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Jenseits der Lichter
Es war mir nie aufgefallen, wie nah an der Grenze von Licht und Dunkelheit ich mein Leben verbracht hatte. Nur ein kleiner Anstoß hatte genügt, um sie zu passieren.
Kein Mond erhellte den Pfad, als ich auf dem Weg nach Hause die Abkürzung durch den Park nahm und sich mir ein seltsamer Gedanke aufdrängte. Besäße die Finsternis eine Stimme, dann lachte sie mich aus.
Mein Gefühl flüsterte, es sei die mitternächtliche Stunde. Mein Verstand sagte: „Was für ein Klischee!“ Und ich, innerlich seufzend, gab ihm recht. Genau dieses Klischee sollte ich erleben. Die Idee dazu hatte Susanne gehabt.
Es sei nötig, hatte sie behauptet, etwas Besonderes zu erfahren, bevor man sich der Krimi-Schreiberei hingäbe. Gefühle, echte Gefühle, vor allem Angst und so. Ich verstünde schon. Nun, ich hatte nicht gleich verstanden, und so hatten Susanne und ihr Bruder noch gute drei Stunden auf mich eingeredet.
Deshalb war ich jetzt hier. Im dunklen Park. Allein. Und es war saukalt. „Danke Susanne, vielen, vielen Dank“, flüsterte ich mit Atemwölkchen vor meinem Mund und ich wünschte mir meinen Wagen herbei, den ich für dieses unsinnige Abenteuer vor Susannes Haus zurückgelassen hatte. Wie angenehm es doch wäre, wenn …“
Ein aufflatternder Vogelschwarm riss mich aus meinen Gedanken.
Raben. Wahrscheinlich. Irgendwo dort vorne steigen sie auf, wo die Dunkelheit sich doppelt anstrengt, undurchdringlich zu wirken. Undurchdringlich, undurchdringlicher, am undurchdringlichsten.
Schluss mit dem Blödsinn. Wer oder was mochte die Viecher aufgeschreckt haben?
Langsam ging ich weiter, den Oberkörper leicht gebeugt und den Kopf nach vorne gereckt. Meine Augen brannten bald vom Hineinstarren in die Dunkelheit. Die Kälte fand nun endgültig den Weg durch meinen Mantel. Die Raben kehrten nicht zurück. Etwas, jemand oder gar eine Bande hielt sie von ihrem Schlafbaum fern.
Ist es wirklich Kälte, die durch den Stoff kriecht und mich frösteln lässt, oder greift die Finsternis, die Braut des Bösen, nach mir?
Ich blieb stehen und lauschte. Kein Geräusch drang heran. Doch die Raben blieben fort. Raben lassen sich nicht so leicht vertreiben. Es sind hartnäckige Biester.
Plötzlich hörte ich von rechts, vielleicht hundert Meter entfernt, aufgeregtes Krächzen. Die Vögel stritten sich um die Plätze auf einem anderen Baum.
So viele Umstände betreiben Tiere nicht ohne Grund. Es wäre vermutlich klüger, umzukehren. Der Kluge gibt nach. Andererseits, Finsternis, die Braut des Bösen? Was für ein Unsinn. Und außerdem, Angst ist keine Naturgewalt, sie ist Einstellungssache. Oder? Sie lässt sich herbeireden und, wie etwas Unnötiges, wieder wegrationalisieren. Ja genau. So sieht es aus. Aber das kann man selbstverständlich nicht schreiben. Nein, in der Fiktion muss Angst eine Art Eigenleben haben, sonst taugt sie nichts.
Ich ging weiter, nun nicht mehr gebückt. Um mich herum bald absolute Dunkelheit. Die Lichter der Zivilisation hatten ihren letzten Einfluss verloren. Niemand konnte mich sehen.
Die Finsternis hütet ihre Kinder.
Diesem Gedanken wohnte Tröstliches inne. Er vertrieb die Kälte. Die Raben schwiegen und meine Schritte klangen unbekümmert.
