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Syntexa

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29.11.2001
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Syntexa

Der Lichtkegel der Taschenlampe huschte über den Boden und suchte ihn nach möglichen Stolperfallen ab. Der Untergrund der Höhle war glatt, doch Treasure wollte kein Risiko eingehen und setzte nur langsam einen Fuß vor den anderen. Hatte er gedacht, das er hier eine staubige und mit Spinnenweben verhangene Gruft vorfinden würde, musste er nun mit Unbehagen feststellen, das sie vollkommen sauber war, als wäre sie erst vor wenigen Tagen geputzt worden. Von dem niedrigen Gang gezwungen gebückt zu gehen marschierte er vorwärts. Nach einigen hundert Metern hatte der junge Mann sein Ziel erreicht. Die Halle von Syntexa. In der Mitte des großen Saales lag auf einem Altar aus menschlichen Knochen ein Buch. Das Buch. Treasure fühlte sich beobachtet. Beobachtet von den ruhelosen Verstorbenen des Syntexa-Stammes, die dazu verdammt waren, den heiligsten Schatz ihres Volkes zu bewachen.
Zögernd schritt der Mann immer näher an den Altar heran. Immer wieder blickte er sich um. Dann hatte er ihn erreicht. Vorsichtig packte er das Buch und hob es an. Seine Augen leuchteten dunkelrot. Sein ängstlicher Gesichtausdruck änderte sich in eine widerliche Fratze. Er hielt das Buch über seinen Kopf und schrie:"Nun ist es mein! Nun habe ich alle Macht der Welt", ein grauenvolles Lachen erklang aus seinem weitaufgerissenem Mund, "nun werden alle nach meiner Nase tanzen! Ich bin der mächtigste Mann des Universums!!!!"
Über seinem Haupt bildeten sich Wolken. Treasure’s Haare wurden von dem Wind, der sich in der Halle auftat, nach hinten geweht. Ein gleißend heller Blitz aus der Wolke traf das Buch. Der Raum begann sich zu drehen. Binnen Sekunden hörte alles auf, Treasure fiel unsanft zu Boden und wurde bewusstlos.

Die Kieselsteine schabten unter den Reifen, als der dunkelblaue Jeep die Auffahrt des kleinen Ferienhauses befuhr. Eine dunkelblonde, mittelgroße, etwa 25 Jährige Frau stieg aus der Fahrerseite aus, umrundete den Wagen und öffnete dann die hintere Tür, um ihren kleinen Sohn Josh aus dem Auto zu holen. In diesem Moment kam ihr Mann Pete aus dem Haus.
"Hallo Sandy, da seid ihr ja", sagte er und gab seiner Frau und seinem Sohn einen Kuss. Sandy begrüßte ihn ebenfalls herzlich, bevor die drei dann das bescheidene, aber dennoch gemütliche Haus betraten.
Nachdem sie sich etwas eingerichtet hatten, gingen sie schlafen.

