Ich bin davon überzeugt, dass Schreiben in erster Linie eine Frage des Talentes ist! In ZWEITER Linie ist es eine Frage der Ausdauer, des Fleißes, des Lernwillens.
Warum ereifere ich mich über Koontz und Konsorten? Weil diese zwar fleißig Fachwissen sammeln, gründlich recherchieren, aber von Charakterzeichnung, Originalität, Spannungsaufbau, etc. nicht viel Ahnung haben.
Soweit dies! Natürlich muss Talent geschult werden, und da trennt sich die Spreu der Möchtegern-Autoren vom Weizen jener, die den unbedingten Willen haben, "es zu schaffen". Das nötige Rüstzeug ist natürlich die Übung und vor allem DIE SPRACHE!!! Das ist ja eine jener Thesen, die ich ständig predige und dafür gescholten werde: Wer der Sprache nicht mächtig ist (gilt natürlich nur für jene, deren Muttersprache Deutsch ist!) wird NIEMALS einen guten Text verfassen können, weil ihm auch das Gefühl für Sprache und Eleganz fehlen.
So. Das grundsätzliche Dilemma bei uns ist, dass die Verlage klagen, sie bekämen praktisch nur miese Manuskripte, während sich die Autoren in spe von den Verlagen übergangen fühlen.
Ich kann ja sogar ein bisschen verstehen, wie beschissen es für Lektoren sein muss, jeden Tag Manuskripte anlesen zu müssen, die nicht mal als Klopapier was taugen. Faktum ist aber, dass mit Sicherheit auch in den USA auf einen guten Schriftsteller hunderte Literatur-Nieten kommen.
ABER: In anderen Ländern gibt es Möglichkeiten, für die "Begabten" sich zu profilieren. Wo gibt es die bei uns?
KG.de ist eine tolle Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und fremde Meinungen einzuholen. Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass wir hier Inzucht betreiben - wir bräuchten Vertreter von Verlagsanstalten, die Nägel mit Köpfen machen.
Was habe ich von zehn guten Kritiken, wenn mir doch der "reale" Vergleich fehlt?
Doch vielleicht ändert sich ja etwas an der düsteren Situation ... Etwa im März soll eine neue halbjährliche Zeitschrift aus dem Bereich Phantastik in Wien erscheinen. Nähere Infos gebe ich bekannt, sobald ich mehr weiß - schließlich besteht die Möglichkeit, dort eigene Kurzgeschichten zu veröffentlichen und somit vielleicht mal wahr genommen zu werden.
Übrigens: Goethe, Schiller, ... Ja und?!? Hatten die Engländer keinen Shakespeare und Bacon? Und ist deren Literatur nicht trotzdem höchst lebendig?
Sorry, aber der Zusammenhang ist nicht schlüssig! Sicher meintest du damit, dass die Erwartung in junge Schriftsteller dank der Giganten der Vergangenheit überhöht sei, aber das glaube ich nicht.
Komm schon, wendigo, lass uns SF und Horror retten!