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Ein Sterbenswörtchen

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03.03.2020
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Ein Sterbenswörtchen

Letzte Nacht hat der Sternenhimmel mir die Kehle zugeschnürt, aber ich möchte nicht darüber reden. Ich habe unser Lied gesungen, Mama. Das mit den Krähen. Das mit schwarz sind die Flügel und schwarz ist die Nacht.

Kein Sterbenswörtchen, hat meine Mama gesagt, als ich klein war, kein Wort darüber, wie du dich fühlst. Denn wenn sie es wissen, dann nutzen sie es aus, dann saugen sie dich aus wie die Vampire, und ehe du dich versiehst, bist du einer von ihnen. Kein Sterbenswörtchen, hat meine Mama gesagt, und ich hab mich dran gehalten. Bis jetzt. Aber jetzt ist meine Mama nicht mehr da und ich bin kurz davor, etwas zu sagen.

Wie fühlt sich das an, Mama? Wie fühlt sich das an, da unter der Erde? Bist du traurig, wenn ich etwas sage, Mama? Wirst du dann böse?

Eigentlich sollte ich ein Engel werden, hat Mama gesagt. Eigentlich sollte Papa einen Kleiderhaken heiß machen und ihn um meinen Kopf legen, wie einen Heiligenschein, und einen Engel aus mir machen. Aber Papa ist kein Engelmacher geworden, Papa ist ein nutzloser, arbeitsloser Versager geblieben, genau wie sein Bruder, der sich nicht angeschnallt und von der Fahrbahn abgekommen und durch die Windschutzscheibe geflogen ist. Einer, der den Leuten selbst tot noch Umstände macht, weil sie seine Einzelteile einsammeln und wieder zusammensetzen müssen. Wie ein Puzzle, hab ich gesagt, und vielleicht war der Onkel ja ein Engel, weil er fliegen konnte, hab ich gesagt, aber Mama hat gesagt, nein, und dann hat sie meine Beine blau gemacht, indem sie immer wieder auf die gleiche Stellen geschlagen hat, stundenlang, während sie unser Lied gesungen hat. Bis mir schwarz vor Augen wurde. Blau sind die Beine und schwarz ist die Nacht

Möchten Sie heute über Ihre Kindheit reden, hat der Psychiater gefragt, und ich habe gesagt, nein, möchte ich nicht. Vielleicht beim nächsten Mal.

»Ich habe das Gefühl, meine Gedanken besser unter Kontrolle zu haben.«
»Das freut mich.«
Ich glaube, dass es ihn wirklich freut. Ich mag den Psychiater. Ich komme gerne her. Meistens sagt er nicht viel. Das meiste sage ich. Was ich mir von ihm erwarte, hat er mich bei unserem ersten Treffen gefragt. Ich musste kurz nachdenken. Ich mochte es, dass er mich nicht beobachtete, während ich nachdachte, er machte auch keine Notizen, er schrieb nicht sie muss kurz nachdenken auf ein Klemmbrett und er trug auch keine Brille, die ihm ständig verrutschte und die er ständig wieder nach oben schieben musste. Er war anders, als ich mir einen Psychiater vorgestellt hatte, deshalb mochte ich ihn.
»Gut. Ich weiß es jetzt.«
»Also?«
»Ich möchte, dass Sie mein Spiegel sind.«
»Warum möchten Sie das?«
»Damit ich mich besser kennenlernen kann. Mich erkennen kann.«
»Gut. Dann möchte ich Ihr Spiegel sein. Was sehen Sie?«
Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wurde nervös. Er sah mir direkt in die Augen, aber er drang nicht in mich ein. Er blieb geduldig an der Schwelle stehen. Gab mir Zeit, mich zu sortieren.
»Ich sehe … Was sehen Sie denn?«
»Ich sehe nichts. Ich bin ein Spiegel.«
»Hm.«
»Also?«
»Ich sehe einen Menschen.«
»Gut. Was noch?«
»Ich sehe einen Abgrund.«
»Ist er bedrohlich?«
»Ja. Ich denke schon.«
»Was noch?«
»Ich sehe einen Menschen, der vor dem Abgrund steht, und der Mensch hat Angst.«
»Angst wovor?«
»Zu stolpern. Zu fallen.«
»Gut. Dieser Mensch, sind das Sie?«
»Ich denke schon.«
»Und dieser Abgrund … Wie sieht der aus?«
»Schwarz.«
Jetzt war der richtige Zeitpunkt, die verrutschte Brille zu verschieben. In mich einzudringen.
»Sie haben doch nichts dagegen?«
Er wartete nicht auf meine Antwort, stattdessen stand er auf und öffnete das Fenster. Ich spürte, wie die Frühlingsluft den Raum flutete. Irgendwo schrie ein Kind, irgendwo gurrten Tauben. Ich konnte ihren Flügelschlag hören, als sie davonflogen.
»Was noch?«
Er saß mir wieder gegenüber.
»Sonst nichts.«
»Gut.«
Das war unser erstes Treffen.

»Möchten Sie heute über Ihre Kindheit reden?«
»Ich weiß nicht.«
»Sie haben nicht nein gesagt.«
»Ja.«
»Sonst sagen Sie immer nein.«
»Ja.«
»Also?«
»Ich weiß nicht. Das meiste habe ich verdrängt, glaube ich.«
»Warum?«
»Ich weiß nicht.«
»Die meisten Menschen verdrängen Erinnerungen, die Sie schmerzen.«
»Ja.«
»Schmerzt Sie die Erinnerung an ihre Kindheit?«
»Nein. Oder doch. Ich weiß nicht. Können wir über etwas anderes reden?«
»Worüber möchten Sie reden?«
»Ich weiß nicht.«
»Gut. Wir müssen nicht reden, wenn Sie nicht möchten.«
»Ich möchte ja. Ich weiß nur nicht, wie.«
»Das wie ist ganz egal.«
Das Fenster steht offen. Wieder Taubengurren, wieder Flügelflattern, und auch er scheint es zu hören. Er lächelt, sitzt einfach da und hört dem Frühling zu.
»Ich erinnere mich an ein Lied.«
»Gut. Möchten Sie es vorsingen?«
»Nein. Oder doch. Ich weiß nicht.«
»Worum geht es in dem Lied?«
»Um Krähen. Und die Krähen …«

… sitzen auf den Stromleitungen vor unserem Haus. Ich bin zurück am Ort meiner Kindheit und weiß sofort, dass ich nichts verpasst habe. Was hatte ich erwartet? Kindergelächter, dieselben Kinder von damals, mit denselben aufgeschürften Knien, die sich in den Büschen verstecken? Wahrscheinlich genau das. Aber da sind keine Kinder und auch keine Büsche mehr, alles hier hat jetzt einen Sinn, einen Erwachsenensinn, die Wiesen sind jetzt Parkplätze und die Bäume, auf deren Ästen ich gesessen war, um auf körnerpickende Wackelkopftauben herunterzuspucken, sind leise surrende Strommasten.
Aber zumindest die Klingel ist noch dieselbe. Dieselbe, alte Melodie, die zu sagen scheint Komm raus zum Spielen!, und die meistens dann erklang, wenn wir beim Mittagessen saßen, wenn die Wohnung nach Gulasch roch oder nach Kassler, hauptsache Fleisch, ein Essen ohne Fleisch war kein Essen, man brauchte Fleisch, um groß und stark zu werden, Fleisch als Hauptspeise und, wenn möglich, Fleisch als Beilage. Heute bin ich Vegetarierin.

