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Sackgasse

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21.05.2024
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Anmerkungen zum Text

Das ist meine erste Kurzgeschichte, die ich geschrieben habe und würde gerne Feedback dazu erhalten :)

Sackgasse

Eigentlich wollte Jascha aufhören zu rauchen. Er wusste aber genau, dass noch eine Kippenschachtel Gauloises Rot in seinem Nachtschrank neben ihm war. Er dachte daran, wie er seine Ex betrunken vor einer Kneipe an einem Kippenautomaten fragte: “Welche Zigaretten soll ich mir holen? Mir sind Marlboro Rot immer zu stark.” Sie überlegte kurz und antwortete schmunzelnd: “Ich rauche nur selbstgedrehte, aber wenn es mal doch Fertige sein sollen, dann finde ich die roten Gauloises am besten.”

Er fand damals noch die Ästhetik so ansprechend. Ein verwegener Detektiv, der komplett schwarz gekleidet in Anbetracht des Sternenhimmels eine Zigarette anzündet, um voll all den verstrickten Indizien einen klaren Kopf zu bekommen. Eine Kippe dachte er sich. Nur eine und es würde ihm wieder gut gehen.

Er sprang geplagt von Gedanken an seine Ex aus seinem Bett und schnappte seine Klamotten vom Boden auf und zog sich ein weiteres Mal an für diesen Tag an.

Wehleidig schlich er sich zur Tür seines Mitbewohners. Er vergewisserte sich, dass dieser auch wirklich nicht zu Hause war, indem er kontrollierte, ob die Schuhe des Mitbewohners im Schuhregal standen. Nichts, nur seine eigenen, abgetragenen und dreckigen Schuhe.
Er öffnete die Tür und zog weiter zur Balkontür und öffnete diese.
Ein kalter Hauch kam ihm entgegen. So muss sich auch der Detektiv fühlen, wenn er spät nachts durch die Straßen schlich, um endlich eine Spur der vermissten Tochter des Bürgermeisters zu finden.

Jascha tappte barfuß auf den Balkon. “Scheiße, ist das kalt”, nuschelte er fluchend vor sich hin. Früher, als seine Ex noch bei ihm war und sie zusammen auf den Balkon gingen, gab er ihr immer seinen dicksten Oberteile. Er selbst hat immer zurückgesteckt, damit es ihr gut ging. Trotz der warmen Oberteile, fror sie oft an den Beinen, und Jascha umarmte immer ihre Oberschenkel, um sie zu wärmen. Er musste immer in einer unbequemen, aber trotzdem warmen Pose rauchen. Die Wärme, die er ihr damals schenkte, fehlte ihm jetzt. Die Kälte machte ihm trotzdem nichts aus, denn immerhin konnte er sich normal in seinen Stuhl setzen.

Man muss verstehen, dass er in seinem Kopf immer noch zwischen seinem und dem Stuhl seiner Ex unterschied. Es hat ihm immer ein bisschen Trost gespendet, wenn er versuchte, alles so wie früher sein zu lassen. Jascha fiel es immer schwer aus alten Gewohnheiten auszubrechen. Letztendlich saß er deswegen auch hier in erster Linie.

Er zündete seine Zigarette an und nahm den ersten Zug. Der beißende Qualm stieg ihm in die Nase und weckte alte Erinnerungen. Der Geruch von kaltem Tabakrauch hatte für ihn immer etwas Wärmendes. Im Winter hatte seine rauchende Mutter ihn oft umarmt, und der Duft ihrer Kleidung war stets ein Trost gewesen. Jetzt, allein auf dem Balkon, dachte er an ähnliche Momente mit seiner Ex, die ihm ebenfalls Wärme geschenkt hatten. Er nahm noch einen tiefen Zug, als wolle er diese flüchtige Freiheit in sich aufnehmen. Kurz mal die Dinge betrachten, wie sie sind. Im Moment sein. Das dachte er sich. Er schaute nochmal auf den Stuhl, der ihm gegenüberstand. Ihm wurde klar, dass er sich gedanklich komplett verfangen hat, Annahmen von Annahmen herleitete, was ein riesiges wirres Konstrukt bildete. Vielleicht war er auf der falschen Spur. Hatte Dinge, die gar nichts bedeuten, einen Sinn gegeben.

Vielleicht muss er als Detektiv die Gasse nochmal entlanggehen und bemerken, dass diese Gasse auf zweierlei Ebene eine Sackgasse war. Eine von vielen, die New York besaß. Voller Müll, den keiner mehr vermisste. Es mag sein, dass hier andere Spuren zu anderen Fällen zu finden sind, aber es waren nicht seine. Er musste umkehren und in die nächste Gasse gehen. Vielleicht eine weitere Sackgasse, vielleicht eine Gasse mit Kellereingang, in der die Tochter angebunden an eine Stuhl in einem leeren Raum auf ihn wartete.

