Was ist neu

sonstige

Genre: sonstige

  1. Bühnenstück Why

    -Why?! Stimme aus dem Hintergrund: „Wenn Du einen Wunsch frei hättest, welcher wäre es?“ Spot an: Eine junge Frau sitzt auf einem kleinen Holzstuhl. Ihr kastanienbraunes Haar trägt sie gelockt und wild toupiert. Sie trägt rote Shorts, eine blau-weiß gepunktete Bluse und silberne High-Heels...
  2. Das Kleinod vom Flohmarkt

    Ist das herrlich! Ich genieße es, allein zu sein. Strecke und räkele mich auf dem Liegestuhl im Schatten eines sanft hin und her wogenden Blätterdaches unseres alten Kirschbaums. Jürgen, mein Mann, ist heute Morgen mit drei Angelkollegen nach – ich weiß gar nicht mehr wohin – gefahren, um für...
  3. Den Preis, den man zahlt

    Der Zug hielt auf offener Strecke am Rande der Sierra Nevada. Keiner wusste, was passiert war. John fragte den Schaffner, der ein wenig Englisch verstand. Etwas sei mit den Oberleitungen. Wir warteten. Männer knöpften ihr Hemden auf. Frauen wedelten sich mit Fächern und Magazinen Luft zu...
  4. Zurückgelassen

    Wenn ich nur zurückgehen könnte. An den Tag, den Moment meiner ersten bewussten Erinnerung. Meines ersten klarsichtigen Schrittes. Mich noch einmal zurückfühlen könnte, in den zarten Körper eines Kindes. Barfuß über weite Wiesen und Sand laufend. Kühler Schatten, der sich auf deine Haut legt...
  5. Café Ellinikós

    Der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang, und durchpflügt die flirrende Hitze. Die vertrockneten Grashalme am Rande der Böschung bewegen sich im Wind wie die Haare einer schlafenden Hexe. Ray setzt die Baseballkappe ab, wedelt sich Luft zu und streicht...
  6. Scheißding

    Keine Luft mehr. Die Brust schmerzt. Der kleine Rucksack wippt auf dem Rücken hin und her. Hände sind um die Riemen gekrallt. Beinmuskeln zittern. Keine gute Idee, mit angehaltenem Atem einen Sprint hinlegen zu wollen. Versuch, etwas Luft zu holen. Auch keine gute Idee. Beißender Qualm frisst...
  7. Der letzte Buchstabe

    Wie zufällig schlendere ich durch die Arkaden, betrachte das Kleid in der Auslage. Der mit violetten Blüten bedruckte Stoff fließt in eleganten Bahnen, umschmeichelt das Becken der Schaufensterpuppe, die mit hohlen Wangen durch Glas lächelt. Vladislava – meine Lippen formen stumm das Wort...
  8. Das Richtige tun

    Die Matte war mal beige, jetzt war sie schmutzig braun, „vermutlich seit 30 Jahren dieselbe“, dachte ich und steckte den großen Schlüssel in das untere Schloss. Darüber war nachträglich noch ein zweites, kleines Sicherheitsschloss angebracht, hier passte der andere Schlüssel. Auf die Matte hatte...
  9. Himmelbeeren

    “Mama, wie ist es wenn ich tot bin?” “Ich weiß es nicht, Mäusekind.” antwortet die Mutter, die am Bett sitzt. “Wirst du und Papa bei mir sein, wenn ich tot bin?” Sanft streicht sie ihrem Kind über die blonden Haare. “Ja, Mäuselchen, wir werden bei dir sein” - was sollte sie ihrem Kind auch...
  10. Sue

    Sue ärgerte sich jetzt schon, dass sie sich zu diesem Blind-Date von ihrer Arbeitskollegin hatte überreden lassen. Seit geschlagenen zwanzig Minuten saß sie nun schon diesem Hirni gegenüber, der sich jedes Wort aus der Nase ziehen ließ. Wie sollten denn dabei Frühlingsgefühle entstehen? Das...
  11. Durch den Eulenwald nach Hause

