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sonstige

Genre: sonstige

  1. Nürburgring

    Ein Rennwagen raste vorbei, das Echo klang nach und seine Armhaare stellten sich auf. Er stand auf der Naturtribüne an der Rechtskurve am Bergwerk; hier erreichten ihn keine Lautsprecherdurchsagen und seine Kamera hatte freie Sicht. Ich werde ihm schon beweisen, dass er einen Fehler gemacht hat...
  2. Der eiserne Zyklop

    Nässe rinnt die Tunnelwände herab, tropft von der Decke auf rußgeschwärztes Eisen. Die Zugmaschine ist von öligen Verbrennungsrückständen überzogen wie von einem stacheligen Pelz, zwei Scheinwerfer ihres Dreilichtes sind zersplittert. Hinter ihr ragen Metallstreben der ausgebrannten Waggons wie...
  3. Bühnenstück Der letzte Ort - eine Farce

    Der letzte Ort Eine Farce Der Ort Eine Forensische Psychiatrie, der sogenannte Maßregelvollzug: „Der Maßregelvollzug soll die Täter nicht bestrafen, um das begangene Unrecht auszugleichen. Er soll sie vielmehr zum Schutz der Gesellschaft davon abhalten, weitere Straftaten zu begehen. Der...
  4. Martin

    Martin ist ein gutaussehender Mann. Er ist groß, trägt schicke Kleidung und eine moderne Frisur. Eine Freundin seiner Mutter macht ihm immer Komplimente wegen seines charmanten Lächelns. Er verhält sich stets freundlich und zuvorkommend. Seit 8 Jahren arbeitet er in demselben Büro, mit Blick auf...
  5. Fünfzig Jahre später

    Fünfzig Jahre waren vergangen Fünfzig Jahre waren vergangen. – 50 Jahre auf den Tag genau, als Doro das Leihfahrrad an das Gatter stellte. Mit einiger Mühe versuchte sie das große Tor zu öffnen. Sie war im Begriff auf diesen Hof zu gehen obwohl sie nie zuvor hier gewesen war. Irgendetwas...
  6. Was vom Himmel fällt

    Als sie sich schlafen legt, beobachtet Agafja eine Weile das verglühende Holz. Sobald das letzte Licht erlischt, lauscht sie in die Dunkelheit, hört den Stimmen zu, dem Rascheln der Blätter, den heulenden Wölfen, dem Rauschen des Yerinats. Bevor sie wegdämmert, den Träumen entgegen, weckt sie...
  7. Ich erschoss den Dalmatiner, weil mein Vater das so wollte

    Die Vorfreude starb an diesem Ort. Es stank nach Kot. Jaulen und Gebell waren ohrenbetäubend. Ich hielt den Kopf gesenkt, stierte auf den Schlamm, der an den Stiefeln meines Vaters klebte. Er gab mir einen Ruck und als ich zu ihm aufschaute, fummelte er einen Flachmann aus der Jacke, nahm einen...
  8. Begleittiere

    Auf den Brücken hocken die Grauen, stecken ihre Beine durch Geländerstäbe und schaukeln mit den Füßen in der Luft. Seit wenigen Tagen kann ich sie sehen, die Stadt ist gestopft mit ihnen. Dort, wo Leben ist, bilden sie Rudel, um es anzuzapfen und sich einzuverleiben. Fahle Gestalten, die den...
  9. Glück

    "Mama, warst du früher glücklich und auch mit Papa?" Ich habe gerade Mittagspause und mich in einem nahe gelegenen Café auf ein kleines Mittagessen und eine Tasse Kaffee niedergelassen. An einem Tisch neben mir sitzen eine ältere Dame und eine mittleren Alters. Beide Damen sehen gepflegt und...
  10. Arbeitstage

    Ein Wecker klingelte. Begleitet von einem Fiepen wachte Sie angestrengt auf, selbst das Atmen fiel Ihr schwer. Es dauerte einen Moment, bis Sie zuordnen konnte wo Sie war und was passierte. Sie fühlte einen zwickenden Schmerz an Ihrem linken Oberarm, den Sie ebenso schnell verdrängte, wie Sie...
  11. Caldera

