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Der Wahrbaum

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16.03.2015
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Der Wahrbaum

Karl war sich nicht sicher, ob es das Zeichen einer kommenden Katastrophe war, aber er wusste, dass auf seiner Lieblingsbank, unter der alten Linde, normalerweise keine nackte, blaue Gestalt mit aufgeklapptem Koffer saß. Karl trat zurück und stützte sich an die Wand des Optikerladens, den er gerade erst verlassen hatte. Er atmete aus, nahm seine Sonnenbrille ab, rieb sich die Augen und setzte sich das Teil wieder auf. Grundgütiger! Es war kein Traum.
Geschäftsleute aus umliegenden Gebäuden, Schüler oder Rentner wie er – ja, solche Typen waren es, die ihm mittags seinen angestammten, schattigen Platz wegnahmen. Aber doch nicht Aliens.
Karl schaute genauer hin. Der Kopf der Gestalt war lang und schmal, hatte die Form einer umgedrehten Birne. Die Augen: groß wie Mandarinen, die Schultern: schmal wie die eines Kindes und die Brust war bloß flach. Alles in allem zwar hässlich und seltsam, aber mit Theaterutensilien wie Kostüm, Schminke oder Modelliermasse machbar. Nur die Füße nicht, erinnerten sie doch eher an Watschelfüße einer Ente.

Er überlegte, ob er heute Morgen seine Tabletten vergessen hatte, als ein Bus am Marktplatz vorbeirollte. Keiner der Insassen gaffte durch die Scheiben zum blauen Wesen. Über das Kopfsteinpflaster des Marktplatzes schlenderten die Leute wie eh und je; eine Frau schob einen Kinderwagen an der Bank vorbei, schaute erst gar nicht hin. Und diese Gestalt hantierte unbekümmert weiter im silbernen Koffer herum. Ungefragt mitten auf seiner Bank. Ungestört unter seinem Baum.
Vor fünfhundert Jahren wurde unter der Linde unter freiem Himmel und in aller Öffentlichkeit Gericht gehalten, die Wahrheit gesprochen, wurden Schicksale besiegelt. Und jetzt saß unter dem Wahrbaum ein Außerirdischer. Sollte er jetzt das letzte Gericht halten? Über ihn?
Karl dachte nach. Schüttelte den Kopf. Er grübelte erneut und riss dann den Mund auf, nicht wissend, ob er schreien sollte, als ein Mann schnurstracks auf die Bank zueilte und dabei sein Pausenbrot aus der Aktentasche holte. In Gedanken malte sich Karl aus, wie das Alien nach seiner Neutronenkanone griff und den Mann in Schleim verwandelte oder einfach in Luft auflöste. Das Alien schaute kurz auf und nestelte dann weiter mit den langen, schlanken Fingern – hatten die Hände tatsächlich vier Glieder? – im Koffer herum. Der Mann blieb vor dem Alien stehen, griff nach seinem Handy und schaute aufs Display. Mit dem Telefon in der Hand drehte er sich um und zog im selben Tempo, in dem er gekommen war, von dannen.
Nachdem er das Brillengestell gerade geschoben hatte, schaute Karl in die andere Richtung. Schließlich stand er keine zwanzig Meter von dem Wesen entfernt. Es musste ihn bemerkt haben und wenn nicht, war es schlauer, gar nicht erst aufzufallen. So etwas hatte er in achtundsiebzig Jahren noch nicht erlebt. Er zwickte sich, zweifelte, ob er bei Verstand war.
Karl setzte die Brille ab, wischte sich erneut über die Stirn, lugte dabei aus dem Augenwinkel hinüber. Die Gestalt war verschwunden! Samt Koffer. Das konnte er auch ohne Brille erkennen. Karl ließ den Blick über den Marktplatz schweifen. Wie war es möglich, mir nichts dir nichts zu verschwinden?

Erleichtert atmete Karl aus, blinzelte. Die Sonne blendete zu stark, und er setzte die Brille auf. Er spürte das Pochen seines Herzschlags in den Schläfen, seine Fingerkuppen waren kalt. Die blaue Gestalt saß auf der Bank! Wieder oder immer noch, das vermochte er nicht zu sagen. Karl hob die Brille an. Eine Sonderanfertigung mit maßgeschneiderter Glasoptimierung und Spezialbeschichtung für seine mannigfachen Sehschwächen, wofür man ihm gerade die halbe Monatsrente abgeknöpft hatte, wenn er also unter eben dieser Brille hinweg in Richtung Bank schaute, sah er: Nichts, außer Baum und Bank. Verschwommen. Er schaute durchs Glas – sah die Gestalt. Er wiederholte es mehrmals. Nein, ja. Nein, ja. Nein, ja. Hastig drehte sich Karl zum Optikerladen, machte einen großen Satz und stand vor verschlossener Tür. Mittagspause. Wild klopfte er gegen die Scheibe. Nichts rührte sich im Inneren.
Es war sinnlos, Hilfe zu holen. Keiner würde ihm glauben.

Aus dem Restaurant nebenan, wo er sich an heißen Tagen gelegentlich einen Eimer Wasser für den Baum geben ließ, trat eine Frau heraus. „Entschuldigen Sie, entschuldigen Sie!“, rief Karl.
Die Frau blieb stehen. „Ja, bitte?“
„Ich muss heute wohl die Brille meiner Frau eingesteckt haben“, meinte er lächelnd und nahm die Brille in die Hand. „Ich habe mich unter der alten Linde mit einem Freund verabredet. Sehen Sie, ob er schon auf der Bank sitzt? Ich möchte lieber hier stehen bleiben, ihn nicht verpassen, wenn er aus dem Bus steigen sollte“, sagte er und deutete auf die Haltestelle.
Die Frau machte einen langen Hals, hielt sich schützend die Hand über die Augen. „Nein, da sitzt niemand.“
„Keiner? Sind Sie sicher? Die Sonne … die Sonne …“, stotterte er. „Blendet Sie die Sonne? Hier nehmen Sie die Sonnenbrille!“
„Ist schon gut. Tut mir leid, ihr Freund ist nicht da“, sagte sie und ging weiter.
Mit rotem Kopf folgte er der Frau, fasste sie an die Schulter. „Nehmen Sie bitte die Brille!“
„Lassen Sie mich los!“ Sie löste sich aus der Umklammerung und ging mit schnelleren Schritten weiter.
Karl holte sie ein, blieb vor ihr stehen und hielt ihr die Brille hin. „Nehmen Sie die Brille! Los! Die Brille!“
„Hilfe!“, schrie die Frau, machte kehrt und rannte fort.
Karl setzte sich die Brille auf und lief ihr über das Kopfsteinpflaster hinterher. „Vielleicht kommen noch mehr von ihnen!“
Ein paarmal stieß er gegen die Kanten der Pflastersteine, kam ins Straucheln und rief weiter: „Wer weiß, was sie vorhaben!“