Klopf. Klopf. Klopf.
Irgendetwas klopfte pausenlos an die Tür des Gebäudes.
"Wer könnte das denn sein?", fragte Sandy.
"Ich weiß nicht. Wie spät ist es?"
"Es ist 3 Uhr nachts. Sieh nach, wer da ist, Pete. Ich habe Angst."
"Es ist wahrscheinlich nur ein Ast oder so. Aber wenn es dich beruhigt, gehe ich mal runter."
Er warf die Decke bei Seite, zog sich ein Shirt über und verließ das Schlafzimmer. Er ging den Flur entlang, bis er die Treppe erreicht hatte, die nach unten führte. Hier zögerte er. Nun bekam auch er etwas Angst. Schweißperlen kullerten von seiner Stirn über die Nase.
Klopf. Klopf. Klopf.
Noch immer hämmerte jemand mit rhythmischen Abständen gegen die Tür. Pete’s Herz klopfte wie wild. Schwer atmend ging er langsam die Treppe hinunter. Er nahm einen Besen zur Hand und hielt ihn zur Verteidigung wie einen Baseballschläger. Vorsichtig griff er nach dem Türknauf. Das Klopfen hörte noch immer nicht auf. Dann überwand sich der junge Mann und riss die Tür auf. Er holte aus und wollte zuschlagen. Doch worauf? Dort draußen war nichts, was das Klopfen hätte verursachen können. Verwundert lugte er aus der Tür. Nichts. Er stellte den Besen zurück, schloss die Tür, als von oben ein markerschütternder Schrei zu hören war. Wie vom Blitz getroffen rannte er die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Sandy stand aufrecht im Bett. Nein, sie schwebte! Sie schwebte tatsächlich einige Zenitmeter über der Matratze. Neben ihr stand ein Mann, den Pete noch die zuvor gesehen hatte. Seine Augen leuchteten rot und seine Zähne waren spitz wie die eines Löwen. Sein Gesicht hatte er zu einer widerlichen Fratze verzogen. Nun hob er seinen rechten Arm und Pete erkannte das scharfe Messer in der Hand. Sandy’s Mann war vor Schock wie gelähmt. Langsam strich der Einbrecher mit der Klinge über das Nachthemd der noch immer schwebenden Frau. Dann holte er aus, ihr den tödlichen Stoß zu versetzen. Das alarmierte Pete dazu, aus seiner Starre zu erwachen und auf den seltsamen Mann loszugehen. Er sprang gegen ihn und riss ihn zu Boden, wobei ein grünlich leuchtendes Buch aus dem Leinenbeutel flog, welchen der Mann bei sich trug, der Sandy gerade versucht hatte umzubringen. Kaum lag das Buch einen halben Meter von dem Einbrecher entfernt, nahmen dessen Augen wieder Normal-Farbe an und er blickte überrascht in die Augen des auf ihm liegenden Pete. Dieser ballte seine Hand zu einer Faust und wollte dem Mann ins Gesicht schlagen, doch Sandy hielt ihn zurück:"Nein, Pete! Komm her! Wir müssen verschwinden."
Pete stand auf und stellte sich zu Sandy.
"Wer sind Sie und was wollen Sie von uns!", schrie die junge Frau den Einbrecher an. Der antwortete nicht, sondern stand auf und blickte suchend um sich. Dann fand er das Buch und packte es wieder in den Beutel zurück. Mit sofortiger Wirkung fingen seine Augen wieder an zu leuchten und er verwandelte sich wieder in eine mordlüsterne Bestie.
"Oh mein Gott", rief Sandy hysterisch, als der Mann wieder das Messer in den Händen hielt und auf das Ehepaar zulief. Pete packte seine Frau an der Hand und zog sie aus dem Raum. Er rannte mit ihr in das Kinderzimmer ihres Sohnes Josh, nahm ihn auf den Arm und verließ sofort das Haus.
"Was ist denn los?", sprach der kleine Junge.
"Nichts. Schlaf weiter!", sagte seine Mutter mit Tränen in den Augen.
Sie rannten in den Wald hinein. Gefolgt von dem irren Menschen. Die leuchtenden Augen verrieten immer, wo er war. Er kam immer näher. Er schien zu schweben. Sandy, Pete und Josh hatten keine Chance vor ihm wegzulaufen, doch sie gaben nicht auf.
"Stop!"
Pete blieb abrupt vor dem Rand einer tiefen Schlucht stehen.
"Und jetzt?"
Sein Brustkorb hob und senkte sich rasant. Auch Sandy ging es nicht anders. Dann stand das Wesen vor ihnen.
"Was wollen Sie von uns!", schrie Sandy nochmals.
Ein abscheuliches Lachen ertönte aus dem Mund des Mannes:"Was ich von euch will? Ich will euer Leben! Ich will euer Leben, wie ihr das Leben meines Stammes genommen habt!"
"Aber....das waren wir nicht. Sie müssen sich täuschen!"
"Frevlerin!"
Der seltsame Mann schlug Sandy zu Boden. Pete wollte eingreifen, doch Sandy hielt ihn zurück.
"Der große Syntexa irrt sich nie! Sag’ so etwas nie wieder!"
"Mama?", Josh fing an zu weinen, "was ist los?"
Er schluchzte.
"Wen haben wir denn da?"
Die roten Augen fielen auf den kleinen Jungen in Pete’s Armen.
"Gib’ ihn mir!"
"Nein!"
Der seltsame Mann stieß einen nervenzerfetzenden Schrei aus, holte aus und schnitt mit seinem Messer eine tiefe Wunde in den Arm des jungen Vaters, worauf dieser den kleinen Josh fallen ließ. Das Wesen packte zu und hob ihn auf.
"Blutopfer", murmelte er.
Pete stand auf und wollte das Wesen angreifen, doch der seltsame Mann streckte seine Hand aus und hatte somit eine magische Barriere aufgebaut, durch die weder Pete noch Sandy hindurch kamen. Nun begann das seltsame Wesen die Zeremonie vorzubereiten. Er machte eine flüchtige Handbewegung über dem Gesicht des kleinen Jungen, worauf dieser in einen festen Schlaf zu fallen schein. Er formte aus herabgefallenen Herbstblättern ein Pentagramm und legte den schlafenden Josh in die Mitte. Die Eltern versuchten vergebens durch die magische Mauer zu kommen.
Langsam schienen die Vorbereitungen zu Ende zu gehen.

