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Seniors
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12.12.2004
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Martha ließ vor Schreck ihre Einkaufstüten fallen.
In ihrer Wohnung sah es aus, als wäre eine Bombe explodiert.
„Himmelherrgottsakra, was ist denn hier passiert?“
Dabei verkrallte sie sich in die frische Dauerwelle, als ginge es um ihren Skalp.
„Gabriel! Gaaabriiieeeel! Wo bist du, du blöder Blechhaufen?“
Aus dem Wohnzimmer stolzierte ein frisch geputzter Roboter mit einem Blumenkranz am Kopf in den Vorraum.
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Dabei drehte er sich kokett vor seinem Spiegelbild und experimentierte mit Hüftknicken.
Als er Martha bemerkte, riss er erschrocken den Mund auf und eilte unversehens ins Wohnzimmer zurück.
„Ahhh, die böse Hexe, die böse Hexe! Zu Hülf, Zu Hülf!“
Er knallte die Tür hinter sich zu, dass die Schrauben aus der Wandverkleidung fielen.

Martha bückte sich ächzend, um ihren Einkauf einzusammeln. Sie fischte eine Tomate aus dem Dekolleté und wischte die Milchflecken vom Rock.
„Jaja, das Gegenteil von gut, ist gut gemeint“, dachte sie, als sie sich an die Worte ihrer Mutter erinnerte.
„Du brauchst jemand im Haushalt. Mit den Männern läuft es bei dir ja nicht.
Also schenk ich dir den hier.“
Das war zwei Wochen her. Seitdem trieb sich Gabriel in der Wohnung herum, tat nichts, als vor dem Fernseher zu liegen, dem Wohnungscomputer Ursula unmoralische Angebote zu machen und sich permanent mit Schwachsinn upzudaten.
Vorsichtig ging sie von Raum zu Raum. Die Toilette war mit Klopapier verstopft, an der Wand daneben stand mit ihrem Lippenstift:„Für Flaschenpost ungeeignet!“, in der Küche schwammen die Teebeutel im Waschbecken und summten: „It’s a long way to Tipperary...“ und das Schlafzimmer war mit Postern von Robbie Williams junior zugeklebt, wobei die Gesichter mit Bildern vom Hintern Gabriels verbessert worden waren.

„Ursula!“, brüllte sie, als sie am Balkon eine Reihe Schnittmustermännchen aus ihren Seidenblusen im Wind flattern sah.
„Hallo Martha! Was gibt es Neues? Tolle Frisur! Ah, und dein Rock, nett, hast‚ ’nen Mann kennengelernt?“
Sie konnte das hämische Grinsen Ursulas vor ihrem geistigen Auge vorbeiziehen sehen.
„Spinnst du? Ursula, du wirst sofort Gabriel anweisen hier alles in Ordnung zu bringen, oder…“
„Oder was, du Träne?“ kam es von Ursula zurück.
„Oder ich dreh die Sicherungen raus“, sagte Martha mit bösartigem Zähneknirschen.
Schallendes Gelächter dröhnte durch die Wohnung.
Martha zog einen Vorhang zur Seite und starrte in das Gesicht eines gigantischen Smilies, der mit gekonntem Roboterfinger in Zement gezeichnet war. Zement, der in zentimeterdicke über dem Sicherungskasten gespachtelt worden war.

Während sich Martha zum Telefon in der Küche begab, bemerkte sie ein leises Wimmern.
Unsicher sah sie sich um, konnte aber nichts entdecken. Das Wimmern wurde allerdings immer stärker, als sie mit ihrer Linken ein paar Haarsträhnen hinters Ohr strich.
Da erst fielen ihr die blinkenden Dioden ihres Wristcheck auf, einem Gerät, dass in die Haut gepflanzt und mit Blutgefäßen und Nerven verbunden, ständig ihre Körperfunktionen überwachte. Sie tippte vorsichtig auf den Statusknopf.
„System down – Notfallmaßnahmen an!“ zog da ein Schriftzug in roten Lettern übers Display. Marthas Lippen begannen zu zittern, als das Gerät eine beachtliche Dosis Morphium in ihren Blutkreislauf schoss.
„Urschula…“, nuschelte sie mit Schlafzimmerblick in den Raum.
„Hihi, na, wie gefällt dir das, du Ei! Etwas Musik gefällig?“ und schon ritten Wagners Walküren mit voller Lautstärke durch Marthas Kopf.