Die Tür geht auf und ich blicke in einen Spiegel. Einen behaarten, rotäugigen Spiegel.
»Ach was, die Elvi. Und genau pünktlich. Es gibt …«
Gulasch, was sonst. Die ganze verdammte Bude riecht nach Gulasch, und als ich meinen Bruder in den Arm nehme, was mehr einer unbeholfene Andeutung von In-den-Arm-nehmen gleicht, weil wir das bei uns in der Familie eigentlich nicht machen, also alles, was mit Nähe zu tun hat, sei es körperlich oder seelisch, da frage ich mich kurz, ob das wirklich mein Bruder ist oder doch jemand anderes, etwas anderes, das Gulaschwesen vom Gulaschplaneten vielleicht, so, wie der riecht und so, wie der sich anfühlt. So anders, so schwer. Aber dann rieche ich noch mehr. Den süßlichen Grasgeruch, was schon ein ziemlich eindeutiges Zeichen dafür ist, dass es tatsächlich Lago ist, mein kiffender Bruder, der mit Anfang dreißig noch immer zuhause wohnt. Nicht, weil er sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, sondern wegen der Kunst, er braucht die Nestwärme, um sich voll und ganz entfalten zu können, hat er mal gesagt, und außerdem braucht er den vollen Kühlschrank und das gespülte Geschirr – das hat er bemerkt, als er mit achtzehn von Zuhause ausgezogen ist und innerhalb eines Jahres so viele Schulden und so viel Schimmel in Tupperschüsseln angehäuft hat, dass er jetzt jeden Tag Gras rauchen muss, um die Gedanken an die Schimmelmonster und die Gläubiger verdrängen zu können. Lago der Schönreder hat Papa ihn immer genannt, wenn Mama ihn nicht gerade Lago den Dummschwätzer nannte. Ich nannte ihn einfach nur Lago, und ich bewunderte ihn dafür, dass er seinen Traum verfolgte. Nur gesagt hab ich ihm das nie.

Ich gehe den Flur entlang. Ich spüre meinen Bruder im Rücken und den Druck, den das auf mich ausübt. Als würde er mich stoßen, auf die große Bühne, um die große Rede zu halten, und obwohl jeder der Anwesenden weiß, dass es jetzt keine richtigen Worte gibt, müssen es genau die jetzt sein.
Ich versuche ihn auszublenden, meinen Bruder, und den Gedanken an die Rede und an das Publikum und an alles andere auch, und folge weiter dem Geruch.

Und da steht er also, der Rest der Familie, und fast kommen mir die Tränen, als ich das denke, vielleicht, weil er Mamas Schürze trägt, vielleicht auch, weil er so alt aussieht, und weil er, als er sich umdreht und mich hinter seiner beschlagenen Brille ansieht, strahlt und gleichzeitig weint. Ich weiß gar nicht, wie das geht, aber es geht, und dann nimmt er mich in den Arm und sagt Gott sei Dank bist du da, Elvi, und jetzt kommen mir wirklich die Tränen und jetzt weiß ich auch wieder, warum das nie mein Ding war, das mit der Nähe. Ich kann das nicht und ich will das nicht, aber ich spüre, dass ich das jetzt muss, und dass wir das, wenn überhaupt, nur gemeinsam überstehen. Und ich denke ja, Gott sei Dank bin ich da. Und frage mich, wo ich eigentlich die letzten Jahre war.

Hier und da. Und was ich da so gemacht habe? Dies und das. Mehr war nicht aus mir rauszuholen, und glücklicherweise kam es nicht oft vor, dass überhaupt jemand danach fragte. Ich hatte mich Schritt für Schritt aus der Welt geghostet. Nur selten traf ich noch Bekannte von damals auf der Straße oder beim Einkaufen, und sie waren tatsächlich überrascht, dass ich noch am Leben war – Elvi? Was machst du denn hier! Ich dachte, du … Mensch, geht's dir gut? Und mittlerweile war ich recht passabel darin, in diesen Gesprächen eine gute Figur abzuliefern, man merkte mir kaum noch an, wie unwohl ich mich dabei fühlte. Ich brachte sie dazu, über ihre Beziehungen zu reden, ihren Job, die Serie, die sie gerade auf Netflix sahen und über das, was sie planten, heute zu Mittag zu essen … Und dann war ihre Zeit für mich auch schon wieder aufgebraucht. War toll, dich gesehen zu haben! Hast du noch deine alte Nummer? Nein, hab ich nicht, denn als ich sie noch hatte, hatte ich ständig Angst, dass mir jemand schreibt, jemand wie du, irgendjemand, der mich aus meiner Routine reißt, aus meinem Dies und Das, das ich mir in mühevoller Arbeit aufgebaut hatte.

»Sie öffnen sich. Wie fühlt sich das an?«
»Richtig. Und falsch. Ich weiß nicht. Wie …«

... Papas Gulasch. Eine klasse Vegetarierin bin ich. Es gibt so viel zu sagen. Hatte sie Schmerzen? War jemand bei ihr? Ich weiß gar nicht, ob ich das alles wissen will und ich weiß gar nicht, wohin mit meinen Gefühlen und meinen Gedanken, vielleicht stehe ich nach dem Essen auf, als wäre nichts gewesen, verabschiede mich und fahre wieder nach Hause. War ich nicht gerade noch froh, hier zu sein? Und jetzt erdrückt mich die Stille und das Geschlürfe und das Geklimper des Bestecks, ich überlege kurz, ob ich mir die Haare herausreißen soll, ob das eine der Situation angemessene Reaktion wäre oder doch zu hysterisch.
Lago lächelt mich an.
»Schmeckt's?«
»Ja. Danke.«
»Mama hat sich eine Baumbestattung gewünscht. Ganz anonym.«
»Müssen wir jetzt darüber reden?«
»Wir dachten nur …«
»Ja, ich weiß. Schon gut.«
»Elvi, du kannst …«
»Bitte. Nicht jetzt.«
Wir sind komplett unfähig, zu kommunizieren.

»Ich bin komplett unfähig, zu kommunizieren. Tut mir leid.«
»Muss es nicht. Sie machen das gut.«

Abends liege ich im Bett meiner Eltern. Papa hat mir angeboten, auf der Couch zu schlafen, und ich habe nein gesagt, habe gesagt, denk an deinen Rücken, Papa, aber er hat mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und gesagt, es gibt jetzt andere Sachen, an die er denken muss. Und dass er dort sowieso nicht einschlafen kann, alleine.
Ich frage mich, was er an ihr vermisst. Ob er sie wirklich vermisst oder ob es nur die Gewohnheit ist, die er vermisst, die Routine. Sein Dies und Das. Und ich frage mich, ob man sich solche Fragen stellen darf.

