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Hübsche, Hübsche

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16.05.2005
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Hübsche, Hübsche

Hübsche, Hübsche (ueberarbeitete Fassung)

Hübsche, Hübsche

Kalter Nebel lag wie ein Leichentuch über der Stadt. Das von der aufgehenden Sonne entfachte Feuer, das den Horizont ausleuchtete war noch nicht stark genug, die grauen Schwaden zu verdampfen.
Zu dieser frühen Stunde ging Katie Körner, von innerer Unruhe getrieben, durch eine schummrige Gasse ihres Städtchens.
Katie litt unter Schlafstörungen seit sie ihr Kind bei der Geburt verloren hatte.
Sie summte die Melodie eines Liedes, das ihre Mutter ihr oft vorgesungen hatte. Der wattige Nebel brach die Schwingungen die sich aus ihrer Kehle zwängten und gab den Tönen eine gedämpfte Note.
Sie fröstelte, da sie nur ein dünnes Sommerkleid trug und schlug die Arme um den Körper. Erinnerungen stiegen in ihr auf:
An den trügerisch glücklichen Augenblick, als sich der Streifen des Schwangerschaftstestes blau verfärbt hatte, den Moment als die Innenseite ihrer Bauchdecke sich zum ersten mal unter dem Druck eines Füßchens nach Außen wölbte, an die Panik in Karls Augen, als ihre Fruchtblase geplatzt war und der Wagen streikte.
Ihr Baby war tot zur Welt gekommen.

Katie passierte einen schemenhaften Mauervorsprung und bog in die Hauptstraße. Tränen rannen ihre Wangen herab und ein Schluchzen schüttelte sie. Ihre blonden, schulterlangen Haare, die durch die feuchte Luft ihre frisierte Form verloren hatten, nahmen die zitternden Bewegungen auf und fielen ihr ins Gesicht.
Bei der Geburt hatte es Komplikationen gegeben und dem Arzt war bei seinem hilflosen Versuch das Baby zu retten ein Fehler unterlaufen.
Im Nachhinein konnte ihr niemand erklären, worin der Fehler bestand. Nur eines spürte sie: das sie niemals mehr schwanger werden konnte.

Ihr Mann Karl hatte ihr nach einer angemessenen Zeitspanne vorsichtig zu verstehen gegeben, das es ja noch die Möglichkeit einer Adoption gab.
Er, mit dem sie sonst ein tiefes, wortloses Verständnis verband, riss damit ihre gerade anheilende Wunde auf und zum ersten Mal seitdem sie sich als Kinder im Sandkasten kennen gelernt hatten, brach sie einen Streit vom Zaun.
Konnte er nicht begreifen, dass es für eine Frau einen nicht zu ermessenden Unterschied machte, ob ein Kind in einem heranwuchs oder von einer Fremden ausgetragen worden war?
Katie erreichte die Gasse, in der ihr Haus stand. Ein hübsches Einfamilienhaus in einer Nebenstraße mit großem Garten und wie geschaffen für unbekümmert herumtobende Kinder.
Sie seufzte tief.
In einer halben Stunde würde Karl aufwachen, sich an den gedeckten Frühstückstisch setzen, flüchtig die Tageszeitung durchblättern, duschen, ankleiden und zu seiner Arbeit in der Behörde aufbrechen.
Zum Abschied hauchte er ihr stets einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Das er vor ihr, dem kinderlosen Haus und seiner Ohnmacht, mit der Situation umzugehen flüchtete war ihr bewusst, aber ihr fehlte die Kraft daran etwas zu ändern.

Einige Dutzend Schritte vor der Einfahrt zu ihrem Zuhause zog sie das Gummiband mit Tor- und Hausschlüssel vom Handgelenk.
Die Schlüssel schlugen klirrend aneinander. Als wäre dies ein lange erwartetes Signal, hob sich ein Stimmchen zu einem Geschrei empor.
Katie wischte sich die Tränen aus den Augen und blickte suchend um sich. Der Nebel schien das Schreien des Kindes nach allen Richtungen zu zerstreuen und so wäre sie beinahe über das Bastkörbchen gestolpert, das mitten auf der Straße stand.
Katie beugte sich vor, nahm das Körbchen auf und schlug die Daunendecke zurück. Was sie sah raubte ihr den Atem. Ein so wunderschönes Baby hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.

Karl hatte, noch im Halbschlaf, seine Frau aus dem Bett steigen hören. Er wusste um ihre morgendlichen Ausflüge und es bedrückte ihn, dass er ihr nicht helfen konnte.
Auch er trauerte noch immer um ihr Kind, war aber nicht fähig, ihre Trauer zu ertragen. Deshalb verbarrikadierte er sich in seinem Büro und übernahm zusätzliche Aufträge die vom Ministerium eingingen.
Sein gegenwärtiges Projekt war sogar so interessant, dass er für Stunden konzentriert arbeiten konnte, ohne einen Gedanken an sein totes Kind und seine lebendige Frau.
Als er an das Projekt dachte, war er mit einem Mal hellwach.
Hastig spulte er seine Morgenroutine ab, ließ aber die Zeitung aus, hinterlegte seiner Frau eine hingekritzelte Nachricht, und saß bereits eine viertel Stunde später in seinem Wagen.

Karl war Statistiker und spezialisiert auf analytische Prognostik.
Sobald das seiner Behörde vorgesetzte Innenministerium eine Anfrage an seine Abteilung richtete, schwärmten seine Mitarbeiter aus, um valides Datenmaterial zu beschaffen.
Eine spezielle Arbeitsgruppe sichtete das Material und trennte Relevantes von Überflüssigem.
Karl oblag es den Datenwulst anschließend mit den passenden Werkzeugen aus dem Panoptikum der Mathematik in eine Form zu pressen und die Ergebnisse in die Sprache der Politik zu übersetzen.
Bis auf das Foto seiner Frau, das er unter die Glasplatte auf seinem Schreibtisch geschoben hatte, war sein Büro nüchtern-funktional eingerichtet. Es gab einige Aktenschränke, ein Board mit Gesetzestexten, ein Telefon und ein Computerterminal.
Der Raum war fensterlos, so musste die Neonröhre auch am Tage ihr Licht spenden.
In der Ablage stapelten sich Rundschreiben, Memos und was die Bürokratie sonst noch an Schriftstücken hervorbrachte.
Karl schaltete den Computer ein und überflog die an ihn gerichteten E-mails.
Eine Anfrage des Ministeriums bezüglich möglicher monetärer und politischer Auswirkungen einer Novellierung des Gesetzes über das Sterbegeld bei Beamten der Bundeswehrverwaltung leitete er an seinen Stellvertreter weiter.
Kleinkram.
Dann nahm er einen Ordner aus einem der Aktenschränke und machte sich an die Arbeit.
Eine Stunde später, nahm er, mit kalkweiß angelaufenem Gesicht den Telefonhörer vom Apparat und ließ sich zum Innenminister durchstellen.

