt aus dem kleinen Kasten. Amüsiert über seine Fehlleistung, schaltet er das Gerät aus. Als er in den Schränken nach der Weinflasche zu suchen anfängt, steigt ihm von irgendwoher Fleischgeruch in die Nase. Auf dem Herd entdeckt er die Pfanne, in der er seine Semmelknödel anbraten wollte. Zwei Hühnerschenkel köcheln darin auf niedriger Stufe. Er hört plötzlich Duschgeräusche aus dem angrenzenden Badezimmer, aus dem schmalen Schlitz unter der Tür fällt künstliches Licht. Markus spitzt die Ohren und vernimmt das Summen einer weiblichen Stimme.
Einen Moment lang weiß er nicht, ob er schreien oder lachen soll. Will ihm etwa eine „Verflossene“ einen Streich spielen? Oder mit einem Essen überraschen? Doch warum ausgerechnet mit Hühnchen, wo er doch schon seit vielen Jahren Vegetarier ist? Das Blut in seinem Kopf beginnt zu rauschen, seine Gedanken jagen. Er versucht, sie damit zu beschwichtigen, dass sein Arbeitstag hart und die letzte Nacht kurz war. Vielleicht hat er sich ja in der Tür geirrt? Schließlich sind die anderen Wohnungen ähnlich geschnitten wie seine. Schon einmal stand er in einer fremden Wohnung, doch damals war die Tür sperrangelweit offen gestanden, und er war ohne nachzudenken einfach hineinspaziert. Doch warum sollte sein Schlüssel in ein anderes Schloss passen? Das ergab irgendwie alles keinen Sinn. Zu seiner Vergewisserung öffnet er die Schranktür unter der Anrichte und entdeckt darin sein Kochgeschirr. Auch die Rezeptbücher im Regal sind zweifelsfrei seine eigenen. Wieder hört er das Summen aus dem Badezimmer. Markus kneift sich in den Unterarm. Doch, er ist hellwach, es ist kein böser Traum!
Er macht sich auf den Weg zur Badezimmertür, da hört er Schritte auf dem Gang, die schnell näherkommen. Ein Mann tritt in die Küche und erschrickt, als er Markus entdeckt. Der Mann hat etwa die gleiche Größe wie er selbst und scheint, je näher er ihn betrachtet, verdammt viel Ähnlichkeit mit Markus haben: diese tiefliegenden Augen, die starken Wangenknochen, der kleine Höcker auf dem Nasenrücken, das schüttere, noch immer dunkelblonde Haar. Sein Blick verschwimmt, bis von dem anderen nur noch eine blasse Silhouette zu erkennen ist. In seinem Kopf beginnt es wieder zu rauschen. Markus kann den gepressten Aufschrei nicht unterdrücken. Als er wieder klarer sieht, registriert er, wie sich der Brustkorb des Fremden hebt und senkt.
„Wer sind Sie? Was soll das? Was tun Sie hier?“ Der Fremde feuert seine Fragen ab wie eine Gewehrsalve.
Markus versucht, seine Kontrolle wiederzugewinnen und sagt möglichst bestimmt: „Sie verlassen jetzt sofort meine Wohnung, sonst rufe ich die Polizei!“
„Ihre Wohnung? Was sagen Sie da?“, lacht der andere hysterisch.
Eine Weile starrt ihn der Mann wortlos an. Wer von beiden, fragt sich Markus, ist hier die Schlange, wer das Kaninchen?
Eine korpulente Frau im weißen Morgenmantel tritt in die Küche. Auch sie zuckt zusammen, als sie Markus in der Küche entdeckt. Ihr Blick pendelt fragend von ihm zum Fremden und wieder zurück. Sie nestelt nervös an dem Handtuch über ihren nassen Haaren, mit dem sich Markus noch kürzlich seinen Allerwertesten abgetrocknet hat. Zorn packt ihn über diese Mietnomaden, die sich in seinen eigenen vier Wänden eingenistet haben.
„Lars“, sagt die Frau in schneidendem Ton, „wer ist das?“ Es ist die gleiche Stimme, die er eben unter seiner Dusche gehört hat. Der Mann, der aussieht, wie er selbst, schaut sie an mit offenem Mund und zuckt mit den Schultern.
„Warten Sie!“, befiehlt die Frau und schiebt Lars ins Wohnzimmer. Die Tür fällt zu, doch Markus kann ihrer Unterhaltung mühelos lauschen:
„Wieso hast Du mir von deinem Zwillingsbruder nichts gesagt?“
