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Solange es eben dauert ...

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04.06.2018
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Solange es eben dauert ...

Es war nicht allzu voll in dem kleinen Café am Dom. Ich setzte mich in einen der eleganten Loungesessel, warf die vielen Tüten auf den Platz neben mir und hob die Hand, um der Bedienung ein Zeichen zu geben. Meine Füße taten höllisch weh. Was hatte ich mich auch überreden lassen, diese Schuhe anzuziehen. Der Schweiß lief mir den Rücken runter. Rocco hechelte, seine rosa Zunge hing ihm fast bis auf den Boden. Mal wieder völlig in Gedanken versunken, war ich unterwegs falsch abgebogen, was unseren Weg nicht gerade verkürzt hatte.
"Was darf ich Ihnen bringen?", fragte die Bedienung. Das schwarze Poloshirt klebte ihr am Körper.
"Einen Erdbeerbecher bitte und etwas Wasser für den Hund", antwortete ich.
Am Nachbartisch saß ein junger Mann, vielleicht so um die Dreißig. Das blonde Haar fiel ihm weit in die Stirn. Sein Gesicht war voller Sommersprossen. Er musste meine Blicke bemerkt haben, denn er sah mich kurz an und zwinkerte. Verlegen senkte ich den Kopf, begann mit dem Zeigefinger die bunten Mosaiksteinchen der Tischplatte nachzufahren. Diese Unsicherheit. Es war einfach viel zu lange her.
"Hanna! Hanna!", Saras Rufe unterbrachen meinen unbeholfenen Flirtversuch. Sie winkte von weitem mit dem Handy. Das laute Klappern ihrer Stöckelschuhe war über den ganzen Platz zu hören.
"Mönchengladbach hat gewonnen. Du weißt, was das bedeutet!" Lachend ließ sie sich in einen der Sessel fallen. Kein Tröpfchen Schweiß war auf ihrer Stirn zu sehen. Wie machte sie das nur? Nach dem zweiten Laden war ich bereits schweißgebadet. Beim letzten hatte ich mich geschlagen gegeben und war schon ins Café gegangen. Sie kniff mir in die Wange.
"Einen Monat Online-Dating, meine Süße. Können wir heute Abend gleich noch ein Profil für dich anlegen." Was hatte ich mir da nur wieder eingehandelt? Diese blöde Fußballwette. Was mussten die auch gewinnen. Ich und Online-Dating, auf meinem Handy gab es nicht einmal WhatsApp.
Der süße Sommersprossen-Typ biss in seinen Hot-Dog. Der Senf tropfte unten aus dem Brötchen und hinterließ unschöne, gelbe Flecken auf seinem weißen Hemd. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, der vom Fett speckig glänzte, fuhr sich dann mit dieser Hand durch die Haare. Angewidert verzog ich das Gesicht. Der Prinz auf dem weißen Pferd war der wohl nicht. Vielleicht konnten auch heutzutage einfach zu wenig Männer reiten.
Rocco legte fasziniert das Köpfchen schief, fixerte den Mann mit seinem Bettelblick. Der gab ihm auch noch was. Sara schaute auf ihre Armbanduhr.
"Oh, wir müssen uns beeilen, der Zug kommt gleich." Sie nahm Rocco hoch.
"Hat einen guten Geschmack, mein Hund", meinte sie zu dem Mann. Mir warf sie einen auffordernden Blick zu, so nach dem Motto: Hol ihn dir!
"Der frisst auch Hundefutter", sagte ich. Sie zog mich am Arm hinter sich her und schimpfte:
"So wird das nie was. Guck mal, wie du dich benimmst! Willst du denn ewig alleine bleiben?" Naja, manchmal schon. Das Problem war, ich hatte sie am Hals!
Das letzte Stück bis zum Bahnhof rannten wir. Das auf den Schuhen. Bei ihr sah das so einfach aus, aber sie stöckelte auch wirklich immer auf den Dingern rum. Selbst wenn wir mit Rocco im Feld spazieren gingen, trug sie diese Schuhe.
"Man weiß ja nie wen man so trifft", war ihre Devise. Mir reichte es. Ich stieg aus den Schuhen und nahm sie in die Hand. Bei dem Wetter konnte man auch barfuß laufen.
Im Zug lehnte ich mein erhitzten Gesicht gegen die kühle Fensterscheibe, versank wie so oft in Gedanken. Sara war eingeschlafen. Ihre Gesicht wirkte jetzt viel weicher, ließ erahnen was vielleicht dahinter lag. Ob sie das wirklich glücklich machte? All ihre Abenteuer? Erst gestern war sie, nach der Party, wieder mit irgendeinem Typ im Schlepptau abgezogen. Wie machte sie das nur? Wie verliefen ihre Gespräche, dass die sie dahin führten? Ging man dann vorher noch Essen? War das nicht eigentlich überflüssig? Und vor allem ... was war danach? Sara wirkte zumindest an den darauf folgendenTagen noch härter als sonst. Sie öffnete die Augen.
"Alles gut?", fragte sie, noch ein wenig benommen. Ich antwortete nicht, starrte auf einen kleinen Fleck am Rand des Sitz-Polsters.
"Du guckst, als hätte dir jemand den Schnuller geklaut. Das wird schon, warst nur zu lange vom Markt." Sie legte mir die Hand auf's Bein, lächelte aufmunternd. Der Markt hatte sich nur ganz schön verändert. In diesem Dschungel aus Internet, One-night-stands und oberflächlichen Gesprächen, fand ich mich nicht zurecht. Überhaupt schwankte ich ständig, zwischen dem rationalen, ein Stück weit an die Liebe verlorenen Glauben und der spinnenden Romantikerin.
Zuhause ging ich unter die Dusche, drehte das Wasser eiskalt, hielt mein Gesicht direkt in den Strahl, griff versehentlich das Duschgel, rieb es mir in die Haare. Genervt verdrehte ich die Augen, wusch es aus und schlüpfte in meinen weißen Kuschelbademantel. Schlug den Kragen hoch, um noch tiefer darin zu versinken. Der Stoff schmiegte sich weich an meine Haut.
In der Küche stand noch mein Frühstücksgeschirr. Zwei Gedecke, eines davon ungenutzt. Das passierte mir immer wieder. Ich begann, die Spülmaschine einzuräumen. Da spürte ich ihn schon wieder, diesen dicken, fetten Kloß im Hals. Wir waren schon fast sowas wie Freunde geworden. Anfangs hatte ich noch versucht, ihn runterzuschlucken, wieder und wieder. Vergebens, er gewann doch immer. Diese Online-Dating Sache fühlte sich falsch an, als wäre ich eine Verräterin. Der Gedanke an irgendwelche anderen Männer war fremd, kalt, unheimlich. Es war doch erst zwei Jahre her. Oder schon? Gab es denn jemanden, der festlegte wie lange sowas dauern durfte? Wusste der dann auch wie man das schaffte, wenn man plötzlich nur noch einen Teller brauchte, eine Tasse, eine Gabel? Lukes liebes Gesicht tauchte vor mir auf. Unsere erste Begegnung. Bilder, Worte, die sich einfach nicht ausblenden ließen.

"Entschuldigen Sie, wie unhöflich. Möchten Sie vielleicht am Fenster sitzen? Ich heiße übrigens Luke."
"Oh, nein nein. Vielen Dank. Ich habe schreckliche Flugangst. Da muss ich das nicht auch noch sehen."
"Sollten wir tatsächlich abstürzen, hätte ich meine letzten Minuten zumindest in reizender Gesellschaft verbracht." Er schmunzelte. Meine Hände zitterten, das Herz raste.
"Ich fliege nach London um zu lernen, nicht um zu flirten." Seine Brauen hoben sich leicht.
"Keine Sorge, ich finde südländische Frauen bedeutend attraktiver."
"Na da werden Sie in London ja voll auf ihre Kosten kommen", gab ich noch schnell zurück, denn in diesem Moment setzte sich das Flugzeug in Bewegung.
Er lächelte und sagte: "Nice".
Meine Finger krallten sich in den Stoff meines gelben Sommerkleides. Wie erstarrt saß ich da, schickte stumme Stoßgebete in den Himmel. Da spürte ich seine Hand, wie sie sich auf meine legte. Sie war ganz warm, so weich. Die Anspannung wich, als würde er etwas von der Ruhe, die er ausstrahlte, auf mich übertragen. Während des ganzen Fluges ließ er sie nicht los. Wir sprachen nicht ein einziges Wort. Ein Zauber entstand um uns, der auch nach der Landung noch spürbar war.
Vor dem Flughafengebäude standen wir uns gegenüber, unbeholfen, wie Teenager.
"Tja, ich werd' dann mal. Vielleicht sieht man sich." Ich sah ihm nach, wie er sich langsam vom Gebäude entfernte.
Am liebsten hätte ich laut gerufen:
"Nein, nein, nein! Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen, nicht nach ... ", nach was eigentlich? Ich hätte losheulen können. Aber dann drehte er sich noch einmal um, unweigerlich musste ich lächeln.
"Vielleicht finden Sie zwischen all der Lernerei ja doch einen Moment Zeit? Für ein Eis im Hayde-Park?"
Da saß er dann, auf einer rotkarierten Picknickdecke, in jeder Hand ein Eis, dass bereits zu schmelzen begann. Mal wieder war ich zu spät gekommen, aber er lächelte nur und reichte es mir. Eine Spinne lief über meinen Arm, voller Panik schüttelte ich mich, um sie los zu werden. Luke nahm sie auf die Hand, lachte mich aus: "She wants to kill you ... grrr ..." Ein wenig beschämt senkte ich den Kopf. Allmählich musste er mich für einen Angsthasen halten. Doch er legte mir die Hand auf die Wange, hob meinen Kopf ein wenig an und sah mir in die Augen.
"Darling, das werde ich ihr nicht erlauben." Er klang so niedlich, dieser britische Akzent.
Es begann zu regnen. Um uns herum sammelten die Leute eilig ihre Sachen zusammen. Ich blickte in diese unglaublich blauen Augen, fühlte die warmen Tropfen des Sommerregens auf der Haut. Die Zeit stand einen Augenblick lang still, als seine Lippen meine ganz sanft berührten. Nur wir beide, dieser zärtliche Kuß und der Geschmack von süßem Erdbeereis.
Es waren wunderschöne Tage, aus denen Jahre wurden, fast fünfzehn. Bis zu dem furchtbaren Tag seines Unfalls. Er war wohl kurz eingeschlafen ... dann war er fort, für immer.
Die Türklingel riss mich aus meinen Gedanken.
"Schreiten wir zur Tat." Sara setzte sich auf einen der Barhocker an der Küchentheke. Sie schaltete den Laptop ein. Was die alles wissen wollten. Alter, fünfunddreißig. Haarfarbe, blond. Augenfarbe, grün. Größe, klein halt. Gewicht, ich besaß ja nicht einmal eine Waage!
"Den Begrüßungstext schreibst du aber selbst." Sie schob den Laptop zu mir rüber. Meine bösen Blicke ignorierte sie. Ich hämmerte auf die Tasten ein ...

