Was ist neu

sonstige

Genre: sonstige

  1. Sommer, Wiese, Klatsch.

    Das hier ist mein Lieblingsort. Besonders in der warmen Jahreszeit. Gelbe Blüten, saftig grüne Gräser so weit die Augen reichen. Glaube nicht, dass ich mir das entgehen lasse. Ein bisschen schnuppern hier, ein bisschen dort, weiter ziehen und das Feld erkunden, das ist heute mein Erlebnis. Die...
  2. Hassliebe

    Sie starrt mich an, ihre weißen Augen leer und fahl. Ihr bleicher Mund fordert mich zum Duell heraus. Mein Herz rast, der Schweiß rinnt mir den Rücken hinab. Der Ventilator neben mir läuft auf vollen Touren, schon den ganzen Tag. Ich starre an ihr vorbei in das grelle Licht des vergehenden...
  3. Diese Welt ist leer

    Diese Welt ist leer. Aber ich glaube, das war sie nicht immer. Es kommt mir komisch vor, durch diese desolate Stadt zu laufen, völlig Menschenleer und doch wirkt es so, als gäbe es hier noch Leben. Es ist kein postapokalyptisches Szenario der Zerstörung, vielmehr so, als ob jeder Mensch von...
  4. Morgen

    Es war ein eisiger Morgen. Der erste kalte Tag seit Langem. Der Sommer hatte sich dem Ende geneigt und nun kam der Herbst und mit ihm erneut die eisige Kälte. Ich lief die leere Straße entlang. Es war noch sehr früh am Morgen, deshalb war ich die einzige, die sich zu dieser Zeit auf den Straßen...
  5. Der alte Mann am Marktplatz

    Ich wurde erschlagen. Eigentlich war der Marktplatz irgendwo in Kabul genau so, wie er mir beschrieben wurde. Trotzdem wurde ich erschlagen. Von den unzähligen Gerüchen, die sich vermischten. Dem Stimmgewirr aus Sprachen aller Herren Länder. Von den angebotenen Lebensmitteln, Werkzeugen...
  6. Nutten sind raffiniert. Die nehmen das Geld.

    „Nee, Baby“, sagte Priva und nahm der Nutte das Kondom aus der Hand. „Normal großes Überzieherli für ne Nummer? Ist für mich wie wenn du den ganzen Tag in Schuhen zwei Nummern zu klein rumrennst.“ „Wow“, sagte die Nutte und griff ihm zwischen die Beine, „schon länger keinen echten Kerl mehr...
  7. Zwischenstufe Erholung

    Licht fällt nur von Samui-Deckenlampen in die Halle. Janos Augen jucken und sein Schlafrhythmus ist gestört. Das Surren der Drucker verhindert die Unterhaltung mit anderen Menschen in der Fabrik. Aus den Auffangbehältern entnimmt Jano Formen aus Kunststoff, Stäbe, Scheiben, Bögen oder bizarre...
  8. Eine kurze Geschichte (2011-2018)

    Ich sah die beiden schon, als ich an der Station wartete. Es regnete, er hielt ihr den Schirm und stand selbst im Regen. Sie stiegen eine Tür weiter vorne ein als ich – schweigend. Er – groß, nicht schlank, Kurzhaarfrisur, Lederjacke – ließ ihr den Vortritt. Sie – klein, weibliche Figur...
  9. Nachts

    Er atmete flach. Das tat er, damit sie ihn nicht hörten. Die Decke hatte er sich bis kurz unter die Nase gezogen. Das tat er, damit sie ihn nicht sahen. Seine Augen hatte er nur ein kleines Stück geöffnet, sodass sie denken würden, er schliefe. Natürlich tat er das nicht. Wie konnte er auch, wo...
  10. atemlos-

    Erschöpft seufzend, aber mit einer umso energischeren Bewegung, schleuderte Sina den ausgefransten Rucksack von der Schulter. Er landete mit einem Rappeln und einem beunruhigendem Klirren auf dem Holzboden, wo er unschuldig dreinschauend liegen blieb. „Ernsthaft jetzt?“ Gereizt bückte Sina sich...
  11. Pizza wunderbar!