„Zwillingsbruder? Ich habe keinen Bruder, das weißt du doch. Ich schwöre dir, Sigrid, ich kenne diesen Mann nicht!“
„Du verheimlichst mir doch etwas! Er gleicht dir doch wie dein Spiegelbild.“
Markus wird plötzlich heiß, denn er hat immer noch den Mantel an, in seiner eigenen Wohnung! Er wird der Wohnungsbesetzung und diesem Doppelgänger-Unsinn nun ein Ende machen. Mit solchem Gesindel macht man kurzen Prozess! Er springt zum Glastisch, wo er sein Telefon abgestellt hat und wählt den Notruf. Noch bevor jemand abnimmt, wird die Wohnzimmertür aufgerissen. Markus fällt der Hörer aus der Hand. Die Frau schreit ihn von hinten an: „Was machen Sie da?“
„Notrufzentrale“, meldet sich eine männliche Stimme am Fußboden.
„Mit meinem eigenen Telefon die Polizei anrufen“, antwortet Markus kühl.
Er hebt in aller Ruhe den Hörer auf und sagt dem Mann, dass zwei Einbrecher in seiner Wohnung sind. Markus buchstabiert die Adresse, stellt den Hörer zurück in die Basisstation und dreht sich um. Das Handtuch auf dem Kopf der Frau hat sich gelöst, ihre frisch gewaschenen rotbraunen Haare stehen in alle Richtungen.
„Dann machen Sie mal“, sagt sie mit hochrotem Kopf, „die Polizei wird Sie hochkant aus unserer Wohnung werfen.“
„Das ist nicht Ihre Wohnung“, antwortet Markus lakonisch.
„Na, dann“, antwortet sie mit einem sarkastischen Lächeln und setzt sich an den Küchentisch.
Der Mann tritt aus dem Wohnzimmer, sein Gesicht ist bleich, sein Blick starr, als habe er gerade eine schreckliche Nachricht erhalten. Mit langsamen Schritten schlurft er durch die Küche und stellt sich hinter die Frau. Vorsichtig legt er ihr die rechte Hand auf die Schulter.
„Was geht hier vor sich?“ Markus gibt ihnen noch eine letzte Chance, bevor die Polizei kommen wird. Die Frau blickt angewidert nach draußen, der Mann hinter ihr steht regungslos da.
Erst das vertraute Summen an der Wohnungstür rettet Markus aus der Stille. Um seinen Anspruch als Hausherr klarzustellen, stürzt er als erster zur Tür. Auf der Treppe hört er schon die Schritte von zwei Männern, die sich in den dritten Stock hocharbeiten.
„Halt, halt, halt!“, schreit die Frau und drückt sich an Markus vorbei. Ihre körperliche Nähe löst in ihm einen Würgreiz aus. Zwischen den Stangen des Treppengeländers erkennt er die Glatze des ersten Polizisten.
„Dieser Mann ist in unsere Wohnung eingedrungen, am helllichten Tag!“, blafft die Frau, noch bevor sie oben angekommen sind.
Der erste von ihnen, ein hochgewachsener, bärtiger Mann um die sechzig, macht auf dem Treppenabsatz halt und atmet durch: „Guten Tag erst mal!“
Auch der zweite, einige Jahre jünger als der andere, ist angekommen und fragt zu Markus‘ Genugtuung, ob sie reinkommen dürften. Jetzt, denkt er, wird sich alles klären.
In der Küche steht Lars wie eine Salzsäule immer noch an der gleichen Stelle. Ohne sich lange bitten zu lassen, setzen sich die beiden Polizisten an den Tisch. Der ältere öffnet eine schwarze Tasche mit einer auffällig großen Schnalle.
„Schon zum dritten Mal“, murmelt er in seinen Bart.
„Aha“, ruft Markus, in seinem Verdacht bestätigt, und mustert das neben ihm stehende Paar aus den Augenwinkeln.
„Zum dritten Mal was?“, fragt die Frau den Polizisten scharf.
„Dass wir heute wegen sowas gerufen werden“, antwortet der Ältere müde und packt bedächtig seine Schreibunterlagen aus.
„Von Leuten, die behaupten, ihnen gehört dieselbe Wohnung“, erläutert der Jüngere.
„Und immer sehen sie gleich aus“, fügt der Ältere laut hinzu. „Gleichen sich bis aufs Haar!“
Er mustert die beiden Männer auf der anderen Tischseite und drückt den Knopf seines Kugelschreibers.
„Also gut. Dann erzählen Sie mal, wie es bei Ihnen war!“

