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Die unerträgliche Bedeutung des Kritiker-Seins

Seniors
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02.06.2001
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Die unerträgliche Bedeutung des Kritiker-Seins

Als Mensch macht man nicht nur körperliche Wandlungen durch, sondern vielmehr auch geistige. Selbst im fortgeschrittenen Alter sieht man man Dinge plötzlich aus einem ganz anderen Winkel. Und dergestalt hinterfrage ich meine Haltung nach über zwei Jahren auf dieser Seite kritisch und fürchte, dass ich total falsch lag mit meinen Kritiken.

Meine Einstellung bislang war: Wer hier veröffentlicht, gibt das Signal zu möglichst schonungslosem Umgang mit seinem Text, in der Hoffnung, sich zu verbessern und weiter zu entwickeln. Ich ging dabei von mir selber aus, was sich wohl als Fehler heraus gestellt hat.
Anscheinend geht/ging es dem Gros der Autoren gar nicht darum, eine literarische Evolution zu durchleben, sondern schlicht und ergreifend um Spaß an der Freude selbst. Schreiben um des Schreiben willens. Dass ich diesen Spaß vielen verdorben habe, tut mir ehrlich Leid.

Einerseits - siehe Thread-Titel - verblüfft(e) es mich, welche Bedeutung man als Kritiker gewinnt! Nach ein, zwei harten Text-Verrissen gibt ein Nachwuchs-Autor auf, zieht sich beleidigt zurück. Bislang habe ich das als Charakter-Schwäche ausgelegt. Inzwischen scheinen viele meiner Kritiken gar nicht mehr gelesen zu werden, da sich der Autor nicht ärgern möchte. Diese Einstellung wiederum hat mich auf die Palme getrieben. Aber ist es nicht das gute Recht jedes Autors, sich die Kritiken auszusuchen, die er lesen, vielleicht sogar zu Herzen nehmen möchte?

Die schiere Fülle solcher Vorkommnisse zwingt mich zu der Annahme, dass ich überzogene Vorstellungen hatte, die leider vielen den Spaß am Schreiben nahm.

Daraus leite ich die Frage ab, wie weit Kritik gehen darf bzw. ob es eine gemeinsame Basis geben sollte, wie eine Kritik auszusehen hat?
Sollten wir davon ausgehen, dass dies eine Seite von Amateur-Autoren ist, an die man keine großen Erwartungen knüpfen darf? Gibt es einen Verhaltens-Kodex, dem wir uns unterwerfen sollten? Existiert so etwas wie eine Zielrichtung, zB, den Autoren zu ermutigen, statt ihn möglicher Weise zu deprimieren mit einer vernichtenden Kritik?
Ein Verdacht, der durch die meisten Kritiken hier genährt wird, in denen selbst Geschichten, die meiner Meinung nach vollkommen indiskutabel sind, noch positive Aspekte abgerungen werden und Autoren motiviert werden.

Diese und andere Fragen bewegen mich zur Zeit, da ich das unangenehme Gefühl habe, zwei Jahre lang schlicht zu weit gegangen zu sein in meiner Vorstellung einen Beitrag zu leisten, aus dieser Seite nicht eine weitere "Kuschelkritiken für Tagebuchautoren"-Seite zu machen sondern eine Seite, wo hart geschmiedet wird, auf dass aus Amateuren "markt-reife" Autoren werden.

So, das musste ich mir jetzt vom Herz schreiben. Vielleicht liest der eine oder andere "betroffene" Autor dies und akzeptiert meine Entschuldigung.

Euer Rainer

 

Na endlich, das hatte ich schon lange erwartet. Ich habe mich eben so wie du das eine oder andere Mal ziemlich geärgert über die Art und Weise, wie man mit meiner Kritik umgegangen ist. Dabei gehöre ich ebenfalls zu denen, die auch einer grottenschlechten Erzählung noch etwas positives abgewinnen können.

Wenn ich dann allerdings schreibe, dies und jenes wirkt nicht richtig, so ist das so, ich bin der Leser und ich bin derjenige, auf den es wirken soll. Und wenn die Sache nicht funktioniert, dann hat der Autor einen Fehler gemacht. Wenn ich dann allerdings höre, ja, du hast das falsch verstanden, du musst das so sehen und der Protagonist hat das doch auf diese Art gemeint, dann geht mir der Hut hoch, das ist die absolute Eulenkacke.
Es gab eine Zeit, da habe ich mehr gelesen und kritisiert hier auf KG.de. Ich muss sagen, die Entwicklungshilfe, die mir dadurch geboten wurde, dass ich mich mit anderen Stories auseinandersetzen musste, erscheint mir enorm. Ich glaube, neben der Möglichkeit die eigenen Werke auszustellen, ist dieser Fakt ein nicht zu verachtender. Darauf sollte auch gebaut werden!

Vielleicht liest der eine oder andere "betroffene" Autor dies und akzeptiert meine Entschuldigung.

Kann ich nicht gemeint sein. Es gibt meines Wissens nur einen einzigen kurzen Text, den du von mir kritisiert hast.:D

Fazit: Ja natürlich muss man ehrlich kritisieren, auch um seiner selbst willen. Aber so schlecht, dass der Autor aufhören sollte, zu schreiben, ist meiner Meinung nach kein Text. Allein der Umstand, dass einer sich hinsetzt und seine Gedanken oder Teile davon niederschreibt, ist lobenswert.