Jascha bemerkte, dass er trotz Kippe wieder abschweifte. Sie war halb fertig. “Was mache ich hier eigentlich?”, fragte er sich flüsternd. Die eine Kippe noch und dann ist es aber gut, dachte er sich. Er wühlte die Kippenschachtel aus seiner Jackentasche, schaute sie noch ein letztes Mal an und dachte an all die Momente seiner Ex, bei denen Rote Gauloises sie begleitet hatten. Dann warf sie so weit es ging. Sie verschwand innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde in der Dunkelheit. Darauf folgte eine brutale Stille. Eine leichte Brise wehte ihm ins Gesicht und die Kälte fing an, ihn zu zerfressen. Anschließend stand er auf und nahm sich endlich den Platz, der sowieso schon immer den besseren Ausblick auf den Sternenhimmel hatte und verweilte noch einen Moment.

 

Hallo @Glqdio und willkommen bei den Wortkriegern. Leider konnte mich deine Geschichte nicht überzeugen. Nimm es nicht persönlich. Ich versuche dir mal darzulegen, warum dein Text bei mir nicht so richtig zünden wollte. Vielleicht helfen dir ja meine Anmerkungen? Falls nicht, nimm es einfach als meine Meinung. Außerdem ist es ja deine erste Kurzgeschichte. Ich denke, dass man mit der Zeit und mit Übung auch immer besser wird. Also lass dich mal von meinen Worten nicht entmutigen!

Ganz grundsätzlich fehlte mir bei deinem Text so ein wenig der rote Faden. Ich hab nicht so ganz durchstiegen, worauf du hinauswolltest? Was ist denn konkret der Punkt? Geht es um die Freundin, der dein Protagonist nachtrauert? Erinnern ihn die Zigaretten an die gescheiterte Beziehung? Oder geht es doch um einen Detektiv-Plot? Beides kommt meiner Meinung nach zu kurz, als dass ich als Leser da wirklich einen Bezug zu aufbauen könnte. Erschwerend ist noch, dass deine Figuren nicht wirklich ausgebaut werden. Sie werden zwar erwähnt und scheinen für dich ja auch eine Rolle zu spielen, aber es fehlt ihnen an Fleisch, als dass ich als Leser eine emotionale Bindung aufbauen könnte. Fehlt aber diese Bindung, fehlt mir als Leser auch das Interesse, was beispielsweise deinen Protagonisten bewegt. Wenn ich aber das Interesse gegenüber den Figuren verliere, scheitert ein Text für mich.
Ich gehe mal konkret auf ein paar Stellen ein:

Er fand damals noch die Ästhetik so ansprechend. Ein verwegener Detektiv, der komplett schwarz gekleidet in Anbetracht des Sternenhimmels eine Zigarette anzündet, um voll all den verstrickten Indizien einen klaren Kopf zu bekommen.
Da musste ich direkt mal stutzen. Er ist ein Detektiv? Warum kommt das denn jetzt erst und so plötzlich? Vorher war er doch mit seiner damaligen Freundin in einer Kneipe. Die beiden Teile bekomme ich nicht zusammen. Mal davon abgesehen, dass bei verwegener Detektiv, schwarz gekleidet, Indizien und Zigaretten bei mir direkt die Klischee-Alarmglocken schrillen lassen.

Er sprang geplagt von Gedanken an seine Ex aus seinem Bett und schnappte seine Klamotten vom Boden auf und zog sich ein weiteres Mal an für diesen Tag an.
Dopplung an. Warum außerdem ein weiteres Mal?

Wehleidig schlich er sich zur Tür seines Mitbewohners. Er vergewisserte sich, dass dieser auch wirklich nicht zu Hause war, indem er kontrollierte, ob die Schuhe des Mitbewohners im Schuhregal standen. Nichts, nur seine eigenen, abgetragenen und dreckigen Schuhe.
Ganz generell: Wozu braucht es in deiner Geschichte den Mitbewohner? Der kommt doch nie wieder vor? Was willst du mit dieser Szene zeigen? Ist sie wichtig für deinen Plot? Falls nicht, würde ich an deiner Stelle solche Stellen streichen.
Außerdem ist schlich wehleidig leider sehr ausgewalzt als Formulierung. Versuch es doch zu zeigen, statt einfach zu behaupten. Wie bewegt er sich? Was macht er? Wodurch zeigt sich seine Wehleidigkeit? Wie äußert sie sich? Dann kommt das beim Leser direkt mehr an und ich kann einen besseren Bezug aufbauen.