Langsam trottete er zurück zum Marktplatz und sah das Alien noch immer auf der Bank sitzen, den Koffer auf dem Schoß. Plötzlich wurde ihm kalt. Am Himmel blitzte etwas auf. Die Erde vibrierte unter Karls Füßen und die alte Gerichtslinde schwebte vom Nebel umgeben einige Meter über den Boden. Wie in Zeitlupe wedelten die am Baum hängenden, meterlangen Wurzeln.
Dann ein lauter Knall, und der Baum schoss in Sekundenschnelle in den Himmel, wie eine hinaufkatapultierte Rakete. Augenblicklich war alles wieder wie zuvor. Nur, dass der alte Wahrbaum samt Alien verschwunden war. Mit ihm all die Wahrheiten. All die Gedanken, die er sich unter dem Baum gemacht hatte. Die Vorwürfe, die Ausreden, die Entschuldigungen; die Geheimnisse, die er ihm anvertraut hatte. Niemand sonst wusste von dem Mädchen. Kein Mensch wusste, wo er es hingebracht hatte.
Karl ging näher, sah ein tiefes Loch, als hätten Arbeiter einen alten Baum samt Wurzel ausgebuddelt und vergessen, die Stelle mit Erde aufzufüllen.
Auf und rund um den Marktplatz herrschte das typische Mittwochmittag-Treiben. Keiner der Leute schien etwas realisiert zu haben, noch zu merken, dass der Baum fehlte. Und mit ihm die ganze Wahrheit. Die Bank aber war geblieben. Karl drehte sich mehrmals um, ging dann auf die Bank zu. Erst langsam, dann immer schneller. Der Koffer lag aufgeklappt auf der Sitzfläche. Karl beugte sich darüber. Sein Herz klopfte wie wild, als er vorsichtig hineinlinste. Ein Zucken durchflutete seinen Körper. Die Wahrheiten. Karl schaute genauer hin, begriff. Der Wahrbaum hatte sie zurückgelassen.
Karl richtete sich auf, senkte den Blick und versuchte, die Tränen wegzublinzeln, dagegen anzukämpfen. Schnell schlug er den Koffer zu, riss sich die Brille herunter, warf sie auf die Erde und stellte den Fuß darauf. Trat nochmal drauf und nochmal, verlagerte sein ganzes Gewicht auf das Bein und stampfte und drehte den Fuß, bis die Bügel verbogen und die Gläser zersplittert waren. Dann schob er die kleinen Scherben mit dem Fuß in das Loch, das der Baum hinterlassen hatte. Karl packte am Griff des Koffers, konnte ihn nicht anheben. Mit beiden Armen umklammerte er schließlich den Koffer und drückte ihn an seine Brust. Ohne sich ein einziges Mal umzudrehen, ging er fort.

 

Lieber @GoMusic,
ich mag den Vornamen Karl-Heinz nicht und hätte u.U. deshalb einen Bogen um deine Geschichte gemacht. Aber jemand in meiner Umgebung wies mich darauf hin, dass da meine kleine Heimatstadt beschrieben wird, und das machte mich natürlich neugierig.

Das hast du fein ausgedacht. Ich habe die ganze Szene sehr genossen.

Die Logik des Schlusses (wenn auch nur innerhalb deiner Geschichte) teilt sich mir allerings nicht so recht mit, aber den Weg dorthin hast du sehr ausgefeilt und ideenreich beschrieben. Natürlich habe ich mich gefragt, was da eigentlich los ist. Ist es die Brille? Ist sie an allem Schuld und trifft sie deshalb Karl-Heinz ganzer Zorn? Oder sind es doch die Außerirdischen, die da die alte Linde zur Rakete werden lassen? Der Koffer am Ende scheint real zu sein. Warum wurde er zurückgelassen? Oder ist er nur auf der Bank zurückgeblieben, damit das Challenge-Thema erfüllt wurde:D? Was ist in ihm? Fragen über Fragen. Du lässt alles in der Schwebe und vertraust deiner Schlussidee. Sie ist vielleicht ein wenig mager nach dieser so ausgefeilten Vorarbeit. Aber, sei‘s drum:
Ich habe mich an den vielen Einzelheiten und Ideen erfreut, habe, wie schon so oft in meinem Leben, auf die 600 Jahre alte Linde geschaut und bin mit Karl-Heinz über das alte Kopfsteinpflaster gestolpert.

Mir hat deine Geschichte gefallen, nicht nur wegen des sehr hohen Wiedererkennungswertes.

Kleinigkeiten:

Penetrierten die Außerirdischen gar die Menschheit?
Hier hätte mir ‚unterwandern‘ oder ‚durchsetzen‘ besser gefallen.

Das konnte er auch ohne der Sonnenbrille mit Sehschärfe erkennen.

und lugte unter dem Gestell.
Ich glaube, hier lugt er unter das Gestell.

Karl-Heinz drehte sich mehrmals um, ging dann auf die Rückseite der Bank zu.
Versteh ich nicht.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo @GoMusic,

Karl-Heinz war sich nicht sicher, ob es ein gutes Zeichen oder das Zeichen einer kommenden Katastrophe war, aber er wusste, dass auf seiner Lieblingsbank, unter der alten Linde, normalerweise keine nackte, blaue Gestalt mit aufgeklapptem Koffer saß – zumindest nicht am helllichten Tag.
Der erste Satz ist ziemlich vollgepackt. Vorschlag: Vielleicht kannst du dich von dem Durchgestrichenen trennen? Was meint der Nachsatz? Dass die Gestalt normalerweise [ist im Kontext auch eine zu überlegene Wortwahl; vllt. „sonst“] nur nachts auf der Bank sitzt? ;)
Nichtsdestotrotz zieht mich die Aussage in den Text, weil ich mir die nackte, blaue Gestalt mit Koffer genauer ansehen will. Und diese Gestalt und Karl-Heinz´ Verwunderung über die Erscheinung hast du gut gezeigt. Das Staunen, dass nur er sie sehen kann nimmt viel Raum in dem kurzen Text ein. Aber gut, ist ja auch nichts Alltägliches. :lol:


Wie war es möglich, mir nichts dir nichts zu verschwinden? Aber was wusste er schon von Wesen von anderen Sternen. Waren sie sonst eigentlich nicht grün? Egal. Es war doch alles nur ein Traum.
Oha. Jetzt kommt die Wendung...Fühl dich besser nicht so sicher, Karl-Heinz.


Wie in Zeitlupe wedelten die am Baum hängenden, meterlangen Wurzeln. Karl-Heinz hörte die Blätter rascheln.
Das Bild, der in Zeitlupe wedelnden Wurzeln finde ich gut. Aber für mich passt das Blätterrascheln, erzeugt durch schnelles aneinander reiben nicht dazu.


Ein Zucken durchflutete seinen Körper. Er richtete sich auf, senkte den Blick und versuchte, die Tränen wegzublinzeln, dagegen anzukämpfen.
...
Karl-Heinz schloss den Koffer, nahm ihn in die Hand und ging, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen, fort.
Ich könnte jetzt anfangen, wild hinein zu interpretieren über sein sinnlos erscheinendes Leben nach dem Renteneinstieg, über einsame Stunden unter der alten Linde... Aber ich sagst dir, wie es ist: Das Ende kapiere ich nicht. Ich bin wirklich gespannt auf die Auflösung. :)

Viele Grüße
wegen

 

Hallo @GoMusic,

bei Deiner Geschichte bin ich ratlos. Die hat mir zwar gefallen, auch wenn ich "Karl-Heinz" schon schwierig finde als Namen, da geht es mir wie Barnhelm, aber ich bin Deinem K-H ganz gerne gefolgt durch sein Erlebnis. Aber der Schluss? Den verstehe ich einfach nicht und damit verstehe ich letztlich die ganze Geschichte nicht. Ich kann jetzt natürlich krampfhaft versuchen, mir einen Reim darauf zu machen, aber irgendwie stehe ich wie der Ochs vorm Berg, käue wieder, die Fliegen surren um den Schädel und außer Methan kommt nichts dabei raus.

Trotzdem gerne gelesen.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Liebe barnhelm,

habe mich sehr über deinen Besuch gefreut. Der erste Kommentar ist für mich immer spannend, und ich bin froh, dass er positiv ausgefallen ist :)

ich mag den Vornamen Karl-Heinz nicht und hätte u.U. deshalb einen Bogen um deine Geschichte gemacht.
Ja, ist schon ein "nerviger" Name. Habe ihn geändert.