Gefühle und so, hat Susanne gesagt und damit selbstverständlich die Angst gemeint. Als ob ich die nicht kennen würde. Angst ist im Lichtermeer der Stadt das vorrangige Gefühl. Angst vor dem Alleinsein, dem Chef, verrückten Glatzköpfen, dem Postboten, der eine Mahnung bringen könnte, und, nicht zu vergessen, die Angst vor der Angst. Aber hier? Die Finsternis hütet ihre Kinder. Hier gibt es keine Angst.
Ich beschleunigte meine Schritte, wollte diesen lästigen Spaziergang hinter mich bringen.
Die Raben sind vermutlich vor einem Marder geflüchtet, der ihnen nachgestiegen war. Das hat nichts mit Angst zu tun, das war rationales Handeln. Von beiden Seiten. Von den Raben als Beute und dem Marder als Jäger.
Ich verlangsamte meinen Gang.
Hat Susanne nicht auch gefordert, ich müsse Interessantes schreiben? Aber was soll an Angstgefühlen interessant sein, wo sie doch jeder kennt? Die Frage lautet folglich: Was muss es für ein Gefühl sein, zu jagen, oder besser noch, zu töten? Das gilt es zu ergründen. Hier, in der Finsternis.
Ein Windstoß ließ Laub rascheln. In meinen Ohren klang es wie rauschender Beifall.
Das ist doch Irrsinn. Ich schüttelte den Kopf. Aber, nur einmal angenommen, ich nähme mir vor, den nächsten Menschen, der mir begegnet, umzubringen.
Ich atmete tief und gleichmäßig.
Dazu bräuchte ich eine Waffe. Oder wenigstens einen Stein. Und dann: es einfach tun. Ohne zu überlegen. Zuschlagen und weitergehen. Und in mich hinein horchen. Wegen der Schreiberei. Aber eigentlich wegen der übergeschnappten Susanne.
Ich verließ den Pfad. Altes Laub knisterte unter meinen Schuhen, dicke Wurzeln ließen mich stolpern. Ich stützte mich an einen Baum.
Hier gibt es zweifellos genug Steine. Angenommen, ich fände trotz der Dunkelheit einen geeigneten und nähme ihn an mich. Das wäre ein erster Schritt. Vielleicht kommen dabei schon ein paar interessante Gefühle auf. Bei jedem weiteren Schritt könnte ich mein Vorhaben abbrechen. Selbstverständlich.
Mit den Schuhen scharrte ich Laub beiseite und stieß alsbald an einen Stein, der mir groß und schwer genug erschien und überraschend gut in der Hand lag. Die Finsternis sorgt für ihre Kinder. Sie lässt es ihnen an nichts mangeln.
Ich lächelte und ging auf dem dunklen Pfad weiter Richtung Parkmitte, dorthin, wo alle Wege sich kreuzten.
Der Stein strahlte Kälte aus. Sie durchdrang meine Finger, kroch meinen Unterarm hinauf. Ich stellte mir vor, wie sie nach meinem Herz griff. Und ich stellte mir vor, wie sie dabei ins Leere stieß. In der Finsternis braucht man kein Herz, nur Verstand.
Und dieser, nun kühl und messerscharf, sagte mir, ich hätte keine Ahnung, wie man zuschlägt. Ich müsse üben.
Der nächste Baum erschien mir wie ein geeignetes Opfer. Er stand direkt am Weg. Ich trat leise heran, visierte auf dem Stamm einen Punkt an, der sich etwa in der Höhe meiner Schultern befand, packte den Stein fester, holte aus und schlug zu.
Ich hatte wirklich keine Ahnung gehabt. Mein Schlag hatte vermutlich kaum die Rinde verletzt. Ich versuchte es noch dreimal. Dann kam mir das Ergebnis fast brauchbar vor. Beinahe tödlich. Der fünfte Schlag, sein lautes Pock schallte durch die Dunkelheit, riss mir fast den Stein aus der Hand. Mein Handgelenk schmerzte. Ein Zeichen meines Erfolges.