Viele Grüße denn auch!

 

Auf die Frage, wie eine Kritik auszusehen hat und ob es eine gemeinsame Basis geben sollte, kenne ich bislang noch keine Antwort, setze aber meine ganze Hoffnung auf den kürzlich erst ins Leben gerufenen Kritikerkreis, in dem vielleicht eine Grundlage geschaffen wird, die dem Leser beim Kommentieren Hilfestellung bietet. In wieweit dies Auswirkungen auf die Entwicklung der breiten Masse haben wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Was Deine Kritiken angeht: Sie sind aus meiner Sicht sehr hilfreich, ehrlich, fundiert und bilden einen guten Gegenpol zu all den "Kuschelkritiken" (auch ich bekenne mich in mehreren Fällen schuldig), die den Autoren nicht wirklich fordern.

Mir würden Deine Beiträge sehr fehlen!

 

Als noch eher junges Mitglied mit vergleichsweise wenigen Beiträgen - man sollte sich nicht während einer Diplomarbeit hier registrieren - kann ich zu deinen Kritiken wenig sagen, da ich auch noch kaum welche gelesen habe. Dafür ist mir dein Ruf, vernichtend zu Werke zu gehen (;)), schon in mehreren Threads vorausgeeilt.

Nachdem es vor kurzem einen Aufruf gab, nicht mehr so seichte und belanglose Kritiken zu schreiben - das war noch vor dem Kritikerkreis - habe ich versucht, dies umzusetzen und eben mehr Feedback zu geben, als nur "toll gemacht". Meist habe ich dann auch positive Antworten bekommen, weil sich die Leute für die Länge meiner Kritik bedankt haben. Ich denke also schon, daß viele Leute auch ordentliche und v.a. ehrliche Kritiken haben wollen. Ich bezweifle aber, daß sie alle "marktreif" werden wollen.

Trozdem sollte man niemanden nur in den Boden reden. Ich versuche dann immer zu sagen, daß in der Geschichte Potential steckt, und ermuntere die Leute, die Geschichte nochmal zu überarbeiten. Das sagt den Leuten zwar, daß die Geschichte schlecht war, aber auch daß ich ihnen zutraue, es besser zu machen.

Ich persönlich schreibe zwar auch nur aus Spaß, aber trotzdem möchte ich ehrliche Kritiken, denn ich möchte mich schießlich auch verbessern. Ich fordere dich, Rainer, hiermit also besonders auf, meine Geschichten, sofern es mal wieder welche gibt, zu verreißen. Solange du nicht persönliche Attacken austeilst, oder mir wörtlich sagst, daß mir jeder Zugang zu Papier oder PC verboten werden sollte, dann werde ich auch nicht aufhören und mich über die Kritik freuen.

Gruß
Magranam

 

Lieber Rainer,

deine Anfrage ist im Prinzip unbeantwortbar, weil hier auf KG so viele Facetten an Wünschen und Erwartungen vorhanden sind, dass deine Kritiken nur einen kleinen Teil der Bedürfnisse abzudecken vermögen.

Meine Antwort auf deine Frage würde also lauten: BLEIB WIE DU BIST! Ich mag dich nämlich so! Ich schätze deine Kritiken, ich lese sie alle, auch, wenn ich noch nie in der Gunst stand sie unter meinen Geschichten vorzufinden :heul:.

Mein nicht grad hervorragend ausgebildetes Selbstbewußtsein bezüglich der Qualität meiner Geschichten veranlaßt mich fast immer höchst unsicher auf lobende Kritik zu reagieren, weil in mir immer der Gedanke mitschwingt, jemand möchte mir vielleicht eine kleine Freude bereiten.
Bei deinen Kritiken entsteht bei mir das Gefühl, dass du schonungslos bist und dabei absolut ehrlich. Ich vermag in deinen oftmals saftig ironischen Bemerkungen immer noch zu erkennen, dass du sie nicht zu deiner erbaulichen Erheiterung schreibst, sondern aus menschenfreundlicher Einstellung gegenüber dem Autoren. Dies vermag vielleicht mancher Autor, dem du eine Kritik gibst, nicht so zu sehen.
Aber es ist wie Kuchenbacken: nachdem er gebacken ist, habe ich keinen Einfluß mehr darauf, ob und wie er dem Esser schmeckt.

 

Hi Rainer!
Ich bin der Meinung Kritik muss hart sein, solange sie fair bleibt. Du würzt die deine zwar immer mit bissigen Komentaren, aber das finde ich nicht so schlimm. (Vielleicht, weil es mich persönlich noch nicht betroffen hat.) Ich denke auch, dass jeder, der hier etwas posted damit rechnen muss verissen zu werden. Klar schluckt man als Anfänger viel, aber die Lust am Schreiben wird einem trotzdem nicht genommen. Ich vermute, dass die, die sich nach einem vernichtendem Feedback nicht mehr gemeldet haben, entweder nicht selbstbewusst genug sind, oder zu arrogant, um die, wie ich fest überzeugt bin, harten, aber gutgemeinten Kritiken anzunehmen.
Yours Papyrus

 

Hallo,

es ist wirklich schwierig, da den richtigen Weg zu finden. Ich kann auch harte Kritik aushalten, ohne das Schreiben an den Nagel zu hängen, aber die Kritik sollte in freundlichem, zumindest aber neutralem Ton gehalten sein. Persönliche Angriffe sollten absolut tabu sein.