Aber jemand in meiner Umgebung wies mich darauf hin, dass da meine kleine Heimatstadt beschrieben wird, und das machte mich natürlich neugierig.
Hehe, kann mir schon denken, wer :thumbsup:

Das hast du fein ausgedacht. Ich habe die ganze Szene sehr genossen.
Danke dafür. Freut mich sehr.

Die Logik des Schlusses (wenn auch nur innerhalb deiner Geschichte) teilt sich mir allerings nicht so recht mit, aber den Weg dorthin hast du sehr ausgefeilt und ideenreich beschrieben.
"Der Weg ist das Ziel" :shy:
Zum Ende später mehr.

Natürlich habe ich mich gefragt, was da eigentlich los ist. Ist es die Brille? Ist sie an allem Schuld und trifft sie deshalb Karl-Heinz ganzer Zorn? Oder sind es doch die Außerirdischen, die da die alte Linde zur Rakete werden lassen?
Gute Fragen. Schön, dass du/der Leser da "mitfiebert", sich quasi in Karl hineinversetzt.
Ich wollte das am Anfang auch offen lassen, ob es evtl. an nicht genommene Tabletten liegt, an der Brille, an Karls Verfassung/Zurechnungsfähigkeit.

Der Koffer am Ende scheint real zu sein. Warum wurde er zurückgelassen? Oder ist er nur auf der Bank zurückgeblieben, damit das Challenge-Thema erfüllt wurde:D?
Der Koffer ist auf jeden Fall real.
Klar, challenge-relevant ist er auch. Er spielt aber auch so eine große Rolle, da ja die Frage offen ist, was das Alien damit herumfuhrwerkt und warum Karl ihn am Ende mitnimmt, zuvor sogar große Emotionen zeigt.

Du lässt alles in der Schwebe und vertraust deiner Schlussidee. Sie ist vielleicht ein wenig mager nach dieser so ausgefeilten Vorarbeit. Aber, sei‘s drum:
Ich wollte auf jeden Fall eine Story haben, wo am Ende der Inhalt des Koffers nicht klar wird.

Ich habe mich an den vielen Einzelheiten und Ideen erfreut, habe, wie schon so oft in meinem Leben, auf die 600 Jahre alte Linde geschaut und bin mit Karl-Heinz über das alte Kopfsteinpflaster gestolpert.
Verstehe ich, habe ich ja auch einige Zeit lang nur ein paar Hundert Meter von der Linde entfernt gewohnt - du weißt.
Ich finde das mit dem Wahrbaum eine klasse (historische und bedeutende) Sache, passt m.E. gut, dass das Alien sie in den Weltraum schießt, wahrscheinlich zu seinem Heimatplaneten. Vielleicht ein Zeichen, dass den Aliens ein Wahrbaum bzw. das Drumherum (Gericht/Wahrheit) selbst fehlt?

Mir hat deine Geschichte gefallen, nicht nur wegen des sehr hohen Wiedererkennungswertes.
Vielen Dank nochmal. Auch für die Korrekturhinweise.

Karl-Heinz drehte sich mehrmals um, ging dann auf die Rückseite der Bank zu. --> Versteh ich nicht.
Ja, sehr umständlich geschrieben. ist im Grunde aber egal, ob er die Bank von hinten, von vorne oder seitlich erreicht. Ist nun vereinfacht. ;)

Schönen Abend noch und liebe Grüße,
GoMusic

Wird fortgesetzt; jetzt kommt Fussball ... :)

 

Hallo GoMusic,

deine Geschichte fand ich sehr amüsant. Dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich finde du beschreibst das Geschehen sehr gut, z.B. als der der Baum sich löst und nach oben schoss. Allerdings muss ich mich den anderen anschließen, denn ich kann mit dem Ende leider nichts anfangen. Die Frage was in dem Koffer war und wieso das Alien überhaupt dort saß und man es nur durch die Brille sah bleiben offen.
Trotzdem eine interessante Geschichte.

LG, Lorenz

 

Hallo wegen,

schön, dass du dich mit meiner Geschichte auseinandergesetzt hast.

Der erste Satz ist ziemlich vollgepackt. Vorschlag: Vielleicht kannst du dich von dem Durchgestrichenen trennen? Was meint der Nachsatz? Dass die Gestalt normalerweise [ist im Kontext auch eine zu überlegene Wortwahl; vllt. „sonst“] nur nachts auf der Bank sitzt? ;)
Ok, ok, das mit "nachts" bringt echt nichts für den Text, was nachts passiert, ist ja kein Thema :)
Aber den Teil "war sich nicht sicher, ob es ein gutes Zeichen oder das Zeichen einer kommenden Katastrophe war, aber er" würde ich schon gerne lassen.
Zum einen, da die Katastrophe Thema ist, zum anderen, weil ich an den Anfang des Satzes irgendwie hänge, war er doch die Inspiration, der Anlass, um nach einigen Wochen Abstinenz überhaupt mal wieder mit einer Geschichte anzufangen.

Ich las Alexander Steeles Buch "Romane und Kurzgeschichten schreiben" den Schreibtipp, mit dem Satz "N.N. war sich nicht sicher, ob es ein gutes Zeichen oder das Zeichen einer kommenden Katastrophe war, aber er wusste ..." eine Geschichte anzufangen. Und zwar sollte man einfach bloß am Stück mindestens 5 Minuten durchschreiben, den Gedankenstrom zu Papier bringen, ohne groß zu überlegen. Das hab ich getan (länger als 5 Min.) und in einem Stück war die Geschichte zu etwa 90% fertig. Das Ende inklusive. An den Folgetagen noch Feintuning natürlich. :)
Ich hänge jetzt nicht so sehr an dem durchgestrichenen Teil, ich denke aber, er passt gut. Ist ja schon so etwas wie ein Foreshawoding.

Nichtsdestotrotz zieht mich die Aussage in den Text, weil ich mir die nackte, blaue Gestalt mit Koffer genauer ansehen will.
Das freut mich, dass du sofort reingezogen wurdest.

Und diese Gestalt und Karl-Heinz´ Verwunderung über die Erscheinung hast du gut gezeigt. Das Staunen, dass nur er sie sehen kann nimmt viel Raum in dem kurzen Text ein. Aber gut, ist ja auch nichts Alltägliches. :lol:
Viel Raum ... hm ... muss ich mir nochmal ansehen. Vielleicht kann ich da noch etwas kürzen. Auch hier – wie oben – mal abwarten, was andere evtl. noch sagen.

Das Bild, der in Zeitlupe wedelnden Wurzeln finde ich gut. Aber für mich passt das Blätterrascheln, erzeugt durch schnelles aneinander reiben nicht dazu.
Stimmt total. Jetzt, wo du es sagst. Ist geändert. Danke.

Ich könnte jetzt anfangen, wild hinein zu interpretieren über sein sinnlos erscheinendes Leben nach dem Renteneinstieg, über einsame Stunden unter der alten Linde... Aber ich sagst dir, wie es ist: Das Ende kapiere ich nicht. Ich bin wirklich gespannt auf die Auflösung. :)
Die Auflösung ist, dass ich keine "passt-auf-alles-Auflösung" präsentieren kann.
Meine Idee war, dass nur er mit der Brille das alles sehen kann. Sein geliebter Baum ist tatsächlich weg, das würde später auch den anderen auffallen.
Was im Koffer ist, soll offen bleiben. Zumindest zeigt der Prota eine große Regung, als er den Inhalt sieht. Warum er mit dem Koffer von dannen zieht und was er dann macht, soll in der Fantasie des Lesers bleiben.
Hier etwas "vorzuschreiben" war nicht mein Anliegen.
Halt ein echtes offenes Ende :shy:

Danke für deine Zeit und den tollen Kommentar. Habe mich sehr gefreut.