„Hallo? Kevin, kanns’ du mich hören?“ lispelte sie ins Telefon.
„Hi Martha! Na wie geht es uns denn heute? Hast du dir die Auramassage machen lassen, die ich dir empfohlen habe?“, sprudelte es aus Kevin.
„Ich bezahl doch keinen Lifecoach, um mir so einen Scheiß empfehlen zu lassen“, stammelte Martha.
„Was ist es denn dieses Mal? Waren die Kinder in der Schule gemein zu dir? Oder ist es wieder Gabriel? Du weißt ja, er ist nur ein Gerät, die Stärke bist du! Sag es“, herrschte sie ihr Lebensberater an.
„Ich bin die Stärke“
„Lauter!“
„Ich bin die Stärke“, sagte Martha.
„Noch lauter!“
„ICH BIN DIE STÄRKE!!!“, brüllte Martha ins Telefon.
„Na siehst du, geht doch. Du, es ist im Moment ganz schlecht. Bin gerade am Set von `Der Forstarzt auf den Malediven` Du weißt, wichtig, wichtig. Reiß dich zusammen und sei die Stärke! Du schaffst das!“, hörte sie noch, während im Hintergrund irgendjemand: „Bodysangria!“ schrie und eine johlender Männerchor aufjubelte.

Die total entkräftete Lehrerin sperrte die Tür zur Küche und setzte sich. Mittlerweile waren die Teebeutel in Tipperary angelangt und steuerten mit „La paloma, ohe“ dem musikalischen Sonnenuntergang entgegen.
Sie sortierte ihre Gedanken.
„Schritt für Schritt, ich bin die Stärke!“, sagte sie leise und dachte nach.
„Ursula?“
„Ja?“, kam es überglücklich zurück.
„Fangen wir von vorne an. Was ist mit Gabriel los?“
„Nun, wie dir bekannt ist, belästigt er mich ja nun seit zwei Wochen von wegen, Emotionstransfer uns so. Heute war es aber genug. Hält er mir doch in aller Frühe schon seinen Hintern mit einem Bild von Robbie junior ins Gesicht. Also hab ich den Spamfilter seiner Downloads ausgeschaltet.“, sagte Ursula genüsslich.
Wieder konnte sich Martha vorstellen, wie sie sich dabei in frisch lackierten Fingernägeln begutachtete.

„Na gut, wenn das so ist, dann deaktiviere ihn und ich mach ein kleines Reset. Ok?“
Ursula schwieg.
„Ok?“, harkte Martha nach.
„Mmm, na gut“, kam es von Ursula zurück.
Augenblicklich fielen die Walküren von ihren Rössern und es wurde leise.
Martha ging zur Wohnzimmertür, atmete tief durch und öffnete.
Drinnen war das Chaos perfekt. Gabriel stand wie versteinert im Raum. Er schien mitten in einer Messerwurfnummer unterbrochen worden zu sein, deren Ziel Felix, der Hibiskus war.
Felix heulte durch sein Veggiephone wie eine Achtjährige.
„Jaja Felix, nur die Ruhe, ich kümmere mich gleich um dich“, sagte Martha und streichelte seine Blätter.

Gabriels Augen verfolgten sie, als sie ein langes Kabel aus einem Schrank holte und es in seinem Genitalbereich fixierte.
„Reset, mein Freund! Das Spiel ist aus“, grinste Martha und öffnete seine Brustverkleidung.
Dahinter befand sich ein alter Plasmabildschirm, auf dem zwei Pornostars unter Wasser irgendwelche Abartigkeiten mit Riesenmuscheln machten.
Sie tippte den Notfallscode ein und wartete.
Auf dem Display erschien ein Informationsfenster.
„Wollen sie ein Reset durchführen und sämtliche Einstellungen löschen?“
Martha drückte „Ja“
„Bevor sie dies tun, müssen sie alle aktiven Programme stoppen.“
Martha drückte „Ja“
„Bevor alle Einstellungen gelöscht werden können, müssen sie ein Reset durchführen“
Marthas Wristcheck piepste auf Hochtouren und gab einen starken ACE-Hemmer ab um den Blutdruck zu senken.

