Welche Fantasy-Klassiker sollte man kennen (und welche nicht)?
In Analogie zum SF-Klassiker-Thread möchte ich dieselbe Frage mal für Fantasy stellen:
Welche Romane der Fantasy sind absolut notwendig, damit man mitreden kann? Und ich meine damit nicht Bücher, die ganz nett für zwischendurch sind und auch nicht welche, die man mit 14 für den Angelpunkt der Literatur hält, deren Wert sich aber mit 24 auf nostalgische Gefühle reduziert. Ich meine Klassiker. Punkt.
Ok, also hier ein paar Beispiele:
Tolkien: "Der Herr der Ringe"
Da muss ich glaube ich nichts weiter zu sagen.
Michael Ende: "Die unendliche Geschichte"
Hat Fantasy in den 80ern auf eine neue Ebene gehoben, nicht nur von der postmodernen Farbigkeit der Welt, sondern auch vom Inhalt her, der sich wohltuend von der Gut-gegen-Böse-Schiene abhebt.
Richard Adams: "Watership down"
In meinen Augen die höchste (wenn auch nicht früheste) Ausformung der Animal-Fantasy. Es gibt ältere Werke dieser Richtung, wie z.B. Bonsels "Die Biene Maja", aber Adams liefert hier quasi den Herrn der Ringe für Kaninchen.
Walter Moers: "Rumo"
Recht neu und schon ein Klassiker. Moers hat mit seinem Blaubären schon neue Wege in der Fantasy beschritten, in Rumo zieht er die Geschichte konsequent durch.
Terry Pratchett: *hier beliebiges Scheibenweltbuch einfügen*
Ok, nicht ganz beliebiges: Ich wäre für "MacBest", das war mein Einstieg bei Pratchett und es ist mE nach immer noch eines seiner besten. Eine in sich schlüssige Geschichte, die eigentlich alle für ihn typischen Zutaten hat. Seien wir ehrlich: Er schreibt schon fast immer dieselbe Geschichte, aber alle sind schön.
Das war die "hot"-Liste, jetzt kommen ein paar "not", von denen ich weiß, dass irgendjemand sie sonst garantiert empfiehlt:
Wolfgang Hohlbein: Mir wurden "Enwor", "Garth und Thorian", "Die Töchter des Drachen", "Der Hexer", "Der Magier" empfohlen und es war alles nicht gut. Ok, manches ist ganz unterhaltsam, aber große Literatur ist das nicht, eher Groschenroman. Und manches, z.B. Enwor ist einfach Abfall. *Au, nicht schlagen*
Michael Moorcock: Das ganze "Ewiger Held"-Zeug. Zehnmal (?) dasselbe Buch, ein Klischee am nächsten, lauter unsympathische Holzpuppen-Charaktere. Stellenweise nette Ideen, aber sonst nicht viel zu sehen.
Robert Silverberg: Prestimion-Zyklus. Nett zu lesen, aber am Schluss fragte ich mich doch, was das Ganze jetzt sollte. Möglicherweise ist der Vorgänger, der Valentine-Zyklus besser, immerhin hat er ja einen Nebula gewonnen.
So, jetzt seid ihr dran. Ihr könnt natürlich auch über meine "not"-Liste herziehen, lieber wäre es mir aber, wenn ich eine Buchempfehlung bekäme, bei der ich nach dem Lesen sage: "Wow! Da wäre ich ohne das Buch echt ärmer gewesen!"
Fröhliches Empfehlen,
Naut