"Pete", schluchzte Sandy. "Pete, wir haben doch gar nicht sein Stamm getötet!"
"Ich weiß...aber was soll ich tun?" Verzweifelt sahen die beiden zu, wie der seltsame Mann einen ungewöhnlichen Tanz um das Pentagramm und ihren Sohn vollführte. Dann holte er zwei Bücher heraus. Einmal das Buch, was ihn wohl zu diesem Monster machte und ein Fotoalbum. Das Buch legte er neben Josh, das Album öffnete er, holte ein Bild heraus und verzog beim Anblick dessen das Gesicht und gab einen verachtenden Laut von sich. Er legte das Foto auf den Bauch des Jungen, als eine Brise die Aufnahme davon wehte. Von dieser Seite konnte man wohl die Barriere durchbrechen, sodass der Schnappschuss direkt in die Hände des jungen Ehepaares flog.
"Aber...Aber...ist das nicht dein Großvater, Pete?"
"Ja...oh mein Gott..."
Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie das Foto an. Abgebildet war ein junger Mann in Kriegsuniform lächelnd vor aufgehangenen Eingeborenen.
[/]"Ich will euer Leben! Ich will euer Leben, wie ihr das Leben meines Stammes genommen habt!"[/i], erinnerten sich die beiden an das, was der seltsame Mann ihnen vor wenigen Minuten gesagt hatte, womit sie jedoch nichts anzufangen wussten.
"Gebt es mir!", schrie er und versuchte so weit wie möglich an das Foto heranzukommen, ohne die Reichweite des Buches von Syntexa zu verlassen.
"Nein! Hol’ es dir doch!", warf Pete ein.
Uhaaaaa!
Der Mann stapfte zurück zum Buch, nahm es gezwungener Maßen von seinem Platz neben Josh und näherte sich den beiden Erwachsenen. Ohne Schwierigkeiten durchquerte er die magische Wand von der ’richtigen’ Seite. Darauf hatte Pete gewartet. Er schlug dem Mann das Buch aus der Hand und warf es die hinter ihm liegende Schlucht hinunter.
"Neeeeeeein", stieß der wieder normal gewordene Mann aus und verschwand zurück in den Wald. Josh blinzelte und öffnete dann gänzlich die Augen.
"Mein Junge!", sagte Sandy und rannte zu ihm. Die Barriere schien sich aufgelöst zu haben. Die Familie war wieder vereint.


*

"Ging ein Mann von Baum zu Baum....dudam dudam...", sang das kleine Mädchen in dem niedlichen roten Kleidchen, das gerade in der Schlucht spielte.
"Lachte nicht und weinte kaum...dumdamdumda – was ist den das?"
Die Kleine hatte gerade einen in Leder gebundenes Buch gefunden.
"Seltsam. Wie kommt das denn hier her? Hat sicher jemand verloren."
Sie schaute nach oben.
Dann kniete sie sich nieder und hob das Buch auf, worauf ihre schönen blauen Augen anfingen zu leuchten und sich ihr liebliches weiches Gesicht in eine widerliche Fratze verwandelte...


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©2001 by Ernest P. Teclar

 

Hallo Ernest!

Deine erste Geschichte hier. Es würde mich nun interessieren, ob es deine erste Geschichte überhaupt ist!
Sie weist nämlich einige "typische Anfängerfehler" auf.
Der Beginn war viel versprechend und erinnerte ein bisserl an den ersten Indiana Jones-Film. Dann verflachte die Story leider zusehends.

Ich fang einfach mal an:

"nun werden alle nach meiner Nase tanzen! Ich bin der mächtigste Mann des Universums!!!!"

Das passt nicht zu diesem Augenblick - würdevollere Worte wären wohl angebrachter.

Eine dunkelblonde, mittelgroße, etwa 25 Jährige Frau

Das meine ich mit "Anfängerfehler": Der Erzähler ist allwissend, somit MUSS er über alles Bescheid wissen! Verstehst du? Bei einem Ich-Erzähler kannst du schreiben "Ich schätzte sie auf 25", aber ein "Gott-Erzähler", wie es so schön heißt, weiß mit Sicherheit, dass sie 25 ist.