Ich kann dich riechen, Mama. Der Mond scheint durch das Fenster und ich kann dich riechen, ich wälze mich hin und her, die Matratze ist viel zu weich, das Kissen hat keine Füllung, ist ein Sack voller Luft, der mich wahnsinnig macht, genau wie dein Geruch. Ich checke mein Handy, checke mein leeres Postfach, starre die Googlestartseite an, scrolle durch die Einstellungen, sehe mir die letzten eingegangen Anrufe an. Papa. Lago. Mama. Mama Mama Mama Mama … Ich beiße in den Luftsack und zerkratze die zu weiche Matratze und strample die Decke von mir wie ein eingeschnapptes, bescheuertes Kleinkind und überlege noch mal, ob das mit dem Haarerausreißen vielleicht doch keine so blöde Idee ist, und ob ich mir vielleicht zusätzlich noch die Zähne herausreißen soll, und ob irgendetwas davon irgendwas bringt und ob überhaupt irgendetwas irgendwas bringt und denke nein, eigentlich nicht, das alles hier ist so dermaßen unnötig und dumm und mir geht es besser, wenn ich alleine bin, und helfen kann ich so, wie ich bin, sowieso niemandem.

Ich schleiche aus dem Zimmer meiner Eltern, vorbei an Papa, der auf der Couch liegt, beleuchtet vom blauen Flackern des Fernsehers, vorbei am Zimmer meines Bruders, aus dem leise Musik dringt, seine eigene Musik, die mir immer zu melancholisch war, die mir immer zu viel preisgegeben hat von ihm und von uns. Ich trete hinaus vor die Tür und stehe im Mondschein und schaue hinauf zu den Sternen und ich spüre, wie sich mir die Kehle zuschnürt, wie ich taumle. Ich muss mich festhalten am Strommast und höre das Surren der Leitung, als wäre es tief in meinem Kopf, und ich kann dich hören Mama, und mein Kopf droht zu platzen. Ich muss hier weg. Ich steige in mein Auto und fahre weg, weit weg von dir und von dem Ort meiner Kindheit, einer Kindheit, die ich nie hatte. Wegen dir, Mama. Weil du gesagt hast, dass ein Fluch auf mir lastet. Ein Familienfluch, ein Versagerfluch, du hast gesagt, dass niemals etwas aus mir werden wird und dass du mich bestrafen musst, dass das die einzige Möglichkeit ist. Du warst wahnsinnig, Mama, verrückt, übergeschnappt, hysterisch und manisch und plem-plem und bekloppt, und ich bin froh, dass du tot bist, du Miststück, du Biest, du Lebensaussaugerin, du verdammter, gestörter Vampir. Ich fahre viel zu schnell und es ist mir egal, du hast mir nichts mehr zu sagen, ich reiße die Fenster auf und singe unser Lied und spüre die Nachtluft in meinen Haaren, schwarz sind die Flügel und schwarz ist die Nacht, und wenn ich gegen einen Baum krache und durch die Windschutzscheibe fliege, dann fliege ich einfach weiter, Mama, weil ich ein Engel bin, Mama, weiß sind die Flügel und weiß ist das Licht und ich bin froh, dass du tot bist, ich brauche dich nicht!
Was ich brauche, ist Hilfe.
Jetzt hab ich's gesagt.

 

Hallo @Akka,

eine schöne, ruhige und sentimentale Geschichte hast du da geschrieben. Habe ich gerne gelesen. Was mir sofort positiv aufgefallen ist, ist deine bildhafte Sprache, die alle Sinne bedient. Ich rieche, fühle, höre, bin so richtig schön mittendrin in den Szenen. Das ist klasse.
Das Ende hat mich berührt, keine Frage, aber für mich gibt es da einen Wermutstropfen, denn die Thematik um einen Todesfall in der Familie ist nichts neues, darüber wird sehr häufig geschrieben. Umgehauen hat es mich deswegen nicht.

Etwas Textgestochere:

Aber da waren keine Kinder und auch keine Büsche mehr, alles hier hatte jetzt einen Sinn, einen Erwachsenensinn, die Wiesen waren jetzt Parkplätze und die Bäume, auf deren Ästen sie gesessen waren, um auf körnerpickende Wackelkopftauben herunterzuspucken, leise surrende Strommäste.
Das fand ich schön, aber warum muss denn in jeder Geschichte die schöne Natur durch einen Parkplatz zerstört werden. Bald ist die ganze (Geschichts-)Welt ein riesiger Parkplatz, habe ich das Gefühl. Nur eine winzige Anmerkung, würde ich nicht unbedingt ändern, bis da mehr Beschwerden kommen (was ich nicht glaube).

Die gleiche, alte Melodie, die zu sagen schien Komm raus zum Spielen!, und die meistens dann erklang, wenn sie beim Mittagessen saßen, wenn die Wohnung nach Gulasch roch oder nach Kassler, hauptsache Fleisch, ein Essen ohne Fleisch war kein Essen, man brauchte Fleisch, um groß und stark zu werden, Fleisch als Hauptspeise und, soweit möglich, Fleisch als Beilage.
Das fand ich super :thumbsup:
Negativ fiel mir hier deine Tendenz zu sehr langen Sätzen auf, die dann hier ...
Aber dann rieche ich noch mehr, den süßlichen Grasgeruch, was schon ein ziemlich eindeutiges Zeichen dafür ist, dass es tatsächlich Lago ist, mein kiffender Bruder, der mit Anfang dreißig noch immer zuhause wohnt, nicht etwa, weil er sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, sondern wegen der Kunst, er braucht nämlich die Nestwärme, um sich in der Kunst fallen lassen zu können, außerdem braucht er den vollen Kühlschrank und das gespülte Geschirr, das hat er bemerkt, als er mit achtzehn von Zuhause ausgezogen ist und innerhalb eines Jahres so viele Schulden und so viel Schimmel in Tupperschüsseln angehäuft hat, dass er jetzt jeden Tag zwei bis drei Gramm rauchen muss, um die Gedanken an die Schimmelmonster und die Gläubiger zumindest zeitweise verdrängen zu können
... nochmal gesteigert wurde. Das wirkt so nach, guck mal, ich kann lange Sätze schreiben. Kannst du, und er funktioniert irgendwo auch, erschwert mir aber einfach nur das Lesen und lässt für mich keinen Mehrwert erkennen.

»Ach was, die Elvi. Und genau pünktlich. Es gibt …«
Gulasch, was sonst. Die ganze verdammte Bude riecht nach Gulasch, und als ich meinen Bruder
Hier wechselst du plötzlich die Perspektive und die Zeitform. Du bist da konsequent, Perspektiv- oder Zeitfehler habe ich beim Lesen keine entdeckt, ich bin da nur etwas gestolpert und habe mich gefragt, warum? Wird dort schlagartig aus der Distanz zur Familie und der Jugendnostalgie Nähe, weil sie ihren Bruder sieht? Die Distanz spüre ich ja bis zum Ende weiterhin. Das war mir nicht ganz klar, vielleicht stehe ich auch nur auf dem Schlauch.

ein Gulaschwesen vom Gulaschplaneten vielleicht
Wunderbar, da musste ich schmunzeln.

Nur gesagt hab ich ihm das nie.
Auch toll, simpel verpackt, aber zeigt nochmal schön die Distanz der Prota zur Familie.