"Bist du sensibel? Lass es. Liegt dein IQ unter 120? Lass es. Suchst du die große Liebe mit Haus und Hund per Mausklick? Ich lach mich tot. Wirst du nachts nicht schlafen können, weil du an mich denken musst? Das ist nicht mein Problem! Glaubst du, ich schlafe mit dir? Vergiss es."

Sara löschte den Text.
"Das ist nicht dein Ernst. Gib dir mal ein bisschen Mühe. Erzähle was über dich." Was sollte ich denn über mich erzählen? Ich wusste doch gerade selbst nicht, was ich eigentlich wollte. Sie war doch meine Freundin, sah sie das denn nicht?
Zögernd begann ich zu tippen. Unkontrolliert schossen diese Bilder in meinen Kopf. Fetzen aus Erinnerungen. Ich fühlte die Tränen in meinen Augen, sah ihn da stehen, auf der anderen Seite der Theke ... er trank den ersten Schluck aus meiner Kaffeetasse. Wie so oft hatte ich sie viel zu voll gemacht. An der Tür drehte er sich kurz um, lächelte ...
Und dann sah ich mich, auf der Couch, mit dem Handy in der Hand, seine Nummer wählend, fünfmal, zehnmal. Hörte die Ansage der Mailbox immer wieder ...
"Hey ... here's Luke. Try again later, or leave a message."
Nun konnte ich die Worte ganz tief im Herzen spüren, wie sie aufstiegen in meinen Kopf, von dort über die Arme bis in die Fingerspitzen flossen. Ich hörte auf zu schreiben.
"Zeig mal her." Sara fing laut an zu lesen, wurde dabei immer leiser ...

"Manchmal möchte ich einfach nur Spaß haben. Manchmal möchte ich lachen, manchmal weinen. Manchmal möchte ich geküsst werden, manchmal geliebt. Manchmal glaube ich an die Liebe, manchmal glaube ich auch an gar nichts. Ich möchte mich im Kreis drehen, bis mir schwindelig wird. Ich möchte alles sehen und verstehen, wenn es auch sonst niemand tut. I want to touch the sky and reach the stars. Manchmal macht mich diese Welt verrückt.
Lass mich zu den Sternen fliegen, und wenn ich zurück bin, sage: 'Hey ... you're back?' Und wenn ich tanze, lass mich tanzen. Und wenn ich weine, lass mich weinen. Wüte ich und tobe, sage: 'Nice', und werfe ich Orangen nach dir, na dann sage halt: 'Daneben.' Bleibe ich einen Moment stehen, so gehe ruhig weiter, aber warte irgendwo auf mich. Zweifel ich und sage: 'Liebe ist doch nur für die Starken', so sage mir: 'Darling, love is for you and me.' Gib mir Küsse ein bisschen so wie Erdbeereis ... "

 

Hallo Charly1406,

ich mag die Sprache und den Ton deiner Geschichte sehr, sie ist mir ziemlich nah gegangen.

Rocco hechelte, seine rosa Zunge hing ihm fast bis auf den Boden.
Der Hund taucht nach der ersten Szene im Café nicht wieder in der Geschichte auf, da habe ich mich gefragt, was mit ihm passiert ist. Ich würde ihn noch einmal kurz erwähnen, als sie bei sich daheim ist

Beim Letzten, hatte ich mich
Ich glaube hier eher kein Komma

Sie kniff mir in die Wange. "Einen Monat Online Dating, meine Süße. Können wir heute Abend gleich noch ein Profil für dich anlegen."
Ich finde Sarah als Freundin fürchterlich. War das deine Absicht? Ich konnte die ganze Geschichte lang nicht drüber hinweg, dass sie so überhaupt nicht versteht, warum es der Protagonistin noch nicht nach Dates und One Night Stands ist. Es ist schließlich anscheinend erst ein halbes Jahr her, dass sie ihren langjährigen Partner verloren hat. Ich verstehe, dass Sarah sehr aufdringlich ist als Person, aber irgendwie schien mir das extrem unsensibel, vor allem für eine gute Freundin.

Sie zog mich am Arm hinter sich her und schimpfte: "So wird das nie was. Guck mal wie du dich benimmst! Willst du denn ewig alleine bleiben?" Naja, manchmal schon. Das Problem war, ich hatte sie!
"Das Problem war, ich hatte sie!" musste ich ein paar Mal lesen, um es zu verstehen. Meint die Protagonistin hier, dass sie ja eigentlich wirklich gern allein bleiben möchte, dass Sarah sie aber nicht lässt? Den Satz würde ich noch etwas umformulieren, um das etwas deutlicher zu machen.

Zwei Gedecke, eines davon ungenutzt. Das passierte mir immer wieder.
Finde ich extrem cool, wie du so Jans Tod leise einführst, hat mir total gefallen.

Da spürte ich ihn schon wieder, diesen dicken, fetten Kloß im Hals. In den letzten Monaten waren wir fast sowas wie Freunde geworden.
Ich konnte mir das mit dem Kloß im Hals als Freund nicht so recht vorstellen, ich glaube ich würde hier eher anders ausdrücken, dass es mittlerweile ein vertrautes Gefühl für sie ist.

Der Gedanke an irgendwelche fremden Männer war fremd, kalt, anders.
Ich verstehe "anders" hier nicht, sie ist sich doch eigentlich recht sicher, dass sie erstmal keine anderen Männer will, warum kommt ihr der Gedanke anders vor? Anders als was? Ich finde, dass "fremd" und "kalt" die Gedanken ausreichend beschreiben, "anders" könntest du streichen.

Jans liebes Gesicht tauchte vor mir auf.
Das finde ich einen sehr schönen und emotional geladenen Satz!

mit diesem niedlichen britischen Akzent
Ich habe nicht so ganz verstanden, ob Jan Brite war oder nicht? Jan ist ja eigentlich ein deutscher Name, aber er hat einen britischen Akzent und in der Erinnerung der Protagonistin spricht er auch meist Englisch. Das hat mich ein bisschen verwirrt.

Größe, klein halt.
Großartig, habe ich laut drüber gelacht!

Gib mir Küsse ein bisschen so wie Erdbeereis ..."
Habe ich nicht ganz verstanden, habe ich als Leser hier keinen Kontext für. Alles andere konnte ich mir, vor allem durch die englischen Sätze, als etwas vorstellen, das Jan und die Protagonistin geteilt haben. Aber das Erdbeereis wurde nie erwähnt und ich frage mich, was das mit ihr und Jan zu tun hat und mit ihrer Vorstellung von Liebe. Das hat für mich den schönen, traurigen Absatz etwas kaputt gemacht.

Sara sah mich an, tippte ein paar mal auf die Tastatur. " Profil wurde erfolgreich gelöscht."
Also versteht Sarah erst jetzt, was lost ist mit der Protagonistin? Das kommt mir etwas komisch vor, auch wenn sie noch so unsensibel ist als Freundin, frage ich mich doch, was sie für ein Mensch ist, dass sie nicht ahnen kann, dass man ein halbes Jahr nach einem schlimmen Verlust noch nicht offen für eine neue Bindung ist.

Vielen Dank für's Teilen, habe ich sehr gern gelesen,
liebe Grüße,
Maria

 

Hallo, Charly1406

Der Aufbau ist viel besser als bei Deiner letzten Geschichte: Dies ist eben eine echte Kurzgeschichte. Und ich muss sagen, vor allem die Details, die Du über die Beziehung zwischen Deiner Prota und Jan beschreibst, haben mich echt berührt.

Mit dem Namen habe ich das gleiche Problem wie MariaSteffens. Ich versuche die ganze Zeit, „Jan“ Englisch auszusprechen. Dschan? Ehrlich gesagt habe ich das noch nie gehört, obwohl schon viele Teile meines Alltags auf Englisch stattfinden (allerdings kenne ich nur wenige englische Muttersprachler/innen, also keine Ahnung). Und wenn er wirklich „Jan“ heißen würde, müsste man ihn ja „Yan“ schreiben, nicht wahr? Das hat mich schon irritiert, aber das lässt sich ja leicht beheben.

Kleinigkeiten:

Was hatte ich mich auch überreden lassen diese Schuhe anzuziehen!

Komma vor „diese“.

Es war unerträglich heiß heute.

Den Satz kannst Du meinetwegen streichen. Da alle Leute am Schwitzen sind, bin ich sicher, dass es nicht daran liegt, dass Deine Prota gerade Sport gemacht hat. Lass Deine Leser/innen selbst denken.