Ich habe schon einige Kritiken von Leuten auf kg.de gelesen, die diese Kriterien nicht einhielten, die vor Sarkasmus nur so trieften. Ich halte diese Leute für arrogant und würde, sollten sie auf diese Art an meine Geschichten rangehen, mir das durchlesen, nach konstruktiven Hinweisen suchen und sie dann in die Ignoreliste nehmen. Nach allem, was ich von dir bisher gelesen habe, Rainer, gehörst du aber nicht dazu. :)

Wenn ich selber eine Geschichte kommentiere, versuche ich bei einem negativen Urteil immer auch einen positiven Aspekt des Textes zu erwähnen. Damit gehöre ich vermutlich auch zur Kuschel-Fraktion auf kg.de. Ich bin halt der Meinung, dass für werdende Autoren nicht die gleichen Maßstäbe angelegt werden können wie für etablierte Schreiber in "freier Wildbahn". Letztere müssen natürlich auch die härtesten und sarkastischsten Verrisse aushalten können. Erstere können vielleicht noch jeden kleinen Motivationsschub brauchen.

Gruß
Rainman

 

Also, ich finde wer hier veröffentlicht, muss auch mit harten, schonungslosen Kritiken rechnen. Und wer hier nicht veröffentlicht, um seine Fehler gnadenlos aufgezeigt zu bekommen, der muss dann halt in der Lage sein über einer solche Kritik drüberzustehen.
Es gibt so viele andere Seiten, wo man fast nur positives Feedback erhält, das darf hier nicht auch so werden - obwohl es oft genug der Fall ist.
Mir täte es sehr Leid, wenn jemand, weil er einen Verriss bekommen hat, das Schreiben an den Nagel hängt ... aber damit als Kritiker ständig zu rechnen fände ich verkehrt. Wem etwas am Schreiben liegt, der steckt doch nicht bei der ersten Gelegenheit auf ... und notfalls veröffentlicht er eben nicht eher hier, aber dann schreibt er doch trotzdem weiter. Es sei denn, er ist wirklch übersensibel und/oder labil, aber das sieht man als Kritiker doch niemandem an und bei der Kritik das im Hinterkopf zu haben würde dazu führen dass sich bald niemand mehr traut etwas ehrliches zu schreiben.

Eines aber: Rainer, du neigst sehr schnell dazu einem Autoren zu unterstellen dass er sich mit der Geschichte keine Mühe gegeben und sie in 5 Minuten hingeschmiert hat. Dabei halte ich es so manches Mal durchaus für denkbar, dass der Autor durchaus ernsthaft an die Sache herangegangen ist - aber weil er es noch nicht besser kann, ist trotzdem nichts Besseres dabei herausgekommen. Ein Sechzehnjähriger, der sich das erste Mal an einer Story versucht, besitzt ein ganz anderes Maß für Überarbeitung etc als du, der schon in diversen Anthologien und Fanzines veröffentlicht und wahrscheinlich insgesamrt schon hunderte wenn nicht tausende Seiten verfasst hast.
Ich glaube, das Schlimme ist in dem Fall nicht der Vorwurf, dass man eine schlechte Geschichte geschrieben habe., Das Schlimme ist der Vorwurf, dass man sich überhaupt nicht bemüht hätte. Deswegen wäre ich mit dieser Vermutung vorsichtiger.

 

Hallo Rainer,

ich finde es gut, dass du dich für deine Kritiken entschuldigst.

 
Zuletzt bearbeitet:

Geschrieben von Rainer
Meine Einstellung bislang war: Wer hier veröffentlicht, gibt das Signal zu möglichst schonungslosem Umgang mit seinem Text, in der Hoffnung, sich zu verbessern und weiter zu entwickeln. Ich ging dabei von mir selber aus, was sich wohl als Fehler heraus gestellt hat.
Anscheinend geht/ging es dem Gros der Autoren gar nicht darum, eine literarische Evolution zu durchleben, sondern schlicht und ergreifend um Spaß an der Freude selbst. Schreiben um des Schreiben willens. Dass ich diesen Spaß vielen verdorben habe, tut mir ehrlich Leid.

Einerseits - siehe Thread-Titel - verblüfft(e) es mich, welche Bedeutung man als Kritiker gewinnt! Nach ein, zwei harten Text-Verrissen gibt ein Nachwuchs-Autor auf, zieht sich beleidigt zurück.

Die Gründe der Autoren, hier zu veröffentlichen, sind sehr vielfältig. Für viele ist es das erste Mal, dass sie einen Text einer etwas "breiteren Öffentlichkeit" präsentieren - in der Hoffnung, eine (positive) Bewertung und vielleicht auch ein wenig Anerkennung zu erhalten.

