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15.07.2001
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unterwäsche

Neulich ist meiner Mama ein roter Socken in die Kochwäsche geraten. Eine halbe Stunde bei sechzig Grad - schon strahlte es gar lieblich rosa.
Da bin ich nun, in der Miederwarenabteilung. Mit Rüschen, ohne Rüschen, hohes Bein, niedriges Bein, rosa, weiß, lila, grün. Endlose Reihen, aus denen ich nur wählen muß. „Nur“. Erst einmal die passende Größe finden. 34, 40, 42, 46. 46! Wow. Wie viele Baumwollstauden mussten sterben, damit dieser Slip entstehen konnte? Bitte lieber Gott, mach, daß ich niemals so ein Höschen tragen muß. In das Oberteil würde das Euter der Miss Milchkuh 2000 passen. Dahinter das andere Extrem. Ein Top, mit den Maßen 70 D. Also schmale Firgur mit kräftig Gehänge. Das kommt heraus, wenn ein weltfremder Designer seiner Phantasie freien Lauf läßt.
Ich arbeite mich durch eine Gruppe beigefarbener Liebestöter. So sexy wie selbstgehäkelte Topflappen. Dann, endlich, entdecke ich ein Kleinod. Auf dem Weg in die Garderobe räume ich ein paar Bügel leer. Unfreiwillig. Die grazielen Stoffe glitschen vom bloßen Anschauen auf den Boden. Hinhängen wollen sie sich auch nicht lassen. Na, dann kommt halt mit.
In der Umkleide. Dieser Vorhang! Gespendet vom deutschen Spannerbund. Da hilft kein Ziehen und kein Zerren. Der rückseitige Spiegel exponiert die andere Hälfte. Zartes Neonlicht umschmeichelt jede Hautunreinheit. Großartig.
Zehn Exemplare liegen auf dem Boden verstreut. Eines wird passen. Das erste ist es nicht. Drei Häckchen gegen zwei Hände. Wie unfair. Es stellt sich heraus, daß der Verschluß nicht das Einzige ist, was schlüpfrig ist. Mode von Männern für Frauen: ein Stück Plastikfolie hätte den gleichen Effekt. Mag unter gewissen Umständen reizvoll sein, als Sportunterwäsche ist es ungeeignet. Der nächste sieht vielvesprechend aus. Einfach Drüberziehen. Keine Ösen. Einen Hacken hat die Sache trotzdem. Wie ziehe ich ihn aus? Verbitterter Kampf gegen die Doppelnaht. Schweiß auf der Stirn. Am Ende halte ich einen Zweiteiler in der Hand. Hoppala. Irgendwie Schade. Hätte so gut gepasst. Aber einen Top mit Schmiß? Nee. Ich probiere eine Entäuschung nach der anderen. Zwischendurch wird der Vorhang aufgerissen. Blonde Dauerwellen kitzeln meinen Hintern. „Oh, Verzeihung. Ich dachte es wäre frei.“ Wo bin ich hier nur hingeraten? Gibt es ein Leben nach dem Unterwäschekauf? Mir kommen Zweifel. Bis zu den Knöcheln wate ich in Röschendekors. Und kein einziger, der vertretbar wäre. Ach, traurig ist die Welt, traurig.

 

Attraktiver Einstieg, der neugierig machte, hinter die Wäschegedanken von Frauen zu kommen.

Gestört hat mich nur eine Sache: Wie können die blonden Haare der Störerin Deinen Hintern kitzeln?!

Und gerne hätte ich mehr davon gelesen, wie der Kampf gegen die Wäsche ausgeht.

Nicsmix

 

Da schließ ich mich Nicsmix an. Ich hätte auch gerne erfahren, wie's weitergeht.

Ein sehr interessantes Thema. :D

Ich LIEBE solche ironischen Texte.

Mein Kompliment, Daniel

 

hmm...
der artikel war ursprünglich für die zeitung gedacht, deswegen das aprupte ende. wie's weitergeht kann ich trotzdem sagen: immer noch ohne unterwäsche, hängebusen bis zum bauchnabel uns... iiiih! absurd, verzeihung, meine fantasie. bin ganz normal. irgendwo liess sich schließlich einer finden. mußte meine absprüche aber stark zuürckschrauben.

 

Jetzt bin ich doch etwas enttäuscht! Als ich von den Haaren am nackten Popöchen las, hatte ich schon Hoffnung auf eine feiste Lesbenszene, aber leider... :(

Na ja, man kann nicht alles haben...

Ach so, netter Text! Vielleicht könntest du ihn fortführen, so ab...? :D

 

Jagutäh... erinnert mich an Standup-Comedy, der Text. Man nehme eine Alltagssituation und schlachte sie Humormäßig aus, weil ja jeder ähnliche Situationen kennt.
Die Geschichte ist ganz lustig - naja, gelacht hab ich eigentlich nicht, eher geschmunzelt - aber führt nicht wirklich zu was.
Das stört mich bei vielen Geschichten hier, ein wirklich überraschender Schluß fehlt. Ein Knalleffekt. Der Clou der Geschichte. Auch hier ist das so.
Nicht so schlecht, haut mich aber nicht vom Hocker.

Ach ja, es gibt einige grobe Rechtschreibfehler, ("Häckchen" z.B.), aber ich ja nicht schon wieder Klugscheißen... :rolleyes:

 

Aber letztendlich gehen doch die meisten Menschen sehr gerne einkaufen, oder?

Hmm, Klamotten einkaufen hasse ich wie die Pest. Da würde ich mir manchmal lieber das Bein wegflexen lassen, als schon wieder Kleidung einkaufen zu müssen... Schuhe sind auch schlimm.
Dafür kriegt man mich aber nur schwer aus Bücher- oder Cd-Geschäften raus, wenn ich erst mal drin bin. :D

 

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