Katie zögerte keinen Augenblick. Sie hob das Körbchen auf und rannte fast die letzten Meter bis zu ihrem Haus.
Sich nervös immer wieder zur Straße umsehend, fingerte sie den Schlüssel ins Schloss. Sie stieß die Tür auf, die durch den Schwung gegen die Flurgarderobe stieß. Der daraus resultierende Knall ließ sie zusammenzucken und ihr das Körbchen fast entgleiten.
Schnell trat sie ein und warf sofort die Tür hinter sich zu.
Sie trat in das große, helle Wohnzimmer und stellte das Körbchen auf den Mahagonitisch. Dann zog sie die Gardinen vor die Fenster, durch die das saftige Grün des Gartens zu sehen war.
Langsam beruhigte sie sich und mehrere Gedanken durchdrangen sie gleichzeitig. Der eine war klar und apodiktisch. „Du musst den Fund des Kindes anzeigen; es gehört Dir nicht und es zu behalten wäre Unrecht“, lautete er.
Ein anderer Gedanke war weniger klar, aber nicht weniger stark. „Wenn das Kind ausgesetzt wurde, wird es hier keiner suchen und ich kann es vielleicht doch behalten“.
Der dritte Gedanke lauerte im Hintergrund, mächtig und nur halb bewusst; er speiste seine wachsende Kraft aus dem unerschöpflichen Reservoir ihrer Emotionen.
„Ich WERDE das Kind behalten und wer es mir nehmen will, muss mich töten.“
Ein leises Weinen brachte Katie in die Realität zurück. Sie nahm das Baby behutsam aus dem Körbchen, schlug das winzige Mützchen zurück und sah das Baby an.
Unbewusst schaukelte sie mit dem Oberkörper leicht hin und her. Die beruhigenden Bewegungen ließen das Weinen verklingen und ein Lächeln zeigte sich auf dem niedlichen Gesichtchen.
Das Lächeln löste in Katies Körper eine Reihe von Prozessen aus, die sich im Einschießen von Milch in die Brustdrüsen und einem wohligen warmen Gefühl im Bauch äußerten.
„Ich werde Dich nicht weggeben.“, flüsterte sie.
Wie ein Gespenst stand auf einmal das Bild ihres Mannes vor ihr, der ihr das Baby aus den Händen zu reißen versuchte.
„Niemand wird Dich mir wegnehmen“, sagte sie, doch diesmal war ihre Stimme laut und bestimmt.
Sie erschauerte, lustvoll, und fand plötzlich nichts Anstößiges an der Überlegung, für dieses Kind notfalls anderes Leben auszulöschen. Das ihres Mannes zum Beispiel.

Der Minister empfing ihn in einem Konferenzsaal. Seine hagere Gestalt, als schemenhafter Umriss im Gegenlicht stehend, wirkte erhaben.
Er strahlte Macht gepaart mit Verantwortung aus, eine in Politikerkreisen seltene Mischung.
Als er Karl erblickte machte er einen wohlberechneten Schritt, so dass Karl sich zu zwei kleinen Schritten genötigt sah, um die ihm entgegengestreckte Hand zu schütteln.
„Setzen wir uns doch, mein Lieber“, sagte der Minister jovial und wies mit der Hand auf zwei gemütlich aussehende Ledersessel.
Karl wartete, bis der Minister Platz genommen hatte, ließ sich dann in den Sessel fallen und warf einen argwöhnischen Blick auf die nur angelehnte Saaltür.
„Herr Minister, was ich Ihnen jetzt sagen werde klingt, ich bin mir dessen nur zu bewusst, verrückt. Was ich herausgefunden habe, sprengt unsere Vorstellungskraft. Kurz und gut: Herr Minister, die Erde sieht sich mit einer Invasion aus dem Weltall konfrontiert“.
Dem Minister klappte der Mund auf, seine stahlblauen Augen funkelten fassungslos. Einen Wimpernschlag später hoben sich die faltigen Mundwinkel und aus den Tiefen seiner Kehle stieg ein kollerndes Gelächter.
Es steigerte sich kakophonisch; sein Körper bog sich unter konvulsiven Lachkrämpfen.
„Das ist gut“, keuchte er sich mühsam unter Kontrolle bringend,
„die Prognosen ihres Institutes waren ja schon oft erheiternd, aber das hier...“
Er konnte nicht weitersprechen, denn ein neuer Lachanfall schüttelte ihn.
„Herr, Minister, bei allem gebührendem Respekt, aber ich meine es bitterernst!“
Karl erschrak über die Schärfe in seiner Stimme, aber als er sah, dass der Minister ihm erstaunt den Kopf zuwandte fuhr fort.
„Vor einem Monat kam aus dem Bevölkerungsministerium eine Anfrage, ob es Indizien für eine signifikante Zunahme von Aussetzungen bei Neugeborenen gäbe.
Nach ihren Angaben sei ein ungewöhnlicher Anstieg bei Adoptionsgesuchen von, landläufig gesprochen, Findelkindern zu verzeichnen. Die zuständige Sachbearbeiterin hatte auf einem der internen Dokumente vermerkt, dass die meisten dieser Kinder ausgesprochen, hm, ungewöhnlich niedlich seien.“
Karl konnte im Augenwinkel sehen, dass der Minister interessiert die Augenbraue hob.
„Ohne Sie mit den statistischen Details zu langweilen, Herr Minister, seit etwa zehn Jahren ist die Anzahl von Findelkindern kontinuierlich bis zum heutigen Tage um das Hundertfache gestiegen!“
„Nun, mein Lieber, das erscheint mir als Begründung für eine Invasion aber ein bisschen schwach“, meinte der Minister mit leiser Ironie,
„auch wenn ich zugeben muss, dass ihr Zahlenmaterial an sich bedenkenswert ist.“
„Das ist natürlich nur die Datenbasis“, sagte Karl,
„Zusammengestellt von meinen Mitarbeitern. Wie Sie, Herr Minister, war ich am Anfang lediglich verwundert. Wissen Sie, meine prognostische Arbeit hat viel mit Intuition zu tun. Ich werde dafür bezahlt Folgen abzuschätzen.“
„Ja, aber wie habe ich dann Ihre eigenen Prognosen zu werten, die auf meinem Schreibtisch liegen?“, entgegnete der Minister erstaunt.
„Ein drittel Wissen, ein Drittel Erfahrung und ein Drittel Intuition.“, war die knappe Antwort,
„Etwas Besseres haben wir nicht, um die Folgen heutigen Handelns für die Zukunft zu erkennen.“