Ich wage mal die Prognose, dass es sehr vielen – zumindest anfangs – nicht nur darum geht, sich weiterzuentwickeln, sondern dass sie erst einmal eine Bestätigung haben möchten, dass sie auf einem halbwegs guten Weg sind.
Da das viele bei den ersten Texten noch nicht sind bzw. noch gar nicht sein können, führt eine ehrliche, schonungslose Kritik dann natürlich zu Frust. Insofern entscheidet der Kritiker möglicherweise darüber, ob der Autor die Brocken hinschmeißt. Darüber solltest du dir im Klaren sein, Rainer.
Trotzdem bin ich nicht dafür, eine Kritik zu beschönigen. Nur sollte man darauf achten, wie man es rüberbringt

Ich sehe es so: Kritiker hier auf kg.de sind so etwas wie "Testleser", denen man einen Text nach dem Überarbeiten gibt, um ehrliches Feedback zu bekommen. Es sind Testleser, die sich zumeist auch selbst mit dem Schreiben befassen und somit anders bewerten können als jemand aus dem Bekanntenkreis, der "nur" liest.
Ein Testleser, der einem Autor weiterhilft, stellt die positiven und negativen Punkte heraus, macht auf Ungereimtheiten oder Längen im Text aufmerksam, aber er ist für mich nicht gleichzusetzen mit einem Literaturkritiker, der einen Text ohne Ansehen der Person des Autors beurteilt und möglicherweise auch total niedermacht - wenn er der Meinung ist, das sei gerechtfertigt.

Für mich persönlich ist kg.de in erster Linie für die Autoren da. Gefragt sind - meiner Meinung nach - Testleser, nicht Literaturkritiker.
Wichtig ist ein ehrlicher, konstruktiver und detaillierter Kommentar - das kann letztendlich auch ein Verriss sein, wenns nichts Positives zu finden gibt. Ob man den Verriss dann schreibt oder es sein lässt, bleibt jedem selbst überlassen. Wenn man ihn schreibt, sollte man allerdings schon ein bisschen darauf achten, wie man ihn formuliert – finde ich (vor allem, wenn man den Autor nicht oder nicht so gut kennt und nicht weiß, wie er reagieren wird).

Wenn eine Kritik nur "vernichtend" ist, muss man sich darüber im Klaren sein, dass der Autor vielleicht alles hinschmeißt. Allerdings kommt es meiner Meinung nach entscheidend darauf an, wie die Kritik formuliert ist. Wenn an einer Geschichte nichts Positives zu finden ist, wird sich die Kritik zwangsläufig im Aufzählen der Negativpunkte erschöpfen. Trotzdem kann das einen Autor weiterbringen – auch wenn er im ersten Moment mal niedergeschlagen ist oder glaubt, sich rechtfertigen oder gar „zurückschießen“ zu müssen.

Wenn in eine Kritik ironisch-bissige Kommentare eingebaut werden, wozu du auch neigst, Rainer, dann muss der Kritikschreiber damit rechnen, dass sich ein Autor persönlich angegriffen fühlt und die Kritik selbst gar nicht oder nur untergeordnet wahrnimmt.
Wenn ein Kritiker das Ziel hat, den Autor weiterzubringen, sollte er so was rauslassen.

Deine Kritiken sind meist sehr fundiert, aber nicht immer sachlich.
Eine sachliche Kritik wird ein Autor in der Regel eher annehmen, auch wenn sie extrem negativ ist, als eine, die mit solchen Kommentaren gewürzt ist, wie du (und einige andere) sie manchmal schreibst. Du gibst dir große Mühe und zählst zig kritikwürdige Punkte auf, und möglicherweise kommen die, obwohl sie dem Autor sehr gut weiterhelfen könnten, beim Autor gar nicht an, weil er sich aufgrund von sarkastischen Kommentaren (die du sehr oft auf den Autor münzt, und nicht auf den Text!) angegriffen oder gar beleidigt fühlt, auch wenn du es gar nicht so gemeint haben solltest.

Vielleicht sollte fürs Geschichtenkommentieren das gleiche gelten wie fürs schreiben an sich: Nach dem ersten Schreiben erst mal liegen lassen und später überprüfen, ob alles so passt, und erst dann posten. Der eine oder andere (zu) bissige Kommentar fliegt dann vielleicht raus. Ist natürlich auch eine Zeitfrage, aber bei ernsthafter Absicht sollte die Zeit nicht die entscheidende Rolle spielen – das gilt fürs Geschichtenschreiben und auch fürs Kommentieren.

Manchmal hab ich bei dir den Eindruck, Rainer, dass du ein recht ausgeprägtes Schwarz-Weiß-Denken hast, Geschichten sind für dich (oftmals - vielleicht täusche ich mich da aber auch) gut oder scheiße, dazwischen gibt es nicht so furchtbar viel.
Aber fast immer ist neben schwarz und weiß auch grau da, und ich finde es wichtig, auch das anzusprechen. Bei vielen schlechten Geschichten sind eben doch auch positive Aspekte zu finden – warum sollte man die aussparen, vor allem, wenn sie auch aufbauen können?

Aber ist es nicht das gute Recht jedes Autors, sich die Kritiken auszusuchen, die er lesen, vielleicht sogar zu Herzen nehmen möchte?
Natürlich ist es das gute Rechts eines jeden Autors, sich die Kritiken rauszusuchen, die er zu Herzen nehmen möchte.