Gut sah er aus.

Auch das. Beides sind Tell-Sätze. Wenn Du sie, wie Du es tust, mit Show kombinierst, liefern sie redundante Informationen und bevormunden die Leser/innen. Bevor Du Dich da langsam rantastest, wie man Tell richtig einsetzt (ich habe keine Ahnung), rate ich Dir, zunächst zu lernen, ohne auszukommen. Du machst das schon ganz gut, jetzt musst Du Dir noch Bevormundungen der Leser/innen, also Kommentare aus Autorinnensicht verkneifen.

Er musste meine Blicke bemerkt haben, denn er sah mich kurz an und zwinkerte. Verlegen senkte ich den Kopf, begann mit dem Zeigefinger die bunten Mosaiksteinchen der Tischplatte nachzufahren.

Komma vor „mit“.

Du weißt was das bedeutet!

Komma vor „was“.

"Wie machte sie das nur?", fragte ich mich.

Weiß nicht, Gedanken würde ich lieber kursiv statt in Anführungszeichen setzen. Sonst denke ich, bis ich den Redebegleitsatz zu Ende gelesen habe, dass sie das laut sagt (und halte sie für ein bisschen bekloppt).

Beim Letzten, hatte ich mich geschlagen gegeben und war schon ins Cafe gegangen.

Komma weg und „Café“. Da muss ein Akzent aufs e.

Einen Monat Online Dating, meine Süße

„Online-Dating“. Im Deutschen müssen, anders als im Englischen, kombinierte Nomen irgendwie miteinander verbunden sein. Wenn man sie nicht zusammenschreibt, dann muss da wenigstens ein Bindestrich rein.

Was hatte ich mir da nur wieder eingehandelt.

Das ist doch eine Frage, oder?

Der süße Sommersprossen Typ biss in seinen Hot Dog.

Das gleiche wie oben: „Sommersprossen-Typ“ und "Hot-Dog".

Ekelhaft.

Auch hier schiebst Du Deine eigene Interpretation nach. Zeig doch lieber, wie Deine Prota das Gesicht verzieht, und überlass den Rest der Interpretation der Leser/innen.

Rocco war fasziniert, legte sein Köpfchen schief und fixierte den Mann mit seinem Bertelblick.

„war fasziniert“ kann aus dem gleichen Grunde weg. Außerdem meinst Du sicher „Bettelblick“, oder?

hoch."Hat einen guten Geschmack mein Hund", meinte sie zu dem Mann.

Hier fehlt ein Leerzeichen. Außerdem Komma vor „mein“.

Mir warf sie einen auffordernden Blick zu, so nach dem Motto, hol' ihn dir."Der frisst auch Hundefutter", sagte ich.

Also erstmal würde ich einen Doppelpunkt nach „Motto“, das „Hol“ groß machen und das gesamte „Hol ihn dir“ kursiv setzen. Dann fehlt natürlich wieder ein Leerzeichen nach dem Punkt. Das hier ist auch ein gutes Beispiel, wo Du „Show“ statt „Tell“ gebrauchen könntest. Zeig uns doch lieber, wie der Blick aussieht, anstatt uns zu erzählen, dass der Blick auffordernd ist. Das wäre viel, viel besser. Außerdem machst Du überhaupt keinen Absatz, weshalb ich vermute, dass Deine Prota das laut sagt, während der Typ noch den Hund verhätschelt. Ziemlich fies. Ich würde Dir ein paar strukturierende Absätze empfehlen. Prinzipiell wird z.B. bei jedem Sprecherwechsel ein Absatz gemacht.

Guck mal wie du dich benimmst!

Komma vor „wie“.

Das Problem war, ich hatte sie!

Deutest Du hier eine Verliebtheit in Sara an? Dachte ich zuerst, ergibt nach dem ersten Lesen aber überhaupt keinen Sinn mehr.

Zumindest sehen konnten wir den Zug noch, besser gesagt, die roten Rückleuchten des letzten Waggons, der gerade aus dem Bahnhof fuhr.

Ich glaube, Züge sind anders beleuchtet als Autos. Auf die Schnelle sagt Google mir das zwar nicht, aber zumindest von vorne haben Züge helle, weiße Scheinwerfer (häufig drei davon). Da vorne und hinten bei einem Zug aber höchst austauschbar ist, weiß ich nicht, ob und wie die hinten anders aussehen. Ich sehe Züge so selten von hinten, bin ja überpünktlich. :) Kommt mir aber wenigstens komisch vor.

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens, einer Gruppe Jugendlicher mit dröhnenden Handys und einer Kiste Bier, kamen wir endlich in Koblenz an.

Komma weg vor „kamen“. Und mir ist nicht ganz klar, ob die Frauen oder die Jugendlichen eine Kiste Bier zu sich nehmen. Das lässt die Satzkonstruktion offen. Würde ich mir überlegen, das nochmal umzustellen, z.B.: „Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens, verlängert durch eine Gruppe Jugendlicher mit dröhnenden Handys und einer Kiste Bier, kamen wir endlich in Konstanz an.“ Da gehören dann auch Kommata hin.

Ich und Online Dating, auf meinem Handy gab es nicht einmal WhatsApp.

„Online-Dating“

Wie verliefen wohl ihre Gespräche das sie dahin führten?

Komma vor dem Relativpronomen. Außerdem bezieht sich das Relativpronomen wohl auf die Gespräche und muss deshalb „die“ statt „das“ lauten.

Ich dachte an gestern Abend, die Party. Da war dieser Schwede gewesen, mit den süßen Grübchen beim Lachen. Immer wieder hatte er mich angelächelt. "Nimm den mit und wenn es nur für den Spaß ist", hatte Sara gesagt. Ja, sie war Profi in solchen Sachen. Gestern war sie auch wieder mit irgendeinem Typ abgezogen. Wie verliefen wohl ihre Gespräche das sie dahin führten? Und dann ... wie ging das weiter? Müsste man dann vorher noch Essen gehen? War das nicht eigentlich überflüssig? Vor allem ... was war denn danach?

Dieser Absatz ist super-tellig. Das ist, denke ich, generell eine große Gefahr beim Schreiben von Rückblenden, und ich weiß momentan auch noch nicht genau, wie ich Rückblenden meistern soll. Vielleicht sagt da noch jemand was zu, der mehr darüber weiß. Generell lese ich hier häufiger den Typ, auf Rückblenden möglichst zu verzichten. Hm … Das gefällt mir auch nicht.

Patschnass schlüpfte ich in meinen weißen Kuschelbademantel.

Dieses Adverb verwirrt mich total. Warum ist das wichtig? Es ist doch total erwartbar, dass man nass ist, wenn man aus der Dusche kommt. Wieso sagst Du mir das?

Es war viel zu heiß dafür, aber mir war einfach danach.

Auch Tell. Besser wäre, Du würdest vielleicht schildern, wie sie in dem Bademantel versinkt, ihr ganz warm wird. Dann merke ich als Leserin selbst, dass sie sich nach Geborgenheit sehnt.

Zwei Gedecke, eines davon ungenutzt. Das passierte mir immer wieder.

Das hat mich so berührt. Vor drei Monaten ist mein Freund nach Chemnitz gezogen, und zu Anfang habe ich doch tatsächlich immer zwei Zahnbürsten mit Zahnpasta beschmiert und zwei Müslischüsseln aufgedeckt. Bei mir ist das aber lustig, weil er nicht tot, sondern nur auf Arbeit ist. Aber ich kann mir so gut vorstellen, dass das passiert und wie tragisch das dann ist, wenn man ihn nicht anrufen und sagen kann: „Du, ich habe den Frühstückstisch für dich gedeckt.“

Ich begann die Spülmaschine einzuräumen.

Komma vor „die“.

Da spürte ich ihn schon wieder, diesen dicken, fetten Kloß im Hals. In den letzten Monaten waren wir fast sowas wie Freunde geworden.

Mir gefällt das Bild vom befreundeten Kloß auch nicht. Ich würde mir etwas Schöneres wünschen, etwas, das sich personifizieren lässt. Vielleicht ist da ein kleines Tier, das sich in ihrer Luftröhre zusammenrollt, oder so. Oder ein kleines Tier, das an ihrem Herzen kratzt und heult.

Anfangs hatte ich noch versucht ihn runterzuschlucken, wieder und wieder.

Komma vor „ihn“.

Diese Online Dating Sache fühlte sich falsch an, als wäre ich eine Verräterin.

„Online-Dating-Sache“

Vielleicht war ich auch einfach noch nicht soweit. Es war doch erst sechs Monate her.

Auch super-tellig. Würde ich einfach streichen. Wie lange das genau her ist, ist nicht so wichtig, und dass sie nicht so weit ist, das habe ich schon gespürt.

Unweigerlich musste ich an unsere erste Begegnung denken ...

Würde ich auch streichen. Im Comic könnte man so eine Überschrift „Vor fünfzehn Jahren“ einblenden. In einer Geschichte machst Du einen Absatz. Hast Du ja auch gemacht.

"Entschuldigen sie, wie unhöflich. Möchten sie vielleicht am Fenster sitzen? Ich heiße übrigens Jan."

Wenn „Sie“ eine Höflichkeitsanrede ist, wir es groß geschrieben.

"Und ich bin hier um zu lernen, nicht um zu flirten, daher ist ihr Name wohl unerheblich."

Komma vor „um“ und auch „Ihr“ wird groß geschrieben. Übrigens: Deine Prota ist so eine, die sofort eine Anmache vermutet, wenn ein Typ sie anspricht. Urgs. Vielleicht kannst Du Dir ein weniger klischeehaftes Kennenlernen ausdenken. Mir kommt das doch sehr nach amerikanischer Sitcom vor. Und es wirkt ebenso sexistisch (er bietet ihr den besseren Platz an, sie fühlt sich sofort angemacht, nee, gefällt mir nicht). Für mich ist dieser Absatz gar nichts. Beinahe hätte ich das Lesen an der Stelle abgebrochen.

