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Neue Zeitschrift "Kurzgeschichten" sucht Autoren!

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Ich weiß nicht, ich lese von Anfang an da mit, aber ich bin immer noch skeptisch.

Gewiß, jeder Autor, der da veröffentlicht wird, sieht darin Werbung für sich. Wobei die Frage ist: Wie hoch kann der Werbeeffekt sein, wenn in jeder Ausgabe mindestens 100 Autoren veröffentlicht werden?

Jemand, der das Geld hat, das zu finanzieren, weiß auch sehr gut, wie er dazu kommt. Die machen das nicht aus Liebe zu den Autoren, sondern weil es ihnen was bringt. - Warum sollten die Autoren durch die Finger schauen, während der Verlag mit ihren Geschichten Profit gemacht wird?

Ich habe das Gefühl, die Geschichten dienen nur als sogenannte "Werbeträger".

 

Aber was sind unsere Geschichten - materiell gesehen - denn schon wert? Sind sie mehr wert, als nur ein "Werbeträger" zu sein? Andere müssen für Werbung etwas zahlen. Bei dieser Zeitschrift muss man nichts dafür zahlen und bekommt obendrein noch ein Freiexemplar des Magazins zugesandt.

Und nennenswerten Profit macht der Verlag erstmal mit Sicherheit keinen, da geh ich (fast) jede Wette ein. Wer kauft denn so eine exotische Zeitschrift mit völlig unbekannten Laienschriftstellern schon? Wenn es dann noch nicht einmal eine Qualitätsvorauswahl unter den eingereichten Geschichten gibt verprellen sie zudem auch noch ihre ersten Leser, die ihre 5,- Euro doch in Zukunft lieber für etwas sinnvolleres ausgeben werden (und auch nicht aus Nächstenliebe gegenüber den vielen, vielen Autoren, die ihre Geschichte in dem Magazin veröffentlicht sehen wollen).

Nein, ich denke eine Hand wäscht hier die andere: Dem Autoren fehlt das (Print-)Medium zur Veröffentlichung seiner Texte und dem Verlag fehlen wiederum die Texte um dieses Medium mit Inhalt zu versorgen. Jeder bekommt also etwas für seine Mühe. Und die Mühe, ein ganzes Magazin aufzubauen und zu unterhalten ist ganz gewiss größer als das Schreiben einer Geschichte mit 4000 Anschlägen. Vielleicht sogar gerade eben so 100 mal größer...

 

Ich bin auch eher skeptisch, was die Zukunft dieses Magazins angeht. Über die Qualität kann ich nichts sagen, da ich die erste Ausgabe (noch) nicht kenne. Aber ich denke auch, dass es ein wundervoll ambitioniertes Projekt ist und dass es hier genügend Autoren gibt, die das Niveau heben können - wenn es denn tatsächlich so schlecht ist wie beschrieben.
Mit 5 Euro pro Exemplar dürfte auch einiges an Profit für den Verlag abfallen - vorausgesetzt, er verkauft ausreichend Exemplare. Damit sich das Magazin aber aus dem Direktverkauf und von den Abonnements her trägt, müsste er natürlich massiv Werbung für das Magazin machen. Weiß jemand etwas darüber, wie das beworben wird? Zumal Werbung gerade in der ersten schwierigen Zeit natürlich ein noch wesentlich größeres Loch in die Kassen der Initiatoren reißen dürfte. Daher fürchte ich auch, dass es leider nur einige wenige Ausgaben geben dürfte. Na ja, ich bin keine Prophetin. :D
Ich fände es aber schön, wenn sich eine solche Zeitschrift am Markt etablieren könnte. Ich werde die ersten Gehversuche und die weitere Entwicklung einfach mal beobachten. :)

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Erst einmal finde ich es natürlich höchst löblich, ein solches Projekt zu starten. Allein, die Aussichten auf Erfolg sind aus meiner Sicht gleich null. Wer gibt 5 Euro für ein Heftchen mit lauter völlig unbekannten Autoren aus (Autoren selbst und Verwandte ausgenommen)?