So muss sich auch der Detektiv fühlen, wenn er spät nachts durch die Straßen schlich, um endlich eine Spur der vermissten Tochter des Bürgermeisters zu finden.
Welcher Detektiv sucht welche Tochter, welches Bürgermeisters? Ich vermute mal, dass du das hier als (Wunsch-)Vorstellung deines Protagonisten aufmachen möchtest. Es ist aber so aus dem Nichts für mich als Leser leider sehr verwirrend.

Jascha tappte barfuß auf den Balkon. “Scheiße, ist das kalt”, nuschelte er fluchend vor sich hin. Früher, als seine Ex noch bei ihm war und sie zusammen auf den Balkon gingen, gab er ihr immer seinen dicksten Oberteile. Er selbst hat immer zurückgesteckt, damit es ihr gut ging. Trotz der warmen Oberteile, fror sie oft an den Beinen, und Jascha umarmte immer ihre Oberschenkel, um sie zu wärmen. Er musste immer in einer unbequemen, aber trotzdem warmen Pose rauchen.
Wiederholung immer. Auch im späteren Verlauf des Textes. Das würde ich ändern.
Außerdem: Jetzt bist du erzählerisch wieder weg vom Detektiv und bei der verflossenen Beziehung. Leg dich fest. Gerade bei einer Kurzgeschichte macht es absolut Sinn, sich möglichst zu fokussieren. Oder du beherrschst dein Handwerk und schaffst es, mehrere Themen gut miteinander zu verweben und dem Leser nahe zu bringen. Das ist aber sehr schwierig und braucht viel handwerkliches Können. Ich schaffe das zum Beispiel nicht.

Jascha fiel es immer schwer aus alten Gewohnheiten auszubrechen. Letztendlich saß er deswegen auch hier in erster Linie.
Ich nehme an, dass das der inhaltliche Kern deines Textes ist. Dein Protagonist hängt der Vergangenheit (Ex-Freundin) und irgendwelchen Wunschvorstellungen (Detektiv) nach. Das musst du aber mehr ausbauen und szenisch unterlegen, damit es emotional auf den Leser wirkt.

Man muss verstehen, dass er in seinem Kopf immer noch zwischen seinem und dem Stuhl seiner Ex unterschied.
Das muss man überhaupt nicht verstehen. Im Gegenteil: Das musst du durch deinen Text dem Leser zeigen. Nicht einfach nur behaupten. Denn wie soll ich nach diesem einen Satz als Leser irgendwas verstehen, wozu es deutlich mehr bräuchte, um es emotional zu erfassen? Entweder ausbauen oder streichen.

Im Winter hatte seine rauchende Mutter ihn oft umarmt, und der Duft ihrer Kleidung war stets ein Trost gewesen. Jetzt, allein auf dem Balkon, dachte er an ähnliche Momente mit seiner Ex, die ihm ebenfalls Wärme geschenkt hatten.
Auch hier wieder: Du machst hier ein großes Fass auf. Seine Erinnerungen an scheinbar bessere Zeiten. Aber packst das alles (plötzlich auch die Rolle der Mutter) in zwei Sätze. Das ist meiner Meinung nach zu wenig. Wenn du das so aufziehen willst, müsstest du das erheblich ausbauen und zeigen, was deinem Protagonisten das Rauchen und die damit verbundenen Erinnerungen bedeuten. So verpufft es ganz einfach.

Vielleicht muss er als Detektiv die Gasse nochmal entlanggehen und bemerken, dass diese Gasse auf zweierlei Ebene eine Sackgasse war. Eine von vielen, die New York besaß. Voller Müll, den keiner mehr vermisste. Es mag sein, dass hier andere Spuren zu anderen Fällen zu finden sind, aber es waren nicht seine. Er musste umkehren und in die nächste Gasse gehen. Vielleicht eine weitere Sackgasse, vielleicht eine Gasse mit Kellereingang, in der die Tochter angebunden an eine Stuhl in einem leeren Raum auf ihn wartete.
Das habe ich dann wieder nicht so ganz verstanden. Du meinst es vermutlich eher als Metapher dieses Detektiv-Ding, oder? Mich hat es eher verwirrt, muss ich leider sagen.

 
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Hi Glqdio und herzlich willkommen.