"Na da werden sie in London ja voll auf ihre Kosten kommen."

Komma vor „da“ und „Sie“ und „Ihre“ wieder groß.

Er lächelte und sagte: "Nice".

Der Punkt gehört vor das Anführungszeichen.

In London lud er mich zum Picknick ein.

Und darauf hat sie sich eingelassen, obwohl sie lernen und nicht flirten will? Ich check’s nicht.

Ich schrie als wollte man mich töten.

Komma vor „als“. Das mit dem Töten gefällt mir nicht, zumal Du das dann direkt wiederholst. Vielleicht alles nach dem „als“ auch einfach streichen. Ist redundant und klingt einigermaßen schief.

Es waren wunderschöne Tage aus denen Jahre wurden, fast fünfzehn.

Komma vor „aus“.

Alter, 35.

Zahlen werden in Geschichten ausgeschrieben, außer vielleicht fünfhundertvierunddreißigtausendsiebenhundertsechzehn.

Ich hämmerte auf die armen Tasten ein ...

Das „armen“ gibt mir nichts außer der Frage, ob das ein missglückter Witz sein soll. Würde ich streichen.

Glaubst du ich schlafe mit dir?

Komma vor „ich“.

Das ist nicht dein ernst.

„Ernst“ groß.

Ich wusste doch gerade selbst nicht mehr wer ich bin.

Komma vor „wer“. Und warum der Zeitenwechsel? „war“ statt „bin“.

Sara fing an zu lesen, wurde dabei immer leiser ...

Hat sie denn zu Anfang beim Lesen gesprochen, oder so? „ruhiger“ kannst Du wohl sagen, das bezieht sich auch auf Bewegungen.

Manchmal möchte ich einfach nur Spaß haben. Manchmal möchte ich lachen, manchmal weinen. Manchmal möchte ich geküsst werden, manchmal geliebt. Manchmal glaube ich an die Liebe, manchmal glaube ich auch an gar nichts. Ich möchte mich im Kreis drehen bis mir schwindelig wird. Ich möchte alles sehen und verstehen, wenn es auch sonst niemand tut. I want to touch the sky. Manchmal macht mich diese Welt verrückt. Lass mich zu den Sternen fliegen und wenn ich zurück bin, sage: " Hey ... you're back? Und wenn ich tanze, lass mich tanzen. Und wenn ich weine, lass mich weinen. Wüte ich und tobe, sage:
"Nice", und werfe ich Orangen nach dir, na dann sage halt: "Daneben." Bleibe ich einen Moment stehen, so gehe ruhig weiter, aber warte irgendwo auf mich. Zweifel ich und sage: "Liebe ist doch nur für die Starken", so sage mir, "Darling, love is for you and me." Gib mir Küsse ein bisschen so wie Erdbeereis ..."

So. Du schließt den Absatz mit einem Anführungszeichen. D.h., er sollte auch damit beginnen. Wenn innerhalb von Anführungszeichen weitere Anführungszeichen auftauchen müsste, benutzt man einfache Tüddelchen, also solche: ‚‘ Prinzipiell fände ich es aber besser, wenn Du in beiden geschriebenen Absätzen die nicht in Anführungszeichen setzt, sondern sie kursiv machst. Das markiert dann den Unterschied zwischen geschriebener und gesprochener Sprache innerhalb Deiner Geschichte. Übrigens fällt mir gerade auf, dass Du einen Zeilenumbruch nach "sage" machst. Also, es gäbe sicher tausend gute Stellen hier für einen Zeilenumbruch. Aber diese ist es auf keinen Fall.

Außerdem:

Ich möchte mich im Kreis drehen bis mir schwindelig wird.

Komma vor „bis“.

Lass mich zu den Sternen fliegen und wenn ich zurück bin, sage: " Hey ... you're back?

Komma vor „und“, keine Leerzeiche vor dem ersten Anführungszeichen. Außerdem fehlt das schließende Anführungszeichen.

und werfe ich Orangen nach dir, na dann sage halt:

Komma vor „dann“.

so sage mir, "Darling, love is for you and me."

Doppelpunkt statt Komma vor der wörtlichen Rede.

Übrigens muss ich sagen, dass dieser Absatz mein Highlight ist. Du erzählst so viel von der Beziehung von Jan und Deiner Prota, das ist tausendmal besser als die klischeehaften Stellen mit Flirte-mich-bloß-nicht-an und der Spinne. Das „Gehe weiter, aber warte irgendwo auf mich“, das ist so zauberhaft. Ich würde Dir wirklich empfehlen, die anderen beiden Beziehungsszenen komplett umzugestalten. Denn die reichen in Originalität um Lichtjahre nicht an diese Stelle heran. Das müssen sie zwar auch nicht, aber sie sollten sich immerhin damit messen können.

" Profil wurde erfolgreich gelöscht."

Kein Leerzeichen vor den Anführungszeichen.

So. Ich habe Dir ein paar tellige Stellen gezeigt und hoffe, Du verstehst nun etwas besser, was damit gemeint ist. Wenn Du dazu Fragen hast, sag mir immer gerne Bescheid, dann hole ich diesbezüglich nochmal weiter aus.

Außerdem finde ich wirklich, Du solltest die ersten beiden Beziehungsszenen bearbeiten, sie aus ihren Klischees lösen, sodass ich da schon merke, dass die Beziehung so besonders ist, wie Du sie am Ende machst. Das würde mich so sehr freuen, denn dieser vorletzte Absatz war der Hammer.

Make it work!

Originelle Grüße,
Maria

 

Hallo MariaSteffens,

Oh ... armer Rocco, den Hund habe ich tatsächlich einfach vergessen. Mal schauen, vielleicht darf mit nach Hause. :-)

Naja ... Sara ist nicht sehr feinfühlig, aber sie möchte Hanna eigentlich nur helfen. Sie ist ziemlich gefangen in ihrem Kummer und Sara weiß nicht genau was sie tun soll und glaubt, was ihr gut tut, würde auch Hanna gut tun. Als sie den Text liest, wird ihr bewusst wie sehr Hanna Jan immer noch so vermisst. Hanna versucht das ja durch ihre manchmal zickige Art zu überspielen. Beim Lesen wird ihr auch klar, wie unterschiedlich sie diese Dinge sehen.

"Naja, manchmal schon. Das Problem war, ich hatte sie."
War eigentlich als Scherz gedacht. :-)

Nun der dicke,fette Kloß als Freund ... ist symbolisch gemeint. Ein Freund besucht dich, du siehst ihn häufig und er ist dir vertraut. Da er aber eher nicht positiv ist, sagt sie fast sowas wie ein Freund.Der Name ist ein Problem, entweder sind mir britische Namen zu altbacken oder die Gefahr besteht, man liest ihn deutsch, z.b. Simon. Ich hoffe mir fällt da was ein.

Die Erdbeereis Küsse traten an Stelle der Kirscheisküsse, es klingt einfach nicht.

Ja, Sara merkt das beim Lesen erst so richtig, hat das nie böse gemeint. Zuerst hatte nach 'Profil wurde erfolgreich gelöscht' Sara legte den Arm sie und sagte, war eine bescheuert Idee, es tut mir leid (in etwa) war mir aber zu endend.

Freut mich total das es dir gefallen hat. Danke für die lieben Worte,

liebe Grüße Charly

Hallo TeddyMaria,

freut mich das du schreibst und dir meine Geschichte diesmal besser gefällt.

Ja, mit dem Namen habe ich ein Problem, schrieb ich oben schon.

Ich war mir nicht sicher ob ich, was sie denkt in die wörtliche Rede setzen muss und danke für den Tipp mit den Zeichen in Texten in wörtlichere Rede. Es war eigentlich so gedacht, dass Sara es laut liest, daher die Anführungszeichen ... erkennt man nicht richtig, ja da muss ich noch mal ran.

Online-Dating und Hot-Dog hatte ich gegoogelt, half mir nicht, fand ich in allen Schreibvarianten, daher danke dafür.

Wenn Sara den Text tatsächlich laut liest, dann gehört er doch in die wörtliche Rede oder?

Ich fand den Aufbau bei dem Text schwierig, wegen den Rückblenden, den Texten die sie schreiben, bin ganz froh dass es nicht total daneben ging.

Ich schreibe oft Texte mit Rückblende, daher versuche ich mich daran. Habe auch gelesen, dass es schwierig ist und das mit dem weglassen gefällt mir generell nicht. Die mit dem Schweden ist weniger gut, da muss ich mal schauen. Die andere, denn die Erzählung über Jan ist auch eine, habe ich gut hinbekommen. Dabei entstand das Kennenlerngespräch, da ich las über Dialog klappt es am besten. Stimmt, du kannst so auch die Zeitform beibehalten. Vielleicht fällt mir da was orginelleres ein, für den Dialog.

Den Absatz im letzten Online-Dating Text habe ich ausversehen, war mir unsicher ob ich ihn als durchgehenden Text oder mit Absätzen schreibe.

Werde da noch mal drüber gehen, danke für die Tipps

Liebe Grüße
Charly

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Charly1406,

ich weiß nicht, ist ein Willkommen noch angebracht? ;) Schadet nicht!

warf die vielen Tüten auf den unbesetzten Tisch
Ich kenne nur, dass die Tüten auf einem leeren Stuhl landen, aber auf dem Nachbartisch?

und hob die Hand um der Bedienung ein Zeichen zu geben.
Komma vor um?

Am Nachbartisch saß ein junger Mann, vielleicht so um die dreißig
Dreißig?

Wie machte sie das nur
Wie macht sie das nur?

