Was ist neu

sonstige

Genre: sonstige

  1. Das Lied einer Asexuellen.

    Strophe 1 Alles laugt aus. Aufstehen, aufrecht bleiben, schlafen gehen, mit der Einladung zur Hochzeit meiner großen Liebe zu leben und pünktlich zu eben dieser zu erscheinen. Ein tiefer Atemzug gibt meinem Brustkorb kurzzeitig das blödsinnige Gefühl, nicht weiter in sich zusammenfallen zu...
  2. Zeitz

    It’s the place to be. Hier gibt es Egon, Rashid, Laura und mich. Zusammen sind wir die Künstlergruppe Zwei. Aber das nur am Rande. Wer sucht, findet hier schnell alte Autoreifen, die günstigsten Kaltmieten Deutschlands, verlassene Kirchen und Fabriken. Wir haben uns in einem Kloster eingenistet...
  3. Challenge: Wörterbörse - Abstimmung

    Der Februar flog nur so vorbei, dank seiner 28 Tage extraschnell. Fast ebenso viele Geschichten haben wir zusammengetragen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Spannend zu beobachten, in welcher Weise die Challenge-Vorgaben umgesetzt und die Wörter eingebaut wurden. Das Ganze ist ein...
  4. Vergoldeter Schmerz

    Börsenkurse wechselten in rascher Abfolge, grüne und rote Zahlen, am unteren Rand lief ein Textband mit Kurznachrichten. In einem Kasten sah man einen Traktor über ein staubiges, abgeerntetes Feld fahren. Der Ton war abgestellt. Mit der Espressotasse am Mund schaute er auf den Flat-Screen...
  5. Okay

    Als ich aus der Straßenbahn aussteige, bleibe ich im Spalt zwischen der Tür und dem Bahnsteig hängen. Ich sehe den nassen Boden schon auf mich zukommen, kann mich aber gerade noch so halten. Es hat seit Tagen ununterbrochen geregnet. Heute, wo ich das Haus verlassen muss, hat es einfach so...
  6. Seltsam - eine Kafkaeske

    „Seltsam“ war es. Seltsam, dachte er, als er seinen Haustürschlüssel in keine seiner beiden Jacketttaschen fand. Henrik Lumié stand an diesem Abend unter dem Vordach seines Eingangs und verfluchte sich dafür, dass die Glühbirne der Außenleuchte noch nicht gewechselt worden war, wie er es...
  7. Die Muse

    Die Backsteinfassade leuchtet. Eigens für diesen Abend installierte Strahler heben die ehemalige Fabrikhalle noch deutlicher von den benachbarten Glas- und Betonbauten ab. Es sind fünf Grad unter null. Der Schnee der letzten Tage türmt sich schwarz gesprenkelt neben dem gusseisernen Zaun...
  8. Einfach so

    „Woran denkst du gerade?“, fragte er interessiert, und hatte Mühe sich vorzustellen, dass ein Mensch so viel zu Denken haben könnte. Er beobachtete sie, wie sie dalag mit dem Rücken auf dem Bett, mit dem einen Arm das Kissen auf ihrem Bauch umarmend, während der andere einen Kippe über den...
  9. Nudeln mit Tomatensauce

    Nudeln mit Tomatensoße Es war ein Montag, und weil es ein Feiertag war, erlaubte er dem Wochenende noch eine kleine Nachwehe, noch ein zweites mal Ausatmen. Nina war heute stiller als sonst, die meiste Zeit den schweren Kopf in die Hand gelegt, mit einer Decke um die Nieren gegen die fehlende...
  10. Einschlag

    Koralev ist aus Glas, Koralev ist aus Blech und wieder Blech. Der nächste Schuss schlägt in eine Buche und hinterlässt ein Loch. Ich drücke weiter ab, leere das Magazin. Dann ist es still, kein Krähen, kein Flattern mehr. Nicht mal das Knarren der Bäume ist zu hören. Als hätten sie mich...
  11. Winterreise