    Ob ich das je so hinkriege wie der Ramirez? Ich will mich mit dem Weltmeister messen, nehme restlichen Teig mit nach Hause und trainiere verbissen. Will ebenfalls Künstler sein, Meister in der Kunst des Pizzabackens. Erst sollen die Leute staunen, wie elegant und schwerelos eine Pizza fliegen...
  12. Fünf Männer quatschen

    Fünf Menschen saßen in einem Raum. Sie saßen auf dem Boden, im Schneidersitz, wie Cowboys um ein Lagerfeuer, und beäugten sich gelangweilt. „Also, wer war das?“ fragte Peter und deutete mit dem Finger auf seine am Boden liegende Frau. Die Antworten ertönten im Uhrzeigersinn. „Ich nicht.“ „Ich...
  13. Das Schwarz im Wellengang

    Die Schalen der Windmesser klackerten wie kaputt. Durchs Dünengras, wehte Sand auf den Strandweg. Distelköpfe hagelten gegen die Scheiben. Aufs Reetdach prasselten Muscheln und kleine Steine. – Unwetterwarnung: Bis zu hundertsechzig Stundenkilometer ... — Ich schaltete das Radio aus. Alle fünf...
  14. Der Haken am Fenster

    Nigg Sorgenreit pustete Rauch aus seinem Fenster und sah erschrocken einen Angelhaken vor seinem Gesicht hängen. Er baumelte frech von seinem Dachsims herunter und hing Nigg auf Augenhöhe. Weißes Mondlicht funkelte im Widerhaken der gewölbten Spitze. In der Annahme, dass dies wohl ein schlecht...
  15. Petti Rosso

    Die toten Vögel purzeln auf den Tisch. Ein Rotkehlchen landet unmittelbar vor Mira und die kleinen, schwarzen Augen starren sie an. Wie vertrocknete Zweige stehen die Beine vom Körper ab. Paulo breitet die steifen Körper mit der Hand aus. Mira wendet sich ab, versteckt sich hinter ihren dunklen...
  16. Die Speisekarte

    Ich küsste ihren kleinen Blitz auf dem Handgelenk drei mal, während ich sie durch die Straßen von Wismar führte. Sie ließ es sich gefallen und wendete kühn den Blick in den Himmel, als wäre ich eine männliche Zimmerzofe und sie Katharina die Große. Zügigen Schrittes tippelte Sonja an mir vorbei...
  17. Kann ich Brötchen kaufen, bitte?

    Emma hält die Augen fest geschlossen, gibt sich den Irrlichtern ihrer Träume hin. Szenen wechseln. Sie rennt durch Straßenschluchten. Der Himmel wirkt, als klebten die Häuserfluchten an ihm. Ihre Schritte hallen über den Asphalt. Sie erkennt weit und breit keinen Menschen, kein Tier, strebt...
  18. Durch die Augen Anderer

    Meine Wange klebte an der kühlen Fensterscheibe, während der Bus sich unsanft durch die Stadt kämpfte. Mit jeder Kurve rutschte ich ein kleines Stück auf meinem Sitz hin und her. Im Bus war es wahnsinnig heiß. Die Sonne brannte auf uns herunter und ließ uns in dieser großen Blechbüchse brutzeln...
  19. Der Wal

    Als der alte Mann den Blauwal sah, der auf dem Alexanderplatz lag, zog er skeptisch eine Augenbraue hoch. Es hatte die letzten Tage viel geregnet, das mochte schon sein, aber so war das berliner Wetter nun mal. Heute hatte es immer wieder genieselt, doch seit Mittag hielt der wolkenverhangene...
  20. Mrs. Hate

    Blitze zerteilten die Wolken, erhellten für einen Augenblick die schwarze Nacht. Der Regen flutete das Grab der Mrs. Hate. Max bemühte sich, ein gleichmäßiges Grab für sie zu schaufeln. Spatenstich um Spatenstich. Es roch nach Sommerregen, feuchter Erde. Sie hatte ihre ersten Schritte in der...

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