Nach dem zweiten Laden war ich bereits schweißgebadet gewesen.
Das Plusquamperfekt kannst du streichen zugunsten des Präteritums: Nach dem zweiten Laden war ich schon schweißgebadet.
Es besteht keine Vorzeitigkeit, denn das Beschriebene findet nicht in der abgeschlossenen Vergangenheit statt, sondern kurze Zeit vorher.

Beim Letzten, hatte ich mich geschlagen gegeben und war schon ins Cafe gegangen
Komma kann weg. Da sich das letzte auf Laden bezieht, wird es mMn klein geschrieben, Café hingegen mit Accent.

Online Dating
Online-Dating

Sommersprossen Typ
Sommersprossen-Typ

Bertelblick
Bettelblick

"Oh, wir müssen uns beeilen, der Zug kommt gleich." Sie nahm Rocco hoch."Hat einen guten Geschmack mein Hund", meinte sie zu dem Mann. Mir warf sie einen auffordernden Blick zu, so nach dem Motto, hol' ihn dir."Der frisst auch Hundefutter", sagte ich. Sie zog mich am Arm hinter sich her und schimpfte: "So wird das nie was. Guck mal wie du dich benimmst! Willst du denn ewig alleine bleiben?" Naja, manchmal schon. Das Problem war, ich hatte sie!
Gönne uns Lesern ab und zu mal einen Absatz. Die wörtliche Rede bietet sich dafür an.
Leerzeichen hinter hoch und hinter dir.

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens, einer Gruppe Jugendlicher mit dröhnenden Handys und einer Kiste Bier, kamen wir endlich in Koblenz an
Zusammenhang? Liest sich etwas vogelwild.

Wie verliefen wohl ihre Gespräche das sie dahin führten
die sie dahin …?

Und dann ... wie ging das weiter?
Und dann …, wie ging das weiter?

Das ist nicht dein ernst
Ernst

Manchmal möchte ich einfach nur Spaß haben. Manchmal möchte ich lachen, manchmal weinen. Manchmal möchte ich geküsst werden, manchmal geliebt. Manchmal glaube ich an die Liebe, manchmal glaube ich auch an gar nichts. Ich möchte mich im Kreis drehen(,) bis mir schwindelig wird. Ich möchte alles sehen und verstehen, wenn es auch sonst niemand tut. I want to touch the sky. Manchmal macht mich diese Welt verrückt. Lass mich zu den Sternen fliegen und wenn ich zurück bin, sage: "( )Hey …(,)you're back? Und wenn ich tanze, lass mich tanzen. Und wenn ich weine, lass mich weinen. Wüte ich und tobe, sage:
"Nice", und werfe ich Orangen nach dir, na dann sage halt: "Daneben." Bleibe ich einen Moment stehen, so gehe ruhig weiter, aber warte irgendwo auf mich. Zweifel ich und sage: "Liebe ist doch nur für die Starken", so sage mir, "Darling, love is for you and me." Gib mir Küsse(,) ein bisschen so wie Erdbeereis ..."
Hier breitest du das Innenleben deiner Prota aus und auch wenn manche Formulierungen etwas abgedroschen daherkommen, habe ich es zweimal gelesen und du hast mich mitgenommen. Das Kernstück deiner KG, das die Prota nahbar macht und dieses Dating Ding lässig zur Seite schiebt.

" Profil wurde erfolgreich gelöscht."
Etwas moralisierend, dennoch stark.

Gerne gelesen,

Peace, linktofink

 

Hallo@lintofink,

schön das dir meine Geschichte gefallen hat und vielen Dank für dein Feedback.

Ich fand am Ende auch, dass man den Satz so stehen lassen kann. Ich hatte das zuerst anders geschrieben.

"Wie verliefen wohl ihre Gespräche das sie dahin führten?"
Der Satz bezieht sich auf die Gespräche und deren Verlauf, nicht auf Sara. Daher hat Teddy Maria glaube ich recht und es müsste
" Wie verliefen wohl ihre Gespräche das die dahin führten?"
heißen.

Vielen Dank für's lesen.

Liebe Grüße
Charly

 

Hallo, Charly1406

Ich bin's nochmal, geht aber schnell. ;)

Der Name ist ein Problem, entweder sind mir britische Namen zu altbacken oder die Gefahr besteht, man liest ihn deutsch, z.b. Simon. Ich hoffe mir fällt da was ein.

Ja, englische Namen finde ich auch immer schwierig. Denn Deutsche, die solche Namen tragen, gegenüber denen haben viele Leute das Vorurteil, dass sie aus einer, ich sage mal so (un-)freundlich, bildungsferneren Schicht stammen. Was nicht stimmen muss. Ich kenne z.B. wirklich einige "Justin"s, einer in meinem Studiengang, ein anderer Elektrotechniker. Diese Gefahr besteht für mich bei englischen Namen auch. Ich hätte aber kein Problem damit, wenn die Leute den Namen doch irgendwie Deutsch lesen. Meine Großeltern haben mir früher "Harry Potter" vorgelesen. Meine Mutter hat sehr gelacht, als sie das erste Mal mit mir darüber gesprochen hat. Und ich dachte ja auch lange, dass "Georgina" von "Die fünf Freunde" tatsächlich Ge-or-gi-na und nicht Dschordschina heißt. :D Hat mir aber alles nicht wehgetan. Eine Möglichkeit sehe ich aber noch: keltische Namen, oder so. Ich habe eine Freundin, die in Schottland geboren ist. Das ist ziemlich cool. Da läuft man halt in Gefahr, dass es sehr exotisch klingt. Ansonsten würde ich, in Anlehnung an den jetzigen Namen, schlicht "Jim" vorschlagen. Oder "Ian". Vielleicht ist ja was für Dich dabei.

Online-Dating und Hot-Dog hatte ich gegoogelt, half mir nicht, fand ich in allen Schreibvarianten, daher danke dafür.

Rechtschreibung nicht googeln. Ins Internet schreiben die Leute, wie sie wollen. Auf "duden.de" nachschlagen. Ich sehe gerade, dass dort tatsächlich "Hotdog" oder "Hot Dog" empfohlen wird. Bin überrascht. Aber ich würde so Nomensachen im Deutschen immer zusammen schreiben, es sieht einfach besser aus.

Wenn Sara den Text tatsächlich laut liest, dann gehört er doch in die wörtliche Rede oder?

Aaah, dann ergibt das mit dem "leiser werden" auch Sinn. Ich würde vorschlagen, dass Du so etwas schreibst wie: Während Sara den Text vorlas, wurde ihre Stimme immer leiser. Und danach natürlich Anführungszeichen. Die wörtliche Rede innerhalb der Anführungszeichen muss dann in einfache Tüddelchen, und natürlich darfst Du das schließende Anführungszeichen nicht vergessen.

Der Satz bezieht sich auf die Gespräche und deren Verlauf, nicht auf Sara. Daher hat Teddy Maria glaube ich recht und es müsste
" Wie verliefen wohl ihre Gespräche das die dahin führten?"
heißen.

Däää! Wie verliefen wohl ihre Gespräche, die sie dahin führten? Fokus. Oder "Bezug", wie meine Englischlehrerin sagen würde, die letztens meinte, dass deutsche Studierende ständig diese Bezugsfehler machen. Und ich dachte mir: Ja, das liegt nicht an der Fremdsprache, machen Deutsche bei Deutsch auch. Das Relativpronomen bezieht sich auf Gespräche, und deshalb heißt es "die". "das Gespräche" ist nicht richtig. Was noch ginge, wäre: Wie verlief wohl das Gespräch, das sie dahin führte? Dann muss "führte" ins Singular. Bezug, Bezug, Bezug. Das sollte man bei allen Sätzen mit Nebensätzen immer sehr, sehr sorgfältig prüfen.

Das nochmal schnell von mir. Make it work!

Englische Grüße, also ... Best,
Maria

 

Hallo Charly1406,

Mein Nick ist Linktofink.

Der Satz hier ist immer noch nix:

"Wie verliefen wohl ihre Gespräche das sie dahin führten?"
Der Satz bezieht sich auf die Gespräche und deren Verlauf, nicht auf Sara. Daher hat Teddy Maria glaube ich recht und es müsste
" Wie verliefen wohl ihre Gespräche das die dahin führten?"
heißen.

Du hast TeddyMaria falsch verstanden. Sie meinte es wohl so wie ich auch angemerkt habe:
"Wie verliefen wohl ihre Gespräche, die sie dahin führten?"

Wie verliefen wohl ihre Gespräche das sie dahin führten?
Komma vor dem Relativpronomen. Außerdem bezieht sich das Relativpronomen wohl auf die Gespräche und muss deshalb „die“ statt „das“ lauten.
(TeddyMaria)

Wie verliefen wohl ihre Gespräche das sie dahin führten
die sie dahin …?
(Linktofink)

Peace, linktofink

 

Hey linktofink,

uuups...war keine Absicht, mach das vom Handy aus. Daher sehe ich das winzig.
Entschuldige bitte ...

Liebe Grüße
Charly

 

Ich habe den Text nun überarbeitet, hoffe liebe MariaSteffens du wirst nun ein wenig versöhnt mit den Erdbeerküssen sein und Rocco darf natürlich mit nach Hause. Da bleibt er dann aber auch. ;-)

Das Kennenlernen habe ich tatsächlich komplett umgeschrieben und denke es wird dich freuen liebe TeddyMaria.

Der dicke,fette Kloß bleibt.

Ich wäre sehr dankbar für Tipps zum Schreiben von Rückblenden und wie schreibt man denn gutes "Tell" würde das gern Mal versuchen.

Liebe Grüße Charly

 

Hi Charly1406,

ich finde das Kennlernen schöner so und es passt für mich auch besser zu der Stimmung und den Informationen in dem Text, den die Protagonistin am Ende schreibt.