Da ich auch neu bin, hast du die Ehre, mein erstes Feedback sein zu dürfen! *Freu*

Ich finde deine Grundidee, sofern ich diese richtig interpretiere, interessant.
Eine Person, die beim Rauchen immer an seine Ex-Freundin denkt und sich dabei wie ein Detektiv fühlt. (oder ist er einer?)
Um seine Ex-Freundin vergessen zu können, muss er mit dem Rauchen aufhören, um diese Verbindung im Kopf kappen zu können.
Ist meine Interpretation mehr oder weniger korrekt?

Deinen Schreibstil gefällt mir sehr gut.
Du schaffst es, Bilder und Emotionen in mir zu wecken!

Die Geschichte selbst funktioniert für mich noch nicht ganz zu 100 %.
Zu viele Nebenhandlungen, die vom angedachten Kern der Geschichte ablenken, weshalb ich keinen wirklichen Kern entdecken konnte.

Ich bin mir jedoch sicher, dass du mit einer Überarbeitung und der Beherzigung der Tipps der anderen deine Geschichte noch aussagekräftiger umsetzen kannst.

Anbetracht des Sternenhimmels eine Zigarette anzündet, um voll all den verstrickten Indizien einen klaren Kopf zu bekommen.
Bei "um voll all den" hatte ich beim Lesen einen Stolperer. Ich finde diesen Satzteil nicht flüssig.

Dann warf sie so weit es ging.
Fehlt da ein "er" ?

Ich wünsche dir viel Erfolg und Spass beim Schreiben.
Grüsse
Granini

 

Hallo Glyqio,
ich habe eine andere Meinung als die beiden vor mir. Die Geschichte ist stimmig. Das mit dem Detektiv bringt Abwechslung rein. Finde ich eine gute Idee, die Gauloiseswerbung bzw. die Figur auf der Packung mit einzubeziehen. Das finde ich fast interessanter als die Liebesgeschichte. Auch das Du immer wieder die Tochter des Bürgermeisters erwähnst, die der imaginäre Ermittler erretten will, lässt den Leser schmunzeln. So kommt das alles nicht so bierernst rüber. Ich hoffe, so war das auch gemeint. Bis zur nächsten Geschichte Frieda

 
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Erstmal herzlichen Dank für das Feedback @Habentus @Granini @Frieda Kreuz. Das freut mich sehr :)

Da musste ich direkt mal stutzen. Er ist ein Detektiv? Warum kommt das denn jetzt erst und so plötzlich? Vorher war er doch mit seiner damaligen Freundin in einer Kneipe. Die beiden Teile bekomme ich nicht zusammen. Mal davon abgesehen, dass bei verwegener Detektiv, schwarz gekleidet, Indizien und Zigaretten bei mir direkt die Klischee-Alarmglocken schrillen lassen.

Hier wollte ich seine Beweggründe, was ihm zum rauchen verleitet hat aufzeigen. Es soll ein Spiel zwischen Gedanken, Erzählung, und Geschehen sein. Er selbst ist nicht der Detektiv. Er stellt sich beim rauchen nur die Noir Ästethik vor, die im zum rauchen verleitet. Der Handlungsstrang des Detektiven ist als Metapher zu verstehen, die hier beginnt. Aufgrund dieser Affinität zu dieser Ästethik, finde ich das Klischee des Detektiven angebracht. Ich kann vielleicht besser aufzeigen, dass das seine Vorstellungen und Gedanken sind.

Dopplung an.
Danke für den Hinweis, war übersehen :)
Ganz generell: Wozu braucht es in deiner Geschichte den Mitbewohner? Der kommt doch nie wieder vor? Was willst du mit dieser Szene zeigen? Ist sie wichtig für deinen Plot? Falls nicht, würde ich an deiner Stelle solche Stellen streichen.
Außerdem ist schlich wehleidig leider sehr ausgewalzt als Formulierung. Versuch es doch zu zeigen, statt einfach zu behaupten. Wie bewegt er sich? Was macht er? Wodurch zeigt sich seine Wehleidigkeit? Wie äußert sie sich? Dann kommt das beim Leser direkt mehr an und ich kann einen besseren Bezug aufbauen.

Hier zeigt sich dann diese Vorstellung des Noir-Detektiven weiter in meinem Charakter. Er begutachtet auf dem Weg zum Balkon seine Umwelt und darauf auf Schlüsse zu komme, wie seine Vorstellung eines rauchenden Detektiven.

Er fand damals noch die Ästhetik so ansprechend. Ein verwegener Detektiv, der komplett schwarz gekleidet in Anbetracht des Sternenhimmels eine Zigarette anzündet

Ich dachte dadurch wird klar, dass das nur seine Vorstellung ist und er sich gerne nach diesen Ideen verhält.