In diesem Moment klopfte es an die Tür. Die Aufforderung zum Eintreten nicht abwartend, trat die ältliche Chefsekretärin des Ministers in den Konferenzsaal.
„Der Kanzler auf Leitung Eins“, flötete sie.
„Wimmeln Sie Ihn ab“, der Minister winkte sie zur Tür heraus,
„Und bringen Sie mir Kaffee“.
„Sie hatten also“, setzte der Minister die Unterhaltung fort,
„eine Intuition?“
„Ja. Ich ließ die Fundorte der Babys auf einer Deutschlandkarte eingetragen. Das resultierende Muster kam mir merkwürdig bekannt vor.
Ich habe die Rasterpunkte dann mit allen militärischen, zivilen und privaten Datenbanken abgleichen lassen und wurde fündig.
In unseren Katastrophenplänen zur Eindämmung einer Pandemie gab es ein Szenario, bei dem eine Seuche keinesfalls durch Quarantäne, Abriegelung und ähnliche Maßnahmen in den Griff zu bekommen ist.“
„Unser Muster“, war der Minister ein.
Karl nickte.
Es war möglich Zugriff auf die medizinischen Datenbanken der WHO zu bekommen. Dort sind die gemeldeten Fälle von gesetzlichen Schutzimpfungen bei Adoptionen gespeichert.
Von drei Staaten, deren Erfassung solcher Fälle als vorbildhaft gilt, habe ich Karten mit den Orten der höchsten Dichte von Adoptionen erstellt und an die jeweils oberste Seuchenschutzbehörde gefaxt.“
„Ah! Heute Morgen hat mich der russische Außenminister in heller Aufregung angerufen und verlangt, dass ich unseren Spion im russischen Katastrophenministerium abziehe.“
Plötzlich verdunkelte sich seine Mine.
„Ich ahne, worauf Sie hinzielen. Es geht hier um keinen Virus, es sei denn, wir würden Sperma und Gebärmutter dafür ansehen. Aber die strategischen Punkte, um eine Bevölkerung komplett zu infiltrieren sind die Selben.“
„Sehr scharfsinnig, Herr Minister“, sagte Karl erstaunt.
„Mein Lieber, ich bin Minister, es ist mein Job Zusammenhänge zu erkennen. Die, nennen wir sie mal die Anderen, platzieren Babys, die niedlicher, hübscher, usw. sind und später werden daraus Männer, die jede Frau, verzeihen sie das hässliche Wort, befruchten und Frauen, die jeder Erdmann zu befruchten trachtet. So nach drei, vier Generationen gibt es faktisch keine urtümlichen Menschen mehr.“
Karl nickte stumm.
„Schön und gut mein Lieber. Nehmen wir einmal an, unsere Folgerungen sind richtig“,
Karl wollte auffahren, aber der Minister legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
„Ich glaube Ihnen, aber welche Beiweise haben Sie um die Öffentlichkeit zu überzeugen?
Ich bezweifele stark, dass meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen sich von statistischem Material überzeugen lassen. Also; haben Sie was Handfestes?“
„Nein, leider nicht.
In Asien sind sie Asiaten, in Europa Weiße, in Afrika schwarz.
Sie entsprechen zwar alle einem Schönheitsideal, sind aber an lokale Abweichungen perfekt adaptiert.
Und Ich befürchte, dass auch eine Untersuchung des Erbgutes dieser Anderen zu nichts führt.
Höchstens strukturierten „Genschrott“, der für unsere Genetiker noch nicht zu entschlüsseln ist. Ich würde es jedenfalls so machen.
Die Anderen den Zeitpunkt gut gewählt. Wir sind knapp davor genug Wissen zu besitzen, um ihr Vorhaben zu vereiteln. Aber knapp vorbei ist definitiv daneben.“
Karl hatte nichts mehr hinzuzufügen und der Minister wippte nachdenklich den Kopf.
So saßen sie beide schweigen, als der Kaffee gebracht wurde.
Schließlich sprach der Minister und er klang traurig.
„Wissen Sie, mein Lieber, als Jugendlicher habe ich massenhaft Science-Fiction-Bücher verschlungen. Was mir damals nicht in den Kopf wollte war, dass die Anderen dort immer als engelhaft gut oder grundböse auftraten. Nie standen die Anderen unter Zwängen, die eine Invasion der Erde notwendig machten, dies aber ihren Prinzipien widersprach.
Insofern habe ich heute, vielleicht, ein Antwort auf diese nie gestellte Frage erhalten.
Und es erstaunt mich nicht im Geringsten, dass sich ausgerechnet Darwins „Über die Entstehung der Arten“ als das scharfsinnigste SF-Buch erweist.
Denn ein Austausch des Menschengeschlechts durch genetisch höherwertige Wesen, höherwertig im Sinne der Anpassung natürlich, deutet darauf hin, dass nicht nur die Physik, sondern auch die Biologie im gesamten Universum ähnliche Strukturen bevorzugt.“, nachdenklich rührte er seinen Kaffee um,
„Zweifel bleiben natürlich, es kann Zufall sein und ich für meinen Teil werde versuchen, mir das einzureden. Denn jedes Handeln verbietet sich leider.
Schließlich werden sich selbst in autokratisch regierten Staaten, keine Mehrheiten finden, so hübsch-hübsche Babys umzubringen. Denn darauf läuft es hinaus.
Ich kann Ihnen nur raten, sich keines dieser Kuckuckskinder unterjubeln zu lassen und selbst so viele Kinder wie möglich in die Welt zu setzen.“
Karl schluckte.
„Meine Frau kann...“, aber da der Minister aufgesprungen war und sich anschickte den Konferenzsaal zu verlassen, verstummte er.
Gedankenverloren starrte er vor sich hin und fragte sich, weshalb der Minister so ruhig die Auslöschung der Menschheit hinnahm.
Und wie er selbst die Welt retten konnte.

Katie erwartete ihn an der Haustür. Sie hielt ein Bündel Stoff in den Armen und als Karl aus dem Wagen stieg erkannte er, dass sich das Stoffbündel bewegte.
Sprachlos starrte er seine Frau an. Sie schien verändert. Frischer, hübscher und auf eine merkwürdige Art glücklich.
„Was hast Du da?“, brachte er mühsam hervor.
„Ein Baby. Ich habe es auf der Straße gefunden.“
Ohne das Entsetzen in seinen Augen zu beachten, drehte sie sich um und ging ins Haus. Zögernd folgte er ihr.
Er legte sein Jackett ab, während seine Gedanken rasten. Als fernen Widerhall tönten die Worte des Ministers. ´Lassen Sie sich keines dieser Kuckuckskinder unterjubeln´.
Es schien, dass das bereits passiert war.
Katie saß, das Bündel Stoff mit seinem zuckenden Inhalt auf den Knien, auf der Couch und strahlte ihn an.
„Es ist ein Junge“, sagte sie.
Karl räusperte sich.
Sollte er ihr sagen, was sie da in den Armen hielt? Wusste er es denn mit absoluter Sicherheit?
Es war ein Baby und war doch Keines.
´Wie ein dreitausend Gramm schwerer Virus sieht es ja nicht aus´, dachte er und musste grinsen.
„Was willst Du mit dem Kind machen?“, fragte er.
„Wir werden es adoptieren.“, antwortete sie, ohne ihren Blick von dem rosigen Gesichtchen zu nehmen. Sie hob den Babykopf ein wenig an und nun konnte er es ebenfalls sehen.
Er atmete tief aus. Darauf war er nicht gefasst gewesen, auf dieses unirdisch niedliche Lächeln des süßen kleinen Mündchens.
Es sprach Instinkte, mütterliche, wie er staunend registrierte, bei ihm an, von denen er nicht einmal wusste, dass er solcher Gefühle fähig war.
Anstatt Katie über die mögliche Herkunft des Babys aufzuklären, sagte er nur: “Wir können es nicht behalten. Es gibt Gründe.“
Ihre Augen weiteten sich den Bruchteil einer Sekunde.
Mit ruhiger Stimme, in der unverholen eine Drohung mitschwang sagte sie „Ich gebe es nicht her. Wenn Du es nicht willst, werde ich gehen. Es ist jetzt mein Kind, dass weißt Du.“
Sie hob das Baby in die Höhe. Es zappelte vergnügt und gab Laute des Wohlbefindens von sich, die Karl unter die Haut gingen.
Mit Mühe schaffte er es, die Emotionen zurückzudrängen.
Ohne weiteres Wort flüchtete er in sein Arbeitszimmer.
Als sich der Aufruhr in seinem Körper gelegt hatte, fasste er einen Entschluss.