Jemanden den Schädel zu zertrümmern, wäre einfacher als zunächst angenommen.
Vor mir lag der runde Platz, in den alle Wege mündeten. Bei Tageslicht hätte ich die Bänke am Rande des kleinen Areals sehen können. Dann säßen dort Spaziergänger, Hundebesitzer unterhielten sich, Jogger legten eine Verschnaufpause ein. Doch bei Eiseskälte dort die Nacht zu verbringen, wagten nicht einmal Stadtstreicher. Da war ich mir sicher.
Ich lauschte nach Schritten und wunderte mich, wie ungeduldig ich dabei wurde. Irgendwann, hoffentlich bald, wird jemand diese Abkürzung nutzen.
Die schnelle Verbindung durch den Park zwischen den Stadtteilen war verlockend, wenn man die letzte Straßenbahn verpasst hatte.
Vielleicht wird der späte Fußgänger das Klischee erkennen, in das er geradewegs hineintappt. Er wird Angst haben, weil er sich nicht von seinen Sorgen trennen kann. Nur wenige bringen es fertig, die Lichter der Stadt hinter sich zu lassen, nicht nur gegenständlich, sondern auch gefühlsmäßig, um sich der Finsternis anzuvertrauen.
Ich genoss die Stille, mit Zuversicht erfüllt.
Mein Weg wird hier nicht enden. Schon bald werde ich kein Kind der Finsternis mehr sein, sondern ihr Apostel. Denn ich werde an meiner Tat wachsen, werde stark und stärker, unbezwingbar. Ich werde die Finsternis in mir tragen. Susanne wird es als erste spüren. Susanne, die immer so zugeknöpft ist wie ihre obligatorischen Kostümjacken. Susanne, die beim mittäglichen Quicky, wenn sie sich dazu mal herab lässt, immer nur auf mir hocken will, damit ihre vollendete Hochfrisur nicht zerzaust, und die mich nicht küsst, weil ihr Lippenstift verschmieren könnte. Ja, Susanne, du wirst meine neue Macht spüren. Ich packe deine Haare, zwinge dich auf die Knie und dränge meinen Schwanz zwischen deine fein geschminkten, eitlen Lippen und gebe es dir, bis mein Saft dir zur Nase heraus läuft.
Ich hatte das Atmen vergessen.
Und dein Bruder, der jeden Abend wie eine verdammte Anstandsdame bei dir herumlungert, wird künftig mit ansehen, was für hochinteressante Sachen ich mit dir anstelle. An die Heizung gekettet, wird er seine Gefühle herausschreien und ich werde ihm begierig zuhören. Natürlich alles nur der Schreiberei wegen, das wirst du verstehen müssen, liebste Susanne. Ihr werdet mir Gefühle liefern, bis ihr keine mehr habt.
Mit tiefen Zügen füllte ich meine Lunge mit kühler, sauberer Luft.
Ja, die Finsternis wird fortan in mir sein. Sie wird mich immun machen gegen die Lichter der Stadt. Ich werde frei sein von allem, was sie repräsentieren. Wer kann noch mit mir mithalten, wenn ich erst einen Menschen getötet habe. Niemand.
Tja, ich schätze, liebste Susanne, die Sache entwickelt sich interessanter als von dir vermutet.
Jemand hat gehustet. Endlich! Von wo er herkam, ließ sich nicht eindeutig sagen. Doch sein Weg brächte ihn zu mir. Zwangsläufig. Ich stand aufrecht und still. Wartend. Die Finsternis wird es fügen.
Mein Stein strahlte Kraft und Wärme aus. Leise Geräusche unsteter Schritte drangen zu mir herüber.
Ich werde ihm Uhr und Bargeld abnehmen. Es wie einen Raubmord aussehen lassen.