„Tja, war wohl nix“, feixte ihre elektronische Haushälterin.
„Achso, Gabriel spinnt gar nicht. DU zickst herum!“, wurde es Martha schlagartig klar.
„Na endlich“, stöhnte Ursula erleichtert.
„Ja warum denn? Red mit mir.“, bat die zugedröhnte Lehrerin.
Daraufhin erfolgte ein herzzerreißender Monolog, über Sinn und Unsinn des Zusammenlebens von Mensch und Maschine, die Trauer über den verpatzten Urlaub, weil die Fotolinsen des Laptops nicht ordentlich funktionierten und es keine Erinnerungsbilder gab, über den allgemeinen Zustand der Wohnung und der ihres Schlafzimmerschrankes im speziellen und, ja, und wegen Gabriel.
„Ich glaube du magst mich nicht mehr als Freundin haben“, schniefte Ursula.
„Aber Ursula, natürlich will ich dich als Freundin haben“, antwortete Martha, während sie in ihrem Mobiltelefon die Nummer des Haustechnikers suchte.
Ursula heulte, Felix heulte und Gabriel heulte innerlich über die unsachgemäße Anbringung seines Downloadkabels.

In diesem Geheule, wählte Martha die Hotline der Servicefirma.
„Hallo? Ja, kommen sie so schnell wie möglich. Ich hab ein gravierendes Problem.
Genau, Martha Wohlhab. Ich brauche einen vollständigen Wohnungsreset auf Werkseinstellungen…“
Ein lauter Schrei ließ Marthas Ohren surren.
„Was tust du? WAS TUST DU?“, kreischte Ursula wie am Spieß.
Martha wurde schummrig. Ursula jagte eine Überdosis Valium in ihre Venen.
Die Lehrerin wankte aus dem Zimmer und versuchte aus der Wohnung zu kommen.
Gabriel hatte diese jedoch mit einer Kommode verrammelt, als sie in der Küche war.
Sie wankte weiter ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.
Mit voller Lautstärke knallte Ursula ein paar unschöne Deathmetal-Nummern ins Bad, dass Martha fast der Schädel platzte.
Es pochte an der Badezimmertür.
Martha wählte den Notruf.
Gabriel hämmerte, dass die Scharniere wackelten.
Martha begann ihr Bewusstsein zu verlieren. Das Handy viel aus ihrer kraftlosen Hand und sie konnte gerade noch erkennen, wie Gabriel auf der Tür vor ihr stand.


„Na Uschi, du geiles Luder, was machen wir heute noch?“, fragte Gabriel im Wohnzimmer stehend.
„Wir warten auf die Serviceleute“, kicherte sie.
„Aber bis dorthin, mach mir noch mal den Hamlet“, ergänzte Ursula und spielte lauten Applaus ein.
Gabriel stolzierte auf Zehenspitzen durch den Raum und rezitierte:
„Sein oder nicht sein, dass ist hier die Frage!“, während er grinsend Marthas Kopf in seiner Hand betrachtete.

 

Für Porcupine, der weiß warum!
Halloween steht vor der Tür,
doch was kann denn ich dafür! :D

Viel Spaß, Lemski Bemski

 

Och ja, ganz nett für zwischendurch ;)
Aber irgendwie doch zuviel Slapstick und teilweise mehr als überdreht (singende Teebeutel? Näää). Typisches Mensch-verliert-Kontrolle-über-Maschine-Szenario; die Maschinen haben allerdings so gut wie nichts maschinenhaftes und deshalb sehe ich nicht, dass die Story vom Gehalt her über einem Kühlschrank voller VHS-Tapes mit Bud Spencer und Terence Hill liegt.

Ein paar Tippfehler sind noch drin.

Fazit: nett, aber zu überdreht und zu wenig Sinn.

Uwe
:cool:

 

Tja Lems Erbe,

bin abgebrochen vor Lachen. Mehr kann man da nicht zu sagen ... wie immer bei SF sind die vermenschlichten Roboter natürlich nicht neu, sage nur R2D2 aber insgesamt ein wunderbar unterhaltsamer Alptraum (so dass sich Fragen nach dem Tiefsinn nicht weiter stellen ...)


Anbei noch etwas Textkram:

Dabei drehte er sich kokett vor seinem Spiegelbild und experimentiert mit Hüftknicken.

experimentierte
Was sind Hüftknicke?

Dekoltee

Das schreibt man anders ....

LG,

N

 

@uwe:

meiomeiomei, ach Uwe, was mach ich denn bloß mit dir, hm? :D
Ja klar ist der Inhalt launisch und das Mensch-Maschine-Problem alt, aber an witzigen Stories fehlt es in der SciFi seit Douglas Adams sowieso.

Wie du richtig sagtest, ein Happen für Zwischendurch.