Katie schlief, zum ersten Mal seit der Fehlgeburt tief und ruhig.
Karl lag neben ihr und starrte in die Dunkelheit.
Er würde das Baby töten.
Leise erhob er sich und schlich sich in das Kinderzimmer.
Sein Atem ging flach, Erregung und Angst trieben ihm kalten Schweiß auf die Haut. Er beugte sich über das Körbchen, in dem das Baby lag.
Im selben Moment schlug eine emotionale Welle über ihm zusammen.
Ihm wurde die Lächerlichkeit seines Vorhabens bewusst.
Es war ja vollkommen nutzlos.
Tötete er dieses Kind kam er ins Gefängnis oder in die Irrenanstalt.
Selbst wenn es ihm gelänge ein Dutzend dieser Kuckuckskinder zu töten, würde er die Invasion nicht aufhalten, nicht einmal verzögern.
Tiefer beugte er sich über das vom Mondlicht mit einer silbernen Aureole beschenkte Körbchen.
Das Baby wälzte sich unruhig im Schlaf herum.
„Wer bist Du?“, murmelte er, „Was bist Du?“
Er dachte an Katie, die so glücklich war, dachte an die tausenden, glücklichen Frauen auf der ganzen Welt und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
War Katies Glück, war das Glück all dieser Frauen es nicht wert jedes Opfer zu bringen?
Konnte etwas, was so viel Freude brachte falsch sein?
Würde das Kind nicht als Mensch aufwachsen, unabhängig davon, was es außerdem noch war?
Das Baby zuckte mit den Beinchen und sein Näschen kräuselte sich. Auf seinem niedlichen Gesicht lag ein Lächeln.
Karl beugte sich über das Bettchen, zog die verrutschte Decke über den kleinen Körper und strich ihm mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand zärtlich über die rosafarbene Wange.

 

Hi Proxi,

erst der übliche Disclaimer (halte durch, das Beste kommt am Schluss): Weitschweifig, teils zum überflüssigen Schwafeln aufgelegt, hölzern in den Dialogen.
Der Spannungsbogen hängt arg durch.
Einige Verwechslungen von "das" und "dass".

Hier nun eine detaillierte Kritik (Stil & RS vermischt):

Katie, die unter Schlafstörungen litt seit sie ihr Kind bei der Geburt verloren hatte, summte die Melodie eines Liedes, dass ihre Mutter ihr oft vorgesungen hatte.
Eine unter "Anfängern" beliebte Konstruktion, die ich "die Quetsche" nenne. Die beiden Satzteile sind inhaltlich nur schwach verbunden, daher ist es besser, sie auch formal zu trennen: "Seit sie ihr Kind bei der Geburt verloren hatte, litt sie unter Schlafstörungen." Wobei das erst der Anfang ist: Inhaltlich gehört die Schlafstörung zum vorhergehenden Absatz, nämlich dem Grund, warum sie hier herumwandert. Außerdem ist "unter Schlafstörungen leiden" etwas steif, besser wäre "wenig Schlaf finden" oder so. Du siehst, worauf ich hinaus will.
Ihre blonden, schulterlangen Haare, die durch die feuchte Luft ihre frisierte Form verloren hatten, nahmen die zitternden Bewegungen auf
Das hier ist das positive Gegenbeispiel zum eben bemerkten: Der Nebensatz steht in eindeutiger inhaltlicher Beziehung zum Hauptsatz.
Während Katie so vor sich hin grübelte, erreichte sie die Gasse, in der ihr Haus stand.
Das "so" kannst Du streichen, eigentlich aber sogar den ganzen Nebensatz. "Sie erreichte die Gasse, ..." reicht hier.
und zu seiner Arbeit in irgendeiner Behörde aufbrechen.
Sie weiß nicht, wo ihr Mann arbeitet? :susp: Besser: "in der Behörde" Es ist wurst, welche Behörde es nun wirklich ist, Hauptsache, der Leser denkt, dass sie es weiß.
zog sie automatisch den das Gummiband
Ein Artikel reicht. ;)
Katie beugte sich vor, nahm das Körbchen auf und schlug die Daunendecke zurück. Was sie sah raubte ihr den Atem. Ein so wunderschönes Baby hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.
Das ist übrigens die Stelle, wo "der Motor anspringt", wie man so schön sagt. Du könntest der Story mehr Geschwindigkeit verleihen, wenn Du auf diese Szene etwas vorspiegelst, d.h. schon am Anfang darauf hindeutest: "Sie ahnte nicht, was bereits vor ihrer Haustür wartete." oder so.
Karl hatte, noch im Halbschlaf, seine Frau aus dem Bett steigen hören. Er wusste um ihre morgendlichen Ausflüge und es bedrückte ihn, dass er ihr nicht helfen konnte.
Auch er trauerte noch immer um ihr totes Kind, war aber nicht fähig, ihre Trauer zu ertragen. Deshalb verbarrikadierte er sich in seinem Büro und übernahm zusätzliche Aufträge die vom Ministerium eingingen.
Böses telling. Du erzählst bloß, wie er sich fühlt. Lass ihn danach handeln!
Karl oblag es den Datenwust anschließend
ihn gerichteten E-Mails überflogen.
die sich im Einschießen von Milch in die Brustdrüsen
Wie lange ist ihre Schwangerschaft her? Es muss kürzlich gewesen sein, sonst ginge das hier nicht so schnell.
bei Neugeborenen geben würde
„Unser Muster“, warf der Minister ein.
Ein Freund am Institut für Gentechnik war so freundlich, das Erbgut dieser Anderen zu untersuchen.
Das ist ein wenig aus dem Hut gezaubert. Die Infos sind wichtig, müssen aber anders beschafft werden, z.B. später, vom Ministerium beauftragt.
Er spürte die Kälte des in seinem Hosenbund steckenden Messers, das er nach dem Abendessen aus der Küche genommen hatte.
Unnötig brutal. Es ist ein Baby, da reicht ein Kissen. :(

Und nun zum Inhalt: Super! :thumbsup: John Wyndham lässt grüßen, aber - entsprechend Deinem großen Vorbild Lem - gut relativiert. Genau so würde es ablaufen, und darin eine Moral zu sehen, hieße, eine an den Haaren herbeizuschleifen.