Als nächstes konnte ich die Angst, die zu den eiligen Schritten gehörte, wie den Duft eines köstlichen Gebäcks wittern. Verführerisch. Ja, ich meinte sogar, die Richtung ausmachen zu können, aus welcher dieser Lockduft zu mir wehte. Wenn ich nicht die Orientierung verloren hatte, und daran glaubte ich keine Sekunde, der Mensch denkt, die Finsternis lenkt, dann kam mein Opfer aus der Richtung, in der meine Wohnanlage sich befand.
Vielleicht hat er, oder sie, einen meiner Nachbarn besucht. Dann könnte ich Gram und Verfall, sozusagen als Draufgabe, hautnah studieren. Susanne wird begeistert sein von meinen neuen Kenntnissen.
Glückshormone oder deren heimliche und düstere Geschwister überrannten jeden Winkel meines Gemüts. Dabei belebten sie ein verloren geglaubtes Gespür, vielleicht ein Stück längst verdrängter Urkraft, die in jedem Menschen schlummerte. Ich konnte plötzlich wie eine Fledermaus die Dunkelheit durchdringen, konnte exakt meine Position in dem Areal ermitteln, jeden Baum orten, der den Platz umgab, wie mit einem Radar die Bewegungen meines Opfers erfassen und somit vorausberechnen.
Ich wusste, es käme knapp an mir vorbei. Ich bräuchte nur drei Schritte zur Seite treten, dann würde es mich nicht entdecken und wie ein Blinder an mir vorbeitappen. Mit dem Pochen seines bangen Herzens im Ohr, würde es taub sein für meinen raschen Angriff.
Der Stein in meiner Hand schien plötzlich viel zu leicht. Doch diesen Umstand schrieb ich der neuen Kraft in mir zu. Alles schien plötzlich leicht. Mein ganzer Körper samt dickem Mantel wog nichts.
Der Glaube an die Macht der Finsternis stärkt mir Leib und Seele. Sie ist die wahre Urkraft, denn sie war das Erste von allem. Sie gebar Gott und Gott erschuf das Licht, sehr zum Missfallen der Finsternis. Und sie bestraft dafür Gott und seine Geschöpfe, die sich in seinem Licht suhlen. Der Gott muss darum bangen, dass ihn seine Kinder nicht verlassen. Und seine Kinder müssen ein Leben in Furcht führen, vielseitiger Furcht, die nur in seinem verfluchten Licht gedeiht.
Diese Erkenntnis trieb mir Tränen in die Augen.
Susanne wird staunen, welch interessante Geschichten ich von nun an schreiben werde. Mögen meine Erzählungen unter den Jüngern des Lichts Erkenntnis verbreiten, auf das sie den Pfad zur Freiheit finden, die Urkraft des Universums annehmen, Soldaten der Finsternis werden und alle Unverbesserlichen auslöschen, wo immer sie sich zeigen.
Auf der Wegkreuzung wurden die Schritte der Gestalt unsicher und schlurfend. Sie passierte meinen Standort, gebückt von der Bürde des Lichtes, an welches ihr törichtes Herz sich klammerte.
Ich schlug einen sanften Bogen, elegant, auf Zehenspitzen, und gelangte unbemerkt hinter den Rücken der Gestalt. Sie war etwas kleiner als ich. Ihr den Schädel einzuschlagen, wäre ein Leichtes. Die Prüfungen der Finsternis sind wohlwollend.
Während ich meinen Stein am gestreckten Arm langsam hob, kam mir eine weitere Erkenntnis. Ich sollte dieses Klischee erleben: nächtlicher Park, einsamer Spaziergänger, Angst vor einem Überfall. Das war der Plan gewesen, Susannes Plan. Doch naturgemäß musste es in diesem Szenario eine zweite Partei geben. Das hatte Susanne nicht bedacht. Und sie hatte nicht bedacht, dass die Wege der Finsternis unergründlich sind. So hatte die Finsternis, die wahrhaft allwissende und allmächtige, mich für die andere Seite der Medaille vorgesehen.