    Ich nähere mich dem Kindheitsglück auf der Landstraße. Der Riegel schiebt sich zurück, das Schloss öffnet sich, die Erinnerungen erwachen, explodieren wie Blitze in mir, richten die Härchen auf, spannen die Sinne bis zum Äußersten. Ich fahre durch Wälder, Getreidefelder rauschen, säuseln Lieder...
  12. Burgverteidigung

    Donner dröhnte beim Einschlag der Steinbrocken. Ein Großteil brennender Geschosse zerschmetterte an der äußeren Ringmauer. Andere verwüsteten dahinterliegende Gebäude. Die Katapulte wurden bereits seit Wochen gelagert, ehe sie die Festung einzureißen drohten. Jetzt zermalmten steinerne Geschosse...
  13. Früher Schnee

    Wann endet ein Leben, wenn das Herz nicht mehr schlägt oder es sinnlos erscheint, dass es noch schlägt? (Bodo Kirchhoff, Verlangen und Melancholie) Den Kopf muss ich einziehen, um hinaustreten zu können. Vor meiner Hütte ist ein kleiner, in den vielen Jahren festgetretener Bereich, beinahe eine...
  14. Ausweglos

    Der unerträgliche Lärm riss sie unsanft aus dem Schlaf. Erschrocken sah sie sich um. Sie kamen näher. Langsam, aber unwiderruflich. Sie hielt ihr Baby fest in den Armen. Trotz des immer lauter werdenden Lärms, schlief es tief und fest. Sie spürte den feuchten Atem des Babys an ihrem Hals...
  15. In fremden Gärten

    Vor einiger Zeit befand ich mich in einem Garten, aus dessen verwildertem Teil furchtbare Schreie zu mir vordrangen. Weit abseits der gepflegten Rosenstöcke, noch hinter den Buchsbaumkugeln und der trockenen Vogeltränke, standen Reihen aus verkümmerten Fichten. Dort schienen die Laute ihren...
  16. Zwetschge

    Nicht, dass es eine Rolle spielt, aber der Zwetschge ist tot. Das kam so: Gestern saß ich in der Kneipe, wie eigentlich jeden Tag, und natürlich kam dann irgendwann auch der Zwetschge vorbei. Ich musste gar nicht aufsehen, um das Naserümpfen zu erahnen, das da in der Luft lag, lange ist's ja...
  17. Das blaue Kornblumenfeld

    Der Wind pfeift und grollt. Er kommt vom Meer. Von dem tiefen, dunklen, blau glänzend und funkelnden Gewässer. Ritterlich reitet er über die unaufhaltsamen Wellen. Im letzten Moment fliegt er davon. Genau dann, wenn die weiss schäumende Gischt auf die scharfen und spitzen Klippen trifft und dort...
  18. Ich lebe

    Es war ziemlich kalt, als mich der Wind mit sich nahm. So klein und schutzlos, wie ich mich fühlte, war ich froh, als ich zwischen dem hohen Gras landete. Hier fühlte sich der Boden warm und weich an. Ich war sicher, meinen Platz gefunden zu haben. Ob ich ihn wirklich gefunden hatte, würde sich...
  19. Der Tag danach

    Hier saßen wir nun und warteten, während über uns dumpf die Einschläge von Bomben zu hören waren. Es war schon Abend und ich war noch in Kassels Straßen unterwegs gewesen. Eigentlich hätte ich schon längst zu Hause sein sollen, aber es war später geworden. Ich war gerade auf dem Heimweg, als...
  20. Du kannst nicht nach Hause gehen

    Remi ist Neunzehn und darf das Auto seiner Eltern benutzen. Wir treffen uns auf dem Parkplatz der Autobahnraststätte. Meistens fahren wir zu einem Maisfeld oberhalb der Kirche. Von hier aus kann man die Flughafenlichter sehen. Bevor wir es machen, legt er eine Bundeswehrdecke auf die Sitzpolster...

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