Insgesamt eine stilistisch verbesserungsfähige aber inhaltlich großartige Geschichte.

Grüße,
Naut

 

Aehm, danke.
Die Aenderungen werde ich (wie ueblich) im Urlaub vornehmen. Ich habe uebrigens gerade wieder mal festgestellt, dass wir wohl aehnliche SF moegen (und schreiben, jaja, Dein Stil ist unvergleichlich besser (*g*)).
Ich hatte zwar gehofft, dass das Thema der Storys hier mehr Feedback erzeugen wuerde, aber wenn dem nicht so ist, kann ich das ja immer noch als TdM vorschlagen (*g*).
Proxi

 

Hi Proxi!

Was soll ich sagen: Gut geschrieben. Dein Stil ist nüchtern, lakonisch, ohne zu langweilen. Ich war zuerst darauf gefasst, wieder so eine endlose Telling-Geschichte von dir lesen zu müssen, und dann war ich fast überrascht, wie sehr ich plötzlich in den Sog der Handlung geriet. Vor allem das Gespräch zwischen Karl und dem Minister hat es mir angetan. Geistreiche Gedankengänge, interessante Folgerungen. Stark! :thumbsup:
Was mich allerdings gestört hat, waren nicht die hölzernen Dialoge ( das gehört, wie ich inzwischen gemerkt habe, zu deinem Stil - proxi-hölzern, sozusagen ;) ), sondern dass der Minister so bereitwillig Karls haarsträubende Theorie anhört. Normalerweise sollte der Prot wesentlich größere Mühe haben, sich Gehör zu verschaffen.

Kommen wir zum Detail:

Kalter Nebel lag wie ein Leichentuch über der Stadt. Das von der aufgehenden Sonne entfachte Feuer, das den Horizont ausleuchtete war noch nicht stark genug, die grauen Schwaden zu verdampfen.

Solche Bilder gefallen immer der Eitelkeit des Autors, aber was versuchst du damit zu sagen? Wieso Leichentuch? Dieser Anfang scheint mir nicht geeignet, in die Geschichte wirksam einzuführen, da jetzt jeder ein düsteres Endzeitszenario erwartet und keine "kopflastige" Geschichte wie diese.

Katie, die unter Schlafstörungen litt, seit sie ihr Kind

summte die Melodie eines Liedes, dass ihre Mutter ihr oft vorgesungen hatte.

den Moment, als die Innenseite ihrer Bauchdecke sich zum ersten Mal unter dem Druck eines Füßchens nach außen wölbte,

Ihr Baby kam tot zur Welt.

Ihr Baby war tot zur Welt gekommen.

dass sie niemals mehr schwanger werden konnte.

Während Katie so vor sich hin grübelte,

Ich glaube, hier passt brütete besser.

Ein hübschen Einfamilienhaus

Ja, hübsche Einfamilienhaus für spielende Kindern.

und zu seiner Arbeit in irgendeiner Behörde aufbrechen.

Dass sie nicht mal weiß, wo er arbeitet, deutet auf eine weit zurückreichende Entfremdung hin. Das hast du aber nicht beabsichtigt, oder?

Dass er vor ihr, dem kinderlosen Haus und seiner Ohnmacht, mit der Situation umzugehen flüchtete, war ihr bewusst, aber ihr fehlte die Kraft, daran etwas zu ändern.

Als wäre dies ein lange erwartetes Signal, hob sich eine Stimmchen zu einem Geschrei empor.

Was sie sah, raubte ihr den Atem.

Auch er trauerte noch immer um ihr totes Kind,

ohne einen Gedanken an sein totes Kind und seine lebendige Frau.


Das steht irgendwie zu dicht beieinander. Beim ersten Mal könntest du den Zusatz tot weglassen.

Bis auf das Foto seiner Frau, das er unter die Glasplatte auf seinem Schreibtisch geschoben hatte, wirkte sein Büro nüchtern-funktional.

Auf wen? Vorsicht, versteckter Perspektivenfehler! Auf ihn selbst kann das Büro nicht mehr wirken, weil er jeden Tag darin arbeitet.

und die an ihn gerichteten e-mails überflogen.

Großschreibung nicht vergessen, auch bei Anglizismen.

durch die das saftige Grün des Gartens zu sehen war

Kleiner Tipp: Da fehlt ein Zeichen. :Pfeif:

Du musst den Fund des Kindes anzeigen; es gehört Dir nicht und es zu behalten wäre Unrecht“, lautete er.
Ein anderer Gedanke war weniger klar, aber nicht weniger stark. „Wenn das Kind ausgesetzt wurde, wird es hier keiner suchen und ich kann es vielleicht doch behalten“.

Selbstanrede im Monolog bitte einheitlich gestalten. Entweder du oder ich.

Sie erschauerte, lustvoll, und fand plötzlich nichts Anstößiges an der Überlegung, für dieses Kind notfalls anderes Leben auszulöschen. Das ihres Mannes zum Beispiel.

Das kapiert der Leser auch so. Du brauchst ihn nicht mit der Nase draufzustoßen.

Als er Karl erblickte, machte er einen wohlberechneten Schritt

„Herr Minister, was ich Ihnen jetzt sagen werden, klingt

ob es Indizien für eine signifikante Zunahme von Aussetzungen bei Neugeborenen gäben würde

Entweder geben würde oder - viel besser - gäbe.

„Das ist natürlich nur die Datenbasis“, sagte Karl,
Zusammengestellt von meinen Mitarbeitern.

Wieso der Absatz und der Großbuchstabe danach?

Kennen Sie zum Beispiel die Futurologen?“
„Ich habe von Kahn gehört, Amerikaner, Zukunftsforscher, soweit ich mich erinnere“.
Karl nickte.
„Richtig, Herr Minister, und ich denke, Ihnen ist bekannt, dass dessen Voraussagen allesamt daneben lagen. Der Grund dafür ist, dass die Zukunft prinzipiell unbestimmbar ist. Wir können einfach nicht wissen, welche technologischen und gesellschaftlichen Änderungen zu Umwälzungen führen, die unsere Kultur tiefgreifend ändern.“
„Ja, aber wie habe ich dann Ihre eigenen Prognosen zu werten, die auf meinem Schreibtisch liegen?“, entgegnete der Minister erstaunt.

In diesem Abschnitt schwächt Karl ohne nachvollziehbare Gründe seine ohnehin hauchdünne Argumentation weiter ab. Warum?

Insofern habe ich eine heute Antwort

Kein Kommentar.

´Lassen Sie sich keines dieser Kuckuckskinder unterjubeln.´
Es schien, dass das bereits passiert war
.

Brauchst du auch nicht zu erwähnen.

Es sind noch weitere Kleinkramfehler drin, aber du sollst auch noch was zu suchen haben.
Ich hoffe, du honorierst meine Bemühungen, sonst werd ich sauer. :xxlmad:

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Mega,
im Urlaub werde ich (mit zweifelhaften Vergnuegen) alle Deine Fehlerlisten auswerten und die Storys verbessern. Bei der hier sollte ich wohl deutlich kuerzen. Wie immer allerbesten Dank fuer die Korrekturen (bitte verpfeife mich nicht ans Korrekturcenter (*g*)) und das Dir die Story sogar gefallen hat, freut mich ungemein.
Proxi

 

Hi Proprox

Hab ich schon mal ne Geschichte von kritisiert? Wenn, dann ist das lange her. Nun ja, dein TdM-Text (ich sag hier bewusst nicht Geschichte) sagt mir nur wenig zu, auch wenn er dein Talent zum Sarkasmus und Zynismus offenbart.