Ein mutual agreement unter gentlewoman und gentledog, sozusagen.
Das finde ich auch richtig schön, obwohl ich nicht weiß, ob "mutual agreement" nicht zu viel Englisch für diesen Text ist, das sticht ein wenig heraus. Die deutsche Variante würde hier wohl nicht so gut funktionieren. Ich find's gut, andere könnten dir das aber nochmal ankreiden.

dass es jetzt keine richtigen Worte gibt
Den ganzen Paragraphen um die Rede und die richtigen Worte fand ich super, das bringt die Gefühle der Prota gut rüber.

weil er Mamas Schürze anhat
Das ist (falls ich nichts überlesen habe) die einzige Stelle, die wirklich sagt, worum es da geht. Ich finde gut, dass es so spät kommt und nur beiläufig erwähnt wird, damit es nichts von der restlichen Atmosphäre wegnimmt. Das Hauptevent sind ja eigentlich die Wahrnehmung und die Gefühle der Prota, nicht der Tod der Mutter, finde ich. Hier relativiert sich meine Kritik bezogen auf das Ende fast, weil es für die tolle Atmosphäre, die vorher aufgebaut wird, eigentlich gar keine Rolle spielt.

Gulaschtopfdampf
Spätestens hier wird es mir zu viel mit dem Gulasch. Das ist ja fast so, als würde die Familie in einer Gulaschfabrik wohnen. Das wird für meinen Geschmack zu häufig wiederholt, auch wenn es als schönes Leitbild fungiert, auch ein Bild kann überstrapaziert werden.

und ich weiß auch wieder, warum das nie unser Ding war
Ich weiß es leider auch nach der Lektüre nicht :(

Tolle Geschichte, hat mir Spaß gemacht, sie zu lesen.

Viele Grüße,
Catington

 

Hi @Akka
Deine Herangehensweise an das Thema finde ich grundsätzlich gut. Durch den Aufbau von Atmosphäre und die Charakterisierung des Bruders nähert man sich beim Lesen dem Kern des Textes an; Wieviel Nähe braucht der Mensch? Am Ende gelingt es der Erzählerin, über ihren Schatten zu springen, sicher auch, weil sie im Inneren auch ein Bedürfnis spürt, dass sie sich bislang nicht eingestehen will. Der Anlass des Familientreffens wird spät und fast nebenbei erwähnt, was die Unfähigkeit der Protagonistin illustriert, Schmerz und Verlust auszudrücken und damit zu verarbeiten.
Der Erzählton und die Atmosphäre finde ich ansprechend.

Es sollte deutlicher werden, auf welche Weise die Erzählerin bisher die Nähe zu der Familie, oder zu anderen Menschen, vermieden hat. Die emotionale Distanz zur Familie sollte deutlicher werden, damit die Heimkehr und Läuterung der Erzählerin auch mitreißt. Der innere Widerstand wird zwar durch die Gulasch-Arie verdeutlicht, die übrigens etwas reduziert werrden könnte, aber als Leser möchte ich es gern etwas konkreter.
Warum erhält der Hund so viel Raum? Und warum wird über den Bruder so viel erzählt, während die Mutter nur verschwommen erscheint?
Ich habe den Eindruck, dass Du beim Schreiben immer mal wieder die Prämisse aus den Augen verloren hast und so geht es auch mir, dem Leser.
Der Perspektivwechsel verstärkt auf positive Weise die Entwicklung der Protagonistin. Die Außenperspektive vermittelt hier auch Distanz zum Leser, die beim Familientreffen aufgegeben wird und ganz am Ende so weit überwunden wird, dass ehrliche Gefühle offenbart werden. Passt also. Allerdings würde ich bereits am Anfang des Absatzes die neue Perspektive einnehmen, um Verwirrung zu vermeiden.

Als die Tür sich öffnete, war es, als blickte sie ich in einen Spiegel. Einen behaarten, rotäugigen Spiegel.

Schönen Gruß!
Kellerkind

 

Hallo @Catington,

eine schöne, ruhige und sentimentale Geschichte hast du da geschrieben. Habe ich gerne gelesen. Was mir sofort positiv aufgefallen ist, ist deine bildhafte Sprache, die alle Sinne bedient. Ich rieche, fühle, höre, bin so richtig schön mittendrin in den Szenen. Das ist klasse.

Das hat mich sehr gefreut, vielen Dank!

Das Ende hat mich berührt, keine Frage, aber für mich gibt es da einen Wermutstropfen, denn die Thematik um einen Todesfall in der Familie ist nichts neues, darüber wird sehr häufig geschrieben. Umgehauen hat es mich deswegen nicht.

Ja, da sagst du was, und ich erinnere mich an der Stelle natürlich auch an meinen Kommentar unter deiner Geschichte. Da hatte ich ja ein weitestgehend ähnliches Problem, dieses Gefühl von Alles-schon-mal-gelesen, und ich denke, ich komme da zu einem ähnlichen Schluss wie du und tausend andere vorher auch schon: Man kann das Rad nicht gänzlich neu erfinden, sollte sich deshalb aber umso mehr Mühe geben beim So-tun-als-ob. Und da du diesen Punkt später ja noch mal ein wenig relativierst (wenn ich das richtig verstanden habe), bin ich beim Versuch ja vielleicht auch nicht ganz gescheitert. Ich verstehe aber, worauf du hinauswillst und stimme dir grundsätzlich zu.

Zu deiner Kritik an den langen Sätzen:

Das wirkt so nach, guck mal, ich kann lange Sätze schreiben. Kannst du, und er funktioniert irgendwo auch, erschwert mir aber einfach nur das Lesen und lässt für mich keinen Mehrwert erkennen.

Das macht mir Sorge, falls Sorge das richtige Wort ist. Ich möchte nämlich auf alle Fälle vermeiden, dass irgendetwas zu gewollt erscheint. Nur zur Erklärung: Meine Hoffnung war es, dass so der sich ständig überschlagende Gedankenfluss der Protagonistin verdeutlicht wird. Dass man als Leser spürt, dass sie überreizt ist und wie sehr ihr die Situation zusetzt. Aber möglicherweise erkennt man das ja auch noch, wenn ich den ein oder anderen Punkt mehr einbaue.

Hier wechselst du plötzlich die Perspektive und die Zeitform. Du bist da konsequent, Perspektiv- oder Zeitfehler habe ich beim Lesen keine entdeckt, ich bin da nur etwas gestolpert und habe mich gefragt, warum? Wird dort schlagartig aus der Distanz zur Familie und der Jugendnostalgie Nähe, weil sie ihren Bruder sieht? Die Distanz spüre ich ja bis zum Ende weiterhin. Das war mir nicht ganz klar, vielleicht stehe ich auch nur auf dem Schlauch.

Das Warum kann ich so auch nicht beantworten. Es fühlte sich einfach richtig an, und ich hatte gehofft, dass andere das ähnlich sehen. Noch ist aber nichts in Stein gemeißelt und vielleicht sehe ich das morgen wieder ganz anders.

Ich habe die Geschichte auf deine Hinweise hin noch ein wenig ent-gulascht und das mit dem Parkplatz überlege ich mir vielleicht auch noch ;) Ich danke dir vielmals für deinen Kommentar, hat mir sehr weitergeholfen.

