Was ist neu

seltsam

Genre: seltsam

  1. Ich will töten

    Mörder ist nach dem deutschen Strafgesetzbuch, „wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln“ einen anderen Menschen tötet. Gott hat Abels Opferlamm akzeptiert, aber...
  2. Calo und das verlorene Glück

    Die Großmutter kroch langsam aus der gemeinsamen Wohnhöhle und streckte ihre gichtigen Stielaugen dem einsamen Licht, da hoch droben am Weltengewölbe, entgegen. Leise und unverständlich brabbelte sie vor sich hin. Mit ihrem vierten Bein blieb sie an dem Familienstein am Höhlenausgang hängen und...
  3. Das weiße Blatt

    Ich bin niemand. Ich bin jeder. Ich bin wie Sie oder der Typ neben Ihnen auf der Straße. Präsent und doch uninteressant in aller Augen. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft, dass man mir zuhört, mich ernst nimmt. Für die kurze Dauer, die wir jetzt hier zusammen verbringen – Sie lesen, ich...
  4. Ein sauberes Vergnügen

    „Als nächstes auf den wilden Wellenreiter, Papi! Los, komm!“ Steffen strahlte mich voller Vorfreude an und versuchte, mich zu der Wasserbahn zu ziehen. „Du weißt, dass man da richtig nass werden kann?“, wandte ich halbherzig ein, wohl wissend, dass dieses Argument für einen Zehnjährigen...
  5. Besuch in der Golding Street

    "Wie laufen die Geschäfte?", fragte ich Aiden Celleach, während ich meinen Spazierstock bei jedem Schritt verspielt in den Kies drückte. Wir schlenderten gerade von einer Party in der Cable Street nachhause durch den kleinen Park an der Golding Street. Aiden hatte die Textikfabrik seines Onkels...
  6. Seine Depression

    „Sei vorsichtig“ meine Stimme war sanft, genauso sanft wie meine Finger, die über seine Schlüsselbeine glitten. Auf leichten Füßen tänzelte ich um ihn herum, darauf bedacht, kein störendes Geräusch von mir zu geben. Das leise Stimmengewirr klang hinter der schweren, dumpfen Holztür fast wie ein...
  7. Schwarzweiße Kunst

    Fetzige Musik dröhnte durch die großen Lautsprecher. Tiefe Bässe wummerten wie Dampfhämmer. Junge Männer und Frauen zuckten rhythmisch zu den wilden Klängen. Auf der Tanzfläche drängelten sich die schwitzenden Leiber. Kein Wunder, das war der angesagteste Nachtklub der Stadt. Martin hatte...
  8. Türen

    Bus Manchmal ist es nicht das große Glück, das uns dauerhaft Zufriedenheit verleiht. Dies lässt sich von dem Standpunkt aus vertreten, dass man davon ausgeht, es gäbe das große Glück. Das Problem dabei ist, dass wohl niemand von sich behaupten würde, er habe es gefunden. Man kann das Glück ja...
  9. Victor und Sarah

    Er saß zusammengekauert tief in einer Baumhöhle, hielt die Beine fest umschlungen und wartete. Die roten Augen leuchteten im Dunkeln und das blasse Gesicht wirkte fluoreszierend. Schwarze, lange Haare umrahmten sein knochig markantes Gesicht und fielen strähnig auf die kräftige Schulter. Er...
  10. Die Vorahnung

    »Scheinst ganz schön was angestellt zu haben, Süße«, lechzte es aus der Nachbarzelle. »Müssen viele gewesen sein.« Gebannt stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schaute aus dem winzigen Fenster. Zu erkennen waren Menschenmassen, die von überall herbeiströmten. »Hast es genossen, was?«...
  11. Sie sehen mich anders an

    Wir sitzen auf der verrosteten Hollywoodschaukel hinterm Haus. Aus dem Küchenfenster zieht Zigarettenrauch. Onkel Harry raucht Kette. Ich höre ihn lachen. Er lacht oft. Melissas Haare berühren mein Knie. Sie hat die Arme um ihre Beine geschlungen. Wir haben noch nicht viel gesprochen. Sie sagt...
  12. Genesis

    Dunkelheit. So beginnen alle Geschichten. Nein, mit Licht. Eigentlich beginnen alle Geschichten mit Licht, kühlem Neonröhren Licht, an weissen Wänden reflektiert. Diese Art von Licht, die einem wünschen lässt es wäre dunkel. Sehnsüchtig starrte er aus dem Fenster in die Dunkelheit. Der...
  13. Der Weg

    Ich bin auf den Weg zurück. Ein Weg, den ich schon tausende Male gegangen bin und doch ist er mir fremd. Es ist ein schöner Weg, der in hellen Farben leuchtet. Aber trotzdem stelle ich mir jedes mal die selben Fragen, wenn ich diesen Weg entlang gehe. Ist er existent? Ist er real? Existiere ich...
  14. Wolkenmeer

    Der Himmel war voller Wolken. Das Rauschen des Meeres hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich. Es hat etwas regelmaessiges, was den Stroemungen in meinem Kopf eine Richtung weist, in welche sie zusammen fliessen koennen. Ich schlug meinen Weg nach links auf einen kleinen...
  15. Der Mann und sein Äffchen

    Teil 1 Er wurde hin- und hergerissen, als hätte er sonst was für eine Behinderung. Vor allem sein rechter Arm hatte eine Spastik oder so was, jedenfalls schlug er unkontrolliert nach links und rechts. Ich lehnte mich zurück und war froh, solchen Scheiß nicht zu haben. Ich musste klar werden im...
  16. Eines Vaters Sohn

    Er wusste nicht wie spät es war. Fakt war, dass er zu allererst seinen Arm aufwecken musste. Das taube Ding, welches wie ein Fremdkörper von seiner Schulter baumelte, machte ihm schon seit einiger Zeit zu Schaffen. Mit Hilfe der anderen Hand schüttelte er diesen sinnlos anmutenden Auswuchs, wie...
  17. Leidensweg

    Er war noch nicht einmal 17 Jahre alt, drei Monate fehlten noch. In den Sommerferien, im Juli, verbrachte K. vierzehn Tage bei seinem um fünf Jahre älteren Bruder auf dem Dorf. Der Garten sollte neu gestaltet werden, und was lag da näher als den Jüngeren um Hilfe zu bitten. Schließlich war er...
  18. Hingesunken alten Träumen

    Ach möge dieser Sommer doch ewig währen! Dieser Sommer mit seinem schier endlosen Sonnenscheine, der die ganze Welt gülden verkläret. Singen muss ich, jauchzen, jubilieren, grad wie die Vögelein in den Bäumen am nahen Waldessaume. Auch wenn Mutter spricht, mein Singen gleiche dem Krächzen der...
  19. Bleib hier, bleib doch hier.

    Auf der grauen Leinwand des Nebels zeichnet sich sein Bild ab. Der Bart und das noch volle Haar weiß, in den Geheimratsecken nistet das Grau. Die Augenhöhlen schwarz und mitten darin das leuchtende Blau seiner Augen. Während er ihr sanft zulächelt, verschwindet sein Bild in einem mächtigen...
  20. Eine Frage der Schuld

    So wie ich war, war ich fortgelaufen. Ich verließ das Haus und ich kam nie zurück. Ich hörte einfach nicht auf die Füße zu bewegen. Nicht, als sie mir wehtaten. Auch nicht, als ich vor Schmerzen anfing zu humpeln. Ich habe die Schuhe heute noch. Verstaut in einer kleinen schwarzen Kiste. Die...

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