Und ehrlich gesagt, hätte ich mir davon in dieser Geschichte (das hier ist nämlich wirklich eine) viel mehr erhofft.
Ums mal etwas härter zu formulieren (so, wie du's magst hab ich mir sagen lassen :D) :
Dieser Text beweist, dass gute Grundidee und Schreibtalent des Autors noch lange keine gute Story machen. Denn auch wenn du dich manchmal geschickt ausdrücken kannst und recht gescheite Passagen einbaust (zuweilen sogar mit Anflügen von Tiefsinnigkeit), hast du mir mit diesem Text noch nicht bewiesen, dass du ein guter Geschichtenerzähler bist.

Die Story ist trotz der ganz interessanten Basisidee unsagbar lahm und langatmig erzählt.
1)Da gibt es keinen echten ausgelebten Konflikt.
2)Das Hauptproblem wird nur im Dia-(fast erher schon Mono-)log umrissen
3)Das Setting und Ambiente triefen nur so vor Klischees
4)Es fehlt eine befriedigende Pointe, die den Leser für seine Arbeit und Zeit entlohnt.

Gut, 4) muss es nicht immer geben. Aber Pointen sind eines der wenigen Dinge in diesem Universum, was nur Vorteile besitzt. Geschichten mit P. sind meist besser als die ohne.

5)Darüber hinaus gibt es unglaublich viel Telling. Aber da ich mitbekommen habe, dass du das als persönlichen Stil ansiehst, gehe ich da gar nicht weiter drauf ein.

6) Da sind noch ein Haufen Komma-Fehler drin, die deine teilweise langen Satzkonstruktionen nicht gerade einfacher zu lesen machen. Aber das wirst du ja sicherlich noch ändern ;)

Ich versteige mich mal zu der Behauptung, dass diese 6 Punkte dazu geführt haben, dass der Text bisher eher wenig betrachtet wurde, wie du selbst schon bemerkt hast.


Am Ende will ich dir trotz obriger Negativkritik noch ein indirektes Lob aussprechen.
Ich bin nämlich ganz fest davon überzeugt, dass in dir ein wesentlich besserer Autor steckt, als der, der sich in dieser Geschichte gezeigt hat. Versuchs wie gesagt mal etwas zynischer und sarkastischer. Und lass ruhig auch einiges unausgesprochen. Das ist jedenfalls besser, als wenn man seine Texte übermäßig mit sperrigen Erklärungen für den Leser vollmüllt. Machs ein wenig knapper und prägnater und voilá (richtig so? Hatte nie Franzsösich!): eine gute Geschichte.

Grüße
Hagen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Propoxilator,

deine Geschichte baut auf einer guten Grundidee auf, für die du in der Fülle des "Alles schon mal da gewesen" dennoch einen relative neuen Ansatz gefunden hast, der sich speziell im Umgang mit diesem Thema und in der Struktur deiner Geschichte zeigt.

Der Einstieg der Story ist ein wenig bedächtig, lebt von guten Formulierungen und der Entfaltung des Plots, und ich finde es gut so, werde da nicht so schnell ungeduldig, weil es gut geschrieben ist.

Das Gespräch des Prots mit dem Minister, die Schlüsselsequenz der ganzen Geschichte, empfinde ich als nur halb gelungen. Inhaltlich sehr gut, aber formal als Dialog zu schwerfällig und zu sperrig. Diese Szene hat zu wenig Dynamik. Im Gegensatz zu deinem sonst realtiv zielstrebigen Schreibstil fängst du gerade beim Dialog plötzlich mit völlig unnötigen Mätzchen an. Teilweise wirkt der Dialog sehr gestelzt und zu üppig, da kommt kein richtiger Rhythmus in die Unterhaltung. Das müsste etwas knackiger und prägnanter gestaltet werden, denn eigentlich ist es in diesem Fall ja die Unterhaltung, aus der die Spannungselemente der Geschichte entstehen (sollten).

Der Schluss ist gelungen. Was mich nur stört, ist das Messer. Das ist völlig unnötig, das würde ich völlig verschwinden lassen. Das wirkt unsympathisch und dumm vom Prot. Es reicht doch, wenn er mit dem Willen, das Baby zu töten in das Zimmer geht, da bedarf es keines Messers. Das erinnert mich an den Spruch mit den Kanonen und den Spatzen.

Alles in allem hat mir die Geschichte auf jeden Fall sehr gefallen, weil sie auch eine ruhigere, fast philosophische Tiefe in ein eigentlich altbekanntes Thema der "Invasion durch Außerirdische" gebracht hat, das man üblicherweise eher mit platten Handlungen und jeder Menge Action, Ekeleffekten und Geballer in Verbindung bringen würde (was manchmal natürlich auch richtig toll sein kann!).

Ein paar Fehler stachen noch ins Auge, konnte mir aber nur den einen merken, weil mich die Geschichte dann doch mehr interessierte als die Fehlersuche:

„Unser Muster“, warf der Minister ein.

Grüße von Rick

 

@Rick

deine Geschichte baut auf einer guten Grundidee auf, für die du in der Fülle des "Alles schon mal da gewesen" dennoch einen relative neuen Ansatz gefunden hast
Juhu, meine Intension wurde erkannt (*gluecklichfuehl*)
Das Gespräch des Prots mit dem Minister, die Schlüsselsequenz der ganzen Geschichte, empfinde ich als nur halb gelungen. Inhaltlich sehr gut, aber formal als Dialog zu schwerfällig und zu sperrig.
Zugegeben.
Das müsste etwas knackiger und prägnanter gestaltet werden, denn eigentlich ist es in diesem Fall ja die Unterhaltung, aus der die Spannungselemente der Geschichte entstehen (sollten).
Das ist so ein Tanz auf Messers Schneide. Wieviel Info braucht der Leser und wie bringe ich das spannend rueber. Ich weiss, dass ich zu Monolog und Vorlesung neige, versuche mich aber Schritt fuer Schritt zu bessern.
Was mich nur stört, ist das Messer.
Werde ich. Ich habe nur als Kindesmoerder so wenig Erfahrung (und nehme bei der naechsten Version ein Kissen).
Alles in allem hat mir die Geschichte auf jeden Fall sehr gefallen, weil sie auch eine ruhigere, fast philosophische Tiefe in ein eigentlich altbekanntes Thema der "Invasion durch Außerirdische" gebracht hat, das man üblicherweise eher mit platten Handlungen und jeder Menge Action, Ekeleffekten und Geballer in Verbindung bringen würde (was manchmal natürlich auch richtig toll sein kann!).
Jajajajajajajajajaja - DANKE!!!