 

Hallo @A. Martin,

das ist eine mysteriöse Geschichte, die das Geschehen klar beschreibt und beim Thema bleibt. Wegen dem offenen Ende liest es sich fast schon wie ein Prolog oder der Anfang einer längeren Geschichte.

Im zweiten Stock muss er noch einmal Licht machen.
Für den ersten Satz finde ich das eher zu belanglos und auch umgangssprachlich ("Licht machen"). Dass er das Licht noch einmal einschalten muss, ist nicht wichtig. Vielleicht eher in die Richtung: Schnaufend erreicht Markus den zweiten Stock. [...]
Ich frage mich auch, warum du Markus erst im zweiten Absatz namentlich erwähnst.
Der würde nämlich viel besser zu den Semmelknödeln, die er sich gleich warm machen will, passen.
Wäre so eleganter:
Der würde nämlich viel besser zu den Semmelknödeln passen, die er sich gleich warm machen will.
Während er die Tür zu seiner Drei-Zimmer-Wohnung aufschließt, ist er noch unschlüssig, ob es den Aufwand wert sei, wegen dem Roten in die Markthalle, aus der er gerade kommt, zurück zu gehen.
Musik, die aus der Küche dringt, unterbricht ihn bei seinen Gedanken. Nanu, fragt sich Markus, hat er heute Morgen, als er zur Arbeit aufbrach, vergessen, das Radio auszuschalten?
Besonders hier fällt mir auf, dass du Sätze oft sehr verschachtelt schreibst. Das bremst den Lesefluss. Ich fände es besser, wenn du hier etwas umformulierst, Sätze aufteilst und unwichtige Informationen streichst.
Zu seiner Überraschung entdeckt er die Pfanne, in der er gleich die Semmelknödel anbraten wollte, auf dem Herd.
Auch das ist umständlich formuliert
Er hört plötzlich Duschgeräusche aus dem angrenzenden Badezimmer, und aus dem kleinen Fenster, das den Raum mit Tageslicht versorgen soll, fällt künstliches Licht.
Ich verstehe den Nebensatz nicht. Für mich wäre es logischer, wenn unter dem Türschlitz Licht fällt.
Das Blut in seinem Kopf beginnt zu rauschen, seine Gedanken jagen. „Ruhig Blut!“
Das würde ich anders formulieren, um die Wiederholung von Blut zu vermeiden.
Markus kneift sich in den Unterarm. Doch, es ist sein Körper, den er da gerade gezwickt hat! Er ist hellwach, es ist kein böser Traum!
Den Satz könntest du streichen.
Ein Mann tritt in die Küche, seine Augenbrauen sind steil nach oben gezogen, als er Markus entdeckt. Der andere ist etwa so groß wie Markus, in seinem Gesicht kann er, außer vielleicht einer entfernten Ähnlichkeit mit ihm selbst, keine bekannten Züge erkennen.
Ich dachte erst, da ist noch eine Person anwesend. Der andere ist aber der Mann aus dem Satz davor, also nenne ihn entweder genauso oder nur "Er".
Die Tür fällt zu, doch kann Markus dem Gespräch mühelos lauschen:
Die Formulierung klingt im Vergleich zum bisherigen Text eher altmodisch, ich würde stattdessen schreiben: doch Markus kann
Der Mann tritt aus dem Wohnzimmer, sein Gesicht ist bleich, sein Blick starr, als habe er gerade eine schreckliche Nachricht erhalten. Mit langsamen Schritten schleicht er in die Küche,
Das Wohnzimmer führt direkt in die Küche, oder? Er schleicht also nicht in, sondern durch die Küche, weil er schon eingetreten ist.
Der Polizist erschrickt, als er ihn begrüßt, scheint sich aber schnell wieder zu fangen.
„Schon zum dritten Mal heute“, murmelt er in seinen Bart und seufzt.
Es passt für mich nicht zusammen, dass der Polizist erst erschrickt und dann müde davon erzählt, dass die Situation nichts Neues für ihn ist.

