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Träume
Träume
Die ersten Schneeflocken in diesem Jahr
dachte sie, beugte sich leicht über die mit Pflanzengut besetzte Fensterbank, um einen Blick über die Straße in den Park zu werfen.
Noch unbekleidet und mit leicht verschwommener Wimperntusche stand sie verträumt und trotz genügenden Schlafes noch etwas müde am einzigen Fenster ihrer kleinen Einzimmerwohnung, ind er sie erst einige Tage verbracht hatte.
Nach dem abgeschlossenen Studium und einer mittelmäßigen Diplom-Arbeit hatte sie sich als Bibliothekarin erfolgreich an der Universitätsbibliothek in Lüneburg beworben.
Etwas unschlüssig, was mit dem eigentlich wunderschönen Tag anzufangen wäre, suchte Sie in der ein wenig vom Umzug lädierten Truhe in unzähligen Kleidungsstücken nach einem Slip, Jeans und einem Sweat-Shirt.
Es war einer ihrer freien Tage , die sie benötigte, um sich in der ihr noch unbekannten Stadt umzusehen.
für sie gab es schon seit sie denken konnte diesen Wunsch,, einmal weit entfernt von Familie und bekannter Umgebung zu sein - selbstständig, unabhängig und frei die Welt erkunden zu können.
Nachdem sie zum Frühstück nur eine Tasse Tee zu sich genommen hatte, weil sich nichts anderes im Haus befand, entschloss sie sich, beim Bäcker um die Ecke einige Brötchen zu besorgen, um zumindest für diesen Tag, ohne sich um den immer noch nicht angeschlossenen kleinen Herd kümmern zu müssen, auf etwas Essbares zurückgreifen zu können.
Das alte Treppenhaus roch leicht nach bebohnertem Holzfußboden, ein Geruch, den sie aus ihren Zeiten bei den Großeltern noch kannte und liebte.
Sie lief den verschneiten Bürgersteig entlang dieser kleinen Nebenstraße, die sie nun zu ihrer hoffentlich neuen Heimat zählte. Es war kalt, sie konnte den Schnee riechen, Freiheit spüren und Neugier stieg in ihr auf - ihr endlich neues Leben.
Die Schaufenster der Bäckerei waren von Holzrahmen umgeben; schon lange schien der kleine Laden dort zu existieren, das Holz war morsch und an einigen Stellen brüchig, nur noch ein Hauch von Farbe war auf ihm zu erkennen.
Sie betrat den Verkaufsraum, nahm sofort wieder einen Geruch war, der ihr in die Nase stieg und sie in seltsamer Weise berührte.
Der Mann, der vor ihr stand, nahm gerade das Brot von der Verkäuferin entgegen, als sie ihn erblickte, und es blieb ihr keine Zeit Überlegungen anzustellen, ob sie ihrer Vernunft folgen sollte, auf der Stelle den Laden zu verlassen und irgendwie die Flucht zu ergreifen.
Ihre Blicke trafen sich, sie reagierte, indem sie ihre Brötchen bestellte. Dumm fühlte sie sich, unsicher, albern. Warum nicht der starken Anziehung erliegen? Wem war sie Rechenschaft schuldig? Es gab keinen Grund, Bedenken in irgendeiner Form zu haben. Ihr neues Leben hatte begonnen, warum nicht auch in Liebesdingen aus den alten, starren gewohnten Formen ausbrechen?
Er bewegte sich nicht von der Stelle, sodass sie erst zusammen die Treppe des kleinen Geschäftes hinunterstiegen.
Er starrte sie unverblümt an, ohne irgendeine seiner Absichten verbergen zu wollen.
Seine Augen waren offen, keine Erwartungen, keine Verpflichtungen.
Ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln und mit merkwürdig zunehmendem Gefühl der Sicherheit und sich ausbreitender innerer Ruhe gingen sie gleichen Schrittes, den knirschenden Schnee unter ihren Füßen, bis sie den Park erreichten.
Vor dem Haus, indem sich ihr neues zuhause befand, sahen sie sich an, ein Lächeln auf den Gesichtern.
Er gefiel ihr, hatte braune Augen mit dunklen Brauen, die sie umrahmten.
Noch kein Wort gesprochen reichte sie ihm ihre Hand und führte ihn im Treppenhaus, dessen Geruch noch intensiver als vorher wirkte, die Stufen hinauf, bis sie vor ihrer Wohnungstür stehen blieben.
Drinnen wurde sie kurz überwältigt von ihrer Reaktion, ihn einfach, ohne wenigstens eine kurze Zeit des Kennenlernens, mit zu sich genommen zu haben.
Nehmen - Genommenwerden, das war daraufhin ihr Gedanke, ihr Gefühl, das sie in Bezug auf ihn empfand.
Einen Moment dachte sie über einen Tee nach, den sie ihm anbieten, könnte; es wäre schwierig, in den
noch nicht geöffneten Umzugskartons eine zweite Tasse zu finden.
Sie öffnete ihren Mund, atmete tief ein. Sie kam nicht dazu das Thema Tee anzuschneiden. Er sah sie an und sie verstummte augenblicklich .
Seine Arme berührten ihre Schultern, lösten das Tuch von ihrem Hals. Seine Finger strichen über ihr Haar.
Es war ihr unmöglich, auch nur einen Augenblick zu widersprechen, geschweige denn zu widerstehen.
Sie wollte es jetzt und hier.
Er begann ihren Mantel zu öffnen, ließ ihn über ihre Arme zu Boden gleiten. Schon fanden seine Hände ihre Brüste, die nicht nur vor Kälte erblüten. Er liebkoste ihre Brustwarzen, sie ließ alles geschehen.
Gedanken? Keine Anzeichen von Vernunft oder Überlegungen. Keine Möglichkeit, keine Chance.
In ihrem Kopf war alles leer, angenehm leer.
Sie spürte, wie sich ihr Becken an ihn schmiegte, sich ihm entgegen drückte.
Sie fühlte Glück, Zufriedenheit, innere Ruhe trotz großer Erregung und nicht zu beschreibende Neugier.
Er zog am Reißverschluss ihrer Jeans, öffnete den Knopf an der Taille und streifte sie langsam an ihren Beinen herab, ging dabei in die Knie, übersäte ihre Schenkel mit Küssen.
Seine Zunge war spielerisch sanft, tausende Stromstöße vibrierten ihren Körper.
Nur im Slip bekleidet stand sie vor ihm, fühlte sich klein und stark zugleich, als er ihre Hand an seinen Schoß führte.
Sie spürte ihn, verlangte nach ihm. Langsam zog er sich aus, ohne das die Berührung zwischen ihnen beiden verloren ging.
Zwischen zwei Umzugskartons glitten sie nieder, spürten sich nah, ganz nah.
Er spreizte ihre Schenkel, streichelte sie vom kleinen Zeh bis in den Schoß, nahm sie in seine Arme, bis sie ganz versank und sich fallen ließ. Sie öffnete sich, wollte es, und konnte es.
Als er in sie eindrang, roch sie den Schnee, erinnerte sich an ihre Kindheit und freute sich auf ihre Zukunft.