Ich gehe sogar noch weiter und sage, man muss als Autor lernen, Kritiken zu beurteilen und die herauszufiltern, die einen weiterbringen. Ein "Tolle Geschichte" bringt einen Autor genausowenig weiter wie ein "Grottenschlechter Text. Lass es bleiben, du kannst es nicht".
Wenn man weiß, dass ein Verriss zu monatelanger Schreibblockade führt, sollte man einen Verriss vielleicht auch mal auf Seite legen und sich den Kommentaren widmen, die einen – wenn auch in kleinen Schritten – weiterbringen und nicht zum Aufgeben bewegen.
Das muss jeder für sich selbst herausfinden und entscheiden.

Natürlich muss ein Autor auch lernen, mit negativen Kritiken umzugehen und sehen, dass man daraus seine Lehren zieht. Spätestens wenn man nämlich etwas in der "richtigen Welt" veröffentlicht, wird man sich Kritiken stellen müssen, die auch Verrisse sein können und nicht selten unter der Gürtellinie liegen.
Wenn einem jungen Hobbyautor so was aber gleich zu Beginn seiner „Karriere“ widerfährt, ist es manchmal natürlich starker Tobak für ihn.

Also Rainer, im Prinzip würde ich sagen:
Mach in punkto ehrlicher, schonungsloser Kritik weiter wie bisher und verkneif dir den einen oder anderen sarkastischen Kommentar, auch wenn’s dir (oftmals verständlicherweise) in den Fingern juckt, dann leistest du einen wertvollen Beitrag für die Autoren und für kg.de - und kg.de läuft darüber hinaus nicht Gefahr, zur „Kuschelecke“ zu verkommen, woran ja niemandem gelegen sein kann, der sich ernsthaft mit dem Schreiben befasst.

Erwartungen darf man an die Autoren schon knüpfen - aber es sollte einen Unterschied machen, ob man einen jungen oder erfahreneren Autor vor sich hat bzw. ob man schon mehr von einem Autoren gelesen hat oder ob es der erste Text ist.

Ich finde nicht, dass man eine einheitliche Linie fürs Kommentarschreiben braucht - das funktioniert auch gar nicht. Oberste Priorität sollte aber Konstruktivität haben.

:)

 

Ich bin noch nicht lange bei "kg.de"
Ich habe zwei Geschichten eingestellt und habe negative kritik erhalten.
Der Hauptgrund für mich, meine Geschichten hier zu veröffentlichen, ist produktive Rückmeldungen zu bekommen. Die können nicht immer gut sein!
Über die Frage, wie hart kritik sein darf, kann ich nur sagen fragt euch selbst. Welche Ziele wollt ihr mit euren beurteilungen erreichen. Die, die dem Autor weiterhelfen oder eine reale Sicht zu seinen Schwächen (literarisch) sind meiner Ansicht nach in ordnung und dürfen auch mal weh tun. Alles andere ist sehr zweifelhaft.
Tip von mir zu diesem Thema: Bertolt Brecht, "Der Schriftsteller" (ich glaube zumindest das es Brecht war;-))
Gruß Lasius

 

Hi Rainer

Ich kann nur von mir persönlich sprechen, und ich bevorzuge eine harte, ehrliche Kritik - ohne irgendwelche Ironie, auch wenn man die sich manchmal schwer verkneifen kann.

Nach dem posten meiner ersten SciFi Geschichte und der vernichtenden Kritik von Uwe Post war ich natürlich auch ersteinmal deprimiert, aber nicht weil die Kritik zu hart war, sondern weil ich mir eingestehen musste, dass ich in Wirklichkeit um ein vielfaches schlechter war/bin als ich es mir selbst eingestehen wollte. Typisch menschliche Reaktion. ;)

 

Hallo Rainer,

ich finde Deine Überlegungen positiv und beachtlich, auch wenn ich nie von Deinen Kritiken betroffen war.
Es ist ja schon einiges Treffendes über Kritik-Stil gesagt worden, deshalb nur eine Anmerkung in bezug zum Kritikerkreis (KK), da er schon erwähnt wurde.

Im Vorfeld zum KK gab es natürlich Überlegungen, wie unsere Kritiken aussehen sollen. Der kritisierte Autor soll sie als fair und durchdacht empfinden können, Sarkasmus habe ich noch nie als motivierendes Element beobachtet. Eine `persönliche Handschrift´ des Kritikers ist doch ein `Plus´, ich fände es schade, wenn man eine `Rainer-Kritik´ nicht als solche erkennen würde, sie besteht ja auch nicht nur aus dem `Hau drauf Aspekt´.
Ich sehe das auch nicht so, dass man zwanghaft etwas Gutes in einer Story finden muß, es ist aber fair, das Positive nicht zu übergehen, ganz gleich, wie schlecht die Kritik ansonsten ausfällt.
Einem Autoren unterstelle ich einfach, er will durch die Kritik etwas über seine Geschichte und schriftstellerischen Fähigkeiten erfahren, wenn er das offensichtlich ablehnt, ist dies nicht mein Problem.

PS. - Noch finde ich das Dasein erträglich...