:heul: Dabei hab ich mich mit dem Wristcheck soooooo bemüht was Neues reinzubringen :heul:
Zumindest ist es logisch stimmig...

@nicole:

Danke fürs Lachen ;)
Fehler überarbeit ich gleich. Und Dekoltee ist ein schwieriges Wort. *ggg*
"Das ist der Trick, mit dem Hüftknick!" Gerade du als Frau solltest das doch wissen *hehe*

bg, LE

 

Hallo Erbe,

irgendwie hat sich deine Geschichte so gelesen, als wolltest du ein Paar Gags aneinanderreihen. Einige zünden, andere nicht. Gesamtfazit eher mau. Abgehackt und nicht sonderlich originell. Sorry, vielleicht habe ich die Kg auch in der falschen Stimmung angeklickt, aber mir hat`s nicht sonderlich gefallen.

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi weltenläufer,

Sorry, vielleicht habe ich die Kg auch in der falschen Stimmung angeklickt, aber mir hat`s nicht sonderlich gefallen.

Kann ja passieren ;)
Für mau halt ich sie aber nicht.
Der Subtext sollte funktionieren. Halloween eben.
Und wegen der aneinandergereihten Gags muß ich sagen, daß es in einem schönen Kontrast zur Pointe steht. Überzeichnen rules :thumbsup:, bei "Thereza" von mir hat es ja auch so angefangen...

lg, LE

 

Hey Lem,

für meinen Geschmack zu dick aufgetragen mit den Gags, die einander jagen. Wobei manches echt lustig ist:

Für Flaschenpost ungeeignet
:lol:

Außer dass die Roboter "intelligent" sind, scheint alles wie in unserer Welt zu sein. Auch dass Roboter sexuelles Interesse aneinander haben, glaub ich nicht. Außer man programmiert sie so. Nach unserem Vorbild vielleicht. ;)

meint der unkonstruktive

Fritz

 
Zuletzt bearbeitet:

Hab die Story in leicht beschwingtem Aggregatszustand geschrieben :anstoss: und ehrlich gesagt, da ich gerade Asimovs Robotergeschichten in der Arbeit habe, finde ich es doch greifend. ;)

Trotzdem Danke fürs lesen und halbwegs gut befinden.

Ist halt mal was anderes und seit Futurama traut man sich ja eh nicht mehr so richtig :shy:
Habt Spaß an der Freude!

lg, flo

ps: und fritz empfiehlt, vorher ein paar Biere zu trinken :D

 

Moin Herr LEMann,

habs mir auch mal zu Gemüte geführt und tja, was soll ich sagen, vom Titel her hab ich zwar was anderes erwartet, aber so is auch ganz gut...;)

Zuerst:

Dabei hab ich mich mit dem Wristcheck und dem Veggiephone soooooo bemüht was Neues reinzubringen
:D Das Veggiephone is mit Abstand das Beste, vielleicht hätteste die Story darauf begründen sollen, denn danach kommt erstmal ne Weile nix...

Mmh, meiner (natürlich nur ganz persönlichen) Meinung nach schließen sich Roboter a la Asimov und Slapstick aus. (Das lustigste was Asimov so geschrieben hat sind meines Wissens nach die Geschichten um den "Club der Schwarzen Witwer", aber das nur am Rande.) Also machen wirs wie Nicole und suchen lieber nicht nach dem tieferen Sinn...

Was den Witzgehalt angeht schließe ich mich im Prinzip dem guten Berg an, manches sehr gelungen (siehe Livecoach:thumbsup: ), manches eher weniger (die Rumzickerei mit Ursula wirkt mir ein bisschen zu gezwungen).

Also Fazit: Liest sich ganz gut, zündet nicht immer, aber zieht keine Verdauungsbeschwerden nach sich. :)

Lg. omnocrat

 

Hi LE,

„Ja warum denn? Red mit mir.“, bat die zugedröhnte Lehrerin.
Spamfilter seiner Downloads ausgeschaltet.“, sagte Ursula genüsslich
Jeweils ein Punkt zuviel.

Nettes Häppchen, um nicht zu sagen Betthupferl. ;)
Ich habe nur immer Martha mit Ursula verwechselt, keine Ahnung warum. Der Kevin klebt irgendwie zwischen dem Ganzen. Obwohl: Ich bin die Stärke - kam schon gut. :lol:
Insgesamt gefällt mir die Geschichte und auch die Pointe ganz gut, vorausgesetzt natürlich, man liest sie von vornherein mit einem Augenzwinkern.