Meiner Meinung nach muss in gedruckter Form unbedingt ein gewisser Qualitäts-Standard eingehalten werden! Wettbewerbe und Ausschreibungen sind aus meiner Sicht die ideale Form, qualitativ hochwertiges Material für eine Anthologie zu bekommen.
Klar liegt es an den Juroren/Redakteuren, welche Geschichten als gut/schlecht eingestuft werden. Aber nachdem ich an einige Bewerben teilgenommen und die Resultate kritisch durchleuchtet habe muss ich ehrlich sagen, dass das meiste, das tatsächlich gedruckt wurde, hinreichende Qualität besaß und wirklich mieser Müll (nein, ich sage jetzt nicht, welche Anthologie ich meine :D) gering war.
Einfach alles abzudrucken was einem in die Hände fällt, halte ich für fatal. Vielleicht bin ich arrogant, aber ich möchte in so einer Sammlung nicht vertreten sein. Ich will in einer Anthologie oder Zeitschrift publiziert sein, auf die ich stolz sein kann.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Rainer! :)

Im Prinzip sehe ich das ähnlich - bis auf die Sache mit den 5 €: Ich denke, dass es theoretisch schon einen Markt für so eine Zeitschrift gibt (ich gebe 4 $ alle 2 Monate für eine amerikanische KG-Zeitschrift aus, aber da weiß ich, was ich bekommen ...), auch ist der Ansatz richtig, an den Bahnhöfen zu beginnen, wo viele Reisende mal eben nach "leichter" Lektüre suchen. Allerdings bringt das alles nur was, wenn der Käufer sich hinterher nicht ärgert - und da hapert es ... :sad: Womit wir wieder vor der Frage stehen, wie wir uns dazu verhalten. Und ich find es besser, denen mal auf die Finger zu klopfen und was anzubieten, als einfach künstlerische Distanz zu pflegen.

Niels

 

Hm. Wenn ich Lektüre am Bahnhof suche, dann greife ich zu welcher, die ich bereits mehr oder weniger kenne: Also PM, Spiegel, LTB oder dergleichen. Gerade deshalb denke ich, dass man nicht gezielt nach etwas sucht - und das wäre die einzige Chance für solch ein Format.
Persönlich schätze ich KGs genau so wie Romane, weshalb es mich dauert, wie gering KGs in unserem Raum eingestuft werden.
Und sie bieten eine große Chance für Autoren: Wenn ich in mehreren Sammelbänden zweimal auf den selben Autoren stoße und seine Geschichten toll finde, werde ich auch ganz gezielt nach ihm Ausschau halten. Schade, dass so etwas bei uns nicht forciert wird.

Ach ja: Noch mal - ich halte dieses Format für höchst löblich. Aber nur dann, wenn eine strenge Qualitäts-Kontrolle durchgeführt wird. Das wäre auch dem Käufer gegenüber fair.

 

Schade!
Hab das Teil mal interesseshalber gekauft, aber nachdem ich die meisten Stories gelesen habe, schliesse ich mich dem oben gesagten an: Das ist Schrott.
Zwei lesenswerte Stories (Vom Klaus Eylmann und Chris Hunter), der Rest scheint sich aus den "Abonnenten-Schreibern" zu rekrutieren. (Man hat als Abonnent das Recht, 3 Stories zu veröffentlichen, ok, aber wieso haben sie die alle in die erste Ausgabe gepackt?)

Wird das nun in der 2.ten Ausgabe besser, nachdem mehr Leute was zugeschickt haben? Glaub nicht, weil die Zeitschrift schon tot ist.

ein vergrauter

megarat

 

Geschrieben von megarat
Man hat als Abonnent das Recht, 3 Stories zu veröffentlichen

:D Interessantes Konzept! Warum gibts das beim Playboy nicht? Als Abonnent ein Anrecht, sich eines der Bunnies, äh, auf einen Kaffee einzuladen.
Rein hypothetisch gesprochen.
Für einen Freund von mir.
Für irgend wen halt.

 

Vielleicht bist Du der hundertste Käufer und hast damit einen Bonus verdient? :D

 

Das mit den 3 Stories hab ich irgendwo gelesen, sorry, kann mich nimmer erinnern wo... (blöder Silvester). Prinzipiell vertretbares Konzept, wenns nicht übertrieben wird, wie offenbar hier geschehen.

megarat

,der extra dafür auf sein geliebtes Computer, Schach und Spiele verzichtet hat.