Nachdem sie sich etwas eingerichtet hatten, gingen sie schlafen.

Man "richtet sich nicht ein". Vermutlich meinst du, sie haben es sich gemütlich gemacht.

Dann holte er aus, ihr den tödlichen Stoß zu versetzen. Das alarmierte Pete dazu, aus seiner Starre zu erwachen und auf den seltsamen Mann loszugehen.

Klingt nicht gut! Schreib einfach, dass Pete bei dem Anblick aus der Starre erwachte und auf den Mann lossprang, oder so.

nahmen dessen Augen wieder Normal-Farbe an

Was ist Normal-Farbe?

Dieser ballte seine Hand zu einer Faust und wollte dem Mann ins Gesicht schlagen, doch Sandy hielt ihn zurück:"Nein, Pete! Komm her! Wir müssen verschwinden."

Wieso?!? Wäre es nicht logischer, den Typen KO zu schlagen, zu fesseln und die Polizei anzurufen?

Wer sind Sie und was wollen Sie von uns!", schrie die junge Frau den Einbrecher an.

Eine merkwürdige Frage an jemanden, der einen umbringen will. Außerdem: Erst drängt sie zum Aufbruch, dann wartet sie darauf, dass er wieder zu sich kommt und die Frage beantworten kann?

"Pete", schluchzte Sandy. "Pete, wir haben doch gar nicht sein Stamm getötet!"
"Ich weiß...aber was soll ich tun?"

:D Den Dialog würde ich noch etwas überarbeiten - so ist er nur unfreiwillig komisch.

Einmal das Buch, was ihn wohl zu diesem Monster machte

Siehe oben: Entweder es hat ihn zum Monster gemacht oder nicht! Der Erzähler WEISS es nämlich und muss es entweder erklären oder gar nicht erst erwähnen.

Er legte das Foto auf den Bauch des Jungen, als eine Brise die Aufnahme davon wehte.

Wie kann das Foto durch die Barriere flattern?

lächelnd vor aufgehangenen Eingeborenen.

Vor AUFGEHÄNGTEN/GEHÄNGTEN Eingeborenen

Ohne Schwierigkeiten durchquerte er die magische Wand von der ’richtigen’ Seite.

Was für eine richtige Seite? Entweder ist es eine undurchdringliche Barriere oder nicht! Wenn nicht, hätte sie doch der Vater auch durchdringen können, oder?

Die Barriere schien sich aufgelöst zu haben.

Siehe oben


Also: Ich glaube, du solltest die Story nochmal überarbeiten, um die Ungereimtheiten auszumerzen.
Das Problem ist, dass keine Spannung aufkommt, wenn man sich solchen Logikfehlern oder erzähltechnischen Schwächen ständig gegenüber sieht.
Und somit ist es enorm wichtig, eine Story flüssig und halbwegs plausibel darzustellen.

Hoffe, du kannst mit der Kritik was anfangen! :)

 

danke für deine Kritik, aber einige Sachen finde ich seltsam von Dir. Du fragst, wie das foto durch die barriere kam, aber in der geschichte steht deutlich, das die wand von der seite durchdringlich war...somit erklärt sich auch die frage mit der 'richtigen' Seite.

 

Heyho,

eigentlich würde mir die Story ganz gut gefallen - die Idee ist okay und der Stil einigermaßen akzeptabel (auf Wunsch nehme ich den gerne mal in einem anderen Posting konstruktiv auseinander; habe gerade wenig Zeit). Was mich allerdings ärgert, sind die völlig unklaren Motive und Handlungen der Protagonisten. Exemplarisch mal ein Beispiel:

<Klopf. Klopf. Klopf.
Irgendetwas klopfte pausenlos an die Tür des Gebäudes.
"Wer könnte das denn sein?", fragte Sandy.>

- Woher wissen sie, dass an die Tür geklopft wird und nicht an ein Fenster oder an die Wand?

<Ich weiß nicht. Wie spät ist es?"
"Es ist 3 Uhr nachts. Sieh nach, wer da ist, Pete. Ich habe Angst."
"Es ist wahrscheinlich nur ein Ast oder so. Aber wenn es dich beruhigt, gehe ich mal runter.">

- Ich kenne wenig Türen, an die Äste klopfen. Das sind meistens doch Fenster.