LG,

tschüß... Woltochinon

 

Also ich bin der Ansicht, daß es auf den individuellen Fall ankommt. Ferner sind auch die literarischen Geschmäcker verschieden. Das mit "Amateuren "markt-reife" Autoren werden sehe ich ein wenig anders. Was heutzutage oftmals zwischen Buchdeckel gedruckt wird ist erbärmlich und da sind so manche Texte hier wesentlich besser.

Ich verfasse negative Kritik nur wenn im Text durchkommt, daß dem Autor sein Text etwas bedeutet und bin da meist sehr sanft im Ton. Im Grunde genommen, merkt es jeder selbst mit der Zeit, wenn er sich selbst ALS AUTOR ERNST nimmt und somit schreibt, weil es ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Bestandteil des Lebens ist.

Mittlerweile nehme ich Kritken zur Kenntnis, nicht mehr und nicht weniger, von meiner Art zu schreiben, von meiner Auffassung von Stil, Handlungsabläufen, etc. lasse ich mich nicht abbringen und wenn's heißt "zu lang", "zu wenig Handlung", was weiß ich, denk ich mir halt "Geduld" in dem Sinne, daß nicht jedem alles gefallen kann. Hilfreich sind jedenfalls Hinweise auf Tippfehler, Logikfehler, etc. das verhaospelt man sich manchmal...

Ändern werde ich meine Schreibe deshalb nicht. Jeder sollte in sich hineinhorchen, man spürt's ja, ob es nun gelungen ist oder nicht.

Was man von den Kritiken hat? Nun, bei mir war es zumindest so, man entwickelt mit der Zeit seine ganz individuelle Art zu schreiben. Und es ist ja auch so, daß selbst Maria Callas irgendwann einmal angefangen hat zu singen. Wie mit der Stimme ist es eben auch beim Schreiben.

Außerdem brauchen Autoren ohnehin Selbstbewußtsein (ich weiß: is nicht leicht) und auch eine dicke Haut, denn die Kritiker in den Zeitungen und Zeitschriften sind ja auch aus grobem Holze, vermutlich auch, weil sie nie den Mut zur eigenen Schreibe hatten.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich bin hier als Gelegenheitsbesucher sicher mehr ein Aussenseiter, aber vielleicht darf ich trotzdem einige Bemerkungen zum Thema Kritiker-Autor loswerden. criss hat zum Beispiel bereits einige sehr gute Punkte betont.

Als Verfasser einer Kritik sollte man sich immer als erstes Fragen, was man selbst mit der Kritik erreichen will und was ein Autor von einer Kritik moechte. Das sind mitunter zwei verschiedene Seiten, die berueckstichtig werden muessen.
Und wer als Kritiker will, dass er gelesen wird, der muss mitunter auch ein wenig Kenntnis ueber das Verfassen einer Kritik haben.

Ich lese hier oft, dass keiner was gegen Kritiken hat, die hart sind. Muessen Kritiken hart sein?
In erster Linie sollten sie konstruktiv und objektiv sein. Der Kritiker sollte wissen, von was er da ueberhaupt redet.

Wer wirklich zu einem Autor durchdringen will, der kann eine der Faustregeln benutzen:
"Positive Dinge kommen immer an den Anfang einer Kritik."
Das ist eine Taktik, die auf psychologischen Erkenntnissen beruht und einem Autor auch erst einmal das Gefuehl gibt, dass er nicht voellig auf dem Holzweg ist.

Dale Carnegie hat einige Buecher zum Umgang mit Kritiken im Alltag verfasst, in die es sich lohnt einen Blick zu werfen und die sich sehr gut umsetzen lassen.
Und es kann tasaechlich nie schaden, auch eine Kritik eine Nacht ruhen zu lassen und sie dann nochmal zu ueberlesen, bevor man sie abschickt.
Es hilft einem auch als Kritiker weiter, wenn man sich vorher ueberlegt, ob man einen erfahrenen Autor oder einen Anfaenger vor sich hat. Man sollte auch in der Lage sein Geschichten kritisch nach Genre zu differenzieren. Kurzgeschichte ist nicht gleich Kurzgeschichte, auch wenn sich bestimmte Basiselemente als Fehler in allen Geschichten wiederfinden lassen. Das erfordert einmal eine allgemeine und eine indviduelle Betrachtungsweise.
Wer denkt er sei cool, weil er Geschichten zereissen kann, der wird mitunter nicht weit mit seinen Kritiken kommen.

Und nun zur Seite des Autors:
Ich kann es absolut verstehen, dass gerade junge Autoren sich durch "harte" Kritken getroffen oder entmutigt fuehlen. Weil sie das nicht umsetzen koennen, wozu ein erfahrener Autor schon eher in der Lage ist:
Durch einen Kritiker hindurch zu sehen. Damit meine ich, dass man als erfahrener Autor aus einer Kritik Dinge herausfiltern kann, die einen weiterbringen werden, aber dass er auch in der Lage zu erkennen ist, wann der Kritiker im Unrecht ist und subjektiv bewertet. Denn auch Kritiker verstehen ihr Handwerk nicht immer.

