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  1. Das Risiko, eine Frau zu sein

    alltag 
    Ein bisschen hübsch, ein bisschen doof und immer ein bisschen vom Pech verfolgt. So würde Lina sich beschreiben, wenn es denn einer wissen wollte. Im Moment war ihr Pech, dass das Auto ein neues Getriebe brauchte. Und das ausgerechnet, nachdem sie die neue Küche kaufen musste. Als...
  2. Kleinenberg-Broichrath

    Autobahnsperrung – Umleitung über die Dörfer. "Oje!", stöhnt Torsten. Kostet ihn sicher eine halbe Stunde, dieses Herumgurken. Direkt nach der Ausfahrt stockt es auch schon. War ja abzusehen: Ein Dutzend Autos vor ihm folgt einem kriechenden Traktor. Trotz mehrerer Möglichkeiten will der Bauer...
  3. Der Exerzierplatz

    Ich gehe gerne hier spazieren, ein kleines Naturschutzgebiet mitten in der Stadt. Ein 1890 angelegtes deutsches Armeegelände, dann nach dem Krieg besetzt von Amerikanern, schließlich vor einigen Jahren von der Stadt zurückgekauft. Es hat etwas Urzeitliches, eine sandige, niedrig bewachsene...
  4. Traktor

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    „Und dann die Veteranenfeier! An dem Tag kommen alle, die im Jahr 1776 oder wann das Examen gemacht haben, und laufen mit ihren Frauen und Kindern und allen überall herum. Einen, ungefähr fünfzig Jahre alt hättest du sehen sollen. ...Er wollte sehen, ob seine Initialen immer noch innen an einer...
  5. Klassentreffen

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    Kritisch betrachte ich mich im Spiegel. Unzufrieden mit meinem Outfit, meinem Make Up, meiner Frisur. Doch eigentlich weiß ich tief in mir, dass es nicht daran liegt. Ich bin aufgeregt. Nervös. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so nervös war. Ob es eine freudige oder eine...
  6. Aaron

    «Calla.» Als ich die Stimme höre, erstarre ich. Aaron. Ich bin gleichzeitig entsetzt, panisch und ein kleines bisschen glücklich. Letzteres gegen meinen Willen. Ich wusste nicht einmal, dass das überhaupt möglich ist. Um ehrlich zu sein, rechne ich jeden Tag damit, ihn irgendwo anzutreffen...
  7. Ins Dunkel

    Ich kannte Ulas Vater nur als den Mann hinter der Tür. Den Mann, der schlief. Der Grund, weshalb wir leise sein mussten, wenn wir nach der Schule vor dem Fernseher saßen und MTV schauten. Ulas Vater war Schichtarbeiter in der Klopapierfabrik. Er war dafür zuständig, dass die Maschinen...
  8. Katzenalltag

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    DIE KATZE Susi räkelte sich in ihrem Weidenkorb und blinzelte müde, als das grelle Tageslicht durch das Fenster direkt auf ihren Schlafplatz schien, der mit einer flauschigen Wolldecke und einem lila Stoffpolster ausgestattet war. . Wie spät war es? Noch zu Früh zum Fressen? „Blödsinn!“...
  9. Nachts auf der Straße

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    Jack saß in einen dicken, abgetragenen Mantel gewickelt hinter einer Mülltonne und biss in einen Käsetoast, den er sich von seinen Tageseinnahmen besorgt hatte. Seine schmutzigen Finger hinterließen schwarze Abdrücke auf dem Teig, doch das kümmerte ihn nicht. Das war heute seine erste Mahlzeit...
  10. Gretchen erzählt eine Geschichte (II) Kaiser, Truthuhn und der Kaputalismus

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    Gretchen erzählt eine Geschichte (II) Kaiser, Truthuhn und der Kaputalismus Opa, Opa - weißtu, wen ich geseh’n hab’? - Nein, das kannstu auch nicht wissen, Opa. Du hast ja gestern nicht mit Papa und mir Eis gegessen am Schloss. Das hat er mir schon soo lange versprochen … und dann ist es...
  11. Schwarz