<Er warf die Decke bei Seite, zog sich ein Shirt über und verließ das Schlafzimmer. Er ging den Flur entlang, bis er die Treppe erreicht hatte, die nach unten führte. Hier zögerte er. Nun bekam auch er etwas Angst.>

- Wovor? Vor der Treppe? Nee. So schnell bekommt man keine Angst - und schon gar nicht, wenn überhaupt nichts passiert ist.

<Klopf. Klopf. Klopf.
Noch immer hämmerte jemand mit rhythmischen Abständen gegen die Tür>

- Jetzt ist es also schon ein "jemand". Kann Pete ihn denn sehen? Woher weiss er das?

<Er nahm einen Besen zur Hand und hielt ihn zur Verteidigung wie einen Baseballschläger>

- Ach und ich dachte, der will mal eben den Flur fegen. Alles nach dem "und" kannst Du Dir sparen.

<Seine Augen leuchteten rot und seine Zähne waren spitz wie die eines Löwen. Sein Gesicht hatte er zu einer widerlichen Fratze verzogen.>

- Für mich klingt das Gesicht auch schon vor dem Verziehen ziemlich widerlich und nach Fratze. Außerdem ist diese Floskel uralt. Entweder Du verwendest kreative Bilder oder Du verwendest gar keine. Diese hier spielt auf jeden Fall in einer Klasse mit Evergreens wie:

"Er schrie wie am Spieß."
"Er rannte wie ein Besessener."

Bitte nicht. Hab ich schon tausend mal gelesen. Denk Dir was Neues aus!

Soviel erst mal dazu. Klingt leider negativer, als es gemeint ist - die Story hat Potenzial und Dein Stil ist ausbaufähig. Bitte überarbeiten.

Cheers

 

also. ich werde die geschichte noch einmal überarbeiten. Ich bin froh, das euch der Stil gefallen hat.
@wendigo: über eine ausführlichere Kritik wäre ich dankbar. Kritik ist die Mutter des Verstandes...oder so :) :D :rolleyes:

 

Heyho,

hat da etwa schon wieder jemand "Jehova" gerufen? Aber gut, dann wollen wir Deine Geschichte mal stilistisch abklopfen.

- Fangen wir mal ganz am Anfang an:

"Der Lichtkegel der Taschenlampe huschte über den Boden und suchte ihn nach möglichen Stolperfallen ab."

Nicht der Kegel sucht, sondern der, der die Lampe in der Hand hält. Hört sich jetzt nach Haarspalterei an, ist aber im Grunde genommen eine kleine Schludrigkeit des Autors die m.E. nicht sein muss. Würde Dir jeder Lektor anstreichen...

- Und nicht viel weiter:

"Von dem niedrigen Gang gezwungen gebückt zu gehen marschierte er vorwärts."

Ui, da hast Du aber die komplizierteste Syntax genommen, die Dir gerade eingefallen ist, oder? Das klingt wirklich schrecklich (lies es mal laut). Und entweder er geht gebückt oder er marschiert - aber gebückt marschieren gibt's nicht. Warum nicht einfach:

"Der niedrige Gang zwang Treasure in die Hocke und so arbeitete er sich Meter für Meter voran."

- Wortwahl:

"Über seinem Haupt bildeten sich Wolken."

Kopf. Bitte. "Haupt" passt überhaupt nicht in die Sprache der Geschichte. Es ist sein Kopf. Kein vernünftiger Mensch im 21. Jahrhundert nennt das noch ein "Haupt".

- Charakter-Beschreibung:

"Eine dunkelblonde, mittelgroße, etwa 25 Jährige Frau stieg aus der Fahrerseite aus, umrundete den Wagen und öffnete dann die hintere Tür, um ihren kleinen Sohn Josh aus dem Auto zu holen"

Der Erzähler weiss nicht, wie alt die Frau ist, kennt aber den Namen ihres Sohnes? Das passt nicht. Außerdem ist das eine äußerst schludrige Beschreibung. Klingt nach dem Motto: "Oh Mist, beschreiben muss ich die Alte ja auch noch, na dann, kurz und bündig." Wenn Dir kein atmoshpärisch besserer Satz einfällt, lass es weg. Schöner wäre sowas:

"Die junge Frau, die an der Fahrerseite ausstieg, hatte das blonde Haar zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammen gebunden und lächelte müde."

- Vergleiche:

"Pete’s Herz klopfte wie wild."