:(

 

Naja, da es die erste Ausgabe war, kann ich mir schwer vorstellen, dass das mit den Abonnenten schon zieht. ZUdem sind nur sehr wenige Autoren doppelt vertreten.

Leider scheint das Konzept des Heftes zu lauten: "Ein gedrucktes Forum für Autoren, die sich gerne gedruckt sehen!" - So weit, so gut, leider fehlt mir ein bisschen der Bezug zum Leser. Aber, nur Mut, vielleicht kommt er ja noch.

 

@ megarar:anstoss:

an anderer Stelle in einem anderen Forum, aber von mir.:D

 

Hm versprich den Leuten, daß sie abgedruckt werden, schon haste ne Menge Abonnenten... und ne Menge Schrottreifer Stories. Du hast sonst nicht so viele Beiträge, weil die Zeitschrift noch neu ist, also nimmst du die Erstschreiber. So unglaublich klingt das für micht nicht...

megarat

 

Ah der Joh wars (mein Gedächstnis lässt mich manchmal im Stich, ich bin schon alt)

megarat

P.S.

Und wo hast du das Gerücht her? (Grübel)

 

Auf meine Kritik hat mir die Redaktion heute eine Antwort gemailt, die ein paar Dinge beantwortet:

"[...] Die Texte sind nicht lektoriert und nur einmal Korrektur gelesen und das in aller Hektik. Wir
selbst hoffen, dass das Niveau der einzelnen Texte steigt.
Natürlich müssen wir das in den Griff bekommen. [...]

Für uns war es nicht leicht dieses Projekt in nicht mal 4 Wochen zu realisieren. Es war nicht wochenlang geplant, sondern eine ganz spontane Sache. [...]

Nach der aktuellen Nummer werden wir sehen, ob es eine Chance gibt, unser Baby am Leben zu halten oder ob wir wieder in der Versenkung verschwinden, weil unsere finanziellen Mittel am Ende sind. Wäre schade. Wenn sich auch nur ein klitzeklein wenig abzeichnet, dass es sich selbst tragen könnte, werden wir weiter machen. [...]"

Also wie vemutet: Riskantes Experiment, etwas übers Knie gebrochen das Ganze - aber solange es keine echten Alternativen gibt, sollte man es trotzdem wo geht fördern, denke ich.

 

Geschrieben von Niels-Arne Münch

Die Texte sind nicht lektoriert und nur einmal Korrektur gelesen und das in aller Hektik. Wir
selbst hoffen, dass das Niveau der einzelnen Texte steigt.
[...]
Nach der aktuellen Nummer werden wir sehen, ob es eine Chance gibt


:rolleyes: Tja, ich will nicht den Oberschlauen spielen. Aber Punkt 2 erklärt sich durch Punkt 1 fast automatisch: Wohl kaum.
Ein ernsthaftes Projekt muss sich den gebührenden Aufwand verdienen. Um es ganz hart zu sagen: Wenn ich dem Leser Texte vorlege, die nicht lektoriert, noch qualitativ ausgewählt wurden, wird sich dieser zu Recht fragen, warum er fünf (oder auch vier) Euro ausgegeben hat.
So viel Zeit muss einfach immer sein, die Texte in eine vernünftige Form zu geben.

 

nachdem das literarische format der kurzgeschichte im deutschsprachigen raum ja ein geradezu beängstigendes schattendasein führt (ich schätze das liegt an dem vielen "bestellungen-beim-universum"- oder "warum- männer-einen-bierbauch-und-frauen-einen-fetten-arsch-kriegen"-scheiss, der hierzulande die regale zumüllt), finde ich dieses projekt als solches geradezu fantastisch. das sind - so wie ich es verstanden habe - drei leute, die sich für die von uns allen so geschätzte kurzgeschichte stark machen - passt.

hat eine(r) von euch schon mal dran gedacht, denen das anzubieten, was die wahrscheinlich (neben käufern) am meisten brauchen - nämlich qualifizierte textarbeit?

 
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