Hallo Geschichtenwerker,

danke fürs Lesen und Kommentieren, für deine Gedanken.

bei Deiner Geschichte bin ich ratlos. Die hat mir zwar gefallen, auch wenn ich "Karl-Heinz" schon schwierig finde als Namen, da geht es mir wie Barnhelm, aber ich bin Deinem K-H ganz gerne gefolgt durch sein Erlebnis.
Name ist geändert. War beim späteren, mehrmaligem lauten Vorlesen auch schon echt nervig ...
Ratlos wegen dem Ende, vermute ich mal.

Aber der Schluss? Den verstehe ich einfach nicht und damit verstehe ich letztlich die ganze Geschichte nicht. Ich kann jetzt natürlich krampfhaft versuchen, mir einen Reim darauf zu machen, aber irgendwie stehe ich wie der Ochs vorm Berg, käue wieder, die Fliegen surren um den Schädel und außer Methan kommt nichts dabei raus.
Schade. Meine Idee war, wie ich schon oben sagte, dass sich der Leser "sein Ende" denkt. Hat wohl nicht so gut geklappt ...

Trotzdem gerne gelesen.
Danke, danke.

Lieben Dank für deinen Besuch.


Hallo lorenzf,

und willkommen bei den Wortkriegern.

Schön, dass du vorbeigeschaut hast.

deine Geschichte fand ich sehr amüsant. Dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich finde du beschreibst das Geschehen sehr gut, z.B. als der der Baum sich löst und nach oben schoss.
Das höre ich sehr gerne. Danke für das Lob.

ich kann mit dem Ende leider nichts anfangen. Die Frage was in dem Koffer war und wieso das Alien überhaupt dort saß und man es nur durch die Brille sah bleiben offen.
Wie ich oben schon sagte, war das offene Ende genau so meine Intention. Welches Ende hast du dir denn ausgemalt? Wäre schön, da mal eine Version zu hören.

Trotzdem eine interessante Geschichte.
Vielen Dank.

Wünsche euch einen tollen Start ins Wochenende.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo @wegen,

ich hab nochmal über deinen Kommentar bzgl. des ersten Satzes nachgedacht.

Ich sagte, dass ich den ersten Satz gerne so belassen möchte ...

Aber den Teil "war sich nicht sicher, ob es ein gutes Zeichen oder das Zeichen einer kommenden Katastrophe war, aber er" würde ich schon gerne lassen.
Zum einen, da die Katastrophe Thema ist,

Im durchgestrichenen Teil werden eine Katastrophe und ein gutes Zeichen erwähnt. Tatsächlich geht das gute Zeichen im Text ziemlich unter, wird nicht mehr aufgegriffen.
ich habe das nun überarbeitet, ein mögliches, gutes Zeichen mitaufgenommen:

"Vor fünfhundert Jahren wurde unter der Linde unter freiem Himmel und in aller Öffentlichkeit Gericht gehalten, die Wahrheit gesprochen, wurden Schicksale besiegelt. Und jetzt saß unter dem Wahrbaum ein Außerirdischer und tat … ja, was eigentlich?
Sollte jetzt das letzte Gericht gehalten werden? Von einer fremden Macht? War es die Apokalypse oder gar ein Neuanfang, die Auferstehung, bei die Gerechten das ewige Leben erhalten? Dann konnte es nur besser werden, dachte Karl und stand mit offenem Mund da, nicht wissend, ob er schreien oder schweigen sollte, .."

Vielleicht hast du nochmal Gelegenheit, dir dies mal anzuschauen. Würde mich sehr freuen.

Besten Dank und schönen Samstag.
GoMusic

 

Lieber @GoMusic,

Gedankenübertragung? Bin auch schon da!

der Tonfall der Geschichte ist leicht und locker gehalten. Die Geschehnisse sind spannend, der Leser bleibt bei der Stange, er will unbedingt wissen, was da los ist. Doch du löst nicht auf, willst es der Fantasie des Lesers überlassen, was da abgeht und vor allem was in dem silbernen Koffer ist. Du willst den Leser zum Spekulieren anstiften?

Okay, da will ich mal meine Interpretationsbrille aufsetzen und mich ins Vergnügen stürzen.
Du hast außer mit seltsam auch mit Gesellschaft firmiert, das bringt mich zu einer gewissen Erwartungshaltung oder - sagen wir mal - in eine besondere Grundstimmung.
Der Wahrbaum (übrigens toller Titel) symbolisiert die Natur und wie es um unsere Erde bestellt ist, Waldsterben, Erderwärmung, Verschmutzung der Meere usw.
Karl steht für den Teil der Bevölkerung, der befähigt ist (hier durch das Spezialglas seiner neuen Brille), bzw. seine enge Bindung zur Linde (er nennt sie sein und gibt ihr Wasser), die Wahrheit zu erkennen, zu begreifen, dass es fünf vor zwölf ist.

Immer wieder lenkst du den Fokus des Lesers so, dass er annimmt, die anderen Passanten könnten das blaue Geschöpf ebenfalls wahrnehmen. Ist aber nicht so, Karl ist der einzige Sehende in der Geschichte. Die Dame aus dem Restaurant verkörpert all diejenigen, die sich weigern, aus welchen Gründen auch immer, die Augen zu öffnen und die standhaft leugnen.
Bis hierhin ist alles recht eindeutig.

Dann saust der Wahrbaum in den Himmel, der ist natürlich nur ein getarntes Raumschiff, das seit Jahrhunderten im Park stand, das blaue Männchen verschwindet mit ihm. Es bringt sich rechtzeitig in Sicherheit, weil es auf der Erde zu gefährlich wird. Ich schlussfolgere: Es verfügt über bestimmtes Wissen.
Der Koffer wird bewusst zurückgelassen. Karl ist neugierig und findet etwas, das ihn emotional berührt, ihn schmerzt. Der Koffer ermöglicht einen Blick in die nahe Zukunft, Erkenntnisse über das Ende der Welt, wenn die Menschen nicht bald zur Vernunft kommen werden?
Dann zerstört Karl die Brille, das einzigartige Instrument, das ihn besondere Fähigkeit verliehen hat? Schade! Für mich sieht es nach Resignation aus. Er zieht es vor, blind zu sein, was von einer gewissen Ohnmacht zeugt. Er nimmt den Koffer an sich, damit gibt er wohl auch die Verantwortung ab.
Ein trauriges Ende mit wenig Hoffnung für das Überleben der Menschheit.

Soweit meine Ausbeute, die sich offensichtlich mit deiner Intention ins Gehege kommt, du tendierst doch wohl mehr zum positiven Ausgang.

Einerseits bevorzuge ich ein offenes Ende, mag es, wenn man seiner eigenen Interpretation Raum geben kann.
Anderseits denke ich aber auch, ein Text sollte so angelegt sein, dass der Leser – ich sag mal – verschieden Wahlmöglichkeiten hat, für die der Autor die Weichen allerdings etwas deutlicher gestellt haben sollte. Du bist am Ball, es arbeitet in dir und du an der Geschichte. Ich bin gespannt.
Denn es kann ja nicht in deinem Interesse sein, dass jeder auf gut Glück ins Blaue hinein raten kann, so wie ich das getan habe? :lol:

Jedenfalls hab ich Karl (gerne auch Karl-Heinz) mit Vergnügen über die Schulter geschaut.
Und gerne würde ich wissen, ob du die KG deiner Lesegruppe vorgetragen hast.

Liebe Grüße von peregrina

 

Hi @GoMusic,

Mensch, was bin ich froh, dass sich doch ein paar der Fantasy geopfert geopfert haben, wo ich sie dieses Jahr doch im Stich gelassen habe.