Liebe Grüße,
Akka

 

Hallo @Kellerkind,

Deine Herangehensweise an das Thema finde ich grundsätzlich gut. Durch den Aufbau von Atmosphäre und die Charakterisierung des Bruders nähert man sich beim Lesen dem Kern des Textes an; Wieviel Nähe braucht der Mensch? Am Ende gelingt es der Erzählerin, über ihren Schatten zu springen, sicher auch, weil sie im Inneren auch ein Bedürfnis spürt, dass sie sich bislang nicht eingestehen will. Der Anlass des Familientreffens wird spät und fast nebenbei erwähnt, was die Unfähigkeit der Protagonistin illustriert, Schmerz und Verlust auszudrücken und damit zu verarbeiten.
Der Erzählton und die Atmosphäre finde ich ansprechend.

Vielen Dank für diesen Leseeindruck - das zeigt mir nämlich, dass mein Plan "grundsätzlich gut" funktioniert hat.

Es sollte deutlicher werden, auf welche Weise die Erzählerin bisher die Nähe zu der Familie, oder zu anderen Menschen, vermieden hat. Die emotionale Distanz zur Familie sollte deutlicher werden, damit die Heimkehr und Läuterung der Erzählerin auch mitreißt. Der innere Widerstand wird zwar durch die Gulasch-Arie verdeutlicht, die übrigens etwas reduziert werrden könnte, aber als Leser möchte ich es gern etwas konkreter.

Und vielen Dank auch hierfür - das zeigt mir nämlich, warum er eben nur "grundsätzlich gut" funktioniert. Ich bin mir leider noch sehr unschlüssig, wie ich das umsetzen möchte. Das, was du "forderst", also dass deutlicher wird, wie sich die Problematik mit der Nähe bisher geäußert hat, habe ich absichtlich vermieden, weil es nicht Elvis Wesen entsprechen würde, sich da zu sehr zu öffnen, auch sich selbst gegenüber. Erst ganz am Ende soll man spüren, dass sich das, im besten Fall, zukünftig ändern könnte. Aber ich sehe das Problem: Auch der Leser wird so auf Distanz gehalten, der emotionale Zugriff bleibt möglicherweise verwehrt ... Wie gesagt, noch weiß ich nicht, wie ich das geregelt bekomme. Aber ich arbeite dran.

Danke auch für die Rückmeldung bezüglich des Perspektivwechels. Den Verbesserungsvorschlag habe ich gleich übernommen.

Liebe Grüße,
Akka

 

Hallo @Akka

Das, was du "forderst", also dass deutlicher wird, wie sich die Problematik mit der Nähe bisher geäußert hat,

Ich versuche meine Kritiken knapp und deutlich zu formulieren. Manche empfinden das als unangenehm, wenn eine Meinung deutlich geäußert wird, ohne sie durch Herumgeschleime abzumildern. Von Dir als Autor etwas zu fordern steht weder mir noch einem anderen Kritiker zu. Du bist der Künstler und es ist Dein Werk. Ich äußere nur meine Sicht. Die beruht zuerst auf dem berühmten Bauchgefühl, das ich dann durch die Analyse zu bestätigen suche. Oft genug kann ich mein Gefühl nicht logisch erklären und da sind wir bei der Frage des individuellen Lesergeschmacks.
Kritik kann Dir nur Impulse geben, die Du entweder in Bewegung umsetzt oder absorbierst.
Ich sehe das auch so, dass es zur Ich-Erzählerin nicht passen würde, über ihre emotionale Distanz zur Familie platt zu referieren. Dafür wäre eine andere Erzählperspektive besser geeignet.
In einer anderen Geschichte könntest Du das auch vernachlässigen, aber hier ist es nun einmal das Kernthema. "Das mit der Nähe" ;-)
Wie gesagt: Mein Gefühl beim Lesen ist nicht Dein Problem. Wenn es mehreren Lesern so geht, solltest Du drüber nachdenken.

Schönen Gruß!
Kellerkind

 

Hey @Akka
Ich habe den Text jetzt gelesen. Mir hat er an sich ganz gut gefallen. Teilweise sind da ewig lange Sätze drin. Ist das Absicht? Ist das ein Stilmittel? Ich kenne mich ja nicht so wirklich aus, offen gesagt. Von mir wirst du auch nicht erfahren, ob etwas in Sachen Grammatik oder Rechtschreibung richtig ist. Ich sag dir einfach, was sich für mich gut anhört. Was mir gefallen hat und was nicht.

Ich lese jetzt ein zweites Mal und mache Anmerkungen dazu.

Aber da waren keine Kinder und auch keine Büsche mehr, alles hier hatte jetzt einen Sinn, einen Erwachsenensinn, die Wiesen waren jetzt Parkplätze und die Bäume, auf deren Ästen sie gesessen waren, um auf körnerpickende Wackelkopftauben herunterzuspucken, leise surrende Strommäste
Das ist schonmal der erste Satz, der sich für mich aufgrund der Länge nicht mehr so schön liest. Das mit dem "Erwachsenensinn" fand oder finde ich cool, weil ich das bei mir wiedererkenne und mir der Text dadurch näher kommt.
körnerpickende Wackelkopftauben herunterzuspucken
Auf die Idee muss man erst mal kommen. :D
Heute war Elvi Vegetarierin und schon jetzt graute es ihr vor den Fragen, denn die Elvi, die ist ja jetzt Vegetarierin, ja, ganz wirklich, und Fisch isst sie auch keinen mehr.
Das fand ich erst komisch, aber beim zweiten Lesen fand ich, dass das eigentlich ganz cool klingt.
»Ach was, die Elvi. Und genau pünktlich. Es gibt …«
Das hört sich für mich gespielt an. Sagt man unter Geschwistern in den Zusammenhang den Namen? Ich kenn das so blos nicht, vielleicht machen das ja manche so.
Die ganze verdammte Bude riecht nach Gulasch, und als ich meinen Bruder in den Arm nehme, was mehr einer unbeholfene Andeutung von In-den-Arm-nehmen gleicht, weil wir das bei uns in der Familie eigentlich nicht machen, also alles, was mit Nähe zu tun hat, sei es körperlich oder seelisch, da frage ich mich kurz, ob das wirklich mein Bruder ist oder doch jemand anderes, etwas anderes, ein Gulaschwesen vom Gulaschplaneten vielleicht, so, wie der riecht und so wie der sich anfühlt, so anders, so schwer.
Das ist wieder ziemlich lang für einen Satz. Aber wie gesagt, vielleicht machst du das ja absichtlich. Ich würde an dem Punkt dezenter andeuten, dass die es mit Nähe nicht so haben.
Der gleiche, zottelige Hund, der mich gar nicht wahrnimmt, weil er im Gulaschrausch ist, vielleicht aber auch, weil dieser Bello hier, der wirklich, tatsächlich Bello heißt, weil wir ihn schon so bekommen haben – aus dem Tierheim, total verängstigt und sich ständig einpissend und, obwohl er deshalb immer ziemlich abstoßend war und man ihn nicht anfassen wollte, was teilweise wohl auch an unserem Familiending lag, das bereits erwähnte, mit der Nähe, körperlich und seelisch –, der aber trotzdem total liebenswürdig war und ein voll integriertes Familienmitglied –, weil dieser Bello hier also nicht derselbe Bello ist wie der alte, auch wenn sie sich zum Verwechseln ähnlich sehen
Da habe ich kurz den Überblick verloren. Diese Einschübe sind mir persönlich viel zu lange, als das ich da flüssig durchkommen würde. Das mit dem Hund gefällt mir an sich trotzdem gut, nur die Umsetzung ist nicht so meins.