Ich hoffe, dass meine Anmerkungen nützlich waren.

Viele Grüße
Michael

 
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Hallo @A. Martin

Mir hat die Absurdität in deiner kleinen Geschichte gut gefallen. Diese fremden Leute, die plötzlich in der Wohnung des Prots sind, die Auseinandersetzung mit der Frau und dem Ebenbild des Prots, schlussendlich der genervte Polizist, für den das alles nur noch Routine ist an diesem Tag. Coole Idee, gut und witzig umgesetzt :cool::thumbsup:

Ich habe noch ein paar (auch kritische) Anmerkungen dabei, vielleicht kannst Du was davon gebrauchen:

Vom Einkauf schwer beladen, hält er kurz inne, sein linkes Kniegelenk schmerzt. Er blickt hoch zum Dachfenster. In den oberen Teil des Treppenhauses fällt sonst genügend Tageslicht, aber seit der Zeitumstellung wird es halt schon früh dunkel. Er will sich nicht schon wieder über die zu kurz getaktete Zeitschaltuhr und über diesen Regelungswahnsinn der EU ärgern.
Eine allgemeine Empfehlung: Den Text auf unnötige Füllwörter abklopfen. Da könnte man einiges rausstreichen, ohne was von der jeweiligen Aussage zu verlieren und es würde sich erstnoch besser lesen :) Beispielsweise: Er blickt hoch zum Dachfenster. Da brauchst Du das "hoch" nicht, es ist klar, das er nach oben blickt, weil Dachfenster meist oben an einem Gebäude angebracht sind ;-)

zurück zu gehen
Ich glaube, das wird zusammengeschrieben: zurückzugehen.

Nanu, fragt sich Markus, hat er heute Morgen, als er zur Arbeit aufbrach, vergessen, das Radio auszuschalten?
Das sind ja seine, Markus', Gedanken. Ich hätte das direkt so geschrieben, also: Nanu, fragt sich Markus, habe ich heute Morgen, als ich zur Arbeit aufbrach, vergessen, das Radio abzuschalten? Der Satz ist aber wegen den Kommas ziemlich zerstückelt, vielleicht besser schreiben: Nanu, fragt sich Markus, habe ich heute Morgen vergessen, das Radio abzuschalten? Ich meine, man kann sich als Leser denken, dass er zur Arbeit aufbrach.

Er hört plötzlich Duschgeräusche aus dem angrenzenden Badezimmer, und aus dem kleinen Fenster, das den Raum mit Tageslicht versorgen soll, fällt künstliches Licht.
Das mit dem künstlichen Licht hat mich an der Stelle kurz irritiert. Wahrscheinlich ist ja einfach eine Strassenlampe o.ä. gemeint? Dann würde ich das aber auch hinschreiben.

„Ruhig Blut!“, versucht er zu beschwichtigen.
Klingt etwas ausgelutscht, wenn es auch passend ist.

Vielleicht hat er sich ja in der Tür geirrt, schließlich sind die anderen Wohnungen exakt so geschnitten wie seine.
Das fällt mir etwas schwer zu glauben. Die humoristischen Grundzüge der Geschichte kann ich gut wahrnehmen, und die gefallen mir auch, aber das kaufe ich nicht. Diese andere Wohnung ist doch bestimmt nicht exakt gleich eingerichtet, dort hängen bestimmt andere Bilder etc. pp.? Also das erkennt man doch auf einen Blick.

In Markus‘ Kopf beginnt es wieder zu rauschen, den gepressten Aufschrei kann er nicht unterdrücken.
Als Markus wieder etwas klarer sieht, registriert er, wie sich der Brustkorb des Fremden beim Atmen hebt und senkt. „Wer sind Sie? Was soll das? Was tun Sie hier?“ Seine Fragen kommen gepresst und schnell hintereinander heraus, wie eine Salve gedämpfter Geschosse.
Zweimal "gepresst" auf recht kurzer Strecke.

Sie nestelt nervös an dem Handtuch über ihren nassen Haaren, mit dem sich Markus noch kürzlich seinen Allerwertesten abgetrocknet hat.
:lol:

Noch bevor jemand abnimmt, erschrickt Markus, dass ihm der Hörer aus der Hand fällt.
Wieso erschrickt er hier so? Wurde mir nicht ganz klar. Die Frau kommt doch erst danach wieder zurück und schreit ihn an. Vielleicht was an der Reihenfolge drehen.