Da ich selbst schreibe, kann ich nur betonen, wie wichtig gute Kritiken sind. Aus solchen holt man als Autor sehr viel mehr raus, als wenn man irgendeinen Schmarn unter der Geschichte stehen hat. Eine gute Kritik ist dann auch etwas, wo ich es mir als Autor nicht nehmen lasse und eine freundliche Rueckantwort gebe, um mich fuer Verbesserungsvorschlaege zu bedanken.

 

Geschrieben von Rainer:

Die schiere Fülle solcher Vorkommnisse zwingt mich zu der Annahme, dass ich überzogene Vorstellungen hatte, die leider vielen den Spaß am Schreiben nahm.

Daraus leite ich die Frage ab, wie weit Kritik gehen darf bzw. ob es eine gemeinsame Basis geben sollte, wie eine Kritik auszusehen hat?

Eine der denkwürdigsten Eigenschaften des Menschen ist diejenige, nur allzugerne und immer wieder erneut von sich selbst auf andere zu schließen. Das kennen wir alle mehr oder weniger und ich schließe mich selbst da auch nicht aus, falls das jemand wissen möchte.

kg.de ist ein Forum für angehende Schriftsteller; kg.de ist ein Umfeld der literarischen Unterhaltung; kg.de ist ein virtueller Ort der Begegnung und des erzählenden und diskursiven Austausches; kg.de ist dies und kg.de ist jenes. Und zugleich ist es alles zusammen. Ich finde, Rainers Beitrag macht den Fehler der Erwartung von Konsensbildung, wo kein Konsens (mehr) möglich ist. Die "kritische Masse" an Beteiligten, an solchen, die sich hier "Zuhause im Netz" fühlen, ist doch schon längst überschritten, das familiäre, das wir in der Anfangsphase noch hatten, schon lange Vergangenheit.

kg.de gleicht immer mehr einem durchstrukturierten Staat. Es wurden und werden Vereinbarungen getroffen, Hierarchien gebildet, Zuständigkeiten verteilt, Absprachen gemacht. Und hier etwa findet gerade eine Besprechung zum Thema "Form und Notwendigkeit des Kritisierens" statt. Sie wird gut besucht und der Meinungs- und Gedankenaustausch dazu ist durchaus rege. Zu einem Konsens wird es erfahrungsgemäß wohl nicht kommen. Aber es bleibt zumindest die Unterhaltung als gewinnbringender Aspekt.

So, jetzt mal zu einer nicht nur betrachtenden Aussage:
Wer sagt eigentlich, dass hier eingestellte Geschichten überhaupt kritisiert werden müssen? Wer sagt, dass jeder Autor das möchte? Wer sagt, dass er nicht einfach nur gelesen werden möchte und sich vielleicht überhaupt nicht dafür interessiert, was andere von seinen Geschichten halten oder diesem Aspekt einfach keinen Wert beimisst?

Wieder andere möchten einfach nur beachtet werden. Werden sie beachtet, so sind sie schon zufrieden. Ob die öffentlich gemachten Geschichten, ihr zum Instrument gewordenes Mittel für dieses Ziel, gut oder schlecht ist, wen interessiert das dann noch? Den Autoren interessiert es nicht, denn er oder sie hat sein Ziel des Beachtetwerdens schon erreicht, sobald auch nur irgendjemand irgendetwas zu seinem Beitrag schreibt. Und den Kritiker oder, weniger anmaßend, Kommentator interessiert es ebensowenig, denn auch er erntet in der Regel die Beachtung, nach der er aus ist - vom Autor und unter Umständen allen weiteren Beiträgeschreibern zu jener eingestellten Geschichte.

Natürlich trifft man nichts davon je in Reinkultur an. Aber ich gehe davon aus, dass das mehrheitlich wesentliche Motive sind, hier überhaupt aktiv zu sein. Man möchte sich mitteilen.

Diese und andere Fragen bewegen mich zur Zeit, da ich das unangenehme Gefühl habe, zwei Jahre lang schlicht zu weit gegangen zu sein in meiner Vorstellung einen Beitrag zu leisten, aus dieser Seite nicht eine weitere "Kuschelkritiken für Tagebuchautoren"-Seite zu machen sondern eine Seite, wo hart geschmiedet wird, auf dass aus Amateuren "markt-reife" Autoren werden.
Wer hier etwas schreibt, macht das stets auf eigene Gefahr. Und wer hier viel schreibt, geht damit nun mal auch die Gefahr ein, ebenso viel in den Sand zu setzen. Und es existiert weiterhin auch keine Versicherung dafür, viel "geleistet" zu haben, wo überwiegend der nötige Nährboden für diese Absicht zu fehlen scheint. Wir sind doch hier keine Autorenschule. Was sollte die uns auch dazu qualifizieren? Die eigene Subjektivität?