Obwohl ich ja fast den Tag seltsam vorziehen würde …

Der Wahrbaum
Den Titel mag ich, der ist so märchenhaft.

Karl war sich nicht sicher, ob es ein gutes Zeichen oder das Zeichen einer kommenden Katastrophe war, aber er wusste, dass auf seiner Lieblingsbank, unter der alten Linde, normalerweise keine nackte, blaue Gestalt mit aufgeklapptem Koffer saß.
Der erst Satz gefällt mir nicht so gut, bzw würde ich auch dieses Zeichengedöns rauswerfen. Ich finde, es geht auch nicht darum, ob du das später nochmal aufgreifst oder nicht.
Zum einen bläht es den Satz ziemlich auf, ohne wäre er viel prägnanter, stärker.
Und was mich daran stört ist, dass es doch gar kein Zeichen ist. Ein Zeichen ist doch viel subtiler, meistens eine Kleinigkeit. Ist es ein schlechtes Zeichen, wenn ich vor der Klassenarbeit den Bus verpasse? Ist es ein gutes Zeichen, wenn vor dem Vorstellungsgespräch die Sonne scheint?
Aber ein Alien auf der Bank ist doch kein Zeichen. Das ist Bam, in your Face!
Also ich fänd es schön, wenn du dich davon lösen könntest, auch wenn es dich überhaupt erst auf diese Geschichte gebracht hat.

Ich finde, das lässt sich alles sehr gut lesen. Ich bin dem Karl und auch dem Karl-Heinz gerne gefolgt und habe mich mit ihm gewundert.

Während Karl noch überlegte, ob er heute Morgen seine Tabletten genommen hatte, rollte ein Bus am Marktplatz vorbei.
Gefällt mir. Und das hier auch:
In Gedanken malte sich Karl aus, wie das Alien nach seiner Neutronenkanone griff und den Anzugträger in Schleim verwandelte, neutronisierte, neutralisierte oder einfach in Luft auflöste.

die er wegen seinen mannigfachen Sehschwächen benötigte,
Merkwürdig, dass er dann überhaupt ohne Brille durch die Gegend schaut. Also ich versuche es ohne Brille nicht einmal.

Mit rotem Kopf folgte er der Frau, fasste sie an die Schulter. „Nehmen Sie bitte die Brille!“
„Lassen Sie mich in Ruhe!“ Sie löste sich aus der Umklammerung und ging mit schnelleren Schritten weiter.
:D

Dann schob er die kleinen Scherben mit dem Fuß in das große Loch, das der Wahrbaum hinterlassen hatte.
Wieso sieht er ohne Brille das Loch? Was sieht er denn dann überhaupt? Noch den Baum? Was sehen die anderen? Fallen die nicht in das Loch, wenn sie es nicht sehen?

Karl schloss den Koffer, nahm ihn in die Hand und ging, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen, fort.
Und den Koffer sieht er auch noch ohne Brille?

Das Ende finde ich etwas unlogisch und auch unbefriedigend. Aber dazu wurde dir ja schon einiges gesagt. Wäre schön, wenn du uns doch ein klein wenig weiter hilfst. ;)

Schön, dass du bei der Challenge mit machst. Hat Spaß gemacht und war mal was anderes.

Liebe Grüße,
NGK

 

Liebe peregrina,

schön, dich unter meiner Geschichte zu finden.

der Tonfall der Geschichte ist leicht und locker gehalten. Die Geschehnisse sind spannend, der Leser bleibt bei der Stange, er will unbedingt wissen, was da los ist.
Freut mich, dass das funktioniert hat.

Doch du löst nicht auf, willst es der Fantasie des Lesers überlassen, was da abgeht und vor allem was in dem silbernen Koffer ist. Du willst den Leser zum Spekulieren anstiften?
Ein wenig anstiften möchte ich den Leser schon.

Kann mich noch erinnern, dass ich mal aus dem Kino kam (Filmtitel weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall gab es zahlreiche unerklärliche Phänomene) und wir noch die ganze Zeit diskutiert haben, was, wie und warum. Mir hat das Spaß gemacht, zu spekulieren.
Jetzt ist mir der Film wieder eingefallen: "Die Motman Prophezeiungen". Wikipedia sagt: "Die Ursachen für die Katastrophe sowie die im Film aufgeworfenen Fragen nach der Identität und den Motiven Indrid Colds bleiben ungeklärt."
Im Prinzip könnte das gleiche in Wikipedia auch als Anmerkung unter meiner Kurzgeschichte stehen. :rotfl:

Also ab und an kann ich persönlich so etwas gut vertragen. Muss ja nicht immer alles haargenau vorgekaut werden, denke ich :lol:

Okay, da will ich mal meine Interpretationsbrille aufsetzen und mich ins Vergnügen stürzen.
Ich schaue mal einfach, wie du den Text für dich siehst und notiere mal nur für mich, wie ich es sehe, wenn es für dich okay ist.

Der Wahrbaum (übrigens toller Titel) symbolisiert die Natur und wie es um unsere Erde bestellt ist, Waldsterben, Erderwärmung, Verschmutzung der Meere usw.
Schon, dass der Titel dir gefällt. Das mit der Umwelt hatte ich mir im Detail allerdings nicht so als Hintergrund gedacht.
Mir gefällt deine Interpretation sehr gut.
Könnte ja auch ein Baum sein, den die Aliens, benötigen weil er ggf. deren Umwelt retten kann.

Karl steht für den Teil der Bevölkerung, der befähigt ist (hier durch das Spezialglas seiner neuen Brille), bzw. seine enge Bindung zur Linde (er nennt sie sein und gibt ihr Wasser), die Wahrheit zu erkennen, zu begreifen, dass es fünf vor zwölf ist.
Das passt :thumbsup:

Immer wieder lenkst du den Fokus des Lesers so, dass er annimmt, die anderen Passanten könnten das blaue Geschöpf ebenfalls wahrnehmen. Ist aber nicht so, Karl ist der einzige Sehende in der Geschichte. Die Dame aus dem Restaurant verkörpert all diejenigen, die sich weigern, aus welchen Gründen auch immer, die Augen zu öffnen und die standhaft leugnen.
Bis hierhin ist alles recht eindeutig.
Genau meine Intention.

Dann saust der Wahrbaum in den Himmel, der ist natürlich nur ein getarntes Raumschiff, das seit Jahrhunderten im Park stand, das blaue Männchen verschwindet mit ihm. Es bringt sich rechtzeitig in Sicherheit, weil es auf der Erde zu gefährlich wird. Ich schlussfolgere: Es verfügt über bestimmtes Wissen.
Könnte so sein.

Der Koffer wird bewusst zurückgelassen. Karl ist neugierig und findet etwas, das ihn emotional berührt, ihn schmerzt. Der Koffer ermöglicht einen Blick in die nahe Zukunft, Erkenntnisse über das Ende der Welt, wenn die Menschen nicht bald zur Vernunft kommen werden?
Super.

Dann zerstört Karl die Brille, das einzigartige Instrument, das ihn besondere Fähigkeit verliehen hat? Schade! Für mich sieht es nach Resignation aus. Er zieht es vor, blind zu sein, was von einer gewissen Ohnmacht zeugt. Er nimmt den Koffer an sich, damit gibt er wohl auch die Verantwortung ab.
Ein trauriges Ende mit wenig Hoffnung für das Überleben der Menschheit.
Am Ende habe ich noch eine Kleinigkeit eingebaut (letzter Satz), damit es ein wenig konkreter wird, eine kleine Richtung angegeben wird.

