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Genre: alltag

  1. Den Takt bestimmen die Anderen

    alltag 
    Verdammt, war das kalt. Fredy saß auf der Karussellplane und pustete in die klammen Finger. So viel Eis, er fasste das größte Stück, klirrend landete es auf der Straße. Der Kollege vom Glühweinstand musste ihm helfen, das Karussell herunterzuklappen. Vor der Scheidung hatte Luise das...
  2. Rührei

    alltag 
    »Ich üb noch'n bisschen Hochhalten.« Rick ist zur Tür raus. Draußen auf den Platten höre ich die Stollen. Klack, klack, umpf, der Ball dazwischen, klack, klack, umpf … Hochhalten. Super Idee find ich, so ganz grundsätzlich. Gibt so einiges, was mir dazu einfallen würde, außer Bällen jetzt, die...
  3. Heroes

    Sie war die schönste Frau im Strandcafé. Zwischen sechzig und achtzig. Zahnlos. Und freute sich über ihr Pistazieneis. Wir waren an einem Strand, neben dem es eine Höhle gab, die ein rundes Loch in der Decke hatte. Deswegen war die Höhle eine Attraktion. Man konnte entweder schwimmen um zu...
  4. Oskar und Lientje

    „Wie macht man das, dass jemand anfängt einen zu lieben?“, fragt Lientje Oskar. „Nix macht man da“, sagt Oskar. Lientje beißt in ihr Brot. Stinke-Limburger mit Erdbeermarmelade. Oskar schüttelt es jedes Mal, wenn sie das isst. Lientje sagt, es ist das Beste, was es gibt auf der Welt. Überhaupt...
  5. Die graublaue Stunde der Nackten

    VivaldiVersion. Für A.C.D.-C. Sie war schön, traurig und pleite. Und die Letzte, die mit mir geschlafen hatte. Vor zwei Jahren. Vielleicht auch vor drei. So genau wußte ich das nicht mehr. Einfach noch eine verschwommen versoffene Erinnerung. Und meinem Kopf war es mittlerweile egal...
  6. Die Revolution der Buchstaben

    Es war schon Februar-was auch bedeuten würde, dass Liebe in der Luft flog. Alle Personen waren von diesem Gefühl gefüllt und hatten natürlich auch einen Partner, mit dem sie dieses teilen wollen. Alle außer eine gewisse Dame. Ihr war bewusst, dass nun die Zeit war, um dem Mann, der so warm war...
  7. Kontrolle

    Ich zog die Maske hoch und überschritt den Spalt, trat von der Bahnsteigkante auf das Trittbrett und über die Stufen in den Waggon. Kurzentschlossen steuerte ich zu einem naheliegenden Platz. Da vernahm ich eine unsichere Stimme hinter mir. Sie ließ mich zögern, bis ich mich entschloss nach ihr...
  8. Oranienburg

    alltag 
    Merkwürdigerweise machte ich mir als erstes Sorgen darüber, wie er den Fleck wieder aus dem Teppich rauskriegen will. Nie hätte ich vermutet, dass ein Faustschlag ins Gesicht so eine Wirkung haben kann. Man hätte ja direkt einen Wassereimer unter seine Nase stellen können. Er sitzt auf seinem...
  9. Serie Chrissy (6): Ein bisschen was Gutes

    alltag 
    Nichts von der Helligkeit des Tages drang in unser kleines Kinderzimmer. Papa hatte die Rollladen heruntergelassen. Ich saß zusammengekauert auf dem Fußboden, die Arme um die Knie geschlungen. Die düstere Stille machte mir Angst, eine andere Angst als die im Keller mit den Mäusen, dem modrigen...
  10. Hamsterrad

    Hier sitze ich erneut. Finger auf der Tastatur. Buchstaben erscheinen einer nach dem anderem auf meinem Bildschirm. Klatsch. Ein nicht zuvor dagewesener Stapel Papier liegt neben mir auf dem Tisch. Daneben steht eine Person welche mich anstarrt und scheinbar etwas sagt. Ich höre aber nicht zu...
  11. Licht!