Vor dem Flughafengebäude standen, wir uns gegenüber, unbeholfen, wie Teenager."Tja, ich werd' dann mal.
Kein Komma nach "standen"

Ich finde Sarah immer noch sehr unsensibel, aber so wie die Geschichte jetzt ist, kann ich das als Teil ihrer Persönlichkeit verstehen und es stört mich nicht mehr.

Mit der Namensänderung von "Jan" zu "Luke" liest sich alles für mich flüssiger, weil es besser passt, das gefällt mir sehr.

Jans liebes Gesicht tauchte vor mir auf.
Hier ist dir einmal "Jan" durchgegangen.

Danke, dass du die Änderungen mit uns geteilt hast, für mich ist die Geschichte jetzt schon viel runder.
Viele liebe Grüße,
Maria

 

Hallo, Charly1406

Als Romantikskeptikerin, die sich aber gerade selbst an Romantik versucht, glaube ich fest daran, dass Romantik von Originalität lebt. Diesbezüglich kam es womöglich zwischen uns zu einem Missverständnis.

Und bevor ich losschlage, muss ich wohl vorwarnen: Mir wurde hier schon vorgeworfen, dass ich, wenn ein Text „nicht meinen moralischen Ansprüchen genüge“ (nicht meine Formulierung, aber womöglich wahr), etwas brutal werden kann. Wenn ich Dir also gleich unangemessen aggressiv vorkomme, dann liegt das nicht an Dir. Es liegt an mir und meinem Weltbild. Da ich aber weiß, dass ich dazu neige, werde ich versuchen, mich angemessen zu äußern. Falls es mir nicht gelingt (diesbezüglich bin ich etwas autistisch), sei betont, dass es sich hier um meine sehr persönliche Meinung, genährt aus meinen sehr persönlichen Ansprüchen handelt und Du nichts davon übernehmen musst. Es geht mir nur darum, dass Du meinen Punkt begreifst, denn offenbar hast Du mich im ersten Anlauf missverstanden.

Was ich also gleich schreiben werde, ist durchaus diskutabel. Was nicht diskutabel ist, sind die Rechtschreibfehler, die ich anmerke. Da ist Dir von meinem ersten Kommentar wieder etwas durch die Lappen gegangen. Ich empfehle Dir also, meinen ersten Kommentar nochmal zu lesen und die Fehler auszubessern. Übrigens tust Du mir ein bisschen leid: Die Seite ist wirklich extrem mistig zu bedienen auf dem Handy. :( Deshalb verstehe ich schon, dass einem Dinge durch die Lappen gehen können.

Einen Fehler habe ich noch mitgebracht:

"Was darf ich ihnen bringen?", fragte die Bedienung.

Höflichkeitsanreden werden groß geschrieben. Also auch das „Ihnen“.

Ich habe mir jetzt die Kennlernszene nochmal durchgelesen und dann nochmal, was mich an der ersten Version gestört hat. Ich erlaube mir, mich selbst zu zitieren.

Vielleicht kannst Du Dir ein weniger klischeehaftes Kennenlernen ausdenken. Mir kommt das doch sehr nach amerikanischer Sitcom vor. Und es wirkt ebenso sexistisch (er bietet ihr den besseren Platz an, sie fühlt sich sofort angemacht, nee, gefällt mir nicht).
Übrigens muss ich sagen, dass dieser Absatz mein Highlight ist. Du erzählst so viel von der Beziehung von Jan und Deiner Prota, das ist tausendmal besser als die klischeehaften Stellen mit Flirte-mich-bloß-nicht-an und der Spinne. Das „Gehe weiter, aber warte irgendwo auf mich“, das ist so zauberhaft. Ich würde Dir wirklich empfehlen, die anderen beiden Beziehungsszenen komplett umzugestalten. Denn die reichen in Originalität um Lichtjahre nicht an diese Stelle heran. Das müssen sie zwar auch nicht, aber sie sollten sich immerhin damit messen können.

Du hast zwei Stellen drin, an denen die Beziehung zwischen den beiden beschrieben wird. Die eine ist originell, poetisch, einzigartig. So wie jede Beziehung sein sollte. Die andere ist wie eine von Hollywood-Filmen und Teenieromanzenbüchern befeuerte Fantasie meines vierzehnjährigen Selbst: Gentleman, Frauen mit Tränen in den Augen, Picknick, die Rettung vor der Spinne, Küsse im Regen. Klingt kitschig, ist es auch, wäre aber nicht schlimm, wenn es nicht so klischeehaft und abgenutzt wäre. Alles davon habe ich schon einmal gelesen. Daran änderst Du auch nichts, wenn Du es ausführlicher schreibst. Ich würde Dir auch nicht raten, das länger zu machen. Ich würde Dir raten, das origineller zu machen.

Deine Prota ist komplett passiv. Sie lässt alles nur passieren. "Sie hätte losheulen können" (Zitat aus dem Text), aber anstatt dass sie den Typen anspricht, lässt sie ihn alles tun. Keinerlei Initiative geht von ihr aus. Wenn man sich meine Genderbemühungen hier im Forum ansieht, kommt man sicherlich leicht dahinter, warum ich ganz persönlich ein Problem damit habe.

Ganz davon ab aber, dass ich Deine Figurenzeichnungen – er Gentleman, sie passiv-ängstlich – einigermaßen sexistisch finde, halte ich sie auch für ziemlich uninspiriert. Wie gesagt, alles davon habe ich schon mal gelesen oder gesehen. Die Szene im Flugzeug erinnert mich unweigerlich an den Witz mit dem Veganer und der Frau im Zug (ich verzichte im Sinne meines Vorhabens, nicht komplett steil zu gehen, darauf, ihn Dir zu erzählen). Typ rettet Frau vor Spinne, na ja, dazu muss ich wohl nichts sagen. Küsse im Regen finde ich auf jeder einzelnen Romantik-DVD meiner Mutter (oder meines Vaters, wenn ich so darüber nachdenke).

Die Szene wird nicht origineller dadurch, dass Du sie länger gestaltest. Und in diesem Sinne stinkt sie komplett ab gegen das Ende, das originell ist. Wobei mir auch dort einfällt, dass Luke (super Name übrigens) total Gentleman ist und bleibt.

In diesem Sinne habe ich auch einen konstruktiven Hinweis: Ich erfahre sehr viel darüber, warum Deine Prota mit Luke zusammen war. Er ist charmant, höflich, ein Lebensretter, eine verlässliche Stütze. Ich erfahre aber nichts darüber, warum er mit ihr zusammen war. Wieso erduldet er ihr als einigermaßen grässlich beschriebenes Verhalten? Wieso findet er dieses passive Mädchen, das er im Flugzeug nach London trifft, so toll? Ich meine, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird, können wir nicht in seinen Kopf gucken. Aber ich bin mir sicher, auch sie wird ihm irgendwas gegeben haben. Und ich glaube, Du kannst eine deutlich plastischere Figurenzeichnung hinbekommen, wenn Du Dir darüber Gedanken machst. Er sollte mehr sein als ein Gentleman. Sie sollte mehr sein als das Mädel im Flugzeug.

Zum Abschluss habe ich Dir die Picknickszene mitgebracht, in der ich die Charaktere getauscht habe. Du schaust nun meinem Freund und mir bei der Handlung zu.

Wir. Prinzenpark, klar. Ist zwar am anderen Ende der Stadt, aber ist der schönste Park Braunschweigs. Grill haben wir nicht, aber Käsewürfel und Wein. Wie damals in Athen mit Blick auf die Akropolis. Im Prinzenpark gibt’s keine Akropolis, bloß Bäume, Hunde und rauchende Grills.
Alles ist gut auf unserer rotkarierten Picknickdecke – wir waren in vier Läden, bis wir uns für dieses Modell entschieden haben –, bis die Wespe auftaucht. Er springt auf, flucht, wedelt mit den Armen, die Wespe ihm nach. Dafür haben die Viecher ein Gespür.
Ich: „Du musst ruhig bleiben, sonst wird sie nur wild.“
Er holt mit einem Arm aus, trifft die Wespe mit der flachen Hand. Sie segelt, vom Schlag getroffen, gegen meine Stirn, Aufprall, Pieks.
Er: totales Maria-Mitleid, Hand auflegen, mit Bier kühlen – Müssen wir ins Krankenhaus fahren?
Ich will wütend sein, bin aber nur beschämt und versuche es deshalb mit einem Lachen. Das hilft.

Du siehst, Du findest auch hier Klischees. Klischees sind nützlich, um Charakterisierungen zu pointieren. Man sollte sie nur regelmäßig brechen, seinen Figuren Ambivalenz geben. Und ich finde auch, eine Romanze kann man nicht einfach aus Hollywood abschreiben. Jede Romanze muss einzigartig sein.

Ob die Geschichte wahr ist oder nicht, überlasse ich gerne Deiner Fantasie. ;) Ich hoffe, ich konnte ein bisschen deutlicher machen, was mein Problem mit dem Kennenlernen ist: Ich finde es sehr klischeehaft, ich verstehe auch den Charakter Luke nicht, bekomme von ihm nur mit, dass er ein Gentleman ist. Überhaupt finde ich, Deine Figurenzeichnung müsste plastischer sein, dafür müssen sich Deine Figuren in alle Richtungen entfalten.

Und zu guter Letzt sei noch einmal betont: Das ist meine sehr persönliche Ansicht zum Thema Romantik, zum Thema Männer und Frauen. Mach damit, was Du willst.

Romantische Grüße,
Maria

 

Hallo Charly1406,

wie gut kennst du eigentlich deine Hanna? Gleich zu Anfang macht sie einen „unbeholfenen Flirtversuch“ mit einem „süßen Sommersprossentyp“. Aber dann weiter unten heißt es, der Gedanke an andere Männer sei ihr „fremd, kalt, unheimlich“. Das sind gewichtige Worte und das ergibt überhaupt kein schlüssiges Bild.

