Was ist neu

sonstige

Genre: sonstige

  1. Stil Eine Geschichte von zwei Sätzen

    Du brauchst den Hammersatz, damit musst du beginnen, denn ohne den geht nichts, lässt sich die beste Geschichte nicht erzählen, selbst wenn sie wahr wäre, selbst wenn sie neu wäre, selbst wenn sie jemanden interessierte: nicht ohne; der Hammersatz zieht den Leser in seinen Bann, ist so fein wie...
  2. Zu spät.

    Schluss. Aus. Ende. Stille. Dröhnen in meinen Ohren. Das „Amen“ hallt in meinem Kopf wider, übertönt alle Gedanken. Rascheln hinter mir. Ein kleines Mädchen. Was macht sie hier? Kleine Kinder sollten spielen, fröhlich sein, sollten so etwas nicht sehen müssen. Sie weint. Warum weint sie? Kannte...
  3. In einer Flasche schlafen Lieder

    „Das ist ein Ding. Das ist eine Flasche. Und darin schlafen herrliche Lieder. Wenn ich sie jetzt öffne, dann passiert nichts. Wenn ich jetzt aber das Zauberwort spreche… “ Sie machte eine kleine Pause, die sie mit einer galanten Bewegung ihrer Hand über den Flaschenhals füllte und fuhr dann...
  4. Kali

    Gerade als Erik den letzten Kopf im Sand platzierte, kroch ein heller Vollmond hinter einer schwarzen Wolke hervor und tauchte den Strand in ein graues Licht. Es war für diese Jahreszeit ungewöhnlich windstill und warm, perfekt für einen romantischen nächtlichen Strandspaziergang, doch Erik...
  5. Versagen

    Es ist Zeit, einen Kaffee zu trinken. Seit zwei Stunden bin ich auf der Piste und ohne wache Lebensgeister ist das Laufen eine Zumutung. Die verdammten Wolfskin-Wanderschuhe scheuern an den kleinen Zehen, der zentnerschwere Rucksack zieht heute besonders an den Schultern und ich befürchte...
  6. Holz

    Während seiner Wanderung dachte Johnny kurz an die hitzige Auseinandersetzung, die er letzte Woche mit seinem etwas jüngeren Bruder Markus hatte. In diesem Streit ging es um Konfliktlösung und Erziehung. Johnny’s Standpunkt sei veraltet, autoritätsgläubig und kurzsichtig. Lachend schüttelte er...
  7. Hallo Reeperbahn!

    Bin wieder mal da, total hippelig. Ist wohl eine Macke, die mich auf diesem Pflaster überkommt. Dieses Aufgedrehte, Flattrige – wie zu Knabenzeiten, wenn man was Verbotenes tat. Oder in den Jahren vor der Scheidung. Aber jetzt? Vertraut mit dem Leben und allem, was dazugehört – und immer noch...
  8. Landluft

    Inka radelt mit ihren Bio-Wochenmarkteinkäufen, die sie fein-säuberlich in einem Flechtkorb verstaut hat über einen Waldweg, der quer durch ein Kieferwäldchen führt. Links und rechts neben ihr erheben sich die einnehmenden Bäume. Es riecht nach Hartz und man hört das monotone Plätschern einer...
  9. Meinetwegen

    Er wurde vergewaltigt. Er wurde missbraucht, von der einzigen Person, von der er Hilfe erwarten konnte. Sein Onkel und Erziehungsberechtigter hatte ihn über Jahre missbraucht und manipuliert. Er erzählte mir, dass er erst viele Jahre später erkannte, was sein Onkel ihm genau angetan hatte. Was...
  10. Der Duft von Trauer

    Der Duft von Trauer Ich betrachtete die Eiche voller Bewunderung. Viele Jahre hatte sie dort gestanden, unberührt von der Zeit, voller Weisheit und Erinnerungen. Doch nun war sie nichts weiter als ein Baumstumpf. Ja, nur ein Baumstumpf. Klein und unbedeutend, und doch so voll. So voll an...
  11. Vom Einwecken und Konfitürekochen