    alltag 
    Wir trafen uns jeden Abend auf der Bank vor der katholischen Kirche. Wir rauchten selbstgedrehte Zigaretten, tranken warmes Dosenbier und erzählten alte Witze. Warum isst Stevie Wonder besonders gerne Mohnbrötchen? Na, weil da so tolle Geschichten drauf stehen natürlich! Frank wird in sechs...
  12. Pflichtbesuch

    alltag 
    Den Einkaufskorb in der Hand, stieg er die marode Holztreppe hinauf, die unter seinem Gewicht ächzte. Wie immer hing dieser durchdringende Geruch nach Urin, nach Alter und Zerfall im Stiegenhaus. Seit langem kam er nun schon regelmäßig in dieses Haus, aber daran würde er sich nie gewöhnen. Im...
  13. Straßenbahn 7

    Es ist morgens irgendetwas zwischen 6 und 7, es wird langsam hell und ich sitze - mal wieder - in der Straßenbahn, Linie 7, auf dem Heimweg nach einer durchzechten Nacht. Mein Mund ist staubtrocken, mein Gesicht fühlt sich an, als hätte es jemand mit Sandpapier bearbeitet. Die laute Musik aus...
  14. Eine sommerliche Schererei

    Verdammt noch mal. Frank hatte wie so oft auf der Arbeit festgehangen. Diesem Umstand war es auch zu verdanken, dass er den Paketbooten vor seiner Haustür verpasst hatte. Aber noch war nicht alles verloren. Er sah den grünen Sprinter als kleinen schwindenden Punkt am Horizont und wetzte ihm...
  15. Finsternis

    Von hier aus hatte sie die Dächer sehen können. Rot waren sie gewesen, damals. In der Nacht wirkten sie schwarz, schwärzer noch als der Himmel, schwärzer noch als die Finsternis in ihrem Zimmer. Ein Baum hatte gestanden, dort, wo jetzt die schwarzen Dächer waren, das fiel ihr immer auf, wenn sie...
  16. Zettel

    alltag 
    Zettel Seit einigen Tagen, genauer gesagt, seit Hermanns Briefe ausgeblieben sind, ist Wollschon sehr verstört. Kaum, dass er noch grüßt im Park, und selbst wenn er nach langen ziellosen Wanderungen auf den Wegen am Weiher entlang endlich auf einer Bank ausruht, laufen seine Finger fahrig...
  17. Passt doch!

    I Tina bürstet sich durch das feuchte Haar, als ihr Handy summt. Sie hört die Sprachnachricht ab. „Hi Süße. Boah, die haben ja ein scheiß Wetter angesagt und Bernd hat den Wagen. Sorry, aber zu Fuß oder mit dem Rad … zu ungemütlich. Und die Öffentlichen sind mir zu voll. Lass uns das Frühstück...
  18. Das fünfte Musketier

    alltag 
    Morgennebel hängt über den Kuhweiden. Kein Wellenschlag, kein Brandungsrauschen, es ist ungewöhnlich windstill an diesem Oktobermorgen. Um den Stamm der großen Eiche jagen sich zwei Eichhörnchen. Die Jungtiere dieses Jahres haben sich dort eingerichtet, Charlotte hat die netten Gesellen schon...
  19. Nachbarn

    alltag 
    Nachbarn Nach dem Abendbrot ging ich daran, meine Pflanzen zu gießen. Nun, da das Frühjahr gekommen war, hatte ich die meisten umgetopft, deshalb schüttete ich etwas Flüssigdünger ins Gießwasser. Meine Yucca-Palme bereitete mir Sorgen. Ihre Blätter fingen an, sich braun zu färben, und die...
  20. Im Himmel gibt es keine Gewitter

    alltag 
    Wie ein Einbrecher pirsche ich mich an das Haus heran. Ich reibe mir die Hände, die noch kalt sind von der Autofahrt. Oder ist es von meiner Aufregung? Nur durch Zufall habe ich das kleine Schild im Wohnzimmerfenster entdeckt, als ich auf dem Weg zu meinen Verwandten am Elternhaus vorbeifuhr...

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