Ich nehme Hanna wahr als eine unsichere, willenlose Frau, die leicht schwitzt. Und sie lässt sich wegen einer Fußballwette zum Onlinedating überreden? Sie bezeichnet diese Sara als Freundin, die ihr die Trauer nach dem Tod des langjährigen Partners nicht zugesteht? Fünfzehn Jahre - aber hallo! Sie bewundert Sara beispielsweise dafür, wie sie in Stöckelschuhen laufen kann?

Du merkst es sicher, ich habe ziemliche Probleme mit der total verwässerten Motivation deiner Figur. Das macht sie austauschbar und unsympathisch. Mein Tipp wäre: Geh ganz tief in dich hinein und versuch erst einmal, sie dir genau vorzustellen.

Liebe Grüße
Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Charly1406 und willkommen im Forum.

Dein Schreibstil gefällt mir. Ich war schnell drin im Text, konnte das Klappern der Stöckelschuhe hören und schüttelte mich, als sich Sommersprosse mit den Fettfingern durchs Haar fuhr. Auch schön, die Bezugnahme des Erdbeereises am Schluss und wie du langsam Hannas eigentliches Problem aufdeckst. Der für zwei Personen gedeckte Tisch, der Kloß im Hals, das ungute Gefühl bei anderen Männern. Doch damit beginnt auch mein Problem. Ich lese was von Flirtversuchen und Kuppeleien und erfahre dann, dass Lukes Tod erst sechs (!!!) Monate her ist. Das funktioniert für mich so nicht. Hanna und Luke waren fünfzehn (!!!) Jahre lang ein, wie ich herauslese, glückliches Paar, und nach einem halben Jahr Trauer will Hannas beste Freundin sie schon wieder verkuppeln. Bei allem Respekt, das ist kaltherzig. Ein halbes Jahr … das war doch erst gestern. Ich kann jetzt die Figuren nicht mehr für voll nehmen und Hannas Trauer und Schmerz nicht fühlen und das finde ich unheimlich schade. Ich finde, du solltest da noch mal in dich gehen, denn die Geschichte hat das Potential, mich zum heulen zu bringen.

Textkram:

Was hatte ich mich auch überreden lassen, diese Schuhe anzuziehen!

Das Ausrufezeichen ist hier fehl am Platz. Oder was gibt es hier hervorzuheben? Geschrien wird auch nicht, kann also weg.

Rocco hechelte, seine rosa Zunge hing ihm fast bis auf den Boden. "Was darf ich ihnen bringen?", fragte die Bedienung. Das schwarze Poloshirt klebte ihr am Körper. "Einen Erdbeerbecher bitte und etwas Wasser für den Hund", antwortete ich.

Es stört den Lesefluss gewaltig, wenn du bei der wörtlichen Rede keine Absätze machst. Die Regel ist nicht schwer. Wenn jemand zu sprechen beginnt, machst du einen Absatz. Ebenso beim Sprecherwechsel. Hier also:

Rocco hechelte, seine rosa Zunge hing ihm fast bis auf den Boden.
"Was darf ich Ihnen bringen?", fragte die Bedienung. Das schwarze Poloshirt klebte ihr am Körper.
"Einen Erdbeerbecher bitte und etwas Wasser für den Hund", antwortete ich.

Du solltest den Text diesbezüglich noch mal durchsehen.
btw: Ihnen - großschreiben

Beim Letzten hatte ich mich geschlagen gegeben und war schon ins Café gegangen.

letzten klein, da es sich auf den letzten Laden bezieht

Der süße Sommersprossen Typ biss in seinen Hot-Dog.

Sommersprossen Typ würde ich auch mit Bindestrich schreiben, ist ja als ein Wort gemeint

Rocco war fasziniert, Rocco war fasziniert, legte sein Köpfchen schief und fixierte den Mann mit seinem Bettelblick.

zweimal sein bzw. seinen. Du könntest z.B. »... legte das Köpfchen schief und fixierte den Mann mit seinem Bettelblick« schreiben

Der gab ihm auch noch was!

Auch hier wieder das Ausrufezeichen. Hat noch mehr in der Geschichte. Ich würde die wirklich sparsamer einsetzen. Es ist deine Aufgabe als AutorIn, dem Leser »Dringlichkeiten« so zu beschreiben, dass du auf die Dinger im Text verzichten kannst. Also wenn sich die Prot ärgert, wundert oder überrascht ist, dass der Fremde den Hund füttert, dann solltest du das anders signalisieren. »Meine Güte, und der Typ gab ihm auch noch was« oder in der Art.

Den Abschnitt, der mit: »Das letzte Stück bis zum Bahnhof rannten wir« beginnt, könntest du tilgen. Der hat für mich keinen Mehrwert. »Ich und Online-Dating, auf meinem Handy gab es nicht einmal WhatsApp.« könntest du dafür oben unterbringen, wo sie das mit der Fußballwette aufklärt.

Absatz vor: »Zuhause ging ich unter die Dusche, drehte das Wasser eiskalt, hielt mein Gesicht direkt in den Wasserstrahl.«

… war da ein Lächeln in seinem Gesicht gewsen, wobei sich diese zauberhaften Grübchen gezeigt hatten.

gewesen

… bevor sie, mal wieder mit irgendeinem Typ im Schlepptau abgezogen war.

Komma nach Schlepptau

Vor allem ... was war denn danach?

ohne denn liest es sich flüssiger, finde ich

Doch er legte seine Hand unter mein Kinn, hob meinen Kopf ein wenig an und sah mir in die Augen.

seine/mein/meinen - bisschen sparsamer mit den Possessivpronomen umgehen

Viele Grüße
Tintenfass

 

Hallo TeddyMaria,

danke erstmal für dein Feedback.
Ich fand übrigens deinen Vorschlag Ian Recht gut, leider liest sich das nicht so gut.
Die Bedienung dieser Seite vom Handy ist wirklich sehr mühsam. Wenn ich hier ein Thema erstelle, kann ich den Text nicht zwischenspeichern, daher muss ich ihn komplett, online, vom ersten bis zum letzten Wort runterschreiben. Da passieren Fehler.

Romantik definiert wohl jeder für sich selbst. Es können die banalsten Dinge romantisch sein. Sie entsteht nicht durch gewisse Situationen, nur durch das was die beiden Menschen, die es erleben, empfinden. Gehst du mit Mr.Right am Meer spazieren und die Sonne geht unter, wirst du das romantisch empfinden. Gehst du gerade mit deiner Mutter da lang, ist der immer noch schön, aber das war es auch.

Ich habe nicht so viele Probleme mit Klischees und alles war irgendwie, irgendwann schon mal da. Du magst Frauen, so erweckt es den Anschein, nur in einer einzigen Rolle. Luke ist ein Gentleman, er bleibt es bis zum Schluss. So ein Charakter, wie ich ihm gab, der braucht einfach nur ein nettes Mädchen, weil das zu ihm passt. Hanna habe ich wohl tatsächlich ein wenig vernachlässigt, da hast du Recht. Aber sie wird ein ruhiges, süßes Mädchen bleiben, auch wenn ich da noch mal nacharbeite. Sie hat Flugangst und Angst vor Spinnen, ja habe ich auch. Weißt du, es gibt viele Männer, die finden sowas süß. Männer wollen Frauen ja eigentlich gern beschützen, bei aller Emanzipation, die ich genauso lebe wie du, darf man ihnen schon mal die Möglichkeit geben im übertragenen Sinne ein "Held" zu sein. Ich finde das okay. Ich möchte das Männer auch Männer bleiben.

Deine Szene beim Picknick ... du lässt in dieser Szene den Mann sehr bescheiden wirken. Vielleicht wäre das für diese beiden weil sie sich lieb haben, romantisch. Für mich sind da beim Lesen nur Romantik-Killer drin. Wein und Käse, da steht in meinem Kopf in Leuchtschrift "spießig". Zumal in meiner Geschichte sind zwei neunzehn-zwanzig Jahre alt, also ich finde ein einfaches Eis da orgineller und auch einfach süß. Rauchende Grills sind sicher sehr romantisch ... dann wird alles hektisch wegen der Wespe, Romantik ist bei rumgefuchtel weg, bestenfalls muss man lachen, hat aber wenig romantisches, sie wird gestochen (dieses Date ist furchtbar!), dann lässt du ihn wieder bescheiden aussehen, wer fährt wegen eines Wespenstichs ins Krankenhaus? Dann kommt noch das Bier ins Spiel und ich wäre komplett draussen ...

Mir ist klar, du hast das da jetzt nur einfach runtergeschrieben, nur zeigt es auch den Unterschied der Sichtweise. Mich würde das nicht im Ansatz erreichen.

Ich glaube sowas kann man schlecht diskutieren, weil jeder es anders empfindet.

Liebe Grüße
Charly


Hallo Anne49,

ja du hast Recht, Hanna kommt zu kurz. Zu Anfang waren sie zu dritt und die andere Freundin leistete ihren Beitrag zu Hannas Charakter. In dieser dreier-Konstellation würde mir das zu Komplex und ich habe sie komplett gestrichen.
Die Bewunderung sollte nur den Unterschied zwischen den beiden noch mal verdeutlichen. Ist schon bissel komisch, den Satz könnte ich auch streichen.

Wie und warum sie sich auf die Wette einließ, war ja vor der Geschichte, daher spielt das für mich keine Rolle, vielleicht hat Sara ihr ja eine Pistole an den Kopf gehalten, zuzutrauen wäre ihr das ... :-)
Ich glaube der Dreh-und Angelpunkt liegt tatsächlich woanders, womit sie einiges besser darstellen würde. Bin ich selbst beim Lesen nicht drauf gekommen ... aber Tintenfass ...