    Michael mochte es, seine Haare lang wachsen zu lassen. Das sah manchmal merkwürdig aus, da er einen langen Seitenscheitel hatte und er das regelmäßige Waschen der Haare als überflüssig betrachtete. Hätte man ihn gefragt, warum er es mochte seine Haare wachsen zu lassen, hätte er wohl...
  12. Brief

    AN DAD, Ich vermisse dich, auch wenn ich weiß, dass du nicht mehr zurückkommen wirst. Du wärst enttäuscht von mir, mich hier weinend auf dieser Mauer zufinden. Du wärst enttäuscht von mir, wenn unser Fotoalbum nicht mehr mit Bildern von dem Sonnenuntergang gefüllt werden würde. Du hast mir...
  13. Schlaf, Kindlein, schlaf nur ein

    Der Schlaf verließ mich und ich verbrachte meine Nächte mit Büchern und fremden Gedanken. Die Tage versanken in Ödnis. Selbst eine neue Frisur half nichts. Dann tauchte er aus dem Nebel auf. Alles war anders an Paul, ich konnte ihn nicht berechnen, er antwortete, bevor ich etwas fragte...
  14. Der Traum ist aus

    Ich habe es mir gerade auf der Couch gemütlich gemacht, als mein Handy klingelt. Lustlos gehe ich ran. „Hallo Tantchen!“, höre ich meine Nichte ins Telefon flöten und weiß sofort, dass sie etwas von mir will. „Kannst du mal nachsehen, ob meine Tasche noch bei dir steht? Sie müsste im Flur sein...
  15. Der Schütze

    Regungslos starrte Hydra ihn an. Er hatte ihn noch nicht entdeckt. Hydra hatte befürchtet, dass ihn die tief stehende Sonne verraten könnte. Aber er hatte Glück. Die Person machte in Seelenruhe sein Training. Selbst die drei Gorillas, die auf ihn aufpassten, brachten Hydra nicht aus dem Konzept...
  16. M.L.

    Grauenvoll.!! (Nein, der Punkt ist kein Zeichensetzungsfehler, sondern lediglich die einzige Möglichkeit, die hier empfundene entnervende Langeweile und gleichzeitig aufgesetzte Freundlichkeit schriftlich auszudrücken.) Ich bin überwältigt von dem Defekt des menschlichen Denkapparates dieses...
  17. Im Land der Fakelaki

    Onkel Alexis ist bereits in Schieflage. Der Kellner holt unglaublich schnell zum zweiten Schlag aus, doch ich knalle ihm von hinten ein metallenes Tablett auf den Schädel und er schlägt ins Leere. Der Typ will sich zu mir umdrehen, also haue ich ihm das Ding ein zweites Mal auf die Birne und...
  18. Ungewitter

    Die stromverzerrte Gitarre jammert einen Kontrapunkt zum fiebrigen Flehen einer von Gott und der Welt verlassenen Country-Sängerin. Hinter dem Duschvorhang über der Badewanne reibt sich Herbert Krämer mit einem braunen Brocken Kernseife über die zottige Brust und den prächtigen Wanst. „As long...
  19. Die Kurve

    Hier und da reißt der Boden auf, als Martin mit dem Rechen darüberfährt. Es ist gut, den Boden zu verletzen; der Rasen wird jetzt besser atmen können. Irene hält den Gartensack. Sie reden nicht miteinander. Martin geht in die Hocke, und während er einen Haufen welker Blätter in den Sack stopft...
  20. Jagdfieber

    Im tiefen, dunklen Wald. Zwei Augen, die mich beobachten. Stille. Schnee dämpft alle Geräusche, auch meine Schritte. Langsam bewege ich mich zwischen mächtigen Fichtenstämmen hindurch, die sich über mir in Düsternis verlieren. Die Augen folgen meinen Bewegungen. Als ich mit der Taschenlampe die...

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