Soweit von mir. Danke für den Text.
Man liest sich!

Gruß aufdemWeg

 

Hallo @Rob F,

Ich finde es auf jeden Fall eine gute Idee, über die Art der Formulierungen dem Leser etwas zu vermitteln, und es passt schon gut zu deiner Absicht.

Freut mich, das zu hören. Auch wenn ich mir im Nachhinein nicht mehr so sicher bin, ob das, was ich gegenüber @Catington behauptet habe, so ganz der Wahrheit entspricht, denn während dem Schreiben habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, wie was auf den Leser wirken könnte. Das habe ich mir eher im Nachhinein zurechtgelegt. Und deine Erklärung dazu

Der Inhalt ist nicht so wichtig, hauptsache es wird belanglos eine Sache nach der anderen erzählt, nur um die wirklich wichtigen und emotionalen Themen außen vor zu lassen.

finde ich mindestens genauso schlüssig. Sofern der Stil also irgendetwas transportiert, auf inhaltlicher Ebene, bin ich zufrieden.

Was nicht aus dem Text hervorgeht, ist der Grund, warum in dieser Familie Nähe so schwierig ist, aber das wurde ja zuvor schon von Catington erwähnt. Ich denke, es muss nicht unbedingt sein, aber ich dachte nach dem Lesen schon, dass es irgendwie fehlt... Es ist ja der Mittelpunkt der Geschichte, und ich erfahre als Leser den Hintergrund nicht. Das ist auch der einzige Verbesserungsvorschlag, den ich habe.

Das scheint mir, gemessen an den bisherigen Kommentaren, inhaltlich der größte Kritikpunkt zu sein. Wie schon erwähnt, weiß ich noch nicht, wie ich die Sache weiter angehen werde.

Ich frage mich mittlerweile auch, ob ich den richtigen Titel für die Geschichte gewählt habe. Ob der nicht geradezu schreit: Hier erwartet dich eine Erklärung für »das mit der Nähe«. Und ob dieses Unvollständigkeitsgefühl deshalb zu einem großen Teil auch einfach daher rührt.

Es ist für mich bei deinem Text etwas schwieriger, eine Bewertung zu schreiben, ich kriege das glaube ich besser hin bei Geschichten, bei denen es hauptsächlich um eine umfangreichere Handlung geht. Aber du probierst interessante Formulierungen aus und traust dich damit auch etwas, und ich finde es hat sich auf jeden Fall gelohnt! War interessant und hat Spaß gemacht zu Lesen!

Die Bewertung ist ja auch gar nicht die hauptsache – du hast mich zum Denken angeregt, mir eine Außensicht gegeben. Das ist mir das Wichtigste, und dafür danke ich dir. Zu wissen, dass du beim Lesen Spaß hattest, ist ein sehr, sehr toller Bonus ;)

Liebe Grüße,
Akka

 

Die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Ein nettes, kleines Drama, das es auf wenigen Zeilen schafft emotional anknüpfen zu lassen. Am Ende hat man tatsächlich das Gefühl ein bisschen schlauer zu sein als vorher.
Die langen Sätze, finde ich persönlich, passen gut in die Geschichte, da man auch merkt, dass sie als Stilmittel eingesetzt worden sind, um zum Beispiel wie Alltagssprache zu klingen.

»Ach was, die Elvi. Und genau pünktlich. Es gibt …«
Gulasch, was sonst.

Hat mir sehr gut gefallen. Geht beim Lesen wirklich nahtlos ineinander über. Im Allgemeinen ist das Herumreiten auf dem Gulasch-Thema ein amüsanter, humorvoller Akzent und ist von der Häufigkeit genau so, dass es nicht erzwungen klingt, aber auch oft genug, um als dieser Akzent zu wirken.

jetzt jeden Tag zwei bis drei Gramm rauchen muss,

Das passt meiner Meinung nicht sehr gut in den Text. Also entweder die Menge anders beschreiben oder die Mengenangabe komplett weg lassen. Dem Schreibstil merkt man nirgendswo an, dass der Text verfasst wurde von jemandem, der emotional mit dem Thema verbunden ist, was gut ist bei solchen Texten. Aber genau bei dieser einen Stelle kommt ein unnötiges Detail und man merkt auch, dass du weißt wie man sich in den Kreisen ausdrückt, was nicht so recht zu dem Erzählstil der restlichem Geschichte passt.


Gruß
Murph

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Akka

Mir gefällt, wie du schreibst und was du erzählst, weshalb ich mich gerne auf den Text eingelassen habe.
Mir scheint er aber insgesamt zu wenig Wirkung entfalten zu können und zwar aus verschiedenen Gründen.

Erstens ist m.E. stets zu bedenken, was beim Leser geschieht, wenn man eine Katze aus dem Sack lässt. Im letzten Abschnitt wird der Anlass des Besuchs erst wirklich klar. Das absorbiert einiges an Aufmerksamkeit: Ach so, die Mutter! Aber möchtest du eigentlich nicht etwas anderes erzählen? Wie sich Elvis Gefühlslage verändert? Wie sie beginnt, Nähe zuzulassen? Ich befürchte, das bekommt zu wenig Raum. Es steht zwar da, es ist klar, dass es darum geht, aber es atmet nicht. These zur Diskussion: Wenn der Leser den Anlass schon früher erführe, könnte er sich besser auf das innere Geschehen einlassen. Hab keine Angst vor fehlender Spannung oder Pointe. Darum geht es bei einem solchen Text nicht.

Zweitens erscheint mir der Text unentschlossen.

Aber da waren keine Kinder und auch keine Büsche mehr, alles hier hatte jetzt einen Sinn, einen Erwachsenensinn, die Wiesen waren jetzt Parkplätze und die Bäume, auf deren Ästen sie gesessen waren, um auf körnerpickende Wackelkopftauben herunterzuspucken, leise surrende Strommäste. Da rollte kein Ball über die Straße, der sie zwang, in die Eisen zu steigen, und ihre Mama stand auch nicht auf dem Balkon, um sie zum Essen zu rufen.
Offenbar also gute Erinnerungen an die Kindheit, das Elternhaus grundsätzlich positiv besetzt, leise Enttäuschung, dass sich so vieles verändert hat.
wenn die Wohnung nach Gulasch roch oder nach Kassler, hauptsache Fleisch, ein Essen ohne Fleisch war kein Essen, man brauchte Fleisch, um groß und stark zu werden, Fleisch als Hauptspeise und, soweit möglich, Fleisch als Beilage. Heute war Elvi Vegetarierin
Dann ein möglicher Konflikt. Aber der ist so entwurzelt, der steht völlig im leeren Raum, weil dazu nichts erzählt wird. Diese Distanznahme geschah anderswo, nicht hier in diesem Haus und nicht hier in diesem Text. Ich hatte einen ähnlichen Leseeindruck wie Kellerkind.
Als die Tür sich öffnet, ist es, als blicke ich in einen Spiegel. Einen behaarten, rotäugigen Spiegel.
Der Perspektivenwechsel trägt für mich zur Unentschlossenheit des Textes bei. Ich empfinde den als unnötig und unnatürlich. Die Entwicklung hin zu mehr Nähe, zu einem Zulassen und sich einlassen, erfolgt ja nicht ruckartig und sie erfolgt auch nicht hier in diesem Abschnitt. These: Hättest du von Beginn weg eine Ich-Perspektive, dann könntest du die Entwicklung, das innere Geschehen, dem Leser besser nahelegen.
und ich fange an zu schwitzen und mich zu verhaspeln und plötzlich wird mir klar, dass ich keine Klamotten trage,
Passt meines Erachtens nicht. Das gehört eher in die Kategorie: Reden vor fremden Publikum. Aber die Familie ist doch nicht auf diese Art fremd. Ich weiss nicht, wie ich es besser ausdrücken kann.