Ich danke dir für dein Feedback.

Liebe Grüße
Charly


Hallo Tintenfass,

dein Kommentar hat mir ziemlich eingeleuchtet und ich glaube das daher manche Eindrücke falsch entstanden sind.
Würde das alles länger zurückliegen, wäre Saras Verhalten weniger hart, vielleicht eher hilflos und es würde Hannas Zwiespalt mit anderen Männern erklären. Sie möchte den Neuanfang, schafft es aber nicht richtig, wegen dem Kummer aber auch weil für sie ja in Beziehungsdingen die Zeit still stand und jetzt eben alles anders ist als vor 15 Jahren ...

Manchmal ist man schon blöd, das sag ich dir ... hätte ich irgendwie drauf kommen können ...

Vielen Dank für dein Feedback, hat mir sehr geholfen und freut mich natürlich wenn ich dich weinen lassen könnte, im übertragenen Sinne natürlich ...:-)

Liebe Grüße
Charly

 

Liebe Charly1406

Ich kann Dir kaum widersprechen, denn mit dieser Sache hast Du völlig recht: Romantik ist wohl Geschmackssache. Ich z.B. halte Spießigkeit für das Romantischste von der Welt – es ist eine der wenigen Dinge, mit denen diese Generationsstudien der letzten Jahre recht hatten: Viele junge Leute heutzutage sind spießig.

Zwar bin ich nur ein paar Jährchen älter als Deine Charaktere zu diesem Zeitpunkt, aber mein Freund und ich essen Käsewürfel und trinken Wein, auf der Autobahn fahren wir nicht mehr als 110, weil danach der Spritverbrauch so heftig ansteigt, im Schwedenurlaub trinken wir keinen Alkohol, denn das ist ja viel zu teuer, wir schenken uns gegenseitig Küchenutensilien zum Geburtstag. Ich korrigiere die Rechtschreibfehler in seinen technischen Berichten, und er sagt, ich solle meine Bewerbungen formaler gestalten. Die größten Streitpunkte in unserer Beziehung sind: Wie viel Öl in die Pfanne muss und wo das neue Sofa zu stehen hat. Und das finde ich furchtbar romantisch.

Habe auch gemerkt, dass das direkt in meine eigene Romantik-Geschichte, an der ich momentan arbeite, Eingang gefunden hat. Diesbezüglich magst Du also recht haben.

Du magst Frauen, so erweckt es den Anschein, nur in einer einzigen Rolle.

Diesem gegenüber möchte ich mich aber verwehren. Du wirst immer viele Frauen in meinen Geschichten finden und immer unterschiedliche (wenn ein anderer Eindruck entstehen sollte, bitte sofort (!) Bescheid sagen). Ich mag eindimensionale Charaktere nicht. Ich kann Frauen in jeder Rolle ertragen, möchte sie in jeder Rolle sehen (das gleiche gilt übrigens für Männer). Aber nicht nur auf einer Dimension. Ich glaube, dass in diesem Sinne meine Anmerkungen ein wenig zu denen von Anne49 passen: Deine Charaktere kommen mir nicht wie echte Menschen vor, mehr wie Stereotypen. Und das halte ich für sehr problematisch.

Symptomatisch dafür:

Luke ist ein Gentleman, er bleibt es bis zum Schluss. So ein Charakter, wie ich ihm gab, der braucht einfach nur ein nettes Mädchen, weil das zu ihm passt.

Als ein Freund dieses Problem mal an meinen Charakteren entdeckte, gab er mir eine Aufgabe: Stelle Dir vor, Du wärest der Gott Deiner Geschichte. Du weißt alles über Deine Charaktere, kannst in jeden von ihnen hineinsehen. Schau Dir alle ihre guten Eigenschaften an. Und alle ihre schlechten. Auf diese Weise könnte es Dir gelingen, Charaktere zu zeichnen, die nicht nur „süß“ und nur „Gentleman“ sind. Ich finde es völlig okay, wenn ein Charakter süß und ein anderer Gentleman ist. Aber sicher haben die beiden noch viele andere Eigenschaften, tragen auch, wie eigentlich jeder Mensch, eine gewisse Ambivalenz in sich. Das Stereotyp bricht sich, wenn man in eine bestimmte Richtung schaut. Außerdem wäre natürlich, wo Du "Er bleibt es" schreibst, darauf hinzuweisen, dass das wirklich Spannende an Geschichten (und auch am echten Leben) eine Charakterentwicklung ist.

D.h., ganz ab von den Romantikelementen (behalte meinetwegen diese Szenen) denke ich, dass Deine Charaktere (und zwar alle, Hanna, Sara und Luke) noch sehr viel Liebe vonseiten ihrer Autorin nötig haben. Sehr viel Muttergefühle, so stelle ich als Nicht-Mutter mir das vor: Man sieht die Fehler seiner Kinder, liebt sie aber trotzdem, vielleicht auch deswegen, sieht auch ihre Stärken. Schätzt sie für beides.

Ich benutze in diesem Zusammenhang gerne das Wort „Hingabe“. Das ist etwas, mit dem ich an allem arbeiten will. Für mich bedeutet dieses Wort die perfekte Verschmelzung aus Liebe, Leidenschaft, Fleiß und Arbeit. Genau das braucht nicht nur eine Geschichte, auch alle ihre Figuren brauchen das.

Die Bedienung dieser Seite vom Handy ist wirklich sehr mühsam. Wenn ich hier ein Thema erstelle, kann ich den Text nicht zwischenspeichern, daher muss ich ihn komplett, online, vom ersten bis zum letzten Wort runterschreiben. Da passieren Fehler.

Ein Technik-Tipp: Es gibt sicher auch Schreibprogramme fürs Handy. Ich habe ein WindowsPhone, da ist Office drauf, d.h., ich kann auch Word auf meinem Handy benutzen. Bestimmt gibt es aber noch andere Programme. Da kannst Du alle Deine Text erstellen, überarbeiten, Änderungen einpflegen und sie danach einfach zu Wortkrieger copypasten. Ich bearbeite meine Texte niemals hier, sogar meine Kommentare erstelle ich im Schreibprogramm und copypaste sie dann. Das geht auch mit einem Handy.

So viel also von mir: Mach was draus. Oder, wie man unter Project-Runway-Fans sagt: Make it work!

Spießige Grüße,
Maria

 

Hallo MariaSteffens, TeddyMaria, linktofink, Anne49 und Tintenfass,

ich habe den Text nun noch einmal komplett überarbeitet.

Vielen lieben Dank für die hilfreichen Tipps euch allen!

Liebe Grüße
Charly

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Charly1406,

das ist viel, viel besser.

Mir gefällt, jetzt mehr über die Beziehung der beiden Frauen zu erfahren. Die Gedanken, die sich Hanna über ihre Freundin macht, lassen Sara nicht mehr wie ein gefühlloses Monster erscheinen – so macht für mich die Szene im Zug auch einen Sinn. Hast du gut gemacht.

Luke ist nun zwei Jahre tot, das passt für mich besser. Zwei Jahre sind nicht wirklich viel, wenn man trauert, aber ich kann das nun akzeptieren. Für Hannas Umfeld ist das sicher schwer, sich in sie hineinzuversetzen, da es nicht den Anschein macht, als würde Hanna ihr Herz auf der Zunge tragen.
Ja, das sind schon sehr bewegende Gedanken, die sie sich macht.

Einen Vorschlag habe ich aber noch: Ich würde die Geschichte mit »Gib mir Küsse ein bisschen so wie Erdbeereis ..." enden lassen. Lass das mal auf dich wirken, ohne den letzten Absatz.

Noch was im Text:

Der Stoff schmiegte sich so weich an meine Haut.
so kann weg

Er war wohl kurz eingeschlafen ... dann war er fort, für immer.
Absatz nach diesem Gedankenausflug

Fetzen aus Erinnerungen.Ich fühlte die Tränen
Leerzeichen fehlt


Viele Grüße
Tintenfass

 

Hallo Tintenfass,

im Grunde sehe ich das mit dem Ende ähnlich. Zuerst war die Geschichte auch an der von dir beschriebenen Stelle zu Ende. Dieses Ende schrieb ich, um Sara im Charakter ein wenig abzumildern. Da ich nun eine andere Lösung dafür gefunden habe, könnte es weg, richtig. Die Geschichte würde dann offener enden.

Ich muss das tatsächlich mal wirken lassen, weil ich mich jetzt an den Schluss irgendwie gewöhnt habe ... ist aber so schon sehr endend.

Es freut mich natürlich sehr, dass dir meine Geschichte gefällt.

Liebe Grüße
Charly

 

Hallo noch mal @Charly1406

Ich muss das tatsächlich mal wirken lassen, weil ich mich jetzt an den Schluss irgendwie gewöhnt habe

Das kann ich gut verstehen. Man steckt ja immer bis zum Anschlag in seiner Story und wenn dann einer kommt und sagt … :D

Aber deshalb habe ich dir nicht geschrieben. Mir ist beim erneuten Lesen noch was aufgefallen, von dem ich denke, dass du es dir mal ansehen solltest. Nämlich:

Da saß er dann, auf einer rotkarierten Picknickdecke, in jeder Hand ein Eis.
Luke nahm sie auf die Hand, lachte mich aus: …

Ich finde, zwischen den Aktionen von Luke fehlt etwas. Wenn er in beiden Händen ein Eis hält, und keine dritte Hand zur Verfügung hat, dann müsste er, um die Spinne aufnehmen zu können, sich vorher irgendwie Platz schaffen. Vllt., wenn es Eisbecher sind, diese auf die Decke stellen oder bei Waffeleis, sich eines in den Mund schieben, whatever. Dir wird was einfallen.

Schönen Sonntag für dich.

Gruß
Tintenfass

 

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