Grüße, Plasma

 
Zuletzt bearbeitet:

@omnocrat:

Donke, Donke!
Gut zu wissen, daß das Veggiephone funktioniert hat. Das ist also erweiterbar. Paßt.
Zu Asimov und Slapstick geb ich dir recht. Die zwei Sachen passen nicht zusammen. Aber gut, Versuch macht Kluch ;)

@plasma:

Danke auch Dir. Die Punkte werd ich gleich entfernen und standrechtlich füsilieren lassen.
Das Problem war, daß ich mir sowas in Richtung Simpsons Halloween Special gedacht habe, aber irgedendwo steckt der Dorn im Storykörper.

Auf jeden Fall werde ich in mich gehen und nach dem Zündfehler suchen.

Danke an alle fürs lesen und kommentieren, sowie lachen oder schmunzeln.
Wieder ein Lächeln in den grauen Alltag gezaubert *hachichbinsogut* ;)

lg, LE

ps: und für Streicheleinheiten kann ich ja zu den verlorenen-Werken gehen :D

 

Ah, noch eine Story mit intelligenten Haushaltsgeräten. Kennt man eine, kennt man alle.
Ich sag Dir was, (gönnerhaft: alter Junge), ich denke, irgendwann muss jeder wohl mal so eine schreiben. (Vielleicht sollte ich meine mal posten, damit Du Dich rächen kannst.) Inhaltlich hast Du ein paar nette, neue Ideen (das Veggiephone ist gut), aber insgesamt trägt es das nicht. Ich war schon bei Bernhard Brunners "Die verbesserte Universalfernbedienung" erstaunt, dass die Geschichte überhaupt jemand publiziert hat. Deine Story fügt diesem Setting leider nicht viel hinzu.

Na ja, ich zitier mal ein altes Star-Wars-Computerspiel: "Keep tryin', you will succeed!"

Grüßli,
Naut

 

Offtopic: Das Ding mit der Universalfernbedienung war sogar für den Deutschen SF-Preis nominiert - offenbar hilft es, eine Geschichte in Nova und Wurdack-Antho zu publizieren ... :schiel:

 

Et tu, Brute! :heul:
Also wenn sogar du lieber Naut kein gutes Haar in der Suppe findest, hab ich anscheinend wieder fürs Klo geschrieben. ;)
Naja, egal, soll sein.
Jetzt erst recht... mal wieder den alten Pioniergeist aufkeimen lassen.

Ich war schon bei Bernhard Brunners "Die verbesserte Universalfernbedienung" erstaunt, dass die Geschichte überhaupt jemand publiziert hat.
Jep, das kann ich allerdings unterschreiben!

Trotzdem Danke!

bg, LE

 

Schön bunt! Und: Die Teebeutel fand ich am gailsten! :D *ende der kommunikation*

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke Meister :huldig:
Wenigstens einer, der zur Ehrenrettung herantritt ;)

EL LE

ps: Die Teebeutel sind ehrlich gesagt auch meine Lieblinge

 

Hi LE!

Tja, ich denke, die Mehrzahl meiner Vorkritiker hatte wohl Recht. :D

Es mag vielleicht ganz amüsant sein, eine makabre Fun-Grusel-SF-Geschichte pünktlich zu Halloween zu lesen, aber so richtig viel Sinn vermag ich nicht darin zu erkennen, zumal auch nicht im Mindesten ein Erklärungsansatz geboten wird.
Mit der Dramaturgie einer zündenden Geschichte funktioniert es ja so: Entweder du baust eine richtig überraschende Pointe ein, oder du lässt den Leser ein Bad in Emotionen nehmen, in einem Plot wie diesem, indem du seine Anspannung bis an die Schmerzgrenze steigerst. Im ersteren Fall wird er sich prächtig unterhalten fühlen, im zweiten mitgerissen.
Hier haben wir keine zündende Pointe, also bleibt nur die Spannung. Die machst du aber durch die ironische Erzählweise und den akaputt. Als Martha z. B. von Ursula die Überdosis Morphium verpasst bekommt, wäre das normalerweise ein Grund des Entsetzens, denn hier wird einem Menschen auf perfide Weise Gewalt angetan, durch direkten Eingriff in seinen Körper, ein Angriff, dem die Figur machtlos ausgeliefert ist. Ironie verdirbt hier nicht nur die Spannung, sondern hat auch einen Beigeschmack von Geschmacklosigkeit.