Drittens wird der Kern des Textes behauptet und nicht gezeigt.

weil wir das bei uns in der Familie eigentlich nicht machen, also alles, was mit Nähe zu tun hat, sei es körperlich oder seelisch
warum das nie unser Ding war, das mit der Nähe, ich kann das nicht und ich will das nicht, aber ich spüre, dass ich das jetzt muss,
Dazu kommt noch der Titel. Also die Sache mit der Nähe wird als Grundthema des Textes sehr deutlich etabliert. Aber ich spüre das nicht so recht, weil es nicht gezeigt wird. These: Wenn du stärker in die Interaktion gehst, in die Gesten, in Beobachtungen, in Wahrnehmungen (Gulasch reicht nicht), dann wird Distanz - Nähe fühlbar. Es ist auch zu bedenken, ob dafür die Bewertungen und Beurteilungen der Prota sowie das explizite Aussprechen der Thematik zurückgefahren werden könnten. Und der Text braucht doppelt so viel Raum. Mindestens. Was geschieht, muss erfahrbar werden.
Ich gehe weiter den Flur entlang. Ich spüre meinen Bruder im Rücken und den Druck, den das auf mich ausübt, als würde er mich stoßen, auf die große Bühne, um die große Rede zu halten
Das zum Beispiel funktioniert gut. Das bleibt zwar immer noch in der Figur drin, denken, fühlen, spüren, so ist der Text angelegt. Aber der Ausgangspunkt bildet eine Interaktion, die das Verhältnis zwischen den Geschwistern exemplarisch zeigt und nicht behauptet.

Nimm, was du brauchen kannst, sind alles nur Anregungen. Ich sehe da viel Erzählenswertes.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Kellerkind, @aufdemWeg, @murphy_does_his_best und @Peeperkorn,

ich muss euch leider noch ein wenig vertrösten, aktuell reicht die Zeit leider nicht zum Antworten aus. Ich habe mich allerdings sehr über eure Hinweise gefreut und sie teilweise auch schon in die Überarbeitung einfließen lassen - die Geschichte hat jetzt ~600 Wörter dazubekommen und ich stecke noch mittendrin, im besten Fall verändert sich hier noch einiges, besonders, was die thematische Gewichtung, die Frage nach dem Warum anbelangt. Über Anregungen jeder Art freue ich mich riesig, nur, wie gesagt - das mit dem Antworten kann einen Moment länger dauern.

Liebe Grüße,
Akka

...

Jetzt habe ich doch noch Zeit gefunden, schneller als gedacht.

Hallo @Kellerkind noch mal,

keine Sorge, genau so habe ich deine Kritik auch wahrgenommen. Ja, dein Problem ist nicht mein Problem, man kann es nicht jedem recht machen, aber in diesem Fall decken sich unsere Probleme nunmal ziemlich gut, deshalb bin ich bestrebt, es aus dem Weg zu räumen. Ich behalte deine Worte also weiter im Hinterkopf.

Hallo @aufdemWeg,

zu den langen Sätzen habe ich ja schon das ein oder andere gesagt und mittlerweile habe ich da, wo es mir stimmig und sinnvoll erschien, Kürzungen vorgenommen. Insbesondere bei dem Hunde-Ding. Vielen Dank jedenfalls für deine Leseeindrücke, was das betrifft, und auch überhaupt, hat mich sehr gefreut :)

Hallo @murphy_does_his_best,

toll, dass du offenbar so gut mit der Geschichte zurecht gekommen bist. Hat sehr gut getan, das zu lesen.

Das passt meiner Meinung nicht sehr gut in den Text. Also entweder die Menge anders beschreiben oder die Mengenangabe komplett weg lassen. Dem Schreibstil merkt man nirgendswo an, dass der Text verfasst wurde von jemandem, der emotional mit dem Thema verbunden ist, was gut ist bei solchen Texten. Aber genau bei dieser einen Stelle kommt ein unnötiges Detail und man merkt auch, dass du weißt wie man sich in den Kreisen ausdrückt, was nicht so recht zu dem Erzählstil der restlichem Geschichte passt.

Das fand ich sehr interessant - weil es so sinnvoll erscheint. Zuerst hatte ich vor, mich da rausreden - na klar kennt die Elvi sich damit aus! Aber ja, als neutraler Leser findet man nunmal keine Anhaltspunkte, dass sie, wie du sagst, emotional mit dem Thema verbunden ist. Na ja, abgesehen von der Tatsache, dass ihr Bruder ein Kiffer ist ... Aber bei ihr selbst wird das, in diesem kurzen Zeitraum, den man sie kennenlernt, nicht ersichtlich, und wirkt daher ... falsch. Das ist eine kleine feine Sache, die ich auch in Zukunft aufmerksamer beachten und beherzigen werde, danke dafür.

Hallo @Peeperkorn,

vielen Dank auch für deinen Kommentar. Mir fällt es ein wenig schwer, darauf zu antworten, aber ich versuche es mal, so gut, wie es eben klappt.

Wie du sehen kannst, habe ich den Perspektivwechsel mittlerweile aufgegeben. Das erschien mir vor ein paar Tagen noch unmöglich, jetzt weiß ich nicht mal mehr, warum. So gefällt es mir viel besser, und ja, ich glaube, auch für den Leser macht es die Sache einfacher.

Bezüglich der Unentschlossenheit bin ich noch ... unentschlossen. Ja, ich formuliere hier tatsächlich die ganze Zeit hin und her und schaffe es doch nicht, etwas zu sagen, das Substanz hat. Deshalb nur so viel: Ich kann das sehr gut nachvollziehen und arbeite daran, das umzusetzen.

Der wichtigste deiner drei Punkte scheint mir aber fast der dritte zu sein, oder zumindest der, den ich ganz nach oben auf meine Agenda gesetzt habe. In deinen Worten: Stärker in die Interaktion gehen, in die Gesten, in Beobachtungen, in Wahrnehmungen, um die Distanz/Nähe spürbar zu machen. Vielleicht ein bisschen raus aus Elvis Kopf, zumindest aus ihrem Bewertungszentrum, und näher an ... sie selbst, an ihre Sinne. Noch ist mir das nicht gelungen, glaube ich, aber ich arbeite dran. Selbst wenn ich scheitere, die Tatsache, dass ich mich damit auseinandersetze, bringt mich schon sehr viel weiter, habe ich so den Eindruck, und deshalb - vielen, vielen Dank!