Anderseits denke ich aber auch, ein Text sollte so angelegt sein, dass der Leser – ich sag mal – verschieden Wahlmöglichkeiten hat, für die der Autor die Weichen allerdings etwas deutlicher gestellt haben sollte. Du bist am Ball, es arbeitet in dir und du an der Geschichte. Ich bin gespannt.
Denn es kann ja nicht in deinem Interesse sein, dass jeder auf gut Glück ins Blaue hinein raten kann, so wie ich das getan habe? :lol:
Gut, dass du das mit den Möglichkeiten sagst. Vielleicht ist der neue letzte Satz ein wenig mehr Futter :shy:

Und gerne würde ich wissen, ob du die KG deiner Lesegruppe vorgetragen hast.
Noch nicht, liebe peregrina.
Die Story habe ich am 24.11. am Stück durchgeschrieben (natürlich gab es anschließend noch die normale Bearbeitungsphase), aber da war der Termin der Lesegruppe schon ein paar Tage her.
Und am Freitag, als ich mehrere Texte bei der 17. Friedensnacht in MG vorlesen habe, hatte ich meine Texte schon fix. Muss jetzt aber sagen, dass "Der Wahrbaum" wohl auch als Friedenstext durchgehen könnte (vielleicht dann mit ein paar Anpassungen fürs nächste Jahr) :)

Habe mich sehr gefreut. Lieben Dank.


Liebes Nichtgeburtstagskind,

Mensch, was bin ich froh, dass sich doch ein paar der Fantasy geopfert geopfert haben, wo ich sie dieses Jahr doch im Stich gelassen habe.
Yepp, Fantasy! Einer muss sich ja opfern. :lol:

Den Titel mag ich, der ist so märchenhaft.
Danke.

Der erst Satz gefällt mir nicht so gut, bzw würde ich auch dieses Zeichengedöns rauswerfen. Ich finde, es geht auch nicht darum, ob du das später nochmal aufgreifst oder nicht.
Zum einen bläht es den Satz ziemlich auf, ohne wäre er viel prägnanter, stärker.
Hm ... Ich behalte das im Hinterkopf, da gibt es mittlerweile schon viele Meinungen zu.

Und was mich daran stört ist, dass es doch gar kein Zeichen ist. Ein Zeichen ist doch viel subtiler, meistens eine Kleinigkeit.
Aber ein Alien auf der Bank ist doch kein Zeichen. Das ist Bam, in your Face!
Das ist ein Argument, das ich nicht widerlegen kann. Merke, dass ich da noch noch etwas länger dran knabbern werde ...

Also ich fänd es schön, wenn du dich davon lösen könntest, auch wenn es dich überhaupt erst auf diese Geschichte gebracht hat.
Ich denke, wenn ich dem Herrn Lehrer sagen würde, ich habe aus dem vorgegebenen Anfangssatz eine Geschichte geschrieben, nun möchte ich den Anfangssatz (den Auslöser) aber killen, wäre er nicht sauer. Mal schauen.

Ich finde, das lässt sich alles sehr gut lesen. Ich bin dem Karl und auch dem Karl-Heinz gerne gefolgt und habe mich mit ihm gewundert.
Toll.

Merkwürdig, dass er dann überhaupt ohne Brille durch die Gegend schaut. Also ich versuche es ohne Brille nicht einmal.
Das muss ich mir nochmal ansehen. Kann sein, dass ich eine Stelle übersehen habe, wo er mal die Brille ab- oder aufsetzt und es nicht passt.
Edit: Es ist nun genau beschrieben, dass er die Brille seit dem Hinterherhecheln der Frau aufhat, nicht erst, als er sich danach wieder dem Baum nähert. Das habe ich echt übersehen. Danke dir.
(Beim Betrachten des Lochs und Kofferinhalts hatte er aber immer schon die Brille auf.)

Das Ende finde ich etwas unlogisch und auch unbefriedigend. Aber dazu wurde dir ja schon einiges gesagt. Wäre schön, wenn du uns doch ein klein wenig weiter hilfst. ;)
Einen weiteren Satz am Ende gibt es nun. :shy:

Schön, dass du bei der Challenge mit machst. Hat Spaß gemacht und war mal was anderes.
Du bist ja auch dabei. Freut mich ebenso. Bis dann.

Dir auch vielen lieben Dank.

Wünsche euch einen schönen Sonntag und Ersten Advent.
Liebe Grüße, GoMusic

 

Hallo @GoMusic,

bzgl. Erster Satz: Ich hatte dir nach deiner Erklärung zum Inspirationshintergrund eine Nachricht geschickt, in der ich Karls Abwägungen von gutem Zeichen und Katastrophe in Frage stellte - inwiefern könnte es ein gutes Zeichen sein, ein Alien auf der Bank zu sehen? Kann dieser Überlegungsfaden weiter gesponnen werden oder endet das gute Zeichen in einer Sackgasse?

GoMusic schrieb:

Aber den Teil "war sich nicht sicher, ob es ein gutes Zeichen oder das Zeichen einer kommenden Katastrophe war, aber er" würde ich schon gerne lassen.
Zum einen, da die Katastrophe Thema ist,
Im durchgestrichenen Teil werden eine Katastrophe und ein gutes Zeichen erwähnt. Tatsächlich geht das gute Zeichen im Text ziemlich unter, wird nicht mehr aufgegriffen.
ich habe das nun überarbeitet, ein mögliches, gutes Zeichen mitaufgenommen:

Ich glaube, ich verstehe nach deinem Kommentar und der Textänderung jetzt die beabsichtigte Zeichen-Abwägung (gut und katastrophal) als eine übertragene Bewertung - die der Gerichtslinde in Kooperation mit der außerirdischen Gestalt. Das fände ich super. :) Und ich könnte mir gut vorstellen, dass es sich lohnt, das als Fundament für deinen Wahrbaum noch stärker auszubauen, der richtenden Linde+Alien also mehr Futter zu geben. Ein paar Hinweise zu Karls dunkler Vergangenheit vielleicht. Dann wäre seine anfängliche Überlegung eine Art Vorahnung(pochendes Unterbewusstseins), die ich im Verlauf der Geschichte bestätigt bekomme. Über was gerichtet wird, zeigt anscheinend der Kofferinhalt. Und dass nur er die Gestalt sieht, könnte bedeuten, dass sein wachsendes schlechtes Gewissen ihn zur Selbstrichtung zwingt. Also Interpretationsgrundlage bietet deine Geschichte. ;)

Liebe Grüße und schönen Ersten Advent!
wegen

 

Hallo wegen,

habe mich sehr über deine Rückmeldung gefreut.

Ich glaube, ich verstehe nach deinem Kommentar und der Textänderung jetzt die beabsichtigte Zeichen-Abwägung (gut und katastrophal) als eine übertragene Bewertung - die der Gerichtslinde in Kooperation mit der außerirdischen Gestalt. Das fände ich super.
Sehr schön, dass das bei dir gut ankommt.

Das mit den Zeichen hat mich nicht losgelassen. Bin da noch immer im Gehirnschmalz-Modus ...

Und ich könnte mir gut vorstellen, dass es sich lohnt, das als Fundament für deinen Wahrbaum noch stärker auszubauen, der richtenden Linde+Alien also mehr Futter zu geben. Ein paar Hinweise zu Karls dunkler Vergangenheit vielleicht.
Wunderbare Idee.