    Es ist Montag, 16 Uhr. Ich sitze ganz hinten im Hörsaal, vor mir der heruntergeklappte Tisch. Das ausgedruckte Skript liegt vor mir, Thema Resilienz. Ich male Gesichter an den Rand, mein Rücken tut weh vom Sitz. „Gib dir das“, sagt der Kommilitone neben mir. Er trägt ein schwarzes Nike T-Shirt...
  12. Die Schrittzählerin

    Olaf zieht die Tür leise hinter sich zu. In der Hand die hastig gepackte Tasche rennt er die Treppenstufen hinunter, nur fort von dieser erdrückenden Stille. Lena bleibt regungslos auf dem Sofa zurück, das Gesicht aschfahl, zusammengerollt wie ein Embryo, einziges Lebenszeichen das langsame...
  13. Serie Im Hinterland (Gustaf II)

    Eine Münze hatte er noch, also brauchte er Arbeit. »Komm morgen, wenn die Sonne aufgeht.« »Wie viel zahlst du?« »Du kriegst Rüben.« »Ich brauche aber Geld.« »Wozu brauchst du Geld? Du kriegst Rüben.« Also war es abgemacht. Aber wie der Bauer mit ihm gesprochen hatte, wollte Gustaf nicht...
  14. L'Isolée

    Mitten in der Nacht. Warum wecken sie mich? Ist es Nacht? Ich sehe das Licht durch die geschlossenen Augenlider. Ich öffne die Augen. Taghell ist es. Ich habe geträumt, dass Nacht ist, dabei ist es Tag. Ganz nah sehe ich Natalies Gesicht, unscharf, wie durch einen Schleier. Vielleicht habe ich...
  15. Pisco Sour

    Wir kennen uns nicht. Doch wir sehen uns. Flüchtig nur, weil wir Reisende sind. Dann kommt die nächste Bucht, wir verlieren uns aus den Augen. Durch weißbeschissene Inselchen manövrieren wir, gehen vor Anker und warten auf Fracht. Zeit, den Pelikanen zuzuschauen. Wie sie im Sturzflug fischen...
  16. Challenge: Wörterbörse

    Liebe Wortkriegernde, für die diesjährige Challenge zum Winterausklang haben wir uns etwas Besonderes vorgenommen: eine Wörterbörsen-Challenge. Wie geht das? Nun, statt des Mottos müssen alle AutorInnen dieselben fünf Begriffe – ähnlich der Wörterbörse – im Text unterbringen, was garantiert...
  17. Glitzern im Fluss

    Ich setze mich auf den großen Stein, direkt am Ufer, dort an der Stromschnelle, die um sich selbst wirbelt und trotzdem steht, wie mein Alltag im Fluss der Zeit. Die Oberfläche des Steins ist rau, mit einer spitzen Erhebung am Rand. Mein Bein schmerzt heute noch an der Stelle, wo sie ins Fleisch...
  18. Rollertour

    Ein beliebiger Nachmittag an einem beliebigen Dienstag. Mein Feierabend begann schon vor Stunden und ich langweile mich. Ausnahmsweise habe ich heute mal die Motivation gefunden, etwas anderes zu tun, als zuhause zu chillen und im Internet zu surfen. Ich schalte den Computer aus, schnappe mir...
  19. Mein bester Freund

    Ich renne. Der Tod verfolgt mich. Je schneller ich renne, desto schneller kommt der Tod. Einerseits muss ich rennen um rechtzeitig anzukommen und andererseits um nicht gefunden zu werden. Gleich bin ich da. Ein letztes Mal. Ein einziges Mal. Vier Wörter. Dann kann mich der Tod holen. „Bitte...
  20. Wenn heute morgen war

    Wilmas Nacht endete mit Sommerregen auf warmem Asphalt, ihrem Lieblingsduft. Ihr zweiter Atemzug erfüllte sie mit Filterkaffee und Unbekümmertheit. Schläfrig begab sich das erste Auge auf die Suche nach Vertrautem. Zwischen den Silhouetten im Halbdunkel ein Fenster. Hinter der Gardine...

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