„Mit meinem eigenen Telefon die Polizei anrufen“, antwortet Markus kühl.
:thumbsup:

Auf der Treppe hört er schon die Schritte eines Mannes, der sich keuchend in dritten Stock hocharbeitet.
in den dritten Stock

Ja, hat mir gut gefallen. Kurz, prägnant, witzig, tolles Ende. Gerne gelesen.

Beste Grüsse,
d-m

 

Guten Morgen, Michael Weikerstorfer und @deserted-monkey ,

danke für Eure prompten Kommentare, die mich gleich zu einer Überarbeitung ermutigt haben!
Ich habe die Kurzgeschichte hier und da noch etwas ausgedünnt, Unnötiges gestrichen und die von Euch angesprochenen Ungereimtheiten begradigt.
Eine Freundin, die mit der Polizei offenbar mehr Erfahrung hat, meinte, Streifenpolizisten hätten keine Mützen auf und kämen wegen Einbrüchen immer zu zweit. Also habe ich zwei mützenlose Streifenpolizisten in die Wohnung kommen lassen.
Auch der Titel gefiel mir nicht mehr. Ich habe ihn zu "Doppelgänger" abgeändert, wohlgemerkt im Plural, da sowas laut polizeilicher Aussage jetzt öfters vorzukommen scheint.
Vielen Dank also für Eure anregenden Kommentare!

Viele Grüße,
A. Martin

 
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Hoi @A. Martin
Deine Geschichte liest sich super und hat einen klaren roten Faden. Ich las fast keinen Satz, der nicht direkt mit dem Handlungsverlauf der Geschichte zu tun hatte. Darum war das Leseerlebnis rasant und schnell. Hat mit super gefallen.

Ich durfte ja bereits eine überarbeitete Version lesen, darum fiel mir nicht viele Stellen auf, an der ich ungewollt hängen blieb.

Auch wenn die Geschichte nicht gross vom Thema abweicht, könntest du dort ein paar (meiner Meinung) unnötige Sätze streichen, die nicht direkt mit der Geschichtr zu tun haben, wie zum Beispiel:

Seit der Zeitumstellung fällt durch das Dachfenster kein Tageslicht mehr in das schmale Treppenhaus, wenn er gegen halb sechs nach Hause kommt. Doch er will sich nicht schon wieder über die zu kurze Zeitschaltung im Hausflur und den Regelungsirrsinn der EU ärgern.
Ja, du willst einen lamgsamen Einstieg finden, aber das ist ein Block, wo er über die Zeitumstellung meckert und schlussendlich keinen Mehrwert für die Geschichte bietet.
Vielleicht kannst du einfach schreiben, dass es bereits Dunkel geworden ist.

Aber solche Stellen fand ich nur am Anfang. Wie gesagt weicht fast nichts vom Thema deiner Geschichte ab.

Den langsamen Einstieg in die Thematik fand ich sehr gelungen. Zuerst das Radio, die Pfanne, dann die Duschgeräushe.
Wobei ich aber über die Gelassenheit von Markus ziemlich begeistert bin. Oder seine Naivität. Er denkt ja, er ist in die falsche Wohnung gelaufen, dann vermutet er, dass jemand mit den Hühnchen einen Streich spielt, auch die Duschgeräusche scheinen ihn im ersten Moment micht sonderlich zu stören…
Erst als er seinen Doppelgänger enteckt, flippt er aus.
Vielleicht könntest du Markus‘ Misstrauen genauso aufbauen lassen, wie du jedes merkwürdige Doppelgänger-Element in deine Geschichte einführst.

Ansonsten, wie gesagt, fand ich deine Geschichte super. Wo die Polizisten erscheinen und über die wiederholten Vorfälle informieren, wollte ich am liebsten grad weiterlesen.

Gruess @Starrider

PS: Ach, und was ich noch erwähnen wollte: Kennst du den Roman „die Anomalie“ von Hervé le Telliet? Darin geht es um einen Linienflug, der aus merkwürdigen Gründen, mitsamt den Passagieren, doppelt landet. Daraus ergenben sich ähnliche Situationen wie in deiner Kurzgeschichte. :)

 

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