Wiederholung immer. Auch im späteren Verlauf des Textes. Das würde ich ändern.
Außerdem: Jetzt bist du erzählerisch wieder weg vom Detektiv und bei der verflossenen Beziehung. Leg dich fest. Gerade bei einer Kurzgeschichte macht es absolut Sinn, sich möglichst zu fokussieren. Oder du beherrschst dein Handwerk und schaffst es, mehrere Themen gut miteinander zu verweben und dem Leser nahe zu bringen. Das ist aber sehr schwierig und braucht viel handwerkliches Können. Ich schaffe das zum Beispiel nicht.

Dann möchte ich demnächst mehr handwerkliches Können aufzeigen :D
Ich nehme an, dass das der inhaltliche Kern deines Textes ist. Dein Protagonist hängt der Vergangenheit (Ex-Freundin) und irgendwelchen Wunschvorstellungen (Detektiv) nach. Das musst du aber mehr ausbauen und szenisch unterlegen, damit es emotional auf den Leser wirkt.

Der Kern der Geschichte ist das überkommen der Gewohnheiten/Erinnerungen/Gefühle, die er mit seiner Ex gemacht hat. Dazu nutze ich die Metapher des klischeehaften Detektiven, der rauchend durch die Straßen zieht und versucht einen Fall zu lösen. Während der Protagonist in Erinnerung und Gefühle versinkt, versinkt der Detektiv in seinen Fall. Beide nehmen Abstand zu ihren Problemen indem sie eine Rauchen. Durch das Rauchen erkennen beide Figuren, dass sie sich in einer Sackgasse befinden. Der Protagonist in einer emotionalen, die mit der Gewohnheit des Rauchens verbunden ist. Der Detektiv in einer fiktiven, hinsichtlich seiner Falllösung. Dementsprechend können sie handeln um aus der Sackgasse zu entkommen

Auch hier wieder: Du machst hier ein großes Fass auf. Seine Erinnerungen an scheinbar bessere Zeiten. Aber packst das alles (plötzlich auch die Rolle der Mutter) in zwei Sätze. Das ist meiner Meinung nach zu wenig. Wenn du das so aufziehen willst, müsstest du das erheblich ausbauen und zeigen, was deinem Protagonisten das Rauchen und die damit verbundenen Erinnerungen bedeuten. So verpufft es ganz einfach.
Das kann ich vollkommen nachvollziehen. Ich habe diese Erinnerung eingebaut um die Geborgenheit darzustellen, die der Protagonist beim rauchen empfindet. Weiter wollte ich die Mutter auch gar nicht mit reinbringen. Die Geborgenheit, die die Mutter gegeben hat, hat dann letzteres die Ex gegeben. Das sollte die tiefe der Beziehung zur Ex aufzuzeigen.

Das muss man überhaupt nicht verstehen. Im Gegenteil: Das musst du durch deinen Text dem Leser zeigen. Nicht einfach nur behaupten. Denn wie soll ich nach diesem einen Satz als Leser irgendwas verstehen, wozu es deutlich mehr bräuchte, um es emotional zu erfassen? Entweder ausbauen oder streichen.

Guter Punkt, ist einer der Stellen, die ich ebenfalls nicht gelungen fand, aber dann nicht weiter bearbeitet habe :)

Ich finde deine Grundidee, sofern ich diese richtig interpretiere, interessant.
Eine Person, die beim Rauchen immer an seine Ex-Freundin denkt und sich dabei wie ein Detektiv fühlt. (oder ist er einer?)
Um seine Ex-Freundin vergessen zu können, muss er mit dem Rauchen aufhören, um diese Verbindung im Kopf kappen zu können.
Ist meine Interpretation mehr oder weniger korrekt?

Genau, so ungefähr

um voll all den
Statt "voll" sollte da glaube "von" stehen, dann macht der Satz mehr Sinn x)


Fehlt da ein "er" ?

Absolut!


Hallo Glyqio,
ich habe eine andere Meinung als die beiden vor mir. Die Geschichte ist stimmig. Das mit dem Detektiv bringt Abwechslung rein. Finde ich eine gute Idee, die Gauloiseswerbung bzw. die Figur auf der Packung mit einzubeziehen. Das finde ich fast interessanter als die Liebesgeschichte. Auch das Du immer wieder die Tochter des Bürgermeisters erwähnst, die der imaginäre Ermittler erretten will, lässt den Leser schmunzeln. So kommt das alles nicht so bierernst rüber. Ich hoffe, so war das auch gemeint. Bis zur nächsten Geschichte Frieda

Dankeschön für die lieben Worte :)

 

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