@Hagen

Hab ich schon mal ne Geschichte von kritisiert?
Deutsch-Erez-Israel beispielsweise (wolltest Du ja sogar emfpehlen (*g*))
Wenn, dann ist das lange her.
Aber schoen, dass Du wieder da bist. Guck mal die letzten Beitraege an, die hier besprochen sind. Unsere Bewertungen sind so beaengstigend aehnlich, dass man fast glauben kann, Hagen und Proxi sind der Nick nur einer Person (*lach*)
Nun ja, dein TdM-Text (ich sag hier bewusst nicht Geschichte) sagt mir nur wenig zu, auch wenn er dein Talent zum Sarkasmus und Zynismus offenbart.
Eigentlich wollte ich mit der Story nur zeigen, dass eine ausserirdische Invasion auch ohne "Killing fields" und dem klassischen Gut-Boese-Schema funktionieren kann.
Dieser Text beweist, dass gute Grundidee und Schreibtalent des Autors noch lange keine gute Story machen.
Seufz, ich ueba ja fleissig, aber der Plot ist trotzdem originell.
unsagbar lahm und langatmig erzählt.
Ich werde bei der Ueberarbeitung kuerzen, kuerzen, kuerzen.
1)Da gibt es keinen echten ausgelebten Konflikt.
Und hier verlaengern (*g*)
2)Das Hauptproblem wird nur im Dia-(fast erher schon Mono-)log umrissen
Ja, leider. Zitat von Mega: "Proxi ist nicht gerade der lebendigste Erzaehler"
3)Das Setting und Ambiente triefen nur so vor Klischees
So?
4)Es fehlt eine befriedigende Pointe, die den Leser für seine Arbeit und Zeit entlohnt.
Da wiederspreche ich entschieden! Der Prot ist unschluessig, ob diese "freundliche" Uebernahme a priorisch als negativ zu sehen ist. Eine Pointe wuerde das kaputt machen.
Gut, 4) muss es nicht immer geben. Aber Pointen sind eines der wenigen Dinge in diesem Universum, was nur Vorteile besitzt. Geschichten mit P. sind meist besser als die ohne.
Da ziehe ich mich auf S. Lem zurueck. Er bemaengelt in Phantastik und Futurolgie ja eben, dass amerikanische SF immer nur auf Pointen zielt (was einem Witz ja anstehen mag, aber in guter SF will ich DENKEN muessen!!!!!)
5)Darüber hinaus gibt es unglaublich viel Telling. Aber da ich mitbekommen habe, dass du das als persönlichen Stil ansiehst, gehe ich da gar nicht weiter drauf ein.
Describe, not show!!!
Am Ende will ich dir trotz obriger Negativkritik noch ein indirektes Lob aussprechen.
Versuchs wie gesagt mal etwas zynischer und sarkastischer.
Dieses Thema habe ich aber doch ernst gemeint.
Und lass ruhig auch einiges unausgesprochen.
Dann heisst es aber gleich wieder: Raetselraten, a la Proxi (wenn Du willst, dann gucke Dir lam "Kultivierung" von mir und die Kommentare dazu an, ist ganz kurz und entspricht Deinen obigen Empfehlungen)
Das ist jedenfalls besser, als wenn man seine Texte übermäßig mit sperrigen Erklärungen für den Leser vollmüllt.
Da bin ich leider geschmacksmaessig auf S. Lem geeicht, der auch seitenlang erklaert und mir gefaellts. Ich werde aber versuchen, es etwas fluessiger zu gestallten.
Stilistische Kritik nehme ich auch voll schuldbewusster Demut entgegen, aber das meine (mAn recht innovativen) Plots so untergehen, wundert mich schon ein wenig.
LG
Proxi

 

aber das meine (mAn recht innovativen) Plots so untergehen
Plot ist eben nur eine Zutat von vielen. Um einen guten Kuchen zu bekommen, muss alles in den richtigen Mengen aufeinander abgestimmt sein. :D

Im übrigen ist die Invasion Außerirdischer über die Veränderung des menschlichen Genotyps nicht innovativ (war glaub ich schon bei AkteX - Der Film so). Wirklich interessant und innovativ an der Geshcichte ist das Hintergrunddetail, wonach die Außerirdischen sich des Seuchenplans bedienen.
Das war eine echt gute Idee.
Da hättest du mEn mehr Augenmerk rauflegen und deine Prots an dieser Stelle aktiver werden lassen müssen (3 nahezu ungebeugt Verben hintereinander!!! Die deutsche Sprache is schon geil :D )


Unsere Bewertungen sind so beaengstigend aehnlich
In diesem Forum übersteigt die Anzahl der guten Kritiker bei weitem die Anzahl der guten Autoren. Weil man naturgegeben die Fehler eher bei anderen als bei sich selbst findet.


Das Setting und Ambiente triefen nur so vor Klischees
Das fängt schon beim Paar, das sich seit dem Sandkasten kennt, an. Und hört bei der enttäuschten Mutter, die beim Anblick vollgekackter Windeln in endorphinale Hysterie ausbricht und alle Rationalität und VErnunft von sich weist, längst nicht auf :D

aber in guter SF will ich DENKEN muessen!
Ohne jetzt an dieser Stelle eine bereits schon tausendfach durchgekaute Diskussion vom Zaun brechen zu wollen (was bedeutet: Du brauchst mir darauf jetzt nicht anwarten), meine Meinung dazu:
Eine gute und exakt plazierte Pointe bringt den Leser erst recht zum Überlegen und Sinnieren. (Gute) Pointen sollten, wenn sie sich anbieten, immer das Mittel der Wahl sein.


Grüße
Hagen

 

Hallo Proproxilator,

die Grundidee finde ich super: Kuckukseier aus dem Weltraum. Eine Überlebensstrategie aus der Natur, übertragen auf die Konkurrenz zwischen Planeten.

Muss es eigentlich immer Konkurrenz sein? Was haben die Außerirdischen vor, mit unserer Erde? Wenn heute fremde Raumschiffe kämen, wären sie uns technisch so weit überlegen, dass wir ihnen wenig entgegensetzen könnten.
Ich kann mir also nicht vorstellen, wozu ein Ersetzen der Menschen gut sein könnte. Ich bin aber auch kein Außerirdischer. :)
Die Strategie, die Du Dir ausgedacht hast, ist allerdings so fremdartig, dass es schon wieder glaubhaft wirkt.

Die Darstellung erinnert mich an gute amerikanische Katastrophenfilme. Der Stil ist gut. Dass er stellenweise nicht optimal ist, liegt sicher daran, dass Du keinen Einblick hast, wie es in den Bereichen, die Du beschreibst, normalerweise zugeht.

Gute Geschichte, alles in allem.

Fritz

 

Versuchs wie gesagt mal etwas zynischer und sarkastischer.

Dieses Thema habe ich aber doch ernst gemeint.


