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Kolumnenschreiber

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27.03.2003
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Kolumnenschreiber

Kolumnenschreiber

Kolumnenschreiber sind die Randgruppe des 21. Jahrhunderts. Was diese meist ins kalte Wasser geworfenen Vertikal-Schriftsteller in häufig nur 200 Worten schaffen, gleicht zumeist einer szenewortgespickten Gebrauchsanweisung für das Leben stressgeplagter Eurogirlets oder bester, schwuler Dauerfreunde. Kolumnenschreiber müssen immer akut am Zeitgeist bleiben, ohne ständige Verweise auf den neuesten Trend-Designer oder die Erwähnung der angesagtesten Party-People liest sich niemand der „Generation Glücksbambus“ die schmalformatigen Notizen über Leben, Liebe und die Lust auf den nächste Portion Ecstasy durch.
Seit einiger Zeit scheint die klassische Kolumne an sich allerdings eine groteske, wenn auch nicht unlesenswertere Variante zur Seite gestellt zu bekommen: den in regelmäßiger Wiederkehr in sogenannten Frauenmagazinen erscheinenden Aufreißbericht mittdreißiger Erfolgsfrauen auf der ständigen Hatz nach Mr. „mehr Volt als mir jemals lieb sein könnte“. Was diesen beziehungsstressgeplagten Quasi-Karriere-Ladys so alles auf der in Dolce & Gabbana gewandeten Seele brennt, ist meistens so hemmungslos wahnwitzig und bahnbrechend unterhaltsam, dass sich die eben erwähnten Szenemagazine die jeweils angesagtesten Schreiberlinge oder besser Schreiberlingerinnen in Prada-Taschen oder Manolo Blahnick Schuhen aufwiegen.
Kolumnen helfen bei den täglichen Orientierungsläufen durch den noch alltäglicheren Beziehungsdschungel. Viele Zeitschriften scheinen verstärkt mit diesem Instrument der unersättlichen Beeinflussung ihre vorzugsweise ständig auf der Suche nach dem Mann mit dem Cola-light-Grinsen befindlichen Leserinnen und Leser ähnlich zu fesseln wie die Fernsehsender mit ihren ebenso dramendurchfeuchteten Daily-Soaps.
Ein modernes Dilemma, muss doch die sich ständig auf einen adäquat aktuellen Stand haltende Frau von Welt grob geschätzt mindestens eine halbe Wagenladung dieser literarischen Sternstunden des guten Geschmacks konsumieren um einen einigermaßen „Ich bin so hip, das es weh tut“ – Status zu behalten. Man kann also nur mit Fug und Recht behaupten, dass es die Kolumnen sind, die das szenebewusste Auftreten in einer Zeit, wo das Wort „Zeitgeist“ einen faden Beigeschmack bekommen hat, beeinflussen.

 

Hallo!
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was du mit deinem Text überhaupt aussagen willst. Teilweise sind die monströsen Satzkonstruktionen kaum noch lesbar:

Was diese meist ins kalte Wasser geworfenen Vertikal-Schriftsteller in häufig nur 200 Worten schaffen, gleicht zumeist einer szenewortgespickten Gebrauchsanweisung für das Leben stressgeplagter Eurogirlets oder bester, schwuler Dauerfreunde.

Erst einmal: Ist nicht JEDER Schreiber ein "Vertikal-Schriftsteller"? Selbst in asiatischen Kulturen schreibt man von oben nach unten, nicht umgekehrt. Diese, hm, "Metapher" ist blanker Unsinn.
"Häufig nur 200 Worte" ... Was genau soll das aussagen? Horoskope, Kochrezepte, Filminhalte, Sportberichte haben oft auch nicht mehr als 200 Worte. Gibt es da eine Messlatte? Erst ab 500 Worten ist ein Text gut? Darunter ist man ein ins kalte Wasser geworfener Vertikal-Schriftsteller?
Was sind Eurogirlets? In Euroscheinen verpackte Gilettes?
Und was sollen diese schwulen Dauerfreunde??? Wessen bester schwuler Dauerfreunde? Der Eurogirlets, was immer das sein mag?