Das erste, was mir einfiel war, dass Karl seit dem Tod seiner Frau (verstärkt) auf der Bank sitzt, um den Schulmädchen nachzustarren, die dort ein- und aussteigen (vielleicht ist in der Nähe eine Mädchenschule o.ä.). Dass er sich auch ein wenig wegdreht, als der (in der Geschichte schon vorhandene) Bus vorbeirollt (verstecken und Scham) und die Befürchtung hat, dass all seine schmutzigen Gedanken, die er sich unter der Gerichtslinde gemacht haben, offenbart werden ... (Das voll Phantastische wäre noch, wenn sich im Koffer Fotos seiner Gedanken befinden, die der Blaue aus den Gedanken produziert hat. ich merke, jetzt wird es albern.)
Zum Glück habe ich nicht sofort drauflosgeschrieben, sehe ich es jetzt mit ein wenig Abstand vielleicht zu ... einfach, zu bedeutungslos, zu ... wasauchimmer.
Hm. Vielleicht bekomme ich noch den super Einfall ...

Und dass nur er die Gestalt sieht, könnte bedeuten, dass sein wachsendes schlechtes Gewissen ihn zur Selbstrichtung zwingt. Also Interpretationsgrundlage bietet deine Geschichte. ;)
Ja, das würde sehr gut zu dem oben Beschriebenen passen. :thumbsup:

Danke, danke nochmal. Auch dafür, dass du meine Synapsen aktiv hälst :)

Schönen Abend und liebe Grüße,
GoMusic

 

Deine Geschichte hat etwas Abgefahrenes, aber unausgegorenes. Der Alien unter der Linde, der in dem Koffer herumfummelt, etwas zu suchen und ihn wohl nicht zur Kenntnis zu nehmen scheint, genauso wie ihn niemand zur Kenntnis nimmt, außer unser Protagonist. Dann die Lösung: Diese Brille scheint ihm eine andere Realität sehen zu lassen als alle davor. Ob andere durch diese Brille dasselbe wahrnehmen würden wie er, versucht er mithilfe einer x-beliebigen Frau herauszufinden, die das Restaurant verlässt. Soweit, so interessant.

Die Auflösung vermisse ich leider schon, die bleibst du uns schuldig. Leider bin ich gerade nicht in der Laune das gut zu finden, bin vielmehr enttäuscht. Ich bin auch von Nichtwitzen zuweilen enttäuscht. Wenn etwa eine Brille auf die Suche nach seinem Träger geht, einen Nussbaum fragt und der sagt »Nichts kann ich wissen, das du noch nicht selbst gesehen hast, o Zahnbürste«, so ist das erst mal noch keine Geschichte, nur eben rätselhaft pseudo-koán-mäßig gewollt philosophisch, Blendwerk. Oder was ist der Unterschied zwischen zwei Witzen:

  1. „Du, ich war auf der Beerdigung von Alexander. Sehr beliebt war er wohl nicht gewesen. Ich war der einzige, der geklatscht hat.“
  2. Fliegt ein UFO mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit durch die Wüste. Plötzlich platzt ein Reifen.
Das ist wie einen Drachen steigen lassen im Herbstwind und ihn loslassen – schon geht er zu Boden. Wie zu einem Drachen jemand gehört, der ihn steigen lässt und hält, braucht eine Geschichte für mich eine Frage- und eine Antwortkomponente, Spannung und Entspannung, erst daraus entsteht Sinn.

Das sind nur meine zwei Eurocent.

 

Herr der Wörter,

wir hatten noch nicht das Vergnügen.

Soweit, so interessant.

Die Auflösung vermisse ich leider schon, die bleibst du uns schuldig.

Ja, verstehe ich. Die Entspannung fehlt. Bin da selbst noch am Grübeln ...

Nur verstehe ich nicht, warum sich der Großteil deines Kommentars mit unwitzigen Witzen befasst.
Nicht lustig.

Danke fürs Lesen und deine zwei Eurocent. Konnte nur leider nichts Konstruktives mitnehmen.

 

Gude @GoMusic,

ich schaue mal, was ich dir noch dalassen kann. Meine Vorkommentator*innen waren schon sehr fleißig. Ich würde mich da zunächst bei dem ersten Satz anschließen. Foreshadowing ist das mit dem Verweis darauf, dass die Geschichte gut oder schlecht ausgehen kann, nicht wirklich; das gibt ja häufig eine mögliche Zukunft an (aus irgendeinem Grund fällt mir gerade das Beispiel aus einem der unspannendsten Werke, die ich je gelesen habe ein: Irrungen, Wirrungen). Ich lese den Teilsatz als (leere) Phrase.

So geht es mir auch bei diesen Stellen:

Aber doch nicht Aliens.
War etwa Karneval, Halloween oder ein anderer Tag, an dem Verrückte verkleidet durch die Straßen zogen? Gar eine Schwulenparade? Im Lokalradio hatten sie nichts angekündigt.
--> Bei solchen Konstruktionen, in denen erstmal alle Alternativen aufgezählt und dann als unmöglich abgestempelt werden, muss ich mir immer einen Autor vorstellen, der mich als Leser anschaut, seufzt und sagt: "Ja, ich weiß, wir haben da beide keine Lust drauf, aber wir müssen das jetzt alles erstmal abhaken, bevor es weiter gehen kann." :lol:
Nach mir kann sowas draußen bleiben, ich merke aus der Geschichte ja, dass weder Karneval und und und ist :)

Wie war es möglich, *mir nichts dir nichts zu verschwinden*?
Die Formulierung ist auch etwas häufig gebraucht worden. :aua:

Das zweite worin ich mich meinen Vorredner*innen anschließe, ist das Ende bzw. die Auflösung des Ganzen. Weil sie es so treffend formuliert hat, zitiere ich einfach Peregrina:

Anderseits denke ich aber auch, ein Text sollte so angelegt sein, dass der Leser – ich sag mal – verschieden Wahlmöglichkeiten hat, für die der Autor die Weichen allerdings etwas deutlicher gestellt haben sollte. Du bist am Ball, es arbeitet in dir und du an der Geschichte. Ich bin gespannt.
Denn es kann ja nicht in deinem Interesse sein, dass jeder auf gut Glück ins Blaue hinein raten kann, so wie ich das getan habe?
Geht mir genauso. Das hat dann auch nichts damit zu tun, dass Dinge
... haargenau vorgekaut werden ...
sollen, aber es weckt sonst die Gefahr der Beliebigkeit. Beim Koffer dachte ich nach dem ersten Lesen, dass er schlicht ein McGuffin sein soll, um die Handlung voranzutreiben. Allerdings gibt es reichlich wenig Ansätze, den Koffer besitzen zu wollen; Karl formuliert ja nicht einmal, dass er neugierig ist, was da drin sein könnte.

Auch das übliche Abenteuer, um den McGuffin zu erlangen, bleibt aus. Spannend wird es kurz, als Karl beginnt durchzudrehen:

„Hilfe!“, schrie die Frau,
Allerdings bleibt das ohne Konsequenzen und die Story endet mit einer ... Alienus ex Machina? Gerade keine Zeit nachzuschauen, ob das richtig wäre :lol:

Was im Koffer ist, soll offen bleiben. Zumindest zeigt der Prota eine große Regung, als er den Inhalt sieht. Warum er mit dem Koffer von dannen zieht und was er dann macht, soll in der Fantasie des Lesers bleiben.
Hm, also mit der Brille sieht er das blaue Alien, den Koffer aber auch ohne (nehme ich mal an, da er ihn noch problemlos mitnimmt, nachdem die Brille zerstört ist). Also ist etwas im Koffer, das er nicht sehen will. Ein anderes blaues Alien? Oder ein grünes, auf dem das blaue herumdrücken konnte, um die Abwehrmechanismen gegen die Menschen einzusetzen.
Ich sehe da Ansätze, aber keine Kohärenz zwischen ihnen (Sichtbarkeit des Aliens / des Koffers / seines Inhaltes / des Wahrbaumes, während er ausgerissen wird, dessen Fehlen später bemerkt werden könnte). Da liegt dann für mich der Hase im Pfeffer, der Beliebigkeit sein könnte.