Na ja, der Grund, weshalb man der Geschichte eine Spur Zynismus unterstellen könnte, ist ja der, dass sich alle Beteiligten letztlich instinktgesteuert verhalten. Die Frau, bei der sofort ein aggressiver Beschützerinstinkt wach wird, als sie einen intensiven Blick auf das Baby wirft ( passend dazu die Beschreibung ihrer körperlichen Reaktion mit der Muttermilch ), der Mann, der bei den Kuckuckskindern gleich an Invasion denkt und nicht, was ja auch möglich wäre, an den Versuch einer Kreuzung zweier Spezies, dann sogar das Kind beseitigen will wie eine tödliche Bedrohung, worauf der Anblick des Kindes aber auch bei ihm sofort einen intensiven Beschützerinstinkt wachruft.
Das Verhalten der Figuren ist auch nicht authentisch, sondern fast karikaturistisch überzeichnet, so als wären alle Menschen ihren biologischen Instinkten ausgeliefert. So verhalten sich keine Personen, mit denen der Leser sich identifizieren will. Deshalb der Eindruck von Zynismus ( war mir beim ersten Lesen allerdings auch nicht so aufgefallen; die Abhängigkeit menschlichen Verhaltens vom evolutionären Erbe gehört ja auch inzwischen zum Allgemeinwissen ).
Wenn du das Thema ernster angehen willst, sollten vielleicht Katie und Karl ( ich würde mir auch ein etwas ernsthafteres Namenspaar überlegen ) ein wenig mehr bewussten, zivilisierten Verstand zeigen. Ich denke, das wäre glaubwürdiger.

 

Das Verhalten der Figuren ist auch nicht authentisch, sondern fast karikaturistisch überzeichnet, so als wären alle Menschen ihren biologischen Instinkten ausgeliefert. So verhalten sich keine Personen, mit denen der Leser sich identifizieren will.
Dem stimme ich nicht zu: Das Verhalten der Personen ist absolut authentisch. Man kann täglich in jeder Stadt dutzende Beispiele beobachten, in denen Menschen instinkgesteuerten Verhaltensweisen den Vorzug vor Überlegungen geben, insbesondere, wenn es um den Nachwuchs geht.
(Ich denke, der Eindruck fehlender Realitätsnähe kommt hier aus den teils hölzernen Dialogen.)

Im Übrigen bin ich auch dagegen, den Text "zynischer" zu gestalten. Zynismus ist eine Charakterschwäche, die aus der Unfähigkeit resultiert, sich mit seinen eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Dieser Text kann durch Zynismus nur verlieren.

 

@ Mega: Wir sind nun mal die Sklaven unserer Instinkte. Irgendwo habe ich neulich sogar die Theorie gesehen, dass wir unsere "emotional-instinktiven" Handlungen nur im Nachhinein "vernuenftig" umdeuten.
Das waere ja dann schon fast ein Thema fuer eine SF-Story, oder?

 

Ich hielt das auch nicht für einen Minuspunkt der Story. Es würde nur erklären, wieso dir Zynismus unterstellt wurde. Du kannst ja auch diejenigen fragen, die sich so geäußert haben, was genau sie damit meinten. Ich hatte nur meine eigene Theorie dazu.

 

Vielleicht haette ich deutlicher drei Tatsachen darstellen sollen:
1. Die Frauen reagieren deshalb so ungebremst instinktiv auf die Babys, weil sie den Menschlichen hinsichtlich ihrer instinktansprechenden Optik unglaublich ueberlegen sind (wie etwa Brad Pitt zum Gloeckner von Notre Dame);
2. Eine militaerische Uebernahme eines fremden Planeten ist oekonomischer Bloedsinn, denn bei hochentwickelten Waffen sind grosse Zerstoerungen (bis hin zur Unbewohnbarkeit des Planeten reichend) zu erwarten. Eine "freundliche" Uebernahme zahlt sich eher aus;
3. Das die AI mit unserem Planeten was anfangen koennen ist die schwaechste Annahme (aehnliche Chemie) war aber notwendig, um folgende logische Annahme zu rechtfertigen: Da das Weltall endlich ist, und damit auch die Anzahl bewohnbarer Planeten, muessen die Intelligenzen irgendwann um die Ressource PLANET wetteifern. Dabei werden die technologisch Staerksten im Vorteil sein (wehe, hier kommt mir jemand mit dem Wort "Sozialdarwinist"). Natuerlich kann es selbstbeschraenkende Zivilisationen geben, aber eine Einzige expansiv ausgerichtete Intelligenz wird sich, wenn ihr die technologischen Moeglichkeiten zur Verfuegung stehen, solcher oder aehnlicher Methoden zur "Lebensraumgewinnung" bedienen.

 

Hi Proxi,
Der Plot ist wirklich sehr gut. Ich fand auch den ersten Satz im Gegensatz zu anderen stimmungsvoll
Am Ende wäre tatsächlich eine stärkere Pointe nötig gewesen. Eigentlich läßt du alles offen und läßt mich als Leser unwissend und unzufireden zurück.
Am stärksten fand ich die Szene beim Minister. Vorher könntest du ruhig die Passagen im Büro kürzen. Da tut sich zu wenig

und zu seiner Arbeit in irgendeiner Behörde aufbrechen.
sie sollte schon wissen und auch sagen, welche Behörde das ist
hob sich eine Stimmchen zu einem Geschrei empor.
ein
aus, um valides Datenmaterial
streichen oder anderes Wort verwenden

„Ich werde Dich nicht weggeben.“, flüsterte sie.
Ein . zuviel
hab gesehen, du machst es grundsätzlich so. Ich interpretiere die REgelung so, das, wenn der Satz nur mit Beistrich Sinn ergäbe, kein Punkt zu stehen braucht.

L.G.
Bernhard

 

So, hier kommt meine Rache.

Hallo Proxi!

Eine eigentlich ganz schön langweilige Maßnahme haben die Außerirdischen sich da ausgedacht, um die Erde zu übernehmen. Hollywood versucht dem alten, ausgelutschten Thema "Alieninvasion" durch ein paar Spezialeffekte Action und Spannung einzuhauchen und bedient sich nicht der staubigen Darwin-Kiste.
Es ist gerade unter solchen Umständen unmöglich, eine Übernahme der Erde durch Aliens spannend zu gestalten, dachte ich - und dann kam diese Geschichte.
Die Außerirdischen packen die Menschen da, wo sie sich nicht wehren können, ein ebenso leiser wie vernichtender Angriff. Die Reaktion der Erdenbewohner wird am Beispiel eines Paares absolut plausibel beschrieben. Der Sieg der Instinkte, die eigentlich das Überleben der Spezies sichern sollten, über den Verstand ist in diesem Szenario letztendlich deren Untergang.

Ich hoffe, du verstehst, dass ich diese Story empfehlen muss.
(Stand sie nicht letztens noch in der Liste?)

Seaman

 

Mist, jetzt wo die Story empfohlen ist, muss ich ja wohl doch die Rechtschreibung/Grammatik den Regeln der deutschen Sprache anpassen, oder?
Proxi

 

So, da die Story empfohlen wurde, habe ich ein bisschen gekuerzt und Re/Gra-Fehler ausgemerzt (soweit ich die gefunden habe). Sollte jemand weitere Fehler finden (bitte nicht mehr als 100 pro Person) waere ich fuer Infos dankbar.
Proxi

 

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