 

Hehehe- Rainerle im Bußgewand, das find ich witzig. :D

Also, meine allererste Kritik, die ich hier auf KG.de bekam, war von Rainer. Und er hat kein Blatt vor den Mund genommen. Wie man sieht, hat es nix genutzt: Ich bin immer noch hier... :D

Wer sich als Autor weiterentwickeln will, der wird Kritiken wie die von Rainer durchaus zu schätzen wissen, denke ich. Wer nur umkuschelt werden möchte... nun für den/die gibt es sicher noch genügend andere Foren im Netz, wo man genau das bekommt. Und ich finde es so, wie es ist, durchaus in Ordnung - nicht nur, weil ich selber auch gerne mal härtere Kritiken schreibe, sondern weil mir auch die eine oder andere harte Kritik über meine Texte die Augen geöffnet hat. Insofern: Gräme dich nicht zu sehr, Rainer - ist m.E. alles halb so wild. ;)

@Philo-Rat:

Wir sind doch hier keine Autorenschule. Was sollte die uns auch dazu qualifizieren? Die eigene Subjektivität?
Nun ja, im Grunde bekommt es ein Autor hier mit der härtesten Autorenschule der Welt zu tun: Dem Publikum! Wenn ich das begeistern kann, bin ich auf dem richtigen Weg. Und was immer an Feedback zurückkommt ist praktische und direkte Marktforschung - denn anders als "Literatur-Kritiker" (die oft auch nur viel Blabla absondern), sind reine Leser das Barometer, an dem ich sofort ablesen kann, ob ein Text funktioniert. Wenn mir zehn Leute sagen: "Passage xy ist langweilig!" oder sowas, dann weiß ich: Da stimmt was nicht! Das bringt mich als Schreiber weiter als Sachen wie "Also, im Hinblick auf Heidegger finde ich die Aussage deines Prot eher inkonsumerabel...blablabla..."

Ich bemühe mich bei meinen Kritiken - sofern möglich - auch immer auf die technischen Apsekte einzugehen, weil damit meiner Erfahrung nach die meisten Schwierigkeiten bestehen. Und ich halte mich selbst (und einige andere hier) für durchaus qualifiziert, mich in dieser Hinsicht kritisch und auch konsturktiv zu äußern. Und ich freue mich, wenn mir jemand ähnliche Hinweise gibt, wenn ich mal was verbaut habe.

Insofern ist das hier durchaus eine Autorenschule - und eine relativ gute sogar, wie ich finde!

Just my tuppence,
Horni

 

Wer sagt eigentlich, dass hier eingestellte Geschichten überhaupt kritisiert werden müssen? Wer sagt, dass jeder Autor das möchte? Wer sagt, dass er nicht einfach nur gelesen werden möchte und sich vielleicht überhaupt nicht dafür interessiert, was andere von seinen Geschichten halten oder diesem Aspekt einfach keinen Wert beimisst?
Dass man kritisiert wird und mit Kritiken umgehen können sollte, unterschreibt man meines Wissens bei der Anmeldung, und es steht in den Regeln (der Verfassung unseres Staates ;) ) :
Wir erwähnen hiermit ausdrücklich, daß jemand, der auf kurzgeschichten.de seine Geschichten postet, mit Kritik auch umgehen können sollte.

Wer nicht kritisiert werden möchte, hat sich somit wissentlich die falsche Seite ausgesucht, bzw. wer die Regeln oder Beitrittsbedingungen ignoriert ist selber schuld.

 

wie immer sollte man menschen respekt entgegenbringen - die frage stellt sich nicht bei einem "tolle geschichte" oder "hat mir prima gefallen"

aber wenn ich(!) eine geschichte richtig schlecht finde, dann schaue ich schon etwas genauer hin, bevor ich eine "vernichtende" kritik schreibe - wie alt ist der autor, die wievielte geschichte ist es von ihm/ihr, sind es flüchtigkeitsfehler oder mangelnde sorgfalt, die die geschichte schlecht macht oder sind es einfach noch defizite, die durch nur durch üben oder tips verbessert werden können...

ich denke, die mühe sollte man sich schon machen, bevor man verreißt...es geht doch immer nur um die frage des "wie?"

alles andere macht mMn keinen sinn - wenn die kritik einen anderen sinn haben soll, als sich selbst zu befriedigen..

grüße, streicher

 

Geschrieben von Streicher
aber wenn ich(!) eine geschichte richtig schlecht finde, dann schaue ich schon etwas genauer hin, bevor ich eine "vernichtende" kritik schreibe - wie alt ist der autor, die wievielte geschichte ist es von ihm/ihr, sind es flüchtigkeitsfehler oder mangelnde sorgfalt, die die geschichte schlecht macht oder sind es einfach noch defizite, die durch nur durch üben oder tips verbessert werden können...
Genau das war letzte Nacht noch Thema im Chat. So mache ich es nämlich auch, vielleicht schon in einem übertriebenen Maße.
Manchmal habe ich den Verriss schon im Kopf fertig geschrieben, da sehe ich mir das Profil des Autors an und stelle fest, dass er noch ein Teenager ist.
Ich sehe mir seine anderen Beiträge an um zu gucken wie er so auf Kritik reagiert und lese dann da, dass er gerade erst zu Schreiben angefangen hat und noch sehr unsicher ist.
Meine Kritikpunkte bleiben dann zwar bestehen, aber ich formuliere sie um 180 Grad anders als bei jemandem der patzig reagiert, der seine Stories grundsätzlich nie überarbeitet oder bei dem ich sogar begründeten Verdacht habe, dass er es nicht richtig ernst gemeint hat.
Nicht für jeden Kritiker kommt dieses virtuelle Händchenhalten in Frage und das verstehe ich auch - aber ich habe mir selbst gegenüber ein besseres Gefühl, wenn ich diese Rücksicht nehme.

 

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