    Xaver beobachtete eine Fliege auf dem alten Papier. Sie war auf der Tastatur der mechanischen Schreibmaschine gelandet und dann über die Typen auf die Walze gekrabbelt, wo sie jetzt hektisch am Papier schnüffelte. Oder was auch immer diese Biester mit ihren Rüsseln machten. Er hasste Fliegen. Er...
  12. Das Schloss

    Vor mir erstreckte sich eine Allee; zwischen den Bäumen ragten Straßenlaternen empor und verströmten oranges Licht. Ich eilte voraus mit dem sehnlichen Wunsch, endlich das Schloss zu entdecken. Doch vergeblich: Je weiter ich lief, desto dichter wurde der Nebel um mich, bis ich nur noch...
  13. Justus

    Es war die Gier die ihn trieb. Die Gier und die Sehnsucht nach dem schönen Leben, von dem sie immer alle geredet hatten. Ein Leben, welches ihm in der Familie, in die er hineingeboren war, immer verwehrt blieb. Ein Leben, das er durch seine miserablen schulischen Leistungen niemals hätte...
  14. Ein ganz normaler Tag

    Ein junger Mann, so nannten ihn meistens andere Erwachsene, wenn sie ihn ansprachen, saß in seinem Zimmer. Er war stolze 14 Jahre alt, hatte dunkelbraunes bis schwarzes buschiges Haar und hellbraune Augen. Sein Zimmer war das eines „normalen“ pubertierenden Jungen in diesem Alter. Vor dem...
  15. Serie Chaconne

    Über der Skyline hängen Wolken, die jeden nächsten Moment die Form ändern, Drachen, Dämonen, Engelszungen, die den Himmel bevölkern wie eine eigene Welt. Inmitten der Türme steht der Kaiserdom, ein Versprechen aus einer anderen Zeit. Amelie läuft gemächliches Tempo, atmet, spürt die Muskeln...
  16. Leere Augen

    „Man, diese dreckigen Tiere! Sind überall, klauen unser Geld, klauen unsere Arbeit! Verdammt, diese Tiere, sollen raus, sollen gehen.“ Sein Reden könnte schon fast einem Brüllen gleich sein, er räuspert seine verrauchte Lunge, der Dreitagebart war zottelig, die Augen standen tief. „Aber Vater...
  17. Hinten rechts im Taxi

    Hinten rechts im Taxi Die Frau gegenüber von mir trägt dunkelroten Lippenstift und liest die Zeitung. Eine ähnliche Farbe trägt meine Freundin auch immer, also wirklich immer, zu jedem Anlass. Manchmal wünsche ich mir, sie würde mal eine andere Farbe tragen. Es ist nicht die Farbe selber, die...
  18. Der Bäckereiverkäufer

    Elektrisches Licht strömt aus dem Fenster, berührt die Holzbalken des Fachwerkhauses, in dem seit achtzig Jahren die Bäckerei beheimatet ist, und erleuchtet es im Dunkel der Nacht. Die Strahlen spiegeln sich auf den nassen Pflastersteinen und erwecken in mir den Eindruck eines gelborangenen...
  19. Mein bester Freund

    „Guten morgen .“ Er schaut mich nur an und lächelt. Ich betrachte ihn im Spiegel, während ich die Zähne putze. Gleich muss ich los zur Arbeit, in mir macht sich das Gefühl der Unlust breit. Er steht rechts hinter mir und mir fällt auf, dass er etwas kleiner geworden ist. Das wird er im Herbst...
  20. Der Alte

    Dieser Raum war sein Lieblingsort. Hier war es warm. Ab und an lagen Wäschestücke herum, in denen man es sich gemütlich machen konnte. Der schwarze Kater saß auf dem Boden der Waschküche, und leckte eine seiner Pfoten. Er massierte mit den Ballen seiner Tatze das rechte Ohr. Es war sein Ritual...

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