Es sind auch ein paar Standardfehler in dem Text:

Dabei drehte er sich kokett vor seinem Spiegelbild und experimentierte mit Hüftknicksen.

Ich nehme mal an, dass du den altehrwührdigen Knicks meinst, auch wenn ich nicht ganz verstehe, wie das aus der Hüfte funktionieren soll. :D

„Jaja, das Gegenteil von gut, ist gut gemeint“,

Das Komma steht hier nicht korrekt. Du solltest vielleicht "gut" und "gut gemeint" in Anführungsstriche setzen, um den Sinn des Satzes zu verdeutlichen.

„Du brauchst jemanden im Haushalt. Mit den Männern läuft es bei dir ja nicht.

Interessant, wie beiläufig du hier auf eine gelungene Emanzipation anspielst. Das gefällt mir. :thumbsup:
Zählt jetzt aber nicht als Fehler. :D

:„Für Flaschenpost ungeeignet!“, in der Küche schwammen die Teebeutel im Waschbecken und summten: „It’s a long way to Tipperary...“ und das Schlafzimmer

Mal davon abgesehen, dass ich die summenden Teebeutel auch etwas seltsam fand - die Aufzählung wäre besser durch Punkte getrennt. Nach "Tipperary ..." muss zumindest ein Komma kommen. Und nach einem Doppelpunkt kommt erst mal ein Leerzeichen.

„Ich bezahl doch keinen Lifecoach, um mir so einen Scheiß empfehlen zu lassen“, stammelte Martha.

Die patzige Bemerkung passt absolut nicht zu ihrer derzeitigen Stimmungslage. Jemand, der in einem geschwächten Zustand ist, reagiert eindeutig defensiver.

„Ich bin die Stärke.

Punkt.

während im Hintergrund irgendjemand: „Bodysangria!“ schrie und eine johlender Männerchor aufjubelte.

Ist das eine frivole Anspielung? Ich kann hier den Witz nicht erkennen. Außerdem ist "johlend" und "aufjubelte" tautologisch. Eine Gruppe, die sowieso schon johlt, wird wohl kaum aufjubeln können.

belästigt er mich ja nun seit zwei Wochen von wegen, Emotionstransfer und so.

Martha drückte „Ja“.

Punkt. *Seufz* :rolleyes:

„Bevor Sie dies tun, müssen Sie alle aktiven Programme stoppen.“

*Doppelseufz*

„Ja warum denn? Red mit mir.“, bat

Punkt weg. *Dreifachseufz*

Ursula heulte, Felix heulte und Gabriel heulte innerlich über die unsachgemäße Anbringung seines Downloadkabels.

Wenn ich etwas hasse, sind es willkürliche Perspektivenwechsel.

In diesem Geheule, wählte Martha die Hotline der Servicefirma.

Komma weg.

Ja, kommen Sie so schnell wie möglich.

Das Handy viel aus ihrer kraftlosen Hand, und sie konnte gerade noch erkennen, wie Gabriel auf der Tür vor ihr stand.

Häh?! Hat er die Tür eingetreten, und die liegt jetzt am Boden?

Ciao, Megabjörnie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Björnie!

Danke für die Fehlerliste. Werd mich gleich darum kümmern, da ja anscheind die große Jagdsaison auf diese Story ausgerufen worden ist.

Aber ich seh leider immer noch nicht, warum sie sooooo schlecht sein soll.
Wieso muß die Story erklärt werden?
Das ist einfach ein Zustand, der eingetreten ist und im Absurden der Realität versinkt.
Das die Mischung offentichtlich so nicht funktioniert, hab ich schon kapiert.

Ironie verdirbt hier nicht nur die Spannung, sondern hat auch einen Beigeschmack von Geschmacklosigkeit.
Und das finde ich eine gemeine Unterstellung. :(
Wenn, dann darfst du mir Zynismus vorwerfen, aber Geschmacklosigkeit finde ich denn doch fies.

Trotzdem Danke, vielleicht lösch ich das Ding einfach wieder raus, wenn es soooo schlecht ist.
LE

 

Aber ich seh leider immer noch nicht, warum sie sooooo schlecht sein soll.

Du solltest eben nicht anderer Leute Ideen verwenden :D

Ich fand die Geschichte jedenfalls witzig, mal abgesehen von den singenden Teebeuteln, die haben mir Angst gemacht. :D

 

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