Was diesen beziehungsstressgeplagten Quasi-Karriere-Ladys so alles auf der in Dolce & Gabbana gewandeten Seele brennt, ist meistens so hemmungslos wahnwitzig und bahnbrechend unterhaltsam, dass sich die eben erwähnten Szenemagazine die jeweils angesagtesten Schreiberlinge oder besser Schreiberlingerinnen in Prada-Taschen oder Manolo Blahnick Schuhen aufwiegen.

Mal ehrlich: Beim ersten Mal Lesen ist dieser Satz völlig unverständlich. Beim zweiten Mal kommt man drauf, dass zumindest das "sich" überflüssig ist. Besser klingt der Satz dennoch nicht. Warum nicht zwei Sätze daraus machen? Das Ganze gewänne an Klarheit.
Und wie kommst du auf "Quasi-Karriere-Lady"?
Dass "die angesagtesten Schreiberlinge" stets bestens entlohnt werden, ist seit einigen hundert Jahren Usus, denke ich mal.

Viele Zeitschriften scheinen verstärkt mit diesem Instrument der unersättlichen Beeinflussung ihre vorzugsweise ständig auf der Suche nach dem Mann mit dem Cola-light-Grinsen befindlichen Leserinnen und Leser ähnlich zu fesseln wie die Fernsehsender mit ihren ebenso dramendurchfeuchteten Daily-Soaps.

Weißt du überhaupt, was eine Kolumne ist? Es gibt auch Kolumnen für Sport, Politik oder Plattenkritiken. Du scheinst dich auf irgend eine nebulöse Kolumne für dreißigjährige Quasi-Karriere-Ladys zu beziehen, die mir unbekannt ist.
Was genau möchtest du mit diesem Satz aussagen? Kürzer formuliert könnte ich auch schreiben: "Viele Zeitschriften scheinen Fußballfans auf der Suche nach ihrem Lieblingsstar ähnlich zu fesseln, wie "Ran" auf SAT1".
Lies dir mal deinen Satz noch mal durch: Welche Zusammenhänge möchtest du zeigen? Mir hat sich keiner erschlossen.

Ein modernes Dilemma, muss doch die sich ständig auf einen adäquat aktuellen Stand haltende Frau von Welt grob geschätzt mindestens eine halbe Wagenladung dieser literarischen Sternstunden des guten Geschmacks konsumieren um einen einigermaßen „Ich bin so hip, das es weh tut“ – Status zu behalten.

Wieder so ein kruder Satz voller schwammiger Ungenauigkeiten.
Wie dein gesamter Text auch. Für mich ergibt sich null Sinn daraus. Du fabulierst Monstersätze zusammen, die teilweise 08/15-Weisheiten beinhalten und mich mehr verwirren als erheitern oder erleuchten, um ein bissele zu übertreiben.

Ich würde dir dringend raten, dich auf exaktes Beschreiben zu konzentrieren. Dieses wirre Satzschlangen-Ungetüm liest sich erstens quälend langweilig und schwierig, zweitens scheint sich zumindest für mich keine Aussage als halbherzige Gesellschafts-Kritik (?) dahinter zu verstecken (und zwar so gut, dass man sie nicht findet).

 

Hallo Rainer!

Erst einmal schönen Dank für deine Kritik, wenn sie auch ziemlich hart ausfällt.
Ich weiß sehr wohl was eine Kolumne ist und ich weiß auch, dass es Kolumnen in unzähligen Bereichen gibt. Mein Text, und irgendwie ist er ja auch eine Art Kolumne, soll einfach eine Art amüsante Betrachtung der Art von Kolumnen sein, welche vor allem in sogenannten Life-Style Magazinen zu finden sind.
Mit dem Ausdruck Vertikal - Schriftsteller wollte ich das Format, in dem Kolumnen recht häufig geschrieben werden, karikieren, nämlich lang, schmal und häufig am Rand stehend. Deshalb auch Randgruppe!
Insgesamt hatte ich einfach mal die Idee einen halbwegs witzigen Text für die Sex-and-teh-City-Generation zu produzieren. Vielleicht habe ich dann ja mit meiner nächsten spontanen Idee mehr Glück bei dir.

Gruß,
GAWAIN

 

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