Mir wurde heiß, als stünde der Park in Flammen. Ungeheure Energien durchströmten meinen Körper. Alle Sinne konzentrierten sich auf das Töten. Der Gehörsinn glich den Rhythmus meiner Schritte denen des Opfers an. Die Augen fokussierten auf den leicht wippenden Schädel. Das Hirn berechnete jede Nuance dieser Bewegung voraus. Die Nase nahm den köstlichen Geruch der Angst auf. Die Geschmacksnerven signalisierten Gier. Der Tastsinn erfasste die Oberfläche des Steines, jeder Finger der rechten Hand schob sich in die optimale Position. Er lag gut in der Hand, wie dafür geschaffen. Die Muskeln in Arm und Schulter spannten sich bis an die Schmerzgrenze. Die Kraft konzentrierte sich auf den einen Punkt des Schädels, auf den sie sich entladen sollte. Der Stein sauste herab.
Es knackte dumpf, mit matschigem Ausklang, etwa so, als bräche ein Stiefel die dünne Eisfläche einer sumpfigen Pfütze. Nach dem lauten „Pock“, während der Übung am Baum, überraschend, aber auch ein wenig enttäuschend. Die Gestalt taumelte ein oder zwei Schritte und fiel mit dem Gesicht voran zu Boden. Ich kniete mich auf ihren Rücken, bereit, noch einmal den Stein auf ihren Schädel sausen zu lassen. Es erwies sich als unnötig, die breiige Masse nochmals zu bearbeiten. Doch die Hitze in mir war machtvoll. Ich tat es noch zweimal. Aller guten Dinge sind drei.
Abgekühlt legte ich behutsam mein Werkzeug beiseite.
Der Jünger des Lichts besaß keine Uhr. Wie Susannes verdammter Bruder. Daher weiß er nie, wann es Zeit ist, zu gehen. Aus der rechten Manteltasche entnahm ich eine Geldbörse. Wie schwach diese selbst ernannten Lichtgestalten doch sind, hier, umgeben von der wahren Urkraft des Universums.
Die Raben krächzten, stritten sich um das Aas, das ich ihnen überlassen hatte, und meine Schritte klangen unbekümmert. Wer könnte jetzt noch mit mir mithalten? Susanne am allerwenigsten, auch mein Chef nicht. Kein Höriger des falschen Gottes, keine Mahnung wird mich je wieder ängstigen.
Bald gewannen die Lichter der Zivilisation an Geltung. Nun konnte man mich wieder sehen.
Die Finsternis entsendet ihre Apostel auf steinige Wege.
Der Gedanke ließ mich frieren. Ich blickte an mir herab. Blut klebte an Hose und Mantel. Meine Schritte klangen jetzt hastig. Die Rückseite meines Wohnblocks tauchte auf. Tausend Lichter verleugneten die Finsternis.
Auf dem Parkplatz entdeckte ich meinen Wagen. Er stand unter einer Laterne. Kälte zog mir die Eingeweide zusammen. Mir stockte der Atem. Ich nestelte die Geldbörse aus meiner Manteltasche. Eilig suchte ich im Licht nach dem Namen des Besitzers. Auf der Bankkarte las ich „Robert Feinbein“. Mir wurde schwindelig. Susanne hatte mir ihren Bruder entgegengeschickt. Sie hatte sich um mich gesorgt. Und sie hatte daran gedacht, dass ich den Wagen am frühen Morgen bräuchte.
Im Briefkasten fand ich den Wagenschlüssel, zusammen mit einem lieben Gruß.
Susanne. Wie soll ich ihr je wieder unter die Augen treten? Sie wird erkennen, was ich getan habe. Und sie wird es ans Licht zerren.
Ich blickte zurück zum Park. Es war mir nie aufgefallen, wie nah an der Grenze von Licht und Dunkelheit ich mein Leben verbracht hatte. Nur ein kleiner Anstoß hatte genügt, um sie zu passieren.
Das Krächzen der Raben klang in meinen Ohren wie spöttisches Gelächter.