Liebe Grüße,
Akka

 

Hallo,

die Geschichte hat sich ein bisschen zu meinem Spielplatz entwickelt. Keine Ahnung, ob ihr das gut tut, ich habe jedenfalls meine Freude beim Austoben. Und natürlich würde es mich wahnsinnig interessieren, ob die Freude nur auf meiner Seite ist ...
Ich sehe immer noch eine Menge Verbesserungspotenzial, deshalb bin ich für jeden Vorschlag sehr dankbar.

(Falls Irritationen entstehen, ursprünglich hieß die Geschichte "Das mit der Nähe".)

Liebe Grüße,
Akka

 

Hallo @Akka,

(Falls Irritationen entstehen, ursprünglich hieß die Geschichte "Das mit der Nähe".)
Keine Ahnung, ob ihr das gut tut, ich habe jedenfalls meine Freude beim Austoben.
Durch die umfangreiche Überarbeitung dachte ich tatsächlich zuerst, es handelt sich hier um eine neue Geschichte und war etwas verwirrt, bis ich deinen letzten Kommentar las ;)
Ich habe das Gefühl, dass die Frage, ob das der Geschichte gut getan hat oder nicht, eine sehr subjektive sein wird und Lesermeinungen auseinander gehen werden. Aber verschiedene Perspektiven auf einen Text sind ja durchaus etwas Gutes, und, dass du Freude beim Austoben hattest, ist eigentlich das Wichtigste.

Die Geschichte ist geradliniger geworden, das mit der Nähe hast du nun gut erklärt. Für mich, und das ist nur mein hypersubjektiver Leseeindruck, ist sie nun zu geradlinig. Ich möchte nicht sagen, dass mir diese Version nicht gefällt, das tut sie nach wie vor, nur, dass ich das Original besser fand.

Das hat einen Hauptgrund:

Das Ende hat mich berührt, keine Frage, aber für mich gibt es da einen Wermutstropfen, denn die Thematik um einen Todesfall in der Familie ist nichts neues, darüber wird sehr häufig geschrieben.
Das ist (falls ich nichts überlesen habe) die einzige Stelle, die wirklich sagt, worum es da geht. Ich finde gut, dass es so spät kommt und nur beiläufig erwähnt wird, damit es nichts von der restlichen Atmosphäre wegnimmt.
Der Todesfall rückt nun mehr in den Mittelpunkt. Das verstärkt für mich persönlich meine ursprüngliche Kritik. In der Originalversion gab es für mich ein paar Fragezeichen beim Lesen, die mir aber ganz angenehm waren. Warum ist die Prota wirklich zurückgekehrt? Was genau passiert da eigentlich? Die Unsicherheit der Prota wurde so subtil auch zu mir als Leser transportiert, das mochte ich. Der Todesfall war mir am Ende wegen der dichten Atmosphäre ja eigentlich egal.

Nun ist es aber auch so, dass die Distanz der Prota jetzt mehr Sinn macht, das finde ich gut. Ob man das isoliert hätte zeigen können, ohne zu sehr in die Todesfall-Schiene zu gehen und so viel mehr zu erklären, weiß ich gar nicht. Ein Richtig oder Falsch kann es bei dieser Geschichte vielleicht gar nicht geben, ist vielleicht alles eher Bauchgefühl.

Und jedem Leser wirst du es eh nie rechtmachen können, denn Peeperkorn beispielsweise hatte zu diesem Punkt ja einen ganz anderen Leseeindruck:

Erstens ist m.E. stets zu bedenken, was beim Leser geschieht, wenn man eine Katze aus dem Sack lässt. Im letzten Abschnitt wird der Anlass des Besuchs erst wirklich klar. Das absorbiert einiges an Aufmerksamkeit: Ach so, die Mutter!

Eine Kleinigkeit zwischendrin:

Blau sind die Beine und schwarz ist die Nacht[ ]

Du warst wahnsinnig, Mama, verrückt, übergeschnappt, hysterisch und manisch und plem-plem und bekloppt, und ich bin froh, dass du tot bist, du Miststück, du Biest, du Lebensaussaugerin, du verdammter, gestörter Vampir.
Das ist eine schöne Katharsis für die Prota.

weil ich ein Engel bin, Mama, weiß sind die Flügel und weiß ist das Licht und ich bin froh, dass du tot bist und ich brauche dich nicht!
Jetzt hab ich's gesagt.
Bist du jetzt böse?
Ich finde es schön, wie die Prota das Lied abändert. Zeigt nochmal wunderbar ihre Veränderung und ihren Abschluss mit dem Leid. Aber: Interessiert sie sich an diesem Punkt dann noch für die Meinung der Mutter? Ich finde, den letzten Satz könntest du streichen. Wenn der letzte Satz "Jetzt hab ich's gesagt" wäre, hätte das auch eine schöne Symmetrie mit dem Titel "Ein Sterbenswörtchen".

Viele Grüße,
Catington

 

Hallo @Catington,

Die Geschichte ist geradliniger geworden, das mit der Nähe hast du nun gut erklärt. Für mich, und das ist nur mein hypersubjektiver Leseeindruck, ist sie nun zu geradlinig.

Damit hatte ich nicht gerechnet :lol: Aber ich verstehe deine Erklärung, ich persönlich finde auch, dass sich das wie zwei komplett unterschiedliche Geschichten liest. Die erste bot viel Deutungsspielraum, diese hier ist ziemlich eindeutig.

Meine Überlegung ist jetzt, wie ich die Geradlinigkeit noch ein wenig aufbrechen könnte, ohne zu sehr abzudriften. Möglicherweise knüpfe ich da beim Bruder und dem Vater an, gebe denen ein bisschen mehr Raum, lasse sie aktiver werden.

Außerdem möchte ich nach wie vor @Peeperkorn s Vorschlag beherzigen, mehr Sinneseindrücke einfließen zu lassen ... Gibt also noch einiges zu tun, stelle ich gerade fest.

Nun ist es aber auch so, dass die Distanz der Prota jetzt mehr Sinn macht, das finde ich gut.

Ein wichtiger Hinweis für mich, denn das war ja die Hauptkritik, die aus den Kommentaren hervorging. Und diesen Kritikpunkt wollte ich mit einer Überarbeitung weitestgehend beseitigen, das habe ich mir zur Herausforderung gemacht. Freut mich also sehr, wenn das gelungen ist.

Inwiefern das der Geschichte selbst guttut, sei mal dahingestellt. Da wäre es dann vielleicht auch interessant, zu erfahren, wie ein unvoreingenommener Leser die Geschichte liest, wir kennen ja beide das Original und können Vergleiche anstellen.

Ich finde es schön, wie die Prota das Lied abändert. Zeigt nochmal wunderbar ihre Veränderung und ihren Abschluss mit dem Leid. Aber: Interessiert sie sich an diesem Punkt dann noch für die Meinung der Mutter? Ich finde, den letzten Satz könntest du streichen. Wenn der letzte Satz "Jetzt hab ich's gesagt" wäre, hätte das auch eine schöne Symmetrie mit dem Titel "Ein Sterbenswörtchen".

Das macht Sinn, habe ich so übernommen.

Also, vielen Dank für deine erneute Rückmeldung, Catington. Ich werde weiter dran bleiben.

Liebe Grüße,
Akka

 

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