    Ich stecke den Schlüssel in das Türschloss und mein Blick streift den knallig blauen Herzanhänger, welcher daran baumelt. Hat man mich früher nach meiner Lieblingsfarbe gefragt, habe ich immer sofort Blau gesagt. Deswegen hat Mutter mir genau diesen Anhänger gekauft. Ich drehe den Schlüssel im...
  12. Serie Exodus: Carlos staunt

    Erster Akt Was Carlos sieht, kann nicht von dieser Welt sein. Er liegt bäuchlings auf dem Boden und staunt. Die Ellenbogen auf den alten Teppich gestützt, den Kopf in die Handflächen gelegt. Mit den Fußspitzen klopft er einen Takt und merkt es nicht einmal. »Carlito, Junge, lass die Füße unten...
  13. Kopfüber

    Das Papier in ihren Händen ist feucht. Ihre Finger sind durchgehend damit beschäftigt, es zusammen- und wieder auseinander zu falten. Noch ein paar Mal mehr und man kann die Schrift zwischen all den Knickfalten nicht mehr lesen. Sie weiß auswendig, was dort geschrieben steht – dank tagelangem...
  14. Innenwelt

    Martina lächelte. Die Wasseroberfläche sah aus wie ein Weizenfeld im Sturm. Ein Feld voll grün leuchtender Ähren. Der Wind modellierte wilde Bewegung in das Wasser, trieb die Wellen vor sich her und die Abendsonne verwandelte all das in pure Schönheit. Noch nie hatte sie das Meer von so weit...
  15. Im Bus

    Ein Bus ist eine tolle Sache. Technisch faszinierend; aber all die Menschen, die er an ihre Ziele bringt, noch viel mehr. Ich liebe das Busfahren, einfach so herum. Vorn die alten Menschen. Taub und steif, weise und alt. Immer wütend. Dahinter ein paar Leute. Auf dem Weg zur Arbeit. Beschäftigt...
  16. Serie Chrissy (7): Martin

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    Der Ast brach. Ich hörte das Knacken der dünnen Zweige, die unter meinem Gewicht nachgaben. Äste schlugen mir ins Gesicht, kratzten an Arm und Bein. Grün und Sonnenlicht im Wechsel, ich schloss die Augen. Spürte die harte Erde zuerst im Rücken, mein Kopf schlug auf. Silvesterraketen in meinem...
  17. Kieselsteine

    Bei Gewitter saß Oma in der Küche, Koffer auf dem Schoß, Hände auf dem Koffer. Die Finger fest ineinander verschlungen. Weiße Knöchel unter rissiger Haut, hier und da kleine Kratzer von den Stachelbeeren im Garten. Donner rollte über das Haus, hinüber zum Stall, verlor sich im Feld. Sie saß nur...
  18. Wenn das Wörtchen aber nicht wäre

    Es war Freitag der, nein nicht der dreizehnte, aber trotzdem ein sehr schwarzer Tag im Leben unserer Familie. Ich stand vor unserem Kalender und begutachtete den von meiner Mutter rot markierten Tag. Es lief mir kalt den Rücken hinunter. Wie schnell doch ein Jahr vorüber ging. Mir wurde übel...
  19. Fernsehabend

    Es war ein Tag wie jeder andere. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten in den Bäumen und unter meinem Fenster tummelten sich auf der Wiese im Garten ein paar Rehe und fraßen meine Rosen. Richtige Idylle eben. Okay, nein. Ich geb’s ja zu. Es pisste wie aus Eimern und unter meinem Fenster...
  20. Kleine Selbstmordgedanken

    In einem Zug auf dem Weg nach Stockholm, im hintersten Wagon: Eine Gruppe pubertierender Siebtklässler. Die Mädchen kichern, die Jungs auch. Aufregend ist das, so eine Klassenfahrt. Das Leben hat gerade erst angefangen! Zwei Reihen weiter sitzt ein Mädchen. Dreizehn. Das ist Emely. Sie sitzt...

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