Bitte nicht. Das hab ich ungefähr schon 1001 mal gelesen. Wenn Dir kein neuer Vergleich einfällt, dann lass es sein. Das ist ja fast so schlimm wie "rannte wie ein Besessener".
Ach ja: Und was soll das Apostroph da?
Hier kommt noch so einer:

"Wie vom Blitz getroffen"

Furchtbar. Bitte bitte nicht.

- Erzählperspektive

Du wechselst in diesem Absatz ständig die Perspektive. Mal bist Du Beobachter, mal in Petes Gedanken. Das funktioniert so nicht. Du kannst nicht einerseits von "dem jungen Mann" sprechen und dann einen Satz vom Leder lassen wie diesen:

"Sandy stand aufrecht im Bett. Nein, sie schwebte."

Entscheide Dich für eine Perspektive und behalte die bei.

- Adverbien

Das Thema hatte ich in einer Story von Rainer schon mal (müsste Kinonächte gewesen sein). Bitte lies es da bei Gelegenheit mal nach, damit solche Ausrutscher wie

"Oh mein Gott", rief Sandy hysterisch.

nicht mehr vorkommen.

- Erzählperspektive die 2te

"Pete stand auf und wollte das Wesen angreifen, doch der seltsame Mann streckte seine Hand aus und hatte somit eine magische Barriere aufgebaut, durch die weder Pete noch Sandy hindurch kamen"

Jetzt kommt auch noch der allwissende Erzähler hinzu. Oder weiss Pete irgendwas von einer magischen Barriere? Fehlt eigentlich nur noch der Ich-Erzähler...

- Klischee

"Dann kniete sie sich nieder und hob das Buch auf, worauf ihre schönen blauen Augen anfingen zu leuchten und sich ihr liebliches weiches Gesicht in eine widerliche Fratze verwandelte..."

Nette Idee aber doch bitte nicht auf diese Weise. Das brüllt ja geradezu "Ich bin ein Klischee!". Formuliere das bitte etwas um. Nicht die Tour mit niedliches kleines Mädchen, dass sich plötzlich in Ungeheur verwandelt - zumindest nicht in dieser schon beinahe dreisten Version.


So. Genug gemeckert. Aber du wolltest es ja so haben - hoffe, ich konnte Dir damit ein wenig helfen. Auch wenn sich meine Kritiken in der Regel sehr negativ anhören, kannst Du beruhigt sein: Würde mir Deine Geschichte nicht grundlegend zusagen, würde ich sie erst gar nicht kritisieren.

 

Ui Ernest,

spielen wir gerade das allseits beliebte Verwirr-den-Wendigo-Spiel oder muss ich Deinen Beitrag wirklich nicht verstehen? Wenn Du an meiner Kritik etwas auszusetzen hast, dann teile mir das doch bitte mit. Und begründe es mir. Ja, das wäre toll. Vor allem, wenn ich mir die Mühe mache und ein furchtbar langes Posting schreibe. Wie oben. Du musst ja nicht gleich auf die Knie fallen und mir huldigen, aber wenn auf eine nachgefragte Kritik nur ein "Hmm danke" kommt, überlege ich mir wirklich, ob ich mir nochmal die Mühe machen soll.

Betrachte Dich hiermit als vorwurfsvoll angeschaut...

 

das "hmmm...." bezog sich darauf, dass ich einiges nicht verstand, was du daran auszusetzen hattest...z.B. das mit dem Klischee...was ist daran so schlimm, wenn das "liebliche Gesicht" sich in eine "widerliche Fratze" verwandelt?

 

Es geht nicht nur um die Fratze und das liebliche Gesicht - es ist die ganze Idee, die dermassen uralt ist und aus diesem Grund überhaupt keine Wirkung mehr erzielt.

Wie oft habe ich jetzt schon eine Story gelesen, die eigentlich ein Happy End hat und dann kommt so mir nix dir nix ein Kind vorbei und findet den unheimlich bösen Gegenstand und verwandelt sich in ein Ungeheur. Was bitte will man denn damit erreichen? Für eine Überraschung ist es viel zu ausgelutscht. Wenn Du beschreiben möchtest, dass das Buch noch existiert und weitere böse Dinge anrichtet, gibt es wesentlich stilvollere Methoden - Du hast die einfachste, wirkungsloseste und älteste gewählt. Ich persönlich finde dieses Ende eher belustigend.

 

achso. dann sag' das doch gleich :)
najo...ich wollte damit bewirken, dass ein 2. Teil durchaus möglich ist.

 

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