Der Kommentar ist jetzt etwas negativer geraten als geplant, scheint mir. Ich hoffe, er kann dir trotzdem hilfreich sein.


Liebe Grüße
Vulkangestein

 

Lieber @GoMusic
Jetzt haben wir beide uns tatsächlich für die Koffergeschichten ins Fantasy-Fach verstiegen.
Dein Text macht mich beim Lesen irgendwie ungeduldig. Es ist wie im wahren Leben, wenn man sich manchmal mit alten Menschen unterhält. Man braucht Geduld und Zeit.
Man kann ihnen nicht sagen: Komm zum Punkt, sondern muss sich Zeit nehmen für gedankliche Umwege.
Für mich spiegelt das dein Text. Die Sätze sind lang, manchmal ausufernd, niemals Stakkato.
Das passt!
Und dass du fast alles offen lässt……Aber was soll denn der arme alte Mann aufklären? Er versteht doch selbst kaum etwas.
Da sitzt ein Alien auf der Bank und dann fliegt er mit einem Raumschiff, das die Menschen Jahrhunderte lang für einen Baum gehalten haben, in den Himmel. So weit so gut.
Was viel schwerer wiegt…wir wissen nicht, was Schreckliches in dem Koffer war, wir wissen nicht, was die Aliens für Pläne für uns Erdenbewohner haben, und wir wissen nicht, warum es gerade durch Karls Brille sichtbar wurde.
Und…was mindestens genauso schwer wiegt…wir wissen nicht mal, ob noch genug Zeit bleibt für die Auswertung der Challenge. :-)
Sehr gern mit Ungeduld gelesen…
wander

 

Hallo vulkangestein,

danke, dass du vorbeigeschaut und deine Gedanken hiergelassen hast.

Ich würde mich da zunächst bei dem ersten Satz anschließen.
Ich lese den Teilsatz als (leere) Phrase.
Hm, schade, dass das mit dem "Zeichen" bei dir (und anderen auch) nicht klappt.
Ich glaube, ich warte da noch weitere Meinungen ab. Hätte im Moment auch noch keine Idee, wie ich das sonst rüberbringen könnte, was ich rüberbringen möchte. (Und ob ich überhaupt was entsprechendes rüberbringen "muss".)

Foreshadowing ist das mit dem Verweis darauf, dass die Geschichte gut oder schlecht ausgehen kann, nicht wirklich;
Ja, da könntest du Recht haben, dass es tatsächlich kein Foreshadowing ist. Meine Begründung/Erklärung dazu ist vermutlich nicht so richtig. Mal sehen ...

Bei solchen Konstruktionen, in denen erstmal alle Alternativen aufgezählt und dann als unmöglich abgestempelt werden, muss ich mir immer einen Autor vorstellen, der mich als Leser anschaut, seufzt und sagt: "Ja, ich weiß, wir haben da beide keine Lust drauf, aber wir müssen das jetzt alles erstmal abhaken, bevor es weiter gehen kann." :lol:
Nach mir kann sowas draußen bleiben, ich merke aus der Geschichte ja, dass weder Karneval und und und ist :)
Ein sehr guter Hinweis, den ich gerne aufgreife.
So eine Aufzählung, was es alles nicht ist/sein kann, ist wirklich nicht so toll; so sollte das auch gar nicht wirken. Habe das gekillt.

Beim Koffer dachte ich nach dem ersten Lesen, dass er schlicht ein McGuffin sein soll, um die Handlung voranzutreiben. Allerdings gibt es reichlich wenig Ansätze, den Koffer besitzen zu wollen; Karl formuliert ja nicht einmal, dass er neugierig ist, was da drin sein könnte.
"McGuffin" ist gut. Vielleicht ist der Koffer eher ein "McChallenge" :lol:
Guter Hinweis, dass Karl gar nicht so neugierig ist/wirkt. Habe das an einer Stelle mal vorsichtig eingebaut. Nicht zu stark, sonst ist der Leser am Ende noch stärker enttäuscht, dass er nichts erfährt. :shy:

Auch das übliche Abenteuer, um den McGuffin zu erlangen, bleibt aus.
Ich hatte das tatsächlich in meiner ersten (Arbeits)Version noch drin, dass Karl da stärker hierher ist.
Ich denke darüber nochmal nach.

die Story endet mit einer ... Alienus ex Machina? Gerade keine Zeit nachzuschauen, ob das richtig wäre :lol:
"Aliens ex Machina". Sehr fein. :rotfl:

Der Kommentar ist jetzt etwas negativer geraten als geplant, scheint mir. Ich hoffe, er kann dir trotzdem hilfreich sein.
Negativ – ach Quatsch.
Du hast mir weitergeholfen. Lieben Dank.


Hallo wander,

danke für deinen Besuch.

Es ist wie im wahren Leben, wenn man sich manchmal mit alten Menschen unterhält. Man braucht Geduld und Zeit.
Man kann ihnen nicht sagen: Komm zum Punkt, sondern muss sich Zeit nehmen für gedankliche Umwege.
Für mich spiegelt das dein Text. Die Sätze sind lang, manchmal ausufernd, niemals Stakkato.
Das passt!
Ja, die "Alten" ... Schön, dass du die umständlichen, langen Gedankengänge passend findest.

Und dass du fast alles offen lässt……Aber was soll denn der arme alte Mann aufklären? Er versteht doch selbst kaum etwas.
Da sagst es! Du bist der erste, der das erkannt hat! :lol:
(Das könnte ich jetzt sagen, und es steckt auch viel Wahrheit drin. Aber aus diesem Gesichtspunkt habe ich das gar nicht gesehen. Gefällt mir außerordentlich gut. Das wäre ein klasse Hinweis, mit dem ich hausieren gehen könnte.)

Was viel schwerer wiegt…wir wissen nicht, was Schreckliches in dem Koffer war, wir wissen nicht, was die Aliens für Pläne für uns Erdenbewohner haben, und wir wissen nicht, warum es gerade durch Karls Brille sichtbar wurde.
Auch hier: Ist es manchmal nicht besser, wir wissen nicht alles?
Völlige Übereinstimmung ... Oder ist's nur, weil du auch gerne Fantasy schreibst? :cool:

Sehr gern mit Ungeduld gelesen…
Das freut mich sehr und baut mich auf.

Dir auch lieben Dank.

Wünsche euch noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße, GoMusic

 

hi GoMusic noch mal, um unwitzige Witze ging es mir ja nicht, wollte nur deutlich mache: Dass Anfang und Ende durch einen Sinn, eine Bedeutung verbunden sein sollten. Das ist hier nicht der Fall. Klar kann ein Baum ein Raumschiff sein, aber was hat der Alien mit ihm zu tun (halt, das liegt nahe, aber ...), was mit dem Koffer, was? Für wilde Spekulationen brauche ich deine Story nicht notwendig lesen. Daher mein Schulterzucken.

 

Hi wörtherr,

danke für deine Rückmeldung.

Jetzt verstehe ich deine Nachricht.

wollte nur deutlich mache: Dass Anfang und Ende durch einen Sinn, eine Bedeutung verbunden sein sollten. Das ist hier nicht der Fall.
Ja, mag sein. Betonung auf "sollten".
Es gibt aber auch genug Beispiele, wo dem nicht so ist.
Ich will jetzt nichts verteidigen oder so. Ansonsten beenden die Enden meiner Geschichten immer die Geschichte, gibt's den Bezug. Hier ist es jetzt mal etwas anders. (Und ehrlich gesagt mag ich das Ende.)

Für wilde Spekulationen brauche ich deine Story nicht notwendig lesen.
Danke trotzdem fürs lesen und kommentieren.

Lieben Gruß, GoMusic

 

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